Die neue Bundesregierung ("Ampel") kann ihre Arbeit aufnehmen und die vereinbarten Reformen in Gang bringen ...

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
WernerSchell
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Hat das System der Pflegeversicherung noch eine Zukunft -

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 27.06.2022:

Kretschmer mahnt neue Debatte über Pflegeversicherung an
Görlitz – Eine Grundsatzdebatte über die Finanzierung der Pflege hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angemahnt. Das aktuelle System der Pflegeversicherung habe keine Zukunft: Sie sei zu teuer und liege auf den Schultern von immer weniger Menschen, sagte Kretschmer während einer Podiumsdiskussion auf dem Görlitzer Lausitzkirchentag. „Man steht jetzt vor der Wand: Der Berg ist da und man kann ihn nicht mehr wegdiskutieren“, betonte Kretschmer.
Der Referent des Caritasverbands der katholischen Diözese Görlitz, Matthias Schmidt, sagte, in Sachsen könne man nur auf Nachwuchskräfte von außerhalb hoffen. Wer in die Pflege gehe, müsse sich bis zum Ende seines Arbeitslebens auf eine faire Entlohnung verlassen können.
… (weiter lesen unter) … > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Die Kassen sind leer ...

Beitrag von WernerSchell »

Zitat der Woche in "CAREkonkret" vom 15.07.2022:
"Auch für die vielen gut gemeinten Absichten im Koalitionsvertrag sind die Kassen leer."
AOK-Vorsitzende Carola Reimann gegenüber dem "Handelsblatt"
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Warum Deutschland für Pflegekräfte kaum attraktiv ist

Beitrag von WernerSchell »

Warum Deutschland für Pflegekräfte kaum attraktiv ist

2030 werden in Deutschland voraussichtlich eine halbe Million Pflegekräfte fehlen. Fachpersonal aus dem Ausland soll helfen, die Lücke zu schließen. Doch die Bilanz ist bislang ernüchternd.

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... (weiter lesen unter) ... > https://www.dw.com/de/warum-deutschland ... a-62604761

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"Deutschland ist kein attraktiver Arbeitsort für Pflegende. Und das spricht sich auch außerhalb Deutschlands herum." - Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates (Zitat der Woche in "CAREkonkret", 05.08.2022) - Für Christine Vogler ist Personalgewinnung im Ausland kein Rezept, das auf Dauer erfolgreich sein kann (Quelle: https://www.carevor9.de/care-inside/deu ... -pflegende ).
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2030 werden in Deutschland voraussichtlich eine halbe Million Pflegekräfte fehlen

Beitrag von WernerSchell »

In den sozialen Medien gepostet:

2030 werden in Deutschland voraussichtlich eine halbe Million Pflegekräfte fehlen. Fachpersonal aus dem Ausland soll helfen, die Lücke zu schließen. Doch die Bilanz ist bislang ernüchternd. = Politisches Totalversagen!
"Deutschland ist kein attraktiver Arbeitsort für Pflegende. Und das spricht sich auch außerhalb Deutschlands herum." - Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates (Zitat der Woche in "CAREkonkret", 05.08.2022) - Für Christine Vogler ist Personalgewinnung im Ausland kein Rezept, das auf Dauer erfolgreich sein kann. … > viewtopic.php?f=5&t=301&p=6012#p6012 / > viewtopic.php?f=5&t=242


Bedarf an Pflegekräften in Deutschland Notstand.png
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Deutliche Entlastungen für die professionell Pflegenden gefordert

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (14. Oktober 2022, Nr. 32/2022)


Ankündigungen des Bundesgesundheitsministers müssen schnell Taten folgen
Der Deutsche Pflegerat fordert deutliche Entlastungen für die professionell Pflegenden


Zur Befragung des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. Karl Lauterbach vor dem Deutschen Bundestag (12. Oktober 2022) unterstreicht Irene Maier, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Auf dem Deutschen Pflegetag 2022 hat der Bundesgesundheitsminister in der letzten Woche ein eigenes Gesetz zur Entbürokratisierung der Pflege angekündigt. Genannt hat er dies bei der Befragung vor dem Deutschen Bundestag nicht mehr. Es wird dringend und schnell benötigt. Bestandteile dieser Entbürokratisierung müssen die neue Aufgabenverteilung im Gesundheitswesen wie auch verbesserte Strukturen und Abläufe sein. Und es ist sicherzustellen, dass die anderen geplanten neuen Gesetze nicht gleichzeitig zu einer höheren Bürokratie führen.

Den Ankündigungen des Bundesgesundheitsministers zur wirtschaftlichen Unterstützung der Studierenden in der akademischen Pflege müssen schnell Taten folgen.

