Europäischer Tag des Notrufs: 112 wählen, Leben retten

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
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WernerSchell
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Europäischer Tag des Notrufs: 112 wählen, Leben retten

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Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 099/2021
Datum: 09.02.2021



Europäischer Tag des Notrufs: 112 wählen, Leben retten

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Rhein-Kreis Neuss. Das Datum ist bewusst gewählt. Das europäische Parlament beschloss 2009, den 11. Februar aufgrund der Ziffernfolge zum Notruftag auszurufen. Denn europaweit gilt die Notrufnummer 112. Im Rhein-Kreis Neuss ist sie auf die Leitstelle des Kreises geschaltet. Sie ist rund um die Uhr und aus dem Mobilfunknetz wie aus dem Festnetz kostenfrei erreichbar. Nutzt man ein fremdes Handy, kann der Notruf auch ohne Entsperr-Code getätigt werden.

Im Jahr 2020 gingen in der Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss insgesamt 237 486 Hilfeersuchen ein; Rettungsdienste und Feuerwehren rückten 76 600 Mal aus. „Der 11. Februar bietet uns eine gute Gelegenheit, einerseits auf die Notrufnummer 112 hinzuweisen, zum anderen aber auch die wertvolle Arbeit unserer Feuerwehren, Rettungs- und Hilfsorganisationen im Rhein-Kreis Neuss zu würdigen“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Ob es sich um einen medizinischen Notfall, eine Naturkatastrophe oder ein Feuer handelt, die speziell geschulten Fachleute in der Kreisleitstelle koordinierten schnell und zuverlässig die notwendigen Hilfen.

Zudem unterstützt die Leitstelle den Anrufer in der Notsituation mit telefonischer Anleitung zur Ersten Hilfe bis hin zur Wiederbelebung. Dies kann bei Anrufen aus dem Mobilfunknetz auch unterstützt durch Videobilder von der Einsatzstelle geschehen. Auch zur Überwindung von Sprachbarrieren oder zur Ortung eines orientierungslosen Anrufers stehen der Leitstelle technische Hilfsmittel zur Verfügung.

„Am Anfang einer erfolgreichen Rettung von Menschen steht die rechtzeitige Alarmierung der Einsatzkräfte. Die gelingt, wenn die Notrufnummer 112 überall bekannt ist“, betont Landrat Petrauschke. Hier fünf Tipps, wie man einen Notruf richtig absetzt:

Wo ist etwas passiert?
Die Beantwortung dieser Frage sollte immer als erstes erfolgen. Bricht der Kontakt ab, gibt es zumindest einen Anhaltspunkt, wo sich der Notfallort befindet.

Was ist passiert?
Stichworte reichen um mitzuteilen, um welche Art von Notfall es sich handelt - beispielsweise Verkehrsunfall, Feuer, bewusstlose Person oder Sturz von Leiter.

Wie viele Verletzte?
Es ist wichtig, möglichst genau die Zahl der Verletzten/Betroffenen mitzuteilen. Nur so können ausreichend Rettungskräfte alarmiert werden.

Welche Art der Verletzung?
Auch die Art der Verletzung oder Erkrankung sollte genannt werden. Handelt es sich zum Beispiel um eine Fraktur oder Schnittverletzung? Welches Ausmaß der Verletzung liegt vor? So kann die Leitstelle einschätzen, ob weitere Einsatzmittel notwendig sind.

Wer meldet das Ereignis?
Hier gilt es, den Namen und eine Rückruf-Nummer für Nachfragen zu nennen. Im Idealfall sollte der Anrufer die Einsatzkräfte vor Ort auf sich aufmerksam machen. Erste Hilfe und Eigenschutz haben jedoch immer Vorrang.

Reinhold Jung
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Europäischer Tag des Notrufs: 112 wählen, Leben retten

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Europäischer Tag des Notrufs
DRK: Bei Notfällen auch in der Corona-Pandemie 112 anrufen



Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat auf die Bedeutung des Notrufs 112 besonders in der Corona-Pandemie hingewiesen. „Medizinische Notfälle wie einen Herzinfarkt oder Schlaganfall darf man auch während der Pandemie auf keinen Fall unterschätzen. Beim Auftreten entsprechender Symptome sollte niemand zögern, den Rettungsdienst unter 112 zu alarmieren. In solchen Fällen kommt es auf jede Minute an. Hier steht Leben auf dem Spiel“, sagt DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes am 11. Februar.

