Körperlich und geistig aktiv bis ins hohe Alter

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WernerSchell
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Bewegungsmangel treibt die Kosten für Gesundheitssystem und Gesellschaft in die Höhe

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Bewegungsmangel treibt die Kosten für Gesundheitssystem und Gesellschaft in die Höhe



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Die Krankheitslast, die auf unzureichende körperliche Aktivität zurückzuführen ist, hat wirtschaftliche Folgen sowohl für das Gesundheitssystem als auch für die Gesellschaft. NAKO Forschende vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Gesundheitskosten sowie gesellschaftlicher Kosten untersucht. In ihrer Analyse konnten sie bestätigen, dass Bewegungsmangel mit höheren Kosten assoziiert ist. Einen positiven Effekt auf die Kosten beobachteten sie durch Freizeitsport, während hohe körperliche Aktivität bei der Arbeit in der vorliegenden Studie mit höheren Kosten einherging.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 150 Minuten moderate bis anstrengende Bewegung pro Woche, um gesund zu bleiben und Krankheiten vorzubeugen. Schätzungen für Deutschland deuten allerdings darauf hin, dass weniger als 25 Prozent der erwachsenen Bevölkerung dieses Ziel erreicht.

Die Analyse der Forschenden vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) basierte auf den Daten von 157.648 Teilnehmenden der NAKO Gesundheitsstudie, Deutschlands größter epidemiologischer Bevölkerungsstudie. Die Teilnehmenden machten Angaben zur körperlichen Aktivität in den Bereichen “Freizeit”, “Arbeit” und “Fortbewegung”, wobei „Arbeit“ sowohl körperliche Aktivitäten bei bezahlter als auch unbezahlte Tätigkeiten einschloss und zur “Fortbewegung” Aktivitäten auf dem Arbeitsweg oder im Alltag zählten, beispielsweise der Gang zum Einkaufen. Das Level der körperlichen Aktivität über alle Bereiche wurde gemäß der WHO-Empfehlungen in „ausreichend“ bzw. „unzureichend“ sowie separat für jeden Bereich in „sehr niedrig“ bis „hoch“ eingeteilt. Die Schätzung der Gesundheitskosten basierte auf Angaben der befragten NAKO Teilnehmenden zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen in den letzten 12 Monaten. Darüber hinaus wurden auch weitere gesellschaftliche Kosten wie Produktivitätsverluste berücksichtigt, basierend auf Angaben zu krankheitsbedingten Fehlzeiten und gesundheitsbedingter Frühberentung.

Die Forschenden fanden heraus, dass unzureichend im Vergleich zu ausreichend aktiven Menschen höhere geschätzte (Gesundheits-)Kosten aufwiesen. “Interessanterweise war ein höheres Aktivitätslevel in der Freizeit mit niedrigeren Kosten für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft assoziiert, während höhere körperliche Aktivität bei der Arbeit mit höheren Kosten einherging”, berichtet Dr. Sophie Gottschalk, Wissenschaftlerin des Instituts für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung am UKE. “Als mögliche Erklärung für dieses Paradoxon könnten Risikofaktoren am Arbeitsplatz, unter anderem schwere körperliche Arbeit, Fehlhaltungen oder Umweltfaktoren eine Rolle spielen.”

Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Hinweise auf die ökonomischen Auswirkungen unzureichender körperlicher Aktivität, und zwar für unterschiedliche Aktivitätsbereiche und unter Berücksichtigung nicht nur der Kosten für das Gesundheitssystem, sondern auch gesellschaftlich relevanter Kosten durch Produktivitätsverluste.
Einschränkend muss erwähnt werden, dass die Angaben zur körperlichen Aktivität sowie der Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen und Produktivitätsverluste auf Selbstangaben beruhen und somit möglichen Verzerrungen unterliegen. Darüber hinaus handelt es sich bei der Analyse um eine Momentaufnahme, da bisher nur ein Befragungszeitpunkt, die NAKO Basisuntersuchung, berücksichtigt wurde. Trotzdem sind die Erkenntnisse ein wichtiger Anhaltspunkt für weitergehende Studien und zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen. So könnte, beispielsweise unter Hinzunahme weiterer wiederholter Untersuchungen der NAKO Teilnehmenden, analysiert werden, wie körperliche Aktivität und (Gesundheits-)Kosten über einen längeren Zeitraum zusammenhängen und welchen Einfluss der allgemeine Gesundheitszustand oder das Auftreten chronischer Krankheiten auf diesen Zusammenhang haben.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Sophie Gottschalk
Institut für Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
s.gottschalk@uke.de

Originalpublikation:
Gottschalk S, König H-H, Weber A et al. Costs associated with insufficient physical activity in Germany: Cross-sectional results from the baseline examination of the German National Cohort (NAKO). European Journal of Health Economics https://doi.org/10.1007/s10198-024-01697-9

Weitere Informationen:
http://www.nako.de

Quelle: Pressemitteilung vom 14.05.2024
Dr. Friederike Fellenberg Pressestelle
NAKO e.V. / NAKO Gesundheitsstudie
https://idw-online.de/de/news833514
WernerSchell
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Metformin: Nur Antidiabetikum oder “Wunderdroge”?

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Metformin: Nur Antidiabetikum oder “Wunderdroge”? - Die Suche nach dem „Jungbrunnen“ ist fast so alt wie die Menschheit. Verfolgt man die aktuelle Berichterstattung in Zeitschriften und im Internet, entsteht der Eindruck, mit dem altbekannten Antidiabetikum Metformin sei eine Möglichkeit gefunden worden, Prozessen der Alterung sowie dem Entstehen von Demenz, Krebs und Herzerkrankungen vorzubeugen. Lesen Sie hier, was Metformin tatsächlich bewirkt – und was nicht. Weiter lesen > https://news.herzstiftung.de/go/7/5VNUS ... N13CL.html Zuhttps://news.herzstiftung.de/go/7/5VNUSFMV-5VBG86PK-5VC40I5F-4VN13CL.htmlm Artikel
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... den Jahren mehr Leben geben ...

