Corona-Pandemie - Schutzmaßnahmen: AHA+L-Regeln und Impfschutz ...

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
WernerSchell
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Krisenreaktion ist Motto für den Tag des Gesundheitsamtes 2021

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Krisenreaktion ist Motto für den Tag des Gesundheitsamtes 2021

Die Pandemiebewältigung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dabei sind die rund 400 kommunalen Gesundheitsämter eine zentrale Säule für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung. Sie bearbeiten COVID-19-Meldungen, ermitteln Kontaktpersonen, erheben wichtige Daten für die Situationseinschätzung und beraten Bürger, Einrichtungen und die Politik bei Fragen zum Gesundheitsschutz vor Ort.

„Die Leistung der Gesundheitsämter in dieser Pandemie ist extrem beeindruckend und das trotz ihrer seit Jahren viel zu geringen Ressourcen“, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, anlässlich des Tages des Gesundheitsamts am 19. März. „Die Bedürfnisse der Gesundheitsämter müssen besser gehört werden“, unterstreicht Lothar Wieler. Das Motto für den Tag des Gesundheitsamtes 2021 ist aus gegebenem Anlass „Krisenreaktion".

Die Ressourcen zur Unterstützung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes wurden im vergangenen Jahr erhöht. Im Pakt für den ÖGD wurden vom Bund umfangreiche Maßnahmen zur nachhaltigen Unterstützung des ÖGD sowie die dafür notwendigen finanziellen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Ein weiteres Beispiel ist die Einrichtung einer Kontaktstelle für den Öffentlichen Gesundheitsdienst der Länder am RKI. Die ÖGD-Kontaktstelle ermöglicht unter anderem eine Verstärkung der Amtshilfe-Aktivitäten, mit denen das RKI die Gesundheitsämter auf Anfrage bei Ausbruchsgeschehen vor Ort unterstützt. Gleichzeitig soll die Arbeit im ÖGD durch digitale Werkzeuge erleichtert werden. Für die Meldung sowie die Verarbeitung und den Austausch von Daten aller Infektionskrankheiten ist der weitere Ausbau des Deutschen Elektronischen Melde- und Informationssystems für den Infektionsschutz (DEMIS) von zentraler Bedeutung.

Zudem sind derzeit rund 1.500 Containment Scouts für die Gesundheitsämter im Einsatz, vor allem für die Kontaktpersonennachverfolgung. Das vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierte Programm wird nun weiter aufgestockt. Das RKI stellt u.a. Lehrmaterialien zur Verfügung, um die angehenden Scouts auf ihre Aufgaben im Gesundheitsamt vorzubereiten.
In der Pandemie wird die Arbeit der Gesundheitsämter vor allem beim Management der Infektionsfälle sichtbar. Werden beim Gesundheitsamt SARS-CoV-2-Infektionen gemeldet, müssen die Betroffenen kontaktiert und die notwendigen Maßnahmen, z.B. Isolierung und Ermittlung von Kontaktpersonen, entschieden und eingeleitet werden. COVID-19-Fälle werden vom Gesundheitsamt elektronisch an die zuständige Landesbehörde und von dort an das RKI übermittelt. In der aktuellen Lage übermitteln die meisten Gesundheitsämter früher und häufiger als gesetzlich vorgesehen. Dabei können – sofern sie das Gesundheitsamt ermitteln kann – auch zusätzliche Informationen mitgeteilt werden, z.B. der Erkrankungsbeginn und ob Betroffene ins Krankenhaus kamen.

Den Tag des Gesundheitsamtes hat das Robert Koch-Institut erstmals 2019 ausgerufen, um die Arbeit der rund 400 kommunalen Gesundheitsämter zu würdigen und auf ihre Situation hinzuweisen – die personelle Ausstattung war über viele Jahre gesunken. Der 19. März ist der Geburtstag von Johann Peter Frank. Der Mitte des 18. Jahrhunderts geborene Arzt und Sozialmediziner gilt als Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Einen Tag des Gesundheitsamtes oder „Local Health Authority Day“ gab es zuvor auch auf internationaler Ebene nicht. Leistungsfähige lokale Gesundheitsbehörden sind überall auf der Welt das Rückgrat aller Bemühungen um die Gesundheit der Bevölkerung.

Weitere Informationen: http://www.rki.de/tag-des-gesundheitsamtes

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Herausgeber
Robert Koch-Institut
Nordufer 20
D-13353 Berlin
http://www.rki.de
Twitter: @rki_de

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Susanne Glasmacher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Robert Koch-Institut

Pressestelle
Susanne Glasmacher (Pressesprecherin)
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Das Robert Koch-Institut ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.
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Die Gesundheit der Menschen stärken. Eckpunkte für eine Public-Health-Strategie in Deutschland

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Die Gesundheit der Menschen stärken. Eckpunkte für eine Public-Health-Strategie in Deutschland

Das Zukunftsforum Public Health legt Eckpunkte für eine Public-Health-Strategie für Deutschland vor. Ziel ist die Entwicklung eines starken und handlungsfähigen Public-Health-Systems, das die Gesundheit aller in den Mittelpunkt stellt.

