Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest

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WernerSchell
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Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest

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Zum Thema "Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest" wurden im Forum - Archiv (bis 2020) zahlreiche Beiträge eingestellt, u.a.: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =6&t=22068 - Die Informationen zu diesem Thema werden hier - im Forum - Beiträge ab 2021 - fortgeführt!

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WernerSchell
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Demenztest für Menschen mit Intelligenzminderung entwickelt

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Demenztest für Menschen mit Intelligenzminderung entwickelt

Die beiden Wissenschaftlerinnen Prof. Dr. Sandra Verena Müller und Dr. Bettina Kukse von der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften präsentieren nach achtjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit den „Demenztest für Menschen mit Intelligenzminderung (DTIM)“.

Der Test wurde für Erwachsene (ab circa 40 Jahren) mit Intelligenzminderung, auch intellektuelle Beeinträchtigung genannt, unterschiedlicher Ätiologie (Ursache für das Entstehen einer Krankheit) konzipiert. Die Entwicklung erfolgte in Kooperation mit vier großen Einrichtungen, der Eingliederungshilfe mit der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, der Lebenshilfe Braunschweig, der Katholischen Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim sowie den Rotenburger Werken der Inneren Mission, und begann 2012 im Rahmen eines Drittmittelprojekts. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Forschung und Bildung.

Der demographische Wandel erfasst alle Bevölkerungsgruppen. So werden auch Menschen mit einem vergleichsweise geringeren Entwicklungsfortschritt – einer sogenannten Intelligenzminderung – immer älter. Auch sie müssen ihren Lebensabend in der Regel selbst gestalten. „Zu den Schattenseiten des Alters gehört jedoch die Zunahme von Erkrankungen, wie beispielsweise die einer Demenz“, sagt Professorin Müller. Die Wissenschaftlerin erklärt: „Es ist ungleich schwerer bei einem ohnehin bereits eingeschränkten Menschen mit einer Intelligenzminderung eine Demenz zu erkennen. Aber es ist grundsätzlich möglich und auch sinnvoll. Mit Hilfe des neu entwickelten Demenztests kann die anspruchsvolle diagnostische Frage beantwortet werden, ob zusätzlich zu einer Intelligenzminderung auch eine Demenz vorliegt.“

Der DTIM besteht aus einem neuropsychologischen Testteil und einer Fremdeinschätzung, die von Betreuungspersonen beantwortet werden sollte. Der neuropsychologische Teil enthält Aufgaben zu den Funktionsbereichen: Orientierung, Sprache, Aufmerksamkeit und Konzentration, Gedächtnis, Planen und Handeln, Abstrakt-logisches Denken, Wahrnehmung und Konstruktion. „Der DTIM ist ein Verfahren zur Verlaufsdiagnostik, das heißt es sind mindestens zwei Erhebungszeitpunkte für eine diagnostische Urteilsbildung notwendig“, sagt Dr. Kukse.

Das Instrument wurde im Rahmen einer prospektiven Verlaufsstudie über zwei Jahre getestet. „Ein Verdacht auf Demenz basiert auf einer Zunahme der Verhaltensauffälligkeiten in der Fremdbefragung in Kombination mit einem Abbau der kognitiven Fähigkeiten in der neuropsychologischen Testung über die Testzeitpunkte. Das Testverfahren kann auch bei Menschen ohne Sprachkompetenz eingesetzt werden“, berichtet Professorin Müller.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Sandra Verena Müller
Professur für Rehabilitation und Teilhabe
Diplom-Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Klinische Neuropsychologin (GNP)
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
Fakultät Soziale Arbeit
Besucheranschrift: Am Exer 6 / 38302 Wolfenbüttel
Tel.: 05331 / 939 37270

Quelle: Pressemitteilung vom 12.02.2021
Evelyn Meyer-Kube PR/Presse
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften
https://idw-online.de/de/news763048
s-v.mueller@ostfalia.de
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Demenz und Migration: Neues Informationsangebot der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in arabischer Sprache

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Demenz und Migration: Neues Informationsangebot der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in arabischer Sprache


Berlin, 15. März 2021. Tritt in einer Familie eine Demenzerkrankung auf, suchen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen auch im Internet nach Informationen. Ein Angebot in der eigenen Muttersprache erleichtert das Verstehen und hilft, die nächsten Schritte zu planen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz (DAlzG) hat daher aktuell ihr Sprachenspektrum um die arabische Sprache erweitert.

