DHS Jahrbuch Sucht 2021 erschienen

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DHS Jahrbuch Sucht 2021 erschienen

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DHS Jahrbuch Sucht 2021 erschienen


Das DHS Jahrbuch Sucht 2021 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) liefert die neuesten Zahlen und Fakten zum Konsum legaler und illegaler Drogen in Deutschland. Renommierte Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis informieren über aktuelle Trends bei einzelnen Suchtstoffen, zu abhängigem Verhalten und über die Versorgung Suchtkranker.

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Die Pressemeldungen dazu finden Sie hier:
Hoher Alkoholkonsum - Mehrausgaben für Tabakwaren > https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... Fakten.pdf
Fachleute warnen: Legalisierung von Online-Casinos fördert Suchtrisiken > https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... t_2021.pdf
Sucht-Selbsthilfe verstärkt digitale Angebote in Coronazeiten > https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... t_2021.pdf

Quelle: Petra von der Linde, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: vonderlinde@dhs.de oder info@dhs.de
Weitere Informationen auch unter >>> https://www.dhs.de/service/presse/press ... erschienen

In einer ergänzenden Mitteilung vom 14.04.2021 wurde mitgeteilt:

INHALTE DES DHS JAHRBUCHS SUCHT 2021 IM ÜBERBLICK
Vorwort
Heribert Fleischmann
1 Daten, Zahlen und Fakten
Christina Rummel, Birgit Lehner, Jolanthe Kepp
2 Suchtstoffe, Suchtformen und ihre Auswirkungen
2.1 Alkohol
Ulrich John, Monika Hanke, Jennis Freyer-Adam, Sophie Baumann, Christian Meyer
2.2 Tabak - Zahlen und Fakten zum Konsum
Benjamin Kuntz, Anne Starker
2.3 Medikamente 2019 – Psychotrope und andere Arzneimittel mit Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial
Gerd Glaeske
2.4 Illegale Drogen - Zahlen und Fakten zum Konsum
Boris Orth, Christina Merkel, Nicki-Nils Seitz, Ludwig Kraus
2.5 Glücksspiel - Zahlen und Fakten
Gerhard Meyer
2.6 Rauschgiftlage 2019
Bundeskriminalamt, SO21-Lage
2.7 Delikte unter Alkoholeinfluss
Stanley F. Friedemann
2.8 Suchtmittel im Straßenverkehr 2019 - Zahlen und Fakten
Leon Straßgütl, Martina Albrecht
3 Suchtkrankenhilfe in Deutschland
3.1 Jahresstatistik 2019 der professionellen Suchthilfe
Hanna Dauber, Jutta Künzel, Monika Murawski, Larissa Schwarzkopf, Sara Specht
3.2 Rehabilitation substanzbezogener Abhängigkeitserkrankungen durch die Deutsche Rentenversicherung
Robert Simon, Stefanie Märtin, Johannes Falk
4 Aktuelle Themen
4.1 Störung durch Computerspielen als neue Variante einer Verhaltenssucht
Kai W. Müller, Klaus Wölfling
4.2 Suchtberatungsstellen heute – Gemischtwarenladen oder funktional differenzierte Hilfe aus einer Hand?
Rita Hansjürgens, Frank Schulte-Derne
5 Autoren- und Autorinnenverzeichnis
6 Anschriften aus dem Suchtbereich