Die Corona-Pandemie ist ein Brennglas, das den Blick auf die Bedeutung der öffentlichen Gesundheit schärft. Binnen kürzester Zeit musste auf zahlreiche Herausforderungen reagiert werden – in den Gesundheitsämtern, Arztpraxen und Krankenhäusern, aber auch in Wirtschaft, Bildung und Kultur. Alle gesellschaftlichen Bereiche sind durch die gesundheitliche Bedrohung und die Maßnahmen zur Eindämmung massiv beeinträchtigt.

Prof. Nico Dragano, Universitätsklinikum Düsseldorf: „Besonders stark betroffen sind dabei die Schwächsten unserer Gesellschaft. Das verdeutlicht, dass soziale Unterschiede entscheidend für Gesundheit und Krankheit sind. Die Pandemie legt schmerzlich offen, dass alle Lebensbereiche davon abhängen, dass unser Public-Health-System funktioniert.“

Deutschland braucht jetzt eine Public-Health-Strategie, um die gesundheitlichen Folgen der Pandemie abzufangen und die gesellschaftlichen Abwehrkräfte für zukünftige Pandemien zu stärken. Ein handlungsfähiges Public-Health-System fördert das Vertrauen der Bevölkerung in öffentliche Institutionen und ist grundlegende Voraussetzung dafür, allen Menschen ein Leben in bestmöglicher Gesundheit zu ermöglichen.

Die Eckpunkte einer Public Health Strategie für Deutschland sind über vier Jahre in einem partizipativen Prozess erarbeitet worden. In Symposien, Workshops und Online-Konsultationen hat die Public-Health-Gemeinschaft die Leitlinien für eine Public-Health-Strategie diskutiert.

Dr. Katharina Böhm, Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V.: „Dieser Beteiligungsprozess ist für Public Health in Deutschland einzigartig und damit die besondere Stärke unserer Initiative. Durch unser Verfahren konnten wir eine Vielzahl an Stimmen und Meinungen in einem transparenten Prozess einbinden.“

Die Ergebnisse liegen nun vor: Eine kurze Version der Eckpunkte, die sich an Entscheidungsträger:innen und die Öffentlichkeit wendet und eine lange Version, die sich an die Fachgemeinschaft richtet. Beide Papiere sind auf der Website des Zukunftsforums abrufbar: www.zukunftsforum-public-health.de/publ ... -strategie

Die Eckpunkte werden im Rahmen des Kongresses Armut und Gesundheit am 17.03.2021, 11:15 in der Veranstaltung „Eine Public-Health-Strategie für Deutschland: Chancen und Handlungsmöglichkeiten zur Bundestagswahl“ vorgestellt. In der Diskussion mit Bundestagsabgeordneten vertritt Prof. Dr. Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS in Bremen die Position des Zukunftsforums Public Health.

Das Zukunftsforum ist ein Zusammenschluss von Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis aus Deutschland, die sich für die Stärkung von Öffentlicher Gesundheit einsetzen.
Kontakt: info@zukunftsforum-public-health.de | www.zukunftsforum-public-health.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Zeeb, Hajo, Prof. Dr. med.
Abteilung: Prävention und Evaluation
Tel.: +49 (0)421 218-56902
Fax: +49 (0)421 218-56941
zeeb@leibniz-bips.de

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Rasmus Cloes Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS
https://idw-online.de/de/news764986
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Tagespflegen vor dem Aus!? - Fehlanreize regulieren – aber nicht zulasten der Betroffenen

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Tagespflegen vor dem Aus!?
Fehlanreize regulieren – aber nicht zulasten der Betroffenen
Der Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeversicherung rückt näher. Er offenbart: Das Nachsehen werden die Tagespflegen haben.


Der Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeversicherung rückt näher, was der VKAD sehr begrüßt.
In einem bislang unveröffentlichten Arbeitspapier des Bundesgesundheitsministerium ist die Absenkung der Refinanzierung von Tagespflege auf 50 Prozent vorgesehen, wenn ambulante Pflegesachleistungen oder Kombileistung in Anspruch genommen werden.
„Alle warten auf den großen Wurf aus dem Bundesministerium für Gesundheit. Doch was bisher durchsickert, ist enttäuschend. Pflegebedürftige Personen und deren pflegende Angehörige werden demnach im Regen stehen gelassen“, kommentiert Eva-Maria Güthoff, Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD), die Vorhaben zur Pflegereform. „Diese Planungen werden ein Aus für viele Tagespflegen bedeuten. Gerade dieser Teil der Versorgung ist ein wichtiges Element zur Entlastung pflegender Angehöriger sowie zur Versorgung einer zunehmend alternden Gesellschaft“, so Güthoff weiter.

In einem bereits Anfang November 2020 vorgestellten Eckpunktepapier zur Pflegereform hatte das Bundesgesundheitsministerium diesen Schritt angekündigt. Die Begründung: Fehlanreize im Bereich der Tagespflege sollten beseitigt werden.
„Mit diesem Vorhaben sollen Anbieter abgestraft werden, die betreutes Wohnen mit dem Angebot von Tagespflege zu sogenannten Stapelleistungen kombinieren“, erklärt Andreas Wedeking, Geschäftsführer des VKAD. „Hier wird das Kind mit dem Bad ausgeschüttet, wenn versucht wird, die Attraktivität für solche Angebote zu minimieren. Diese Modelle kombinieren häufig alle im ambulanten Bereich möglichen Leistungen, die nah an ein stationäres Pflegesetting heranrücken, ohne die Anforderungen der stationären Langzeitpflege erfüllen zu müssen. Ich vermisse jedoch den Beleg für die Fehlanreize“, so Wedeking weiter. Beim VKAD ist man sich einig: Stapelleistungen, um Gewinne zu erzielen, höhlen das Pflegesystem aus. Korrekturen dürfen jedoch nicht dazu führen, dass vorstationäre Angebote abgebaut werden und der Druck auf pflegende Angehörige und die stationäre Langzeitpflege zunimmt.