Die Frage der Weitergeltung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht darf nicht ausschließlich vom Verlauf der Pandemie abhängig gemacht werden, wie der Minister dies plant. Einbezogen werden muss bei der Entscheidung das Know-how der Profession Pflege; insbesondere in Fragen des Infektionsschutzes und der Hygiene.

Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass die geplante Öffnung des Systems, sodass stationäre Leistungen ohne Aufenthalt in der Klinik erbracht werden können, schnell Pflegekräfte freisetzt bzw. zu einer geringeren Belastung derselben führt.

Stationäre Pflegeeinrichtungen wie auch ambulante Pflegedienste sollen die Möglichkeit erhalten, so der Minister, ihre Vergütungsverträge kurzfristiger anzupassen, sodass die zusätzlichen Kosten umgelegt werden können. Hierzu muss jedoch auch geregelt werden, dass die Kassen und Sozialhilfeträger als Kostenträger diese Mehrkosten auch tatsächlich akzeptieren; im SGB XI-Bereich und bei der ambulanten Pflege auch im SGB V-Bereich.

Versprochen hat Lauterbach, sich im nächsten Jahr mit der Finanzierung der Pflegeversicherung auseinanderzusetzen. Das ist eindeutig zu spät. Die Lage ist bereits jetzt prekär.

Der vor allem in den letzten Tagen geprägte Begriff des kalten Strukturwandels macht deutlich, dass die Einrichtungen im Pflege- und Gesundheitswesen dringend Hilfe und gute Rahmenbedingungen bedürfen. Dies muss die Politik gewährleisten.“

Ansprechpartnerin:
Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (030) 398 77 303
Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Nachhaltige Finanzierung für die Pflege

Beitrag von WernerSchell »

Zahlung für Pflegevorsorgefonds aussetzen?
vdek: Wir brauchen eine nachhaltige Finanzierung für die Pflege, die auch die Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts berücksichtigt


(Berlin, 4.11.2022) Zu den Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach, in diesem Jahr 2022 die Zahlungen in den Pflegevorsorgefonds auszusetzen, um damit das Defizit in der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro[1] auszugleichen, erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):

„Die Aussetzung der Zahlung in den Pflegevorsorgefonds sehen wir sehr kritisch. Das Sondervermögen war eigentlich dafür gedacht, die Auswirkungen des demografischen Wandels in 20 Jahren für die Babyboomerjahrgänge abzufedern. Nun werden – wie bei Errichtung des Fonds im Jahre 2015 von den Ersatzkassen bereits befürchtet – die Beitragsmittel zweckentfremdet, um die aktuellen Probleme der Sozialen Pflegeversicherung zu lösen. Das ist ein ungerechtfertigter Eingriff des Staates in das Sondervermögen des Pflegevorsorgefonds.

Großer Finanzbedarf in 2023 durch Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Darüber hinaus werden die durch die Aussetzung erzielten 1,6 Milliarden Euro bei Weitem nicht ausreichen, um das Defizit Ende 2022 auszugleichen und die SPV stabil in den Folgejahren zu finanzieren. Erschwerend kommt hinzu, dass bis zum Sommer 2023 das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Berücksichtigung der Zahl der Kinder bei der Beitragsbemessung in der SPV umgesetzt werden muss. Dies wird einen erheblichen Finanzbedarf erzeugen. Hinzu kommen weiterhin coronabedingte Mehrbelastungen und die steigende Zahl von Pflegebedürftigen.

Wir brauchen keine weitere Flickschusterei in der SPV, sondern jetzt - und nicht erst im Sommer 2023 - eine solide und verlässliche Finanzreform der SPV. Die Ersatzkassen haben wiederholt ihre Vorschläge für eine solide Finanzierung der SPV in den politischen Prozess eingebracht. Dazu gehören ein dauerhafter dynamisierter Steuerzuschuss, die Einbeziehung der Privaten Pflegeversicherung in den Ausgleichsfonds und - zur finanziellen Entlastung der Pflegebedürftigen - die vollständige Investitionskostenübernahme der Pflegeheime durch die Länder.“

Hintergrund:
Der Vorsorgefonds war 2015 durch die Große Koalition errichtet worden. Damit soll der Beitrag zur SPV ab 2034 stabilisiert werden. Der Fonds wird paritätisch finanziert. Am 30.6.2021 lagen im Fonds circa 10 Milliarden Euro. Im Pflegevorsorgefonds werden jährlich 0,1 SPV-Beitragspunkte angelegt. Das entspricht rund 1,6 Milliarden Euro.

