Übergewicht - Falsche Ernährung - Kindergesundheit …

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WernerSchell
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Planetary Health Diet: Gesund und gut fürs Klima

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Planetary Health Diet: Gesund und gut fürs Klima

Dr. Silja Schäfer erklärt im Studio der NDR-Visite am 30.04.2024, was es mit dieser Ernährungsweise auf sich hat und warum sie für uns alle gut geeignet ist. Das Video ist verfügbar bis 30.04.2026 … > https://www.ardmediathek.de/video/visit ... GQ3ZmY4OTM
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Therapie für Patienten mit starkem Übergewicht

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Therapie für Patienten mit starkem Übergewicht

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Berlin: (hib/PK) Die Unionsfraktion fordert für Patienten mit starkem Übergewicht (Adipositas) ein erweitertes Therapieangebot. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) seien Ende 2022 knapp 13 Millionen Erwachsene von einer Adipositas betroffen gewesen, heißt es in einem Antrag (20/11384 > https://dserver.bundestag.de/btd/20/113/2011312.pdf ) der Fraktion.
Mit zunehmendem Übergewicht steige das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes (Typ 2) sowie für Folgeerkrankungen. In der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sei ein Anspruch auf stationäre Versorgung inklusive chirurgischer Eingriffe, wie insbesondere einer Magenverkleinerung, zur Adipositas-Behandlung geregelt, wenn die medizinischen und körperlichen Voraussetzungen gegeben sind.
Die Entscheidung, ob ein bariatrisch-operativer Eingriff von der Kasse übernommen werde, sei eine Einzelfallentscheidung der Krankenkasse unter Berücksichtigung des ärztlichen Befunds und ausgeschöpfter konservativer Therapien.
Seit kurzem seien Präparate auf dem Markt, mit denen Adipositas auch medikamentös behandelt werden könne. Hierzu lägen vielversprechende Ergebnisse bei Privatzahlern vor, heißt es in dem Antrag weiter. Jedoch seien Risiken und Nebenwirkungen dieser Präparate bei dauerhafter Einnahme bislang nicht abschließend erforscht.
Eine allgemeine GKV-Erstattung der medikamentösen Therapien sei derzeit ausgeschlossen. Die Abgeordneten fordern, den gesetzlichen Rahmen dahingehend zu prüfen, dass notwendige, zweckmäßige und wirtschaftliche medikamentöse Behandlungen in der Adipositas-Therapie ermöglicht werden.
Auch sollte die Forschung und Entwicklung der medikamentösen Adipositas-Therapie, insbesondere zu möglichen (langfristigen) Nebenwirkungen, stärker gefördert werden. Bewegung und gesunde Ernährung sollten ferner in allen Altersgruppen stärker in den Mittelpunkt der Prävention gerückt werden.

Quelle: Mitteilung vom 15.05.2024
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
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Telefon: +49 30 227-35642, Fax: +49 30 227-36001
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Cholesterin senken über Mikrobiom im Darm

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Cholesterin senken über Mikrobiom im Darm

Propionsäure hat nach aktuellen Erkenntnissen einen positiven Effekt auf das LDL-Cholesterin. Die Cholesterinaufnahme im Darm wird gesenkt. - Was wir essen, landet im Darm und wird von den Darmbakterien verstoffwechselt - und das hat Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Denn die Darmbakterien, das sogenannte Mikrobiom, beeinflussen viele Abläufe in unserem Körper. Nach neuen Erkenntnissen gilt das auch für den Cholesterinspiegel. Ist das LDL-Cholesterin erhöht, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. - Viele Erkrankungen gehen mit verändertem Mikrobiom einher ... (weiter lesen unter) >>> https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... rm200.html

Meta-Analyse: Pflanzliche Kost führt zu besseren Cholesterinwerten … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e

Fettstoffwechselstörungen erkennen und behandeln … > https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... el100.html
Für Vorbeugung ist es nie zu spät! … > https://idw-online.de/de/news822912
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Metformin: Nur Antidiabetikum oder “Wunderdroge”?

