Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen 2022 veröffentlicht

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
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WernerSchell
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Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen 2022 veröffentlicht

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Landesregierung veröffentlicht Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen 2022

Neue Rahmenvorgaben schaffen die Voraussetzungen für eine nachhaltige Stärkung der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen

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Foto: Panthermedia / dlpn - MAGS NRW


Nach einem zweijährigen Überarbeitungsprozess hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales heute den Krankenhausplan 2022 für Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Ziel ist die nachhaltige Stärkung der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen.

Bei der Erstellung des neuen Plans haben die Akteure des nordrhein-westfälischen Krankenhauswesens im sogenannten “Landesausschuss für Krankenhausplanung”, dem unter anderem die Krankenhausgesellschaft, die Krankenkassen sowie die Ärztekammern angehören, intensiv mitgewirkt.

Alle Entscheidungen zur konkreten Umsetzung der Vorgaben des Krankenhausplans in den Regionen Nordrhein-Westfalens werden durch sogenannte regionale Planungskonzepte erfolgen. Das Verfahren für diesen Prozess wird derzeit vorbereitet.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann: „Unser Leitsatz lautet: Die Strukturen müssen für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Strukturen. Es geht am Ende um eine verlässliche und hochwertige Krankenhausversorgung für die Menschen in unserem Bundesland – in den Ballungsräumen ebenso wie in den ländlichen Regionen. Ich freue mich, dass wir auf dieser Basis ein Einvernehmen im Landesausschuss für Krankenhausplanung erzielt haben. Das ist die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des Plans in den Regionen – zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“

Der neue Krankenhausplan ermöglicht es dem Land künftig, die Krankenhausstrukturen aktiver zu gestalten. Dazu erfolgt eine Planung auf der Basis konkreter Fallzahlen über sogenannte Leistungsbereiche und Leistungsgruppen in Verbindung mit Qualitätsvorgaben. So lässt sich eine bessere Koordination und Kooperation zwischen den Krankenhäusern mit einer Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung verbinden.

Der Krankenhausplan gibt zudem vor, dass ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung für 90 Prozent der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen innerhalb von 20 Autominuten erreichbar sein muss.

Das Verfahren zur Umsetzung der neuen Vorgaben in den Regionen Nordrhein-Westfalens durch sogenannte regionale Planungskonzepte wird derzeit vorbereitet. Auch hier ist es dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales wichtig, alle wesentlichen Akteure einzubinden, um ein möglichst breites Einvernehmen zu erreichen.


WEITERES ZUM THEMA

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Aktueller Krankenhausplan Nordrhein-Westfalen > https://www.mags.nrw/aktueller-krankenh ... -westfalen
Die Strukturen müssen für die Menschen da sein, nicht die Menschen für die Strukturen

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Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen > https://www.mags.nrw/krankenhausplanung
Mit dem neuen Krankenhausplan ist eine differenzierte Planungssystematik eingeführt worden, die effektive Steuerung, Transparenz und Qualität verbindet.



- Krankenhausplan NRW 2022 PDF, 27236.6 KB > https://www.mags.nrw/sites/default/file ... w_2022.pdf
- Übersichtstabelle über die Qualitätskriterien PDF, 378.4 KB > https://www.mags.nrw/sites/default/file ... terien.pdf
- Übersichtstabelle über die Leistungsgruppendefinitionen PDF, 381.7 KB > https://www.mags.nrw/sites/default/file ... tionen.pdf


Quelle: Pressemitteilung vom 27.04.2022
Mi­nis­te­ri­um für Ar­beit, Ge­sund­heit und So­zia­les des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len

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Siehe auch:
> Ökonomisierung des Gesundheits- und Pflegesystems beenden! > viewtopic.php?f=5&t=422


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WernerSchell
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Zustimmung für NRW-Krankenhausplanung aus dem Virchowbund

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Virchowbund, Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V.
Landesgruppen Nordrhein und Westfalen-Lippe



Zustimmung für NRW-Krankenhausplanung aus dem Virchowbund

Neukirchen-Vluyn / Arnsberg, 2. Mai 2022 – Die neue Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen ist ein notwendiger, richtiger Schritt, um die Gesundheitsinfrastruktur den aktuellen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. Dieses positive Urteil sprechen die Vorsitzenden der Landesgruppen Nordrhein sowie Westfalen-Lippe im Virchowbund, die beiden Fachärzte für Allgemeinmedizin Dr. André Bergmann und Gert Buchner.

