Qualität der Arzneimittelversorgung im Fokus des Arzneimittel-Kompass 2022

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
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WernerSchell
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Qualität der Arzneimittelversorgung im Fokus des Arzneimittel-Kompass 2022

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Qualität der Arzneimittelversorgung im Fokus des Arzneimittel-Kompass 2022

Die zweite Ausgabe des Arzneimittel-Kompass, der gemeinsam von Prof. Dr. med. Petra Thürmann (Universität Witten/Herdecke), Prof. Dr. med. Reinhard Busse (Technische Universität Berlin) sowie Helmut Schröder, Dr. Melanie Schröder und Dr. Carsten Telschow (Wissenschaftliches Institut der AOK) herausgegeben wird, fokussiert in seinem Themenschwerpunkt die Qualität der Arzneimittelversorgung.

Der Arzneimittel-Kompass 2022 geht der Frage nach, wie die Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland derzeit aufgestellt ist. Insbesondere wird analysiert, an welchen Stellen und für welche Gruppen von Patientinnen und Patienten Defizite in der Versorgung erkennbar sind und wie diese behoben werden können. Hierbei wird auch die Arzneimittelversorgung spezifischer Gruppen in den Blick genommen. In der Vergangenheit wurde immer wieder aufgezeigt, dass für einige Gruppen von Patientinnen und Patienten, wie beispielsweise ältere Menschen, Kinder und Jugendliche sowie andere spezifische Gruppen, Herausforderungen in Bezug auf deren optimale Versorgung mit Arzneimitteln existieren.

Hierbei stehen vor allem ältere Patientinnen und Patienten im Fokus, da diese oft von verschiedenen Erkrankungen gleichzeitig betroffen sind und besonders häufig mit Arzneimitteln therapiert werden. Insgesamt entfielen im Jahr 2020 auf die Versicherten ab 65 Jahre, die einen Anteil von 22% an allen GKV-Versicherten ausmachten, 56% des gesamten GKV-Verordnungsvolumens nach Tagesdosen. Auch zeigt sich, dass 42% der Versicherten über 65 Jahre mit mehr als fünf verschiedenen Wirkstoffen behandelt wurden. Dies stellt nicht nur die Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch die Behandelnden vor Herausforderungen. Dabei kommen auch häufig für Ältere potenziell inadäquate Medikamente (PIM) zum Einsatz: Nahezu jede zweite ältere GKV-versicherte Person erhielt 2020 eine PIM-Verordnung, so das Ergebnis eines Beitrags im Arzneimittel-Kompass, in dem die „PRISCUS-2.0“-Liste vorgestellt wird.

In der diesjährigen Ausgabe des Arzneimittel-Kompass kommen wieder die verschiedenen Disziplinen aus Wissenschaft und Praxis zu Wort: die an der Versorgung beteiligten Akteure wie die Patientenvertretung, die Ärzte- und die Apothekerschaft, die Krankenhäuser, die pharmazeutische Industrie oder die gesetzliche Krankenversicherung. Mehr als 50 Autorinnen und Autoren bringen ihre Fachexpertise in das vorliegende Werk mit 19 verschiedenen Fachbeiträgen ein. Die Beiträge machen deutlich, dass es auch hinsichtlich der Arzneimittelversorgung notwendig ist, die deutsche Versorgungslandschaft qualitätsorientiert weiterzuentwickeln.

Abgerundet wird der Arzneimittel-Kompass auch in diesem Jahr wieder mit einer Beschreibung der zentralen Entwicklungen im GKV-Arzneimittelmarkt. So wurde 2021 bei den Ausgaben für Arzneimittel und Impfstoffe mit 52,0 Milliarden Euro ein erneuter Höchststand erreicht. Dabei basieren diese Ergebnisse auf 810 Millionen Verordnungen von mehr als 210.000 Ärztinnen und Ärzten für 73,3 Millionen GKV-Versicherte. Die Marktsegmente Generika, Biosimilars, Patentarzneimittel, Orphan Drugs oder AMNOG-Arzneimittel werden differenziert beleuchtet und auch die Wirksamkeit der gesetzlichen Regulierungsinstrumente wird betrachtet. Erstmals werden zudem Arzneimittelmarkt und -versorgung Deutschlands mit denen anderer europäischer Länder verglichen.


