Mehr Studien über Wirkung von Alternativmedizin notwendig

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WernerSchell
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Mehr Studien über Wirkung von Alternativmedizin notwendig

Beitrag von WernerSchell »

Mehr Studien über Wirkung von Alternativmedizin notwendig
Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Informationen, u.a. unter folgenden Adressen_
> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 929#p64304
> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 0&p=117021
> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 1&p=116105
WernerSchell
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Vitamin D und COVID-19

Beitrag von WernerSchell »

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
DGE-Pressemitteilung vom 04.02.2021


Vitamin D und COVID-19

DGE gibt Überblick zur aktuellen Studienlage – keine pauschale Empfehlung für eine Vitamin-D-Supplementation möglich
Vitamin D hat neben den zentralen Funktionen für die Knochengesundheit auch regulatorische Effekte auf das Immunsystem. Derzeit wird intensiv über den Nutzen von Vitamin D in der Prävention und Behandlung von COVID-19-Erkrankungen diskutiert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat in einer Fachinformation hierzu aktuell vorliegende Studien (Stand 11. Januar 2021) gesichtet und eingeordnet, die seit Beginn der Pandemie veröffentlicht wurden.

Tatsächlich lässt die aktuelle Studienlage einen potenziellen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Serumspiegel und einem erhöhten Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion bzw. für einen schweren COVID-19-Verlauf vermuten. Die Ergebnisse reichen jedoch nicht aus, um eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung nachzuweisen. Pauschal kann daher keine Empfehlung für eine Vitamin D-Supplementation gegeben werden, um einer SARS-CoV-2-Infektion vorzubeugen oder den Schweregrad einer COVID-19-Erkrankung zu verringern. Dies stützen auch die Aussagen anderer Fachinstitutionen wie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) oder des Robert Koch-Instituts (RKI).

Die Häufigkeit einer unzureichenden Versorgung mit Vitamin D in Deutschland ist jedoch hoch. Gerade in den Wintermonaten reicht in unseren Breitengraden die UVB-Strahlung für die Vitamin-D-Synthese in der Haut nicht aus. „Eine Supplementation von Vitamin D in Höhe des Referenzwerts von täglich etwa 20 µg (800 IE) kann daher zur Sicherstellung eines adäquaten Vitamin-D-Status erforderlich sein. Unter der Voraussetzung, dass ein kausaler Zusammenhang besteht, hätte ein adäquater Vitamin-D-Status einen präventiven Effekt auf das Risiko einer SARS-CoV-2-Infektion bzw. eines schweren COVID-19-Verlaufs“, sagt Prof. Dr. Jakob Linseisen, Präsident der DGE.

Bei Personen mit adäquatem Vitamin-D-Status von ≥ 50 nmol 25(OH)D/l im Serum ist bisher nicht nachgewiesen, dass die Einnahme eines Vitamin-D-Präparates einen diesbezüglichen Zusatznutzen hat. Eine andauernde Überdosierung mit Vitamin-D-Präparaten (>100 µg/Tag) ist unbedingt zu vermeiden, da sie zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Nierensteinen, Nierenverkalkungen sowie Störungen des Herz-Kreislauf-Systems führen können.
Grundsätzlich empfiehlt die DGE eine adäquate Versorgung mit Vitamin D am besten durch die körpereigene Bildung durch Sonnenbestrahlung und über die Ernährung zu erreichen. Wenn das nicht ausreicht, sollten täglich Vitamin-D-Präparate in Höhe des Referenzwertes (20 µg/Tag) eingenommen werden. Höhere Dosierungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle und unter Berücksichtigung des individuellen Vitamin-D-Status erfolgen. Für frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel existieren derzeit weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene verbindliche Höchstmengen für den Vitamin-D-Gehalt.

