Miteinander und nicht allein! - Gegen die Einsamkeit: Pflegeeinrichtungen zu Ankerpunkten im Quartier machen

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
WernerSchell
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Rischka steht der Erfttaler Tagespflege zur Verfügung !

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Babyboomer-Generation: Wie Kommunen gutes Wohnen im Alter ermöglichen könne

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Eine aktuelle Studie des Berlin-Instituts und der Körber-Stiftung zeigt mit Blick auf die alternde Babyboomer-Generation, wie Kommunen gutes Wohnen im Alter ermöglichen können.

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Welche wohnpolitischen Herausforderungen kommen auf die Kommunen zu, wenn die größte jemals dagewesene Gruppe Älterer in Rente geht? Die Rede ist von der sogenannten Babyboomer-Generation. Geboren zwischen 1955 und 1970, stellt sie heute einen Anteil von 29 Prozent an der Gesamtbevölkerung Deutschlands. Mit zunehmendem Alter verbringen viele Menschen mehr Zeit daheim und benötigen ein verändertes Wohnumfeld, das ihren Bedürfnissen gerecht wird. Der Anspruch lautet „Ageing in Place“ – so lange wie möglich selbstbestimmt und eigenständig in vertrauter Umgebung altern. Um das zu ermöglichen, genügt es nicht, Wohnräume nur alter(n)sgerecht umzugestalten. Gefragt sind alternative Nachbarschafts- und Wohnkonzepte mit flexiblen Pflege- und Dienstleistungsoptionen.

Die „Generation der Vielen“
Die große Nachkriegsgeneration der Babyboomer geht in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Die größte Kohorte von ihnen erreicht bis 2031 das Rentenalter. Sie eint gemeinsam Erlebtes: Als junge Erwachsene haben die Babyboomer etwa die Öko-Bewegungen der 80er Jahre, den Mauerfall oder die fortschreitende Emanzipation der Frauen miterlebt und mitgestaltet. Die Babyboomer sind insgesamt höher gebildet und wohlhabender als ihre Vorgänger-Generation. Sie haben weniger Kinder und erfreuen sich einer besseren Gesundheit. Und so treten sie nicht nur in großer Zahl, sondern auch mit neuen Ansprüchen ans Wohnen ins Ruhestandsalter ein. Was die Babyboomer kennzeichnet, wie sie wohnen und was das für Kommunen bedeutet, diesen Fragen widmen sich das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Körber-Stiftung in der neuen Publikation „Ageing in Place”. Die Broschüre beleuchtet außerdem kommunale Handlungsoptionen für gutes Wohnen im Alter sowie innovative technische und soziale Lösungen für eine altersfreundliche Stadt.

Zu viel Wohnfläche, die anderswo gebraucht würde
Über 50 Prozent der heute 52- bis 67-Jährigen gehen mit Wohneigentum in die Rente. Jene unter ihnen, die zur Miete wohnen, zahlen vergleichsweise wenig für ihre Wohnung. Kein Wunder, dass die Babyboomer mehrheitlich zufrieden mit ihrer Wohnsituation sind – und keinen Grund sehen, daran etwas zu ändern. Allerdings ist der Wohnraum oftmals nicht fürs Älterwerden ausgelegt. Generell wohnen ältere Jahrgänge auf deutlich mehr Quadratmeter als Jüngere. Wohnfläche, die meist ungenutzt bleibt, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen oder der Partner/ die Partnerin verstirbt. Überdies tendieren die Babyboomer dazu, die Implikationen fortschreitenden Alters zu verdrängen und ihr Zuhause nicht rechtzeitig alterstauglich zu gestalten. „Von der jungen Familie mit zwei Kindern bis hin zur Pflegebedürftigkeit im Alter – Wohnraum sollte sich mit den Lebensumständen verändern“, so Sabine Sütterlin, freie Mitarbeiterin des Berlin-Instituts und Autorin der Broschüre. Unterbreitet man älteren Menschen angemessene Optionen zum Wohnen im Alter, kann viel Wohnfläche freigegeben werden, die jüngere Menschen in Städten so händeringend suchen.