Informationen zu Demenz für Angehörige

Die Internetseite www.demenz-und-migration.de richtet sich an Familien, die von Demenz betroffen sind und einen Migrationshintergrund haben. Das Portal bietet grundlegende Informationen über Demenz in türkischer, polnischer, russischer, englischer und nun auch in arabischer Sprache. Auch die eingebundenen Erklärfilme zu Themen wie „Was ist Demenz?“ oder „Kommunikation und Umgang“ sind ab sofort auf Arabisch verfügbar.

Informationen zu Demenz und Kultursensibilität für Fachkräfte

Die Internetseite richtet sich zusätzlich an alle in der Beratung und in der Altenhilfe Tätigen. Sie erhalten hier Informationen und Materialien über Demenz, Migration und Kultursensibilität. Schätzungen zufolge leben in Deutschland etwa 100.000 Menschen mit Migrationshintergrund, die eine Demenz haben. Sie und ihre Familien brauchen Beratung, Hilfe und Unterstützung. Daher ist es dringend notwendig, dass sich alle Bereiche der Altenhilfe auch auf die Bedürfnisse und Wünsche dieser Zielgruppe einstellen.

Die Übersetzung ins Arabische erfolgte mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Internetseite www.demenz-und-migration.de
Die Webseite www.demenz-und-migration.de ist die gemeinsame Seite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e. V. Selbsthilfe Demenz und der bundesweiten Initiative Demenz und Migration – DeMigranz. Auf der Seite werden in einer Netz-werkkarte auch Anlaufstellen für Menschen mit Migrationshintergrund dargestellt. Träger von Beratungs- und Unterstützungsangeboten in Arabisch und anderen Sprachen, die bisher noch fehlen, können sich gerne bei der DAlzG melden.

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.03.2021
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de
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Mit Demenz in Würde leben – internationales Modellprogramm[

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Mit Demenz in Würde leben – internationales Modellprogramm

Die Diagnose Demenz ist trotz aller Bemühungen in Forschung, Praxis und Politik immer noch mit weitreichenden negativen Konsequenzen verbunden. Ängste, Tabuisierung und Stigmatisierung prägen den Alltag vieler Betroffener und ihrer Familien. An diesem Dilemma setzt ein Modellprogramm von Porticus an: Mit Hilfe von Projekten in Deutschland, der Schweiz und Österreich soll aufgezeigt werden, wie ein Leben mit Demenz im gesellschaftlichen Alltag gelingen kann und welche Schritte dazu beitragen, Teilhabe und Würde der Menschen im gesamten Verlauf der Erkrankung zu sichern. Das iso-Institut Saarbrücken evaluiert dieses Programm und stellt nun erste Ergebnisse vor.

