Hoher Krankenstand drückt Deutschland in die Rezession
Verfasst: 08.04.2024, 07:36
Hoher Krankenstand drückt Deutschland in die Rezession
(Quelle: Rheinische Post) Noch nie haben Arbeitnehmer wegen Krankheit so viel gefehlt wie 2023. Dadurch büßt Deutschland Einkommen von 26 Milliarden Euro ein und rutscht in die Rezession, zeigte eine Studie. Besonders in einer Branche ist der Krankenstand sehr hoch.
Noch nie waren die Beschäftigten in Deutschland so viel krank wie zuletzt. Nach aktuellen Daten hat der Krankenstand im Jahr 2023 den Rekordwert aus 2022 noch einmal übertroffen. Das hat Folgen für die Wirtschaft, Arbeitsausfälle führten zu beträchtlichen Produktionseinbußen. „Ohne die überdurchschnittlichen Krankentage wäre die deutsche Wirtschaft gewachsen“, heißt es in einer unveröffentlichten Studie des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VfA), die unserer Redaktion vorliegt. „Anstelle einer milden Rezession – das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft – hätte es im Jahr 2023 einen Zuwachs von knapp einem halben Prozent gegeben.“
Die Autoren der Studie, Claus Michelsen und Simon Junker, beziffern das 2023 ausgefallene Sozialprodukt: Deutschland büßt demnach durch den hohen Krankenstand real Einkommen in Höhe von 26 Milliarden Euro ein, auch für die Krankenversicherung und an Steuern gehen mehrere Milliarden verloren. So dürften die krankheitsbedingten wirtschaftlichen Ausfälle in den vergangenen zwei Jahren zu Steuermindereinnahmen in Höhe von rund 15 Milliarden Euro geführt haben. Der Krankenversicherung entstehen Mehrkosten für Krankengeld und Behandlungen, zudem fallen die Beitragseinnahmen geringer aus: „Die Krankheitswelle 2022 und 2023 bedeutet Mindereinnahmen von insgesamt knapp fünf Milliarden Euro.“
Krankheitsausfälle treffen dabei die Industrie härter als Firmen in Dienstleistungsbereichen, meinen die Autoren. Denn in der Industrie bestünden geringere Spielräume, Arbeitsausfälle durch kurzfristige Anpassungen in der Qualität der Produkte aufzufangen. Dagegen könnten Personalengpässe in der Gastronomie zum Beispiel mit etwas längeren Wartezeiten aufgefangen werden. Vergleicht man die Industriebranchen, zeigt sich, dass die Beschäftigten in der Metallerzeugung den höchsten Krankenstand haben: Im Schnitt lag der Krankenstand hier bei 6,8 Prozent. Unterdurchschnittlich war der Krankenstand dagegen in der Elektronik- und der Bekleidungsindustrie mit je 4,0 Prozent.
Quelle: Mitteilung vom 07.04.2024
Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Rheinland - Westfalen - Lippe
Josef-Baumann-Straße 21
44805 Bochum
Telefon: +49 (0) 231 579743
Telefax: +49 (0) 231 579754
Mail: info@vkm-rwl.de
Web: www.vkm-rwl.de
(Quelle: Rheinische Post) Noch nie haben Arbeitnehmer wegen Krankheit so viel gefehlt wie 2023. Dadurch büßt Deutschland Einkommen von 26 Milliarden Euro ein und rutscht in die Rezession, zeigte eine Studie. Besonders in einer Branche ist der Krankenstand sehr hoch.
Noch nie waren die Beschäftigten in Deutschland so viel krank wie zuletzt. Nach aktuellen Daten hat der Krankenstand im Jahr 2023 den Rekordwert aus 2022 noch einmal übertroffen. Das hat Folgen für die Wirtschaft, Arbeitsausfälle führten zu beträchtlichen Produktionseinbußen. „Ohne die überdurchschnittlichen Krankentage wäre die deutsche Wirtschaft gewachsen“, heißt es in einer unveröffentlichten Studie des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VfA), die unserer Redaktion vorliegt. „Anstelle einer milden Rezession – das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr um 0,3 Prozent geschrumpft – hätte es im Jahr 2023 einen Zuwachs von knapp einem halben Prozent gegeben.“
Die Autoren der Studie, Claus Michelsen und Simon Junker, beziffern das 2023 ausgefallene Sozialprodukt: Deutschland büßt demnach durch den hohen Krankenstand real Einkommen in Höhe von 26 Milliarden Euro ein, auch für die Krankenversicherung und an Steuern gehen mehrere Milliarden verloren. So dürften die krankheitsbedingten wirtschaftlichen Ausfälle in den vergangenen zwei Jahren zu Steuermindereinnahmen in Höhe von rund 15 Milliarden Euro geführt haben. Der Krankenversicherung entstehen Mehrkosten für Krankengeld und Behandlungen, zudem fallen die Beitragseinnahmen geringer aus: „Die Krankheitswelle 2022 und 2023 bedeutet Mindereinnahmen von insgesamt knapp fünf Milliarden Euro.“
Krankheitsausfälle treffen dabei die Industrie härter als Firmen in Dienstleistungsbereichen, meinen die Autoren. Denn in der Industrie bestünden geringere Spielräume, Arbeitsausfälle durch kurzfristige Anpassungen in der Qualität der Produkte aufzufangen. Dagegen könnten Personalengpässe in der Gastronomie zum Beispiel mit etwas längeren Wartezeiten aufgefangen werden. Vergleicht man die Industriebranchen, zeigt sich, dass die Beschäftigten in der Metallerzeugung den höchsten Krankenstand haben: Im Schnitt lag der Krankenstand hier bei 6,8 Prozent. Unterdurchschnittlich war der Krankenstand dagegen in der Elektronik- und der Bekleidungsindustrie mit je 4,0 Prozent.
Quelle: Mitteilung vom 07.04.2024
Verband kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Rheinland - Westfalen - Lippe
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