Die ausführliche Einordnung der Studienergebnisse hat die DGE in der Fachinformation „Zum Zusammenhang zwischen der Vitamin-D-Zufuhr bzw. dem Vitamin D-Status und dem Risiko für eine SARS-CoV-2-Infektion sowie der Schwere des Verlaufs einer COVID-19-Erkrankung – ein Überblick über die aktuelle Studienlage“ (Stand 11. Januar 2021) veröffentlicht.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.02.2021
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Referat Öffentlichkeitsarbeit
https://www.dge.de/presse/kontakt/
Autorin: Antje Gahl
---
Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: +49 228 / 3776-600
Telefax: +49 228 / 3776-800

Den Pressetext finden Sie unter:
https://www.dge.de/presse/pm/vitamin-d-und-covid-19/
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Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln

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Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln und angereicherten Lebensmitteln

BfR-Höchstmengenvorschläge aktualisiert

Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel (NEM) und angereicherte Lebensmittel ist vielfältig und wächst stetig. Die Werbung ver-spricht positive Effekte für Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland greift regelmäßig zu NEM-Präparaten; viele davon enthalten Vitamine und Mineralstoffe. Daten über die Nährstoffzufuhr deuten allerdings darauf hin, dass in Deutschland nur einige wenige Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin D, Calcium, Folsäure und Jod, von manchen Bevölkerungsgruppen nicht entsprechend den Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE e.V.) aufgenommen werden. Als Faustregel gilt, dass eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung den gesunden Körper ausreichend mit lebensnotwendigen Stoffen versorgt. Nimmt man zusätzlich hoch dosierte NEM ein und verzehrt ggf. noch angereicherte Lebensmittel, steigt das Risiko für eine Überversorgung mit den betreffenden Mikronährstoffen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befasst sich seit etwa zwei Jahrzehnten mit der Bewertung der gesundheitlichen Risiken von Vitaminen und Mineralstoffen und hatte bereits im Jahr 2004 erstmals Höchstmengenvorschläge für NEM und angereicherte Lebensmittel erarbeitet. Diese wurden nun anhand neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse überarbeitet. „Viel hilft viel – das ist auch bei Vitaminen und Mineralstoffen ein Trugschluss“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Die Dosis entscheidet, ob sie unserer Gesundheit nützen oder schaden“.

BfR-Stellungnahme zu aktualisierten Höchstmengenvorschlägen: > https://www.bfr.bund.de/cm/343/aktualis ... itteln.pdf
Themenseite zu Vitaminen und Mineralstoffen: > https://www.bfr.bund.de/de/bewertung_vo ... 54416.html

Das BfR nimmt immer wieder umfangreich Stellung zu gesundheitlichen Risiken durch NEM und informiert Verbraucherinnen und Verbraucher über gesundheitliche Probleme, die mit dem Verzehr solcher Produkte verbunden sein können. Verbindliche Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in NEM und angereicherten Lebensmitteln existieren derzeit weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene. Vor diesem Hintergrund hat das BfR seine bisherigen Höchstmengenvorschläge geprüft und auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse überarbeitet. Sie sollen dem Risikomanagement als Diskussionsgrundlage und letztlich als Basis für die Schaffung von gesetzlichen Höchstmengenregelungen auf EU-Ebene dienen.

Die BfR-Empfehlungen zielen darauf ab, die Nährstoffzufuhr über NEM und angereicherte Lebensmittel so zu beschränken, dass durch den Konsum der Produkte signifikante zusätzliche Nährstoffaufnahmen möglich sind und zugleich die Mehrheit der gut versorgten Bevölkerung vor übermäßigen Nährstoffaufnahmen geschützt wird. Die Höchstmengen wurden unter Berücksichtigung von drei wesentlichen Parametern abgeleitet: den von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeleiteten tolerierbaren Tageshöchstmengen (Tolerable Upper Intake Level, kurz UL), den Zufuhrmengen von Vitaminen und Mineralstoffen durch die übliche Ernährung sowie den jeweiligen Zufuhrreferenzwerten (Dietary Reference Values, kurz DRV). Im ersten Schritt der Ableitung der für NEM und angereicherte Lebensmittel empfohlenen Höchstmengen wurde vom BfR die Differenz aus dem UL und der Nährstoffzufuhr von Hochverzehrerinnen und -verzehrern aus der üblichen Ernährung gebildet.