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Metformin: Nur Antidiabetikum oder “Wunderdroge”? - Die Suche nach dem „Jungbrunnen“ ist fast so alt wie die Menschheit. Verfolgt man die aktuelle Berichterstattung in Zeitschriften und im Internet, entsteht der Eindruck, mit dem altbekannten Antidiabetikum Metformin sei eine Möglichkeit gefunden worden, Prozessen der Alterung sowie dem Entstehen von Demenz, Krebs und Herzerkrankungen vorzubeugen. Lesen Sie hier, was Metformin tatsächlich bewirkt – und was nicht. Weiter lesen > https://news.herzstiftung.de/go/7/5VNUS ... N13CL.html Zuhttps://news.herzstiftung.de/go/7/5VNUSFMV-5VBG86PK-5VC40I5F-4VN13CL.htmlm Artikel
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„Notfall Kindermedizin“

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„Notfall Kindermedizin“
DBfK zum Schwerpunkt im aktuellen Stern


Im aktuellen Magazin Stern wird der Schwerpunkt mit dem Titel „Notfall Kindermedizin“ aufgegriffen. Dort wird auf die dramatische Versorgungssituation insbesondere auf pädiatrischen Intensivstationen hingewiesen, die vor allem einem Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal geschuldet ist. Dass diese Situation nicht neu ist und nur mit nachhaltigen Reformen im Gesundheitswesen verbessert werden kann, betont Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), in ihrem Statement:

„Seit Jahrzehnten wurde versäumt, in die professionelle Pflege zu investieren. Das rächt sich. Und zwar nicht ‚nur‘ in Pflegeheimen, sondern auch in der Pädiatrie.
Durch die generalistische Ausbildung haben wir nun mehr Kolleg:innen, die eine solide Grundausbildung haben, mit allen Altersgruppen arbeiten und sich für die hochspezialisierten Bereiche weiterqualifizieren können. Neben vertiefenden Weiterbildungen brauchen wir eine höhere Quote akademisch ausgebildeter Kolleg:innen, beispielsweise Advanced Practice Nurses für Pädiatrie, die eine strukturierte Einarbeitung und Spezialisierung in der Praxis ermöglichen. Dafür müssen die entsprechenden Strukturen geschaffen werden. Wir fordern als Berufsverband seit langem, neue Rollen für akademisch ausgebildete Kolleg:innen zu schaffen, ihre Kompetenzen zu erweitern und damit die Pflegefachlichkeit zu stärken. Das angekündigte Pflegekompetenzgesetz lässt zu lange auf sich warten, dabei wurde die zunächst darin enthaltene Einführung der Advanced Practice Nurse auf später verschoben. Das kann so nicht bleiben, denn darunter leiden alle: Die beruflich Pflegenden, Menschen, die auf professionelle Pflege angewiesen sind, und eben auch schwererkrankte Kinder, wie der Schwerpunkt im Magazin Stern sehr deutlich zeigt.“

Quelle: Pressemitteilung vom 06.06.2024
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V.
Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin
Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de
www.dbfk.de
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Das böse Wort mit „C“ – Wie lässt sich der Cholesterinspiegel unter Kontrolle halten?

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Das böse Wort mit „C“ – Wie lässt sich der Cholesterinspiegel unter Kontrolle halten?

„Achten Sie auf Ihre Ernährung, Ihr Cholesterinspiegel ist zu hoch!“ Viele Erwachsene werden früher oder später mit dem bösen „C“-Wort konfrontiert. Doch was ist für einen zu hohen Cholesterinwert verantwortlich und wie bekommt man diesen wieder unter Kontrolle? Zum diesjährigen Tag des Cholesterins, am 14. Juni 2024, beantwortet Dr. Melanie Kandulski, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) sowie Fachärztin für Endokrinologie und Diabetologie, die wichtigsten Fragen und räumt mit dem Mythos „Ei“ auf.

