Forderungen des Bündnisses für Gute Pflege für eine Reform der Pflegeversicherung

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
WernerSchell
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Forderungen des Bündnisses für Gute Pflege für eine Reform der Pflegeversicherung

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Zum Thema "Forderungen des Bündnisses für Gute Pflege für eine Reform der Pflegeversicherung" wurden im Forum - Archiv (bis 2020) zahlreiche Beiträge eingestellt, u.a.: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =4&t=23779 - Die Informationen zu diesem Thema werden hier - im Forum - Beiträge ab 2021 - fortgeführt!

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Pflegereform jetzt!

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Sozialverband VdK


Pflegereform jetzt!
VdK fordert mit 22 anderen Verbänden endlich die Pflegereform 2021 anzupacken


Das Bündnis für Gute Pflege, ein Zusammenschluss von 23 Verbänden und Organisationen mit insgesamt rund 13,6 Millionen Mitgliedern, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, unverzüglich einen Referentenentwurf zur Reform der Pflegeversicherung vorzulegen. Vor allem die finanziellen Eigenanteile für Pflegebedürftige in der Langzeitpflege sind endlich zu begrenzen.

Bereits Anfang Oktober vergangenen Jahres hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Rahmen eines Interviews mit der „Bild am Sonntag“ eine Pflegereform angekündigt. Passiert ist seitdem jedoch nichts. Damit es noch vor dem Ende der Legislaturperiode eine tragfähige Lösung gibt, muss die Bundesregierung jetzt handeln.

Eine bedarfsgerechte Personalausstattung in der ambulanten und stationären Langzeitpflege sowie eine Deckelung der Eigenanteile von pflegebedürftigen Menschen sind die dringlichsten Baustellen einer unbedingt notwendigen Pflegereform. Zugleich muss die Pflegeversicherung auf solide finanzielle Füße gestellt sowie nachhaltig und generationengerecht für die Zukunft ausgestaltet werden.

Pflegebedürftige Menschen müssen mittlerweile in der stationären Pflege durchschnittlich 2.068 Euro pro Monat an Eigenanteil für die Pflegeleistungen, Investitionskosten sowie Unterkunft und Verpflegung aufbringen. Dies ist von einem großen Anteil der Pflegebedürftigen nicht mehr zu leisten. Es muss verhindert werden, dass dadurch noch mehr Menschen in die Sozialhilfe gedrängt werden. Die Kosten für eine qualitativ hochwertige und am Bedarf orientierte Pflege mit Beschäftigten, die für die verantwortungsvolle und oft auch belastende Arbeit tariflich gut zu bezahlen sind, müssen solidarisch getragen werden.

VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Die Bundesregierung muss bei der Pflege aus ihrem Winterschlaf erwachen. Auch wenn Herr Spahns ganze Aufmerksamkeit der Pandemiebekämpfung gilt, so hat er doch selbst den ersten Aufschlag für eine Pflegereform 2021 gemacht. Nun heißt es auch liefern und nicht nur Ankündigungspolitik zu betreiben.“

Weitere Informationen zum Bündnis:
http://www.buendnis-fuer-gute-pflege.de
Zum Appell:
https://www.vdk.de/permalink/81441

Der Sozialverband VdK
ist mit über 2 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit - auch gegenüber Krankenkassen, Pflegekassen und der Rentenversicherung.
Wir betreiben keine Parteipolitik. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Als anerkannt gemeinnütziger Verband finanzieren wir uns durch die Mitgliedsbeiträge - so bleiben wir finanziell unabhängig von den Interessen Dritter. Der Sozialverband VdK gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit und nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse - unter anderem durch Gespräche mit Politikern, medienwirksame Aktionen und Kampagnen und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Sozialverband VdK bietet außerdem eine breite Rechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozial- und Verwaltungsgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Weitere Infos unter: www.vdk.de

Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2021
Sozialverband VdK Deutschland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sabine Grüneberg (verantwortlich)
Linienstraße 131 - 10115 Berlin
Telefon 030 9210580-400
Telefax 030 9210580-410
www.vdk.de - presse@vdk.de
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Pflegereform jetzt vorlegen

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Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)


Pflegereform jetzt vorlegen
vzbv veröffentlicht offenen Brief des „Bündnis für Gute Pflege“

Die Pflegeversicherung muss auf solide finanzielle Füße gestellt sowie nachhaltig und generationengerecht für die Zukunft gestaltet werden. Dafür ist dringend mehr Personal, eine Begrenzung der Eigenanteile von pflegebedürftigen Menschen in der Pflegeversicherung und vor allem aber eine umfassende Pflegereform notwendig.