AKTUELLE TRENDS ZUM SUCHTMITTELKONSUM UND -VERHALTEN
Alkohol
Ein Gläschen Wein zum Essen, ein Bier zum Feierabend: Für die meisten Deutschen gehört Alkoholkonsum zum Alltag. Doch schon niedrige Trinkmengen sind mit Erkrankungsrisiken behaftet, wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen. Was viele nicht wissen: Mehr als 200 einzelne Krankheiten, darunter Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen, können durch Alkohol verursacht werden.
Im internationalen Vergleich zählt Deutschland beim Alkohol nach wie vor zu den Hochkonsumländern, mit entsprechend hohen gesundheitlichen Folgen in der Bevölkerung. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, den nationalen Alkoholkonsum zu reduzieren.
Während der Corona-Pandemie gibt es Hinweise auf veränderten Alkoholkonsum. Bislang liegen jedoch kaum belastbare Studien zu diesem Thema vor. Der Forschungsbedarf zu den Auswirkungen der Pandemie auf das Suchtverhalten ist groß.
Die Entwicklung des Pro-Kopf-Konsums für die zurückliegenden Jahre nennt das neue DHS Jahrbuch Sucht: 10,7 Liter Reinalkohol konsumierte jede und jeder Deutsche im Alter ab 15 Jahren im Jahr 2018. Damit stieg der Konsum im Vergleich zum Vorjahr wieder. Zuvor war er von 14,4 Litern Reinalkohol im Jahr 1970 auf 10,5 Liter im Jahr 2017 gesunken. Zwischen 2010 und 2018 stagnierte der Alkoholkonsum weitgehend auf vergleichsweise hohem Niveau.
Eine Psychische und Verhaltensstörung durch Alkohol wurde im Jahr 2019 als dritthäufigste Hauptdiagnose in Krankenhäusern mit 292.601 Behandlungsfällen diagnostiziert, davon waren 212.802 Behandlungsfälle männliche Patienten und 79.798 Frauen. Die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (F10)“ lag bei den Männern auf dem zweiten Platz der Hauptdiagnosen für 2019. 3.200 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und unter 15 Jahren wurden 2019 wegen einer Alkoholvergiftung stationär behandelt. Damit stieg die Anzahl um 8,1 % zum Vorjahr.
In Deutschland sind Hochrechnungen zufolge rund 1,6 Mio. Menschen im Alter von 18 bis 64 Jahren alkoholabhängig. Etwa 1,4 Mio. Menschen konsumieren Alkohol missbräuchlich, d.h. sie trinken große Mengen oder zeigen unter Alkoholeinfluss riskantes Verhalten.
Tabak
Der Anteil der Raucherinnen und Raucher ist in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig. Im Jahr 2017 rauchten 26 % der Männer und 19 % der Frauen (ab 15 Jahre und älter). Bei Jugendlichen zeichnet sich seit rund 15 Jahren ein Trend zum Nichtrauchen ab. Dennoch ist das Rauchen in den Industrienationen das bedeutendste einzelne Gesundheitsrisiko und die führende Ursache vorzeitiger Sterblichkeit. Rund 127.000 Menschen starben im Jahr 2018 allein in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Das waren 13,3 % aller Todesfälle.
Deutlich gestiegen ist im Jahr 2020 der Verbrauch von Feinschnitt: Er lag bei 26..328 Tonnen (plus 10,6 % gegenüber dem Vorjahr). Das entspricht etwa 39,5 Mrd. selbstgedrehter Zigaretten. Möglicherweise ist dies auf die besonderen Handelsbedingungen und Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzuführen: Da viele Urlaubsreisen in Nachbarländer pandemiebedingt ausfielen, griff ein Teil der Raucherinnen und Raucher auf der Suche nach Alternativen zu den preisgünstigeren Zigaretten im Ausland wohl vermehrt zum Feinschnitt, um selbst Zigaretten zu drehen, so die Einschätzung der Expertinnen und Experten im DHS Jahrbuch Sucht 2021.
