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WernerSchell
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Mediterrane Ernährung kann vor Gedächtnisverlust und Demenz schützen

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Alzheimer-Studie des DZNE: Mediterrane Ernährung kann vor Gedächtnisverlust und Demenz schützen

Alzheimer-Demenz wird durch Eiweißablagerungen im Gehirn und den schnellen Verlust von Hirnsubstanz verursacht. Doch eine mediterrane Ernährung, die reich an Fisch, Gemüse und Olivenöl ist, kann das Gehirn möglicherweise vor diesen Krankheitsauslösern schützen. Das haben Fachleute des DZNE in einer aktuellen Studie herausgefunden. Die Ergebnisse sind in der Online-Ausgabe des 05. Mai 2021 von Neurology®, dem Medizinjournal der Amerikanischen Akademie für Neurologie erschienen.

Bei der Alzheimer-Erkrankung sterben Nervenzellen im Gehirn ab. Zu einem großen Teil verantwortlich für den Tod der Nervenzellen sind bestimmte Eiweißablagerungen im Gehirn der Betroffenen: Sogenannte Beta-Amyloid-Proteine, die Verklumpungen (Plaques) zwischen den Nervenzellen bilden und Tau-Proteine, die das Innere von Nervenzellen verkleben. Die Ursachen dieser Ablagerungen sind bislang ungeklärt. Zudem ist eine schnell fortschreitende Atrophie, d.h. eine Schrumpfung des Hirnvolumens, bei Betroffenen feststellbar. Alzheimer-Symptome wie Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Unruhezustände und herausforderndes Verhalten sind die Folgen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DZNE um Prof. Michael Wagner, Arbeitsgruppenleiter am DZNE und Leitender Psychologe der Gedächtnisambulanz des Universitätsklinikums Bonn, haben nun in einer Studie herausgefunden, dass ein eher mediterranes Ernährungsmuster, mit relativ höherem Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Getreide, Fisch und einfach ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl, möglicherweise vor Eiweißablagerungen im Gehirn und Gehirnatrophie schützen kann. Bei dieser auch „Mittelmeerkost“ genannten Ernährungsweise werden Milchprodukte, rotes Fleisch und gesättigte Fettsäuren nur in geringem Maße verzehrt.

Bundesweite Studie

An der Studie nahmen insgesamt 512 Probandinnen und Probanden mit einem Durchschnittsalter von rund siebzig Jahren teil. 169 von ihnen waren kognitiv gesund, während 343 als Personen mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von Alzheimer identifiziert wurden — bedingt durch leichte subjektive Gedächtnisstörungen, leichte kognitive Beeinträchtigungen, die die Vorstufe einer Demenz darstellen oder erstgradige Verwandtschaft mit Patienten mit einer diagnostizierten Alzheimer-Erkrankung. Die Ernährungsstudie wurde vom Kompetenzcluster Diet-Body-Brain des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und fand im Rahmen der sogenannten DELCODE-Studie des DZNE statt, welche bundesweit die frühe Phase der Alzheimer-Erkrankung untersucht — jenem Zeitraum, bevor ausgeprägte Symptome auftreten.

„Menschen in der zweiten Lebenshälfte haben konstante Ernährungsgewohnheiten. Wir haben untersucht, ob die Studienteilnehmenden sich regelmäßig mediterran ernähren — und ob dies womöglich Auswirkungen auf die Gehirngesundheit hat “, sagt Prof. Wagner. Die Probandinnen und Probanden füllten zunächst einen Fragebogen aus, in dem sie angaben, welche Portionen an 148 verschiedenen Lebensmitteln sie in den vergangenen Monaten gegessen hatten. Wer häufig gesunde, für die Mittelmeerkost typische Lebensmittel wie Fisch, Gemüse und Obst zu sich nahm und nur gelegentlich Lebensmittel wie rotes Fleisch verzehrte, erzielte eine hohe Punktzahl auf einer Skala.

