Demenz - Demenzdiagnose - Demenztest

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WernerSchell
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Hoffnungsträger Lecanemab kein Wundermittel

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 15.11.2024:

Hoffnungsträger Lecanemab kein Wundermittel

Berlin – Die gestern bekanntgegebene Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt.

„Lecanemab ist kein Wundermittel, aber es greift erstmals in einen der Alzheimer-Pathomechanismen ein“, sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), heute. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz ein­neh­­men könne, so der niedergelassene Neurologe.

... (weiter lesen unter) > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
WernerSchell
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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt im Grundsatz die bevorstehende Zulassung von Leqembi in Europa

Beitrag von WernerSchell »

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz


Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft begrüßt im Grundsatz die bevorstehende Zulassung von Leqembi in Europa

Vor zwei Tagen hat der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Empfehlung für die Zulassung von Lecanemab – Handelsname Leqembi – für Europa gegeben. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) begrüßt dies als einen hoffnungsvollen Schritt im Kampf gegen die Alzheimer-Krankheit.

Der Wirkstoff Lecanemab, ein Antikörper gegen Amyloid, wurde von den Pharma-Unternehmen Eisai und Biogen entwickelt und hat bereits seit Januar 2023 eine Zulassung in den USA und mittlerweile auch in anderen Ländern. Es ist der erste Wirkstoff, mit dessen Hilfe nicht nur Symptome der Alzheimer-Krankheit behandelt, sondern der Krankheitsprozess im Gehirn verlangsamt werden kann. Von einer Heilung oder auch nur von einem Stopp der Alzheimer-Krankheit sind die Effekte der Behandlung allerdings noch weit entfernt. Außerdem ist das Medikament, das alle zwei Wochen intravenös verabreicht wird, nur bei Menschen in einem sehr frühen Krankheitsstadium wirksam und kann aufgrund ernster Nebenwirkungen lediglich bei einem Teil der Betroffenen eingesetzt werden.

Zuletzt hatte der CHMP im Sommer eine negative Empfehlung zu Leqembi abgegeben mit der Begründung, dass das Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen – in erster Linie Hirnschwellungen und Hirnblutungen - höher sei als der erwartete Nutzen. Nach einer weiteren Betrachtung der Daten unter dem Aspekt der Patientensicherheit, wird nun eine Zulassung für einen begrenzten Patientenkreis empfohlen: Neben dem Ausschluss diverser Vorerkrankungen müssen Betroffene in einem Gentest daraufhin untersucht werden, ob und in welcher Form sie das sogenannte ApoE4-Gen in sich tragen. Nur Personen mit keiner oder nur einer Kopie des ApoE4-Gens sollen die Therapie mit Leqembi erhalten können, weil bei ihnen das Risiko für Nebenwirkungen deutlich geringer ist als bei Trägern von zwei Kopien des ApoE4-Gens. Zudem fordert das CHMP, dass potentielle Nebenwirkungen engmaschig kontrolliert werden müssen, unter anderem mit mehreren Kernspinuntersuchungen im Behandlungsverlauf.

Prof. Janine Diehl-Schmid, Vorstandsmitglied der DAlzG, sagt dazu: „Die Zulassung von Leqembi wäre ein erster Schritt in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Antikörpern und macht Hoffnung. Noch ist es aber zu früh, um von einem echten Durchbruch in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit zu sprechen. Lecanemab kann den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit durch die Alzheimer-Krankheit nicht aufhalten, ihn aber ein wenig verzögern. Gerade wegen der doch begrenzten Wirksamkeit ist es sehr begrüßenswert, dass das CHMP bei seiner Entscheidung die Patientensicherheit im Fokus hatte“.

Nach der Empfehlung des CHMP wird die EMA innerhalb von rund zwei Monaten über die Zulassung von Lecanemab/Leqembi entscheiden, wobei man davon ausgehen darf, dass sie der Empfehlung folgen wird. Danach wird der Wirkstoff voraussichtlich auch in Deutschland verfügbar sein.

Prof. Diehl-Schmid: „Wie werden die geeigneten Patienten identifiziert? Wer kann die Therapie durchführen? Was bieten wir den Betroffenen an, die nicht für eine Antikörper-Therapie in Frage kommen? Die Arzneimittelforschung muss jetzt weitergehen, aber es müssen unbedingt auch die nicht-medikamentösen Ansätze in der Forschung berücksichtigt werden. Zudem muss nach Behandlungsmöglichkeiten für spätere Krankheitsstadien und für andere Formen von Demenz gesucht werden. Die Unterstützung der Erkrankten und ihrer An- und Zugehörigen bleibt weiterhin unverzichtbar. Denn wir sprechen ja nach wie vor nicht von Heilung oder einem Stopp der Krankheit, sondern bestenfalls von einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs.“

Informationen zum Wirkstoff Lecanemab hat die DAlzG in einem auf der Internetseite verfügbaren Faktencheck zusammengestellt. > https://www.deutsche-alzheimer.de/filea ... 5-2024.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 16.11.2024
Kontakt für Presse und Medien

