Prävention in der Herzmedizin - Lebensstil-Empfehlungen und mehr ...

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WernerSchell
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Mit Statinen kardiovaskulären Ereignissen vorbeugen – auch bei geringerem Risiko?

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Mitteilung vom 03.03.2023


Mit Statinen kardiovaskulären Ereignissen vorbeugen – auch bei geringerem Risiko?

London/Manchester – Das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) wird den Einsatz von Statinen zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse voraussichtlich anpassen. Demnach könnten die Cholesterin­sen­ker auch bei Personen mit einem niedrigeren kardiovaskulären Risiko erwogen werden.

Zu diesem Schluss kommen die Autorinnen und Autoren des noch nicht final abgestimmten Leitlinien­entwurfs zur Risikobewertung und -reduktion von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nachdem sie aktuelle Daten zur Wirksam­keit und Sicherheit von Statinen bewertet hatten. Dabei bleibt die Empfehlung für eine Statintherapie bei einem Risiko von 10 % oder mehr für ein kardiovaskuläres Ereignis über einen Zeitraum von 10 Jahren bestehen.

Nun kommen die Cholesterinsenker aber auch für Personen infrage, die bisher noch kein kardiovaskuläres Ereig­nis hatten und deren Risiko für ein solches Ereignis weniger als 10 % über die Dauer von 10 Jahren beträgt. Laut dem Autorenteam ist eine breitere Anwendung der Substanzen mit einem stärkeren Rückgang der Herzinfarkt- und Schlaganfallinzidenz verbunden.

Wichtig ist, dass in die Entscheidung für eine solche Behandlung die Betroffenen mit einbezogen werden. „Die Entscheidung über die Einnahme eines Statins sollte nach einer informierten Diskussion über Nutzen und Risi­ken dem einzelnen Patienten überlassen werden“, betont auch Paul Chrisp, Direktor des Zentrums für Leitlinien beim NICE.

... (weiter lesen unter) > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


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Es scheint so, dass im Gesundheitssystem mit Statinen viel zu leichtfertigt umgegangen wird; erheblichen Nebenwirkungen, wie Muskelbeschwerden bis hin zur Ausgestaltung einer Polymyalgie rheumatica, wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
WernerSchell
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Bempedoinsäure schützt vor Herz-Kreis-lauf-Ereignissen

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Mitteilung vom 17.03.2023

Bempedoinsäure schützt vor Herz-Kreis-lauf-Ereignissen

Cleveland – Der Cholesterinsenker Bempedoinsäure, der einen ähnlichen Wirkungsmechanismus hat wie Statine, aber weitgehend frei von deren Nebenwirkungen in der Muskulatur ist, hat in einer großen placebokontrollierten Endpunktstudie die Zahl der Herz-Kreislauf-Ereignisse bei statinintoleranten Patienten signifikant gesenkt.
Ein Rückgang der Sterbefälle war nach den auf der Jahrestagung des American College of Cardiology in New Orleans vorgestellten und im New England Journal of Medicine (NEJM 2023: DOI: 10.1056/NEJMoa2215024) publizierten Ergebnissen (noch?) nicht erkennbar.
Statine sind nach wie vor die Cholesterinsenker der ersten Wahl, weil sie das LDL-Cholesterin stärker senken als Ezetimib und wesentlich kostengünstiger sind als die PCSK9-Hemmer. Etwa 10 % aller Patienten sind je¬doch nicht in der Lage (oder willens), die Medikamente einzunehmen, die manchmal muskuläre Nebenwir¬kun¬¬gen haben.
Für diese Patienten gibt es in Europa seit 2020 den Wirkstoff Bempedoinsäure, der die Cholesterinsynthese im gleichen Stoffwechselweg – aber an anderer Stelle – hemmt wie Statine und keine Auswirkungen auf den Muskelstoffwechsel haben soll.
Der Wirkstoff hatte in den zulassungsrelevanten Studien (CLEAR) bei Patienten, die unter einer Statin-basierten Therapie keine ausreichende Wirkung erzielt hatten, das LDL-Cholesterin signifikant gesenkt. Ein Rückgang der kardiovaskulären Ereignisse, das eigentliche Ziel der Behandlung, war nach 12 bis 52 Wochen Behandlung unter den 3.623 Patienten noch nicht zu erkennen.
Dies sollte jetzt in einer Endpunktstudie mit einer größeren Teilnehmerzahl über einen längeren Zeitraum gezeigt werden, zu der die FDA die Hersteller verpflichtet. In der „CLEAR-Outcomes“-Studie waren dies 13.970 Patienten, die an 1.250 Zentren in 32 Ländern (mit zahlreicher deutscher Beteiligung) zu gleichen Teilen auf eine Behandlung mit Bempedoinsäure oder Placebo randomisiert wurden.
Die Teilnehmer hatten aufgrund von inakzeptablen Nebenwirkungen keine Statine einnehmen können oder wollen. Sie waren ausgewählt worden, weil sie aufgrund hoher Cholesterinwerte ein erhöhtes kardiovaskulä¬res Risiko hatten. Etwa 70 % der Teilnehmer hatten bereits ein Herz-Kreislauf-Ereignis erlitten.
Wie in der Zulassungsstudie kam es in den ersten 6 Monaten unter der Behandlung mit Bempedoinsäure zu einem Rückgang des LDL-Cholesterinspiegels. Er hatte vor Beginn der Studie in beiden Gruppen bei 139 mg/dl gelegen. In der Bempedoin¬säuregruppe sank er auf 107,0 mg/dl, während sich die Werte in der Place¬bo¬gruppe mit 136,0 mg/dl kaum veränderten.
Die Differenz zwischen beiden Gruppen von 21,1 %-Punkten war nach den Berechnungen des Teams um Steven Nissen von der Cleveland Clinic in Ohio mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 20,3 bis 21,9 %-Punkten signifikant. Dabei hatten in der Placebogruppe mehr Patienten (15,6 % versus 9,4 %) zusätzlich Cholesterinsenker erhalten.
In der Bempedoinsäuregruppe kam es außerdem zu einem stärkeren Rückgang des C-reaktiven Proteins („high-sensitivity“ CRP) um 21,6 %-Punkte (19,6-23,7 %-Punkte). Dies war bereits in der Zulassungsstudie beobachtet und als gutes Omen für die Endpunktstudie bewertet worden. Der Rückgang im CRP weist darauf hin, dass sich die entzündlichen Veränderungen an den Gefäßwänden, die für die Atherosklerose verantwort¬lich sind, abgeschwächt haben.
Der primäre Endpunkt – ein Composite aus den 4 Komponenten kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt, Schlaga¬nfall oder koronare Revaskularisation – trat nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 40,6 Monaten in der Bempedoinsäuregruppe bei 819 Patienten (11,7 %) auf gegenüber 927 Patienten (13,3 %) in der Placebogruppe. Nissen ermittelt eine Hazard Ratio von 0,87, die mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,79 bis 0,96 statistisch signifikant war.
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