Aufgrund der demografischen Entwicklung nimmt die Zahl von Menschen mit Demenz weltweit zu. Aktuell leben ca. 1,6 Millionen Demenzkranke in Deutschland, 130.000 in Österreich und 147.000 in der Schweiz. Weltweit ist bis 2050 eine Verdreifachung der Zahl an Erkrankten zu erwarten. Zwar ist das Thema Demenz aufgrund der hohen Zahl an Betroffenen in der Bevölkerung und der mittlerweile gestiegenen medialen Präsenz stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Beschäftigung mit der Erkrankung ist jedoch von Ängsten und Unsicherheiten geprägt. Insbesondere die Vorstellung, durch eine Demenz einen unaufhaltsamen Verlust des Verstandes zu erleiden – in Kombination mit einer zunehmenden Abhängigkeit von Dritten –, eine bedrohliche und angstbesetzte Erwartung. Und diese Ängste sind alles andere als unbegründet: Menschen mit Demenz werden vor dem Hintergrund eines rationalistisch geprägten Menschenbildes, das den Verstand in den Mittelpunkt rückt, häufig abgewertet. Der Abbau ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit wird mit einer Entpersonalisierung oder einer Entmenschlichung gleichgesetzt. Dabei gerät aus dem Blick, dass das Menschsein auch eine soziale und emotionale Seite hat und dass Demenzkranke in diesen Dimensionen über erhebliche Ressourcen verfügen.

An diesem Punkt setzt ein Demenzprogramm von Porticus an. Unterstützt wurden Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen, die Haltung zu Menschen mit Demenz positiv zu beeinflussen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die besonders vulnerable Personengruppe der Demenzkranken in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, sie bei einer selbstständigen Lebensführung zu unterstützen und ihnen gleichzeitig den benötigten Schutz zu bieten.

Wie sich im Rahmen der Evaluation gezeigt hat, ist die gesamte Gesellschaft gefordert, ein erfolgreiches Altern mit Demenz zu ermöglichen. Alle Menschen können sich einbringen, um die physische und soziale Umwelt so anzupassen, dass Menschen mit Demenz möglichst „barrierefrei“ leben können und sich zurechtfinden. Um Ängste vor Demenz abzubauen, sind offenbar insbesondere positiv besetzte Begegnungen mit Betroffenen geeignet. Deshalb sind alle Ansätze von Vorteil, bei denen Menschen mit Demenz selbst zu Wort kommen und berichten können, dass sich das Leben nach einer Diagnosestellung nicht in kürzester Zeit auf leidvolle Erfahrungen beschränkt. Insgesamt sollten die Bemühungen stärker in die Richtung ausgeweitet werden, Selbsthilfepotentiale und Ressourcen von Menschen mit Demenz aufzuzeigen, um ein Gegengewicht zu dem verbreiteten negativen Stigma zu setzen. Darüber hinaus hat sich soziale Teilhabe als wichtig herausgestellt, wenn es um ein erfülltes Leben mit Demenz geht. Denn Glück und Zufriedenheit erleben Menschen mit Demenz insbesondere in der Begegnung mit anderen Menschen sowie in dem Gefühl, weiterhin ein Teil der Gesellschaft zu sein und sinnvolle Aufgaben übernehmen zu können.

Die Projekte beinhalten die Chance, einen Kulturwandel hin zu einer wertschätzenden Gesellschaft und eine Veränderung der Einstellungen gegenüber Menschen mit Demenz zu initiieren. Sie leisten einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und zur Etablierung von Gesundheitssystemen, die den Fokus auf den Wert und die Würde von Menschen unabhängig von ihren Handicaps legen.

Das Saarbrücker Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) hat nun erste Ergebnisse einer Evaluation vorgestellt. Sie zeigen die Erfahrungen der Projektbeteiligten in der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Strategien zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen auf. Darüber hinaus werden hemmende Faktoren für den Projekterfolg dargestellt sowie Ansätze zur Überwindung dieser Barrieren. Folgende Projekte gingen in die qualitativ angelegte Evaluation ein:
• Universität Zürich, Lehrstuhl Spiritual Care: Würdetherapie für Patient*innen mit Demenz im Frühstadium. Empirische und narratologische Studien im Rahmen der Spirituellen Pflege
• Universität Zürich, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft - Populäre Kulturen: Selbstsorge bei Demenz im Horizont von Spiritual Care und Empirischer Kulturwissenschaft
• PROMENZ-Initiative von und für Menschen mit Vergesslichkeit und leichterem Leben mit Demenz, Wien: Aufbau und Verbreitung von Unterstützungs- und Lobbying-Gruppen für Menschen mit Demenz
• Kardinal König Haus, Wien: Einführung und Umsetzung des Konzepts der demenzfreundlichen Gemeinschaften in Österreich
• Caritas der Erzdiözese Wien: Freizeitbuddies für Menschen mit Demenz
• Universität Heidelberg, Institut für Gerontologie: Pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Stimme geben – Das Town Hall Projekt
• Diakoniewerk Österreich: Multiregionale und multimodale Demenzberatung