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Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung können das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senken.

Was ist Cholesterin?

Dr. Kandulski: Cholesterin ist ein wichtiger Baustein in unserem Körper, der zum Beispiel eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung der Zellwände, der Nervenfunktion und der Bildung einiger Hormone spielt. Wenn wir vom „schädlichen“ Cholesterin sprechen, ist eine bestimmte Unterform gemeint: das LDL-Cholesterin. Das Lipoprotein LDL (Low Density Lipoprotein) ist für den Transport des Cholesterins von der Leber zu den anderen Organen verantwortlich. Sind die Körperzellen allerdings nicht mehr fähig, weiteres Cholesterin aufzunehmen, steigt der LDL-Cholesterin-Spiegel im Blut an. Wir wissen, dass Menschen mit hohem LDL-Cholesterin ein gesteigertes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere Gefäßverschlüsse haben, da es wesentlicher Bestandteil in harten Ablagerungen, so genannten Plaques, in den Gefäßwänden ist.

Wann ist der Wert zu hoch?

Dr. Kandulski: Das hängt von den individuellen Risikofaktoren ab. Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben oder deren nächste Angehörige bereits im jungen Alter daran erkrankt sind, sollten besonders auf die Höhe ihres LDL-Cholesterins achten. Ebenso haben Personen mit Diabetes oder Bluthochdruck sowie Raucher ein gesteigertes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Wie verhält es sich mit gewissen Mythen zum Cholesterin - sind zu viele Eier tatsächlich schädlich für den Cholesterinwert?

Dr. Kandulski: Wenn man sich grundsätzlich gesund ernährt und ausreichend bewegt, sollte der Verzehr mehrerer Eier pro Woche das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht steigern. Die neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, nach denen nur ein Ei pro Woche verzehrt werden sollte, beruhen nicht auf der Senkung des gesundheitlichen Risikos, sondern darauf, dass erstmalig auch ökologische Aspekte in die Empfehlungen eingeflossen sind.

Was kann ich tun, um den Wert im Griff zu haben?

Dr. Kandulski: Dabei gelten letztendlich alle Empfehlungen, die einen gesunden Lebenswandel ausmachen: Es ist auf eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, insbesondere pflanzlichen Eiweißen und Fetten zu achten. Es sollten möglichst nicht mehr als 300 g Wurst und Fleisch pro Woche verzehrt werden. Eine vegetarische Lebensweise bietet sich da sicherlich an. Der Konsum von Süßem, Salzigem und Fettigem sollte gemieden werden. Fertigprodukte sollten vollständig aus dem Speiseplan gestrichen werden. Wasser, Kaffee und Tee sollten unsere hauptsächlichen Flüssigkeitslieferanten sein. Unverdünnte Säfte, Softdrinks und Alkohol sind absolute Luxusgüter. Nicht rauchen, außerdem Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Da die Höhe unseres LDL-Cholesterins auch eine genetische Komponente aufweist, kann mit diesen Maßnahmen zwar das Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden, manchmal wird das empfohlene Cholesterin-Ziel jedoch nicht erreicht. Dann können effektive Medikamente helfen, die den Körper neben den genannten diätetischen Maßnahmen unterstützen, den Cholesterinspiegel weiter zu senken. Ein zu niedriges LDL-Cholesterin gibt es dabei nicht.

Weitere Informationen:
https://www.ukr.de/innere-medizin-2/inf ... ambulanzen

Quelle: Pressemitteilung vom 13.06.2024
Matthias Dettenhofer Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Regensburg (UKR)
https://idw-online.de/de/news835230
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Cholesterinsenker Statine: Was tun bei Beschwerden?

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Cholesterinsenker Statine: Was tun bei Beschwerden?