Umfangreiche Testung

Bei allen Teilnehmenden erforschten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann, ob Gehirnatrophien vorlagen: Sie führten Gehirnscans mit Magnetresonanztomographen (MRT) durch, um das Hirnvolumen zu bestimmen. Überdies unterzogen sich alle Probandinnen und Probanden verschiedenen neuropsychologischen Tests, in denen kognitive Fähigkeiten wie etwa Gedächtnisfunktionen untersucht wurden. Im sogenannten Nervenwasser von 226 Personen, einer Flüssigkeit, die im Rückenmark vorkommt, suchte das Forschungsteam zudem nach Biomarkern (Messwerten) für Amyloid-Beta-Proteine und Tau-Proteine.

Die Forschenden um Michael Wagner fanden heraus: Diejenigen, die sich ungesund ernährten, wiesen höhere pathologische Werte an diesen Biomarkern im Nervenwasser auf als diejenigen, die regelmäßig die Mittelmeerkost verzehrten. Bei den Gedächtnistests schnitten die Teilnehmer, die sich nicht an die mediterrane Ernährungsweise hielten, auch schlechter ab als die Teilnehmer, bei denen regelmäßig Fisch und Gemüse auf dem Teller lagen. „Einen signifikant positiven Zusammenhang gab es außerdem zwischen einer hohen Punktzahl auf der Lebensmittel-Skala für das mediterrane Ernährungsmuster und einem hohen Volumen des Hippocampus. Der Hippocampus ist ein Hirnareal, das als Schaltzentrale des Gedächtnisses gilt und bei Alzheimer frühzeitig und stark schrumpft“, erklärt Dr. Tommaso Ballarini, Wissenschaftler in Michael Wagners Forschungsgruppe und Erstautor der Studie.

Fortsetzung der Ernährungsstudie geplant

„Möglicherweise schützt die mediterrane Ernährung also das Gehirn vor Eiweißablagerungen und Gehirnatrophie, die Gedächtnisverlust und Demenz verursachen können. Unsere Studie gibt Hinweise darauf", sagt Ballarini. „Welcher biologische Mechanismus dahintersteckt, müssen aber zukünftige Studien zeigen.“ Als nächsten Schritt planen Ballarini und Wagner nun eine erneute Untersuchung derselben Studienteilnehmenden nach vier bis fünf Jahren, um zu erforschen, wie die Ernährungsweise — mediterran oder ungesund — die Alterung des Gehirns über einen längeren Zeitraum hinweg beeinflusst.

Originalpublikation:
Mediterranean Diet, Alzheimer Disease Biomarkers and Brain Atrophy in Old Age, Ballarini et al., Neurology® (May 2021), DOI: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000012067, URL: https://n.neurology.org/lookup/doi/10.1 ... 0000012067

Weitere Informationen:
https://www.dzne.de/en/news/press-relea ... -a-mediter... Englische Fassung der Pressemitteilung
http://www.dzne.de/forschung/studien/kl ... en/delcode Über die DELCODE-Studie

Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2021
Dr. Christine Knust Stabsstelle Kommunikation
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)
https://idw-online.de/de/news768237


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Siehe auch:
"Gesunde Lebensführung" = ein umfängliches Statement informiert (28 Seiten). Es wird verdeutlicht, dass eine entsprechend gestaltete Lebensführung verschiedene Krankheiten vermeiden oder verzögern hilft. Dazu gehören z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes-Typ2, Krebs und Demenz. Prävention in diesem Sinne stärkt im Übrigen das Immunsystem und ist so auch mit Blick auf die Corona-Pandemie wichtig. Leider kommen diesbezügliche Präventionsbeiträge in der Medienlandschaft eher selten vor. Dies u.a. auch deshalb, weil Diagnostik und Therapie dominieren und damit viel Geld verdient werden kann. Prävention ist aber weitgehend in Eigeninitiative zu leisten und wird daher bedauerlicherweise nur unzureichend berücksichtigt. - Näheres > viewtopic.php?f=5&t=78
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Ernährung: Studie untersucht Erkrankungsrisiken von Fleischesser

