Übergewicht - Falsche Ernährung - Kindergesundheit …

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WernerSchell
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Meta-Analyse: Pflanzliche Kost führt zu besseren Cholesterinwerten

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Deutsches Ärzteblatt vom 26.05.2023:

Meta-Analyse: Pflanzliche Kost führt zu besseren Cholesterinwerten


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Kopenhagen – Vegetarische oder vegane Diäten können bereits nach kurzer Zeit die Cholesterinwerte senken, was sich langfristig günstig auf die Atherosklerose und die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken könnte. Erfreulich ist laut einer Meta-Analyse im European Heart Journal (2023; DOI: 10.1093/eurheartj/ehad211) auch ein Rückgang von Apolipoprotein B.
Der Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit wird selten in randomisierten Studien untersucht, da nur wenige Menschen bereit sind, die Art ihrer Ernährung langfristig einem Losentscheid zu überlassen. In den letzten 40 Jahren wurden jedoch 30 Studien durchgeführt, in denen die kurzfristigen Auswirkungen auf die Lipidparameter untersucht wurden.
Cholesterin und insbesondere das LDL-Cholesterin sind ein wesentlicher Risikofaktor für die Atherosklerose, die den meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugrunde liegt. Die ersten Beweise lieferten klinische Studien zu Statinen. Dort erlitten Patienten, die mit einem Statin behandelt wurden und deren LDL-Cholesterin in der Folge sank, seltener Herz-Kreislauf-Ereignisse.
In den letzten Jahren sind Beweise durch genomweite Assoziationsstudien hinzugekommen. Dort wurden Genvarianten entdeckt, die den Cholesterinwert beeinflussen. Diese Genvarianten waren für sich genommen ebenfalls mit einem niedrigeren Risiko auf atherosklerotische Erkrankungen assoziiert. Mit einer sogenannten Mendelschen Randomisierung lässt sich dann beweisen, dass ein niedriger LDL-Wert vor Herz-Kreislauf-Ereignissen schützt.
Es ist deshalb ein günstiges Zeichen, wenn eine Umstellung der Ernährung das LDL-Cholesterin senkt. Die Auswertung der 30 Studien zeigt, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung hier einen Beitrag leisten kann.

… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
WernerSchell
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Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

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Übernahme aus Forum > viewtopic.php?f=5&t=761

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.


Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

Die Lebenserwartung in Deutschland fällt im internationalen Vergleich auffällig niedrig aus, obwohl sich Deutschland eines der teuersten Gesundheitssystem der Welt leistet. Angesichts dieses ernüchternden Ergebnisses fordert die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), den Fokus endlich mehr auf Prävention und Gesundheitskompetenz zu richten. Dazu gehören: Stärkung der Hausarztmedizin, Aufwertung der sprechenden Medizin und damit mehr Gesundheitsberatung, strengere Regeln im Umgang mit Tabak- und Alkoholwerbung, gesundes Schul- und Kita-Essen, mehr Sportangebote etc.

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Bei den Ausgaben für das Gesundheitssystem liegt Deutschland auf den vorderen Plätzen, bei der Lebenserwartung gehört es zu den Schlusslichtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, in der die Lebenserwartung in sechs Ländern mit hohem Einkommen verglichen wurden. Es zeigten sich erhebliche Unterschiede: In den bestplatzierten Ländern (Frauen: Spanien, Männer: Schweiz) werden die Menschen im Durchschnitt gleich mehrere Jahre älter als in Deutschland. In Deutschland ist, so die Studie, vor allem die erhöhte Anzahl von Todesfällen aufgrund kardiovaskulärer (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen auffällig.

Gerade angesichts der immensen Ressourcen, die hierzulande für die Gesundheit ausgegeben werden, müssen diese Zahlen aufrütteln: In Deutschland arbeiten überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte, gleichzeitig gibt es mehr Krankenhaus- und Intensivbetten als in fast allen anderen verglichenen Ländern. Trotzdem sterben die Menschen in Deutschland früher.

„Wir setzen uns seit Jahren für mehr Prävention ein. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die sprechende Medizin aufgewertet wird, so dass den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen endlich mehr Zeit für die Gesundheitsberatung zur Verfügung steht. Anders wird es nicht gelingen, gerade Risikogruppen zu erreichen. Das geht nur im Gespräch“, kommentiert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM. „In Deutschland gibt es ein krasses Missverhältnis: Die Anzahl der Arztkontakte pro Person ist extrem hoch – aber die Zeit pro Patient/in, um gesundheitsförderndes Verhalten zu besprechen, viel kürzer als in den verglichenen Ländern.“

Echte Prävention ist zudem viel mehr als eine medizinische – sie ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe: „Deutschland ist führend im Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker, hat immer noch eine überdurchschnittliche Alkohol- und Raucherquote (und als eines von wenigen Ländern weiterhin kein Werbeverbot für Zigaretten) und einen viel zu hohen Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen. Bei der Ernährung fällt die hohe Rate an tierischen Produkten auf. Auch bei der Bewegung gibt es Defizite,“ ergänzt Dr. Thomas Maibaum, stellvertretender Sprecher der DEGAM-Sektion Prävention.