Aktuelle Fotos der vdek-Vorsitzenden für die Berichterstattung finden Sie in unserem Bildarchiv. > https://www.vdek.com/presse/bildarchiv.html

[1] Unter Berücksichtigung des zusätzlichen Bundeszuschusses von 1 Milliarde Euro aus dem Referentenentwurf zur Pandemiekosten-Erstattungsverordnung.

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) ist Interessenvertretung und Dienstleistungsunternehmen aller sechs Ersatzkassen, die zusammen mehr als 28 Millionen Menschen in Deutschland versichern:
- Techniker Krankenkasse (TK), Twitter: @TK_Presse
- BARMER, Twitter: @BARMER_Presse
- DAK-Gesundheit, Twitter: @DAKGesundheit
- KKH Kaufmännische Krankenkasse, Twitter: @KKH_Politik
- hkk – Handelskrankenkasse, Twitter: @hkk_Presse
- HEK – Hanseatische Krankenkasse, Twitter: @HEKonline

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) wurde am 20. Mai 1912 unter dem Namen „Verband kaufmännischer eingeschriebener Hilfskassen (Ersatzkassen)“ in Eisenach gegründet. Bis 2009 firmierte der Verband unter dem Namen „Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.“ (VdAK).

In der vdek-Zentrale in Berlin sind mehr als 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In den einzelnen Bundesländern sorgen 15 Landesvertretungen mit insgesamt rund 380 sowie mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pflegestützpunkten für die regionale Präsenz der Ersatzkassen.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.11.2022
Michaela Gottfried
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Pressesprecherin, Abteilungsleiterin Kommunikation
Askanischer Platz 1
10963 Berlin
Tel.: 0 30 / 2 69 31 – 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
Mobil: 01 73 / 25 13 13 3
michaela.gottfried@vdek.com
www.vdek.com
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Verbesserungen für die Langzeitpflege – Fehlanzeige. Pflegepolitik hat keine Antwort auf die dramatische Entwicklung in

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Ein Jahr Koalitionsvertrag: Verbesserungen für die Langzeitpflege – Fehlanzeige. Pflegepolitik hat keine Antwort auf die dramatische Entwicklung in der Pflege

Am 07.12.2022 jährt sich die Unterzeichnung des Koalitionsvertrages der Ampelregierung. Trotz guter Ansätze wurden bisher kaum entscheidende Weichen zur langfristigen Sicherstellung der Langzeitpflege gestellt. Der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD) und der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) fordern die zügige Umsetzung der Vorhaben im Koalitionsvertrag und eine tragfähige Strategie für die Langzeitpflege.

Berlin/Freiburg, 07.12.2022 | „Im zurückliegenden Jahr hat die Langzeitpflege vor allem die Auswirkungen einer sich ständig ändernden Corona-Politik zu spüren bekommen. Das Infektionsschutzgesetz überflutet die Träger mit nicht refinanzierter Bürokratie“, resümiert Eva-Maria Güthoff, Vorstandsvorsitzende des VKAD. „Es fehlen nach wie vor ernstzunehmende Maßnahmen, um die Langzeitpflege zu entlasten. Die Politik muss ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag jetzt in die Tat umsetzen“, fordert Güthoff.
„Wir müssen die Krise endlich in den Griff bekommen, denn die Situation in der Langezeitpflege ist mittlerweile dramatisch. Die Kapazitäten in der ambulanten und stationären Langzeitpflege decken nicht mehr den tatsächlichen Pflegebedarf: ambulante Touren werden abgesagt und in stationären Einrichtungen Betten nicht mehr belegt. Grund hierfür ist trotz steigernder Ausbildungszahlen der Personalmangel. Die guten Ideen gegen diesen Personalmangel, wie die Ausbildungsförderung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege durch beispielsweise einen kompetenzorientierten Qualifikationsmix und die Übertragung heilkundlicher Tätigkeiten auf das Fachpersonal, dürfen nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden“, sagt Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzender des DEVAP e.V.

Eigenanteile: Gesetzlich begrenzen und Ausbildungsumlage herausnehmen

„Bestimmte Stellschrauben, wie sie der Koalitionsvertrag vorsieht, können Pflegebedürftige und Angehörige schon jetzt entlasten und sollten zeitnah umgesetzt werden“, führt Wesemann weiter an: „Die Behandlungspflege muss auch in der stationären Pflege endlich von den Krankenkassen übernommen werden und die pandemiebedingten Zusatzkosten vollständig aus Steuermitteln finanziert werden, damit die Pflegeversicherung endlich wieder hinreichend liquide ist. Zudem belegen Zahlen der AOK[1], dass die pflegebedingten Eigenanteile trotz der Entlastung durch die letzte Pflegereform deutlich steigen“, so Wesemann weiter. „Wir dürfen die Pflegebedürftigen mit dieser Last nicht allein lassen. Langfristig hilft nur eine gesetzliche Begrenzung der Eigenanteile, die die Kosten für Pflegebedürftige kalkulierbar macht.“ Hierzu fordern die beiden Verbände, die Ausbildungskostenumlage wie geplant noch in dieser Legislatur aus den Eigenanteilen herauszunehmen.