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Deutsches Ärzteblatt vom 12.05.2021

Ernährung: Studie untersucht Erkrankungsrisiken von Fleischessern
Oxford – Menschen, die gerne und viel rotes Fleisch und Wurstwaren verzehren, sind anfälliger für Herzinfarkt, Lungenentzündungen, Darmdivertikel, Dickdarmpolypen und Diabetes, erkranken aber seltener an einer Eisenmangelanämie.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der UK Biobank in BMC Medicine (2021; DOI: 10.1186/s12916-021-01922-9). Der vermehrte Verzehr von Geflügelfleisch war mit einem höheren Risiko auf gastroösophageale Refluxkrankheit, Gastritis und Duodenitis, Darmdivertikel, Gallenblasenerkrankungen und Diabetes verbunden.
… (weiter lesen unter) …. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Möglicher Zusammenhang zwischen Demenz/ Alzheimer und mediterraner Ernährung

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Möglicher Zusammenhang zwischen Demenz/ Alzheimer und mediterraner Ernährung

Ein mediterraner Ernährungsstil kann sich günstig auf kognitive Parameter auswirken und das Risiko für altersbedingte Demenzerkrankungen reduzieren. Das beobachteten Wissenschaftler in einer Studie mit rund 500 ProbandInnen [Bal 2021]. > https://fet-ev.eu/mailster/31739/7c9b6a ... zk1MjY1Mi8
So wiesen die TeilnehmerInnen mit mediterranen Essmustern (höherer Verzehr von Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Getreide, Fisch und Olivenöl; geringerer Verzehr von rotem Fleisch) weniger pathologische Biomarkerwerte im Nervenwasser auf, schnitten bei Gedächtnistests besser ab und zeigten ein größeres Volumen des Hippocampus. Alle genannten Parameter stehen mit der Entwicklung schädigender Eiweißablagerungen im Gehirn und Gehirnatrophie in Verbindung, die wiederum mit Demenzerkrankungen assoziiert sind.
Über die biologischen Mechanismen können die Forscher noch keine Aussagen machen. Hierfür sind weitere Studien notwendig. Die Ergebnisse leiten sich zudem aus mit Punkten bewerteten Fragebögen ab. Diese Erhebungsmethode ist kritik- und fehleranfällig. Somit sind die Ergebnisse vorerst nur als Hinweis auf einen Zusammenhang zu verstehen.


Quelle: Pressemitteilung vom 17.05.2021
Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.
Gerhart-Hauptmann-Ring 19 | 60439 Frankfurt
Email: info@fet-ev.eu
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Deutschland, wie es isst - der BMEL-Ernährungsreport 2021

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Deutschland, wie es isst - der BMEL-Ernährungsreport 2021
Ernährungsgewohnheiten in Deutschland: Ernährungsreport 2021 veröffentlicht

"Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtiger geworden", fasst Bundesernährungsministerin Julia Klöckner am 19. Mai 2021 die Ergebnisse des Ernährungsreports 2021 zusammen.
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>>> https://www.bmel.de/SharedDocs/Download ... onFile&v=3


Quelle: https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrun ... t2021.html

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Deutsches Ärzteblatt vom 20.05.20921:
Ernährungsreport 2021 veröffentlicht, DDG übt Kritik
Berlin – Gestern stellte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) den Ernährungsreport 2021 vor, welcher auf einer repräsentativen forsa-Umfrage unter 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern basiert.
„Bewusster einkaufen, regionale Erzeuger unterstützen und dabei etwas für den Klimaschutz tun: Das ist für viele wichtiger geworden“, fasste Klöckner die Ergebnisse des Reports zusammen.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Strenge Regeln für Zucker- und Fettbomben nötig