Die Rettungsdienste und Krankenhäuser in Deutschland würden einen großen Aufwand betreiben, um Patienten vor einer Ansteckung mit Covid-19 zu schützen. „Die Angst vor einer Infektion darf jedenfalls nicht dazu führen, dass lebensbedrohliche Erkrankungen nicht mehr ernstgenommen werden“, sagt Professor Sefrin.

Eine Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hatte ergeben, dass im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 die stationären Aufnahmen um 15 bis 30 Prozent zurückgegangen sind. Davon kann auch in der jetzigen zweiten Welle ausgegangen werden. Besonders gravierend ist, dass für viele Notfälle wie Schlaganfall- und Herzinfarkt-Patienten der Rettungsdienst nicht zur Erstversorgung und den Transport ins Krankenhaus gerufen wurde – aus Angst vor einer Corona-Infektion. Gleichzeitig stieg die Sterblichkeitsrate bei diesen Patienten stark an.

Die Notrufnummer 112 gilt in allen Ländern der Europäischen Union, aber beispielsweise auch in der Schweiz oder in Großbritannien. Das Europäische Parlament beschloss im Jahr 2009, den 11. Februar aufgrund der Ziffernfolge zum europaweiten Notruftag auszurufen. Die Notrufnummer 112 ist in allen EU-Staaten kostenfrei.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.02.2021
Deutsches Rotes Kreuz e.V.
DRK-Generalsekretariat
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Steigende Einsatzzahlen bei der Kreisleitstelle im Rhein-Kreis Neuss

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Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 5/2023
Datum: 3.1.2023



Steigende Einsatzzahlen bei der Kreisleitstelle im Rhein-Kreis Neuss:
Feuerwehr und Rettungsdienst rückten mehr als 93 000 Mal aus



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Bildtext: Die Disponentinnen und Disponenten in der Kreisleitstelle nehmen die Anrufe unter 112 entgegen.
Foto: Rhein-Kreis Neuss



Rhein-Kreis Neuss. Die Einsatzzahlen der Feuerwehren und des Rettungsdienstes im Rhein-Kreis Neuss sind auch im letzten Jahr wieder gestiegen. So verzeichnete die integrierte Leitstelle für Rettungswesen, Feuer- und Katastrophenschutz des Rhein-Kreises Neuss 2022 insgesamt 93 026 Einsätze und disponierte damit fast 8 500 Mal häufiger als im Vorjahr einen Einsatz. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke beobachtet mit Sorge, dass die Zahl der Einsätze von Jahr zu Jahr steigt: „Dies führt zu einer deutlichen Mehrbelastung der Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes.“ Leider werde die Notrufnummer 112 häufig auch dann angerufen, wenn kein wirklicher Notfall vorliege. Petrauschke betont: „Wichtig ist, dass Bürgerinnen und Bürger die 112 nur in lebensbedrohlichen Situationen aufgrund von Krankheit oder Unfall wählen. Wenn bei medizinischen Problemen kein akuter Notfall vorliegt, sind die Hausärzte beziehungsweise außerhalb der Sprechzeiten der ärztliche Notdienst unter der Nummer 116117 zuständig.“

Für die Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss waren die einsatzreichsten Tage am 18. Februar mit 271 Feuerwehreinsätzen beim Sturmtief Zeynep und am 30. Juni bei Starkregen mit 212 Feuerwehreinsätzen. Bei beiden Unwetterlagen gab es zum Glück keine dramatischen Schäden oder gar Verletzte im Kreisgebiet.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke würdigt die Arbeit der Ehren- und Hauptamtler: „Es ist gut zu sehen, dass unsere Einsatzkräfte immer zur Stelle sind und großartige Arbeit leisten, wenn professionelle Hilfe benötigt wird. Allen, die sich so für unsere Gemeinschaft einsetzen, gilt mein besonderer Dank.“ Es könne nicht hoch genug anerkannt werden, dass die Kreisleitstelle, die Feuerwehren, die Polizei und die Hilfsorganisationen seit Jahren bewährt zusammen arbeiten, betont Petrauschke.
Die Feuerwehren im Kreisgebiet rückten im vergangenen Jahr 7 359 Mal aus; im Jahr davor bilanzierte das Amt für Sicherheit und Ordnung des Rhein-Kreises unter Leitung von Marcus Mertens 6 887 Feuerwehr-Einsätze. Erneut standen dabei häufig technische Hilfeleistungen im Vordergrund, von der Personenrettung bei Verkehrsunfällen bis zum Sturmeinsatz bei abgeknickten Bäumen. 55 425 Mal schickte die Leitstelle im vergangenen Jahr den Notfall-Rettungswagen los; dies waren fast 4 400 Rettungswagen-Alarmierungen mehr als 2021. Mit 30 242 Krankentransporten, die von der Kreisleitstelle organisiert wurden, stieg auch diese Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 3 350 Einsätze an.
Alle Anrufe unter 112 gehen rund um die Uhr in der Kreisleitstelle am Hammfelddamm in Neuss ein. Insgesamt 31 Disponentinnen und Disponenten – alles erfahrene Feuerwehrkräfte und ausgebildete Rettungsassistenten und Notfallsanitäter – nehmen im Schichtdienst die Anrufe an. Sie koordinieren die Einsätze im Kreisgebiet und alarmieren bei Bedarf die 1 600 Feuerwehrkräfte und 400 Helferinnen und Helfer im Rettungsdienst.