Der Konsum von (Wasser-)Pfeifentabak schnellte im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 44,3 % auf 5.989 Tonnen in die Höhe. „Dies dürfte insbesondere auf die seit einigen Jahren anhaltende Beliebtheit des speziellen Wasserpfeifentabaks zurückzuführen sein, der vor allem von Jugendlichen und jungen Erwachsenen Zuhause oder in sogenannten Shisha-Bars geraucht wird“, berichten die Expertinnen und Experten im DHS Jahrbuch Sucht 2021. Auch der Verbrauch von Zigarren/Zigarillos stieg in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % auf 2,7 Mrd. Stück.
Dahingegen ist der Konsum von Fertigzigaretten seit Beginn der 2000er Jahre nach und nach gesunken. 73,8 Mrd. Fertigzigaretten verbrauchten die Deutschen im Jahr 2020. Dies entspricht einem Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug 888 Zigaretten.
Rund 28,8 Mrd. Euro (plus 5,0 %) gaben Konsumierende im Jahr 2020 für Tabakwaren aus. Die Nettoeinnahmen aus der Tabaksteuer stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % auf 14,6 Mrd. Euro.
Missbrauch und Abhängigkeit von Medikamenten
Schätzungen zufolge sind etwa 1,5 bis 1,9 Millionen Menschen in Deutschland medikamentenabhängig, insbesondere von Schlaf- und Beruhigungsmitteln (Benzodiazepine und Z-Substanzen) sowie von opioidhaltigen Schmerzmitteln. Betroffen sind vor allem ältere Frauen, weil sie häufig über einen langen Zeitraum Psychopharmaka verschrieben bekommen.
Der Missbrauch und die Abhängigkeit von Medikamenten erhöhen sich weiter, wie Studien zeigen. Vor allem die missbräuchlich häufige oder unnötig hoch dosierte Anwendung, teils auch die Gewöhnung an nicht-opioidhaltige Schmerzmittel, ist bei hochgerechnet 1,6 Mio. bis 3,9 Mio. der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland zu beobachten.
Illegale Drogen
Rund 15,2 Mio. Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren und etwa 481.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren haben aktuellen Schätzungen zufolge zumindest einmal in ihrem Leben eine illegale Droge konsumiert.
Cannabis nimmt sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Jugendlichen die prominenteste Rolle ein: 368.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren haben in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert. Bei den 18- bis 64-jährigen Erwachsenen waren es ca. 3,7 Millionen. Nach Hochrechnungen des Epidemiologischen Suchtsurveys aus dem Jahr 2018 sind 309.000 Personen in Deutschland abhängig von Cannabis. Eine Kokainabhängigkeit liegt bei 41.000 und eine Amphetamin-Abhängigkeit bei 103.000 Personen vor.
1.581 drogenbedingte Todesfälle wurden im Jahr 2020 in Deutschland registriert (2019: 1.398 Drogentote).
Glücksspiel
Wie aus dem DHS Jahrbuch Sucht 2021 hervorgeht, wurde auf dem legalen deutschen Glücksspiel-Markt 2019 ein Umsatz (gleichbedeutend mit Spieleinsätzen) von 44,2 Mrd. Euro erzielt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 3,5 %. Der Umsatz der gewerblichen Geldspielautomaten in Spielhallen und gastronomischen Betrieben ist um 11,9 % auf 25,8 Mrd. Euro gesunken. „Nachdem sich im Jahr 2020 im Spielhallenbereich zunächst eine Stabilisierung der Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres abzeichnete, wird für das Gesamtjahr nach dem Lockdown infolge der COVID-19-Pandemie mit einem Rückgang um 50 % gerechnet“, so Glücksspielexperte Prof. Gerhard Meyer im DHS Jahrbuch Sucht 2021. Die Bruttospielerträge des regulierten Marktes erreichten 2019 ein Volumen von 11,470 Mrd. Euro (minus 5,8 %). Auf dem nichtregulierten Markt wurde ein geschätzter Ertrag von 2,207 Mrd. Euro erzielt (minus 16,2 %). Die glücksspielbezogenen Einnahmen des Staates aus erlaubten Angeboten lagen 2019 nahezu unverändert bei 5,409 Mrd. Euro.
BESTELLMÖGLICHKEITEN
Das DHS Jahrbuch Sucht 2021 können Sie als gebundenes Buch oder als eBook über den Buchhandel oder direkt beim Pabst-Verlag beziehen.