Originalpublikation:
H. Schröder/P. Thürmann /C. Telschow/M. Schröder/R. Busse (Hrsg.) Arzneimittel-Kompass 2022. Qualität der Arzneimittelversorgung. Springer, Berlin. 326 Seiten; kart.; 42,79 €. ISBN 978-3-662-66040-9
https://doi.org/10.1007/978-3-662-66041-6


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Weitere Informationen:
https://www.wido.de/publikationen-produ ... pass/2022/

Quelle: Pressemitteilung vom 17.11.2022
Peter Willenborg Presse & Kommunikation
Wissenschaftliches Institut der AOK
https://idw-online.de/de/news804965
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Medikamentenengpass: Ruf nach bundeseigener Produktion

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Deutsches Ärztblatt vom 16.12.2022:

Medikamentenengpass: Ruf nach bundeseigener Produktion
Berlin – Angesichts von Lieferengpässen bei wichtigen Medikamenten bringen Experten nun eine staatliche Produktion lebenswichtiger Arzneimittel in Deutschland ins Spiel. Nach der Verlagerung an günstigere Produktionsstandorte etwa in Indien und China in den vergangenen Jahrzehnten sei es Zeit für ein Umdenken, sagte Christian Karagiannidis, Mitglied der Regierungskommission für Krankenhausversorgung, heute im ZDF-Morgenmagazin.
„Wir müssen jetzt schon den Weg gehen, dass wir das Ganze wieder zurückholen. Vielleicht muss man auch diskutieren, dass wir bundeseigene Produktionsstätten brauchen für lebenswichtige Medikamente.“ Auch eine Vorratshaltung könne man machen, sagte der Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Intensivmedizin weiter. Ein Problem sei dabei aber, dass viele Medikamente ein Mindesthaltbarkeitsdatum hätten und damit nicht unbegrenzt zu lagern seien.
… (weiter lesen unter) …. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


Auch Krankenhäuser warnen vor Engpässen bei wichtigen Arzneimitteln
Berlin – Nach den Kinderärzten warnen auch die Krankenhäuser in Deutschland vor wachsenden Engpässen bei wichtigen Arzneimitteln. „Zunehmend verursachen Lieferengpässe große Probleme – auch im Krankenhaus“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, heute den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Als Beispiele nannte er Antibiotika, Krebspräparate und Notfallmedikamente für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Die größte Herausforderung stellen Gaß zufolge derzeit Lieferengpässe bei Notfallmedikamenten dar. Betroffen sei unter anderem bereits seit April der Wirkstoff Alteplase, der als lebensrettende Maßnahme zum Beispiel nach Herzinfarkten und Schlaganfällen eingesetzt werde. Alternativen dafür seien rar oder fehlten ganz, sagte Gaß. Sehr problematisch seien in der derzeitigen Welle von Atemwegserkrankungen aber auch fehlende Mittel wie beispielsweise das Breitbandantibiotikum Amoxicillin.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Arzneimittel gehören in Apotheken, nicht auf den Flohmarkt – schon gar keine abgelaufenen Arzneimittel

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Erkältungswelle trifft Arzneimittelengpass: Wegen Lieferschwierigkeiten sind viele Medikamente momentan nicht zu bekommen - etwa Schmerzmittel, Hustensäfte und Antibiotika. Ein Vorschlag des Bundesärztekammerpräsidenten Klaus Reinhardt, auf Flohmärkten auch abgelaufene Medikamente auszutauschen, sorgte für heftige Kritik (> https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... te452.html ). - Dazu passt das Zitat des Tages - RND.de 20.12.2022: "Arzneimittel gehören in Apotheken, nicht auf den Flohmarkt – schon gar keine abgelaufenen Arzneimittel." - Thomas Benkert, Präsident der Bundesapothekerkammer. - Quelle: viewtopic.php?f=5&t=48&p=7482#p7482
Es zeigen sich immer mehr die Fehlentwicklungen einer hemmunsglosen Globalisierung! Lücken in der Arzneimittelversorgung gibt es eigentlich schon seit Jahren - und jetzt kommt die Anregung, einen "Arzneimittel-Flohmarkt" in Gang zu bringen.
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Eckpunkte des BMG zur Vermeidung von Lieferengpässen