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Strenge Regeln für Zucker- und Fettbomben nötig


Umfrage: Eltern und Großeltern wünschen sich Zucker-, Salz- und Fett-Höchstgrenzen bei Lebensmitteln mit Kinderoptik

• Knapp neun von zehn der Eltern und Großeltern finden, dass Werbung ihre Kinder sehr stark oder stark beeinflusst.
• 93 Prozent wünschen sich Höchstgrenzen für Zucker, Fett oder Salz bei Lebensmitteln mit Kinderoptik.
• vzbv fordert Bundesregierung auf, strengere gesetzliche Regeln auf den Weg zu bringen.

Lebensmittel mit Kinderoptik finden sich in praktisch jedem Supermarkt. Sie sind mit lustigen und mit bunten Bildchen, Tieren oder Comicfiguren geschmückt. Die Mehrheit der Eltern und Großeltern empfinden solche Lebensmittel als manipulativ und gesundheitlich problematisch und wünscht sich strengere Regeln wie Höchstgrenzen für Zucker, Fett oder Salz. Das ist das Ergebnis zweier Verbraucherbefragungen unter Eltern und Großeltern im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands.

„Wenn die Bundesregierung Kinder schützen und Familien dabei unterstützen will, dass sich Kinder gesund ernähren, muss sie endlich für ein besseres Angebot im Markt und weniger Werbung für Zucker- und Fettbomben sorgen. Das geht nur mit strengeren gesetzlichen Regeln. Es ist nicht akzeptabel, dass die Industrie fortwährend freiwillige Selbstverpflichtungen als das Mittel der Wahl bewirbt und die Bundesregierung sie gewähren lässt“, sagt Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).


Downloads</FONT
» Lebensmittel mit Kinderoptik | Befragung im Auftrag des vzbv | Mai 2020 > https://newsletter.vzbv.de/d/d.pdf?o00e ... x2ih30q430
» Lebensmittel mit Kinderoptik verbindlich regeln | Positionspapier des vzbv | Mai 2021 > https://newsletter.vzbv.de/d/d.pdf?o00e ... x2ih2ft430
» Faktenblatt zum Marketing von Kinderlebensmitteln > https://newsletter.vzbv.de/d?o00edzyy00 ... x2ih5gs430


Quelle: Pressemitteilung vom 31.05.2021
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
Pressestelle
Rudi-Dutschke-Straße 17
10969 Berlin
Tel.: (030) 25 800-525
www.vzbv.de | www.twitter.com/vzbv | www.youtube.com/vzbv

>> Klicken Sie hier, um die komplette Pressemitteilung zu lesen > https://newsletter.vzbv.de/d?o00edzy000 ... x2ih4dr430
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BARMER-Zahnreport 2021 - Kreidezähne – Sind Antibiotika die Ursache?

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BARMER

BARMER-Zahnreport 2021 - Kreidezähne – Sind Antibiotika die Ursache?

Berlin, 1. Juni 2021 – Mindestens 450.000 Kinder in Deutschland haben sogenannte Kreidezähne, die behandelt werden müssen. Das entspricht rund acht Prozent aller Sechs- bis Zwölfjährigen, die unter gelblich oder bräunlich verfärbten, porösen und beim Putzen schmerzenden Zähnen leiden. Das geht aus dem aktuellen Zahnreport der BARMER hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Den Ergebnissen zufolge gibt es einen erkennbaren Zusammenhang zwischen Medikamenten und der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH), umgangssprachlich Kreidezähne genannt. „Kinder haben häufiger Kreidezähne, wenn sie in den ersten vier Lebensjahren bestimmte Antibiotika erhalten haben. Vor diesem Hintergrund muss erneut auf deren verantwortungsvollen und indikationsgerechten Einsatz hingewiesen werden. Antibiotika sind ohne jeden Zweifel segensreich. Doch die Prämisse lautet auch hier, so viel wie nötig und so wenig wie möglich“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BARMER, Prof. Dr. Christoph Straub. Bisher sei über die Entstehung der Kreidezähne nur wenig bekannt. Das mache sie besonders tückisch. Die Ernährung habe auf deren Entstehung wahrscheinlich keinen Einfluss. Regelmäßiges Zähneputzen könne Kreidezähne nicht verhindern, da die Zähne bereits geschädigt durchbrechen. Somit sei Prävention nahezu unmöglich. Für die Eltern betroffener Kinder sei das eine wichtige Botschaft. Sie haben nichts falsch gemacht!