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl-Reisen, Jessica Kortyla, Marina Bayer
Keithstraße 41, 10787 Berlin
Tel: 030 – 259 37 95 0, Fax: 030 – 259 37 95 29
E-Mail: presse@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de

https://www.deutsche-alzheimer.de/artik ... -in-europa
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Alzheimer - Lecanemab ist kein Wundermittel - Prävention sollte in den Blick genommen werden

Beitrag von WernerSchell »

Alzheimer - Lecanemab ist kein Wundermittel - Prävention sollte in den Blick genommen werden

Ergänzendes Statement zum Thema:

Die europäische Arzneizulassungsbehörde EMA hat am 14.11.2024 die Zulassung von Lecanemab, einem Antikörper zur Behandlung von Alzheimer, empfohlen. Mit Lecanemab steht damit demnächst auch in Europa ein Antikörper gegen die Alzheimer-Erkrankung (leichte kognitive Einschränkungen) zur Verfügung. Das Medikament kann die Alzheimer-Krankheit zwar nicht heilen oder zum Stillstand bringen, aber ihr Fortschreiten verlangsamen.
Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) für Lecanemab werten Fachleute zwar größtenteils als positiv, weisen jedoch darauf hin, dass es nur für eine kleine Zahl an Personen mit Mild-Cognitive-Impairment (MCI) oder einer frühen Demenz infrage kommt. Es sei wichtig, den Patienten keine falsche Hoffnung zu machen, da man das Medikament nicht bei einer manifesten Alzheimer-Demenz einnehmen könne.
Es werden möglicherweise allzu viele Hoffnungen geweckt. Ich rate daher weiterhin umfänglich, beginnend bei Kindern und Jugendlichen, zu einem gesunden Lebensstil (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=5&t=1237 ). Damit können nach der gegebenen Studienlage bis zu 40% der Alzheimererkrankungen vermieden werden. ... Eigenverantwortung ist angesagt (§ 1 SGB V)!
Siehe im Übrigen die Beiträge unter… > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 121#p14121
WernerSchell
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Neues Zentrum für Neuro-Stimulation eröffnet - NGZ-Bericht vom 18.12.2024

Beitrag von WernerSchell »

Neues Zentrum für Neuro-Stimulation eröffnet - NGZ-Bericht vom 18.12.2024

In dem Bericht (unten) wird (erneut) über die Aktivitäten von Prof. Sprick und die kritisch beurteilte Transkraniellen Pulsstimulation bei Alzheimerpatienten berichtet. Siehe insoweit u.a. unter > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... ?f=7&t=932

Bild

Siehe auch > Eröffnung des Neurostimulationszentrums > https://www.psychiatrie-neuss.de/news/n ... -eroeffnet / > https://www.psychiatrie-neuss.de/filead ... altung.pdf
WernerSchell
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Wie sich Demenzen im Alter vermeiden lassen

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 23.12.2024:

Wie sich Demenzen im Alter vermeiden lassen

Santa Monica/Kalifornien – Demenzen sind zwar eine medizinische Erkrankung, es gibt jedoch eine Reihe von sozioökonomischen Risikofaktoren, die ein Report der RAND Corporation (> https://www.eurekalert.org/news-releases/1066446 ), einem überparteilichen US-amerika-nischen Think Tank, anhand einer prospektiven Beobachtungsstudie aufzeigt.
Auch das persönliche Verhalten könnte zu den Prädiktoren gehören, die im Alter von 60 Jahren anzeigen, ob jemand bis zum Alter von 80 Jahren an einer Demenz erkranken wird.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
WernerSchell
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Implantat-Akupunktur: Hoffnung für Patienten mit Demenz

Beitrag von WernerSchell »

Übernahme aus Forum > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=7&t=1288


Implantat-Akupunktur: Hoffnung für Patienten mit Demenz
(press1) - 9. September 2024 - Lichtblick zum Welt-Alzheimer-Tag

Alzheimer-Erkrankungen nehmen weltweit zu. Heilungschancen durch Medikamente oder andere Eingriffe gibt es aktuell nicht. Aber in vielen Fällen kann laut einer Beobachtungsstudie der Mediziner Dr. Stefan Lobner und Dr. Rolf Wlasak aus Meerbusch die nicht-medikamentöse Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) den Verlauf positiv beeinflussen.

Drei Jahre hat das Ärzteteam diese Methode an männlichen und weiblichen Patienten in einer frühen Phase der Demenz angewendet und dokumentiert. (www.implantat-akupunktur.de) Bei vielen Betroffenen konnten nach der Behandlung Verbesserungen festgestellt werden:

- weniger typische Demenz-Symptome
- verlangsamtes Fortschreiten der Demenz
- verbesserter Schlaf-Wach-Rhythmus
- verbesserte Grundstimmung

"Ursprünglich haben wir die Implantat-Akupunktur erfolgreich bei Patienten mit Morbus Parkinson oder Restless Legs angewendet und mehrheitlich dazu beitragen können, dass Medikamente reduziert werden konnten und sich Symptome und Wohlbefinden über einen längeren Zeitraum besserten", erklärt Dr. Lobner.