HILFE BEI SUCHTPROBLEMEN: DHS SUCHTHILFEVERZEICHNIS
Hilfe bei Suchtproblemen finden Betroffene und ihre Angehörigen sowie Fachleute und Interessierte im DHS Suchthilfeverzeichnis unter: www.suchthilfeverzeichnis.de Mit verbesserten Suchfunktionen bietet das Serviceangebot nach einer grundlegenden Überarbeitung jetzt umfassende Informationen zu über 1.600 Einrichtungen der ambulanten und stationären Suchthilfe in Deutschland.
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Fachleute sehen E-Zigarette als Suchtmittel

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DHS Stellungnahme zu E-Zigaretten veröffentlicht
Fachleute sehen E-Zigarette als Suchtmittel


Hamm - Die E-Zigarette steht seit ihrer Markteinführung bei Fachleuten aus Wissenschaft und Gesundheitswesen in der Diskussion. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse und gesundheitspolitische Ereignisse veranlassten die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) die Grundlagen und Fakten rund um die Thematik erneut zu prüfen. Eine jetzt veröffentlichte DHS Stellungnahme zur E-Zigarette stellt die Ergebnisse dar.

Darin bewertet die DHS die E-Zigarette eindeutig als Suchtmittel. „Es ist derzeit kein positiver Effekt von E-Zigaretten in der Gesamtbevölkerung zu sehen, weder für Nichtrauchende, die in der Gesamtbevölkerung mit 75 % die Mehrheit darstellen noch für die meisten Tabakrauchenden“, heißt es in der DHS Stellungnahme.

Wegen gesundheitlicher Risiken warnt die DHS nachdrücklich vor einer Promotion der E-Zigarette gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik. Zudem fordern die Fachleute verstärkte Forschung. Damit sollen unter anderem weitere Risiken und Nebenwirkungen beim Konsum von E-Zigaretten offengelegt werden.

Strittig ist eine Schadensminderung durch E-Zigaretten: Die sogenannte „Harm Reduction“ zielt darauf ab, tabakbedingte Gesundheitsschäden bei Rauchenden durch einen Umstieg auf vermeintlich weniger schädliche Nikotinprodukte zu vermindern. Wegen der uneinheitlichen Befundlage sieht die DHS eine Schadensminderung durch E-Zigaretten zum jetzigen Zeitpunkt als nicht belegt an.

Aktuell rät die DHS allen Rauchenden, die den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit nicht aus eigener Kraft schaffen, sich Unterstützung zu suchen. Empfehlenswert sind dazu anerkannte Suchttherapeutinnen und -therapeuten sowie Ärztinnen und Ärzte, die Strategien in der Entwöhnung anwenden, deren Wirksamkeit nachgewiesen ist, so die DHS Stellungnahme.

Die DHS Stellungnahme zur E-Zigarette steht zum kostenfreien Download zur Verfügung. > https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... arette.pdf


DHS INFORMATIONSMATERIALIEN

Zum Thema Tabakabhängigkeit bietet die DHS eine breite Auswahl von kostenlosen Informationsmaterialien zum Download und zur Bestellung an: www.dhs.de/infomaterial. Kürzlich ist eine DHS Broschüre in Leichter Sprache zum Thema E-Zigarette erschienen, die sich an Interessierte und Konsumierende richtet.


Hilfe bei Suchtproblemen: DHS Suchthilfeverzeichnis

Hilfe bei Suchtproblemen finden Betroffene und ihre Angehörigen sowie Fachleute und Interessierte im DHS Suchthilfeverzeichnis unter: www.suchthilfeverzeichnis.de . Mit verbesserten Suchfunktionen bietet das Serviceangebot nach einer grundlegenden Überarbeitung jetzt umfassende Informationen zu rund 1.700 Einrichtungen der ambulanten und stationären Suchthilfe in Deutschland.


