Prävention in der Herzmedizin - Lebensstil-Empfehlungen und mehr ...

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WernerSchell
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Herzinfarkt: Vitamine bieten keinen Schutz

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Herzinfarkt: Vitamine bieten keinen Schutz
Immer wieder wird diskutiert, ob eine gezielte Vitamin-Einnahme das Herz schützt. Was ist dran an der Debatte?


Vitamine gelten allgemein als gesund – und viele Menschen glauben daher, dass Sie sich mit der Einnahme entsprechender Pillen etwas Gutes tun und sich sogar vor einem Herzinfarkt schützen können. Vor allem das Vitamin D und B-Vitamine wie Niacin (B3) und B12 sind immer wieder im Gespräch – und Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Lesen Sie hier, wie Nutzen und Risiken bewertet werden.

Bei den meisten Vitamin- und Nährstoffpräparaten, die es in Apotheken wie auch im Supermarkt oder in Drogerien in stattlicher Zahl zu kaufen gibt, handelt es sich um sogenannte Nahrungsergänzungsmittel (NEM). Oft werden solche Multivitamin- und Nährstoffkombinationen angeboten nach dem Motto: mit einer Tablette den gesamten Tagesbedarf abdecken. Doch anders als Medikamente müssen NEM keinen Wirkungsnachweis erbringen oder Belege für ihre Unbedenklichkeit. Es gibt mehr oder weniger einfache Angaben zur Dosierung, ohne weitere Hinweise auf das Risiko möglicher Überdosierung oder auf Wechselwirkungen. Ernährungsexperten sehen ein solches Gießkannen-Prinzip zur Vitaminversorgung daher kritisch. In der Leitlinie zur kardialen Rehabilitation (1) wird sogar ganz deutlich geschrieben, dass die Verwendung verschiedenster Nahrungsergänzungsmittel nicht mit einem reduzierten kardiovaskulären Risiko verbunden ist.

Dennoch können Vitamin-Präparate in Einzelfällen auch sinnvoll sein. Stellt ein Arzt tatsächlich einen Mangel fest, wie das durchaus bei Vitamin D (Spiegel < 20,0 ng/ml, etwa bei wenig Sonnenstrahlen) oder Vitamin B12 (z.B. bei streng veganer Ernährung, Metformin-Einnahme oder chronisch entzündlichen Darmleiden) vorkommen kann, ist eine gezielte Einnahme begründet. Aber es lässt sich damit wohl nicht einfach vorbeugend einem Herzinfarkt aus dem Weg gehen.

Wie ist die aktuelle Studienlage?
Vor allem zum Vitamin D gibt es etliche Studiendaten, die gezielt einen möglichen Herzschutz bei Patienten im Fokus hatten. Denn das Vitamin ist nicht nur an der Versorgung des Knochens mit Kalzium beteiligt. Es finden sich auch Rezeptoren für Vitamin D in Zellen von Blutgefäßen. Und dem Vitamin wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Dies könnte sich positiv auf Gefäßablagerungen (Arteriosklerose) auswirken, einem wesentlichen Risikofaktor für die meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Nachdem allerdings einige ältere Publikationen einen möglichen Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko aufgezeigt hatten, sind die Ergebnisse neuer und deutlich größerer Studien eher enttäuschend. In der 2018 hochrangig veröffentlichten VITAL-Studie (2) haben über 25.000 als gesund erachtete Männer und Frauen im Alter ab 50 Jahren über mehrere Jahre täglich Vitamin D3 (Cholecalciferol, 2000 IE) eingenommen oder ein Scheinpräparat. Ein Resultat: Ob mit oder ohne zusätzliches Vitamin D waren in beiden Gruppen Herzinfarkte und Schlaganfälle gleich häufig. Enttäuscht haben ebenfalls die Ergebnisse der D-Health-Studie (3). Die regelmäßige Gabe von Vitamin D3 an ältere Menschen hatte auch hier keinen positiven Einfluss auf die kardiovaskulär bedingte Sterblichkeit.