Gleichzeitig warnt die Fachgesellschaft davor, die Verantwortung alleine bei den Betroffenen abzuladen. „Es ist seit Jahren bekannt, dass eine reine Verhaltensprävention in erster Linie die Menschen erreicht, die sowieso schon gesundheitsbewusst leben. Bei der Verhältnisprävention, über die seit Jahren diskutiert wird, kommt Deutschland weder bei der Forschung noch in der Praxis der öffentlichen Gesundheitsfürsorge (Public Health) wirklich voran. Erste und längst überfällige Schritte wären: Einführung Zuckersteuer, Werbeverbot für Tabakprodukte, Raucherentwöhnung als Kassenleistung, Subventionierung von gesunder Ernährung in Kindergarten und Schule und mehr Sportangebote für jede Altersstufe“, fordert Martin Scherer. „Nur so können wir bei der Lebenserwartung zumindest den internationalen Durchschnitt erreichen.“

Hinsichtlich der Konsequenzen der Studie sieht die Autorengruppe insbesondere Defizite in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die DEGAM geht davon aus, dass die kardiovaskuläre Krankheitslast auch medikamentös effektiver reduziert werden kann: „Bei Menschen mit hohem absoluten und relativen Herzinfarkt-Risiko sollten verstärkt Statine verschrieben werden“, fasst Dr. Uwe Popert, Sprecher der DEGAM-Sektion Hausärztliche Praxis, den aktuellen Wissensstand zusammen. „In Deutschland liegt die Indikationsgrenze derzeit bei einem 20-prozentigen Risiko, dass innerhalb von 10 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis (zum Beispiel Herzinfarkt) auftritt. Im europäischen Ausland liegt die Indikationsschwelle meist bei 10 Prozent. Auch Deutschland sollte diesen Wert insbesondere für Jüngere bei 10 Prozent ansetzen, um eine problematische Verzögerung der Behandlung zu vermeiden.“

Quellen:
Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023). https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5

DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention: https://tinyurl.com/y5sn6jp9

Pressekontakt:

Natascha Hövener
Pressesprecherin
Telefon: 030 – 20 966 98 16
E-Mail: hoevener@degam.de

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
Schumannstraße 9, 10117 Berlin
http://www.degam.de
Präsident: Prof. Dr. med. Martin Scherer (Hamburg)

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Allgemeinmedizin als anerkannte wissenschaftliche Disziplin zu fördern und sie als Rückgrat der Patientenversorgung weiterzuentwickeln. Die DEGAM ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur wissenschaftlichen Entwicklung der Allgemeinmedizin an den Hochschulen, zur Fort- und Weiterbildung sowie zum Qualitätsmanagement. Sie erarbeitet eigene wissenschaftlich fundierte Leitlinien für die hausärztliche Praxis und beteiligt sich auch an interdisziplinären Leitlinien anderer Fachgesellschaften. Die Aktivitäten der Nachwuchsförderung sind in der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) zusammengefasst.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Martin Scherer, Präsident der DEGAM
E-Mail: m.scherer@uke.de

Weitere Informationen:
https://tinyurl.com/y5sn6jp9 - DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention:
https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5 - Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023)

Quelle: Pressemitteilung vom 31.04.2023
Natascha Hövener Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.
https://idw-online.de/de/news815263



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Wir können Krankheiten mit einem gesunden Lebensstil verhindern bzw. weit hinauszögern. Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen (= gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, guter Schlaf, Stressvermeidung, Geistige Tätigkeiten gestalten, soziale Kontakte pflegen, Risikofaktoren wie Rauchen, übermaßíger Alkoholkonsum, hoher Blutdruck, Übergewicht vermeiden …) können wir die Telomere, die sich altersbedingt ständig verkürzen, wieder ein wenig verlängern, so dass der Zelltod deutlich hinausgezögert wird und viele Lebensjahre, meist bei gesunder Gesundheit, hinzu gewonnen werden können. - Dazu informieren u.a. über 50 Beiträge unter folgender Interesse > viewtopic.php?f=7&t=59
Allerdings ist der Tod nicht vermeidbar. Bei etwa 120 Jahren ist die bislang bekannte äußerste Grenze erreicht. Darum müssen wir alle sterben … > https://www.facebook.com/watch/?ref=sea ... 3&q=quarks
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Neues Training der DGE für einen gesundheitsfördernden Lebensstil

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Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
DGE-Pressemitteilung vom 06.06.2023


ICH-nehme-ab – in 12 Schritten langfristig abnehmen
Neues Training der DGE für einen gesundheitsfördernden Lebensstil


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„Was kann ich ändern, damit ich langfristig abnehme und gesund bleibe?“, so lautet die zentrale Frage der komplett überarbeiteten Neuauflage des Trainings der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) für einen gesundheitsfördernden Lebensstil.