Zum Hintergrund
Tagespflegeeinrichtungen sollen als teilstationäre Pflegeform die Pflegesituation in der Häuslichkeit stabilisieren und entlasten. Dieses Angebot eignet sich besonders für Menschen mit Demenz die noch mobil sind, aber eine vollumfängliche Betreuung benötigen. Tagespflegeeinrichtungen entlasten Pflegende bei einer oft Jahre währenden Doppelbelastung. Bisher können Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 teilstationäre Tages- und Nachtpflege zusätzlich zu ambulanten Pflegesachleistungen, Pflegegeld oder der Kombinationsleistung nach § 38 SGB XI in Anspruch nehmen, ohne dass eine Anrechnung auf diese Ansprüche erfolgt.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Andreas Wedeking
Geschäftsführer
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD)
Reinhardtstraße 13
10117 Berlin
Tel. 030 284447-852
Fax 0761 200-710
E-Mail: andreas.wedeking@caritas.de
E-Mail: vkad@caritas.de
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N95- und FFP2-Masken beeinflussen die Sprachverständlichkeit besonders stark

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KN95- und FFP2-Masken beeinflussen die Sprachverständlichkeit besonders stark

Mund-Nase-Bedeckungen dienen als wichtiges Instrument, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen – im Alltag haben Gesichtsmasken jedoch auch einen großen Nachteil: Sie können sich auf die Verständlichkeit der Sprache auswirken und damit die Kommunikation erschweren. Ein Team des Instituts für Nachrichtentechnik der TH Köln hat nun die Akustik von Coronavirus-Schutzmasken untersucht und festgestellt, dass vor allem KN95- und FFP2-Masken die Sprachverständlichkeit mindern können.

Mund-Nase-Bedeckungen dienen als wichtiges Instrument, um die Covid-19-Pandemie einzudämmen – im Alltag haben Gesichtsmasken jedoch auch einen großen Nachteil: Sie können sich auf die Verständlichkeit der Sprache auswirken und damit die Kommunikation erschweren. Ein Team des Instituts für Nachrichtentechnik der TH Köln hat nun die Akustik von Coronavirus-Schutzmasken untersucht und festgestellt, dass vor allem KN95- und FFP2-Masken die Sprachverständlichkeit mindern können.

„Bisher wurden die akustischen Auswirkungen von Mund-Nase-Bedeckungen nur in wenigen Studien thematisiert“, sagt Prof. Dr. Christoph Pörschmann vom Institut für Nachrichtentechnik der TH Köln. „Um den Einfluss von Gesichtsmasken auf die Sprachverständlichkeit weiter zu untersuchen, haben wir die Schallabstrahlung, also Dämpfung und Richtwirkung des Schalls, von sechs verschiedenen Modellen gemessen.“ Untersucht wurden ein Mikrofaserschal, eine einfache Stoffmaske und eine so genannte Community-Maske, also eine selbstgenähte Mund-Nase-Bedeckung, mit mehreren Schichten sowie eine medizinische Einwegmaske, eine KN95-Maske und eine FFP2-Maske.

Mithilfe eines motorgesteuerten Messsystems hat das Team des Instituts die Schallabstrahlung eines Kunstkopfes mit Mundsimulator gemessen und den für die menschliche Stimme relevanten Bereich von 100 Hertz bis acht Kilohertz untersucht. „Der Kunstkopf lässt sich um zwei Achsen drehen, so dass wir die Schallabstrahlung für alle erdenklichen Kopforientierungen messen konnten“, sagt der wissenschaftliche Mitarbeiter Tim Lübeck. Diese Messung wurde einmal ohne Maske und anschließend für jedes Modell insgesamt zweimal durchgeführt.

Ergebnisse der Untersuchung

„Alle untersuchten Masken führen zu einem grundsätzlichen Übertragungsverlust des erzeugten Sprachsignals. Während aber zum Beispiel der Mikrofaserschal kaum und die medizinische Einweg- sowie die Stoffmaske nur wenig dämpfen, beeinflussen vor allem die Community-, die KN95- und die FFP2-Maske die Schallabstrahlung“, erläutert Lübeck. So haben die Messungen ergeben, dass die Community-Maske in frontaler Richtung im Spitzenbereich zu einem Übertragungsverlust von mehr als zehn Dezibel führt. Mit der KN95- sowie der FFP2-Maske gehen im Bereich zwischen drei und fünf Kilohertz sogar bis zu 15 Dezibel verloren.

Neben dem Übertragungsverlust in frontaler Richtung wurde auch die Auswirkung der Mund-Nase-Bedeckungen auf die richtungsabhängige Abstrahlung des Schalls gemessen. „Die Analyse zeigt, dass die getesteten Modelle diese unterschiedlich beeinflussen. Die partikelfiltrierenden Halbmasken KN95 und FFP2 haben dabei den größten Effekt aufgewiesen – sie beeinflussen in bestimmten Frequenzbereichen die Richtwirkung deutlich“, so Lübeck. Daher könnten diese Masken sich auch auf die Sprachverständlichkeit in Innenräumen auswirken, da der seitlich abgestrahlte Schall über Reflexionen an den Wänden eines Raumes ebenfalls zum Hörer gelangt.