KONTAKT FÜR PRESSEANFRAGEN
Petra von der Linde, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: vonderlinde@dhs.de oder info@dhs.de

Quelle: Pressemitteilung vom 05.05.2021
DHS - Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-0, Telefax: +49 2381 9015-30, E-Mail: info@dhs.de, Internet: www.dhs.de
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Rauchen - kann tödlich sein

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Ich bin kein Spaßverderber. Aber es gibt in der Medizin keine Operation, kein Medikament, keine Maßnahme, die einem Menschen mehr gesunde Lebensjahre schenken kann als die Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören. Noch gesünder ist nur, gar nicht erst anzufangen.
Dr. med. Eckart von Hirschhausen
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Legalisierung von Cannabis verharmlost die Gefährlichkeit dieser Droge

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"Die Legalisierung von Cannabis verharmlost die Gefährlichkeit dieser Droge". - Daniela Ludwig (CSU, Drogenbeauftragte der Bundesregierung) - Die Rheinische Post hat das Thema am 26.10.2021 aufgegriffen unter dem Titel "Die verengte Cannabis-Debatte." Nach dem Bericht belegen zahlreiche Studien, dass regelmäßiger Konsum von Cannabis zu schweren psychischen Störungen führen kann, insbesondere bei Jugendlichen, die sich noch in der körperlichen Entwicklung befinden. "Zugunsten eines vermeindlichen Zeitgeistes die Gesundheit der Bevölkerung zu riskieren, kann und sollte nicht Ziel der neuen Bundesregierung sein" (so die Drogenbeauftragte). - Dem kann uneingeschränkt zugestimmt werden!


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Cannabis legalisieren? Sucht-Fachgesellschaften beziehen Position zu Plänen der Ampelkoalition

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Cannabis legalisieren? Sucht-Fachgesellschaften beziehen Position zu Plänen der Ampelkoalition

Führende deutsche Sucht-Fachgesellschaften haben heute ein gemeinsames Positionspapier zur geplanten Cannabis-Regulierung veröffentlicht. Die Fachleute, die das gesamte Spektrum der Suchtprävention, Sucht-Selbsthilfe, Suchtberatung, Suchtforschung und Suchttherapie in Deutschland vertreten, richten fünf zentrale Forderungen an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger. Damit reagieren sie auf die drogenpolitischen Pläne der Bundesregierung: SPD, Grüne und FDP wollen den Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken an Erwachsene in lizensierten Geschäften erlauben. Unterzeichner des Positionspapiers sind die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht), die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS), die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie (dgsps) und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).

Um gesundheitlichen und sozialen Schäden vorzubeugen, halten die Fachleute strukturelle Maßnahmen beim staatlich regulierten Cannabisverkauf für unerlässlich. „Für Jugendliche und junge Erwachsene bestehen besondere Risiken durch den Cannabiskonsum. Daher haben Jugendschutz und Vorbeugung oberste Priorität“, sagt Prof. Dr. Falk Kiefer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG Sucht). Hintergrund: Cannabis kann die Gehirnreifung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen negativ beeinflussen. Cannabishaltige Lebensmittel, aromatisierte Rauchmischungen und andere gefährliche Zubereitungen mit einem hohen Gehalt an rauscherzeugendem THC sollten nicht zum Verkauf zugelassen sein.

Handlungsbedarf sehen die Expertinnen und Experten auch mit Blick auf die Verkaufswege. „Der Verkauf muss staatlich klar geregelt sein und darf den Cannabiskonsum nicht fördern“, erläutert Prof. Dr. Norbert Scherbaum, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die Fachleute fordern daher klare Werbeverbote und Vorgaben, etwa hinsichtlich der maximalen Abgabemengen. Zudem müsse in den Shops über mögliche Risiken des Cannabiskonsums informiert werden. Entstünden bei Konsumierenden gesundheitliche oder soziale Probleme, sollten frühzeitig Wege in Hilfeangebote aufgezeigt werden.