Ebenso zogen Wissenschaftler bei der Analyse von mehreren kontrollierten Studien in Form von Metaanalysen zu den Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln – darunter auch Vitamin-B-Komplex, Vitamin B3 oder Niacin, Vitamin B6 und Vitamin D – einen ernüchternden Schluss. Demnach haben diese offenbar keinen Einfluss auf Sterblichkeit, Herzinfarkt oder Schlaganfall (4). Daran teilgenommen hatten Personen mit normalem Blutdruck und Patienten mit arterieller Hypertonie.

Ein Expertengremium in den USA, die United States Preventive Services Task Force (USPSTF), hat sich 2022 ebenfalls mit der Frage beschäftigt, ob Vitaminzusätze das Herz (noch) gesunder Menschen schützen. Ihr Fazit aus der Analyse von 90 Studien (5): Die Vitamin- und Mineralstoff-Supplemente bei gesunden Erwachsenen ohne bekannten Nährstoffmangel bieten keinen klinisch bedeutsamen Schutz vor kardiovaskulären Erkrankungen. Die USPSTF hat daraus keine Empfehlung für Vitamin D abgeleitet, dafür aber die explizite Empfehlung, Beta-Carotin- oder Vitamin-E-Supplemente wegen Nebenwirkungen nicht zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen einzunehmen.

Mit großer Zurückhaltung wurde auch eine aktuelle australische Studie aus dem Jahr 2023 von Wissenschaftlern bewertet. Darin ist der Effekt auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Ereignissen bei Einnahme von Vitamin D über fünf Jahre ausgewertet worden (6). Zwar gab es wohl einen leicht positiven Effekt auf das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, nicht aber auf andere kardiovaskuläre Ereignisse. Und das Studiendesign lässt einen großen Spielraum für die Interpretation der Ergebnisse.

Statt Vitamintabletten auf eine gesunde Ernährung achten
Vitaminpräparate sehen harmlos aus und versprechen vor allem eins: einen großen Effekt auf die Gesundheit. Deshalb sind Menschen häufig bereit, viel Geld dafür auf den Tisch zu legen – doch davon rät die Herzstiftung ab. Für Vitaminpräparate gibt es nach aktuellem Kenntnisstand keinen wissenschaftlich haltbaren Beleg, dass sie Schutz vor einem Herzinfarkt bieten. Je nach Vitamin und Dosierung – das gilt vor allem für die fettlöslichen Vitamine E, D, K, A – besteht sogar die Gefahr von schädlichen Wirkungen. Fachgesellschaften weisen daher in ihren Leitlinien darauf hin, dass von einer zusätzlichen Vitamineinnahme kein günstiger Effekt auf die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit zu erwarten ist. So sieht etwa die Europäische Kardiologen Gesellschaft (ESC) die Datenlage als unzureichend für eine Empfehlung zur Einnahme solcher Präparate an. Ähnlich ist die Einschätzung der Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR)

Fazit: Setzen Sie lieber auf einen hohen Gemüse- und Obstanteil in Ihrer Ernährung wie überhaupt auf eine gesunde Ernährung. Auf diese natürliche Weise lässt sich der Bedarf für die meisten Vitamine problemlos decken. Und Sie leisten damit erwiesenermaßen einen Beitrag zu Ihrer besseren Herzgesundheit und zur Vorbeugung von Herzinfarkten. Wer darüber hinaus aktiv sein möchte, sollte auf ausreichend Bewegung achten, den Blutdruck im Blick behalten und Zigaretten meiden.

Auszug aus der S3-Leitlinie kardiale Reha (DGPR)
Nahrungsergänzungsmittel sollen nicht generell empfohlen werden.
Vitamin D3 kann zum Ausgleich eines Mangels (25-OH-D im Plasma < 50 nmol/l oder < 20 ng/ml) im Rahmen der kardiovaskulären Sekundärprävention (also nach einem ersten kardialen Ereignis) gegeben werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 31.07.2023
> https://herzstiftung.de/infos-zu-herzer ... n/vitamine
WernerSchell
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Anhaltende Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Erwachsenen

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Deutsches Ärzteblatt vom 03.08.2023:

Anhaltende Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei Erwachsenen

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Köln ­– Die in den vergangenen Jahren zu beobachtende Verschlechterung der psychischen Gesundheit der erwachsenen Bevölkerung scheint weiterhin zu bestehen. Zu diesem Ergebnis kommen Lena Walther und Co-Autorinnen sowie Co-Autoren nach der Auswertung von repräsentativen Befragungsdaten der Studie „Gesund­heit in Deutschland aktuell“, die seit 2019 fortgeführt wird (Deutsches Ärzteblatt, DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0180).