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Sabine Kirchen-Peters
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft
Trillerweg 68
66117 Saarbrücken
Tel.: 0681 95424-25
https://www.iso-institut.de
Email: kirchen-peters@iso-institut.de

Originalpublikation:
https://www.iso-institut.de/wp-content/ ... -final.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 20.04.2021
Dr. Volker Hielscher Pressestelle
Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V. (iso)
https://idw-online.de/de/news767142
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US-Behörde erteilt neuem Alzheimer-Medikament Zulassung

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Spiegel online - 07.06.2021:

Antikörpertherapie
US-Behörde erteilt neuem Alzheimer-Medikament Zulassung

Zum ersten Mal hat die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA ein Medikament zugelassen, das einer Ursache von Alzheimer entgegenwirken soll. Doch es ist hochumstritten.
Von Heike Le Ker

Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat erstmals ein Medikament zugelassen, das einer Ursache von Alzheimer entgegenwirken soll. Konkret handelt es sich um den Antikörper Aducanumab.
Für das Unternehmen ging es um viel: Weil in den USA seit 2003 kein neues Medikament gegen Alzheimer zugelassen wurde, wäre die Arznei von Biogen der neue Hoffnungsträger, es könnte innerhalb weniger Jahre zu einem Blockbuster werden. Auch viele Patienten und ihre Angehörigen wünschen sich sehnlich, dass es endlich ein wirksames Mittel gegen den Verfall im Gehirn gibt.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.spiegel.de/gesundheit/diagn ... b0324b4fd5
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Neues Alzheimer-Medikament in den USA mit Auflagen zugelassen

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Neues Alzheimer-Medikament in den USA mit Auflagen zugelassen

Der Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab hat von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) eine Zulassung mit Auflagen erhalten. Aducanumab ist damit der erste neue Alzheimer-Wirkstoff seit 2002. Begleitend muss der Hersteller Biogen die Wirksamkeit des Antikörpers mit einer weiteren Studie nachweisen. Biogen hat bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA auch einen Antrag für eine Zulassung in Europa gestellt. Eine Entscheidung darüber wird bis Ende des Jahres erwartet.

Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) schätzt die aktuelle Situation ein und rät Patientinnen und Patienten in Deutschland zur Vorsicht:


„Wir begrüßen die Entscheidung der FDA, den Alzheimer-Wirkstoff Aducanumab unter der Voraussetzung zuzulassen, dass der Hersteller Biogen eine weitere Studie zur Wirksamkeit des Medikamentes vorlegt. Das ist folgerichtig, denn die bisherigen Ergebnisse, die Biogen vorgelegt hat, waren nicht eindeutig und haben zu viele Fragen offengelassen. Unstrittig ist zwar, dass Aducanumab wirksam die alzheimerspezifischen Eiweiß-Ablagerungen aus Beta-Amyloid im Gehirn entfernt. Ob damit aber die kognitiven Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten substantiell verbessert werden, konnten die widersprüchlichen Ergebnisse der beiden bisherigen Phase-3 Studien nicht zufriedenstellend belegen. Biogen muss jetzt nachlegen und mit der gebotenen Sorgfalt in einer weiteren Studie die noch offenen Fragen klären.

Mit der Zulassung sollten keine falschen Hoffnungen geweckt werden. Auch Aducanumab kann die Alzheimer-Krankheit nicht heilen, sondern verlangsamt den Gedächtnisabbau in einem geringen Ausmaß. Für Patientinnen und Patienten in einem sehr frühen Krankheitsstadium kann das eine zeitweise spürbare Stabilisierung der kognitiven Fähigkeiten und der Lebensqualität bringen.