ICH-nehme-ab stellt den Menschen, seine Gesundheit und sein Wohlbefinden in den Mittelpunkt. Es geht bei diesem Abnehmprogramm nicht darum, dass die Pfunde schnell purzeln. Denn ein häufiges Auf und Ab des Gewichtes stört Stoffwechsel, Hormone und Psyche, daher ist eine langsame Abnahme in Etappen auf lange Sicht gesünder und Erfolg versprechender. ICH-nehme-ab ist ein nachhaltiges Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstraining. Die Neuauflage baut den bewährten ganzheitlichen und praxisorientierten Ansatz aus. Das Training unterstützt dabei, einen gesundheitsfördernden Lebensstil zu führen und so gleichzeitig das Risiko für ernährungsmitbedingte Krankheiten zu minimieren. Eine wissenschaftliche Auswertung hat die Wirksamkeit des zertifizierten Programms bestätigt.

Einfach in zwölf Schritten trainieren, bewusst zu essen und ohne schlechtes Gewissen zu genießen. Durch die schrittweise Umstellung des Ernährungsverhaltens in Verbindung mit Bewegung und Entspannung nimmt das Gewicht kontinuierlich ab. Als Programm zur Selbsthilfe kann ICH-nehme-ab alleine oder in Gruppenkursen umgesetzt werden. Es richtet sich an Übergewichtige mit leichtem bis mäßigem Übergewicht ohne Begleiterkrankungen. Grundlage ist eine ausgewogene, pflanzenbetonte Ernährung nach den 10 Regeln der DGE (> https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/d ... 10-regeln/ ) mit reichlich Gemüse inkl. Hülsenfrüchten, Obst, Vollkornprodukten ergänzt durch kleine Mengen an tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern. Anstelle von festen Speiseplänen und Vorschriften gibt es viele Anregungen. Für die Praxis enthält die umfangreiche Rezeptbroschüre (> https://www.dge-medienservice.de/rezept ... sstil.html ) zahlreiche Tipps und alltagstaugliche, leckere Gerichte zum Nachkochen.

Der Ordner ICH-nehme-ab kann unter der Artikel-Nr. 121530 (> https://www.dge-medienservice.de/ich-ne ... sstil.html ) ab sofort für 68,00 EUR zzgl. Versandkosten bestellt werden. Die Formulare Mein Wochenspeiseplaner (> https://www.dge-medienservice.de/mein-w ... laner.html ) sowie Mein Ernährungs- und Bewegungstagebuch (> https://www.dge-medienservice.de/mein-e ... ebuch.html ) stehen zum kostenlosen Download bereit.

In 12 Schritten zum Erfolg – Das eigene ICH steht im Mittelpunkt

Jeder der 12 Schritte beginnt zunächst mit einer Selbstreflexion, die bei der Bestimmung der momentanen Situation unterstützt. Nach der Erfassung der Körpermaße wird ein realistisches Abnehmziel festgelegt. Die weiteren Schritte nehmen die Gewohnheiten unter anderem mit dem Ernährungs- und Bewegungstagebuch (> https://www.dge-medienservice.de/mein-e ... ebuch.html ) unter die Lupe. Die einzelnen Schritte halten Informationen und Tipps für Einladungen, Feste oder Urlaub bereit, bestärken dabei einen Gewichtsstillstand oder Rückfall zu meistern, und unterstützen dabei mit Stress umzugehen.

Um ungünstige Gewohnheiten durch gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu ersetzen, sollte für jeden der zwölf Schritte mindestens eine oder zwei Wochen eingeplant werden. Das gesamte Programm kann so in drei bis sechs Monaten durchlaufen werden. Vorteil: Die Schritte sind als einzeln entnehmbare Broschüren angelegt.

Allein oder in der Gruppe abnehmen – mit ICH-nehme-ab geht beides

Das Training eignet sich zum Abnehmen sowohl in Eigenregie als auch gemeinsam in einer Gruppe. In Kursen mit Gleichgesinnten kommt man seinem Ziel bei den Treffen jedes Mal gemeinsam näher. Positive Veränderungen im Lebensstil werden wahrgenommen und zusammen gefeiert. In herausfordernden Situationen kann man sich gegenseitig unterstützen und motivieren. Geschulte Kursleiter*innen (> https://www.dge.de/beratung/ ) begleiten qualifiziert durch das ICH-nehme-ab-Training. Sie sind im gesamten Bundesgebiet und im deutschsprachigen Ausland zu finden. Kursteilnehmer*innen können eine anteilige Kostenübernahme von ihrer gesetzlichen Krankenkasse bekommen.