Petra Koch
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Zahl der Beschäftigten im Rettungsdienst von 2011 bis 2021 um 71 % gestiegen

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PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) „Zahl der Woche“ vom 07.02.2023

Zahl der Beschäftigten im Rettungsdienst von 2011 bis 2021 um 71 % gestiegen

WIESBADEN – Egal ob Herzinfarkt, Schlaganfall oder schwerer Unfall – bei medizinischen Notfällen hilft der Rettungsdienst. Rund 85 000 Personen waren im Jahr 2021 in Deutschland im Rettungsdienst beschäftigt, hinzu kommen zahlreiche Ehrenamtliche. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Europäischen Tages des Notrufes 112 am 11. Februar mitteilt, nahm die Zahl der hauptamtlich im Rettungsdienst Beschäftigten innerhalb von zehn Jahren um 71 % zu. Im Jahr 2011 hatten rund 50 000 Personen im Rettungsdienst gearbeitet. Damit fiel der Personalzuwachs im Rettungsdienst deutlich stärker aus als im Gesundheitswesen insgesamt: Hier stieg die Zahl der Beschäftigten im selben Zeitraum um 21 %. Trotz der starken Zunahme ist der Bedarf an Fachkräften im Rettungsdienst weiterhin hoch. Die Bundesagentur für Arbeit stuft Rettungsberufe aus diesem Grund als sogenannte Engpassberufe ein.

+++
Die vollständige „Zahl der Woche“ sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
www.destatis.de/kontakt
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Landrat fordert Respekt für Einsatz- und Rettungskräfte

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Rhein-Kreis Neuss
PRESSEMITTEILUNG NR. 209/2023
Datum: 29.03.2023



Landrat fordert Respekt für Einsatz- und Rettungskräfte

Rhein-Kreis Neuss. Nach einer massiven Bedrohung von Rettungskräften durch einen Mann im Rhein-Kreis Neuss hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke mit deutlichen Worten klargestellt, dass Gewalt und Aggression keinen Platz im Alltag haben dürfen. „Unsere Gesellschaft fußt auf Solidarität und gegenseitigem Respekt. Solchen Respekt haben alle Menschen verdient. Das gilt insbesondere auch für unsere Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte sowie die Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, betonte der Landrat in der Sitzung des Kreistags am Mittwoch. „Jegliche Form von Gewalt und Aggression ist inakzeptabel.“ Aus diesem Grund unterstützt der Rhein-Kreis Neuss auch aktiv die Ziele der NRW-Landeskampagne „Sicher im Dienst“.

Im Zuge der Bestellung von Michael Wolff zum neuen Kreisbrandmeister machte Petrauschke im Kreistag deutlich, mit wieviel Engagement und zum Teil hohen persönlichen Risiko sich die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei für das Gemeinwohl einsetzen. „Sie sind zur Stelle, wenn Menschen in Gefahr sind und Hilfe benötigen, und werden oft im wahrsten Sinne des Wortes zum Lebensretter – und das auch in Situationen, in denen sie im Dienst selbst zu Schaden kommen können“, betonte der Landrat. „Für diesen Einsatz bin ich sehr dankbar.“
Ein Mann soll die Besatzung eines Rettungswagens am Dienstagabend in Neuss mit einem Messer bedroht haben. Im Anschluss soll er auch die hinzugerufene Besatzung eines Streifenwagens mit dem Messer bedroht haben und mit einem Schuss in die Wade außer Gefecht gesetzt worden sein. Der Mann soll sich mutmaßlich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden und zuvor mit Suizid gedroht haben. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, der auch Chef der Kreispolizeibehörde ist, betonte, dass Gewalt, Bedrohung und Aggression nicht hinnehmbar sind. Gerade zur Prävention sei es auch wichtig, dass Menschen, die sich mutmaßlich in psychischen Ausnahmesituationen befinden, fachkundige Hilfe zukomme.