Steuereinnahmen aus dem legalen Cannabis-Verkauf müssen im Gesundheitsbereich sinnvoll verwendet werden: „Wir erwarten von der Politik, die zusätzlichen Mittel für verbesserte Prävention, Früherkennung, Frühintervention, Beratung, Begleitung, Behandlung und Selbsthilfe einzusetzen“, betont Dr. Gallus Bischof, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie (dgsps).

Eine umfassende Begleitforschung in Deutschland sei wünschenswert; ebenso wie der Ausbau des Drogen- und Gesundheitsmonitorings in Deutschland. Zusätzliche Mittel aus den Steuereinnahmen werde es daher auch in der Versorgungs- und Therapieforschung brauchen. „Wir wollen, dass wissenschaftlich und begleitend untersucht wird, ob und wie sich der Umgang mit Cannabis in der Gesellschaft verändert. So müssen Änderungen im Konsum und beim Ausmaß der Konsumfolgen genau beobachtet werden, um auch in der Prävention und Behandlung frühzeitig passend reagieren zu können“, so Prof. Dr. Ulrich W. Preuß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS). Die Sucht-Fachgesellschaften regen an, eine Expertengruppe einzurichten. Sie könne die Regierung bei der Umsetzung der neuen Regulierungen zur kontrollierten Cannabisabgabe beraten.

KONTAKT FÜR PRESSEANFRAGEN

Gerne stehen Ihnen Experten der vier unterzeichnenden Sucht-Fachgesellschaften für Interviews zum Thema Cannabis-Regulierung zur Verfügung. Terminanfragen richten Sie bitte direkt an Ihren gewünschten Gesprächspartner:

• Prof. Dr. med. Falk Kiefer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG Sucht)
www.zi-mannheim.de
Kontakt: E-Mail: sucht_sekretariat.kiefer[at]zi-mannheim.de

• Prof. (apl.) Dr. med. Ulrich W. Preuß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin e.V. (DGS)
www.dgsuchtmedizin.de
Kontakt: Simone Mollenhauer, Geschäftsstelle der DG Suchtmedizin, E-Mail: s.mollenhauer[at]dgsuchtmedizin.de

• Dipl. Psych. Dr. Gallus Bischof, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie (dgsps)
www.dgsps.de
Kontakt: E-Mail: gallus.bischof[at]uksh.de

• Prof. Dr. med. Norbert Scherbaum, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)
Kontakt: Sekretariat Frau Petra Hermanns, E-Mail: petra.hermanns[at]lvr.de
• Dr. disc. pol. Peter Raiser, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)
Kontakt – auch für allgemeine Presseanfragen: Petra von der Linde, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail: vonderlinde[at]dhs.de oder info[at]dhs.de
www.dhs.de

Download des Positionspapiers: https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... ierung.pdf

Download der Pressemitteilung: https://www.dhs.de/fileadmin/user_uploa ... rungen.pdf

Kostenlose Informationsmaterialien zum Thema Cannabis erhalten Sie über das Bestellcenter der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) www.dhs.de/infomaterial

• „Cannabis Basisinformationen“
• „Cannabis – Die Sucht und ihre Stoffe“
• „Kiffen ist riskant. Ein Heft in Leichter Sprache“

Hilfe bei Suchtproblemen finden Betroffene und ihre Angehörigen über das DHS Suchthilfeverzeichnis. Das Serviceangebot bietet Informationen zu über 1.800 Suchthilfe-Einrichtungen in ganz Deutschland.
www.suchthilfeverzeichnis.de

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung DHS, DG Sucht, DGS, dgsps vom 23. Februar 2022
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-0, Telefax: +49 2381 9015-30, E-Mail: info@dhs.de, Internet: www.dhs.de
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Alkoholkonsum - Riskantes Konsumverhalten unter der Lupe

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Übernahme aus > viewtopic.php?f=7&t=551

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Riskantes Konsumverhalten unter der Lupe

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© pixabay.com

Der Konsum von Alkohol hat in unserer Gesellschaft eine lange Tradition. Bier, Wein und andere alkoholische Getränke sind für viele eine Selbstverständlichkeit. Das Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums ist jedoch nach wie vor gering.