Nachdem über die negative Entwicklung in 3 Indikatoren der psychischen Gesundheit zwischen April 2019 und Juni 2022 bereits berichtet wurde, wollte das Autorenteam nun wissen, ob dieser Trend weiter fort­schreitet, stagniert oder nur vorübergehend zu beobachten war. Dazu analysierte es die Daten von 47.098 Erwachsenen, die zwischen Mitte Februar 2022 und Mitte Mai 2023 telefonisch befragt wurden.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Neue Gesundheitsinformation zu Statinen

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Bild Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Wissenschaftlicher Fachausschuss der Bundesärztekammer


Neue Gesundheitsinformation zu Statinen

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Die neue Gesundheitsinformation richtet sich an Patientinnen und Patienten ohne Diabetes mellitus oder kardiovaskuläre Vorerkrankung. Auf zwei Seiten informiert sie allgemein verständlich über Nutzen und Risiken einer Statintherapie in der Primärprävention.

Diese Gesundheitsinformation hat die AkdÄ gemeinsam mit dem ÄZQ (Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin) entwickelt. Sie beruht auf dem Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ der AkdÄ.


▶ Gesundheitsinformation von AkdÄ und ÄZQ > https://www.akdae.de/fileadmin/user_upl ... e-AeZQ.pdf
Siehe auch unter > https://www.patienten-information.de/ku ... en/statine



Quelle: Pressemitteilung vom 31.08.2023
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Fachausschuss der Bundesärztekammer
Dezernat 1 – Ärztliche Versorgung und Arzneimittel
Herbert-Lewin-Platz 1 • 10623 Berlin
Telefon: +49 30 400456-500
Telefax: +49 30 400456-555
akdae-newsletter@baek.dewww.akdae.de
>>> https://www.akdae.de/service/newsletter ... ws-2023-30


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Siehe auch unter
viewtopic.php?p=9433#p9433
viewtopic.php?p=9434#p9434
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Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!

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Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!

Deutsche Herzstiftung informiert in den bundesweiten Herzwochen über den plötzlichen Herztod: Welche Herzerkrankungen gehen dem Sekundenherztod voraus und wer ist besonders gefährdet? Wie schützen Diagnose und Therapie davor und welche Warnzeichen sind bekannt?

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In Deutschland sterben Jahr für Jahr schätzungsweise 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod, bei dem es für Betroffene scheinbar aus heiterem Himmel zu einem Herzstillstand kommt. In etwa 80 Prozent der Fälle eines plötzlichen Herztods liegt allerdings eine langjährige Verkalkung und Einengung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit (KHK), zugrunde. Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge ist bei rund fünf Millionen Menschen in Deutschland eine KHK bekannt, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Fettstoffwechselstörungen (hohes Cholesterin) entsteht. Deren Ursache sind meistens Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Übergewicht. „Unser Ziel ist, Menschen mit einem Risiko für plötzlichen Herztod aufgrund ihrer Herzerkrankung oder familiären Vorbelastung frühzeitig zu identifizieren und Betroffene durch mehr Aufklärung für die Ursachen und Warnzeichen dieses lebensbedrohlichen Ereignisses zu sensibilisieren“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen. Deutschlands größte Aufklärungskampagne auf dem Gebiet der Herz-Kreislauf-Erkrankungen steht unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ mit einem umfangreichen Informationsangebot unter https://herzstiftung.de/herzwochen

Über die KHK hinaus gibt es noch weitere Herzerkrankungen, die ebenfalls das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöhen. Dazu zählen die schwere Herzinsuffizienz, Herzmuskelerkrankungen wie Herzmuskelerweiterung/-verdickung (dilatative bzw. hypertrophe Kardiomyopathie), die arrhythmogene Kardiomyopathie, die Herzrhythmusstörungen verursacht, sowie eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Auch angeborene Herzfehler und eine genetische Veranlagung für vererbbare Herzrhythmusstörungen können das Risiko für plötzlichen Herztod erhöhen.

