Menschen mit Migrationshintergrund sind in großer Zahl Corona-Patienten - auch auf Intensivstationen

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WernerSchell
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Menschen mit Migrationshintergrund sind in großer Zahl Corona-Patienten - auch auf Intensivstationen

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Menschen mit Migrationshintergrund sind in großer Zahl Corona-Patienten - auch auf Intensivstationen


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Es wurde am 03.03.2021 folgender Text bei Facebook gepostet: Viele Ausländer sterben an Corona... Wieler: „Da sind Parallelgesellschaften mitten in unserem Land. Wenn man dort etwas ausrichten will, klappt das nur mit beinharter Sozialarbeit in den Moscheen. Und da kommen wir nicht rein. Und das ist Mist. Diese Gruppe besteht aus vier Millionen Menschen in Deutschland. Das entspricht einem Anteil von 4,8 Prozent. Auf den Intensivstationen liegen aber deutlich über 50 Prozent aus dieser Gruppe.“
Eine Nachfrage beim Robert-Koch Institut (RKI) ergab, dass das Zitat aus einem BILD-Bericht über ein angebliches "Expertengespräch" zwischen Herrn Wieler und Ärzten stammt. Es handelte sich dabei lt. RKI nicht um ein öffentliches "Expertengespräch", sondern um einen persönlichen, informellen Austausch. Die Inhalte sind nach der Erinnerung von Herrn Wieler in einigen Teilen nicht korrekt wiedergegeben. Insbesondere erfolgten keine abschließenden Feststellungen, sondern nur Überlegungen. Das hat das RKI dem Bild-Journalisten auch so mitgeteilt. Vor allem die Aussage "Auf den Intensivstationen liegen aber deutlich über 50 Prozent aus dieser Gruppe" sei aus dem Zusammenhang gerissen. Diese Zahlen bezogen sich auf konkrete Berichte von Ärzten dreier Intensivstationen in drei Großstädten in Deutschland. Die Zahlen spiegeln nicht die Situation in ganz Deutschland wider. Dem RKI liegen, wie weiter mitgeteilt wurde, hierzu generell keine Daten vor. Daten, die dem RKI gemäß § 11 Infektionsschutzgesetz übermittelt werden, enthalten nach der Rückmeldung keine Informationen zu einem etwaigen Migrationshintergrund der Fälle.


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Focus-online berichtete am 04.03.2021 zum Thema und machte deutlich, dass offensichtlich doch viele Covid-Patienten Migrationshintergrund haben:

"Bitte nehmt Corona ernst!"
Ärzte besorgt über viele Covid-Patienten mit Migrationshintergrund - Kliniken starten Aufklärung

FOCUS-Online-Reporter Göran Schattauer
Es ist ein Thema, das in Deutschland kaum bekannt ist: Der relativ hohe Anteil von Bürgern mit Migrationshintergrund auf Covid-19-Stationen. RKI-Chef Lothar Wieler und mehrere Klinik-Ärzte zeigen sich besorgt. FOCUS Online sprach mit einem Mediziner über das Ausmaß des Problems, die Ursachen und mögliche Lösungen.
„Corona-Infektionen bei Göttinger Großfamilie“ oder „Clan-Beerdigung in Essen: 750 Trauernde“ – solche Schlagzeilen las man in den vergangenen Monaten häufiger. Erst vor wenigen Tagen titelte eine Zeitung: „Polizei löst illegale Hochzeitsfeier mit fast 60 Personen auf“. Tatort war ein Haus in Duisburg-Marxloh, ein sozialer Brennpunkt mit hohem Migranten-Anteil. Die Gäste feierten ohne Abstand, viele trugen keine Maske.
Migranten und Corona: Nachbarländer nennen Zahlen
Angesichts der hohen Corona-Risiken muten solche Mega-Treffen befremdlich an. Es steht zu befürchten, dass sich viele Menschen anstecken und aufgrund schwerer Krankheitsverläufe in Kliniken behandelt werden müssen. In der Schweiz und in Österreich haben Medien über entsprechende Entwicklungen bereits berichtet.
So schrieb die „Basler Zeitung“ im vergangenen Dezember, auf schweizerischen Intensivstationen lägen „überdurchschnittlich viele Corona-Patienten mit Migrationshintergrund“. Die Rede war von „70 Prozent“. Der österreichische Intensivmediziner Burkhard Gustorff bestätigte diesen Trend und erklärte, in seiner Wiener Klinik würden Migranten rund 60 Prozent der Corona-Intensivpatienten ausmachen.
Quelle: https://www.focus.de/politik/bitte-nehm ... 39874.html


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Focus-online berichtete am 09.04.2021 erneut zum Thema und informierte, dass z.B. in einem Kölnder Krankenhaus 2/3 der Intensivpatieten einen Migrationshintergrund haben. Damit werden frühere diesbezügliche Annahmen bestätigt.

Erstmals konkrete Zahlen
Dokument aus Kölner Klinik: 2 von 3 Corona-Intensivpatienten haben Migrationshintergrund

FOCUS-Online-Reporter Axel Spilcker
FOCUS Online hat ein Dokument mit einem alarmierenden Corona-Befund aus einem Kölner Großkrankenhaus erhalten: Die Auswertung bestätigt erstmals: Die Infektionswelle trifft besonders Menschen mit Migrationshintergrund. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch auch Zusammenkünfte von Clan-Familien könnten eine Rolle spielen. Just heute findet eine solche unter großem Polizeiaufgebot in NRW statt.
Der Informant will anonym bleiben. Zu heikel ist das Thema. Vergangene Woche erhielt FOCUS Online eine Excel-Tabelle mit einem alarmierenden Corona-Befund aus einem großen Kölner Krankenhaus (Name ist der Redaktion bekannt). Die Auswertung unter dem Kürzel „Coronavirus-Überwachung“ (Surveillance) bestätigt Vermutungen, die schon seit Wochen kursieren: Die Corona-Infektionswelle trifft insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund.
... (weiter lesen unter) .... > https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 71359.html


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Focus - online - 16.04.2021

Sozialer Brennpunkt in Berlin
Corona und der Migrationshintergrund: In Neukölln zeigt sich wahre Dimension des Problems

FOCUS-Online-Redakteur Benjamin Hirsch
Corona trifft vor allem Ärmere. Eine Gruppe, in der Menschen mit Migrationshintergrund bekanntermaßen überproportional vertreten sind. Über das Problem diskutieren möchte jedoch niemand, weder in der Gesellschaft noch in der Politik. Wozu das führt, zeigt sich in Berlin Neukölln.
Mal sind es 90, mal sind es 50 Prozent. Und dann wieder zwei von drei. Wie viele Patienten tatsächlich auf den Corona-Intensivstationen in Deutschland einen Migrationshintergrund besitzen, lässt sich nicht sagen. Offizielle Zahlen gibt es nicht.
Was es gibt, ist ein rauer Ton, in dem ein Migrationsthema wieder einmal in Deutschland diskutiert wird. Anfang März sprach RKI-Chef Lothar Wieler, laut "Bild"-Zeitung, angeblich mit zwei Intensivärzten über „Parallelgesellschaften mitten in unserem Land“. Auf das Infektionsgeschehen in Berlin seien die Auswirkungen dadurch riesig. Später sagte Wieler, es habe sich dabei nicht um ein offizielles Expertengespräch gehandelt. Zudem sei er in Teilen nicht korrekt widergegeben worden.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.focus.de/perspektiven/gesel ... 92566.html
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