Siehe dazu "Gelbe Liste" > https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/B ... eure_56265
WernerSchell
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Cholesterin senken: Worauf bei der Ernährung achten?

Beitrag von WernerSchell »

NDR-Visite - Stand: 17.03.2023

Cholesterin senken: Worauf bei der Ernährung achten?

Cholesterin ist ein lebenswichtiges Blutfett. Ist der Anteil an LDL-Cholesterin aber dauerhaft zu hoch, kann das gefährlich werden. Betroffene sollten dann ihre Ernährung umstellen.
Cholesterin ist ein Blutfett, welches in LDL (Low-Density-Lipoproteine) und HDL (High-Density-Lipoproteine) unterteilt wird. Ungefähr drei Viertel werden vom Körper produziert, den Rest nehmen wir über die Nahrung auf. LDL gilt als das "schlechte" Cholesterin, der Wert sollte deshalb niedrig sein. Ein ausreichend hoher HDL-Wert dagegen ist günstig.
Blutfette sind für den Körper lebenswichtig. "Früher hieß es immer 'das böse Cholesterin', aber davon will man nach den heutigen Erkenntnissen weg. Alles, was man noch so im Kopf hat, etwa dass Eier, Butter, Margarine schlecht sind, würde man heute nicht mehr so sagen. Cholesterin im Körper ist völlig normal", erläutert Ernährungsexpertin Dr. Silja Schäfer.
Zu viel Cholesterin kann zu Arteriosklerose und Thrombosen führen
Wenn der Anteil an LDL-Cholesterin über einen längeren Zeitraum zu hoch ist, kann sich das Cholesterin an den Gefäßwänden ablagern und im Lauf der Zeit Gefäße sogar vollständig verstopfen. Das führt dazu, dass Organe nicht mehr richtig durchblutet werden. Man spricht dann von einer Arteriosklerose. Lösen sich die Cholesterinablagerungen wieder von den Gefäßwänden, können sich Thrombosen bilden. Mögliche Folgen: ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Tückische daran: Erhöhte Blutfettwerte, die auch erblich veranlagt sein können, spürt man im Körper nicht. Oft werden sie erst erkannt, wenn bereits Folgeerkrankungen eingetreten sind.
Zu hoher Cholesterinwert: Einfache Diagnose
Um festzustellen, ob ein erhöhter Cholesterinwert vorliegt, reicht es die Cholesterinwerte im Blut zu messen. Für die Diagnose werden Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin sowie Triglyzeride untersucht. Für die Blutabnahme müssen die Patientinnen oder Patienten nüchtern sein. Als günstig gilt ein Gesamtcholesterinwert von unter 200 mg/dl und ein LDL-Cholesterinwert von unter 115 mg/dl.
Die Beurteilung der Cholesterinwerte ist aber immer auch von den individuellen Risikofaktoren abhängig. Medizinerinnen und Mediziner raten dazu, den sogenannten Lipidstatus regelmäßig ärztlich abklären zu lassen - besonders dann, wenn es in der Familie bereits Fälle von Infarkten oder Schlaganfällen gab. Werden zu hohe Werte festgestellt, kann mithilfe einer Ultraschall-Ultraschalluntersuchung abgeklärt werden, ob es bereits Veränderungen in den Gefäßen gibt.
Welche Lebensmittel sollte man bei hohem Cholesterinwert meiden?
Eine Ernährungsumstellung kann vorbeugen und auch langfristig die Cholesterinwerte wieder in den Normalbereich bewegen Überschüssige Kohlenhydrate erhöhen den Blutfettspiegel, denn der Körper wandelt sie in Triglyzeride um, die die Adern verstopfen können oder ins Fettgewebe eingelagert werden. Daher ist es ratsam, Gebäck, Snacks, Fertiggerichte und zuckerhaltige Erfrischungsgetränke zu meiden.
Eine Ernährung mit viel Gemüse, Nüssen und Ölen mit hohem Anteil ungesättigter Fettsäuren hilft gegen zu viel Cholesterin. Sind bestimmte Cholesterin-Werte über einen längeren Zeitraum zu hoch, ist eine sogenannte fettmodifizierte Ernährung sinnvoll. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren sollten reduziert werden. Diese befinden sich vor allem in tierischen Lebensmitteln wie Butter, Käse, Sahne, Fleisch und Wurst sowie in wenigen pflanzlichen Produkten wie Kokos- und Palmfett. Außerdem erhöhen sogenannte Transfettsäuren das LDL-Cholesterin im Blut. Transfettsäuren werden industriell aus Ölen hergestellt und meist für die Zubereitung von Fast Food und Fertiggerichten verwendet. Grundsätzlich gilt: Je mehr Gemüse und Ballaststoffe man täglich isst, desto weniger Gedanken muss man sich über das Thema Cholesterin machen.
Welche Lebensmittel helfen dabei, Blutfettwerte zu senken?