„Unsere Untersuchung trägt dazu bei, dass der Einfluss der Masken auf die Sprachverständlichkeit in realen Gesprächssituationen besser nachvollzogen wird. Da wir die Messansätze online verfügbar gemacht haben, kann die Studie zudem als Grundlage für Folgeuntersuchungen dienen, um die Auswirkungen von Mund-Nase-Bedeckungen auf die Alltagskommunikation weiter zu erforschen“, erklärt Lübeck.

Original-Publikation:
Prof. Dr. Christoph Pörschmann, Tim Lübeck, Johannes M. Arend (2020): Impact of face masks on voice radiation, The Journal of the Acoustic Society of America (JASA)
https://doi.org/10.1121/10.0002853

Die TH Köln zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Sie bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind rund 27.000 Studierende in etwa 100 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Sybille Fuhrmann Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Hochschule Köln
https://idw-online.de/de/news765038
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Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur SARS-CoV-2-Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca

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Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zur SARS-CoV-2-Impfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca

Stellungnahme der DGN zum Auftreten cerebraler Sinus- und Venenthrombosen im zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung durch den Impfstoff von AstraZeneca.

In zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung durch den Impfstoff von AstraZeneca (insgesamt ca. 1,22 Millionen Impfungen) sind in Deutschland 6-16 Tage nach der Impfung bei sechs Frauen zwischen 22 und 48 Jahren cerebrale Sinus- und Venenthrombosen (CSVT) beobachtet worden, drei davon mit tödlichem Ausgang. Ein weiterer, männlicher Patient verstarb an den Folgen einer Hirnblutung im Zusammenhang mit einer ungewöhnlichen Gerinnungsstörung. Bei einem Teil der 7 Patienten wurde zudem eine Erniedrigung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) festgestellt. In vier Fällen lagen Erkrankungen vor, die teilweise auch das Blutgerinnungssystem betrafen.
Zusammengefasst ist derzeit ein möglicher Kausalzusammenhang der berichteten Einzelfälle mit der Impfung nicht abschließend beurteilbar, da zu mehreren Fällen nur wenige Informationen vorliegen. (Informationen aus der Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts vom 15.03.2021).
In Großbritannien wurden bei ca. 11 Millionen Impfungen bisher drei CSVT gemeldet, aus Norwegen liegen zwei Meldungen vor.

Es wird derzeit genau geprüft, ob tatsächlich ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und den Ereignissen besteht. CSVT treten in Deutschland jedes Jahr bei einem bis zwei von 100.000 Personen auf und betreffen mehrheitlich Frauen. Selbst wenn die Impfung wesentliche Ursache für die Thrombosen bzw. die Gerinnungsstörung sein sollte, handelte es sich dennoch um eine extrem seltene Nebenwirkung, die durch die Vorteile der Impfung bei weitem aufgewogen wird. Gerade neurologische Spätfolgen sind nach Covid-19 nicht selten und können nur primärpräventiv durch eine Impfung verhindert werden.

Leitsymptome einer CSVT sind anhaltende Kopfschmerzen und andere neurologische Symptome. Da es allerdings als Impfreaktion bei vielen Personen zu vorübergehenden Kopfschmerzen kommen kann, ist es nicht notwendig bei jedem Menschen, der nach der Impfung über Kopfschmerzen klagt, eine weiterführende neurologische Diagnostik mit Bildgebung durchzuführen. Diese sollte Personen vorbehalten bleiben, die in den ersten zwei bis drei Wochen nach der Impfung über einen Zeitraum von mehreren Tagen neuartige und ungewöhnlich starke Kopfschmerzen bemerken, welche auf die üblichen, frei verkäuflichen Analgetika nicht oder nur unzureichend ansprechen. In solchen Fällen und insbesondere, wenn sich zusätzliche neurologische Symptome wie halbseitige Lähmungen und/oder Gefühlsstörungen, Sprachstörungen oder epileptische Anfälle entwickeln, sollte umgehend weitere Diagnostik erfolgen. Kleine, punktförmige Einblutungen (Petechien) in die Haut vor allem der Extremitäten können zudem auf eine Thrombozytopenie hindeuten, wie sie bei einem Teil der Fälle mit CSVT beobachtet wurde. Bei der Abklärung sollte eine Gerinnungsdiagnostik mit Blutbild und Bestimmung der Thrombozytenzahl erfolgen.

Peter Berlit, Harald Prüß, Hans-Christian Koennecke, Berlin

Quelle: Pressemitteilung vom 16.03.2021
Dr. Bettina Albers Pressestelle der DGN
Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
https://idw-online.de/de/news765045
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DGG veröffentlicht „COVID-19 im Alter – Die geriatrische Perspektive“

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DGG veröffentlicht „COVID-19 im Alter – Die geriatrische Perspektive“

Hochbetagten gilt mitten in der Pandemie die besondere Aufmerksamkeit der Gesellschaft. Sie gilt es zu schützen. Sie gilt es zuerst zu impfen. Denn schließlich betreffen schwer verlaufende COVID-19-Erkrankungen vorwiegend die ältere Bevölkerung. So lag die Mortalität der hospitalisierten über 80-Jährigen international in der ersten Welle der Pandemie bei bis zu 54 Prozent. Heute sterben im Vergleich zu den ersten Daten zwar nur noch 13,4 Prozent der erkrankten über 80-Jährigen, doch die Sterblichkeit in dieser Bevölkerungsgruppe ist noch immer sehr hoch.