Neue Wohntrends sind auf dem Weg
Nicht direkt in den Markt eingreifen zu können, heißt nicht, dass Kommunen die Hände gebunden sind. Sie haben verschiedene wohnpolitische Instrumente zur Hand, die bei kreativer Auslegung viel Spielraum lassen. Dazu sollten Städte und Gemeinden in jedem Fall mit alternativen Wohnformen vertraut sein – ganz egal, ob sie selbst innovative Modelle planen oder Unternehmen und Initiativen bei der Umsetzung unterstützen. Vor allem, weil die kommende Altengeneration als innovationsfreudig und technikaffin gilt. Smart-Home-Anwendungen und neue soziale Praktiken des Wohnens – wie Alten-WGs und Mehrgenerationenhäuser – eröffnen neue Möglichkeiten des Alters. Dabei sollten professionelle wie auch ehrenamtliche Unterstützungs- und Pflegeangebote immer mitgedacht werden. In den vergangenen Jahren erfreute sich die ambulante Pflege immer größerer Beliebtheit, was auch den Trend „Ageing in Place“ widerspiegelt. „Das krankenhausähnliche Altenheim am Rande der Stadt hat ausgedient“, sagt Sütterlin.

Zürich in der Schweiz hat es vorgemacht: Die Stadt ist nicht nur Schauplatz der internationalen Finanzwirtschaft, sondern überzeugt ebenfalls in puncto Altersfreundlichkeit. Mit einem ganzheitlichen, integrativen Ansatz verfolgt die Stadt die „Altersstrategie 2035“. Ihr Ziel: Ältere Menschen sollen möglichst lange selbstbestimmt und nach ihren individuellen Bedürfnissen leben können. „Altersgerechtes Wohnen bezieht sich nicht nur auf die eigenen vier Wände, sondern ebenfalls auf das umliegende Quartier, die Nachbarschaft sowie die gesamte Stadt“, erklärt Catherina Hinz, Direktorin des Berlin-Instituts. „Abgesenkte Bürgersteige, verkehrsberuhigte Bereiche mit Bänken und Nachbarschaftsnetzwerke sind nur einige der vielen kommunalen Aufgaben auf dem Weg zur altersfreundlichen Stadt“.


Die Studie
„Ageing in Place – Wohnen in der altersfreundlichen Stadt“ steht Ihnen hier kostenlos als Download zur Verfügung. >>> https://258174.seu2.cleverreach.com/c/7 ... 9f8-rl4ois
Die Publikation wurde vom Berlin-Institut in Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung erstellt.


Bei Rückfragen helfen wir Ihnen gerne weiter:
Lilian Beck, beck@berlin-institut.org, Tel.: 030 3101 7324
Julian Rosenbaum, rosenbaum@berlin-institut.org, Tel.: 030 3101 7450
Catherina Hinz, hinz@berlin-institut.org, Tel.: 030 2232 4845

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten. In seinen Studien, Diskussions- und Hintergrundpapieren bereitet das Berlin-Institut wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf. Weitere Informationen, wie auch die Möglichkeit, den kostenlosen regelmäßigen Newsletter „Demos“ zu abonnieren, finden Sie hier.

Körber-Stiftung
Gesellschaftliche Entwicklung braucht Dialog und Verständigung. Die Körber-Stiftung stellt sich mit ihren operativen Projekten, in ihren Netzwerken und mit Kooperationspartnern aktuellen Herausforderungen in den Handlungsfeldern »Innovation«, »Internationale Verständigung« und »Lebendige Bürgergesellschaft«. Die drei Themen »Technik braucht Gesellschaft«, »Der Wert Europas« und »Neues Leben im Exil« stehen derzeit im Fokus ihrer Arbeit. 1959 von dem Unternehmer Kurt A. Körber ins Leben gerufen, ist die Stiftung heute mit eigenen Projekten und Veranstaltungen national und international aktiv. Ihrem Heimatsitz Hamburg fühlt sie sich dabei besonders verbunden; außerdem unterhält sie einen Standort in Berlin. Zur Website.