Der Wirkung stehen ernst zu nehmende Nebenwirkungen und eine aufwändige und engmaschige ärztliche Begleitung gegenüber. Eine Nebenwirkung des Wirkstoffs sind Hirnschwellungen, die unerkannt zu Hirnblutungen führen können. Deshalb wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zulassungsstudien in regelmäßigen Abständen mit bildgebenden Verfahren wie MRT untersucht. Bei Hirnschwellungen wurde die Dosis ausgesetzt. Solche Begleituntersuchungen müssten auch regelmäßig bei Patientinnen und Patienten durchgeführt werden“, sagt Astrid Marxen, Sprecherin der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI).

Die AFI war nicht an der Entwicklung von Aducanumab beteiligt und unterhält keine Verbindungen zu Biogen.

Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein gemeinnütziger Verein, der das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats e.V. trägt. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 312 Forschungsaktivitäten mit über 12,2 Millionen Euro unterstützen und rund 880.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

Pressekontakt
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Astrid Marxen
Kreuzstr. 34
40210 Düsseldorf
0211 - 86 20 66 27
presse@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de/presse

Weitere Informationen:
http://www.alzheimer-forschung.de/press ... ducanumab/ - Kostenfreies Fotomaterial
http://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer - Weitere Informationen zur Alzheimer-Krankheit

Quelle: Pressemitteilung vom 08.06.2021
Astrid Marxen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alzheimer Forschung Initiative e.V.
https://idw-online.de/de/news770331


+++ Dazu gibt es einen Beitrag in der Zeitschrift "CARE-konkret", Ausgabe vom 23.07.2021: "Die Zulassung des Alzheimer-Medikaments Aduheim in den USA ist unverantwortlich - Das Milliardengeschäft mit der Angst". Der Autor ist Peter Wißmann +++
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Expertenmeinungen zur Zulassung des Alzheimer-Medikaments Aducanumab in den USA

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Expertenmeinungen zur Zulassung des Alzheimer-Medikaments Aducanumab in den USA


Am 7. Juni 2021 hat die US-Food and Drug Administration (FDA) das Medikament Aducanumab (Aduhelm®) zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit zugelassen. Die Europäische Zulassungsbehörde entscheidet sich unabhängig von der FDA, weshalb eine Zulassung nicht sicher vorausgesagt werden kann. Experten des LMU Klinikums und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort München kommentieren die Zulassung des Medikaments Aducanumab aus ihrer jeweiligen Sichtweise.

Aducanumab ist ein erstes neuartiges Medikament aus der Gruppe der Amyloid-Antikörper, das für die Alzheimer-Krankheit zugelassen wurde. Es ist die erste Therapie, die auf die grundlegende Pathophysiologie der Krankheit abzielt und gehört zur Gruppe der monoklonalen Antikörper gegen Amyloid-Eiweiß, welches sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ablagert und dort zu Plaques verklumpt. "Die Entwicklung dieses Medikaments basiert auf einem in den vergangenen zwei Jahrzehnten erarbeiteten molekularen Krankheitsverständnis der Alzheimer-Krankheit", sagt Professor Johannes Levin, Neurologe am LMU Klinikum und stellvertretender Leiter der klinischen Forschung am DZNE Standort München.
"Die aus diesen Erkenntnissen abgeleitete biologische Krankheitsdefinition der Alzheimer-Krankheit stellt einen Wendepunkt in der Diagnostik von Demenzsyndromen dar", führt Professor Dr. Adrian Danek, Leiter der Sprechstunde für kognitive Neurologie am LMU Klinikum München aus.