„Ein Blick auf diese Erkrankung aus geriatrischer Perspektive ist damit zwingend erforderlich,“ sagt Professor Rainer Wirth, Presidentelect der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und Direktor der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation im Marien Hospital Herne. Wirth ist Erstautor des acht Seiten umfassenden Papers und hat dessen Entstehung koordiniert. „Während der letzten Monate hat die Geriatrie, neben der Intensivmedizin, eine Hauptlast getragen, wurde aber bisher nur relativ wenig gehört oder gefragt.“ Dies solle sich vor allem in der Fachöffentlichkeit durch das Paper jetzt ändern.

Die relevanten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen sind in der Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (ZGG) frei zugänglich im Open Access erschienen (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33595696/). Beteiligt waren alle sechs Vorstandsmitglieder der DGG sowie fünf weitere Autoren, um fachlich alle relevanten Aspekte einer COVID-19-Erkrankung im Alter beleuchten zu können.

Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Covid-19 bei Hochbetagten

Warum erkranken besonders ältere Menschen? Welche Besonderheiten weisen Symptomatik und Verlauf im Alter auf? Welche Folgen können infektionsprophylaktische Maßnahmen in der älteren Bevölkerung haben – dieser Artikel gibt Antworten. „Die neun Teilbereiche beinhalten viele wichtige Informationen für unsere Kollegen“, so Wirth. „Ein Jahr nach Beginn der Pandemie konnten wir auf eine umfangreiche Literatur zurückgreifen und vermitteln so den aktuellen Kenntnisstand.“

Konkret strukturiert hat die DGG ihr Paper in diese Bereiche:

1. Biologisches Alter und Frailty
2. Behandlungsergebnisse und Prognose
3. Vorausschauende Versorgungsplanung
4. Therapieansätze, inklusive intensivmedizinischer Versorgung
5. Neurologische Manifestationen
6. Rolle der Ernährung
7. Körperliche und psychische Auswirkungen von Quarantäne und Isolationsmaßnahmen
8. Rehabilitationsbedarf
9. Impfung und Impfbereitschaft

Strategien für alte Menschen bedarfsgerecht anpassen

Diagnostik und Therapie der COVID-19-Erkrankung unterscheiden sich bei älteren Patienten nicht grundsätzlich von jüngeren Patienten. „Allerdings ist bei Patienten im hohen Alter gehäuft mit einer atypischen Symptomatik zu rechnen“, weiß DGG-Past-President Professor Jürgen M. Bauer, Leiter des Zentrums für Geriatrie am Universitätsklinikum Heidelberg. „So ist ein differenziertes Wissen um die spezifischen Probleme in der medizinischen und pflegerischen Versorgung älterer Menschen mit Covid-19 unverzichtbar, so dass die diesbezüglichen Strategien bedarfsgerecht angepasst werden können.“ Unter anderem sind ältere Patienten hinsichtlich der funktionellen und insbesondere der psychischen Auswirkungen von Quarantäne und Isolation stärker betroffen. Auch kommt dem Ernährungszustand der älteren Patienten in diesem Kontext eine wesentlich größere Bedeutung zu. „Die frühzeitige Einbindung von uns Geriatern ist von Bedeutung, um den weiteren Behandlungsverlauf der zahlreichen hochaltrigen COVID-19-Patienten adäquat zu steuern“, so Bauer, der diese Position mit seinen Erfahrungen für die DGG auch im Pandemierat der Bundesärztekammer vertritt.

„Der Artikel ist ein Muss für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen rund um COVID-19!“

Das Fazit von DGG-Präsident Professor Hans Jürgen Heppner, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am HELIOS Klinikum Schwelm und Lehrstuhlinhaber für Geriatrie an der Universität Witten/Herdecke: „Der Artikel ist ein Muss für alle ärztlichen Kollegen und Mitarbeiter in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Arztpraxen! Wir alle haben pandemiebedingt gerade immer wieder mit hochbetagten Patienten zu tun. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Bedürfnisse und Besonderheiten dieser Patienten näher zu beleuchten.

Die Pandemie beeinflusst bereits die gesellschaftliche Diskussion zum Thema Alter und Geriatrie nachhaltig. „Es liegt jetzt an uns allen, die Versorgung der geriatrischen COVID-19-Patienten zukünftig zu verbessern!“, so Heppner.

Pressekontakt der DGG

Nina Meckel
medXmedia Consulting KG
Nymphenburger Str. 19
80335 München
Tel: +49 (0)89 / 230 69 60 69
Fax: +49 (0)89 / 230 69 60 60
E-Mail: presse@dggeriatrie.de

Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind unter anderem Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 1.700 Mitglieder.

