Hitze und Gesundheit im Alter ... wie Ältere sich schützen können ...

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

So lässt sich Hitze besser aushalten ...

Beitrag von WernerSchell »

Bild


So lässt sich Hitze besser aushalten

Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, was bei heißen Temperaturen gut tut und die Wohnung kühlt.


Bild


Heiße Tage sind anstrengend. Nicht alle können sich im Freibad oder im See abkühlen. Besonders alte Menschen, chronisch Kranke und Kleinkinder empfinden Hitze als belastend. Zuhause oder bei der Arbeit helfen abwechslungsreiche Getränke mit viel Wasser, dazu Obst und leichte Mahlzeiten. Wie man richtig lüftet und gut durch heiße Tage und warme Nächte kommt, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.

• Die Wohnung möglichst kühl halten:
Am wirkungsvollsten ist es, früh morgens, abends und nachts zu lüften, solange es noch kühl ist. Am besten quer lüften, also Fenster und Türen öffnen. Das reduziert nicht nur die Lufttemperatur, sondern auch die Gebäudewärme, so dass sich das Haus oder die Wohnung am nächsten Tag nicht so schnell aufheizen. Denn sinkt die Temperatur von Beton, Mauerwerk oder Stahlträgern nur wenig, erhitzen sie die Wohnung Tag und Nacht. Abhilfe können auch Ventilatoren schaffen. Tagsüber helfen verdunkelte Räume dabei, die Hitze weniger oder gar nicht eindringen zu lassen. Nur einen kurzen Effekt haben nasse Tücher. Wenn das Wasser verdunstet, wird der Umgebung zwar Wärme entzogen, aber die Luftfeuchtigkeit steigt. Es wird also schwüler im Raum, was auf längere Sicht sogar zu Schimmelbildung führen kann.

• Viel trinken mit gesunder Abwechslung:
Insgesamt sollte man mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag trinken. An heißen Sommertagen kann dieser Richtwert auf das Drei- bis Vierfache steigen, zum Beispiel, wenn man Sport treibt oder eine anstrengende körperliche Arbeit ausübt. Besonders ältere Menschen sollten auf ausreichendes Trinken achten, weil das Durstgefühl mit dem Alter abnimmt. Das beste Getränk dafür ist Wasser. Wer etwas Abwechslung haben möchte, kann Leitungs- oder Mineralwasser mit Saft mischen – idealerweise mit drei Teilen Wasser und nur einem Teil Saft. Auch ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind eine gute Lösung. Leitungswasser kann mit Früchten, Gemüse und Kräutern aromatisiert werden – ganz ohne Zucker. Am besten stehen die Getränke immer griffbereit. Auch wasserhaltige Lebensmittel wie Gurke oder Wassermelone sind gesund und wirken erfrischend.

• Das Trinken gut über den Tag verteilen:
Man sollte nicht erst trinken, wenn man durstig ist. Denn der Durst zeigt an, dass bereits ein Mangel vorliegt. Besser ist es, das Trinken über den Tag zu verteilen, zum Beispiel ein Glas alle zwei Stunden. Alkohol und stark gezuckerte Getränke sind nicht ratsam. Auch auf Vorrat zu trinken, bringt nichts, weil der Körper Wasser nicht speichern kann.

• Leichtes Essen ist gut für den Körper:
In Hitzezeiten sind kleine, leichte Mahlzeiten empfehlenswert. Gut geeignet sind Salate, gedünstetes Gemüse und wasserreiche Rohkost wie Tomaten und Gurken, oder auch mageres Fleisch und Fisch. Nachmittags bietet sich kleingeschnittenes Obst wie Wasser- und Honigmelonen, Trauben oder Pfirsiche an. Tipp für Ältere: Salzgebäck regt das Durstgefühl an und unterstützt den Salz-Haushalt.

• Den Körper vor Überhitzung schützen:
Feuchte Umschläge auf Armen, Beinen oder im Nacken sowie kühlende Wassersprays oder kühlendes Abreiben tun bei Hitze gut. Kalte Fuß- und Handbäder regen den Kreislauf an. Dünne Bettwäsche oder leichte Laken helfen ebenso wie leichte Bekleidung. Das gilt besonders für alte und bettlägerige Menschen.