Um sicherzustellen, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Verzehr von NEM oder angereicherten Lebensmitteln nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche sehr unwahrscheinlich sind, wurde bei der Höchstmengenableitung für NEM die Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen als Bezugsgruppe gewählt. Zusätzlich wurde bei nahezu jedem Nährstoff ein Unsicherheitsfaktor von 2 verwendet. Damit soll wissenschaftlichen Unsicherheiten und einer möglichen Mehrfachexposition durch die Einnahme unterschiedlicher NEM Rechnung getragen werden. Bei der Höchstmengenableitung für angereicherte Lebensmittel wurden auch die ULs und das Ernährungsverhalten jüngerer Kinder berücksichtigt.

Bei einem Teil der Höchstmengen für NEM empfiehlt das BfR zusätzlich verpflichtende Angaben auf den Produkten. Außerdem macht das BfR darauf aufmerksam, dass durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und zukünftige Marktentwicklungen ggf. Anpassungen der Höchstmengen erforderlich werden können.

Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Dr. Suzan Fiack Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
https://idw-online.de/de/news765025
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Nahrungsergänzungsmittel boomen: Produktion im Jahr 2020 um 11,0 % höher als im Vorjahr

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PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) „Zahl der Woche“ vom 08.06.2021

Nahrungsergänzungsmittel boomen: Produktion im Jahr 2020 um 11,0 % höher als im Vorjahr

WIESBADEN – Ob als Shake, Pulver oder Kapsel – Nahrungsergänzungsmittel boomen. Viele Menschen erhoffen sich nicht nur während der Corona-Pandemie durch die Einnahme eine Extra-Portion Gesundheit. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2020 in Deutschland rund 180 200 Tonnen Nahrungsergänzungsmittel produziert, knapp 11,0 % mehr als im Vorjahr.
Der Produktionswert stieg im gleichen Zeitraum sogar um fast ein Viertel
(+23,4 %) auf 1,1 Milliarde Euro. Im Jahr 2019 waren es noch 162 300 Tonnen im Wert von knapp 900 Millionen Euro gewesen.

+++
Die vollständige „Zahl der Woche“ sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (0) 611 / 75 - 34 44
www.destatis.de/kontakt
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Wussten Sie schon ..., dass viele Mittel gegen Reizdarm-Beschwerden gar nicht zugelassen sind?

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Wussten Sie schon ..., dass viele Mittel gegen Reizdarm-Beschwerden gar nicht zugelassen sind?

Ob von Kijimea, Doppelherz oder Liadin: Präparate, die gegen das Reizdarmsyndrom helfen sollen, gibt es viele auf dem Markt. Was viele nicht wissen: Diese sind häufig gar nicht als Arzneimittel zugelassen, sondern werden lediglich als Medizinprodukte in den Verkehr gebracht. Rein rechtlich gesehen sind die Kapseln daher enger mit Kondomen (ebenfalls Medizinprodukt) verwandt als mit Kopfschmerztabletten (Arzneimittel). Dies erspart den Herstellern ein strenges Zulassungsverfahren, in dem die versprochenen Wirkungen gegenüber einer staatlichen Stelle wissenschaftlich nachgewiesen werden müssten. Gleichzeitig haben Medizinprodukte für Pharma-Unternehmen den Vorteil, dass sie - anders als etwa bei Nahrungsergänzungsmitteln - mit Krankheitsbezug beworben werden dürfen. Ein Zustand, den die Verbraucherzentralen kritisch sehen.
Mehr zu Werbung für Arzneimittel, Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel unter https://www.faktencheck-gesundheitswerbung.de/

Für weitere Informationen:
Arne Weinberg | Referent Gesundheitsmarkt
Tel. (0211) 38 09-101
presse@verbaucherzentrale.nrw
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Quelle: Pressemitteilung vom 09.08.2021
Verbraucherzentrale NRW
Pressestelle
Mintropstraße 27
40215 Düsseldorf
Tel.: 0211/3809-101
Fax: 0211/3809-216

Attachment
20210809_WSS Reizdarm-red.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 210809_WSS Reizdarm-red.pdf
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Vergesslichkeit: Helfen Nahrungsergänzungsmittel?