Weitere Informationen: > https://www.dggeriatrie.de/presse/press ... ?auid=6385

Quelle: Pressemitteilung vom 17.03.2021
Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
https://idw-online.de/de/news765080

Anhang
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NRW-Landräte fordern schnelle App-Lösung zur Kontaktnachverfolgung

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Vorstandssitzung des Landkreistags NRW
NRW-Landräte fordern schnelle App-Lösung zur Kontaktnachverfolgung


Düsseldorf – Der Landkreistag NRW macht Druck bei der Impfstrategie: Die Impfzentren arbeiten immer noch nicht auf Volllast. Zudem fordert der Verband eine App-basierte Lösung zur Kontaktnachverfolgung, die eine nachhaltige Perspektive für Kultur, Sport, Gastronomie, Freizeit und Handel ermöglicht.

Um das Infektionsgeschehen stärker und effektiver eindämmen zu können, müsse auch die Kontaktnachverfolgung weiter digitalisiert werden: „Für eine nachhaltige Öffnungsstrategie ist die digitale Kontaktnachverfolgung ein Muss“, betonte der Präsident des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), in der jüngsten Vorstandssitzung des Verbands der NRW-Kreise. Der Landkreistag NRW (LKT NRW) hatte bereits im Dezember 2020 eine App-basierte Lösung für die sichere und schnelle Kontaktnachverfolgung gefordert und Gespräche mit dem zuständigen Digitalisierungsministerium geführt. „Die Landesregierung muss jetzt schnell handeln und eine landesweite Lösung für Kultur, Sport, Gastronomie, Freizeit und Handel eröffnen“, hieß es im aktuellen Vorstandsbeschluss.

Die NRW-Landräte drängen auf eine Lizenzentscheidung des Landes für mobile Lösungen, wie es sie in anderen Bundesländern schon gibt: „Die Landesregierung wird aufgerufen, eine zentral lizensierte App für die sichere Übertragung von Kontaktpersonendaten an die Gesundheitsämter zu unterstützen“, erklärte Hendele. Die App sollte bedienerfreundlich und sicher sein, mit den Systemen der Gesundheitsämter kompatibel sein und Nutzungsmöglichkeiten für Kultur, Sport, Gastronomie und Handel bieten. „Andere Bundesländer machen es schon vor, die Landesregierung muss nachziehen.“

Gespräch mit Minister Laumann – Impfzentren auslasten
Im Gespräch mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann stand der schleppende Impf-Fortgang im Fokus: „Alle Menschen müssen so schnell wie möglich ein Impfangebot erhalten können. Um das zu erreichen, muss die gesamte Infrastruktur genutzt werden“, forderte Hendele im Gespräch mit dem Minister.

„Die Infrastruktur für ein schnelles Impfangebot steht schon seit vier Monaten, aber ohne Impfstoff kann nicht schnell geimpft werden“, sagte Hendele. „Die Impfzentren müssen so schnell wie möglich mit ausreichend Impfstoff versorgt werden, um in Volllast betrieben werden zu können“, forderte er. Der bundesweite Stopp der Impfungen mit AstraZeneca bremse die Arbeit der Impfzentren wieder gewaltig ab. Den Berichten über mögliche schwere Nebenwirkungen müsse nachgegangen werden, es müsse aber schnell Klarheit geschaffen werden.

Neben den aktuellen Problemen beim Impfen tauschten sich die NRW-Landräte mit dem Gesundheitsminister auch über die neuen Testzentren, die steigenden Inzidenzwerte und die Öffnungs- und Schließungsstrategie des Landes aus. Dabei setzten sich die NRW-Landräte für einen differenzierten Ansatz ein, um mit lokalen Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen zu reagieren.

Hinweis
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Rosa Moya, Telefon: +49 211 30 04 91 160, E-Mail: r.moya@lkt-nrw.de.

Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen (LKT NRW) ist der kommunale Spitzenverband der 31 Kreise des Landes mit rund 11 Millionen Einwohnern.

Quelle: Medieninformation - 17. März 2021
Heike Schützmann
Pressewesen, Öffentlichkeitsarbeit
Verbandszeitschrift EILDIENST

Landkreistag Nordrhein-Westfalen
Kavalleriestraße 8, 40213 Düsseldorf
Fon +49 211 300491-101
Fax +49 211 300491-600
heike.schuetzmann@lkt-nrw.de
www.lkt-nrw.de
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COVID-19: Erwachsene impfen, um auch Kinder zu schützen!

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COVID-19: Erwachsene impfen, um auch Kinder zu schützen!

Stiftung Kindergesundheit informiert über den Nutzen der Impfung und warum auch Kinder jetzt schon davon profitieren

Nach einem Jahr Pandemie ist es inzwischen soweit: Die Impfungen gegen das Corona-Virus sind da und werden tagtäglich bundesweit eingesetzt, mit schrittweise steigenden Zahlen. Manche Menschen sind trotzdem unsicher: Sie fragen sich, ob auch sie sich impfen lassen sollen oder besser nicht. Die Antwort der Stiftung Kindergesundheit ist ein nachdrücklicher Appell an alle Erwachsene: „Bitte nutzen Sie die Möglichkeit zur Vorbeugung gegen diese bedrohliche Krankheit. Ihr Impfschutz bedeutet auch Schutz für nicht-geimpfte Menschen und für unsere Kinder, die noch nicht geimpft werden können“.