Weiterführende Infos und Links:
• Unsere Themenseite bündelt viele Aspekte zum Umgang mit Hitze: www.verbraucherzentrale.nrw/node/27869

Für weitere Informationen
Pressestelle der Verbraucherzentrale NRW
Tel. (0211) 38 09-101
presse@verbraucherzentrale.nrw
--
Quelle: Pressemitteilung vom 13.06.2023
Verbraucherzentrale NRW
Pressestelle
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Tel.: 0211/3809-101
Fax: 0211/3809-216
Informationen zum Datenschutz entnehmen Sie bitte unseren Hinweisen im
Internet unter www.verbraucherzentrale.nrw/datenschutz.
Honorarfreie Verwendung sämtlichen Bildmaterials ausschließlich mit Nennung der Verbraucherzentrale NRW. Bitte beachten Sie den Copyrighthinweis in der Bildbeschreibung.
Wenn Sie sich aus unserem Presseverteiler abmelden wollen, geht das jederzeit mit einer Mail an: presse@verbraucherzentrale.nrw
Attachments

© VZ NRW/adpic
20230613_Tipp Hitzeschutz_adpic.jpg > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 30613_Tipp Hitzeschutz_adpic.jpg
20230613_Tipp Hitzeschutz.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 30613_Tipp Hitzeschutz.pdf
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Krankenhäuser fordern Investitionen in Hitzeschutz

Beitrag von WernerSchell »

Bild


DKG ZU KLIMAWANDEL UND GESUNDHEITSVERSORGUNG
Krankenhäuser fordern Investitionen in Hitzeschutz


Bild

Krankenhäuser, ihre Patientinnen, Patienten und Beschäftigten trifft der Klimawandel zunehmend spürbar. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert zügige Maßnahmen, um die Kliniken für zunehmende extreme Wetterlagen vorzubereiten. Dazu erklärt die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG Prof. Dr. Henriette Neumeyer:

„Dass die richtige Temperatur im Krankenhausgebäude auf den Heilungsprozess Einfluss hat, haben Studien bereits nachgewiesen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und in der Folge mehr und längeren sehr heißen Sommern müssen wir darüber nachdenken, wie wir Patientenzimmer zukünftig kühlen, um die Gesundheit der ohnehin vulnerablen Menschen im Krankenhaus nicht zusätzlich zu gefährden. Zudem benötigen auch die Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen, denn Pflegekräfte können ihre Arbeitszeiten nicht in kühlere Stunden verlegen oder ins Hitzefrei gehen.
Dabei sind Krankenhäuser schon aus baulichen Gründen oft nicht in der Lage, ohne größeren Aufwand nachhaltige Kühlungskonzepte umzusetzen. Oftmals stammen die Gebäude aus dem 19. Jahrhundert oder der Nachkriegszeit, stehen unter Denkmalschutz und besitzen eine geringe Wärmedämmung. Hinzu kommt, dass seit Jahrzehnten die Investitionskostenfinanzierung der Bundesländer den Bedarf nicht ansatzweise deckt, obwohl die Länder gesetzlich zur Finanzierung der Klinik-Investitionen in tatsächlicher Höhe verpflichtet sind. Das wenige Geld fließt in dringend benötigte Gerätschaften und Bauarbeiten. Für energetische Sanierung mit optimaler Gebäudeisolierung, effizienten Kühlungssystemen, Verschattung und Begrünung fehlen oftmals die Mittel.

Klimawandel und -anpassung sind für die Krankenhäuser eine personelle und finanzielle Herausforderung. Dass sich angesichts des hohen Energiebedarfs von Krankenhäusern die Heizwende auch in Kliniken vollziehen muss und der Austausch alter Heizkessel, Fassadendämmung und vieles mehr nicht zum Nulltarif zu haben sind, dürfte mittlerweile allen bewusst geworden sein. Aber auch der Schutz vor Hitze ist Teil des Umgangs mit dem Klimawandel. Dabei geht es bei Weitem nicht nur um Komfort. Laut WHO starben im vergangenen Jahr rund 4500 Menschen allein in Deutschland an den Folgen von Hitze. Künftige Hitzetote und unnötig lange Krankenhausaufenthalte durch verzögerte Heilung gilt es zu vermeiden. Die Krankenhäuser benötigen personelle Ressourcen zur Erstellung individueller Hitzeschutzkonzepte sowie ein groß angelegtes Investitionsprogramm, das sie befähigt, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die Patientinnen und Patienten sowie Krankenhaus-Beschäftigten vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.“