Rund 16 Prozent der erwachsenen Männer und 11 Prozent der erwachsenen Frauen, die wöchentlich Alkohol trinken, konsumieren riskante Mengen.

Ein erhöhter Alkoholkonsum ist ein bedeutender Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, darunter einige Krebsarten wie Darm- und Brustkrebs. Darüber hinaus kann Alkohol aufgrund seiner psychoaktiven Eigenschaften in eine Abhängigkeit mit gravierenden persönlichen und sozialen Folgen führen, darunter Unfälle und Straftaten, die der gesamten Gesellschaft schaden. Daher ist es im Interesse aller, den Alkoholkonsum in der Bevölkerung zu reduzieren.

Die überarbeitete und ergänzte Neuauflage des Alkoholatlas Deutschland fasst umfangreiche Informationen zu den gesundheitlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Alkoholkonsums in verständlicher Form und mit vielen anschaulichen Abbildungen zusammen. So liefert der Atlas aktuelle Daten zum Alkoholkonsum sowie zu regionalen Unterschieden der Trinkgewohnheiten und den daraus resultierenden regional unterschiedlich hohen Zahlen alkoholbedingter Erkrankungen und Todesfälle. Ziel ist, in Bevölkerung und Politik das Wissen um die Risiken des Alkoholkonsums zu erhöhen und eine Veränderung des persönlichen Lebensstils sowie eine gesellschaftliche Debatte anzuregen. Der Alkoholatlas Deutschland dient als wertvolles Grundlagenwerk, um die Alkohol- und Krebsprävention zu stärken.


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Hier gelangen Sie zum Alkoholatlas Deutschland 2022:
- Kompletter Atlas > https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/d ... 022_dp.pdf
- Ausgewählte Daten > https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/d ... -Blick.pdf


Quelle: https://www.dkfz.de/__we_thumbs__/82261 ... latlas.jpg
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Legalisierung von Cannabis: "Ein Joint taugt nicht als Freiheitssymbol"

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"Ein Joint taugt nicht als Freiheitssymbol"
Julia Rathcke, RP. vom 27.10.2022

Die Bundesregierung hat die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zur Legalisierung von Cannabis gebilligt. Seine Eckpunkte zum geplanten Gesetz sehen vor, Erwerb und Besitz "bis zu einer Höchstmenge von 20 bis 30 Gramm Genusscannabis zum Eigenkonsum im privaten und öffentlichen Raum" straffrei zu lassen. Der private Eigenanbau soll in begrenztem Umfang erlaubt sein (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... t-105.html - Stand: 26.10.2022). - Die Legalisierung stösst auf breite Kritik! - Ärzte und Apotheker haben sich eindeutig gegen die Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken ausgesprochen und vor den gesundheitlichen Gefahren des Cannabiskonsums wiederholt gewarnt. Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags spricht im Übrigen EU-Recht gegen eine Legalisierung.