Empfehlenswert sind Lebensmittel mit einem eher geringen Fettgehalt, aber einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem helfen ballaststoffreiche Produkte wie Haferflocken und Haferkleie, Hülsenfrüchte, Mandeln, Gemüse und Vollkornprodukte. Bei diesen Lebensmitteln nimmt der Körper die Nährstoffe langsamer auf und das Sättigungsgefühl hält länger vor. Empfehlenswert sind außerdem fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch wie Hähnchenbrust, Seefisch wie Lachs oder Makrele sowie Oliven-, Raps- und Leinöl. Expertinnen und Experten raten zur sogenannte Mittelmeerkost. Sie hat sich als ausgewogene cholesterinarme Ernährung gut bewährt. Am besten werden Betroffene zu "Pescetariern" - also zu Vegetariern, die gelegentlich Fisch essen.
Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass sich eine gesunde Ernährung auch positiv auf die Darmflora auswirkt und das sogenannte Mikrobiom auch ein wichtiger Faktor bei der Regulierung des Cholesterinspiegels ist.
Wie kann ich fettreduzierter kochen und essen?
• Fettstücke vom Fleisch entfernen und nicht mitessen
• bei Milchprodukten zu fettreduzierteren Varianten greifen und auf Zucker in den Inhaltsstoffen achten
• Öle mit einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren wählen (z.B. Sonnenblumen- oder Leinöl)
• Lebensmittel lieber im Ofen garen, statt in der Pfanne anbraten
• beschichtete Pfannen nutzen, um weniger Fett verwenden zu müssen, erst nach dem Erhitzen des Fettes die Lebensmittel hinzugeben - so nimmt das Essen weniger davon auf
Cholesterinfrei essen?
Allein auf cholesterinhaltige Nahrungsmittel - zum Beispiel Eier - zu verzichten, ändert den Cholesterinwert kaum. Nehmen wir mit der Nahrung wenig Cholesterin auf, produziert die Leber umso mehr. Essen wir mehr Cholesterin, produziert sie weniger.
Nahrungsergänzungsmittel: Keine zuverlässige Cholesterin-Senkung
Im Handel gibt es zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel auf pflanzlicher Basis, die den Cholesterinspiegel laut Herstellern senken sollen. Wichtig zu wissen: Nahrungsergänzungsmittel gelten nicht als Arznei, sondern als Lebensmittel. Sie dienen dazu, die Versorgung mit ernährungsphysiologisch notwendigen Stoffen sicherzustellen. Enthalten sie pflanzliche Wirkstoffe oder Lebensmittelbestandteile in Dosierungen, die die jeweilige Tagesempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) überschreiten, gelten sie als Arzneimittel mit therapeutischen Wirkungen. Arzneimittel müssen zugelassen werden, basierend auf einer nachgewiesenen Wirkung in Studien. Diese Zulassungspflicht gilt für Nahrungsergänzungsmittel nicht. Sie dürfen keine therapeutische Wirkung haben.
Daher ist von Nahrungsergänzungsmitteln auf pflanzlicher Basis nur ein sehr geringer Effekt auf den Cholesterinspiegel zu erwarten. Eine große Studie, durchgeführt von unabhängigen Prüfärzten in den USA, hat gezeigt, dass gängige Nahrungsergänzungsmittel (zum Beispiel mit Zimt, Knoblauch oder Kurkuma) keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben, der über die Wirkung eines Placebos hinausgeht.
Bewegung und Gewichtsreduktion unterstützen Cholesterin-Senkung
Neben einer angepassten Ernährung können auch weitere Veränderungen im Lebensstil für eine Senkung des Cholesterinspiegels sorgen und Risikofaktoren wie hohen Blutdruck, Übergewicht und Diabetes günstig beeinflussen. Dazu gehören Alkoholverzicht, Rauchverzicht, regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion. Pro zehn Kilogramm Gewichtsverlust ist mit einer Senkung des LDL-Spiegels um 8 mg/dl zu rechnen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät zu wöchentlich 150 bis 300 Minuten sportlicher Aktivität - wie zum Beispiel Walken, Schwimmen oder Fahrrad fahren.
Wann ist eine Therapie mit Cholesterinsenkern notwendig?
Sind die Cholesterinwerte dauerhaft deutlich erhöht und liegen weitere Risikofaktoren vor, ist oft eine Therapie mit Medikamenten notwendig. Dann kommen Cholesterinsenker zum Einsatz. In Deutschland sind dies vor allem Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Statine. Deren Wirksamkeit ist durch zahlreiche unabhängige Studien belegt. Statine steigern jedoch das Risiko für Diabetes, denn sie können den Blutzuckerspiegel erhöhen.
Quelle und weitere Informationen >>> https://www.ndr.de/ratgeber/leichterleb ... in136.html - Von dort können mehrere Videos aberufen werden werden; z.B.:


Fettstoffwechselstörungen erkennen und behandeln - Fettstoffwechselstörungen sind schwer zu erkennen. Mit der richtigen Ernährung lässt sich das Cholesterin aber häufig senken. … > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... el100.html
Cholesterinsenker: Nebenwirkungen bei Statinen vermeiden - Statine senken den Cholesterinspiegel und beugen so unter anderem Arteriosklerose vor. Aber: Nebenwirkungen können erheblich sein…. > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... ne102.html
Cholesterin: Zu hohe Werte werden oft vererbt - Die familiäre Hypercholesterinämie gehört zu den häufigsten Erbkrankheiten. Dauerhaft zu hohe Cholesterinwerte erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. … > https://www.ndr.de/ratgeber/leichterleb ... in136.html
Wurst ist ungesund: Je weniger, desto besser - Wer viel verarbeitetes Fleisch isst, stirbt früher. Warum ist das so? Und welche gesunden Alternativen gibt es zu Wurst? … > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... st296.html



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WernerSchell
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Neuer Leitfaden der Arzneimittelkommission zur medikamentösen Cholesterinsenkung

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Mitteilung vom 21.03.2023:

Neuer Leitfaden der Arzneimittelkommission zur medikamentösen Cholesterinsenkung

Berlin – Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) hat einen neuen Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ vorgestellt. Das Autorenteam untersucht darin, ob für typische klinische Entscheidungssituationen ausreichend durch Studiendaten belegt ist, dass die lipidsenkende Therapie kardiovaskulären Ereignissen vorbeugt.
Neben verschiedenen Indikationen der Statintherapie wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Ezetimib, PCSK9-Hemmern und Bempedoinsäure diskutiert. Die wichtigsten Punkte jedes Kapitels sind als „Fazit für die Praxis“ zusammengefasst.
Die medikamentöse Cholesterinsenkung soll bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko das erstmalige Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse vermeiden (Primärprävention) und bei Patienten mit manifesten atherosklerotischen kardiovaskulären Erkrankungen Rezidivereignissen vorbeugen (Sekundärprävention).
„Profitieren Patientinnen und Patienten ohne kardiovaskuläre Vorerkrankung von einer Statintherapie?“, lautet daher eines der ersten Kapitel im Leitfaden. „Patientinnen und Patienten profitieren umso stärker von einer Statintherapie, je höher ihr Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ist“, fasst das Autorenteam die vorhandene Evidenz zusammen.
…. (weiter lesen unter) …. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Cholesterin- und Fett-Ampel

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Aus Forum:
viewtopic.php?f=7&t=715&p=8333#p8333

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Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

Beitrag von WernerSchell »

Übernahme aus Forum > viewtopic.php?f=5&t=761

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.


Überversorgt und trotzdem früher tot - Präventionskrise in Deutschland

Die Lebenserwartung in Deutschland fällt im internationalen Vergleich auffällig niedrig aus, obwohl sich Deutschland eines der teuersten Gesundheitssystem der Welt leistet. Angesichts dieses ernüchternden Ergebnisses fordert die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), den Fokus endlich mehr auf Prävention und Gesundheitskompetenz zu richten. Dazu gehören: Stärkung der Hausarztmedizin, Aufwertung der sprechenden Medizin und damit mehr Gesundheitsberatung, strengere Regeln im Umgang mit Tabak- und Alkoholwerbung, gesundes Schul- und Kita-Essen, mehr Sportangebote etc.

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Bei den Ausgaben für das Gesundheitssystem liegt Deutschland auf den vorderen Plätzen, bei der Lebenserwartung gehört es zu den Schlusslichtern. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock, in der die Lebenserwartung in sechs Ländern mit hohem Einkommen verglichen wurden. Es zeigten sich erhebliche Unterschiede: In den bestplatzierten Ländern (Frauen: Spanien, Männer: Schweiz) werden die Menschen im Durchschnitt gleich mehrere Jahre älter als in Deutschland. In Deutschland ist, so die Studie, vor allem die erhöhte Anzahl von Todesfällen aufgrund kardiovaskulärer (Herz-Kreislauf-)Erkrankungen auffällig.