Zusammenhang von Antibiotika und Kreidezähnen
Über mögliche Ursachen der Kreidezähne werde viel diskutiert, und es bestünden verschiedene Hypothesen dazu, so Straub weiter. Hier werde auch das mögliche Zusammenwirken von Arzneimitteln und Kreidezähnen diskutiert. Der Zahnreport habe vor diesem Hintergrund unterschiedliche Gruppen von Medikamentenverordnungen bei Kindern mit und ohne Kreidezähnen untersucht. Dabei seien auch unterschiedliche Antibiotika geprüft worden, die etwa bei Atem- oder Harnwegsinfekten zum Einsatz kämen. Hier zeige sich, dass Kinder mit Kreidezähnen in den ersten vier Lebensjahren häufig angewendete Antibiotika bis zu etwa zehn Prozent mehr verschrieben bekämen als Gleichaltrige ohne Kreidezähne. „Die Verordnung von Antibiotika steht in einem erkennbaren Zusammenhang mit dem Auftreten von Kreidezähnen. Allerdings ist noch unklar, wie dieses Zusammenwirken genau funktioniert. Hier sind weitere Untersuchungen erforderlich“, sagte Straub. Bei der Antibiotikavergabe sei man bereits auf einem guten Weg. So habe sich die verordnete Antibiotikagabe bei Kindern bis fünf Jahren zwischen den Jahren 2005 und 2019 mehr als halbiert. Im vergangenen Jahr sei die Menge noch einmal deutlich gesunken, wohl auch deswegen, weil die Abstands- und Hygieneregeln während der Corona-Pandemie zu weniger sonstigen Infektionen geführt hätten.

Mädchen haben häufiger Kreidezähne als Jungen
Neben der Ursachenforschung hat der BARMER-Zahnreport eine Bestandsaufnahme zum Phänomen der Kreidezähne gemacht. Betroffen sind demnach häufiger Mädchen als Jungen. Zwischen den Jahren 2012 bis 2019 hatten 9,1 Prozent der Mädchen und 7,6 Prozent der Jungen eine so schwere Form der Kreidezähne, dass sie in zahnärztlicher Behandlung waren. Darüber hinaus bekommen Kinder vergleichsweise selten Kreidezähne, wenn die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt noch sehr jung oder schon älter als 40 Jahre alt war. BARMER-versicherte Mütter haben dagegen gut doppelt so häufig Kinder mit Kreidezähnen, wenn sie zum Zeitpunkt der Geburt zwischen 30 und 40 Jahre alt waren. „Obwohl Kreidezähne neben Karies die häufigste Zahnerkrankung bei Kindern sind, steht die Forschung dazu noch am Anfang. Wir haben in unseren Analysen verschiedene Zusammenhänge gefunden. Die zugrundeliegenden Mechanismen und Kausalitäten können mit Abrechnungsdaten allein allerdings nicht aufgeklärt werden. Dazu bedarf es weiterer Forschung. In Kenntnis der Ursachen könnten zukünftig dann auch endlich präventive Maßnahmen möglich werden“, sagte Prof. Dr. Michael Walter, Autor des BARMER-Zahnreports und Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden.