Das „Bündnis für Gute Pflege“, dem auch der vzbv angehört, fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, einen Gesetzentwurf vorzulegen, um die Pflegebedürftige in der Langzeitpflege insgesamt stärker zu entlasten. Bereits Anfang November vergangenen Jahres kündigte der Bundesgesundheitsminister eine Pflegereform mit einem Eckpunktepapier an. Die Konkretisierung des Vorhabens lässt nach wie vor auf sich warten. Es muss jetzt gehandelt werden, damit es noch vor Ende der Legislaturperiode eine tragfähige Lösung gibt.


>> Klicken Sie hier, um die Stellungnahme als pdf-Datei herunterzuladen >> https://newsletter.vzbv.de/d/d.pdf?o00e ... mufuy7q030

Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2021
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
Pressestelle
Rudi-Dutschke-Straße 17
10969 Berlin
Tel.: (030) 25 800-525
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Pflegereform jetzt! - DBfK fordert im „Bündnis für Gute Pflege“ Taten vom Gesundheitsminister

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Pflegereform jetzt!
DBfK fordert im „Bündnis für Gute Pflege“ Taten vom Gesundheitsminister


Gemeinsam mit 23 Verbänden und Organisationen fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) im „Bündnis für Gute Pflege“ die angekündigte Reform der Pflegeversicherung endlich anzugehen.

„Schon im Oktober hat Bundesgesundheitsminister Spahn eine umfassende Pflegereform angekündigt. Menschen mit Pflegebedarf sollten finanziell entlastet und die beruflich Pflegenden gestärkt werden. Passiert ist aber noch rein gar nichts“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ hatte Jens Spahn angekündigt, den Eigenanteil für Pflegebedürftige auf 700 Euro und für maximal 3 Jahre zu begrenzen. Außerdem sollten die Gehälter in der Langzeitpflege auf Tarifniveau erhöht werden. Der DBfK hatte bereits im Oktober kritisiert, dass die Vorschläge noch überarbeitet werden müssten. Der Verband forderte einen Systemwechsel in der Pflegeversicherung hin zu einer solidarischen und paritätischen Finanzierung von Pflege.

Im Schreiben des „Bündnisses für Gute Pflege“ heißt es: „Eine bedarfsgerechte Personalausstattung in der ambulanten und stationären Langzeitpflege sowie eine Deckelung der Eigenanteile von pflegebedürftigen Menschen sind die dringlichsten Baustellen einer unbedingt notwendigen Pflegereform. Zugleich muss die Pflegeversicherung auf solide finanzielle Füße gestellt sowie nachhaltig und generationengerecht für die Zukunft ausgestaltet werden.“

„Wir müssen die pflegerische Versorgung endlich als solidarische Aufgabe verstehen“, fordert Bienstein. „Wir behandeln Pflege überwiegend als Kostenfrage. Wenn wir uns aber die demografische Situation anschauen, sehen wir, dass die meisten von uns sich in Zukunft mit dieser Frage beschäftigen müssen. Gute Pflege wird spätestens dann zu einer Frage des guten Lebens.“

Die Forderungen sind hier abrufbar: www.buendnis-fuer-gute-pflege.de

Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77
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Tagespflegebudget erhalten ...

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Pflegedienst Kohler

Sie haben sicherlich über die Informationskanäle der Pflegebranche von der geplanten Pflegereform 2021 gehört. Das Bundesministerium für Gesundheit hat vor einigen Tagen sein Eckpunktepapier zu den geplanten Gesetzesänderungen herausgegeben.