Hitzeschutz darf keine Frage des persönlichen Engagements bleiben, sondern muss flächendeckend Umsetzung finden. Zum Hitzeschutztag machen die DKG und die weiteren Mitglieder des Klimapaktes Gesundheit auf dieses wichtige Thema aufmerksam. Die Akteure arbeiten gemeinsam an der Sensibilisierung und der Information von Bürgerinnen und Bürgern, Patientinnen und Patienten, Politik sowie allen Beschäftigten im Gesundheitswesen. So stellt beispielsweise das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin verschiedene Musterhitzeschutzpläne für Krankenhäuser, ambulante Praxen und Pflegeeinrichtungen zur Verfügung.


Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder – 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände – in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.887 Krankenhäuser versorgen jährlich 17 Millionen stationäre Patienten (2020) und rund 21 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,4 Millionen Mitarbeitern. Bei 127 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 13.06.2023
Kontakt:
Joachim Odenbach (Leitung)
Holger Mages
Dr. Jörn Wegner
Rike Stähler
Tel. (030) 3 98 01 - 1020 / - 1022 / - 1023 / - 1024
Sekretariat
Banu Öztürk
Sina Hoffmann
Tel. (030) 3 98 01 -1025 / -1021
Fax (030) 3 98 01 -3021
e-mail: pressestelle@dkgev.de
web: www.dkgev.de

Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)
Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Wegelystraße 3
10623 Berlin
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Hitzeaktionstag 2023 - Gesundheitsorganisationen fordern: Hitzeschutz bundesweit gesetzlich verankern

Beitrag von WernerSchell »

Bundesärztekammer
Deutscher Pflegerat
KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.

Gemeinsame Pressemitteilung vom 13.06.2023

Hitzeaktionstag 2023
Gesundheitsorganisationen fordern: Hitzeschutz bundesweit gesetzlich verankern


Bild

Berlin, 13.06.2023 - Hitze ist aktuell das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko für die Menschen in Deutschland. Allein im Jahr 2022 kam es zu 4.500 hitzebedingten Todesfällen. Im Jahr 2018 mit seinem besonders heißen Sommer waren sogar 8.700 Hitzetote zu beklagen. Besonders hitzegefährdet sind ältere Menschen und solche mit Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, aber auch Säuglinge, Kinder und Schwangere, obdachlose Menschen und solche, die im Freien arbeiten.

Obwohl in Zukunft noch längere und intensivere Hitzeperioden drohen, ist Deutschland darauf nicht vorbereitet. Bisher haben nur wenige Kommunen Hitzeaktionspläne eingeführt, und nur selten wurden Gesundheitsberufe beteiligt. Dabei spielen sie eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Hitzeerkrankungen und bei der Vermittlung präventiver Hitzekompetenz. Mit einem Hitzeaktionstag am 14. Juni 2023 will die Bundesärztekammer gemeinsam mit dem Deutschen Pflegerat und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) auf diesen Missstand aufmerksam machen.

Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt: „Die Ärzteschaft sieht sich mit in der Verantwortung, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Hitzeschutz gelingt aber nur gemeinsam. Daher muss der gesundheitliche Hitzeschutz als Pflichtaufgabe gesetzlich verankert werden, mit klaren Zuständigkeiten und Kompetenzen. Darüber hinaus sollten Kommunen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, Kitas, Schulen und Unternehmen noch in diesem Sommer erste pragmatische Schutzkonzepte umsetzen, um Hitzerisiken zu reduzieren. Wir stehen mit unserem Fachwissen bereit, um bei der Planung und Umsetzung der Maßnahmen zu helfen.“