Von der im Juni 2023 anstehenden Einführung der Personalbemessung erhoffen sich die Träger, zukünftig mehr Pflegefachhelferinnen und -helfer beschäftigen zu können, um Fachkräften in der Pflege die dringend nötige Entlastung zu bringen. VKAD und DEVAP setzen sich vor diesem Hintergrund seit längerem für die Förderung und bundesweite Vereinheitlichung der Ausbildung zur Pflegeassistenz ein, um mehr Menschen für den Beruf zu gewinnen.

„Neben den kleineren Maßnahmen muss die Politik die langfristigen Strategien verfolgen. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, im nächsten Jahr die Finanzierung der Pflegeversicherung anzugehen. Aus unserer Sicht sollte das Thema besser gestern als morgen auf der Agenda des Gesundheitsministers stehen. Dazu ist die Lage zu ernst“, fügt Güthoff hinzu.

Über VKAD und DEVAP
Die beiden großen kirchlichen Fachverbände für Altenarbeit und Pflege DEVAP und VKAD setzen sich auf Bundesebene seit Jahrzehnten für die Belange der Altenhilfe in Deutschland ein. Die Bundesfachverbände vertreten insgesamt über 2.200 stationäre Einrichtungen der Altenhilfe, über 1.500 ambulante gesundheits- und sozialpflegerische Dienste, rund 200 Pflegeschulen und damit rund ein Drittel aller Ausbildungsplätze bundesweit sowie zahlreiche Altentagesstätten, Initiativen und Selbsthilfegruppen.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.12.2022
Kontakt: Andreas Wedeking Geschäftsführer
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD)
Klara-Ullrich-Haus
Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
Tel. 030 284447-852
E-Mail: andreas.wedeking@caritas.de
E-Mail: vkad@caritas.de
Internet: www.vkad.de
Twitter: @VKAD_web

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Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen benötigen jetzt! Unterstützung – Alzheimer-Gesellschaften senden Brandbriefe

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Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen benötigen jetzt! Unterstützung – Alzheimer-Gesellschaften senden Brandbriefe

Berlin, 15. Dezember 2022. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft als Dachverband sowie ihre Mitgliedgesellschaften auf örtlicher und auf Landesebene haben sich mit Brandbriefen an Bundesgesundheitsminister Lauterbach, an die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, an die pflegepolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Bundestagsfraktionen sowie an die auf Landes- und kommunaler Ebene Verantwortlichen gewandt. Sie weisen auf den sich zuspitzenden Mangel an Unterstützung für die von Demenz betroffenen Familien hin und fordern umgehende Unterstützung.
Fast 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz leben derzeit in Deutschland, von Jahr zu Jahr werden es mehr. Nach wie vor sind es zum ganz überwiegenden Teil die An- und Zugehörigen, die über lange Jahre und oft rund um die Uhr die Versorgung und Betreuung von Demenzerkrankten gewährleisten. Um dies leisten zu können, ohne damit ihre eigene körperliche und psychische Gesundheit zu gefährden, benötigen sie zielgerichtete Unterstützung.

Seit einigen Jahren und deutlich zugespitzt seit Beginn der Corona-Pandemie ist an verschiedenen Stellen eine dramatische Verschlechterung der Situation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu beobachten. So wird es immer schwieriger, einen ambulanten Pflegedienst, einen Platz in der Tages- oder Kurzzeitpflege oder in einem Pflegeheim zu finden, weil Anbieter die Plätze nicht nach Dringlichkeit vergeben, sondern sich für „pflegeleichte“ Kunden entscheiden.