„Das Konzept, das Gesundheitsminister Laumann vorgelegt hat, genießt nicht umsonst breite Unterstützung aus der Ärzteschaft, von Klinikbetreibern, Kassen und Experten aus Theorie und Praxis“, erklärt Dr. André Bergmann. „Denn endlich wird bei der Krankenhausplanung auf die Qualität geschaut anstatt auf die Bettenzahl.“

Gert Buchner lobt, dass sich der Krankenhausplan dazu bekennt, mehr Leistungen ambulant statt stationär anbieten zu wollen. „Der ambulante Sektor hat in der Pandemie die Krankenhäuser vor dem Zusammenbruch bewahrt. Ärzte in Praxen und Kliniken wollen gerne noch enger abgestimmt arbeiten. Die Politik muss dafür die Weichen stellen und z. B. bessere Rahmenbedingungen für Belegärzte schaffen.“

Dass weniger, aber dafür besser ausgestattete Krankenhäuser die Versorgung in Stadt und Land tatsächlich verbessern werden, haben mehrere Gutachten und Studien in den letzten Jahren gezeigt. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist das zuerst kontra-intuitiv. Wenn das Krankenhaus vor Ort ganz oder einzelne Abteilungen schließt, schürt das Ängste. Doch die Erfahrung zeigt: Im Krankheitsfall lassen sich auch die Patienten tendenziell lieber in Spezialkliniken als in kleinen Kreiskrankenhäusern versorgen.

Die Politik muss deshalb die unbestreitbaren Vorteile dieses Systemwechsels gut erklären, fordern die Virchowbund-Landesvorsitzenden. „Dass der SPD-Kandidat Kutschaty stattdessen billigen Populismus betreibt und die Bedenken anstachelt, um Stimmen zu fangen, ist aus meiner Sicht unverantwortlich“, kritisiert Dr. Bergmann.

Tatsächlich hat die neue Krankenhausplanung das Potenzial, wirtschaftlichen Druck aus dem Gesundheitswesen zu nehmen. Jahrelange Unterfinanzierung, Fehlplanung und falsche Anreize haben u. a. zu Pflegenotstand und Fachkräftemangel geführt. Statt vieler Kliniken mit chronischem Personalmangel sei es besser, weniger Kliniken mit ausreichend Personal zu haben, sind die beiden Landesgruppenvorsitzenden überzeugt: „Davon profitieren die Patienten genauso wie die Pflegekräfte und Ärzte.“

Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle. Pressemitteilung vom 02.05.2022
Virchowbund
Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressestelle
Leitung: Klaus Greppmeir
Pressereferent: Adrian Zagler
Tel: 0 30 / 28 87 74 - 124
Fax: 0 30 / 28 87 74 - 115
presse@virchowbund.de
www.virchowbund.de
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Gesundheitsversorgung auf dem Land ...

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Institut Arbeit und Technik
der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen – Bocholt – Recklinghausen
Pressemitteilung vom 4. Juli 2022


Gesundheitsversorgung auf dem Land
- mit Spezialisierung, Verbundlösungen und Telemedizin gegen die drohende Unterversorgung

Auf dem Land kann eine ausreichende Gesundheitsversorgung oft nur schwierig sichergestellt werden. Krankenhäuser müssen – bei eingeschränkten finanziellen Mitteln – den Fachkräftemangel und Digitalisierungsdruck bewältigen und auch die ambulante Versorgung leidet unter dem Hausarztmangel. Der demografische Wandel wird das Krankheitsspektrum nachhaltig verändern und die Patientenzahl zukünftig wachsen lassen. „Es braucht neue Versorgungskonzepte und -ansätze, wie beispielsweise Spezialisierungen, Verbundbildungen und telemedizinische Leistungen“ rät das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule).