Jana Luntz, Präsidiumsmitglied Deutscher Pflegerat: „Machen wir weiter so wie bisher, werden wir die Klimakatastrophe in vollem Ausmaß erleben und parallel dazu auch eine Gesundheitskatastrophe. Der Hitzeschutz ist nicht nur Gesundheitsschutz für die Bevölkerung. Er ist auch Gesundheitsschutz für Pflegebedürftige und deren Pflegenden. Wir müssen endlich ins Handeln kommen. Das heißt auch, den professionell Pflegenden Mitspracherecht und Handlungsautonomie zu geben. Ihre Kompetenzen gilt es auszubauen und zu nutzen. Der Profession kommt eine enorme Bedeutung beim Hitzeschutz zu.“

KLUG-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Herrmann: „Hitzeschutz kann nur funktionieren, wenn an allen Stellen Menschen lernen die Hitzegefahren zu erkennen und aktiv werden. Der Hitzeaktionstag ruft deshalb bundesweit zu Aktionen und Informationsveranstaltungen des Gesundheitssektors auf. Die dort Tätigen spielen eine zentrale Rolle im Hitzeschutz!“

Am morgigen Hitzeaktionstag finden bundesweit Pressekonferenzen, Symposien und Aktionen statt, die von einer Vielzahl von gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren getragen werden. Im Rahmen der zentralen Fachveranstaltung „Deutschland hitzeresilient machen – wir übernehmen Verantwortung“ – werden gemeinsame Positionen, Forderungen und Maßnahmen vorgestellt und weiterentwickelt. In Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer, dem Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, dem Deutschen Pflegerat, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe veranstaltet KLUG drei Online-Hitzesymposien mit Fokus auf Gesundheitseinrichtungen (Hitzeschutz in Krankenhäusern, ambulanten Praxen, sowie in ambulanter und stationärer Pflege). Auf Landesebene finden in Zusammenarbeit mit Landesärztekammern, Hitzeaktionsbündnissen, Pflegeverbänden, Health for Future Gruppen und weiteren Gesundheitsorganisationen zahlreiche Veranstaltungen statt.

Die wichtigsten Informationen zum richtigen Verhalten während einer Hitzewelle hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin hier zusammengestellt. > https://www.bundesaerztekammer.de/filea ... onstag.pdf
Politische Kernforderungen zum Hitzeaktionstag
Hitzeaktionstag auf Twitter: #Hitzeaktionstag #MitHitzeKeineWitze

Pressekontakte:
Bundesärztekammer
Samir Rabbata, presse@baek.de
Deutscher Pflegerat
Michael Schulz, m.schulz@deutscher-pflegerat.de
KLUG - Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.
Sophia Schlette, sophia.schlette@klimawandel-gesundheit.de

Presseinfo:
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (030) 398 77 303
Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Gesundheitsrisiko Hitze

Beitrag von WernerSchell »

Bild

Gesundheitsrisiko Hitze

Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag: Die spürbaren gesundheitlichen Folgen der Hitze können in den Sommermonaten gravierend sein. Besonders betroffen: Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder

Bild

In einigen Fällen kann das auch zum Tod führen. Hitze wird aber nur in seltenen Fällen als direkte Todesursache gemeldet bzw. identifiziert. Oft sind Vorerkrankungen die eigentliche Todesursache. Das Robert Koch-Institut (RKI) nimmt statistische Modellierungen vor, um die „Übersterblichkeit“ abzuschätzen. In diese Auswertungen fließen u.a. die Temperaturdaten des DWD und die Mortalitätsdaten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ein.

Auf der Grundlage dieser Schätzungen führte der extreme Hitzesommer 2003 in Deutschland zu etwa 7600 Todesfällen. Auch in den Jahren 2006 und 2015 waren jeweils über 6000 hitzebedingte Todesfälle in Deutschland zu beklagen. Der ausgeprägte Hitzesommer 2018 und die ebenfalls sehr heißen Folgejahre 2019 und 2020 haben nach Berechnungen des RKI rund 19.000 hitzebedingte Sterbefälle zur Folge gehabt. Nach Einschätzung des RKI führten die wiederholten Hitzewellen und ihr Auftreten über einen langen Zeitraum von Mai bis Oktober 2022 zu einer Übersterblichkeit von etwa 4500 Menschen.