Eine der größten Änderungen: das Budget zur Nutzung der Tagespflege soll halbiert werden. Und das, nachdem es vor kurzer Zeit erst erweitert wurde, um mehr Tagespflegeangebote zu schaffen und pflegebedürftigen Menschen die Möglichkeit zu geben, länger zu Hause zu leben. Viele von uns sind diesem Aufruf gefolgt und haben Tagespflegeplätze geschaffen, nun sollen wir dafür bestraft werden. Das ist ein herber Schlag vor allem für die Tagesgäste und die Versorgungslandschaft in Deutschland.

Es ist noch nicht zu spät, aber wir müssen aktiv werden, wenn wir das Schlimmste verhindern wollen: der Gesetzgebungsprozess ist in vollem Gange, das BMG möchte den Gesetzesentwurf noch im Februar vorlegen.

Daher fordern wir Sie auf zu handeln: bitte mobilisieren Sie Ihre Mitglieder und Ihre Kontakte in der Politik und fordern Sie sie auf, die Kürzung des Tagespflegebudgets aus dem Gesetzesentwurf zu streichen.

Außerdem freuen wir uns, wenn Sie die Petition https://www.openpetition.de/petition/on ... agespflege durch Ihre Unterschrift unterstützen.

Werden Sie tätig! Nur wenn die Politik die Stimmen der ca. 8.000 Tagespflegen in Deutschland hört, gibt es eine Chance, diese katastrophale Gesetzesänderung zu stoppen.

Anlage 1: Geplante Halbierung Tagespflegebudget - Stellungnahme > https://mcusercontent.com/ae9397bef220e ... e_vPF1.pdf
Anlage 2: Eckpunktepapier des BMG zur Pflegereform 2021 > https://mcusercontent.com/ae9397bef220e ... m_2021.pdf

Quelle: Mitteilung vom 10.02.2021
Pflegedienst Kohler
Hamburger Allee 130
Schwerin 19063
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"Stern"-Petition zur Pflege war und ist unzureichend und kontraproduktiv

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Die vielfach angesprochene "Stern"-Petition zur Pflege war und ist unzureichend und kontraproduktiv - Ein "Masterplan Pflege" ist überfällig! - Näheres unter > viewtopic.php?f=4&t=31

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Pflegeversicherung: Pflegeheime für schnelle Umsetzung der Reformpläne

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Deutsches Ärzteblatt vom 17.02.2021:

Pflegeversicherung: Pflegeheime für schnelle Umsetzung der Reformpläne

Stuttgart – Die Evangelische Heimstiftung hat eine schnelle Umsetzung der Pläne von Bundesgesund­heitsminister Jens Spahn (CDU) zur Reform der Pflegeversicherung gefordert. Schon heute seien die Ei­genanteile der Pflegeheimbewohner gerade in Baden-Württemberg sehr hoch, betonte Bernhard Schnei­der, Geschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung, dem größten Träger von Pflegeheimen in Baden-Württemberg.
Derzeit lägen die Eigenanteile in den Heimen des Unternehmens bei 3.095 Euro. Die durchschnittlichen Eigenanteile in Baden-Württemberg lagen zum Jahresbeginn bei 2.405 Euro, der bundesweite Durch­schnitt bei 2.068 Euro.
... (weiter lesen unter) ... > http://170770.eu1.cleverreach.com//c/35 ... 4daf3d205e
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Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte gefordert

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Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte gefordert
Petitionen/Ausschuss