So sehr auch Patienten und Ärzte seit Jahren auf ein neues und besseres Medikament gegen die Alzheimer-Krankheit hoffen, kann derzeit nicht abgeschätzt werden, wie die Nutzen-Risiko-Bewertung in Europa ausfallen wird. Privatdozentin Dr. Katharina Bürger, Leiterin der Gedächtnisambulanz des Instituts für Schlaganfall- und Demenzforschung am LMU Klinikum München, betreute im Rahmen der Aducanumab-Studie 21 Patienten. "Natürlich ist ein neues Medikament gegen Alzheimer zu begrüßen. Dennoch verwundert, dass die Zulassung in den USA keinerlei Gegenanzeigen vorsieht, obwohl es in der Studie zahlreiche wichtige Ausschlusskriterien gab. So durften beispielsweise Patienten mit einer Blutverdünnung nicht mit Aducanumab behandelt werden, um das Risiko von Hirnblutungen zu verringern. Ich hoffe für die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten, dass eine europäische Zulassung diese Aspekte berücksichtigt".

"Die Lebensqualität von Menschen mit Demenz hängt stark von einer raschen und präzisen Diagnostik ab. Spezialisierte Gedächtnisambulanzen leisten dabei einen unschätzbaren Beitrag", ergänzt Univ.-Prof. Dr. Robert Perneczky, Psychiater am LMU Klinikum München und Schriftführer des Deutschen Netzwerkes Gedächtnisambulanzen (DNG)

Die ausführliche Stellungnahme des Deutschen Netzwerkes Gedächtnisambulanzen finden Sie unter: https://www.dga-netz.de/ambulanz/news1.html

Univ.-Prof. Dr. Robert Perneczky, MBA
Leiter Sektion für psychische Gesundheit im Alter und Alzheimer Therapie- und Forschungszentrum,
Geschäftsführender Oberarzt Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
LMU Klinikum und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), München
Tel: +49 89 4400 53411
E-Mail: robert.perneczky@med.uni-muenchen.de; robert.perneczky@dzne.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
PD Dr. Katharina Bürger
Oberärztin der Gedächtnisambulanz und Leiterin der Aducanumab Studie „Emerge“ Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung (ISD)
LMU Klinikum und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), München
Tel: +49 89 4400-46046
E-Mail: katharina.buerger@med.uni-muenchen.de

Univ.-Prof. Dr. Adrian Danek und Univ.-Prof. Dr. Johannes Levin
Sprechstunde Kognitive Neurologie
Neurologische Klinik und Poliklinik
LMU Klinikum und Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), München
Tel: +49 89 4400-76676
E-Mail: petra.mehlhorn@med.uni-muenchen.de (Sekretariat)

Weitere Informationen:
https://www.dga-netz.de/ambulanz/news1.html

Quelle: Pressemitteilung vom 17.06.2021
Philipp Kressirer Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München
https://idw-online.de/de/news770924
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Demenz – ein Thema für den Unterricht!

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Demenz – ein Thema für den Unterricht!


Berlin, 18. Juni 2021. „Oma ist komisch – sie erzählt mir immer das Gleiche und will gar nicht mehr wissen, was ich mache!“, empört sich Marie. So wie Marie geht es vielen Kindern und Jugendlichen, die erleben, dass ihre Großeltern oder andere nahe Menschen an einer Demenz erkranken. Die Schule ist ein wichtiger Ort für Aufklärung und Wissensvermittlung. Die neue Website www.alzheimer4teachers.de der Deutschen Alzheimer Gesellschaft bietet Pädagoginnen und Pädagogen gut aufbereitetes und vielfach erprobtes Unterrichtsmaterial zum Thema Demenz.

„Ich war überrascht, wie stark diese Krankheit einen Menschen und sein Leben verändern kann. Das wusste ich vorher nicht“, resümiert eine Schülerin einer 6. Klasse. Das Wissen, dass die Krankheit nicht einfach „nur“ vergessen ist, sondern den Alltag der Betroffenen beeinflusst, hat ihren Blick auf Menschen mit Demenz verändert. Der Film „Romys Salon“, der neben zahlreichem anderen Filmmaterial auf www.alzheimer4teachers.de eingebunden ist, erzählt davon, dass sich die Beziehung zum Großelternteil – trotz Demenz – auch vertiefen kann.