Hintergrundinformation:
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bonn und Sektionen in sechs Bundesländern. Sie feiert in diesem Jahr ihr 70. Jubiläum und arbeitet seit ihrer Gründung 1953 erfolgreich, unabhängig und der Wissenschaft verpflichtet. Erkenntnisse und Entwicklungen der Ernährungswissenschaft übergreifend auszuwerten und die Informationen zur gesundheitsfördernden und nachhaltigeren Ernährung an Multiplikator*innen, Medien, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und interessierte Verbraucher*innen zu transportieren, ist satzungsgemäße Aufgabe. Als Vertreterin der deutschen Ernährungswissenschaft agiert sie auch international.
URL der Pressemitteilung:
https://www.dge.de/presse/meldungen/202 ... -abnehmen/
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Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Autorin: Silke Restemeyer
https://www.dge.de/presse/
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Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 136
53175 Bonn
Telefon: +49 228 / 3776-600
Telefax: +49 228 / 3776-800
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Europaweit leiden immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an Übergewicht und Fettleibigkeit

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Risikofaktoren für Adipositas in jungen Jahren: Universitätsmedizin Halle an EU-Projekt gegen Fettleibigkeit beteiligt

Europaweit leiden immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an Übergewicht und Fettleibigkeit. Diesen Trend umzukehren ist Ziel des europaweiten Verbundprojekts „PAS GRAS“, an dem die Universitätsmedizin Halle bundesweit als einziger klinischer Standort beteiligt ist. Das Vorhaben soll langfristig dabei helfen, die Notwendigkeit medikamentöser oder operativer Maßnahmen zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu verhindern. Die Universitätsmedizin Halle wird im Rahmen des Projekts mit 541.000 Euro durch das Horizon Europe Programm der EU-Kommission gefördert.

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„Der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas nimmt europaweit zu. Aktuelle Studien zeigen, dass die Corona-Pandemie diesen Trend nochmals verstärkt hat“, erklärt PD Dr. Susann Weihrauch-Blüher, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und PAS GRAS-Projektleiterin an der Universitätsmedizin Halle. „Damit verbunden sind zahlreiche Beschwerden, die die Entwicklung chronischer Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen können. Die Häufigkeit von Fettleibigkeit und damit verbundenen Komplikationen stellen eine beträchtliche Belastung des Gesundheitssystems dar.“ Um dem entgegenzuwirken, brauche es eine bessere Aufklärung sowie eine frühzeitige Prävention und Therapie.

Die Forschungsarbeiten von PAS GRAS untersuchen, wie sich Lebensstil, psychische Gesundheit, Familiengeschichte, sozioökonomische Faktoren und die Umwelt auf die Entwicklung von Fettleibigkeit auswirken. Dabei wird auch die Wechselwirkung mit genetischen Merkmalen und mit Stoffwechselfaktoren der jungen Teilnehmenden untersucht. „Es soll ein Algorithmus entwickelt werden, der das Entstehungsrisiko von Fettleibigkeit und Risikofaktoren für Begleiterkrankungen individuell bestimmen lässt“, erklärt die Expertin für Kinder-Endokrinologie und –Diabetologie. „Anhand dieser Risikobewertungsskala lassen sich maßgeschneiderte Behandlungen planen, wie Ernährungsumstellungen, gegebenenfalls in Kombination mit medikamentösen Therapien. Diese bewirken beispielsweise Veränderungen im Hormonsystem und im Stoffwechsel, um Fettleibigkeit effektiv zu therapieren oder zu verhindern. Aber auch körperliche Aktivität ist wichtig.“

Um die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu erhöhen, wird eine internationale Kampagne ins Leben gerufen. Kreative und interaktive digitale Anwendungen unterstützen dabei und informieren über die Risiken von Übergewicht und Fettleibigkeit. Langfristig soll das Projekt kritische Lücken in der Diagnose und Prognose von Übergewicht und Fettleibigkeit schließen und deren Prävalenz innerhalb der EU bis 2050 um 15 Prozent bei Erwachsenen und um 30 Prozent bei Kindern und Jugendlichen senken.

Hintergrund
Das Projekt unter dem Titel „PAS GRAS: De-risking metabolic, environmental and behavioral determinants of obesity in children, adolescents and young adults“ (Verringerung des Risikos metabolischer, umwelt- und verhaltensbedingter Faktoren für Fettleibigkeit bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen) wird von der Europäischen Kommission mit insgesamt 9,5 Millionen Euro gefördert und von der portugiesischen Universität Coimbra (CNC-UC) koordiniert. PAS GRAS übersetzt sich sinngemäß aus dem Französischen zu „nicht fettleibig“. Die Studien werden in acht europäischen Ländern durchgeführt und richten sich an Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien mit Übergewicht oder Adipositas.