Statine sind gut untersuchte Cholesterinsenker. Muskelbeschwerden bei Statinen sind zwar selten, dennoch sorgen sich viele Patienten – zurecht? Zum „Tag des Cholesterins“ klärt ein Herzspezialist im Podcast über Cholesterinsenker und den richtigen Umgang mit Beschwerden auf


Ein hoher Cholesterinspiegel zählt zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insbesondere hohe Werte des LDL (LDL=Low Density Lipoprotein)-Cholesterins (LDL-C) sind kennzeichnend für dieses Risiko. Statine sind Cholesterinsenker erster Wahl, wenn es darum geht, hohe LDL-C-Werte zu normalisieren und dadurch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle zu senken – insbesondere bei Menschen, die bereits ein kardiovaskuläres Ereignis hatten (sogenannte Sekundärprävention).

Doch Patienten sind oft unsicher bei der Einnahme, weil Berichte zu Muskelbeschwerden mit Statinen verbreitet sind. „Nehmen Patienten Cholesterinsenker ein und es kommt zu Beschwerden, sollten sie zeitnah mit ihrem Arzt sprechen. Er kann klären, was genau die Ursache der Beschwerden ist. Denn oft sind es gar nicht die Medikamente“, erläutert der Kardiologe und Lipidspezialist Prof. Dr. med. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Im aktuellen Herzstiftungs-Podcast der Reihe imPULS unter https://www.herzstiftung.de/podcast-statine-schmerzen rät er zudem: „Auf keinen Fall sollten Betroffene eigenhändig ihr Statin absetzen oder die Dosierung reduzieren.“

Große Studien (1) haben gezeigt, dass nur ein sehr geringer Teil der Personen, die Statine einnehmen und von solchen Beschwerden berichten, diese tatsächlich nicht oder nicht in einer hohen Dosierung vertragen. „Neun von zehn Personen, die im Rahmen dieser Studien über Muskelbeschwerden berichten, können ein Statin einnehmen. Ihre Beschwerden waren nicht durch Statine verursacht“, so Prof. Laufs, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig.

„Wir nehmen die Beschwerden sehr ernst“
„Wenn ein Patient Beschwerden hat, nehmen wir das natürlich sehr ernst. Die berichteten Beschwerden werden nicht in Frage gestellt“, betont der Leipziger Kardiologe. Die Frage, die es gemeinsam mit Patientinnen und Patienten zu klären gelte, sei jedoch, ob die Statine tatsächlich die Beschwerden verursachen oder ob eine andere Ursache vorliege. „Muskuloskelettale Beschwerden sind leider sehr häufig. Liegt es tatsächlich am Statin oder handelt es sich vielleicht um altersbedingte Beschwerden im Bewegungsapparat?“, so Prof. Laufs. „Es ist wichtig, sich mit den Patienten die Zeit zu nehmen, um das Problem zu klären, damit nicht die Einnahme der Lipid-senkenden Therapie gefährdet wird.“

Warum sind Statine bei erhöhtem LDL-C so wichtig?
Überschüssiges LDL-C im Blut lagert sich in den oberen Schichten der Gefäßwand ein. Ein wesentlicher Mechanismus für das Entstehen einer Gefäßverkalkung (Atherosklerose), der über Jahre hinweg – gemeinsam mit anderen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Rauchen – zum vollständigen Verschluss oder zum Aufplatzen von Kalkplaques mit nachfolgender Thrombose führt: Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) sind die Folge. Allein in Deutschland werden pro Jahr fast 200.000 Herzinfarkt-Patienten stationär in Kliniken versorgt.