„Jeder Geimpfte schützt nicht nur sich selbst, sondern auch ungeimpfte Personen in seiner Umgebung vor einer ansteckenden Krankheit, wie COVID-19“, sagt Prof. Dr. Johannes Liese, Leiter des Bereichs Pädiatrische Infektiologie und Immunologie an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Kindergesundheit: „Lassen sich ausreichend viele Menschen impfen, entsteht ein Herdenschutz, auch Gemeinschaftsschutz genannt. Dieser bewirkt eine Unterbrechung der Infektionskette. Das Virus kann sich nicht weiterverbreiten und so werden auch Kinder und Erwachsene, die entweder noch nicht-geimpft sind, oder nicht geimpft werden können geschützt“. Aktuelle Daten aus Israel deuten darauf hin, dass dies auch bei der COVID-19 Impfung zutrifft, und die Impfung auch die Übertragung des Virus verhindern könnte.

Warum werden schwangere Frauen und Kinder bisher nicht geimpft?
Auch wenn mittlerweile erfreulich viele Menschen in Deutschland zumindest eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten haben, gibt es Menschen, die sich (noch) nicht impfen lassen können, berichtet die Stiftung Kindergesundheit:

O Schwangere Frauen: Schwangere waren bisher von den Studien zur Untersuchung der verschiedenen COVID-19 Impfstoffe ausgeschlossen und die Teilnehmerinnen wurden gebeten, eine Schwangerschaft zu vermeiden. Dennoch kam es in den Studien mit den bisher in Deutschland zugelassenen Impfstoffen vereinzelt zu Schwangerschaften. Nach den bisher vorliegenden Daten dieser Mütter und ihrer Babys hatte die Impfung jedoch keine nachteiligen Auswirkungen auf die frühe Schwangerschaft und auf das Ungeborene, betont die Stiftung Kindergesundheit. Im Gegenteil, das durch eine COVID-19 Erkrankung besonders gefährdete Neugeborene profitiert durch den Übertritt der schützenden mütterlichen Antikörper über die Plazenta.

Auch wenn gezielte Impfstudien bei Schwangeren erst jetzt in Gang kommen, sprechen sich die amerikanischen und deutschen Fachgesellschaften für Geburtshilfe und Gynäkologie und die Centers for Disease Control in den USA bereits jetzt dafür aus, die Covid-19 Impfung, insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren auch bei Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren mit nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung anzubieten. Die deutsche Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung für Schwangere jedoch bisher noch nicht.

O Kleine Kinder: Die bisher verfügbaren Impfstoffe sind erst für Personen ab 16 oder 18 Jahren zugelassen, jüngere Kinder müssen noch warten. Für Kinder kann ein Impfstoff nur zugelassen werden, wenn er in Studien auch an Kindern untersucht wurde. In Einzelfällen können aber Kinder mit hohem Risiko aufgrund bestehender chronischer Erkrankungen auch außerhalb der Zulassung geimpft werden, wenn Arzt und Eltern dies befürworten.

Zwei Hersteller haben inzwischen Studien mit Kindern ab 12 Jahren begonnen, ein weiterer Impfstoff wird bei Kindern zwischen 6 und 18 Jahren auf Sicherheit und Wirksamkeit untersucht. Diese Impfstoffe könnten schon in diesem Herbst zugelassen werden. Eine Zulassung für jüngere Kinder und Kinder im Grundschulalter ist jedoch erst für das nächste Jahr zu erwarten, wenn auch hier die entsprechenden Studien durchgeführt wurden. Deshalb sind gerade auch diese Kinder auf den Gemeinschaftsschutz durch geimpfte Großeltern, Eltern, ErzieherInnen und Lehrkräfte etc. angewiesen, betont die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme.

Kinder sind kein „Motor“ für die Pandemie
Kinder jeden Alters sind zwar grundsätzlich empfänglich für das Virus und können es auch übertragen, sind jedoch bisher kein „Motor“ der Pandemie, sagt Infektionsexperte Professor Johannes Liese: „Zum Glück sind bisher insbesondere jüngere Kinder von einer Ansteckung mit dem Virus SARS-CoV-2 weniger betroffen als Erwachsene. Im Vergleich zu Erwachsenen ist die Zahl der an COVID-19 erkrankten Kinder deutlich niedriger und auch das Krankheitsbild zeigt bei ihnen einen überwiegend leichten Verlauf“.

Der Würzburger Kinder- und Jugendarzt schätzt deshalb das Risiko für Kinder in Kitas und Schulen als relativ niedrig ein: „Bei Kindern, die mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen, überwiegen die leichten bis moderaten Verläufe, die oft als eine leichte Lungenentzündung ablaufen. Todesfälle sind extrem selten. Bei mehr als 1.500 Aufnahmen und Untersuchungen in unserer Klinik gab es lediglich zwei positive Nachweise: Beide Kinder waren asymptomatisch, kamen also aus einem anderen Grund und waren die einzigen, die wir hier in unseren Screening-Untersuchungen identifizieren konnten."

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden an der Würzburger Universitätsklinik unter Federführung von Professor Johannes Liese und Professor Oliver Kurzai in einer weiteren Studie untersucht. Ziel der Wü-KiTa-CoV-Studie war es, Infektionen mit dem neuen Corona-Virus in Kinderbetreuungs-Einrichtungen möglichst frühzeitig, einfach und am wenigsten belastend für Kinder und deren Eltern zu entdecken und so einen sicheren und kontinuierlichen Betrieb der Kinderbetreuung auch während der Corona-Pandemie zu ermöglichen.