Weitere Informationen:
https://www.medizin.uni-halle.de/einric ... r-kindheit ... AG Weihrauch-Blüher

Quelle: Pressemitteilung vom 09.06.2023
Jonas Machner Stabsstelle Presse und Unternehmenskommunikation
Universitätsmedizin Halle (Saale)
https://idw-online.de/de/news815794
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Mangelernährung im Krankenhaus ...

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Fachgespräch im Bundestag zu Mangelernährung im Krankenhaus | BVMed für verpflichtendes Ernährungsscreening

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Berlin | Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert zum heutigen öffentlichen Fachgespräch zum Thema „Mangelernährung im Krankenhaus“ im Gesundheitsausschuss des Bundestages ein verpflichtendes Ernährungsscreening in medizinischen Einrichtungen. „Bis zu 30 Prozent der Patient:innen in medizinischen Einrichtungen in Deutschland sind mangelernährt. Das müssen wir ändern! Dafür brauchen wir ein verpflichtendes Ernährungsscreening in Kliniken im Rahmen einer ärztlichen Prüfung sowie verbindliche Qualitätskriterien für den Versorgungsprozess“, so BVMed-Geschäftsführer- und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Besonders relevant sei das Thema für Krebserkrankte, deren Heilungsprozess durch zusätzliche medizinische Ernährungstherapien unterstützt werden könne, so der BVMed.

Der Zustand einer Mangelernährung kann eintreten, wenn nicht ausreichend Kalorien aufgenommen werden oder lebenswichtige Nahrungsbestandteile, etwa Vitamine oder Proteine, fehlen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) betrifft dies in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen. Die häufigsten Gründe für einen therapiebedürftigen Ernährungszustand sind ein erhöhter Nährstoffbedarf bei Erkrankungen und die gleichzeitig unzureichende Nährstoffaufnahme. Eine Mangelernährung schwächt das Immunsystem, führt zu Muskelabbau und somit zum Verlust wichtiger motorischer Fähigkeiten. Dies wiederum kann Folgeerkrankungen nach sich ziehen oder den Heilungsprozess insgesamt verzögern.

Eine besondere Relevanz des Themas Mangelernährung sieht der BVMed bei Krebserkrankungen. Sie sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Insgesamt leben in Deutschland 4 Millionen Menschen mit der Krankheit und jedes Jahr erkranken mehr als 500.000 neu. Viele Patient:innen mit onkologischer Therapie benötigen Ernährungstherapien. „Medizinische Fachkräfte könnten hier nach einer entsprechenden ärztlichen Verordnung ein einfaches Ernährungsscreening direkt nach der Diagnose und rechtzeitig vor einer OP durchführen. Damit können je nach Bedarf Ernährungstherapien eingeleitet sowie Eingriffe und Therapien mit einer besseren Unterstützung und stabileren Patient:innen durchgeführt werden“, erläutert BVMed-Expertin Juliane Pohl.

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 250.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 38 Milliarden Euro, die Exportquote bei 66 Prozent. Dabei sind 93 Prozent der MedTech-Unternehmen KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Industrie und vor allem des MedTech-Mittelstandes.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.06.2023
V.i.S.d.P.:
Manfred C. Beeres
Leiter Kommunikation | Pressesprecher
BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Reinhardtstr. 29 b | 10117 Berlin
T +49 30 246 255-20 | M +49 172 615 7426



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Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten

Gesundheitsexperten warnen vor Mangelernährung
Gesundheit/Ausschuss

Berlin: (hib/PK) Mediziner und Pflegewissenschaftler fordern ein professionelleres Verpflegungsmanagement in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Viele Patienten seien schon bei der Aufnahme in die jeweiligen Einrichtungen mangelernährt, erklärten die Sachverständigen in einem Expertengespräch des Gesundheitsausschusses am Mittwoch in Berlin. Nötig seien ein systematisches Screening und Verfahrensregeln.
Thomas Reinbold vom Klinikum Dortmund betonte, es gehe vor allem um die krankheitsbedingte Mangelernährung, also multimorbide Patienten, die nicht in der Lage seien, ausreichend zu essen oder zu trinken. In seiner Klinik weise etwa jeder vierte Patient bei Aufnahme eine Mangelernährung auf. Bei besonders vulnerablen Gruppen, beispielsweise in der Geriatrie, liege die Quote bei über 60 Prozent.
Reinbold sprach sich für ein verbindliches Ernährungs-Screening aus, denn solche Patienten hätten eine erhöhte Morbidität und Mortalität. Die Genesung werde durch Mangelernährung nicht nur verlängert, sondern gefährdet. Eine Ernährungstherapie bringe Vorteile und reduziere die hohen Folgekosten.
Auch Matthias Pirlich von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) ging auf den evidenten Zusammenhang zwischen Ernährung und Behandlungserfolg ein. Die verfügbaren Studiendaten zeigten, dass 20 bis 30 Prozent aller Menschen, die in ein Krankenhaus aufgenommen werden, am Tag der Aufnahme bereits mangelernährt seien. Das gelte für Deutschland wie auch für andere westeuropäische Staaten.
Die medizinischen Folgen seien gravierend, sagte Pirlich, weil eine Mangelernährung die Sterblichkeit erhöhe. Dies sei auch in der Corona-Pandemie deutlich geworden. Durch ein individualisiertes Ernährungsmanagement könne die Sterblichkeit merklich gesenkt werden. Das sei vermutlich sogar kostenneutral, weil zugleich die Behandlungskosten reduziert würden.
Das Ernährungsverhalten der Deutschen weicht nach Angaben der Ärztin Kristin Hünninghaus vom Uniklinikum Essen stark von den ernährungsmedizinischen Empfehlungen ab. Dies führe zu chronischen Erkrankungen, einer Verschlechterung des Ernährungszustands, Hospitalisierung und einer enormen Belastung der Gesundheitssystems. Sie forderte eine nationale Ernährungswende.
Die Speiseversorgung sei in vielen Krankenhäusern weder gesund noch nachhaltig oder lecker, rügte Hünninghaus. Viele Patienten ließen das Essen unangetastet zurückgehen, verlören in der Folge an Gewicht und Kraft. Auch würden den wenigsten Patienten ernährungsmedizinische Mitbehandlungen angeboten, obwohl dies in vielen Fällen indiziert wäre. Um der Entkopplung von Verpflegung und Therapie zu begegnen, müssten neue Strukturen in den Krankenhäusern greifen.
Die Pflegewissenschaftlerin Petra Blumenberg vom Aktionsbündnis Patientensicherheit sprach von einem hochrelevanten Problem, das seit vielen Jahren bekannt sei und bei Patienten potenziell Schaden anrichten könne. Die dringende Empfehlung laute daher, multiprofessionelle Ablaufpläne zu erstellen und bestimmte Verfahren verpflichtend zu machen. Der Entstehung von Mangelernährung müsse effektiv vorgebeugt werden. So gebe es zu wenige Diätassistenten in Kliniken und Pflegeheimen.

Quelle: Mitteilung vom 14.06.2023
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: +49 30 227-35642, Fax: +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de
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Deutlich mehr Kinder mit Übergewicht

Beitrag von WernerSchell »

Die NGZ berichtete am 16.06.2023 über ein Thema, über das schon seit vielen Jahren informiert wird:
"Deutlich mehr Kinder mit Übergewicht"


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Studie: Zahl der Diabetiker wird bis 2050 auf 1,3 Milliarden steigen

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblastt vom 23.06.2023:

Studie: Zahl der Diabetiker wird bis 2050 auf 1,3 Milliarden steigen


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Seattle/Washington – Die weltweite Diabetesprävalenz, die sich seit 1990 fast verdoppelt hat, wird bis zum Jahr 2050 noch einmal um 60 % steigen. Dann werden nach der im Lancet (2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)01301-6) vorgestellten Vorhersage 1,31 Milliarden Menschen an einem Diabetes leiden, darunter mehr als 96 % an einem Typ-2-Diabetes, der zum größten Teil vermeidbar ist.

Derzeit haben nach den von „GBD 2021 Diabetes Collaborators“ um Liane Ong vom „Institute for Health Metrics and Evaluation“ in Seattle vorgestellten Zahlen weltweit etwa 539 Mio. Menschen einen Diabetes, wobei sich die Forscher mit einem 95-%-Unsicherheitsintervall von 500 bis 564 Mio. relativ sicher sind.

Das sind 6,1 % der Weltbevölkerung. Der Diabetes ist für 1,70 Mio. vorzeitige Todesfälle verantwortlich mit 37,8 Mio. verlorenen Lebensjahren im Jahr 2021. Die Zahl der durch den Diabetes verlorenen Lebensjahre in guter Gesundheit („disability-adjusted life years“ DALY) beträgt 79,2 Mio. Davon entfallen 804.000 auf Deutschland, wo die Diabetesprävalenz wie in den meisten anderen Ländern seit 1990 angestiegen ist, laut der Studie nahmen die DALY hierzulande um 56,8 % zu.

Insgesamt 96 % aller Erkrankungen entfallen auf den Typ-2-Diabetes, dessen Prävalenz mit dem Alter zunimmt. In der Altersgruppe unter 20 Jahre haben weniger als 1 % einen Diabetes, der dann in der Regel ein Typ-1-Diabetes ist. Im Alter über 65 Jahre steigt die Prävalenz des Typ-2-Diabetes auf über 20 %, in der Altersgruppe von 75 bis 79 Jahre sind es 24,4 %. Am häufigsten ist der Typ-2-Diabetes in Nordafrika und dem Nahen Osten mit einer Prävalenz von 39,4 % bei den 75-bis 79-Jährigen. In Katar sind es in dieser Altersgruppe sogar 76,1 %.