Für einen guten Schutz vor Ort!
Hitzeschutz hat für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hohe Bedeutung. Diesem Thema müssen wir uns als Gesellschaft insgesamt und speziell im Gesundheitswesen verstärkt widmen. Deshalb klärt das BMG auf, vernetzt und unterstützt.

Die Länder und die Kommunen sind wiederum zuständig für Hitzemaßnahmen und Hitzeaktionspläne, mit denen sie sich kurz-, mittel- und langfristig besser auf Hitzephasen vorbereiten und damit die Bevölkerung vor Ort schützen können. Umfassende Empfehlungen zur Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne wurden von Bund und den Ländern bereits 2017 erarbeitet. Die Handlungsempfehlungen bestehen in Anlehnung an eine WHO-Leitlinie aus acht Kernelementen.

Mit Hitzeaktionsplänen auf die Lage vor Ort reagieren
Die konkreten Maßnahmen im Hitzeaktionsplan variieren von Kommune zu Kommune – jeder Plan muss ortsspezifische Gegebenheiten berücksichtigen und entsprechende Lösungen finden. Etwa neue Konzepte der Stadtgestaltung und Bauleitplanung oder Maßnahmen für mehr Stadtgrün, genauso wie kurzfristige Aktionen für mehr Verschattung. Auch spezielle Handlungsabläufe in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen oder Informationskampagnen können Teil des Plans sein; ebenso das Monitoring.

Immer mehr Bundesländer, Städte und Kommunen haben sich in der letzten Zeit auf den Weg gemacht, indem sie bereits eigene Hitzeaktionspläne implementiert haben oder planen dies zu tun.

Aufklären, vernetzen, unterstützen!
Das BMG wirkt auf unterschiedlichen Ebenen darauf hin, dass das Thema Hitzeschutz noch mehr in die Breite getragen wird. Auch die Bundesländer haben Ihrer Verantwortung in diesem Bereich Rechnung getragen. So hat die Gesundheitsministerkonferenz der Länder (GMK) im September 2020 beschlossen, bis 2025 eine flächendeckende Erstellung von Hitzeaktionsplänen in Kommunen voranzutreiben.

Ziel des BMG ist, wissenschaftliche Kenntnisse zum Thema Hitze weiter zu verbessern, bestehende Initiativen und „Good-Practice“-Ansätze für eine gute Hitzevorsorge zu vernetzen sowie verlässliche und passgenaue Informationsangebote bereitzustellen. Damit sorgen wir dafür, dass vor Ort in den Kommunen und in den Einrichtungen des Gesundheitswesens ein effektiver Hitzeschutz organisiert werden kann.

Die Unterstützung des Bundes basiert auf drei Säulen
Entscheidend ist, dass das Wissen um den Zusammenhang von Hitze und Gesundheit Alltagswissen wird und jede und jeder befähigt wird, sich und andere zu schützen. Denn mit wenigen und einfachen Verhaltensregeln im Alltag können wir dafür sorgen, dass jede und jeder gut durch den Sommer kommt.

Grundsätzlich gilt bei Hitze: Ausreichend trinken, körperlich anstrengende Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden verlegen, die Wohnung wie sich selbst möglichst kühl halten und im Freien Sonnenschutz verwenden. Bei plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Dies betrifft insbesondere auch Menschen, die Medikamente regelmäßig einnehmen.

Auf dem zentralen Internetportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie unter www.klima-mensch-gesundheit.de vielfältige Informationen zum Thema Hitzeschutz und zu weiteren Themen rund um Klimawandel und Gesundheit.

Weitere Informationen
Daten aus dem RKI-Gesundheitsmonitoring > https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/ ... _node.html
Das Robert Koch Insititut informiert jährlich zur hitzebedingten Mortalität in Deutschland. > https://www.rki.de/DE/Content/GesundAZ/ ... _node.html
Webportal "Klima Mensch Gesundheit" > https://www.klima-mensch-gesundheit.de/
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sammelt auf einer Themenseite Informationen und Empfehlungen u. a. zu Hitze, Hitzeschutz sowie UV-Strahlung und dem Klimawandel. > https://www.klima-mensch-gesundheit.de/