Berlin: (hib/HAU) Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte standen im Mittelpunkt einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am Montagnachmittag. Dabei verwies Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Verbesserungen durch die "Konzertierte Aktion Pflege" der Bundesregierung. Es gebe unter anderem mehr Perspektiven zur beruflichen Weiterentwicklung, eine bessere Bezahlung und Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Journalist Bernhard Albrecht, dessen Petition 206.667 Online-Mitzeichnungen und 121.554 "analoge" Unterschriften aufweisen kann, räumte ein, dass in der Pflege mehr getan worden sei, als von den vorherigen Bundesregierungen. Es gebe aber dennoch viel Ärger. Einige der Organisationen, die die "Konzertierte Aktion Pflege" unterstützt hätten, seien enttäuscht, weil ihre Grundziele nicht erfüllt worden seien. Die den Petenten begleitende Leiterin des Bereichs Gesundheit in der Robert-Bosch-Stiftung, Bernadette Klapper, sagte, die Aktion sei "ziemlich quantitativ ausgerichtet". Das Bemühen um mehr Gehalt sei anzuerkennen. Ebenso wie das Bemühen um mehr Fachkräfte aus dem Ausland ziele dies aber "auf mehr Hände ab". Maßnahmen für echte Attraktivität, echte Wertschätzung und mehr Zutrauen fielen hingegen viel zu dünn aus und würden zudem in die Zukunft verschoben, kritisierte sie.
In seiner Eingabe fordert "Stern"-Autor Albrecht mit Blick auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte unter anderem verlässliche Arbeitszeiten, die Entlastung von Bürokratie sowie Personalschlüssel "nach echtem Bedarf". Der Petent spricht sich auch für die Aufwertung des Berufsbildes der Pflege aus. Beiträge dazu seien höhere Gehälter, Zulagen und Entlohnung von Weiterqualifizierung, mehr Entscheidungsmöglichkeiten an den Patienten sowie bessere Karrierechancen. Benötigt werde zudem die konsequente Abkehr von Profitdenken und ökonomischen Fehlanreizen durch eine Gesundheitsreform.
Derzeit gelte: Je billiger die Pflege, desto höher der Gewinn, kritisiert der Petent. In den Krankenhäusern müssten Pflegende immer mehr Patientinnen und Patienten in immer kürzerer Zeit "durchschleusen". Schuld seien der hohe ökonomische Druck und das Abrechnungssystem nach "Fallpauschalen". Mehr "Fälle" bedeuteten mehr Geld. "Hauptsache, die Stationen sind voll - egal, ob gute Pflege möglich ist", heißt es in der Petition. Gewinne dürften aber nicht an Dritte, zum Beispiel Aktionäre, abfließen. Sie gehörten ins solidarisch finanzierte Gesundheitssystem reinvestiert, wird verlangt.
"Wir brauchen jetzt eine grundlegende Reform unseres Gesundheitssystems. Nur so werden Pflegeberufe wieder attraktiv. Nur dann werden sich junge Menschen dafür interessieren - und auch die, die aus dem Beruf geflohen sind, zurückkehren", heißt es in der Petition.
Aus Sicht von Gesundheitsminister Spahn ist der Personalmangel in der Pflege ein "Henne und Ei-Problem". Viele würden ihm sagen, "ich komme in die Pflege zurück, wenn es mehr Kollegen und weniger Stress gäbe". Seine Antwort sei dann, "es gäbe mehr Kollegen und weniger Stress, wenn alle Stellen besetzt werden könnten". Es sei sehr schwierig, eine Spirale, die sich in den letzten Jahren in eine Richtung gedreht habe, nun wieder zurückzudrehen. Gleichwohl sei damit begonnen worden, so Spahn. "Wir halten mit dem vollen Wasserstrahl auf das Problem. Die in der Pflege Tätigen haben aber das Gefühl, es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", erläuterte er seine Sicht des Problems.
Mit Blick auf die Forderung nach einer Abkehr vom Profitdenken in der Pflege sagte Spahn: "Gewinn braucht jeder, auch die Caritas und die AWO." Sichergestellt sein müsse aber, das die Gewinne nicht zu Lasten der Pflege gehen. Ein Beitrag dazu sei die Ausgliederung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen seit Anfang 2020. Alles, was für Pflege aufgewendet wird, werde den Krankenhäusern refinanziert.
Auch wenn nicht alle Betreiber in der Altenpflege problematisch seien, gebe es doch internationale Konzerne und Fonds, die über die Ausdünnung des Personals ihre Gewinne maximierten, befand Petent Albrecht. Derartigen Geschäftsmodellen müsse ein Riegel vorgeschoben werden. "Man muss die Pflegeversicherung und die Pflege so gestalten, dass Finanzinvestoren sich nicht die Taschen füllen können", forderte er.