Quelle: Pressemitteilung vom 10.11.2022
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung
Schillerstr. 59
10627 Berlin
info@berlin-institut.org
Tel.: 0 30-22 32 48 45
Fax: 0 30-22 32 48 46
>>> https://www.berlin-institut.org/studien ... g-in-place
>>> https://www.berlin-institut.org/fileadm ... _Place.pdf
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Das stille Leid der Einsamkeit: Ein wachsendes Problem für die körperliche und seelische Gesundheit

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Das stille Leid der Einsamkeit:
Ein wachsendes Problem für die körperliche und seelische Gesundheit


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Stuttgart – Gemeinsam oder einsam? Die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit ist geprägt von der Vorstellung des Feierns im Kreise von Familie und Freunden. Für einsame Menschen gestalten sich die Wochen bis zum Fest und über die Feiertage besonders schlimm. Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Einsamkeit liefert jetzt die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „PiD – Psychotherapie im Dialog“ (Georg Thieme Verlag, 2022). Expert*innen aus Psychotherapie und Medizin berichten über Risikofaktoren, seelische und körperliche Folgen von Einsamkeit sowie ihre Ausprägung in unterschiedlichen Lebensphasen und -situationen: von der Kindheit bis zum Alter, bei pflegenden Angehörigen oder bei einer vorliegenden Depression.

Journalist*innen haben jetzt die Möglichkeit, über presse@thieme.de einen Link anzufordern, mit dem sie bis zum 31.12.22 online auf das gesamte Heft mit allen Schwerpunktartikeln zugreifen können.

Die Ergebnisse des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2013 und 2017 legen nahe, dass in den beiden Jahren etwa 14 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen zumindest manchmal einsam waren. Während der Corona-Pandemie nahmen diese Einsamkeitsgefühle weiter zu. Im SOEP 2021 gaben rund 42 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen an, sich einsam zu fühlen, so das Bundesfamilienministerium auf seiner Internetseite. Die Politik möchte dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung begegnen und startete daraufhin im Sommer dieses Jahres eine Strategie gegen Einsamkeit. Wie drängend das Problem ist, zeigt auch die aktuelle Ausgabe der Fachzeitschrift „PiD“.
Einsam oder allein?

Wissenschaftlich wird Einsamkeit als wahrgenommene Diskrepanz zwischen den gewünschten und den tatsächlichen sozialen Beziehungen definiert. Im Gegensatz zum Alleinsein ist Einsamkeit kein selbst gewählter Zustand. Einsame nehmen die Qualität ihrer sozialen Beziehungen, aber auch sich selbst als unzureichend wahr: „Betroffene erleben sich in verschiedener Hinsicht als defizitär und sehen keine Chance, den Zustand mit eigenen Ressourcen zu ändern“, berichtet Thomas Hax-Schoppenhorst in der aktuellen Ausgabe der „PiD“. Armut, Migrationshintergrund, seelische und körperliche Erkrankungen sowie eine intensive Social-Media-Nutzung, die unmittelbare Kontakte ersetzt, erhöhen laut Hax-Schoppenhorst das Risiko zu vereinsamen in besonderem Maß.

Risikofaktoren für Einsamkeit
Von Armut betroffene Menschen besuchen seltener andere und empfangen umgekehrt weniger Gäste als finanziell gut gestellte. Der Verlust des Arbeitsplatzes beispielsweise verändert die Zusammensetzung des Freundeskreises. „Nach längerer Zeit in Armut, gehören beispielsweise weniger Menschen mit einem festen Arbeitsplatz dazu“, erklärt Hax-Schoppenhorst. Dadurch nimmt das Gefühl, sozial ausgegrenzt zu sein, zu.
Auch unter Menschen mit direktem Migrationshintergrund, die im Ausland geboren sind und jetzt hier leben, sei der Anteil der von Einsamkeit Betroffenen mit 15 Prozent besonders hoch. Anders als ihre Kinder arrangieren sich Migrant*innen der ersten Generation häufig weniger gut mit der hiesigen Kultur. Zudem nehmen sie im Vergleich zur deutschen Bevölkerung erst sehr spät psychotherapeutische Hilfsangebote wahr.
Menschen mit (chronischen) körperlichen Erkrankungen nehmen meist weniger an sozialen Aktivitäten teil. Nicht selten fühlen sie sich im Vergleich zu Gesunden als nicht „voll funktionsfähig“. „Das führt zu Rückzug“, so Hax-Schoppenhorst. Psychisch Erkrankte scheuen eine offensive Kontaktsuche und pflegen oft Kontakt zu ebenfalls Erkrankten. Insgesamt erschwere die Stigmatisierung seelischer Erkrankungen die soziale Teilhabe, ist sich der Experte sicher.