Kita-Kinder stecken sich nur selten mit Corona an
Der soeben abgeschlossene 1. Teil der Würzburger Kitastudie überprüfte bei mehr als 800 teilnehmenden Kindergartenkindern und ihren Betreuern die möglichen Infektionsrisiken in Kitas sowie die Wirkung von Hygienemaßnahmen. Professor Johannes Liese über die vorläufigen Ergebnisse: „Bei unserer großen Kindergartenstudie haben wir mehrere tausend Untersuchungen gemacht. Die bis zu 2x wöchentlichen Untersuchungen aus Rachenabstrichen und Speichelproben wurden von den Kindern und Betreuern sehr gut akzeptiert. Wir konnten bei über 4000 Untersuchungen nur sehr wenige Infektionen mit dem neuen Coronavirus nachweisen können. Unsere Studienergebnisse zeigen, dass es unter kontinuierlicher Überwachung möglich ist, Kitas und Schulen auch in der derzeitigen Situation wieder zu öffnen“.

Das gelte auch nach dem Auftreten von Virus-Mutationen, sagt Professor Johannes Liese: „Die neuen Virusvarianten, wie z.B. die britische Virusvariante breiten sich derzeit schnell aus und betreffen auch Kinder häufiger als bisher. Trotzdem sollte eine KiTa Betreuung weiterhin ermöglicht werden. Eine kontinuierliche Überwachung mittels Teststrategien wie in der Würzburger Kindergartenstudie, sowie die Einhaltung von Hygienekonzepten bieten einen effektiven Schutz und erlauben die Weiterführung der KiTa Betreuung“.

Kinder müssen gemeinsam spielen und lernen können!
Die wochenlange Schließung von Kitas und Schulen hat erhebliche negative Konsequenzen für die soziale, kognitive, emotionale und gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, betont die Stiftung Kindergesundheit. Sie spricht sich deshalb gemeinsam mit weiteren wissenschaftlichen Organisationen für eine umgehende Öffnung von Bildungseinrichtungen für alle Kinder im Vorschul- und Schulalter aus. Nur so könne den drohenden Folgen einer stark eingeschränkten Bildung und Erziehung der Kinder und Jugendlichen vorgebeugt werden.

„Gemeinsam spielen und lernen ist entscheidend auch für die Gesundheit von Kindern“, unterstreicht Professor Johannes Liese. „Mittlerweile wissen wir genug, um auch in der derzeitigen Situation Kitas und Grundschulen wieder öffnen zu können. Wir können den Prozess mit sorgfältigen Hygienemaßnahmen begleiten, mit regelmäßigen Begleituntersuchungen überwachen und so einen sicheren Betrieb in Kindergärten und Schulen gewährleisten“.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.03.2021
Giulia Roggenkamp Pressestelle
Stiftung Kindergesundheit
https://idw-online.de/de/news765106

Anhang
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Seit gut einem Jahr leben wir bereits mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) ...

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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Seit gut einem Jahr leben wir bereits mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2). Vieles hat sich in dieser Zeit geändert. Die BZgA unterstützt Sie weiterhin mit aktuellen und fachlich gesicherten Informationen rund um COVID-19 (Corona), und mit praktischen Empfehlungen sowie Bewegungstipps für den Alltag zu Hause.

Aktuell fordert die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen weiterhin Einschränkung des täglichen Lebens. Nach Monaten der Ausnahmesituation ist Überdruss verständlich, er sollte jedoch nicht unser Verhalten bestimmen. Rücksicht und Zusammenhalt können uns gut durch diese herausfordernde Zeit bringen. Unabhängig davon, ob Sie bereits geimpft sind oder nicht, ist es wichtig darauf zu achten, sich an die geltenden Verhaltensregeln, etwa die AHA+L-Regel, zu halten und Symptome ernst zu nehmen. Wenn wir achtsam bleiben, können wir das Infektionsrisiko für uns und andere senken. Das Coronavirus (SARS-CoV-2) ist nicht nur für Risikogruppen eine Gefahr, sondern kann jede und jeden schwer treffen.

Suchen Sie vertiefende Informationen zur Corona-Pandemie, dann besuchen Sie unser BZgA-Portal Infektionsschutz (> https://www.infektionsschutz.de/ )sowie das Informationsportal des Bundesministeriums für Gesundheit „Zusammen gegen Corona" (> https://www.zusammengegencorona.de/ ). Möchten Sie sich anhand von kurzen Clips informieren, dann besuchen Sie den Youtube-Kanal „Corona Wissen kompakt“ der BZgA (> https://www.youtube.com/playlist?list=P ... qZbgm3fcvy ) .

Und in unserem BZgA-Portal »Gesund & aktiv älter werden« finden Sie fachlich geprüfte Gesundheitsinformationen rund um das Thema »Gesundes Älterwerden« sowie Beiträge über Aktivitäten in den Ländern (> https://www.gesund-aktiv-aelter-werden. ... php?id=164 ). Der größte Teil der Dokumente steht online zur Verfügung und/oder verweist mit entsprechenden Links auf Online-Informationen und Webseiten von Organisationen.
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Wir wünschen Ihnen einen guten Start in einen gesunden Frühling!
Ihre Redaktion

Quelle: Pressemitteilung vom 18.03.2021
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