Andreas Buchbauer
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Keine Gewalt und Hass gegen unsere Einsatzkräfte ...

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"Sie werden die ganze Härte des Rechtsstaats spüren. Wir lassen es nicht zu, dass es Gewalt und Hass gegen unsere Einsatzkräfte gibt". - Zitat des Tages von Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, beim ersten „Tag des Bevölkerungsschutzes“ am 24.05.2023 in Potsdam zu Übergriffen und Beleidigungen gegenüber Rettungskräften und die Polizei. - Zitat des Tages im Newsletter von RND, 25.06.2023). - Die richtige Ankündigung muss auch konsequent umgesetzt werden!


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Umfrage unter Einsatzkräften - Jeder Zweite bei Feuerwehr hat Gewalt im Einsatz erlebt

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Die NGZ / RP berichtet am 28.12.2023:

Umfrage unter Einsatzkräften
Jeder Zweite bei Feuerwehr hat Gewalt im Einsatz erlebt

Berlin · Beleidigungen, Beschimpfungen oder sogar tätliche Angriffe sind bei der Feuerwehr eher die Regel statt die Ausnahme. Eine Umfrage förderte erschreckende Ergebnisse zutage.

Gewalt gegen Feuerwehrleute ist einer Umfrage zufolge weit verbreitet. 49,5 Prozent der befragten Frauen und Männer im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst gaben an, in den vergangenen zwei Jahren Gewalt in Form von Beleidigungen, Beschimpfungen, Bedrohungen oder tätlichen Angriffen erlebt zu haben. Das geht aus einer am Donnerstag in Berlin vorgestellten Befragung des Deutschen Feuerwehrverbandes und der Gesetzlichen Unfallversicherung hervor. „Es handelt sich demnach um ein massives Problem.“

… (weiter lesen unter) … > https://rp-online.de/panorama/deutschla ... =topthemen


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Gewalt und Aggression in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege

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Gewalt und Aggression in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege


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Hamburg – Alle Beschäftigten haben Anspruch auf sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. Trotzdem kommt Gewalt in einigen Branchen regelmäßig vor. Wo ist dies häufiger der Fall und wie können Unternehmen ihren Beschäftigten helfen, damit umzugehen? Zahlen und Forschungsergebnisse zu Gewalt und Aggression in den von ihr betreuten Branchen stellt die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) in einem aktuellen Bericht vor.

Rund 26.500 Schreck- und Gewaltvorfälle wurden der BGW von 2018 bis 2022 als meldepflichtige Arbeitsunfälle angezeigt, jährlich sind es durchschnittlich circa 5.300. Meldepflichtig ist ein Arbeitsunfall, wenn er zu mehr als drei Tagen Arbeitsunfähigkeit führt. Mehr als drei Viertel davon sind Gewaltvorfälle zwischen Beschäftigten oder von betriebsfremden Personen ausgehend. Zu den ebenfalls erfassten „Schreckvorfällen“ gehören beispielsweise auch Bedrohungen ohne körperliche Gewalt. In 88 Prozent aller Vorfälle kommt es zu einer physischen Verletzung, in 12 Prozent zu einer psychischen Verletzung. Dabei ist zu bedenken, dass eine psychische Verletzung sich oft erst mit zeitlichem Abstand zeigt und nicht zu einer Meldung zu führt.

Die meisten Meldungen kommen aus den Branchen „Betreuungs- und Beratungseinrichtungen“ (35 Prozent), „Pflege“ (28 Prozent) sowie „Kliniken“ (14 Prozent). Diese Verteilung überrascht nicht, denn besonders in den beiden erstgenannten Branchen betreut oder pflegt das Fachpersonal häufig Menschen mit herausforderndem Verhalten und in außergewöhnlichen sozialen Situationen. Strategien gegen Gewalt, die in anderen Arbeitsfeldern funktionieren, sind dort nur begrenzt anwendbar.

Zahl der Meldungen hat zugenommen

Die Zahl der jährlich gemeldeten Vorfälle hat sich von 2018 bis 2022 nur wenig verändert. Beim Blick weiter zurück zeigt sich jedoch bis heute eine Zunahme der Meldungen: 2020 veröffentlichte die BGW eine gleichartige Statistik für die Jahre 2015 bis 2019. In dieser Zeit lag der Jahresdurchschnitt bei knapp 5.000 Schreck- und Gewaltvorfällen. Im Jahr 2015 wurden rund 4.500 Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit Schreck und Gewaltvorfällen gemeldet.