Selten ein schicksalhaftes Ereignis, vor dem es kein Entrinnen gibt
Unmittelbarer Auslöser des plötzlichen Herztods ist fast immer eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die Folge einer Herzerkrankung ist und die innerhalb weniger Minuten zu einem Kreislaufstillstand führt und das Herz stillstehen lässt. „Der plötzliche Herztod ist aber selten ein schicksalhaftes Ereignis, vor dem es kein Entrinnen gibt“, betont Kardiologe Prof. Voigtländer. Frühzeitiges Erkennen und die konsequente Behandlung von Herzerkrankungen sowie die Vorbeugung kardiovaskulärer Risikofaktoren als Treiber der koronaren Herzerkrankung helfen, das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, dass das Herz plötzlich stillsteht. „Konsequente Prävention durch einen gesunden Lebensstil muss frühzeitig beginnen, am besten schon im Kindesalter, und sie muss ein fester Bestandteil unseres Lebens bleiben“, so Voigtländer, Ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethanien-Krankenhauses in Frankfurt am Main.

Herzwochen-Aktivitäten für Betroffene und Interessierte bundesweit
Deshalb veranstaltet die Herzstiftung ihre größte bundesweite Aufklärungskampagne mit dem Ziel, die Bevölkerung für die Ursachen, Risikofaktoren und Vorboten von Herzerkrankungen, die einem Herzstillstand vorausgehen, zu sensibilisieren. In zahlreichen Herzwochen-Aktivitäten (Präsenz- und Online-Veranstaltungen, Herzseminaren, Infomaterialien, Podcasts, Video-Clips) informieren Herzspezialisten darüber, wie Vorbeugung, frühzeitiges Erkennen und die konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko für den vorzeitigen Herztod auf ein Minimum zu reduzieren. Infos sind abrufbar unter https://herzstiftung.de/herzwochen Dabei geht es auch um notwendige Maßnahmen in Diagnose und Therapie (Medikamente, katheterbasierte und chirurgische Verfahren, Schrittmacher- und Defibrillatortherapie) und was jeder im Fall eines beobachteten Herzstillstands im Alltag sofort tun muss, um Leben zu retten (Laien-Wiederbelebung).
Veranstaltungstermine sind unter https://herzstiftung.de/herzwochen abrufbar oder telefonisch zu erfragen unter 069 955128-333. Tipp: Wer nichts zu den Herzwochen verpassen will, kann unter https://herzstiftung.de/newsletter den kostenfreien Herzstiftungs-Newsletter abonnieren, der neben Tipps zur Herzgesundheit wichtige Infos zu den Herzwochen enthält.

Service-Tipps
Die Deutsche Herzstiftung informiert in den bundesweiten Herzwochen 2023 (1.-30. November) unter dem Motto „HERZKRANK? Schütze Dich vor dem HERZSTILLSTAND!“ darüber, wie Vorbeugung, Erkennung und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, dass das Herz plötzlich stillsteht. Infos zur Kampagne mit kostenfreien Präsenz- und Online-Veranstaltungen, Herzseminaren, Broschüren sowie Podcasts und Video-Clips unter https://herzstiftung.de/herzwochen und über die sozialen Medien instagram, facebook, YouTube, Linkedin und X (Twitter).

Der Ratgeber „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ (158 S.) kann kostenfrei per Tel. unter 069 955128-400 (E-Mail: bestellung@herzstiftung.de) angefordert werden. Leicht verständlich informieren Herzexperten über die wichtigsten Ursachen des Herzstillstands und wie Vorbeugung, Diagnose und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko eines plötzlichen Herztods auf ein Minimum zu reduzieren. Überlebende eines plötzlichen Herztods berichten eindrücklich in Patientenportraits. Weitere Infos unter https://herzstiftung.de/herzwochen

Experten-Videos und Podcasts zu Themen der Herzwochen bietet die Herzstiftung unter:
https://herzstiftung.de/herzwochen

Service für Medien
Die vollständige Pressemappe zu den Herzwochen 2023 mit Text- und Bildmaterial erhalten Sie direkt im Pressebereich unter https://herzstiftung.de/herzwochen-pressemappe (oder bei der Pressestelle unter presse@herzstiftung.de).