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BÄK-Präsident: Cannabis-Legalisierung hat „nichts mit Jugendschutz zu tun

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Ärzte Zeitung vom 07.11.2022:

Meinungsbildung
BÄK-Präsident: Cannabis-Legalisierung hat „nichts mit Jugendschutz zu tun“
Dass sich der Bundesgesundheitsminister für seine Pläne zur Cannabis-Legalisierung Kritik würde anhören müssen, war klar.
Berlin. Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, hat seine Gegnerschaft zur Cannabis-Legalisierung bekräftigt.
Es sei „erschreckend, dass sich ein Gesundheitsminister, der zugleich Arzt ist, für die Legalisierung einer Droge einsetzen muss“, so Reinhardt im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Die BÄK veröffentlichte das Statement am Montag.
„Das ist eine Substanz, von der wir wissen, dass sie potenziell süchtig machend ist. Dass sie bei Menschen, die noch nicht das 21., 22. Lebensjahr erreicht haben, hirnorganische Veränderungen hervorruft. Eine Substanz, von der wir wissen, dass sie eine Zunahme von Psychosen, von Depressionen, von Angststörungen und kognitiven Störungen auslöst, so Reinhardt weiter. Das habe „mit Jugendschutz nichts zu tun“.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/BA ... 20[rundate]
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Cannabis-Legalisierung erhöht Risiken

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Cannabis-Legalisierung erhöht Risiken
Statement der AOK Rheinland /Hamburg zum heutigen Kabinettsbeschluss zur teilweisen Legalisierung von Cannabis


Günter Wältermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg:
„Wir sehen die Entscheidung der Bundesregierung zur teilweisen Legalisierung von Cannabis kritisch und hoffen, dass das Gesetz im Zuge weiterer Beratung überdacht wird – nicht zuletzt wegen der noch ausstehenden Klärung, ob das Gesetz mit europäischem Recht vereinbar ist.
Wir sehen die Gefahr, dass sich durch die teilweise Legalisierung die Zahl der potenziellen Konsumenten erhöht und die mit dem Konsum verbundenen gesundheitlichen Risiken zunehmen. Wir glauben nicht, dass sich das Ziel des Gesundheitsministers, die Zahl der Konsumenten durch die Legalisierung zu verringern und den Konsum zu entkriminalisieren, erreichen lässt. Zu groß erscheint uns das Risiko eines Missbrauchs der Legalisierung und entsprechender Anreize für neue Konsumenten. Auch wenn Verbote kein Allheilmittel sind, sind bisher viele – vor allem jüngere – Menschen durch die geltenden Regeln vom Konsum abgehalten worden. Wer die Hürden für den potenziellen Einstieg senkt, macht Cannabis gesellschaftsfähig. Ein Blick in Nachbarländer zeigt, welche Risiken damit verbunden sind.
In jedem Fall muss die Legalisierung von einer ausführlichen und glaubwürdigen Prävention flankiert werden, die bisher nur unzureichend konkret und nicht ausreichend erkennbar ist.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.08.2023
Pressestelle AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse
Kasernenstraße 61
40213 Düsseldorf
Telefon 0211 8791- 28642
presse@rh.aok.de
www.aok.de/rh
www.facebook.com/AOKRH
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Cannabislegalisierung ist verantwortungslos!

Beitrag von WernerSchell »

Cannabislegalisierung ist verantwortungslos!

Die von der Bundesregierung auf Antrag des Bundesgesundheitsministers am 16.08.2023 beschlossene teilweise Legalisierung von Cannabis wird die bereits bestehenden Fehlentwicklungen in Deutschland vermehren (> viewtopic.php?f=6&t=839 ). Es gibt umfängliche Warnungen dahingehend, dass die Zahl der Drogenkonsumenten und der Missbrauch zunehmen wird. Die Bundesärztekammer (BÄK) bezeichnet die Legalisierungsabsichten als verantwortungslos! Durch die Freigabe werde eine Droge verharmlost, die „nachgewiesenermaßen abhängig macht“ und gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu schweren Entwicklungsschäden führen könne, warnte am 17.08.2023 BÄK-Präsident Klaus Reinhardt. Ordnungsbehörden und Polizei haben bereits erklärt, dass die geplanten Überwachungsmaßnahmen undurchführbar seien. Bundestag und Bundesrat haben nun noch die Möglichkeit, durch entsprechende Beschlüsse die Legalisierung von Cannabis zu verhindern.

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