Massive regionale Unterschiede beim Auftreten von Kreidezähnen
Den Ergebnissen des Reports zufolge gibt es beim Auftreten von Kreidezähnen nicht nur soziodemographische, sondern auch große regionale Unterschiede. Bundesweit schwanken die Betroffenenraten bei Kindern auf Stadt- und Kreisebene demnach zwischen drei und 15 Prozent. Auch auf Bundeslandebene sind die Unterschiede noch beträchtlich. Sie reichen von 5,5 Prozent in Hamburg bis hin zu 10,2 Prozent in Nordrhein-Westfalen. „Die deutlichen regionalen Unterschiede beim Auftreten von Kreidezähnen können wir noch nicht plausibel erklären. Hier sollte man nicht überinterpretieren“, sagte Walter.

Die kompletten Presseunterlagen inklusive abdruckfähiger Grafiken stehen zum Download bereit unter: www.barmer.de/zahnreport

Quelle: Pressemitteilung vom 01.06.2021
Presseabteilung der BARMER
Athanasios Drougias (Leitung), Telefon: 0800 33 30 04 99 14 21
Sunna Gieseke, Telefon: 0800 33 30 04 99 80 31
E-Mail: presse@barmer.de
www.barmer.de/presse -
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Dick, dicker, fettes Geld ... Video ...

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TV-Tipp für den 08.06.2021:

08.06.2021 - 20:15 - 21.40 Uhr - ARTE
Dick, dicker, fettes Geld
Frankreich2020
ARD MEDIATHEK Video verfügbar bis 06.02.2022 >>> https://www.arte.tv/de/videos/083970-00 ... ttes-geld/

Von der fetten Kalorienbombe zur tickenden Zeitbombe: Laut Voraussagen der Medizin soll in zehn Jahren die Hälfte der Weltbevölkerung an Übergewicht oder unter Fettleibigkeit leiden. Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Krebs verdeutlichen, welch schweren gesundheitlichen Probleme hinter der Diagnose Adipositas stecken.
Weltweit bieten Politiker, Priester, Ärzte und einfache Bürger multinationalen Großkonzernen die Stirn und fordern Kontrolle über Körper und Ernährung zurück.

Mediziner sprechen von einer Zeitbombe: Bis 2030 ist die Hälfte der Weltbevölkerung übergewichtig oder fettleibig. Adipositas sorgt für einen rasanten Anstieg von Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs - und wird zum schwersten Gesundheitsproblem weltweit.

Warum ist es noch keinem Land gelungen, diese Epidemie zu stoppen? Laut Lebensmittelindustrie und staatlichen Behörden ist sie auf einen Mangel an individueller Selbstdisziplin zurückzuführen. Stimmt das? Oder ist sie nicht vielmehr das Ergebnis eines kollektiven Versagens, das Symptom einer liberalen Gesellschaft, die Fett verabscheut und fette Menschen produziert? Macht die Gesellschaft ihre Bürger dick?

Frauen und Männer in den USA, Kanada, Mexiko, Chile, Frankreich und Deutschland wehren sich heute gegen dieses Schicksal. Mit den Waffen des Rechts, der Wissenschaft und der Politik kämpfen sie dafür, dass den Lügen ein Ende bereitet wird und die Menschen die Kontrolle über ihre Körper zurückgewinnen. In ihrem Visier: Zuckerhaltige Getränke, die so süchtig machen wie harte Drogen; irreführende Werbung, die auf Kinder und Geringverdienende abzielt; Regierungen, die den Junkfood-Konzernen gegenüber beide Augen zudrücken; Lobbyarbeit an der Grenze zur Illegalität.

Diese mutigen Menschen fordern neue Gesetze, um der feindlichen Übernahme unserer Nahrung Einhalt zu gebieten, die seit vier Jahrzehnten andauert. Chile weist bei diesem Kampf den Weg. Welches Land wird folgen und als Nächstes den Lebensmittelriesen im Namen der öffentlichen Gesundheit die Stirn bieten? Themenabend: Eine wohlgenährte Welt?