"Inzwischen setzen wir die Miniatur-Implantat-Nadeln auch bei Morbus Alzheimer im Anfangsstadium oder auch zur Prophylaxe bei Angehörigen ein," so der Facharzt. Denn es hat sich gezeigt, dass sich das Risiko vervierfacht, an einer Demenz zu erkranken, wenn in einer Familie bereits Angehörige an Demenz erkrankt sind.

"Wir arbeiten mit der Methode seit mehr als 15 Jahren. Insgesamt haben wir rund 5.000 Patienten behandelt", unterstreicht Dr. Wlasak die langjährige Erfahrung mit diesem Verfahren.

Bei der risikolosen Behandlung setzen die Ärzte den Betroffenen winzige Implantate aus Rein-Titan an Nervenäste von Hirnnerven in das Ohrläppchen. Diese Nadeln verbleiben dauerhaft an diesen Stellen, so dass stetig Reize erzeugt werden, die das Gehirn anregen, bestimmte Botenstoffe - wie Acetylcholin und Dopamin - wieder vermehrt freizusetzen. Auflösbare Implantate werden nur sehr selten verwendet, weil die Reiz-Wirkung mit der Zeit nachlässt und dann die Implantationen in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen.

Die Methode erfordert in der Regel nur einen Behandlungstermin. Danach werden Patienten und ihre Angehörigen im In- und Ausland in regelmäßigen Abständen ein ganzes Jahr lang telefonisch betreut. Aber zuvor legen die Ärzte großen Wert auf ein ausführliches persönliches Gespräch, um die individuelle, gesundheitliche Situation des Patienten und die Möglichkeiten, mit der Methode zu helfen, zu erörtern.

Privatärztliche Facharztpraxis Dr. Stefan Lobner, Meerbusch bei Düsseldorf, mit dem Spezialgebiet der Implantat-Akupunktur (Neurostimulation) bei neurologischen Erkrankungen wie Restless Legs Syndrom (RLS), Morbus Parkinson und Demenz.

Firmenkontakt
Facharztpraxis für Implantat-Akupunktur
Stefan Lobner
Düsseldorfer Str. 77
40667 Meerbusch
02132998630
info@dr-lobner.de
https://www.implantat-akupunktur.de

Pressekontakt

PR Kompakt
Petra Müller
Virchowstraße 34
41464 Neuss
0213181066
p.mueller@prkompakt.de
https://www.prkompakt.de


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Anmerkung:
Es kann nicht gesehen werden, dass die vorgestellte Methode eine schulmedizinische Anerkennung erfahren hat. Demenzkranke Personen, die von der vorgestellten Methode Kenntnis erlangt haben bzw. behandelt worden sind, konnten für eine Befragung nicht ermittelt werden.
WernerSchell
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Lebenserwartung bei Demenz hängt auch vom Alter ab

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Deutsches Ärzteblatt vom 10.01.2025:

Lebenserwartung bei Demenz hängt auch vom Alter ab

Rotterdam – In einem aktuellen systematischen Review haben niederländische Wissenschaftler die bisherige Evidenz zu Mortalität und Zeitpunkt der Pflegebedürftigkeit bei Menschen mit Demenz zusammengefasst. Dem­nach hängt die Lebenserwartung stark vom Alter bei der Diagnose ab und rangiert zwischen 9 Jahren bei 60-jährigen Frauen und 2 Jahren bei 85-jährigen Männern (BMJ 2025; DOI: 10.1136/bmj-2024-080636) .

Demenz ist eine der Hauptursachen für Beschwerden, Behinderungen und Tod bei älteren Menschen. Weltweit sind jährlich fast 10 Millionen Menschen mit der Diagnose Demenz konfrontiert. Demenz-Erkrankungen, zum Beispiel Alzheimer, frontotemporale Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz und vaskuläre Demenz, haben erheb­liche Auswirkungen auf Betroffene, ihre Angehörigen und das Gesundheitssystem.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e

Siehe auch unter > https://www.msn.com/de-de/gesundheit/ot ... 5669&ei=13

Bild

Es macht, wie vielfach dargestellt, Sinn, möglichst frühzeitig einen gesunden Lebensstil zu praktizieren. Dieser ist geeignet, Krankheit und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zumindest weit hinauszuschieben. Faktoren wie Bewegung, Ernährung, Schlaf, Prävention und Vorsorge sind für ein gesundes und langes Leben entscheidend. …> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en100.html - In anderen Beiträgen / Studien wird verdeutlicht, dass die Gene nur zu 10-15 % eine Rolle spielen. Lebensstil soll mit 60% wirksam sein. Der Rest ist dann Schicksal! – Siehe u.a. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 018#p14018
WernerSchell
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Neues Medikament - Hoffnung für Alzheimer-Kranke?

Beitrag von WernerSchell »

Alzheimer Medikament NGZ 15012025.jpg
Alzheimer Medikament NGZ 15012025.jpg (376.07 KiB) 125 mal betrachtet

Die Hoffnung für Alzheimer-Kranke sollte nicht zu groß sein. Siehe insoweit > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 137#p14137 Dort wird ausgeführt, dass das neue Medikament kein Wundermittel ist und nur eine bescheidene Wirkung haben kann.
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