Über die einsamkeitsverstärkende Wirkung durch die Nutzung sozialer Medien wird hingegen kontrovers diskutiert. Das Einsamkeitsrisiko steigt jedoch, wenn die Social-Media-Nutzung die Gesamtheit der Kontakte ausmacht und Begegnungen „face to face“ fehlen.
Je größer die Einsamkeit desto höher der Blutdruck
Die körperlichen Folgen von Einsamkeit werden insbesondere in Bezug auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen sichtbar. So zeigen Untersuchungen in Abhängigkeit vom Ausprägungsgrad der Vereinsamung graduell systolische Blutdruckanstiege um jeweils 5 mmHg. „Vereinfachend lassen sich diese Ergebnisse auf die provokante Formel bringen: Je größer die Einsamkeit desto höher der Blutdruck“, berichtet Dr. med. Roland Prondzinsky. Umfassende Metaanalysen von Patientendaten zeigen zudem, dass Einsamkeit das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 29 beziehungsweise 32 Prozent erhöht. Damit erhöht Einsamkeit das Risiko in etwa so wie Rauchen, Angst oder Arbeitsstress. Der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie plädiert deshalb dafür, Einsamkeit mehr als bisher in der kardiovaskulären Risikoabschätzung mitzudenken. Nehmen Menschen aufgrund ihrer Einsamkeit psychotherapeutische Hilfe in Anspruch, sollten Therapierende eine ärztliche Abklärung möglicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlen.

Einsamkeit kann jeden treffen! Aber was hilft?

Weitere Beiträge des Schwerpunktheftes widmen sich der Einsamkeit in verschiedenen Lebenssituationen von der Kindheit bis zum Totenbett. Darüber hinaus werden ein internetbasiertes Selbsthilfeprogramm zur Reduktion chronischer Einsamkeit vorgestellt sowie die Spezialsprechstunde „Einsamkeit“ der LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum.

Quelle: Pressemitteilung vom 01.12.2022
Ihr Kontakt für Rückfragen:
Catrin Hölbling | Corinna Spirgat, M.A.
Thieme Communications
Thieme Group
Tel.: +49 (0)711 8931-141 | -293
Fax: +49 (0)711/8931-167
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Welche Personen, die darauf angewiesen wären, leben tatsächlich in barrierereduzierten Wohnungen?

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Welche Personen, die darauf angewiesen wären, leben tatsächlich in barrierereduzierten Wohnungen?

Ältere Menschen verbringen viel Zeit zu Hause und in der Nähe ihres Wohnortes. Die Wohnverhältnisse sichern ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, insbesondere wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Der barrierefreie Zugang zur Wohnung und zu den Räumen innerhalb der Wohnung ist eine wichtige Voraussetzung für die tägliche Mobilität. Doch erfüllen die Wohnungen von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen diese Anforderungen?

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Anteile von Personen mit Einschränkungen der Mobilität ab 65 Jahren, die nicht in barriere-reduzierten Wohnungen leben
Deutsches Zentrum für Altersfragen

Die meisten Menschen leben bis ins hohe Alter in ihrem eigenen Haushalt. Mit zunehmendem Alter und gesundheitlichen Problemen reduzieren ältere Menschen ihren Aktionsradius und verbringen mehr Zeit in ihrer Wohnung und der näheren Umgebung. Gleichzeitig leiden sie stärker an Einschränkungen, die sich aus der Wohnung und dem Wohnumfeld ergeben. Barrieren in der Wohnung und ihrem Umfeld beeinflussen daher für ältere Menschen in hohem Maße den Grad ihrer Selbstbestimmung im Alter.

Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für Altersfragen haben mit Daten des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2020/21 untersucht, ob Personen im Alter ab 65 Jahren in Wohnungen leben, die barrierereduziert sind. Kriterium dafür ist, dass der Zugang zur Wohnung und die Räume innerhalb der Wohnung ohne Stufen oder Treppen begehbar sind.

Dabei interessierte besonders die Frage, wie gut mobilitätseingeschränkte Ältere mit barrierereduziertem Wohnraum versorgt sind: Von den mobilitätseingeschränkten 65-Jährigen und Älteren leben 76,8 Prozent nicht in einer barriere-reduzierten Wohnung. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen: Ostdeutsche und Menschen, die nicht im Alter ab 65 Jahren umgezogen sind, leben beispielsweise seltener in einer barrierereduzierten Wohnung. Und im Vergleich zur obersten Einkommensgruppe leben ältere Menschen in der untersten Einkommensgruppe seltener in einer barriere-reduzierten Wohnung.

Die Ergebnisse zeigen, dass zu wenige Ältere einen barrierefreien Zugang zu ihren Wohnungen und Räumen haben, auch wenn sie unter Mobilitätseinschränkungen leiden. Die Politik in Deutschland hat erkannt, dass es zu wenig barrierefreie Wohnungen gibt und dass der Bedarf angesichts der demografischen Entwicklung steigen wird. Doch hohe Kosten und andere Faktoren halten Betroffene oft von einer bedarfsgerechten Anpassung der Wohnsituation ab, zumal wenn sie in prekären finanziellen Verhältnissen leben. Diesem Problem versucht die Bundesregierung mit einem Programm zu begegnen, das über die Kreditanstalt für Wiederaufbau Mittel für die Beseitigung von Barrieren im Gebäudebestand bereitstellt. Nichtsdestotrotz verschärft sich die Situation in Deutschland noch durch den Mangel an erschwinglichem Wohnraum im Allgemeinen, insbesondere in Großstädten und deren Ballungsräumen.

Die detaillierten Ergebnisse sind zu nachzulesen in: Nowossadeck, S., Romeu Gordo. L., & Lozano Alcántara, A. (2023). Mobility restriction and barrier-reduced housing among people aged 65 or older in Germany: Do those who need it live in barrier-reduced residences? Frontiers in Public Health 11/2023. https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1098005

Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) ist eine repräsentative Quer- und Längsschnittbefragung von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Im Rahmen der Studie werden seit mehr als zwei Jahrzehnten Menschen auf ihrem Weg ins höhere und hohe Alter regelmäßig befragt. Der Deutsche Alterssurvey wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Sonja Nowossadeck: https://www.dza.de/ueber-uns/mitarbeite ... deck-sonja

Originalpublikation:
Nowossadeck, S., Romeu Gordo. L., & Lozano Alcántara, A. (2023). Mobility restriction and barrier-reduced housing among people aged 65 or older in Germany: Do those who need it live in barrier-reduced residences? Frontiers in Public Health 11/2023. https://doi.org/10.3389/fpubh.2023.1098005

Quelle: Pressemitteilung vom 08.05.2023
Stefanie Hartmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Altersfragen
https://idw-online.de/de/news813829
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Tagespflegeeinrichtung der Diakonie Neuss-Süd ist ein wichtiger Stützpunkt der Erfttaler bzw. Neusser Quartiershilfen

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Die 2015 im Paul-Schneider-Haus, Neuss-Erfttal, eingeweihte Tagespflegeeinrichtung der Diakonie Neuss-Süd ist ein wichtiger Stützpunkt der Erfttaler bzw. Neusser Quartiershilfen (u.a. mit Sinnesgarten und Lotsenpunktangliederung).Die Einrichtung bietet umfängliche Unterstützung und Hilfen für pflegebedürftige Menschen und entlastet damit die Angehörigen. - Weitere Informationen u.a. unter > https://www.dw-neuss-sued.de/altenhilfe ... ider-haus/

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Wenn wir älter werden, steigen wir die Stufen einer Pyramide hinauf ...