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Vergesslichkeit: Helfen Nahrungsergänzungsmittel? - Bei Vergesslichkeit oder Konzentrationsstörungen versprechen freiverkäufliche Präparate Abhilfe. Helfen Nahrungsergänzungsmittel mit GABA, DHA, Cholin oder Ginkgo wirklich? - NDR-Visite berichtete am 24.08.2021 (Videobeitrag - 9,00 Min.) > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... en116.html / > viewtopic.php?f=7&t=10
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Wer sich um andere kümmert, hat keine Zeit, alt zu sein

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Wer sich um andere kümmert, hat keine Zeit, alt zu sein.
Wilhelmine Lübke

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Studie: Einnahme von Taurin verzögert Alterung im Tierversuch

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Studie:
Einnahme von Taurin verzögert Alterung im Tierversuch

Taurinmangel ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Altern von Menschen und Tieren. Das zeigt eine Studie mit Beteiligung der Technischen Universität München (TUM), die im renommierten Fachmagazin „Science“ erschienen ist. Eine Behandlung mit Taurin verlängerte die Lebensdauer von Mäusen um 10 Prozent, Affen blieben mit Taurin länger gesund. Ob beides auch für Menschen gilt, ist nicht bekannt. Die Studie zeigt jedoch einen Zusammenhang zwischen Alterserkrankungen und niedrigem Taurinspiegel.

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Henning Wackerhage, Professor für Sportbiologie an der Technischen Universität München

Die Forschenden konnten zeigen, dass die Taurinkonzentration im Blut von Mäusen, Affen und Menschen im Alter abnimmt. In Blutproben von Menschen über 60 war sie um mehr als 80 Prozent geringer als in Proben von Kindern und Jugendlichen. Daraus ergab sich für das Team um Prof. Vijay Yadav, Assistant Professor für Genetik und Entwicklung am Vagelos College of Physicians and Surgeons der New Yorker Columbia University, die zentrale Frage: Lässt sich der Alterungsprozess verlangsamen, wenn der Taurinspiegel auf ein „junges“ Niveau gebracht wird?

Tatsächlich zeigten sich in Versuchen, in denen Tieren Taurin verabreicht wurde, deutliche Ergebnisse. Die Lebenserwartung von Mäusen erhöhte sich bei einer täglichen Tauringabe um zehn bis zwölf Prozent und auch bei Fadenwürmern (C elegans) verlängerte Taurin die Lebenserwartung. Sowohl bei Mäusen als auch bei Rhesusaffen steigerte sich durch eine Behandlung mit Taurin die sogenannte Gesundheitsspanne, englisch: Healthspan. Mit diesem Begriff wird in der Altersforschung die Zeitspanne des Lebens beschrieben, in der Individuen gesund sind. Einen eindeutigen Mechanismus hinter den positiven Auswirkungen von Taurin konnten die Forschenden bislang nicht identifizieren.

Übertragbarkeit auf den Menschen

Henning Wackerhage, Professor für Sportbiologie an der TUM, und sein Team haben für die Studie Daten zu menschlichen Proband:innen beigesteuert. „Die Ergebnisse aus den Tierversuchen sind eindrucksvoll“, sagt Prof. Wackerhage. „Wir wissen aber nicht, ob sie auf den Menschen übertragbar sind. Jetzt brauchen wir klinische Studien, um herauszufinden, ob eine zusätzliche Einnahme von Taurin sich positiv auf das Altern und die Gesundheitsspanne auswirkt und ob es bislang noch nicht erkannte Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder ähnliches gibt.“

Bislang gilt Taurin als gesundheitlich unbedenklich. Die Aminosäure wird über Nahrung, insbesondere über Fleisch, aufgenommen. Der Körper produziert aber auch selbst Taurin. Ein Fachgremium der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat 2012 die Einnahme von täglich 6 Gramm Taurin aus Lebensmitteln und anderen Quellen als sicher beschrieben.