Gerade angesichts der immensen Ressourcen, die hierzulande für die Gesundheit ausgegeben werden, müssen diese Zahlen aufrütteln: In Deutschland arbeiten überdurchschnittlich viele Ärztinnen und Ärzte, gleichzeitig gibt es mehr Krankenhaus- und Intensivbetten als in fast allen anderen verglichenen Ländern. Trotzdem sterben die Menschen in Deutschland früher.

„Wir setzen uns seit Jahren für mehr Prävention ein. Es wäre schon viel gewonnen, wenn die sprechende Medizin aufgewertet wird, so dass den hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen endlich mehr Zeit für die Gesundheitsberatung zur Verfügung steht. Anders wird es nicht gelingen, gerade Risikogruppen zu erreichen. Das geht nur im Gespräch“, kommentiert Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM. „In Deutschland gibt es ein krasses Missverhältnis: Die Anzahl der Arztkontakte pro Person ist extrem hoch – aber die Zeit pro Patient/in, um gesundheitsförderndes Verhalten zu besprechen, viel kürzer als in den verglichenen Ländern.“

Echte Prävention ist zudem viel mehr als eine medizinische – sie ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe: „Deutschland ist führend im Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker, hat immer noch eine überdurchschnittliche Alkohol- und Raucherquote (und als eines von wenigen Ländern weiterhin kein Werbeverbot für Zigaretten) und einen viel zu hohen Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen. Bei der Ernährung fällt die hohe Rate an tierischen Produkten auf. Auch bei der Bewegung gibt es Defizite,“ ergänzt Dr. Thomas Maibaum, stellvertretender Sprecher der DEGAM-Sektion Prävention.

Gleichzeitig warnt die Fachgesellschaft davor, die Verantwortung alleine bei den Betroffenen abzuladen. „Es ist seit Jahren bekannt, dass eine reine Verhaltensprävention in erster Linie die Menschen erreicht, die sowieso schon gesundheitsbewusst leben. Bei der Verhältnisprävention, über die seit Jahren diskutiert wird, kommt Deutschland weder bei der Forschung noch in der Praxis der öffentlichen Gesundheitsfürsorge (Public Health) wirklich voran. Erste und längst überfällige Schritte wären: Einführung Zuckersteuer, Werbeverbot für Tabakprodukte, Raucherentwöhnung als Kassenleistung, Subventionierung von gesunder Ernährung in Kindergarten und Schule und mehr Sportangebote für jede Altersstufe“, fordert Martin Scherer. „Nur so können wir bei der Lebenserwartung zumindest den internationalen Durchschnitt erreichen.“

Hinsichtlich der Konsequenzen der Studie sieht die Autorengruppe insbesondere Defizite in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die DEGAM geht davon aus, dass die kardiovaskuläre Krankheitslast auch medikamentös effektiver reduziert werden kann: „Bei Menschen mit hohem absoluten und relativen Herzinfarkt-Risiko sollten verstärkt Statine verschrieben werden“, fasst Dr. Uwe Popert, Sprecher der DEGAM-Sektion Hausärztliche Praxis, den aktuellen Wissensstand zusammen. „In Deutschland liegt die Indikationsgrenze derzeit bei einem 20-prozentigen Risiko, dass innerhalb von 10 Jahren ein kardiovaskuläres Ereignis (zum Beispiel Herzinfarkt) auftritt. Im europäischen Ausland liegt die Indikationsschwelle meist bei 10 Prozent. Auch Deutschland sollte diesen Wert insbesondere für Jüngere bei 10 Prozent ansetzen, um eine problematische Verzögerung der Behandlung zu vermeiden.“

Quellen:
Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023). https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5

DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention: https://tinyurl.com/y5sn6jp9

Pressekontakt:

Natascha Hövener
Pressesprecherin
Telefon: 030 – 20 966 98 16
E-Mail: hoevener@degam.de

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)
Schumannstraße 9, 10117 Berlin
http://www.degam.de
Präsident: Prof. Dr. med. Martin Scherer (Hamburg)

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft. Ihre zentrale Aufgabe ist es, die Allgemeinmedizin als anerkannte wissenschaftliche Disziplin zu fördern und sie als Rückgrat der Patientenversorgung weiterzuentwickeln. Die DEGAM ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur wissenschaftlichen Entwicklung der Allgemeinmedizin an den Hochschulen, zur Fort- und Weiterbildung sowie zum Qualitätsmanagement. Sie erarbeitet eigene wissenschaftlich fundierte Leitlinien für die hausärztliche Praxis und beteiligt sich auch an interdisziplinären Leitlinien anderer Fachgesellschaften. Die Aktivitäten der Nachwuchsförderung sind in der Deutschen Stiftung für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DESAM) zusammengefasst.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Martin Scherer, Präsident der DEGAM
E-Mail: m.scherer@uke.de

