St. Elisabeth-Krankenhaus in Grevenbroich muss mit seinen vielfältigen Leistungsangeboten erhalten bleiben
Verfasst: 18.10.2021, 07:45
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
01.09.2021
St. Elisabeth-Krankenhaus in Grevenbroich muss mit seinen vielfältigen Leistungsangeboten erhalten bleiben
Die Diskussionen um die angedachte Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich bzw. die Zurückführung von Dienstleistungen werden vorwiegend mit ökonomischen Argumenten geführt und lassen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und des ärztlichen und pflegerischen Personal weitgehend außer acht.
Richtig ist, dass sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser in den letzten Jahren insgesamt verschlechtert hat. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Dies ergibt sich u.a. aus der Studie "Krankenhaus Rating Report 2021" des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, vorgestellt am 16.06.2021.
Mit einer Krankenhausschließungsorgie können die Probleme aber nicht gelöst werden. Die betroffene Bevölkerung und v.a. die Patientinnen und Patienten, gehören mit ihren Versorgungsbedürfnissen in den Mittelpunkt der Betrachtungen.
Dringend notwendig erscheint, das jetzige duale Krankenhausfinanzierungssystems durch eine zusätzliche Finanzierungsform zu erweitern und damit die ökonomischen Bedingungen der Krankenhäuser zu verbessern. Diese sollte sich durch Steuermittel tragen. Im Übrigen gehören die Fallpauschalen schnellstmöglich auf den Prüfstand. Denn diese Art der Finanzierung von Krankenhausleistungen ist patientenunfreundlich und allein ökonomisch ausgerichtet. Die Hans-Böckler-Stiftung hat das Fallpauschalensystem in einer Studie unter die Lupe nehmen lassen und die insoweit gegebenen Mängel deutlich aufgezeigt. Sinnvoller als Fallpauschalen wird eine Krankenhausfinanzierung nach dem Selbstkostendeckungsprinzip beschrieben.
Über all das muss es eine breite Diskussion zwischen den Vertretern der Politik, der Krankenkassen, den Krankenhäusern und vor allem verschiedener zivilgesellschaftlichen Gruppen geben. Der Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe hat daher z.B. die Einberufung einer Enquete-Kommission gefordert, an der alle interessierten Kreise beteiligt sind. Nur so könne den zukünftigen Anforderungen an das bundesdeutsche Krankenhaussystem entsprochen werden.
Für den Rhein-Kreis Neuss sollten diese Erkenntnisse dazu führen, Entscheidungen bezüglich der Krankenhausangebote im Kreisgebiet zurückzustellen und überregionale Vorgaben abzuwarten. Unabhängig davon wird gefordert, die weiteren Erörterungen bezüglich der Fortentwicklung des Rheinland-Klinikums nicht nur in sog. Fachgremien zu führen, sondern insoweit auch die Konferenz für Gesundheit, Alter und Pflege im Rhein-Kreis Neuss einzubinden.
Nach dem aktuellen Diskussionsstand kann nicht gesehen werden, dass grundlegende Veränderungen in der Leistungsstruktur des Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich einen Sinn ergeben. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk plädiert daher dafür, das Krankenhausangebot in Grevenbroich mit vielfältigen Leistungsangeboten für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Grevenbroich, aber auch für das Umland, zu erhalten.
Die Aktion "Grevenbroicher Bürger gegen die Schliessung des Krankenhaus Grevenbroich" verdient uneingeschränkt Unterstützung!
Werner Schell
Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
https://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner
Siehe u.a.:
> viewtopic.php?f=5&t=180
> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 72#p115972
> viewtopic.php?f=5&t=180&p=1882#p1882
> viewtopi
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St. Elisabeth-Krankenhaus in Grevenbroich muss mit seinen vielfältigen Leistungsangeboten erhalten bleiben
Die Diskussionen um die angedachte Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich bzw. die Zurückführung von Dienstleistungen werden vorwiegend mit ökonomischen Argumenten geführt und lassen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und des ärztlichen und pflegerischen Personal weitgehend außer acht.
Richtig ist, dass sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Krankenhäuser in den letzten Jahren insgesamt verschlechtert hat. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Dies ergibt sich u.a. aus der Studie "Krankenhaus Rating Report 2021" des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, vorgestellt am 16.06.2021.
Mit einer Krankenhausschließungsorgie können die Probleme aber nicht gelöst werden. Die betroffene Bevölkerung und v.a. die Patientinnen und Patienten, gehören mit ihren Versorgungsbedürfnissen in den Mittelpunkt der Betrachtungen.
Dringend notwendig erscheint, das jetzige duale Krankenhausfinanzierungssystems durch eine zusätzliche Finanzierungsform zu erweitern und damit die ökonomischen Bedingungen der Krankenhäuser zu verbessern. Diese sollte sich durch Steuermittel tragen. Im Übrigen gehören die Fallpauschalen schnellstmöglich auf den Prüfstand. Denn diese Art der Finanzierung von Krankenhausleistungen ist patientenunfreundlich und allein ökonomisch ausgerichtet. Die Hans-Böckler-Stiftung hat das Fallpauschalensystem in einer Studie unter die Lupe nehmen lassen und die insoweit gegebenen Mängel deutlich aufgezeigt. Sinnvoller als Fallpauschalen wird eine Krankenhausfinanzierung nach dem Selbstkostendeckungsprinzip beschrieben.
Über all das muss es eine breite Diskussion zwischen den Vertretern der Politik, der Krankenkassen, den Krankenhäusern und vor allem verschiedener zivilgesellschaftlichen Gruppen geben. Der Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe hat daher z.B. die Einberufung einer Enquete-Kommission gefordert, an der alle interessierten Kreise beteiligt sind. Nur so könne den zukünftigen Anforderungen an das bundesdeutsche Krankenhaussystem entsprochen werden.
Für den Rhein-Kreis Neuss sollten diese Erkenntnisse dazu führen, Entscheidungen bezüglich der Krankenhausangebote im Kreisgebiet zurückzustellen und überregionale Vorgaben abzuwarten. Unabhängig davon wird gefordert, die weiteren Erörterungen bezüglich der Fortentwicklung des Rheinland-Klinikums nicht nur in sog. Fachgremien zu führen, sondern insoweit auch die Konferenz für Gesundheit, Alter und Pflege im Rhein-Kreis Neuss einzubinden.
Nach dem aktuellen Diskussionsstand kann nicht gesehen werden, dass grundlegende Veränderungen in der Leistungsstruktur des Elisabeth-Krankenhauses in Grevenbroich einen Sinn ergeben. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk plädiert daher dafür, das Krankenhausangebot in Grevenbroich mit vielfältigen Leistungsangeboten für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Grevenbroich, aber auch für das Umland, zu erhalten.
Die Aktion "Grevenbroicher Bürger gegen die Schliessung des Krankenhaus Grevenbroich" verdient uneingeschränkt Unterstützung!
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