Fragen und Antworten zu Hitzewellen
Wann spricht man von einer Hitzwelle, welchen Daten zu den Gefahren liegen vor und welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Bevölkerung zu schützen? - das und mehr klärt unser FAQ.
Mehr erfahren > https://www.bundesgesundheitsministeriu ... hitze.html


Stand: 12. Juni 2023
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Hitzeschutzaktivitäten - vor allem für ältere Menschen - werden umfänglich eingefordert

Beitrag von WernerSchell »

Hitzeschutzaktivitäten - vor allem für ältere Menschen - werden umfänglich eingefordert. Sinnvoll erscheinen u.a. Hitzeaktionspläne in den Kommunen. Informationen insoweit nachlesbar:
> viewtopic.php?p=9094#p9094
> viewtopic.php?p=9096#p9096
> viewtopic.php?p=9108#p9108
> viewtopic.php?p=9109#p9109
> viewtopic.php?p=9110#p9110
> viewtopic.php?p=9111#p9111


Bild
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

60.000 Hitze-Tote 2022

Beitrag von WernerSchell »

Der Newsletter der Rheinischen Post informiert am 11.07.2023 u.a. wie folgt:

Hitze-Tote: Ein spanisches Gesundheitsinstitut weist für das Jahr 2022 europaweit rund 60.000 Hitze-Tote aus. Das deutsche Robert-Koch-Institut hält die Grundlage der spanischen Erhebung für solide, auch wenn die eigenen Zahlen etwas geringer ausfallen. Unstrittig aber ist, dass der Klimawandel für immer mehr Menschen zum gesundheitlichen Risiko wird. Wie kann eine sinnvolle Vorsorge aussehen? Und was taugen die derzeit viel diskutierten Hitzeschutzkonzepte? Martin Kessler kommentiert. ... > https://newsletter.rp-online.de/d?o0c4u ... vbwv7ve112
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne

Beitrag von WernerSchell »

INTERVIEW
Das hilft wirklich gegen zu viel Hitze und Sonne
Yael Adler über die Frage, wie wir uns am besten schützen können und was wir im Sommer von den Israelis lernen können
Frau Adler, Montag vergangener Woche war der weltweit bislang heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Was können wir tun, um uns vor den hohen Temperaturen und allzu viel Sonneneinstrahlung zu schützen?
Es gilt das Motto: meiden, kleiden, cremen. Die starke Mittagssonne von 11 bis 15 Uhr sollten wir unbedingt meiden. Das heißt, wir sollten lieber ins Haus gehen oder Schatten aufsuchen. Der beste Schatten ist der Kernschatten. Viele Sonnenschirme sind eben doch ein bisschen UV-durchlässig. Zu empfehlen ist auch dicht gewebte, lockere Kleidung. Ein helles T-Shirt lässt noch eine ganze Menge UV-Strahlung durch. Es gibt übrigens extra Sonnenschutzkleidung nach UV-Standard 801. Ansonsten kann man natürlich noch einen Hut und eine Sonnenbrille tragen. Besonders gut geeignet sind Hüte mit Nackenschutz, damit man keinen Sonnenstich bekommt. Hüte helfen auch, uns vor einem Hitzeschlag zu schützen.

Was sollten wir noch beachten?
... (weiter lesen unter) > https://www.juedische-allgemeine.de/uns ... en-cremen/
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Prävention und Hitzeschutz – gemeinsame Aufgabe aller Heilberufe

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (16. Juli 2023, Nr. 32/2023)


Hitzeschutz geht uns alle an
Deutscher Pflegerat: Prävention und Hitzeschutz – gemeinsame Aufgabe aller Heilberufe
Geplante Vergütung muss auch für Pflegeheime, Pflegedienste und Krankenhäuser gelten


Zur Twitter-Meldung des Bundesgesundheitsmisters Prof. Dr. Karl Lauterbach, dass das Bundesgesundheitsministerium mit dem Deutschen Hausärzteverband Hitze-Beratung älterer Menschen auch in Pflegeeinrichtungen vorbereite, weist Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), hin:

„Aufklärung und Beratungen zum Hitzeschutz sind eine gemeinsame Aufgabe aller Heilberufe. Alle, die mithelfen, Leben zu schützen und zu retten, sind willkommen. Millionenfach können diese Aufgabe bereits heute von den beruflich Pflegenden in Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Krankenhäusern geleistet werden. Der Deutsche Pflegerat begrüßt daher die weitere Initiative des Bundesgesundheitsministers zur Stärkung der klimaresilienten Versorgung als einen Baustein für einen besseren Hitzeschutz.