Weitere Informationen:
https://tinyurl.com/y5sn6jp9 - DEGAM-Leitlinie zur Kardiovaskulären Prävention:
https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5 - Jasilionis, D., van Raalte, A.A., Klüsener, S. et al. The underwhelming German life expectancy. Eur J Epidemiol (2023)

Quelle: Pressemitteilung vom 31.04.2023
Natascha Hövener Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.
https://idw-online.de/de/news815263



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Wir können Krankheiten mit einem gesunden Lebensstil verhindern bzw. weit hinauszögern. Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen (= gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, guter Schlaf, Stressvermeidung, Geistige Tätigkeiten gestalten, soziale Kontakte pflegen, Risikofaktoren wie Rauchen, übermaßíger Alkoholkonsum, hoher Blutdruck, Übergewicht vermeiden …) können wir die Telomere, die sich altersbedingt ständig verkürzen, wieder ein wenig verlängern, so dass der Zelltod deutlich hinausgezögert wird und viele Lebensjahre, meist bei gesunder Gesundheit, hinzu gewonnen werden können. - Dazu informieren u.a. über 50 Beiträge unter folgender Interesse > viewtopic.php?f=7&t=59
Allerdings ist der Tod nicht vermeidbar. Bei etwa 120 Jahren ist die bislang bekannte äußerste Grenze erreicht. Darum müssen wir alle sterben … > https://www.facebook.com/watch/?ref=sea ... 3&q=quarks
WernerSchell
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Die Wahrheit über Statine: 20 Irrtümer aufgeklärt

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Die Wahrheit über Statine: 20 Irrtümer aufgeklärt

Die Deutsche Herzstiftung deckt die 20 gängigsten Missverständnisse auf und gibt Klarheit über ihre tatsächliche Wirkung.

Statine gehören weltweit zu den am meisten verordneten Medikamenten. Aber es gibt kaum Medikamente, die auf so viel Skepsis stoßen. In der Öffentlichkeit und unter Patienten sind Irrtümer weit weitverbreitet und führen mitunter zum falschen Umgang mit Statinen. Es kommt sogar dazu, dass Menschen, die zum Schutz vor Herzinfarkt und Schlaganfall Statine einnehmen sollten, sie ablehnen. Lesen Sie, was zu 20 häufigen Irrtümern bekannt ist.

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Irrtum 7: Statine verursachen häufig und erhebliche Nebenwirkungen.
Richtig: Diese Aussage trifft nicht zu. Selbst bei Jahrzehnte-langer Einnahme werden Statine im Allgemeinen sehr gut vertragen. In Beobachtungsstudien, die auf Berichten von Patienten beruhen, traten Muskelbeschwerden (die häufigste Nebenwirkung, vor allem bei Therapiebeginn und bei hoher Dosierung) bei fünf bis zehn Prozent auf. Allerdings werden (altersbedingte) Bewegungsschmerzen oft fälschlicherweise auf eine Statineinnahme zurückgeführt. Das konnte in wissenschaftlichen Studien bestätigt werden, in denen Statine mit einem Scheinmedikament (Placebo) verglichen wurden. Hier wurden in beiden Gruppen ähnlich häufig über Muskelbeschwerden geklagt. In 9 von 10 Fällen sind die den Statinen zugeschriebenen Beschwerden nicht durch diese verursacht.

Bei anhaltenden Muskelbeschwerden muss jedoch das Enzym Creatinkinase (CK) kontrolliert werden. Ist der CK-Wert über das Vierfache der oberen Grenze des Normwerts des Labors erhöht, sollte das Statin abgesetzt und eine Behandlungspause eingelegt werden.

Die schwerste Nebenwirkung der Statine ist die Rhabdomyolyse, ein Muskelverfall. Das kommt nur sehr selten vor: schätzungsweise gibt es ein bis drei Fälle, wenn 100.000 Patienten ein Statin ein Jahr lang einnehmen. Die Rhabdomyolyse lässt sich wegen sehr starker Muskelschmerzen, ausgeprägter Muskelschwäche, wegen des bräunlich gefärbten Urins, auch durch Fieber, Unwohlsein und Erbrechen frühzeitig erkennen. Der Laborwert für die Creatinkinase ist dann um mehr als das Zehn- bis Vierzigfache erhöht.

Irrtum 8: Wenn ein Statin wegen Muskelschmerzen abgesetzt werden muss, ist die Statintherapie zu Ende.
Richtig: Patienten reagieren auf die verschiedenen Statine unterschiedlich. Sollten unter der Therapie mit dem einen Statin Muskelschmerzen auftreten, ist zunächst eine Therapiepause von drei bis vier Wochen ratsam. Haben sich die Beschwerden gebessert, kann anschließen auf ein anderes Statin ausgewichen werden, das zunächst in einer niedrigen Dosis gegeben wird. Als Kombinationspartner für Statine oder in Einzelfällen als Alternative stehen Ezetimib und Bempedoinsäure (als Tablette) oder PSCK9-Hemmer (als Spritze) zur Verfügung.