… (weiter lesen unter) …. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Bedeutet fettarm auch weniger Zucker? Studie zeigt, wie einfach sich Verbraucher irren können

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Bedeutet fettarm auch weniger Zucker? Studie zeigt, wie einfach sich Verbraucher irren können

Das Label "fettarm" auf Lebensmitteln kann Herstellern und Verbrauchern mehr schaden als nützen. Bewerben Hersteller ihre Produkte als fettarm, gehen viele Verbraucherinnen und Verbraucher einer neuen Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zufolge davon aus, dass diese auch weniger Zucker enthalten. Der Zuckergehalt vieler fettarmer Produkte weicht jedoch nicht groß von dem anderer Produkte ab. Davon fühlten sich viele der in der Studie Befragten getäuscht und gaben an, diese Produkte weniger kaufen zu wollen. Die Arbeit erschien im Journal "Food Quality and Preference".

Die Forschenden führten drei Experimente durch, um den Einfluss von Hinweisen auf der Verpackung von Joghurts auf die Wahrnehmung und das Kaufverhalten zu untersuchen. Insgesamt nahmen 760 Personen aus den USA an den Online-Experimenten teil. Sie wurden gebeten, den Kaloriengehalt, den Zuckergehalt und den Fettgehalt auf einer siebenstufigen Skala zu bewerten. Außerdem sollten sie angeben, ob sie das Produkt kaufen würden. "Wir wollten herausfinden, ob Hinweise auf einen reduzierten Fettgehalt den Gesamteindruck eines Produkts verändern", sagt der Wirtschaftswissenschaftler und Studienleiter PD Dr. Steffen Jahn von der MLU.

Die Ergebnisse zeigen: Die Befragten schätzten den niedrigeren Kaloriengehalt des fettarmen Joghurts meist richtig ein. Gleichzeitig glaubten sie aber auch, dass der Joghurt weniger Zucker enthielt als der Joghurt ohne diese Angabe. Im zweiten und dritten Experiment wurde einem Teil der Befragten das fettarme Produkt nach dem ersten Durchlauf noch einmal mit den tatsächlichen Nährwertangaben auf der Vorderseite gezeigt. Diese Gruppe korrigierte ihre Meinung zum Zuckergehalt. Gleichzeitig sank ihre Kaufbereitschaft, obwohl der fettarme Joghurt weniger Kalorien enthielt. Einer Vergleichsgruppe wurden fettarme Produkte direkt mit den Nährwertangaben auf der Vorderseite der Packung präsentiert, ihre Kaufabsicht änderte sich nicht.

"Viele Menschen wollen sich gesund ernähren, schaffen dies aber aus vielfältigen Gründen nicht. Dabei spielen auch die Angaben auf Lebensmittelverpackungen eine Rolle, da sie die Wahrnehmung der Verbraucherinnen und Verbraucher verzerren können", so Jahn. Diesen Effekt würden sich einige Hersteller zunutze machen: In Australien wurde eine Kuchenmischung mit "97 Prozent fettfrei" beworben, die gleichzeitig zu 55 Prozent aus Zucker bestand.

"Unsere Studie zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher sich von einem Produkt getäuscht fühlen können, obwohl Herstellerangaben wie 'fettarm' streng genommen stimmen, aber gleichzeitig einen Teil der Wahrheit verdecken", sagt Jahn abschließend. Hersteller sollten diese Praxis überdenken, wenn sie langfristig ihre Kundinnen und Kunden binden wollen, so der Forscher. Eine Möglichkeit sei es, die Nährwerte der Produkte direkt auf der Vorderseite anzugeben.

Originalpublikation:
Studie: Jahn S. et al. Truthful yet misleading: Consumer response to 'low fat’ food with high sugar content. Food Quality and Preference (2023). doi: 10.1016/j.foodqual.2023.104900
https://www.sciencedirect.com/science/a ... 9323000940

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2023
Wenke Dargel Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
https://idw-online.de/de/news816747
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Mangelernährung im Krankenhaus muss systematisch angegangen werden

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Bevölkerungsumfrage | Mangelernährung im Krankenhaus muss systematisch angegangen werden

Berlin | In Deutschland sind bis zu 30 Prozent der Patient:innen in medizinischen Einrichtungen mangelernährt. Um die Situation zu verbessern, sollte aus Sicht der Bevölkerung bei Klinikaufnahme ein Ernährungs-Screening durchgeführt, individuelle Therapiepläne von geschulten Ernährungsteams erstellt und bei Bedarf ernährungsmedizinische Behandlungen geplant werden. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). „Wir brauchen ein verpflichtendes Ernährungsscreening in medizinischen Einrichtungen sowie ein stärkeres Bewusstsein in der Bevölkerung für das Thema Mangelernährung und die Hilfe, die moderne Ernährungstherapien bietet“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer- und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

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Ein Bewusstsein für das Problem Mangelernährung im Krankenhaus ist nach der aktuellen Umfrage mittlerweile bei der Mehrheit der Bevölkerung vorhanden. Rund 70 Prozent der Befragten halten konkrete Maßnahmen für sinnvoll, um mangelernährten Patient:innen – beispielsweise aufgrund einer chronischen Erkrankung – in medizinischen Einrichtungen besser helfen zu können.