Hinweise auf Zusammenhang zwischen Taurin und Alterskrankheiten

Henning Wackerhage und Kooperationspartner:innen in München identifizieren in der Studie mehrere Hinweise darauf, dass Alterserscheinungen beim Menschen ebenfalls mit einem Taurinmangel zusammenhängen. So ging ein niedriger Taurinspiegel mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Erkrankungen einher, die im Alter häufiger werden – darunter Diabetes, hoher Blutdruck und gesteigerte Entzündungswerte. Umgekehrt zeigten die Forschenden, dass durch sportliche Aktivität verstärkt Taurin gebildet wird. „Diese Erkenntnis deckt sich mit der Beobachtung, dass sich Sport positiv auf die Gesundheit im Alter auswirkt“, sagt Wackerhage.

Weitere Informationen:

Professur für Sportbiologie
https://www.sg.tum.de/exercisebiology/

Professorenprofil
https://www.professoren.tum.de/wackerhage-henning

Zusatzinformationen für Redaktionen:
Fotos zum Download: https://mediatum.ub.tum.de/1712265

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Henning Wackerhage
Technische Universität München
Professur für Sportbiologie
Tel.: +49 (89) 289 - 24480
henning.wackerhage@tum.de
https://www.sg.tum.de/exercisebiology/

Originalpublikation:
Parminder Singh et al., Taurine deficiency as a driver of aging. Science380,eabn9257(2023). DOI:10.1126/science.abn9257

Quelle: Pressemitteilung vom 09.06.2023
Paul Hellmich Corporate Communications Center
Technische Universität München
>>> https://idw-online.de/de/news815767


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Weitere Informationen zu Taurin z.B. unter folgenden Adressen:
https://www.wolfs-apotheke.de/gesundhei ... ex/taurin/
https://www.netdoktor.de/medikamente/taurin/
https://www.mdr.de/wissen/energy-drink- ... 0beteiligt.
https://www.focus.de/gesundheit/longevi ... 20dahinter.


Deutsches Ärzteblatt vom 12.06.2023:
Taurin verlängert im Tierversuch Lebensspanne und verzögert Alterung

New Dehli/München – Mit zunehmendem Alter sinkt die Konzentration der Aminosäure Taurin im Blut, was den Alterungsprozess beeinflussen könnte. Denn durch die Gabe von Taurin gelang es Forschenden den Verlust bei Mäusen und Würmern wieder umzukehren und die Lebensspanne der Tiere zu verlängern. Die Ergebnisse sind in Science erschienen (DOI: 10.1126/science.abn9257).

Einige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass die Taurinmengen in menschlichem Muskel- und Gehirngewebe im Alter abnehmen (Neuro Endocrinology Letters und Amino Acids, DOI: 10.1007/s00726-015-2155-2). Um der Fragen nachzugehen, inwiefern der Verlust von Taurin zum Alterungsprozess beiträgt, untersuchten die Forschenden vom National Institute of Immunology in New Delhi die Taurinkonzentrationen im Blut von Fadenwürmern, Mäusen, Rhesusaffen und Menschen. Auch Forschende der Technischen Universität München (TUM) waren beteiligt.

Bei Mäusen sank die Taurinkonzentration im Serum von 132,3 ± 14,2 ng/ml nach 4 Wochen auf 40,2 ± 7,1 ng/ml nach 56 Wochen, was negativ mit dem Alter korrelierte. Bei 15-jährigen Affen war die Taurinkonzentration im Serum 85 % niedriger als bei 5-jährigen Affen und bei älteren Menschen im Vergleich jüngerer Personen sank sie um mehr als 80 %.
Lebensdauer und gesunde Lebensjahre steigen
... (weiter lesen ) .. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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