Einen anderen Zugang zum Thema eröffnet die Poetry Slammerin Leah Weigand: Im typischen Stil eines Slams beschreibt sie aus der Sicht einer demenzkranken Frau, wie die Demenz – ähnlich wie Motten – Löcher in ihr Gehirn frisst. Und doch bleibt sie eine Frau, die viele Fähigkeiten hat, dazugehören und verstanden werden will. Anhand von aufbereiteten Leitfragen kann der Beitrag mit den Schülerinnen und Schülern reflektiert werden.

Ob der Zugang über Filme, über das eigene Erleben der Schülerinnen und Schüler anhand eines Alterssimulators oder über Rollenspiele gewählt wird, hängt von eigenen Vorlieben, dem Interesse der Klasse oder der verfügbaren Zeit ab. Die Materialien können in Grund- und weiterführenden Schulen, im Deutsch-, Sozialkunde-, Religions- oder Ethikunterricht Einsatz finden. Der Mini-Mental-Status-Test (MMSt-Test) oder die Erarbeitung des Krankheitsbildes anhand von Stationen eignen sich hingegen für den Biologie-Unterricht.

„Ich erlebe, dass die Schüler jetzt sehr viel offener und angstfreier mit dem Thema und alten Menschen umgehen“, berichtet ein Religions- und Sozialkundelehrer. Wenn mehr Pädagoginnen und Pädagogen so etwas sagen könnten, wären wir einen großen Schritt weiter. Und Kinder wie Marie wüssten dann, dass die Krankheit der Grund dafür ist, dass sich ihre Oma so anders verhält und könnten dieses Verhalten besser einschätzen.

Die Seite www.alzheimer4teachers.de wurde mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt. Sie knüpft an an das Projekt „Alzheimer & You“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, in dem bereits 2010 eine Internetseite zum Thema Demenz für Jugendliche sowie ein Handbuch für den Schulunterricht entwickelt wurden.
Alle Materialien auf www.alzheimer4teachers.de stehen kostenlos zur Verfügung.

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 18.06.2021
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
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Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel: 030 - 259 37 95 0, Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de
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Studie: Kopfarbeiter erkranken im Alter seltener an einer Demenz

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Deutsches Ärzteblatt vom 19.08.2021:

Studie: Kopfarbeiter erkranken im Alter seltener an einer Demenz

London – Ein Beruf, der hohe kognitive Anforderungen stellt und ein hohes Maß an Gestaltungsmöglich­keiten bietet, könnte im Alter vor einer Demenz schützen. Dies kam in einer Reihe von Kohortenstudien Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ, 2021; DOI: 10.1136/bmj.n1804) heraus, die die Vorteile mit einer ver­min­derten Bildung von Proteinen in Verbindung bringt, die die Bildung von Nervenzellen und Synap­sen im Gehirn hemmen.
Es wird immer wieder beobachtet, dass Menschen, die bis ins hohe Alter geistig aktiv bleiben, seltener oder zumindest später an einer Demenz erkranken. Dass sie dies einem lebenslangen „Gehirnjogging“ zu verdanken haben, das eine größere „kognitive Reserve“ geschaffen hat, von der sie im Alter zehren, ist nicht sicher.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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„Demenz braucht… Aufklärung“ – Die Initiative Demenz Partner feiert fünfjähriges Jubiläum

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„Demenz braucht… Aufklärung“ – Die Initiative Demenz Partner feiert fünfjähriges Jubiläum