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Eckpunkte des BMG zur Vermeidung von Lieferengpässen
Lieferproblem muss angegangen werden, aber statt nur Geld ist gemeinsame Arzneimittelstrategie aller Akteure nötig


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Zu den Eckpunkten zur Vermeidung von Lieferengpässen von Arzneimitteln aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):

(Berlin, 20.12.2022) „Die Menschen müssen sich auf eine zuverlässige Arzneimittelversorgung im Krankheitsfall verlassen können. Diese Verlässlichkeit ist derzeit durch die aktuellen Lieferprobleme der Pharmahersteller nicht gegeben. Lieferverpflichtungen der pharmazeutischen Industrie wurden nicht eingehalten, womit es zu nicht hinnehmbaren Engpässen in der Versorgung gekommen ist. Die Krankenkassen fordern deshalb schon seit längerem mehr Transparenz und Meldeketten bei Lieferproblemen, ebenso wie die Einführung einer Mindestbevorratung.

Problematisch ist allerdings, dass durch den geplanten Gesetzentwurf wichtige wettbewerbliche Instrumente, wie die Rabattverträge oder Festbetragsregelungen bei patentfreien Arzneimitteln ausgesetzt oder abgeschwächt werden sollen, ohne dass diese Maßnahmen automatisch zu einer Beseitigung der Lieferprobleme führen. Auf jeden Fall werden die Regelungen zu einer weiteren Verteuerung der Arzneimittelversorgung führen. Eine pauschale Abschaffung der Festbeträge und Rabattverträge für Kinderarzneimittel erhöht die Gewinne der Pharmaindustrie, aber löst nicht die Probleme.

Wir brauchen eine umfassende Arzneimittelstrategie, die langfristig in der Lage ist, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dafür brauchen wir einen runden Tisch unter Beteiligung aller Akteure – Pharmaindustrie, Großhandel, Krankenkassen und Apotheken.“

Aktuelle Fotos der vdek-Vorsitzenden für die Berichterstattung finden Sie in unserem Bildarchiv. > https://www.vdek.com/presse/bildarchiv.html


Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse
- BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
- DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
- hkk – Handelskrankenkasse, Twitter: @hkk_Presse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).

In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 380 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.


Quelle: Pressemitteilung vom 20.12.2022
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin, Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
www.vdek.com
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Eckpunktepapier zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln

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0481 / 20. Dezember 2022
Pressemitteilung von Kathrin Vogler


Das Eckpunktepapier zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln ist ein Herumdoktern ohne Rücksicht auf Risiken und Nebenwirkungen

"Gut, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf die dramatischen Versorgungsengpässe bei Krebsmedikamenten, Antibiotika und Fiebersaft für Kinder reagieren will. Schlecht, dass an den Ursachen für die bestehenden Missstände wieder mal nur herumgedoktert werden soll, ohne Rücksicht auf Risiken und Nebenwirkungen", sagt Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu Lauterbachs Eckpunktepapier zur Vermeidung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Vogler weiter:

"Wird die Preisobergrenze für bestimmte Kinderarzneien um das 1,5-fache eines aktuell bestehenden Festbetrags angehoben, setzt das voraus, dass die Pharmaindustrie transparent macht, wie sich der aufgerufene Preis für ein Medikament zusammensetzt. Es muss ausgeschlossen werden, dass diese Entscheidung letztendlich nur den Profit der Konzerne steigert.