Im neuen Forschung Aktuell werden die Ergebnisse einer Versorgungsanalyse vorgestellt, die Elena Cramer, Peter Enste und Jenny Wielga im südöstlichen Sauerland durchgeführt haben. Exemplarisch werden hier zukünftige Versorgungsbedarfe und Entwicklungsmöglichkeiten aufgedeckt. So haben aufgrund der potenziell geringeren Nachfrage, verbunden mit der niedrigen Bevölkerungsdichte im ländlichen Raum, kleinere Kliniken Nachteile und können nicht mit großen Krankenhäusern mithalten. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren die Patientenzahlen steigen: Die Hochrechnung der Fallzahlen für den gesamten Hochsauerlandkreis für das Jahr 2040 prognostiziert eine deutliche Zunahme für verschiedene alterstypische Krankheitsbilder wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, COPD oder Arthrose. Zudem nimmt mit der zunehmenden Anzahl hochaltriger Personen (80 Jahre und älter) auch die Anzahl dementiell erkrankter Personen zu.

Das Team vom IAT-Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft & Lebensqualität hat verschiedene Lösungsvorschläge entwickelt: Beispielsweise könnten Krankenhäuser in ländlichen Regionen sich bzgl. ihrer Spezialbereiche mit benachbarten Krankenhäusern abstimmen und ihr Angebot somit gegenseitig ergänzen, anstatt in Konkurrenz zu treten, ganz im Sinne des neuen Krankenhausrahmenplans des Landes Nordrhein-Westfalen, der in den kommenden Jahren möglichst zeitnah umgesetzt werden soll. Eine stärkere Spezialisierung könnte eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten, vorausgesetzt natürlich, die bestehenden Angebote und zukünftigen Bedarfe werden im Vorfeld erhoben. Darüber hinaus sollte dort, wo sich fachliche Engpässe ergeben, über telemedizinische Zusammenarbeit die Expertise aus Kooperationskrankenhäusern und Häusern der Maximalversorgung eingeholt werden.

Weitere Handlungsansätze für die Krankenhäuser wären beispielsweise eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Angeboten zu schaffen oder auch patientenorientierte Verbesserungen beim Übergangsmanagement. Ein weiterer Schritt könnte auch der Ausbau von ambulanten Angeboten durch die Krankenhäuser vor Ort sein, natürlich nur dort, wo keine Konkurrenz zu den Angeboten niedergelassener Ärzt:innen zu erwarten ist.

Kontakt:
Elena Cramer, Tel.: (0)209 1707 155, cramer@iat.eu; Dr. Peter Enste, Tel.: (0)209 1707 133; enste@iat.eu, Jenny Wielga, Tel.: (0)209 1707 163, wielga@iat.eu

Aktuelle Publikation: https://www.iat.eu/media/forschungaktuell_2022-07.pdf

Claudia Braczko
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik
Zentrale wissenschaftliche Einrichtung der
Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen
Telefon: 0209/1707-176
E-Mail: braczko@iat.eu
Web: www.iat.eu
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Krankenhausplanung in NRW: Verhandlungen starten

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Deutsches Ärzteblatt vom 17.11.2022

Krankenhausplanung in NRW: Verhandlungen starten

Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalen (NRW) beginnen die Verhandlungen zwischen den Krankenhäusern und den Krankenkassen über die Versorgungskonzepte in den Regionen. Diese sollen im Rahmen der neuen Kran­kenhausplanung darüber entscheiden, welches Krankenhaus künftig welche Leistungen anbietet.

„Ich bin zuversichtlich, dass unsere Krankenhäuser und Krankenkassen in den allermeisten Fällen gute, in­no­vative und zukunftsfeste Konzepte für die stationäre Versorgung vor Ort entwickeln werden“, sagte NRW-Ge­sundheitsminister Josef Laumann (CDU). Ziel der Verhandlungen seien eine sinnvolle Aufgabenteilung der Kran­kenhäuser und mehr Zusammenarbeit untereinandern.

... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Ältere Patienten mit Demenz in den Krankenhäusern optimal versorgen und betreuen!

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Ältere Patienten mit Demenz in den Krankenhäusern optimal versorgen und betreuen!

Die Zahl der älteren Patienten in den Krankenhäusern, die neben einer akuten Erkrankung die Diagnose Demenz haben, steigt deutlich an. Die individuelle Versorgung und Betreuung ist eine besondere Herausforderung. Um auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patienten eingehen zu können, sind Demenzstationen erforderlich. Die Geriatrie ist besonders gefordert! - Die anstehende Krankenhausreform muss daher die Bedürfnisse der älteren Menschen besonders in den Blick nehmen.


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