... Weiter lesen unter ... > https://herzstiftung.de/ihre-herzgesund ... -irrtuemer


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Anmerkung: Eigene ungute Erfahrungen mit Statinen lassen Zweifel aufkommen, ob die Verniedlichung der Nebenwirkungen zurecht erfolgt. Es muss daher von hier zur Vorsicht und eigenen Anwendungsbeobachtung geraten werden. - Werner Schell

Cholesterinsenker und die Probleme

Zahlreichen (v.a. älteren) Patienten werden zur Cholesterinsenkung Präparate mit Statinen verordnet. Diese Cholesterinsenker sind zwar mit Blick auf Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugend wirksam, können aber auch erhebliche Nebenwirkungen, wie z.B. Muskelbeschwerden / Entzündungen, auslösen. Darüber wird leider zu wenig aufgeklärt, so dass manche nicht seltene Beschwerdeproblematik nicht richtig eingeschätzt und die Ursache, die Arzneimittelnebenwirkung, außer Acht gelassen wird.
Es wird daher allen Patienten, denen Cholesterinsenker verschrieben werden, empfohlen, den "Beibackzettel" gründlich auszuwerten und im eigenen Interessen sorgsam auf eventuelle Nebenwirkungen zu achten. Es wäre dann geboten, mit dem behandelnden Arzt über eine Veränderung der Medikation zu sprechen (siehe dazu > viewtopic.php?p=8319#p8319 ). Dabei wäre auch zu berücksichtigen, dass eine Umstellung der Ernährung - unter Umständen auch ohne Medikamente - eine hilfreiche Senkung der Cholesterinwerte bewirken kann (siehe insoweit > viewtopic.php?p=8320#p8320 ). Dabei kann die Buchveröffentlichung "Cholesterin und Fett-Ampel" nützliche Infos liefern … > viewtopic.php?f=7&t=29&p=8334#p8334



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Daher:

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Herzinfarkt: Wie gefährdet sind Sie?

Beitrag von WernerSchell »

Aus Forum > viewtopic.php?f=7&t=776


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Herzinfarkt: Wie gefährdet sind Sie?

Überarbeiteter und erweiterter Herzinfarkt-Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung bestimmt das Herzalter und hilft Herzpatienten und Herzgesunden bei der Herzinfarkt-Risikovorsorge


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Abb. Neuer Online-Risikotest der Deutschen Herzstiftung


Jährlich sterben mehr als 45.000 Menschen am Herzinfarkt und 65.000 durch plötzlichen Herztod in Deutschland, weil viele der Betroffenen zu spät oder gar nicht von ihrer Herzerkrankung und den Risikofaktoren, die sie verursacht haben, wussten. Um Menschen vor diesen lebensbedrohlichen Herznotfällen zu schützen und bei der Einschätzung des Risikos für das erstmalige oder erneute Auftreten eines Herzinfarkts zu helfen, hat die Deutsche Herzstiftung ihren Herzinfarkt-Risiko-Test (http://www.herzstiftung.de/risiko) erneuert und erweitert. Neu ist, dass der Test das Herzalter bestimmt. „So lässt das Testergebnis leicht erkennen, ob Handlungsbedarf besteht“, erklärt Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, der stellvertretende Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Zudem kann der Test sowohl von herzkranken als auch von gesunden Menschen ohne diagnostizierte Herzkrankheit zur Einschätzung ihres persönlichen Risikos genutzt werden kann. Bei bereits herzkranken Menschen wird anstelle des Herzalters das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt geschätzt. Insgesamt ist die Auswertung durch die neu hinterlegten Risiko-Scores (1) noch differenzierter als in der Vorgängerversion. Der Risiko-Test wurde wissenschaftlich von einem Münchner Kardiologen-Team unter der Leitung von Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums München (DHM) und Dr. med. Fabian Starnecker, Assistenzarzt der Klinik für Herz- und Kreislauferkrankungen des DHM entwickelt. Interessierte können den Online-Test auf der Webseite über http://www.herzstiftung.de/risiko durchführen. „Dem Herzinfarkt geht in den meisten Fällen eine langjährige Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit, voraus, die wiederum durch Risikokrankheiten wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, also hohes Cholesterin, Rauchen oder Diabetes verursacht wird. Der Risikotest hilft schnell und einfach dabei, diese Risiken aufzudecken“, erläutert Prof. Schunkert.

Berechnung des individuellen Risikos
Das persönliche Risikoprofil wird anhand von 23 schnell zu beantwortenden Fragen ermittelt. Neben Alter und Geschlecht wird z. B. nach Gewicht, Vorerkrankungen, Blutdruck, Cholesterin, Nikotinkonsum, Ernährung, Bewegung und Medikamenten gefragt. Am Ende steht das Ergebnis mit einer individuellen Einschätzung des Risikos angegeben. Sowohl für Menschen ohne als auch Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt der Test an, wie hoch das Risiko im Vergleich zum durchschnittlichen Risiko ist. Das Ergebnis wird mithilfe von wissenschaftlich geprüften Risiko-Scores errechnet. „Ein schlechtes Testergebnis bedeutet jedoch nicht, dass man dem Herzinfarkt hilflos ausgeliefert ist, sondern es dient als Aufforderung, etwas für die Gesundheit zu tun“, betont Dr. Starnecker und rät: „Am besten sollte man einen Internisten oder Kardiologen aufsuchen, um gemeinsam eine Strategie gegen den Herzinfarkt zu entwickeln.“

Auf gesunden Lebensstil achten
Der Risiko-Test soll nicht den Arztbesuch ersetzen, sondern bei der Einschätzung des persönlichen Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen, um möglichst frühzeitig gegensteuern zu können. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, das Herz länger jung zu halten, gesund zu bleiben und auch das Risiko für einen erneuten Herzinfarkt zu minimieren. Der Test liefert Herzgesunden wie auch bereits Erkrankten wichtige Hinweise, ob vielleicht noch mehr für die eigene Herzgesundheit getan werden sollte.