Um die Vorhaltung versorgungskritischer Arzneimittel zu gewährleisten, will Lauterbach zudem eine 'kontinuierliche Marktbeobachtung'. Das ist längst überfällig, reicht aber nicht aus: Nach Paragraph 52b des Arzneimittelgesetzes sind die Pharmaunternehmen verpflichtet, eine angemessene und kontinuierliche Bereitstellung der in Verkehr gebrachten Arzneimittel sicherzustellen. Hier muss deshalb endlich auch über Regelungen gesprochen werden, die strategischer Verknappung und Preispoker durch die Pharmaindustrie einen Riegel vorschieben.

Der im Eckpunktepapier angekündigte Versuch, das System der Rabattverträge für patentfreie Krebsmedikamente und Antibiotika aufzubrechen, zeigt, dass Lauterbach das Problem 'Globalisierung und fragile Lieferketten' zwar erkannt hat, es aber so nicht lösen kann. Neben dem günstigsten Anbieter aus dem nicht-europäischen Ausland - meist aus Indien oder China - soll nun auch immer in einem zweiten Los der günstigste Hersteller aus der EU berücksichtigt werden. Zum einen sind europäische Firmen vielfach abhängig von Wirkstoffimporten aus Drittländern, für viele Wirkstoffe gibt es kaum alternative Produzenten. Zum anderen werden auch innerhalb der EU viele Generika nur noch von wenigen oder gar einzelnen Firmen produziert, so dass diese bei den Ausschreibungen wieder Fantasiepreise ansetzen könnten - zu Lasten der ohnehin gebeutelten Krankenkassen.

DIE LINKE warnt schon seit Jahren vor Lieferengpässen bei Arzneimitteln und fordert ein Ende des Rabattvertragssystems als deren wichtigste Ursache. In der Kassenversorgung braucht es realistische Festpreise, die für die Unternehmen kostendeckend sind und für die Patienten Aufzahlungen verhindern. Nur so ist eine wirtschaftliche Versorgung durch eine ausreichende Zahl von Anbietern zu gewährleisten und monopolisierte Versorgung zu vermeiden.
So lange es von staatlicher Seite keine konsequente Kontrolle gibt, welche Arzneimittel wie, wo, in welchen Mengen und zu welchem Preis hergestellt werden oder ob essentielle Arzneimittel tatsächlich in ausreichendem Maße bevorratetet werden, um akute Arzneimittelengpässe auszugleichen, wird es immer wieder zu solchen Versorgungsengpässen kommen. Wenn die Pharmaindustrie über 'politisch gewollten Kostendruck' lamentiert und die Produktion dringend benötigter Fiebersäfte für Kinder als 'Verlustgeschäft' bezeichnet, darf die Antwort aus dem Ministerium nicht sein, die Unternehmen mit noch attraktiveren Bedingungen zu locken und dafür der ohnehin schon defizitären GKV und damit den Beitragszahlern noch tiefer in die Taschen zu greifen. DIE LINKE fordert eine Arzneimittelforschung und -produktion, die sich an den Bedarfen der Menschen und nicht am Gewinnstreben der Pharmaindustrie orientiert."

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Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecherin: Sandy Stachel, Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/22 10 28 35 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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Gesetz gegen Arzneimittel­engpässe: Kassen sollen mehr zahlen müssen

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Deutsches Ärzteblatt vom 20.12.2022:

Gesetz gegen Arzneimittel­engpässe: Kassen sollen mehr zahlen müssen

Berlin – Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will den grassierenden Lieferengpässen bei generischen Arzneimitteln mit einer Preisgestaltungs- und Vergütungsreform begegnen. Das geht aus einem Eckpunkte­papier für ein Lieferengpassgesetz hervor, das das BMG heute vorgelegt hat. Insbesondere bei Kinderarzneimitteln soll die Reform Abhilfe schaffen.
Inmitten einer öffentlichen Debatte über schwere Versorgungsprobleme in der Pädiatrie und sich verschlimmernde Engpässe bei Arzneimitteln hat das BMG heute ein Eckpunktepapier für ein Gesetz vorgelegt, das die Situation bereits kurzfristig entschärfen soll.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