Quelle: Mitteilung vom 01.03.2021
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de


+++
Anmerkung:

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat zur "Stern"-Petition Stellung genommen und u.a. ausgeführt:

"Stern"-Petition zur Pflege ist unzureichend und kontraproduktiv. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 24.01.2021 in einem Statement nochmals alle Aspekte für Reformschritte verdeutlicht und auf die dringliche Gestaltung eines "Masterplans Pflege" aufmerksam gemacht! - Näheres hier > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 92#p116892 - Wenn nicht schnellstens gehandelt wird, wird die das Pflegesystem weitere dramatische Lücken aufweisen. Der Pflegenotstand kann weder mit "Trippelschritten" noch mit Sprechblasen aufgelöst werden. Klatschen ist auch entbehrlich! Die zuständigen Politiker sollten sich dabei endlich von solchen Personen beraten lassen, die sich wirklich auskennen und für eine Pflegereform ausreichend Geld in die Hand nehmen! - Die Handlungserfordernisse werden seit Jahren aufgezeigt - siehe insoweit meine Ausführungen (aus 2014) > Filmbeitrag (7,45 Min.) > https://www.youtube.com/watch?v=GYGxFhE_GcI&t=51s

Es wird seit rd. 20 Jahren darüber informiert, dass in den Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ein Pflegenotstand besteht. Darüber wissen eigentlich alle Bescheid, vor allem die zuständigen Politiker. Eine Reform der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals ( = deutlich verbesserte Stellenschlüssel und höhere Vergütungen) sind überfällig. Erforderlich sind aber auch deutliche Verbesserungen für die pflegebedürftigen Menschen, die zu Hause versorgt werden. Das sind rd. 70% der Pflegebedürftigen. Es geht also um eine ganzheitliche Betrachtung vielfältiger Reformaspekte - und dazu gehört u.a. auch eine Neuordnung der Pflegefinanzierung. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat deshalb immer wieder auf die wachsende Pflegenot, die ambulant und stationär besteht, aufmerksam gemacht und eine entsprechende Neugestaltung in einem "Masterplan "Pflege" eingefordert. Dabei muss gelten: "Mit zwei kleinen Schritten kommt man nicht über einen Abgrund"!

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält an seiner Forderung fest, JETZT eine umfassende Pflegereform umzusetzen, die die vielfältigen Mängel im ambulanten und stationären Pflegesystem auflöst und dies mit einem "Masterplan Pflege", in einem "Wumms", gestaltet (>viewtopic.php?f=4&t=22&p=264 )

Die vom "Stern" gewollte Diskussion im Petitionsausschuss hat die zu erwartenden Erklärungen des BMG gebracht und sonst nichts. Allerdings hat der "Stern" die offensichtlich angestrebte Werbekampagne für das eigene Produkt bis in den Bundestag getragen.

Werner Schell
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Pflegeversicherung: Ruf nach baldiger Reform

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Pflegeversicherung: Ruf nach baldiger Reform
Dtsch Arztebl 2021; 118(9): A-446 / B-376
Osterloh, Falk

Weil die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner seit Jahren steigen, ist heute ein Drittel von ihnen von der Sozialhilfe abhängig. Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn will das mit einer Reform der Pflegeversicherung ändern. Ob sie noch in dieser Legislaturperiode kommt, ist aber unklar.
Es ist ein Dilemma. Spätestens seit dieser Legislaturperiode ist politisch und auch gesellschaftlich konsentiert, dass Pflegekräfte höhere Gehälter erhalten sollen – gerade in der Altenpflege. Denn vielfach liegen die Gehälter hier noch deutlich unter den Gehältern in der Krankenpflege. Doch gleichzeitig sollen die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner nicht weiter steigen. Im heutigen System werden steigende Gehälter aber auf die Eigenanteile aufgeschlagen. Einrichtungen, die hohe Gehälter bezahlen, sind deshalb für die Bewohner besonders teuer.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/archiv/218068
WernerSchell
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Wie geht es weiter in der Pflege? VKAD fordert Reform noch in dieser Legislatur

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Wie geht es weiter in der Pflege?
VKAD fordert Reform noch in dieser Legislatur


Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte Jens Spahn seine Eckpunkte für eine Pflegereform vorgelegt. Seither ist nicht viel passiert. Der VKAD fordert eine Reform der Pflegeversicherung noch in dieser Legislatur.