Kontakt:
Deutsche Herzstiftung e. V.
Pressestelle:
Michael Wichert (Ltg.)/ Pierre König
Tel. 069 955128-114 /-140,
E-Mail: presse@herzstiftung.de
https://herzstiftung.de

Weitere Informationen:
https://herzstiftung.de
https://herzstiftung.de/herzwochen
https://herzstiftung.de/herzwochen-pressemappe

Quelle: Pressemitteilung vom 23.10.2023
Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung


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WernerSchell
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Ein gesunder Lebensstil ist der beste Schutz vor dem plötzlichen Herztod ...

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Für Vorbeugung ist es nie zu spät!

Ein gesunder Lebensstil ist der beste Schutz vor dem plötzlichen Herztod. Das gilt auch für bereits am Herzen erkrankte Menschen.


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So schockartig der plötzliche Herztod über die betroffene Person hereinbricht, gehen diesem lebensbedrohlichen Ereignis in den meisten Fällen Herzerkrankungen voraus, die sich gut behandeln lassen. So ist bei etwa 80 Prozent der Fälle ist die Ursache eine unerkannte langjährige Herzkranzgefäßerkrankung, die koronare Herzkrankheit (KHK). In Deutschland ist bei rund fünf Millionen Menschen eine KHK bekannt. Sie ist die Grunderkrankung des Herzinfarkts, an dem in Deutschland 2021 rund 45.200 Menschen starben. „Durch Studien belegt ist, dass ca. 80-90 Prozent aller Herzinfarkte durch vorhandene Risikofaktoren und fehlende Schutzfaktoren erklärt werden können. Das gilt weltweit für Frauen wie für Männer und über alle Altersklassen hinweg“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Bernhard Schwaab, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, anlässlich der bundesweiten Herzwochen. Die Aufklärungskampagne der Herzstiftung steht unter dem Motto „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ mit einem umfangreichen Infoangebot unter https://herzstiftung.de/herzwochen

Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall sind insbesondere Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfette (Cholesterin) und Übergewicht. Zu den schützenden Faktoren zählen beispielsweise ausreichend Bewegung, gesunde Ernährung, Entspannung und regelmäßiger Schlaf. „Während die Genetik und das Alter nicht beeinflussbar sind, können wir auf Risikofaktoren wie insbesondere Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen wie hohes LDL-Cholesterin und Übergewicht medikamentös und mit Lebensstilmaßnahmen sehr gut einwirken“, so der Chefarzt der Curschmann-Klinik, einem Rehazentrum für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Timmendorfer Strand. So konnten Wissenschaftler in einer Registeranalyse (1) mit über 116.000 Menschen (im Durchschnitt 44 Jahre alt, 61 Prozent Frauen) über einen Zeitraum von 12,5 Jahren beobachten, dass ein gesunder Lebensstil das Auftreten von Herz- und Gefäßerkrankungen bei Frauen im Alter von 40 Jahren um bis zu 9,4 Jahre und bei Männern gleichen Alters um bis zu 9,9 Jahre hinauszögern kann. „Das bedeutet fast zehn Jahre länger ohne Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herzschwäche zu leben – nur durch einen gesunden Lebensstil, ohne Medikamente.“

Erbliche Vorbelastung? Jetzt erst recht einen gesunden Lebensstil angehen!
Selbst bei Menschen mit einer erblichen Vorbelastung, etwa wenn in ihrer Familie gehäuft Herzinfarkte oder Schlaganfälle auftreten, und damit eine hohe familiäre Belastung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht, könne ein gesunder Lebensstil das Auftreten von Herz- und Gefäßerkrankungen verhindern oder zumindest verzögern. Für diese Personen gebe es also „erst recht keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen“, wie der Rehaspezialist unterstreicht. „Die Behauptung, ein gesunder Lebensstil bringe dann sowieso nichts mehr, stimmt nicht – das Gegenteil ist der Fall! Je höher die erbliche Belastung, desto größer sind die schützenden Effekte eines gesunden Lebensstils.“ Das gelte auch für herzkranke Menschen mit zusätzlichen Begleiterkrankungen wie Diabetes, die ein besonders hohes Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen oder einen vorzeitigen Herztod haben. „Auch sie können ihr Risiko deutlich reduzieren“, betont Schwaab.