Bei Muskelbeschwerden hilft meist Ausweichen auf anderes Statin
Wenn es zu Muskelbeschwerden aufgrund eines Statins kommt, sind meist große Muskelgruppen wie Oberschenkel-, Schultergürtel- und Oberarmmuskulatur beidseitig betroffen. Frauen berichten häufiger als Männer von solchen Beschwerden. „Setzt man dann das Statin ab – dies unbedingt in Absprache mit dem Arzt –, dann gehen die Beschwerden in der Regel innerhalb kurzer Zeit zurück“, berichtet der Leiter der Lipid-Ambulanz am Leipziger Uniklinikum. Bei Beschwerden könne man zum Beispiel die medikamentöse cholesterinsenkende Therapie für zwei bis vier Wochen pausieren, um zu prüfen, wie es dem Patienten dann geht. „Eventuell kann man anschließend das Präparat wechseln, zum Beispiel von Simvastatin zu Atorvastatin. Man beginnt zunächst niedrig dosiert und erhöht dann die Dosis“, erklärt Prof. Laufs. Seine Erfahrung zeigt: Ärzte sollten sich stets Zeit nehmen, um Patienten die Bedeutung der cholesterinsenkenden Therapie zu erläutern. „Für die Behandlung der wichtigsten Risikofaktoren von Herzinfarkt und Schlaganfall wie Bluthochdruck, Diabetes und eben hohes LDL-C, brauchen wir langfristig ausgerichtete Therapien. Das verlangt den Patienten auch Vertrauen in die medikamentöse Therapie ab, denn der Erfolg ist ja nicht direkt erkennbar“, so Laufs. „Nur wenn wir mit den Patienten quasi in einem Boot sitzen, ist eine Behandlung erfolgreich“.

Kombinationstherapie als Alternative bei Statin-Unverträglichkeit
Reicht die Statin-Dosierung, die ein Patient beschwerdefrei verträgt, für eine cholesterinsenkende Wirkung nicht aus, ist eine Kombinationstherapie möglich. Zum Beispiel kann das Präparat Ezetimib zusätzlich zum Statin gegeben werden, um bei geringerer Statindosis dennoch den LDL-C-Wert ausreichend zu reduzieren. Alternativ zu einem Statin steht als lipidsenkendes Therapeutikum auch Bempedoinsäure zur Verfügung, die ebenfalls mit Ezitimib kombiniert werden kann. Schließlich sind noch die PCSK9-Hemmer eine Option, insbesondere für Patienten, bei denen trotz einer optimalen cholesterinsenkenden Therapie mit Tabletten der LDL-C-Zielwert nicht zu erreichen ist. Infos unter https://www.herzstiftung.de/cholesterinsenker

Erhöhtes LDL-Cholesterin: Risiko immer individuell abschätzen
Prof. Laufs, wie auch andere Kardiologen, betonen, dass für eine Behandlung bei hohen LDL-C-Werten immer die individuelle Person, also auch ihr Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu betrachten ist. Ist zum Beispiel nur das LDL-C leicht erhöht? Oder liegen noch zusätzlich Risikofaktoren für Infarkte vor, die ebenfalls ein Handeln erfordern? Bei hohen LDL-C-Werten ist mit Lebensstilmaßnahmen allein nur wenig zu erreichen. Daher muss früher mit einer medikamentösen Therapie gestartet werden. „Wissenschaftlich am besten gesichert sind hierfür Statine“, unterstreicht Laufs. Dennoch sei ein gesunder Lebensstil generell für die Gefäßgesundheit wichtig, um das Infarktrisiko zu verringern. Bei lediglich leicht erhöhten LDL-C-Werten könne das Umstellen der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten reichen, um das kardiovaskuläre Risiko zu senken.