Auch aufgrund der Inflation und der steigenden Kosten für Betreuungs- und Pflegeangebote nehmen die Möglichkeiten, sich Unterstützung einzukaufen, für die meisten Familien deutlich ab. „Die Parteien der Bundesregierung haben in ihrem Koalitionsvertrag Verbesserungen fest vereinbart“, so Monika Kaus, Vorsitzende der DAlzG. „Unter anderem sollte 2022 endlich die Dynamisierung des Pflegegeldes, also eine Anpassung an die Preisentwicklung, umgesetzt werden, nachdem die letzte Erhöhung 2017 stattgefunden hat. Auch die Einführung eines Entlastungs¬budgets, in dem verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung für eine flexible Nutzung zusammengeführt werden, ist im Koalitionsvertrag vorgesehen. Außerdem findet sich dort die Weiterentwicklung des Pflegezeitgesetzes mit einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige. Zu keinem dieser Vorhaben liegt bisher auch nur ein Gesetzentwurf vor!“

Die Alzheimer-Gesellschaften fordern eine umgehende Umsetzung dieser Versprechen aus dem Koalitionsvertrag. Darüber hinaus fordern sie die Verantwortlichen auf, die Bedingungen in der Pflege so zu verbessern, dass Pflegekräfte länger in ihrem Beruf bleiben und somit auch den Angehörigen den Rücken freihalten können. Denn mit jedem Tag steigt die Gefahr, dass Menschen mit Demenz Vernachlässigung, Unterversorgung und Gewalt erfahren müssen.
Die Briefe der Alzheimer-Gesellschaften im Wortlaut sind zu finden unter www.deutsche-alzheimer.de

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Rund zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken etwa 400.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist als Interessenvertreterin von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen im Lobbyregister des Deutschen Bundestags eingetragen und hat sich dem dafür geltenden Verhaltenskodex verpflichtet.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.12.2022
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Nora Landmann, Susanna Saxl-Reisen, Jessica Kortyla
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel: 030 - 259 37 95 0, Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
Internet: www.deutsche-alzheimer.de
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Dramatische Situation der Pflege in Deutschland: Pflegereform jetzt

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Dramatische Situation der Pflege in Deutschland: Pflegereform jetzt


Die Situation der Pflege in Deutschland ist aus dem Ruder gelaufen. Die Stimmung bei den Beschäftigten ist so schlecht wie nie, immer mehr Pflegekräfte wandern in die Leiharbeit ab, um den schwierigen Arbeitsbedingungen zu entfliehen. „Nach drei Jahren Pandemie ist die Personaldecke so dünn, dass jeder Ausfall wegen Krankheit die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen ernsthaft gefährdet“, betont Ulrich Lilie, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW).

„Die Spirale steigender Eigenleistungen dreht sich trotz der prozentualen Senkung der Kosten im Pflegeheim schon wieder stetig nach oben“, so der BAGFWPräsident weiter. Aber auch die pflegedürftigen Menschen und ihre An- und Zugehörigen in der häuslichen Pflege bräuchten dringend Unterstützung. Sie warten schon seit Jahren auf ein Entlastungsbudget, das immer wieder angekündigt, aber bislang nicht umgesetzt worden sei.
„Nachdem die letzte Regierung neben vielen einzelnen Reformen der Pflegeversicherung im Klein-Klein steckengeblieben war, muss die Ampel Pflege
endlich zur Priorität erheben, um die versäumte große Strukturreform der Pflegeversicherung, einschließlich der Sicherstellung der Finanzierung von Pflege, schnellstmöglich nachzuholen“, so Lilie.

Daher müsse eine grundlegende Strukturreform der Pflegeversicherung zur ChefSache erklärt und schnell auf den Weg gebracht werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass wir die verbliebenen Pflegenden auch noch verlieren. Zentrale Inhalte der großen Reform müssen vor allem folgende Punkte sein:
 Pflegende Angehörige unterstützen
 Kosten für Pflegebedürftige senken und Eigenanteile begrenzen
 Finanzierung von Pflege nachhaltig sicherstellen
 Pflegebedürftigkeit durch Angebote der Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation verringern und verhindern
 Pflege als zentralen Bestandteil öffentlicher Daseinsvorsorge verankern

Quelle: Pressemitteilung vom 15.12.2022
Kontakt: BAGFW, Katrin Goßens, Tel.: 030 24089-121, presse@bag-wohlfahrt.de
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Die Versorgung der Ältesten ist skandalös

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Die Rheinische Post /NGZ/ berichtete am 28.12.2022 über "Tops und Flops 2022".

Zum "Pflegesystem" wurde ausgeführt:

"Die Versorgung der Ältesten ist skandalös. Der Mangel am Pflegekräften ist in Krankenhäusern, aber vor allem in den Seniorenheimen derart schlimm, dass die Bedingungen für viele am Lebensende unwürdig sind, die Kosten dabei aber stetig steigen. Die Regelungen der Pflegeversicherung versteht kein Mensch. Bisher hat jede Regierung eine Reform des Systems gescheut."
Gesperrt