Allheilmittel Bewegung: Jedes Mehr an Aktivität wirkt sich positiv auf den Körper aus
Regelmäßige körperliche Bewegung ist ein Allheilmittel, weil sie nicht nur den Blutdruck senkt, den Blutzucker normalisiert und vor Arteriosklerose schützt, sondern weil sie sich positiv auch auf andere Körper- und Organfunktionen auswirkt. Bewegung stärkt die Knochen, sie schützt das Immunsystem, regt die Hirnaktivität an und vermindert Depressionen. Auch unterstützt Ausdaueraktivität beim Abbau von Stress. „Optimal sind fünf Mal die Woche 30 Minuten Ausdaueraktivität wie flottes Gehen, Laufen oder Radfahren und eine insgesamt aktive Lebensweise, indem man spazieren geht oder wandert“, erklärt der Herzstiftungs-Vorstand Prof. Schwaab. Auch kürzere Einheiten können helfen wie zügiges Spazierengehen für zehn Minuten oder auch weniger am Tag. „Bereits ab 8000 Schritten an mindestens zwei Tagen in der Woche wird das Risiko für den vorzeitigen Herztod gesenkt.“ Generell gilt: Jedes Mehr an Aktivität wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Am besten den Alltag so bewegt wie möglich gestalten. Menschen nach längerer Sportpause und Herz-Kreislauf-Patienten sollten ihre Belastbarkeit mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen.

Moderates Kräftigungstraining ergänzend zum Ausdauertraining
Günstig ist ein moderates Kräftigungstraining ergänzend zum Ausdauertraining, d.h. Übungen mit niedriger Belastung und hoher Wiederholungsrate, zum Beispiel 30 Prozent der Maximalkraft bei 20 Wiederholungen (Pressatmung unbedingt vermeiden). Neuere Studien zeigen auch, dass sich ein isometrisches Krafttraining, beispielsweise 4 x 2 Minuten Wandsitzen, günstig auf den Blutdruck auswirkt.

Unbedingt mit dem Rauchen aufhören!
Ein Rauchstopp ist auch heute noch die wirksamste Einzelmaßnahme, um Herz und Kreislauf zu schonen, er reduziert das Risiko einer Herz- oder Gefäßerkrankung um mehr als die Hälfte. „Auch E-Zigaretten dürfen nicht unkritisch als Ersatz für die konventionelle Zigarette empfohlen werden“, betont der Kardiologe. Wer mit dem Rauchen aufhört, kann in den ersten drei Monaten um drei bis sechs Kilogramm zunehmen. „Mein Rat: Akzeptieren Sie diese Gewichtszunahme zunächst, beginnen Sie dann behutsam mit einem Bewegungsprogramm und stellen Sie Ihre Ernährung in kleinen Schritten um“, sagt Prof. Schwaab.

Gesünder essen: Am besten mit der Mittelmeerküche
Die Deutsche Herzstiftung propagiert die Mittelmeerküche, weil sie das Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen sehr deutlich reduzieren kann. Die Mittelmeerküche setzt auf Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte, Obst, wenig Fleisch, dafür eher Fisch, auf Oliven- und Rapsöl und auf Kräuter anstelle von Salz. Salz bindet Wasser im Körper, was einen Bluthochdruck fördern kann. Speziell der tägliche Konsum von ausreichend Gemüse und Ballaststoffen (mindestens 30 Gramm Hülsenfrüchte pro Tag, z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen) kann durch den relativ geringen Energiegehalt dazu beitragen, Übergewicht zu vermeiden, das wiederum Bluthochdruck begünstigt. „Dazu schmecken die Gerichte der Mittelmeerküche lecker und sind keineswegs fade“, weiß der Kardiologe. Zu viel Zucker in Lebensmitteln und Getränken erhöht das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Deshalb die Devise: Zucker in Getränken vermeiden.
Die positive Wirkung einer gesunden Ernährung zeigt sich in vielerlei Hinsicht und geht weit über eine geringe Senkung des LDL-Cholesterins hinaus. Gesundes Essen und Trinken verringert Entzündungsvorgänge im Körper, verbessert die Fließeigenschaften des Bluts und die Funktion der Gefäßinnenhaut (Endothelfunktion), optimiert die Wirkung des eigenen Insulins, senkt den Blutdruck und hilft das Übergewicht am Bauch zu vermeiden. „Über all diese Mechanismen trägt die für Herz und Gefäße gesunde Ernährung auch dazu bei, den vorzeitigen Herztod zu vermeiden“, resümiert Schwaab.
Wichtig ist, das Zusammenspiel aus möglichen Risikofaktoren durch einen ungesunden Lebensstil in der Prävention zu berücksichtigen. Also auch Faktoren wie Dauerstress, fehlende Entspannung, Schlafmangel, Konsum von Alkohol etc. sind weitere Faktoren mit ungünstigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, die das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzeitigem Herztod erhöhen können. Aber es gibt günstige Verhaltensmaßnahmen, mit denen sich dieses Risiko verringern lässt. Darüber informieren auch die Herzwochen unter https://herzstiftung.de/herzwochen
(wi)