Film von Thierry de Lestrade und Sylvie Gilman

Quelle: https://programm.ard.de/TV/arte
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DGE-Positionspapier zur nachhaltigeren Ernährung

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Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
DGE-Pressemitteilung vom 08.06.2021


DGE veröffentlicht Positionspapier zur nachhaltigeren Ernährung
Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Tierwohl stärker berücksichtigt


Die DGE fordert und fördert eine nachhaltigere Ernährung – etwa durch deren Umstellung auf mehr pflanzliche Lebensmittel – in all ihren Dimensionen und Facetten. Dies ist die Kernaussage des neuen Positionspapiers zur nachhaltigeren Ernährung ( https://www.dge.de/index.php?id=1504&L=0 ), welches die DGE heute anlässlich des digitalen Nationalen Dialogs „Wege zu nachhaltigen Ernährungssystemen” veröffentlicht.

Der Beitrag der Ernährung an den weltweiten Treibhausgasemissionen liegt bei 25-30 %. Angesichts dieser Zahlen ist es dringend geboten, die Ernährungsweise so zu gestalten, dass wir nicht unnötig Ressourcen verbrauchen. Es reicht nicht aus, Ernährungsempfehlungen nur an gesundheitsfördernden Aspekten auszurichten. „Daher berücksichtigt die DGE neben der Gesundheit, die entsprechend ihren satzungsgemäßen Aufgaben im Vordergrund steht, zukünftig in ihren Empfehlungen und Aktivitäten die Dimensionen Umwelt, Soziales und Tierwohl stärker“, stellt Prof. Britta Renner, Vizepräsidentin der DGE und Erstautorin des Positionspapiers, fest.

In ihrem Papier orientiert sich die Fachgesellschaft an den Ausführungen im Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (WBAE https://www.dge.de/index.php?id=1406&L=0 ). Die Darstellungen zur nachhaltigeren Ernährung des Gutachtens richten sich am aktuellen Wissens- und Erkenntnisstand aus. Sie markieren einen Weg hin zu einer nachhaltigeren Ernährung, nicht aber eine absolute Zielerreichung. Demgemäß spricht auch die DGE in ihrem Positionspapier von „nachhaltigerer Ernährung“. Mit dem Positionspapier schafft die DGE eine Basis für ein gemeinsames Verständnis von nachhaltigerer Ernährung. Wissenschaftler*innen verschiedener Bereiche der Ernährungswissenschaft können sich darauf aufbauend differenzierter und vergleichbarer mit einer nachhaltigeren Ernährung auseinandersetzen und sie weiterentwickeln.

Eine faire Ernährungsumgebung ist die Voraussetzung für eine nachhaltigere Ernährung
Damit Verbraucher*innen eine nachhaltigere Ernährung realisieren können, ist die Gestaltung fairer Ernährungsumgebungen – von der Exposition bis zum Konsum und Entsorgung – zentral. „Wir alle beeinflussen durch das, was wir essen und trinken nicht nur unser eigenes Wohlergehen. Unser Verhalten wirkt sich auch auf die Umwelt aus“, erklärt Renner weiter. Allen Menschen soll, ungeachtet ihrer ökonomischen und sozialen Situation, gleichermaßen der Zugang zu gesünderen und nachhaltigeren Angeboten und mehr Teilhabe ermöglicht werden.

DGE Ernährungsempfehlungen fördern eine nachhaltigere Ernährung
Gemäß dem Auftrag der DGE und ihrer Expertise, stand und steht die Dimension Gesundheit bei ihren Aktivitäten im Vordergrund. Eine vollwertige Ernährung nach den Empfehlungen der DGE ist abwechslungsreich und betont den Verzehr von Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs. Sie stellt den ausreichenden Bedarf an essentiellen Nährstoffen sicher und verhindert sowohl eine Unterversorgung (Mangelernährung) als auch eine Überversorgung. Damit trägt sie zur Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten bei.