Der VKAD begrüßt die im Herbst 2020 von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigten Säulen einer Pflegereform:
1. Bessere Löhne in der stationären Pflege durch Kopplung der Zulassung an Tarifverträge.
2. Verbesserung und Entbürokratisierung der häuslichen Pflege durch ein jährliches Pflegebudget für Kurzzeit- und Verhinderungspflege, mehr Leistungen für pflegende Angehörige sowie die kontinuierliche Erhöhung von Pflegegeld sowie Pflegesachleistungen.
3. Deckelung der Eigenanteile für die Pflegebedürftigen im Heim auf maximal 700 Euro monatlich für insgesamt 36 Monate.

„Für ein Konzept der Pflegeversicherung, das die drängendsten Probleme der Versorgung Pflegebedürftiger und der Einrichtungen und Pflegedienste aufgreift, ist es höchste Zeit“, mahnt die VKAD-Vorsitzende, Eva-Maria Güthoff.

Immer mehr Verantwortliche in der Pflege fragen sich: Gibt es die Reform noch in dieser Legislatur?

VKAD-Mitglied Michael de Boor, Geschäftsführer des Luisenhaus in Naumburg, sorgt sich:
„Ich weiß nicht mehr, was ich den Angehörigen sagen soll! Die Eigenanteile steigen und steigen und eine Entlastung ist nicht in Sicht. „Es ist uns wichtig, dass dieses essenzielle Thema der Finanzierung nicht in der Corona-Krise untergeht.“
An Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gerichtet erklärt de Boor: „Es geht hier nicht einfach um das Meckern Einzelner. Viele hunderttausend Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige warten sehnsüchtig auf Verbesserungen.“

Das muss rein in die Reform

Im November 2020 hat der VKAD Rahmenbedingungen genannt, die eine Versorgung sichern und bessere Bedingungen für die Pflege schaffen.
„Mit unseren Forderungen wollen wir pflegebedürftigen Menschen und deren An- und Zugehörigen auch in Zukunft die notwendige Unterstützung sichern“, so Güthoff.

Die Forderungen des VKAD sind:
Pflegekosten durch festen Eigenanteil planbar gestalten durch:
• Gestaltung pflegebedingter Kosten derart, dass sie vorhersehbar werden

Weiterentwicklung einer bedarfsgerechten Pflege durch Flexibilisierung der Sektorengrenzen und Pflegeleistungen durch:
• Vergütung der Behandlungspflege im stationären Bereich
• Einführung eines Pflegebudgets

Mehr Mitarbeitende in der Pflege, damit die Versorgung gesichert bleibt durch:
• einrichtungsindividuelle, bedarfsgerechte Qualifikationsmixe
• sowie eine Flexibilisierung der Personalausstattung

Investitions- und Innnovationsfähigkeit sichern, damit gute Pflege- und Arbeitsbedingungen finanziert werden können durch:
• bundeseinheitlich abgestimmte und fachlich begründete Rahmenbedingungen zur Ausgestaltung von Pflegeeinrichtungen
• regelhafte und bundesweit einheitliche Anpassungen der Refinanzierungsgegebenheiten zu Bau- und Finanzierungskosten von Pflegeimmobilien
• bundesweit anerkannte und refinanzierte Nutzungsdauer von Pflegeimmobilien von maximal 30 Jahren

Quelle: Pressemitteilung vom 12.03.2021
Andreas Wedeking
Geschäftsführer
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD)
Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
Tel. 030 284447-852
Fax 0761 200-710
E-Mail: andreas.wedeking@caritas.de
E-Mail: vkad@caritas.de
Internet: www.vkad.de
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