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"Wenn wir älter werden, steigen wir die Stufen einer Pyramide hinauf. Mit jedem Schritt wird die Luft ein wenig dünner, und während die Pyramide schrumpft, wird auch der Kreis der Freunde und Angehörigen kleiner." - Dr. Haider Warraich in "Wie wir heute Sterben", mvgverlag (2018). -- Wichtig erscheint daher, der Einsamkeit zeitgerecht entgegen zu wirken und soziale Kontakte zu pflegen!


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Lotsenpunkt in Neuss - Neue Anlaufstelle für Senioren in Norf

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Die NGZ berichtet am 02.08.2023:

Lotsenpunkt in Neuss
Neue Anlaufstelle für Senioren in Norf


Norf · Die Arbeiterwohlfahrt und die Stadt Neuss haben am Dienstag mit einer kleinen Feier den elften „Lotsenpunkt“ im Stadtgebiet eröffnet. Er soll ein Ort des Wohlfühlens werden.

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Bürgermeister Breuer (l.) und Beigeordneter Hörsken (3.v.l.) mit dem AWO-Team Bülent Öztas, Gertrud Servos und Charlotte Langkamp.
Foto: Andreas Woitschützke


Von Andreas Fahrländer

Draußen regnete es wieder einmal in Strömen, drinnen knallten die Sektkorken: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Stadt Neuss eröffneten am Dienstagnachmittag mit einer kleinen Feier den elften „Lotsenpunkt“ im Stadtgebiet. Die seit 2018 bestehende Begegnungsstätte der AWO an der Thomas-Mann-Straße 1 im Zentrum von Norf wird damit als Anlaufstelle für Seniorinnen und Senioren aufgewertet. Sie soll noch mehr zu einem Treffpunkt im Stadtteil werden.

In geselliger Runde begrüßte AWO-Geschäftsführer Bülent Öztas die zahlreich erschienenen Gäste. Bürgermeister Reiner Breuer, der selbst aus Norf stammt, überreichte eine neue „Lotsenpunkt“-Plakette und betonte, wie wichtig die Arbeit der AWO in den Quartieren sei. Der Lotsenpunkt sei ein Ort, um den Herausforderungen des Älterwerdens zu begegnen – sei es für praktische Alltagshilfe in einer sich rasch wandelnden Gesellschaft, oder sei es einfach, um mit anderen Menschen im Quartier zusammenzukommen. Denn: „Niemand soll alleine sein im Alter“, so Breuer.

Eine ganz besondere Freude sei die Eröffnung für die AWO Neuss, die im kommenden Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert, wie deren Vorsitzende Gertrud Servos sagte. Sie dankte der Stadt für die tatkräftige Unterstützung und wünschte sich, dass der neue Lotsenpunkt nicht nur eine Anlaufstelle für Hilfe im Alltag werde, sondern auch ein Ort zum Wohlfühlen.

Mit dem Angebot in Norf gibt es mittlerweile elf Lotsenpunkte verschiedener Sozialwerke in Neuss. Zwei werden von der AWO betrieben, weitere Träger sind unter anderen die Caritas, die Diakonie und das Deutsche Rote Kreuz. Die Lotsenpunkte sind ein Erfolgsmodell: Sie wurden seit 2017 als leicht zu erreichende Treffpunkte für ältere Menschen in den Stadtteilen und Quartieren etabliert. Zum einen soll dort das gute Miteinander aller Altersgruppen und Kulturen gefördert werden. Zum anderen sollen Seniorinnen und Senioren Hilfe bei alters­spezifischen Problemen bekommen. Dazu gehören vor allem das Überwinden von Einsamkeit, der Kontakt mit Nachbarn und der Abbau von Barrieren. Jeden Donnerstagvormittag von 9 Uhr bis 11.30 Uhr wird ein kleines Team um Seniorenberaterin Charlotte Langkamp in Norf anwesend sein. Darüber hinaus gibt es Sprechzeiten und Hausbesuche nach Vereinbarung.

Quelle: https://rp-online.de/nrw/staedte/neuss/ ... d-94802713
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Pflegebedürftige rutschen in die Sozialhilfe: ... Armutsrisiko ...