Seit 2016 wird die weltweite Aufklärungsinitiative auch von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft umgesetzt. Die Initiative vermittelt in Kursen Grundwissen zum Erkrankungsbild Demenz sowie Sicherheit im Umgang mit Betroffenen. Nun feiert sie ihr fünfjähriges Jubiläum.
Berlin, den 20. August 2021. Aufklärung über Demenzerkrankungen und Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen sind seit ihrem Start im Herbst 2016 die erklärten Ziele der Initiative Demenz Partner. In den letzten fünf Jahren wurde viel erreicht und bewegt: Bundesweit haben sich bereits über 900 Organisationen der Initiative angeschlossen und bieten kostenlose Informationsveranstaltungen zum Thema Demenz an. Sie alle tragen dazu bei, dass es schon mehr als 68.000 Demenz Partnerinnen und Demenz Partner in Deutschland gibt.

„Demenz braucht… Aufklärung“ lautete das Motto zur virtuellen Jubiläumsveranstaltung am 19. August 2021. Verschiedene Akteure der Initiative, Menschen mit Demenz, Angehörige, Beschäftigte aus der Pflege und vielen anderen Bereichen sowie weitere Interessierte diskutierten gemeinsam darüber, wie wichtig Aufklärung über Demenzerkrankungen ist und weshalb sie sich durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsbereiche hindurchziehen muss. Als spannende und nachahmenswerte Beispiele für Ansätze und Projekte wurden unter anderem die Schulung von Polizeibediensteten in Hamburg, Schulungsangebote für Übungsleiter aus Sportvereinen und das vielfältige Material für den Schulunterricht aus dem Projekt Alzheimer4Teachers vorgestellt. Zugleich wurde der Blick in die Zukunft gerichtet, denn die Initiative Demenz Partner wird auch in den kommenden Jahren maßgeblich an der Umsetzung diverser Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie beteiligt sein. Nach Abschluss der ersten Phase geht es ab September 2021 dann unter anderem um die Schulung von 10.000 Mitarbeitenden im Personennahverkehr zum Thema Demenz. Dieses Projekt soll bis 2024 umgesetzt werden.

„Ein besonderer Dank geht an die vielen engagierten Kursanbietenden, durch deren Unterstützung schon so viele Menschen zum Thema Demenz sensibilisiert wurden,“ so Monika Kaus, 1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz. „Unsere Initiative wirkt. Das wurde sogar wissenschaftlich belegt: Zwei von drei Kursteilnehmenden fühlen sich nach einem Kursbesuch sicherer im Umgang mit Menschen mit Demenz. Umso erfreulicher ist es, dass die Initiative zukünftig vom Bundesgesundheitsministerium finanziert wird. So können wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass Menschen mit Demenz in einem verständnisvollen Umfeld leben und Teil unserer Gesellschaft bleiben.“

Hintergrund
Die Initiative Demenz Partner setzt sich seit 2016 unter dem Motto „Demenz braucht Dich“ dafür ein, Hemmschwellen und Unsicherheiten im Umgang mit Menschen mit Demenz abzubauen. Bundesweit werden in 90-minütigen kostenlosen Basiskursen wichtiges Grundwissen und Erfahrungen für den alltäglichen Umgang mit Menschen mit Demenz vermittelt. Denn Menschen mit Demenz begegnet man nicht nur in der Familie, sondern vielfach im Alltag, in der Nachbarschaft und auch am Arbeitsplatz.
Träger der Initiative ist die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG). Die DAlzG ist eine Selbsthilfeorganisation, die sich bundesweit für die Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenz und ihren Familien einsetzt. Heute gehören zur DAlzG über 130 auf Landes- und regionaler Ebene organisierte Alzheimer-Gesellschaften.

Die Initiative Demenz Partner wird vom Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt. Finanziell gefördert wird sie bis zum 31. August 2021 durch die gemeinnützige Skala-Initiative der Unternehmerin Susanne Klatten. Die Weiterfinanzierung danach erfolgt durch das Bundesgesundheitsministerium.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 20.08.2021
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Initiative Demenz Partner
Saskia Weiß, Anna Gausmann und Mara Rick
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@demenz-partner.de
Internet: www.demenz-partner.de
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