Wie stark die Häufigkeit der Vorfälle zunimmt und in welchem Maß ein stärkeres Bewusstsein dafür sorgt, dass diese öfter gemeldet werden, lässt sich nicht sicher feststellen. „Wie man es auch dreht und wendet, die Zahlen sind zu hoch“, sagt Jörg Schudmann, Hauptgeschäftsführer der BGW. „Der Umgang mit Gewalt und Aggression ist deshalb ein wichtiger Teil des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes.“

Studie zeigt viele Gewaltvorfälle in Notaufnahmen

Im Fokus der Öffentlichkeit steht aktuell die Gewalt in Kliniken. Dass die meldepflichtigen Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind, zeigt auch eine Studie von 2020, deren Ergebnisse ebenfalls im Bericht enthalten sind: 349 Beschäftigte aus Notaufnahmen nahmen an einer Online-Umfrage teil. 87 Prozent von ihnen gaben an, innerhalb eines Jahres körperliche Gewalt durch Patientinnen oder Patienten erfahren zu haben, 64 Prozent durch deren Angehörige. Noch mehr Beschäftigte hatten Erfahrung mit verbaler Gewalt gemacht: 97 Prozent durch Patientinnen oder Patienten, 94 Prozent durch Angehörige. Als emotionale Folge empfanden die meisten Befragten Ärger oder Wut. Viele gaben an, sich hilflos zu fühlen und mehr als ein Viertel berichtete von Angstgefühlen.

Bei der Studie ging es um einen möglichen Zusammenhang zwischen der im Berufsalltag erlebten Gewalt und empfundenem Stress oder Burn-out bei den Beschäftigten. Dabei zeigte sich: Eine hohe Resilienz und das Gefühl, durch die Einrichtung gut auf mögliche Gewaltübergriffe vorbereitet zu sein, wirken schützend vor psychischen Verletzungen. „Wesentlich ist deshalb auch, wie sich Führungskräfte und Unternehmensleitungen positionieren“, betont Jörg Schudmann. „Und zwar mit der klaren Botschaft, dass Gewalt gegenüber ihren Mitarbeitenden nicht akzeptiert wird, und mit dem Angebot entsprechender Präventionsmaßnahmen. Handlungshilfen, Qualifizierungsangebote und weitere Unterstützungsangebote finden unsere Mitgliedsbetriebe auf www.bgw-online.de/gewalt.“

Maßnahmen gegen Gewalt in Unternehmen zu unbekannt

In diesem Punkt zeigte sich in der Umfrage Nachholbedarf: 24 Prozent der Befragten kannten keine Angebote zum Umgang mit Gewalt in ihrem Unternehmen. Insgesamt fühlte sich nur jede oder jeder zehnte durch die eigene Einrichtung auf solche Übergriffe gut vorbereitet. Ein ähnliches Bild zeigt die zweite im Datenbericht enthaltene Studie von 2021: In einer Umfrage zu sexueller Belästigung und Gewalt gab ein Drittel der Befragten an, nichts über Maßnahmen zur Prävention oder Nachsorge in ihrem Unternehmen zu wissen.

Das Arbeitsschutzgesetz fordert Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ausdrücklich auf, Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz zu vermeiden und Schutzmaßnahmen umzusetzen. „Grundvoraussetzung für präventive Maßnahmen gegen Aggression und Gewalt am Arbeitsplatz ist eine betriebliche Kultur, die offen und systematisch mit diesem Thema umgeht“, fasst es Jörg Schudmann zusammen. Der aktuelle Bericht zu Aggression und Gewalt steht hier zum Download bereit: www.bgw-online.de/gewaltbericht

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Diese Pressemitteilung finden Sie auch im BGW-Pressezentrum unter www.bgw-online.de/presse. Dort finden Sie zudem weitere aktuelle Meldungen und die Möglichkeit, diese per E-Mail-Service zu abonnieren.

Über uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Sie ist für fast 9,3 Millionen Versicherte in rund 660.000 Unternehmen zuständig. Die BGW unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe beim Arbeitsschutz und beim betrieblichen Gesundheitsschutz. Nach einem Arbeitsunfall oder Wegeunfall sowie bei einer Berufskrankheit gewährleistet sie optimale medizinische Behandlung sowie angemessene Entschädigung und sorgt dafür, dass ihre Versicherten wieder am beruflichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

Quelle: Pressemitteilung vom 14.03.2024
Pressekontakt:
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Sebastian Grimm und Mareike Berger, Kommunikation
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