An der Spitze der genannten Maßnahmen stehen individuelle Therapiepläne (40,8 Prozent), eine unterstützende ernährungsmedizinische Behandlung (37,4 Prozent) und der Einsatz von geschulten Ernährungsteams (35,2 Prozent). Auch den Einsatz von geprüften Ernährungstherapien (29,3 Prozent) und ein Ernährungs-Screening bei Klinikaufnahme (25,9 Prozent) halten viele der Befragten für sinnvoll. Jeweils 23 Prozent sind für verbindliche Qualitätskriterien für Kliniken sowie für eine adäquate Bezahlung von Prävention und Therapie von Mangelernährung in medizinischen Einrichtungen.

Die Werte sind dabei bei Frauen durchweg höher als bei Männern. So halten 47,6 Prozent der befragten Frauen individuelle Therapiepläne für sinnvoll. 43,7 Prozent plädieren für eine ernährungsmedizinische Behandlung.

Zu dem Thema „Mangelernährung im Krankenhaus“ hatte es erst vor wenigen Wochen ein öffentliches Fachgespräch im Gesundheitsausschuss des Bundestages gegeben. Der Zustand einer Mangelernährung kann eintreten, wenn nicht ausreichend Kalorien aufgenommen werden oder lebenswichtige Nahrungsbestandteile, etwa Vitamine oder Proteine, fehlen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) betrifft dies in Deutschland mehr als 1,5 Millionen Menschen.

Die häufigsten Gründe für einen therapiebedürftigen Ernährungszustand sind ein erhöhter Nährstoffbedarf bei Erkrankungen und die gleichzeitig unzureichende Nährstoffaufnahme. Eine Mangelernährung schwächt das Immunsystem, führt zu Muskelabbau und somit zum Verlust wichtiger motorischer Fähigkeiten. Dies wiederum kann Folgeerkrankungen nach sich ziehen oder den Heilungsprozess insgesamt verzögern.

Eine besondere Relevanz des Themas Mangelernährung sieht der BVMed bei Krebserkrankungen. Sie sind die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Insgesamt leben in Deutschland 4 Millionen Menschen mit der Krankheit und jedes Jahr erkranken mehr als 500.000 neu. Viele Patient:innen mit onkologischer Therapie benötigen Ernährungstherapien. „Medizinische Fachkräfte könnten hier nach einer entsprechenden ärztlichen Verordnung ein einfaches Ernährungsscreening direkt nach der Diagnose und rechtzeitig vor einer OP durchführen. Damit können je nach Bedarf Ernährungstherapien eingeleitet sowie Eingriffe und Therapien mit einer besseren Unterstützung und stabileren Patient:innen durchgeführt werden“, erläutert BVMed-Expertin Juliane Pohl.

Download Infografik zur BVMed-Umfrage > https://www.bvmed.de/de/bvmed/mediathek ... g-icon.png
Download Bilderkachel Dr. Marc-Pierre Möll und Juliane Pohl > http://www.bvmed.de/download/kachel-pre ... l-pohl.png

Zur Umfrage:
Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag des BVMed 2.500 Personen zwischen dem 29. Und 30. Juni 2023 befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse liegt bei 3,3 Prozent.

Der BVMed repräsentiert über 300 Hersteller, Händler und Zulieferer der Medizintechnik-Branche sowie Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland über 250.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 38 Milliarden Euro, die Exportquote bei 67 Prozent. Dabei sind 93 Prozent der MedTech-Unternehmen KMU. Der BVMed ist die Stimme der deutschen MedTech-Branche und vor allem des MedTech-Mittelstandes.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.07.2023
V.i.S.d.P.:
Manfred C. Beeres
Leiter Kommunikation | Pressesprecher
BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.
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WernerSchell
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Cholesterin senken über Mikrobiom im Darm

Beitrag von WernerSchell »

NDR - Visite - Sendung am 17.07.2023:

Cholesterin senken über Mikrobiom im Darm

Propionsäure hat nach aktuellen Erkenntnissen einen positiven Effekt auf das LDL-Cholesterin. Die Cholesterinaufnahme im Darm wird gesenkt. - Was wir essen, landet im Darm und wird von den Darmbakterien verstoffwechselt - und das hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Denn die Darmbakterien, das sogenannte Mikrobiom, beeinflussen viele Abläufe in unserem Körper. Nach neuen Erkenntnissen gilt das auch für den Cholesterinspiegel. Ist das LDL-Cholesterin erhöht, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. - Viele Erkrankungen gehen mit verändertem Mikrobiom einher ... (weiter lesen unter) >>> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... rm200.html
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