Service-Tipps
Die Deutsche Herzstiftung informiert in den bundesweiten Herzwochen 2023 (1.-30. November) unter dem Motto „HERZKRANK? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ darüber, wie Vorbeugung, Erkennung und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, dass das Herz plötzlich stillsteht. Infos zur Kampagne mit kostenfreien Präsenz- und Online-Veranstaltungen, Herzseminaren, Broschüren sowie Podcasts und Video-Clips unter https://herzstiftung.de/herzwochen und über die sozialen Medien instagram, facebook, YouTube, Linkedin und X (Twitter).

Der Ratgeber „Herzkrank? Schütze Dich vor dem Herzstillstand!“ (158 S.) kann kostenfrei per Tel. unter 069 955128-400 (E-Mail: bestellung@herzstiftung.de) angefordert werden. Leicht verständlich informieren Herzexperten über die wichtigsten Ursachen des Herzstillstands und wie Vorbeugung, Diagnose und konsequente Behandlung von Herzerkrankungen helfen, das Risiko eines plötzlichen Herztods auf ein Minimum zu reduzieren. Überlebende eines plötzlichen Herztods berichten eindrücklich in Patientenportraits. Weitere Infos unter https://herzstiftung.de/herzwochen

Experten-Videos und Podcasts zu Themen der Herzwochen bietet die Herzstiftung unter:
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Zusatz-Material für Redaktionen

Herzmuskelverdickung: Wenn das Herz unter ungesundem Lebensstil leidet
Ein Beispiel dafür, wie nützlich und wichtig ein konsequenter gesunder Lebensstil ist, zeigt die Herzmuskelverdickung (hypertrophe Kardiomyopathie). Bei ihrem Entstehen spielen Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Übergewicht eine mitentscheidende Rolle. Schon wenn der Herzmuskel ständig gegen einen zu hohen Blutdruck ankämpfen muss, wird der Herzmuskel dick und träge, wodurch er an Elastizität und Geschmeidigkeit verliert. Diabetes mellitus und insbesondere Übergewicht aufgrund von bauchbetontem (viszeralem) Fett erhöhen alle Stresshormone, lösen chronische Entzündungsvorgänge aus, wirken blutgerinnend und führen zur Gefäßverengung. Dadurch wird der Blutdruck weiter erhöht und der Puls steigt an. „Wenn diese Risikofaktoren chronisch bestehen, treten deutlich häufiger Vorhofflimmern, Kammerflimmern, Herzschwäche, Herzinfarkte und Schlaganfälle auf“, sagt der Kardiologe Prof. Dr. Bernhard Schwaab, Kardiologe und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung.

Quelle:
Deutsche Herzstiftung (Hg.), „HERZKRANK? Schütze Dich vor dem HERZSTILLSTAND!“, Frankfurt a. M. 2023

Literatur:
(1) Nyberg, S. et al. (2020): Association of Healthy Lifestyle With Years Lived Without Major Chronic Diseases.JAMA Intern Med. 2020 May 1;180(5): 760-768.doi: 10.1001/jamainternmed.2020.0618.


Quelle: Pressemitteilung vom 2lllllllllllll6.10.2023
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Pressestelle: Michael Wichert /Pierre König
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www.herzstiftung.de
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