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Pflegebedürftige rutschen in die Sozialhilfe:
„Wir können die Menschen nicht im Armutsrisiko lassen.“



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Interview des Bayerischen Rundfunks mit Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe

Die finanziellen Folgen der Pflegebedürftigkeit überfordern immer mehr Bürgerinnen und Bürger. „Menschen, die pflegebedürftig werden, rutschen immer öfter in ein Armutsrisiko“, antwortete Helmut Kneppe, Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) auf die Frage von Moderator Till Nassif, was bei der Finanzierung der Pflege schieflaufe.

Nach einem Beitrag, in dem gezeigt wurde, dass die Kosten für einen Platz in einem Senioren- oder Pflegeheim deutlich angestiegen sind und immer mehr Bewohner Sozialhilfe beantragen müssen, wurde Helmut Kneppe um eine Einordnung der Situation und um Lösungsvorschläge gebeten. „Wir müssen das Pflegesystem grundlegend neu finanzieren“, erklärte Kneppe. Das Finanzierungsmodell, das 1996 mit der Pflegeversicherung geschaffen worden sei, trage mit Blick auf den demografischen Wandel nicht mehr. Schon jeder dritte Bewohner ist laut Verband der Ersatzkassen auf „Hilfe zur Pflege“ angewiesen.

Mehr Steuermittel und eine gemeinsame Pflegeversicherung
Grundsätzlich, so betonte der KDA-Vorsitzende, sei es erforderlich, „die Pflege neu zu denken“: Pflege sei kein Einzelschicksal, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von allen getragen werden müsse. Das bedeute einerseits, dass der Staat mehr Pflege- und Begleitkosten wie etwa Rentenansprüche pflegender Angehöriger übernimmt, zum anderen, dass alle in die „gleiche Kasse“ einzahlen. Nur so könne gewährleistet werden, dass die tatsächlichen Bedarfe im Pflegefall finanziert werden. „Denn bei der heutigen Pflegeversicherung handelt es sich um eine Teilkaskoversicherung, die nur einen geringen Teil der Kosten abdeckt.“ Anders als etwa bei der Krankenversicherung, die im Fall eines Klinikaufenthaltes zum Beispiel auch die „Hotelkosten“, also die Kosten für Übernachtung und Verpflegung, übernehme.

Pflegeplatz kostet im Schnitt 2548 Euro – Rente liegt im Schnitt bei 1152 Euro
Infolge der Inflation – die Preise für Lebensmittel etwa sind im Juni um 13,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – sind gerade die „Hotelkosten“ neben den erwünscht steigenden Personalkosten die Preistreiber. So liegt der Betrag, den eine Bewohnerin oder ein Bewohner heute im Bundesdurchschnitt aus der eigenen Tasche jeden Monat zuzahlen muss im ersten Jahr bereits bei 2548 Euro. Und das bei einer durchschnittlichen Rente von 1152 Euro. Die Lücke muss zunächst aus dem Vermögen des pflegebedürftigen Menschen und seines Ehepartners gedeckt werden, bis es auf 5000 Euro/10.000 bei Ehepaaren abgeschmolzen ist. Dann muss „Hilfe zur Pflege“, also Sozialhilfe, beantragt werden. Hier werden Kinder mit herangezogen, wenn sie 100.000 Euro im Jahr oder mehr verdienen.

Gesellschaftspolitische Haltungsfrage
Es brauche eine Pflegeversicherung, die die Grundbedarfe abdecke. Zusatzwünsche könnten dann über eine private Pflegeversicherung abgesichert werden, die „zusätzliche Module“ anbieten könne, ergänzte Helmut Kneppe. Zudem forderte er, über die Umlage hinaus weiterhin den Pflegefonds aufzubauen, um jetzt, wo es wieder Zinsen gibt, einen weiteren Pfeiler zur Finanzierung der Pflegekosten zu haben.
Mehr noch, betonte Kneppe, „aus Sicht des KDA ist die auskömmliche Finanzierung der Pflege eine gesellschaftspolitische Haltungsfrage. Wir als Gesellschaft müssen uns ernsthaft fragen, wie wir sicherstellen, dass Menschen, die pflegebedürftig werden, versorgt werden, ohne dass sie in ein Armutsrisiko rutschen.“ Das KDA lege Wert darauf, dass es nicht nur um eine finanzielle Versorgung im Pflegefall gehe: „Es geht um einen wertschätzenden Umgang.“ Die Würde des Menschen ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft, sie ist der Grundgedanke der Verfassung. „Man kann die Menschen nicht im Armutsrisiko lassen. Wir müssen die Pflegefinanzierung neu aufstellen.“ Und das sei mit einer entsprechenden Reform möglich.