Die vom Bundesgesundheitsministerium geplante Zusage der finanziellen Abrechenbarkeit für diese Maßnahmen zum Hitzeschutz ist wichtig und notwendig. Diese Vergütung muss den Pflegeheimen, Pflegediensten und Krankenhäusern gleichfalls zur Verfügung stehen.

Deren Mitarbeiter*innen stehen bei der Beratung und Initiierung zu Hitzeschutzmaßnahmen anders als viele weitere Heilberufe täglich im unmittelbaren direkten Kontakt und in der direkten Ansprache zu den Patienten und Pflegebedürftigen. Ihre Leistungen sind auch bei der Hitze-Beratung hilfebedürftiger Menschen in Pflegeheimen, Pflegediensten und Krankenhäusern entscheidend und gewährleisten die Versorgung.

Anders als dies bei anderen Heilberufen der Fall wäre, müssen sie zudem für Hitze-Beratung nicht gezielt aufgesucht werden und hätten bereits heute die Kernkompetenz.

Die Bedeutung der Mitarbeiter*innen in Pflegeheimen, Pflegediensten und Krankenhäusern für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, ihre Anknüpfungspunkte in der ambulanten Pflege bis in die Häuslichkeit hinein sind auch beim Hitzeschutz nicht in Gold aufzuwiegen. Ihre Kompetenzen gilt es zu nutzen. Der Deutsche Pflegerat fordert in alle weiteren Gespräche zum Hitzeschutz in der Pflege und Gesundheit einbezogen zu werden!“

Ansprechpartner*in:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
WernerSchell
Administrator
Beiträge: 3725
Registriert: 06.02.2021, 16:16

Hitzeschutz in Pflegeheimen: Länder müssen Geld in die Hand nehmen

Beitrag von WernerSchell »

Hitzeschutz in Pflegeheimen: Länder müssen Geld in die Hand nehmen

Pflegebedürftige Menschen leiden besonders stark unter der extremen Hitze. Energetische Sanierungen an Pflegegebäuden könnten helfen. Die nötigen Kosten dürfen nicht auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden. Der VKAD fordert die Refinanzierung hitzebedingter Investitionskosten durch die Bundesländer.

Berlin/Freiburg, 26. Juli 2023 | „Die Mitarbeitenden in Pflegeheimen ergreifen bereits Maßnahmen gegen die extreme Hitze. Sie lüften nachts, achten darauf, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ausreichend trinken, stellen Lüftungsgeräte auf und bieten leichte Speisen an“, so VKAD-Geschäftsführer Andreas Wedeking. „Auch die Mitarbeitenden leiden unter den enormen Temperaturen. Sie können nicht einfach ins Homeoffice wechseln.“

Ein wirksamer Hebel, um das Hitzeleiden zu lindern und gesundheitlichen Gefahren vorzubeugen, wäre die klimagerechte Ausgestaltung der Gebäude. Doch die baulichen Maßnahmen sind umfangreich und teuer. Nötige Umbauten werden durch die Investitionskostenanteile gezahlt und damit durch die Eigenanteile der Bewohnerinnen und Bewohner.

„In Zeiten steigender Eigenanteile können die Kosten für wichtige Umbauten nicht komplett auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden“, mahnt Wedeking. „Wenn Pflegeinrichtungen wirksam gegen Hitze agieren und ein positives Zeichen der Ökobilanz setzen sollen, dann muss eine entgeltunabhängige Finanzierung sichergestellt werden. Die Bundesländer sollten die Kosten für die notwendigen Klimamaßnahmen in Pflegeheimen übernehmen“, fordert der VKAD-Geschäftsführer.

----------------------------------------------------------------
Quelle: Pressemitteilung vom 26.07.2023
Kontakt für Rückfragen:
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.
Anne Langer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD)
Tel. 030 284447-855
E-Mail: presse.vkad@caritas.de
Gesperrt