...
Berlin – Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Bekämpfung von Arzneimittel­engpässen durch eine Reform der Marktmechanismen stoßen auf gemischtes Echo. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) begrüßt sie, der Apothekerschaft hingegen wurde nicht nur eine seit langem geäußerte Forderung erfüllt, sie erhalten auch ein neues Honorar – und zeigen sich dennoch entrüstet.
„Die Gesetzesinitiative des Bundesgesundheitsministers geht in die richtige Richtung“, kommentierte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen die heute veröffentlichten Eckpunkte für ein neues Arzneimittelgesetz. Das gelte insbesondere mit Blick auf Kinderarzneimittel: „Es ist ein richtiger Ansatz, unter anderem die Preisregeln für Kinderarzneimittel zu lockern und Festbeträge sowie Rabattverträge abzuschaffen“, erklärte der stellvertretenden KBV-Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Medikationsplan muss schnell auffindbar sein

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BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.

Für den medizinischen Notfall vorsorgen
Medikationsplan muss schnell auffindbar sein


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Zum Tag der Notfallmedizin am 27. Mai 2023 ruft die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen Patientinnen und Patienten dazu auf, für medizinische Notfälle vorzusorgen. Wer über einen längeren Zeitraum Medikamente einnimmt, sollte seinen aktuellen Medikationsplan zu Hause leicht auffindbar aufbewahren und ihn unterwegs bei sich haben. So können Rettungskräfte schnell erfassen, welche Medikamente regelmäßig eingenommen werden. Der bundeseinheitliche Medikationsplan wird Patientinnen und Patienten bei längerer Einnahme von drei und mehr verschreibungspflichtigen Arzneimitteln in der Regel vom Hausarzt oder der Hausärztin ausgestellt.
Damit der aktuelle Medikationsplan für den Rettungsdienst leicht zu finden ist, sollte er auf einer Ablage oder an einer Pinwand aufbewahrt werden. Gut sichtbare Hinweise helfen ebenso wie die Aufbewahrung in einer Notfalldose im Kühlschrank. Für unterwegs empfiehlt sich eine aktuelle Kopie des Medikationsplans im Portemonnaie oder der Handtasche.
Im Notfall hilfreich ist es zudem, wenn der Medikationsplan auf der Gesundheitskarte oder der elektronischen Patientenakte digital gespeichert ist. Ärztinnen und Ärzte können den Medikationsplan digital speichern, wenn die Patientin oder der Patient es wünscht.  
„Die digitale Lösung ist leicht auffindbar und unterwegs verfügbar. Aber noch machen wir davon zu wenig Gebrauch. Dabei können auch diejenigen davon profitieren, die das Internet selbst nicht nutzen. Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse und sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf die digitale Speicherung an“, rät die BAGSO-Vorsitzende Dr. Regina Görner.
Eine aktuelle Umfrage der Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ zeigt, dass der Medikationsplan mittlerweile weit verbreitet ist: von 568 Befragten, die über einen längeren Zeitraum drei oder mehr Arzneimittel anwendeten, gaben 76 % an, einen Medikationsplan zu haben. Die Mehrheit von ihnen bewahrt ihn jedoch zu Hause nicht gut sichtbar auf, sondern z.B. in einem Ordner oder einer Schublade. Nur jeder fünfte Befragte hat seinen Medikationsplan unterwegs dabei. 15% gaben an, einen digitalen zusätzlich zum ausgedruckten Medikationsplan zu haben.
Informationen zur Umfrage

Über die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“
Die Initiative der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen klärt Patientinnen und Patienten über ihren Anspruch auf einen aktuellen Medikationsplan auf. Patientinnen und Patienten erhalten zudem Hinweise für den sinnvollen Umgang mit dem Medikationsplan. Die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ wird von vielen Partnern getragen und durch die forschenden Arzneimittelhersteller Pfizer, MSD und Novartis unterstützt. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze hat die Schirmherrschaft über die Initiative übernommen.
www.medikationsplan-schafft-ueberblick.de

Über die BAGSO
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. In der BAGSO sind mehr als 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.05.2023
Pressekontakt
Barbara Stupp
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstr. 49
53111 Bonn
Tel.: 0228 24 99 93 - 12
E-Mail: stupp@bagso.de
www.bagso.de
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