Lebensstil-Anpassung bei erhöhten Triglyzerid-Werten
Bei erhöhten Triglyzerid-Werten steht hingegen der Lebensstil an erster Stelle. Wenn das nicht hilft, dann kommen erst Medikamente ins Spiel. Herzexperten und die Deutsche Herzstiftung empfehlen für die tägliche Bewegung 30 bis 45 Minuten Ausdaueraktivitäten wie Radfahren, Laufen, flottes Spazierengehen, Joggen oder Schwimmen. Für eine ausgewogene herzgesunde Ernährung raten manche Herzspezialisten zur Mittelmeerküche. Dieser werden positive Effekte zugeschrieben, die sich aber nicht an einer Senkung des Cholesterin-Spiegels ablesen lassen. Sie ist reich an frischem Gemüse, Obst, Salaten, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Fisch, Nüssen, Kräutern und pflanzlichen Ölen (z.B. Olivenöl), die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Insgesamt werden zudem nur wenige tierische Produkte genutzt. „Die Prävention durch eine Lebensstil-Anpassung – insbesondere die körperliche Aktivität und das Nicht-Rauchen - sollte in das Gesamtkonzept einer Fettstoffwechsel-Behandlung stets mit eingebunden werden. Arzt und Patienten sollten das gemeinsam besprechen“, rät der Herzstiftungs-Experte. Infos zur Mittelmeerküche, die fettarm und reich an ungesättigten Fettsäuren ist, sind unter https://herzstiftung.de/mediterrane-ernaehrung abrufbar.
(wi/ne)

(1) Literatur:
Wood FA et al., NEJM 2020, 383(22):2182-4, doi: 10.1056/NEJMc2031173
Laufs & Isermann, EHJ 2020; 41(35):3343-5, doi: 10.1093/eurheartj/ehaa582
Bytyçi et al., European Heart Journal 2022; https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehac015 Reuth, Baigent, Collins et al., Lancet. 2022, doi:10.1016/S0140-6736(22)01545-8


Jetzt reinhören! Podcast „Muskelschmerzen durch Statine – echt oder eingebildet?“
Der Podcast mit dem vollständigen Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Laufs ist zu hören unter: https://www.herzstiftung.de/podcast-statine-schmerzen
Alle Podcasts können auf der Herzstiftungs-Website unter https://www.herzstiftung.de/podcasts direkt gehört werden und sind ebenso bei den einschlägigen Podcast-Anbietern wie Spotify und Apple iTunes zu finden. Alle 14 Tage gibt es einen neuen „imPULS“-Podcast.

Informationen über Ursachen und Folgen hoher Cholesterinwerte sowie Möglichkeiten der Therapie finden Betroffene und Interessierte unter www.herzstiftung.de/cholesterin und https://www.herzstiftung.de/cholesterinsenker sowie unter https://www.herzstiftung.de/statine-irrtuemer

Kompaktes Wissen rund um hohes Cholesterin: der kostenfreie Herzstiftungs-Ratgeber "Hohes Cholesterin: Was tun?"


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Den kostenfreien Ratgeber „Hohes Cholesterin: Was tun?“ kann man unter www.herzstiftung.de/bestellung oder per Tel. unter 069 955128-400 anfordern.

Kontakt:
Deutsche Herzstiftung e. V. Pressestelle: Michael Wichert (Ltg.) /Pierre König
Tel. 069 955128-114/-140 E-Mail: presse@herzstiftung.de www.herzstiftung.de

Weitere Informationen:
http://www.herzstiftung.de/podcast-statine-schmerzen
http://www.herzstiftung.de/cholesterin
http://www.herzstiftung.de/cholesterinsenker
http://www.herzstiftung.de/statine-irrtuemer

Quelle: Pressemitteilung vom 14.06.2024
Michael Wichert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung
https://idw-online.de/de/news835230

Anhang
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WernerSchell
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Ein hoher Cholesterinspiegel zählt zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

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Ein hoher Cholesterinspiegel zählt zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben Ratschlägen zur gesunden Ernährung und ausreichender Bewegung werden umfänglich Cholesterinsenker – Statine - verordnet (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 699#p12699 ). Was aber oft keine Erwähnung befindet ist, dass Statine auch (starke) Muskelbeschwerden auslösen können (> https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 700#p12700 ). Was gegen auftretende Beschwerden zu tun ist, wird heute am Tag der Cholesterinsenker näher ausgeführt.

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