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Interview mit dem Bayerischen Rundfunk > https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... b-100.html
Verband der Ersatzkassen zum Anstieg der Pflegekosten > https://www.vdek.com/presse/pressemitte ... rlich.html
Medienanfragen beantwortet gerne Solveig Giesecke, Pressesprecherin KDA: +49 30 / 2218298-58, solveig.giesecke@kda.de


Quelle: Pressemitteilung vom 07.08.2023
Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung e.V.
Michaelkirchstraße 17-18
10179 Berlin
Kontakt:
Telefon: +49 30 / 2218298-0
Telefax: +49 30 / 2218298-66
E-Mail: info@kda.de
https://kda.de/pflegebeduerftige-rutsch ... more-77102


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Deutsches Ärztblatt vom 07.08.2023:


Pflegebedürftigkeit ist Armutsrisiko
Berlin – Pflegebedürftigkeit darf nicht weiter ein erhöhtes Armutsrisiko bleiben. Die Pflegefinanzierung muss neu aufgestellt werden. Das hat der Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, heute in Berlin angemahnt.
Die Gesellschaft müsse sich ernsthaft fragen, wie pflegebedürftige Menschen versorgt werden können, ohne in die Armut zu rutschen. Zugleich gehe es im Pflegefall nicht nur um finanzielle Fragen, betonte Kneppe, son¬dern auch um einen wertschätzenden Umgang. Die Würde des Menschen sei ein Grundpfeiler der Ge¬sellschaft.
Schon jetzt ist jeder dritte Bewohner laut Verband der Ersatzkassen auf Hilfe zur Pflege angewiesen. „Das Finanzierungsmodell, das 1996 mit der Pflegeversicherung geschaffen worden ist, trägt mit Blick auf den demografischen Wandel nicht mehr“, erklärte Kneppe. „Wir müssen die Pflege neu denken. Pflege ist kein Einzelschicksal, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von allen getragen werden muss.“

… (weiter lesen unter) …. > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


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Aufgrund der neuerlichen Mahnungen wurde folgender Text in den sozialen Netzwerken gepostet:


Menschen die pflegebedürftig werden, haben immer öfter ein Armutsrisiko und rutschen damit in die Sozialhilfe. Das Kuratorium Deutsche Altershilfe mahnt: "Wir können die Menschen nicht im Armutsrisiko lassen". … > viewtopic.php?p=9764#p9764 - Pro Pflege - Selbsthilfenetz ergänzt: Die Mahnung sollte Veranlassung geben, endlich die seit vielen Jahren geforderten kommunalen Unterstützungs- und Hilfestrukturen (einschließlich präventive Hausbesuche) für alte und pflegebedürftige Menschen zu gestalten. Dies muss ggf. schnellstens im Rahmen einer umfassenden Reform des Pflegesystem verpflichtend geregelt werden. … > viewtopic.php?f=5&t=817&p=9702

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Aktualisierte Darstellung der Lotsenpunkte auf der Homepage der Stadt Neuss

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Aktualisierte Darstellung der Lotsenpunkte auf der Homepage der Stadt Neuss


Lotsenpunkte in Neuss
Bei den Lotsenpunkten handelt es sich um Anlaufstellen für ältere Menschen in unserer Stadt.

Seniorengerechte Angebote sollen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern und bestehenden Akteuren in den Stadtteilen aufgebaut werden, indem bestehende Angebote und Bedarfe erkannt und Ressourcen ermittelt werden.

Quelle und weitere Informationen > https://www.neuss.de/leben/soziales/sen ... e-in-neuss / > https://www.neuss.de/leben/soziales/sen ... s/die-idee
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Liebe ist, für jemanden zu sorgen, auch wenn man gerade keine Lust dazu hat

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Liebe ist, für jemanden zu sorgen, auch wenn man gerade keine Lust dazu hat.


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