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Podcast: Das Herzrisiko testen – wie gut ist das möglich?
Im aktuellen Podcast informieren Prof. Heribert Schunkert und Dr. Fabian Starnecker, die den Test mit entwickelt haben, wie verlässlich ein solcher Test sein kann: https://herzstiftung.de/service-und-akt ... iko-testen
Test starten > https://herzstiftung.de/risiko


Der Podcast „imPULS - Wissen für Gesundheit“ hat mittlerweile rund 110 000 Hörerinnen und Hörer.
Bildmaterial erhalten Sie gerne unter presse@herzstiftung.de oder per Tel. unter 069 955128-114 / -140.

(1) Die Risiko-Scores des Herzinfarkt-Risikotests

1. Framingham Risk Score: Rospleszcz, et al., Temporal trends in cardiovascular risk factors and performance of the Framingham Risk Score and the Pooled Cohort Equations, BMJ JECH, 2019.
2. SCORE2-OP risk prediction algorithms: SCORE2-OP working group and ESC Cardiovascular risk collaboration, SCORE2 risk prediction algorithms:
a) new models to estimate 10-year risk of cardiovascular disease in Europe, European Heart Journal, 2021
b) estimating incident cardiovascular event risk in older persons in four geographical risk regions, European Heart Journal, 2021.

2023
Informationen: Deutsche Herzstiftung e.V., Pressestelle: Michael Wichert/Pierre König
Tel. 069/955128-114/-140, presse@herzstiftung.de, www.herzstiftung.de

Weitere Informationen:
http://www.herzstiftung.de
http://www.herzstiftung.de/risiko
https://herzstiftung.de/service-und-akt ... iko-testen

Quelle: Pressemitteilung vom 12.06.2023
Pierre König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung
> https://idw-online.de/de/news815868


Anhang
attachment icon Herzinfarkt: Wie gefährdet sind Sie? >>> https://idw-online.de/de/attachment98792
WernerSchell
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„Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse" – neue Version des Leitadens erschienen

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Leitfaden der AkdÄ „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse" – neue Version jetzt erschienen

Der Leitfaden der AkdÄ „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ liegt jetzt in aktualisierter Version vor. Er diskutiert neben verschiedenen Indikationen der Statintherapie das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Ezetimib, PCSK9-Hemmern und Bempedoinsäure. In die Version 2.0 wurden relevante neue Studiendaten aufgenommen. Dabei wurde insbesondere das Kapitel zur Bempedoinsäure überarbeitet. Außerdem werden neue Materialien zur Verfügung gestellt: ein Fact Sheet, das für Kliniker die wichtigsten Informationen des Leitfadens zusammenfasst, und zwei Patienteninformationen, die das ärztliche Aufklärungsgespräch unterstützen sollen. Diese Patienteninformationen richten sich an Menschen mit Diabetes und an Patientinnen und Patienten, die vor der Entscheidung stehen, ihre bisherige Statintherapie zu intensivieren.

Leitfaden "Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse", 1. Auflage, Version 2.0 (Juli 2023) ... > https://www.dcgma.org/index.php?option= ... Itemid=435

Quelle: Pressemitteilung vom 11.07.2023
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft
Fachausschuss der Bundesärztekammer
Dezernat 1 – Ärztliche Versorgung und Arzneimittel
Herbert-Lewin-Platz 1 • 10623 Berlin
Telefon: +49 30 400456-500
Telefax: +49 30 400456-555
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Medikamentöse Cholesterinsenkung - Mögliche Nebenwirkungen bedenken ---

Beitrag von WernerSchell »

Medikamentöse Cholesterinsenkung - Mögliche Nebenwirkungen bedenken ---

Zahlreichen (v.a. älteren) Patienten werden zur Cholesterinsenkung Präparate mit Statinen verordnet. Diese Cholesterinsenker sind zwar mit Blick auf Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall vorbeugend wirksam, können aber auch erhebliche Nebenwirkungen, wie z.B. Muskelbeschwerden / Entzündungen, auslösen. Darauf habe ich bereits aufmerksam gemacht … > viewtopic.php?f=7&t=29&p=9015#p9015 Nun hat die Ärzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft eine neue Version des Leitfadens „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse" vorgelegt … > viewtopic.php?f=7&t=29&p=9433#p9433 - Darin werden die aktuellen Einschätzungen zur medikamentösen Cholesterinsenkung erläutert. Es bleibt aber offensichtlich angezeigt, die Risiken bezüglich möglicher Nebenwirkungen bei einer entsprechenden Medikation zu berücksichtigen.

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