Darüber hinaus benennt die DGE in ihrem Positionspapier Bereiche, in denen weitere Dimensionen einer nachhaltigeren Ernährung berücksichtigt werden, dazu gehören die DGE-Qualitätsstandards für die Gemeinschaftsverpflegung sowie die lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (food-based dietary guidelines, FBDG).

In den DGE-Qualitätsstandards formuliert die DGE verlässliche Kriterien für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Verpflegung in Gemeinschaftseinrichtungen. Um den Menschen den Zugang zu gesünderen und nachhaltigeren Angeboten zu ermöglichen, sind sie in der Gemeinschaftsverpflegung verpflichtend umzusetzen. Durch das Einhalten der DGE-Qualitätsstandards verringert sich in der Regel nachweislich der Anteil tierischer Produkte von Speisen. Die Gäste profitieren von einem größeren Angebot pflanzenbasierter Gerichte – ein Fortschritt, der sich positiv auf die Gesundheit der Menschen und die Umwelt auswirkt. Vor allem im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung setzt sich die DGE seit Jahren für eine nachhaltigere Ernährung ein.

Die DGE veröffentlicht das Positionspapier zur nachhaltigeren Ernährung in der Ernährungs Umschau, zunächst online in der Rubrik Ahead of Print ( https://www.ernaehrungs-umschau.de/fach ... -of-print/ ). Die Publikation steht im Open-Access-Format zum Download zur Verfügung ( https://www.ernaehrungs-umschau.de/file ... sition.pdf ).
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Den Pressetext finden Sie unter:
https://www.dge.de/presse/pm/dge-veroef ... ernaehrung

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Autorin: Doreen Krüger
https://www.dge.de/presse/kontakt/
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Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: +49 228 / 3776-600
Telefax: +49 228 / 3776-800
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Studie: Ernährung beeinflusst Verlauf von COVID-19

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Deutsches Ärzteblatt vom 09.06.2021:
Studie: Ernährung beeinflusst Verlauf von COVID-19
New York – Ärzte und Pflegepersonal, die in einer Umfrage ihre Ernährung als pflanzenbasiert oder pescetarisch eingestuft hatten, erkrankten in einer Fall-Kontroll-Studie in BMJ Nutrition Prevention & Health (2021; DOI: 10.1136/bmjnph-2021-000272) seltener schwer an COVID-19. Eine kohlenhydrat­arme Kost erwies sich dagegen als ungünstig.
Adipositas, Typ-2-Diabetes, atherosklerotische Erkrankungen und eine Hypertonie gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für einen schweren Verlauf von COVID-19. Alle diese Risikofaktoren sind auch Folge eines ungesunden Lebensstils, der durch Bewegungsmangel und Ernährungsfehler gekennzeich­net ist.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


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Es macht daher Sinn, die bereits wiederholten aufgezeigten Hinweise zur gesunden Lebensführung aufzugreifen … > viewtopic.php?f=5&t=78
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Kinderschutz: Jugendämter nahmen 2020 rund 45 400 Kinder in Obhut

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PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 295 vom 24.06.2021

Kinderschutz: Jugendämter nahmen 2020 rund 45 400 Kinder in Obhut
• Behörden registrierten rund 8 % weniger Fälle als im Vorjahr
• Jedes dritte betroffene Kind jünger als 12 Jahre
• Bedeutung von Überforderung, Misshandlungen und Vernachlässigung nimmt zu

WIESBADEN – Die Jugendämter in Deutschland haben im Jahr 2020 rund 45 400 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erfolgten zwei Drittel (67 %) dieser Inobhutnahmen wegen einer dringenden Kindeswohlgefährdung, 17 % aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland und weitere 17 % auf Bitte der betroffenen Minderjährigen. Ein Drittel (33 %) aller 2020 in Obhut genommenen Jungen und Mädchen war jünger als 12 Jahre, jedes zehnte Kind (11 %) sogar jünger als 3 Jahre.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44
Gesperrt