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Der verständliche Wunsch, dem Leben mehr Jahre zu geben, steht nicht im Widerspruch zu der Weisheit, den Jahren mehr Leben zu geben.
Thomas Frings in „Endlich alt!“ (Herder, 2024 > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=7&t=1142 )

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WernerSchell
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Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, musst du in Bewegung bleiben

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Das Leben ist wie Fahrradfahren. Um das Gleichgewicht zu halten, musst du in Bewegung bleiben.
— Albert Einstein

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Union fordert mehr Prävention gegen schwere Erkrankungen

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Union fordert mehr Prävention gegen schwere Erkrankungen
Gesundheit/Antrag

Berlin: (hib/PK) Die Unionsfraktion fordert eine Stärkung der Primärprävention, um schwere Erkrankungen möglichst zu vermeiden. Das Risiko für eine Koronare Herzerkrankung oder einen Herzinfarkt sowie andere Erkrankungen könne durch einen gesunden Lebensstil erheblich verringert werden, heißt es in einem Antrag (20/13292 > https://dserver.bundestag.de/btd/20/132/2013292.pdf ) der Fraktion.
Wer sich regelmäßig bewege, auf ein Körpergewicht im Normalbereich achte, nicht rauche und wenig Alkohol trinke, trage wesentlich zur effektiven Vorbeugung bei. Die Stärkung der Primärprävention sei daher unverzichtbar, um Krankheiten zu vermeiden und gleichzeitig das Gesundheitssystem zu stärken. So seien Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 358.000 Sterbefällen im Jahr 2022 die häufigste Todesursache in Deutschland und verursachten etwa 33 Prozent aller Sterbefälle.
Nicht geboten sei die Einführung von unbegründeten bevölkerungsweiten Screening-Programmen, heißt es in dem Antrag in Anspielung auf das Gesundes-Herz-Gesetz der Bundesregierung. Fachverbände befürchten einen Anstieg der Medikalisierung innerhalb großer Bevölkerungsgruppen, der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) die „Verabschiedung vom Leitgedanken der Prävention“.
Die Abgeordneten fordern in ihrem Antrag, eine gezielte Förderung von Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sicherzustellen. Es müssten Vorhaben unterlassen werden, die den Trend hin zu einer stärkeren Medikalisierung verstärken. Ferner sollte sich die Bundesregierung mit den Ländern dafür einzusetzen, Schulgesundheitsfachkräfte zu etablieren und verpflichtende Einheiten zur Gesundheitsbildung in Schulen einzuführen, die gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung in den Lehrplan integrieren.

Quelle: Mitteilung vom 11.10.2024
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
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Welche Faktoren sind wichtig für ein langes Leben?

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Longevity: Welche Faktoren sind wichtig für ein langes Leben? – Die NDR-Visite informierte in einem sehenswerten Beitrag am 04.11.2024 (rd. 6.00 Min.). Longevity soll zu 50 % von den Genen und zu 50 % vom Lebensstil abhängen. Faktoren wie Schlaf, Bewegung, Ernährung, Prävention und Vorsorge sind für Langlebigkeit entscheidend. …> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en100.html - In anderen Beiträgen / Studien wird allerdings verdeutlicht, dass die Gene nur zu 10-15 % eine Rolle spielen. Lebensstil soll mit 60% wirksam sein. Der Rest ist dann Schicksal!
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Körperliche Aktivität könnte Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre verlängern

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Deutsches Ärzteblatt vom 26.11.2024:

Körperliche Aktivität könnte Lebenserwartung um bis zu zehn Jahre verlängern

Gold Coast/Australien – Die im Alter von über 40 Jahren gemessene körperliche Aktivität hatte in einer US-Gesundheitsstudie einen deutlichen Einfluss auf die Lebenserwartung. Nach den im British Journal of Sports Medicine (2024; DOI: 10.1136/bjsports-2024-108125) publizierten Ergebnissen könnten bewegungsarme Menschen im mittleren Lebensalter durch einen Lebenswandel bis zu zehn Lebensjahre gewinnen.
Bewegungsmangel gehört neben der Adipositas zu den wichtigsten vermeidbaren Gesundheitsrisiken. Etliche Studien haben bereits gezeigt, dass Menschen, die körperlich aktiv sind, in der Regel länger leben. Die meisten Studien verließen sich allerdings auf die Angaben der Teilnehmer, die häufig von der tatsächlichen körperlichen Aktivität abweichen.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
WernerSchell
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Gesundheitszustand: Gesundheit in Deutschland

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Gesundheitszustand: Gesundheit in Deutschland
Dtsch Arztebl 2024; 121(25): A-1660 / B-1392
Zum Artikel pdf > https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=242136


Ein Blick in die Statistik zum Gesundheitszustand der Deutschen zeigt, dass sich weniger Menschen für eine gesunde Ernährung und Lebensweise interessieren und Arztbesuche häufiger geworden sind. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Einschätzung des Gesundheitszustands im Mittelfeld.

Quelle und weitere Informationen > https://www.aerzteblatt.de/archiv/24213 ... 7ac2e8834e
WernerSchell
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Gesundheitsbewusste Lebensführung ist eigentlich alternativlos!

Beitrag von WernerSchell »

Gesundheitsbewusste Lebensführung ist eigentlich alternativlos!

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