Pflegeversicherung - eine komplette Neuaufstellung ist wohl unvermeidlich ...

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
WernerSchell
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Sozialhilfeausgaben SGB XII im Jahr 2023 um 18 % gestiegen

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PRESSEMITTEILUNG des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) Nr. 295 vom 02.08.2024

Sozialhilfeausgaben SGB XII im Jahr 2023 um 18 % gestiegen

WIESBADEN – Im Jahr 2023 haben die Sozialhilfeträger in Deutschland 17,6 Milliarden Euro netto für Sozialhilfeleistungen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) ausgegeben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Ausgaben damit gegenüber dem Vorjahr um 18 %. Die Ausgaben sind bei allen Leistungen der Sozialhilfe nach dem SGB XII deutlich gestiegen. Teilweise ist der Anstieg auch darauf zurückzuführen, dass 2022 die Ausgaben für die Hilfe zur Pflege als Folge der Pflegereform stark gesunken waren und damit die Sozialhilfeausgaben insgesamt niedriger lagen. Im Jahr 2023 stiegen die Ausgaben zur Hilfe zur Pflege wieder an, nämlich um 27,4 % auf knapp 4,5 Milliarden Euro.

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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.


Herausgeber:
DESTATIS | Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 611 75 3444
www.destatis.de/kontakt



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Info im Netz:
Sozialhilfeausgaben zur Hilfe zur Pflege sind 2023 um 27,4 % auf knapp 4,5 Milliarden Euro gestiegen …. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 116#p13116 - Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft und der steigenden Pflegekosten ist ein Kollaps des Systems – auch im Zusammenhang mit anderen Fehlentwicklungen - nicht mehr auszuschließen.
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Pflegekosten - Kollaps des Systems zu befürchten

Beitrag von WernerSchell »

Pflegekosten - Kollaps des Systems zu befürchten!

Sozialhilfeausgaben zur Hilfe zur Pflege sind 2023 um 27,4 % auf knapp 4,5 Milliarden Euro gestiegen …. > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... 116#p13116 - Angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft und der steigenden Pflegekosten ist ein Kollaps des Systems – auch im Zusammenhang mit anderen Fehlentwicklungen - nicht mehr auszuschließen.
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Reform der Pflegeversicherung zwingend geboten!

Beitrag von WernerSchell »

Reform der Pflegeversicherung zwingend geboten!


Die Neue Zürcher Zeitung beschäftigt sich mit der Situation der Pflegeversicherung in Deutschland. Die Zahl der Pflegebedürftigen steige, gleichzeitig trieben Personalnotstand und Bürokratie viele Einrichtungen in die Insolvenz. Für Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, ist das bundesweite Heimsterben Resultat der Pflegepolitik der letzten Jahre und der Verantwortungslosigkeit der Pflegekassen. Gegenwärtig fehlen rund 200.000 Pflegekräfte, bis 2049 könnten es bis zu 690.000 sein. Gleichzeitig würden die Kosten für die verschleppten Reformen und die Preissteigerungen auf den Pflegebedürftigen abgeladen. Alle müssten sich früher darüber Gedanken machen, wie man im Alter leben wolle, meint der Sozialwissenschaftler Stefan Sell von der Hochschule Koblenz. Dafür müsse auch rechtzeitig Geld beiseitegelegt werden.

„Der Versuch, die Sozialhilfe-Abhängigkeit von Pflegebedürftigen zu verringern, ist gescheitert“, sagt derweil der Vorsitzende der DAK Gesundheit, Andreas Storm, dem Tsp. Background. Storm bezog sich damit auf am Freitag veröffentliche Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Sozialhilfe. Demnach sind die Ausgaben für die Hilfe zur Pflege im vergangenen Jahr um 27,4 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro gestiegen. Grund dafür seien auch die Auswirkungen der Pflegereform zum 1. Januar 2022, in deren Folge im Jahr 2022 die Ausgaben für die Hilfe zur Pflege zunächst stark gesunken waren. Handelsblatt

Indes haben die CDU-Landesparteien in Sachsen und Nordrhein-Westfalen ein Konzept für eine Pflegereform erarbeitet, über das die Welt berichtet. Die pflegebedingten Kosten sollen künftig komplett von der Pflegeversicherung übernommen werden. Kosten für den Bund laut IGES-Institut: rund 16,5 Milliarden Euro allein im Beispieljahr 2026. Im Jahr 2030 läge die Belastung bei 20 Milliarden Euro. Dabei sollen nur die rein pflegebedingten Kosten übernommen werden, nicht die Investitions-, Betriebs- und Verpflegungskosten: "Wenn sich Beitragszahler auch gegen diese Kosten absichern wollen, sollen sie künftig freiwillig bezahlbare Pflegezusatzversicherungen abschließen können, die deren Umfang abdecken“, heißt es in dem Reformpapier.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.08.2024
Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
Heidestraße 40
10557 Berlin
Telefon +49 30 204589-66
Telefax +49 30 204589-33
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Bürokratie belastet das Gesundheitswesen und gefährdet die Versorgung

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (08. August 2024, Nr. 31/2024)


Systemwechsel dringend nötig
Bürokratie belastet das Gesundheitswesen und gefährdet die Versorgung


Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat gestern (07.08.2024) 55 Vorschläge zur Entbürokratisierung im Krankenhausbereich vorgelegt. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont:

„Die Bürokratie im Gesundheitswesen hat längst ein irrsinniges Eigenleben entwickelt. Wir brauchen einen Systemwechsel, der auf Vertrauen statt auf Kontrolle und Misstrauen setzt. Dazu gehört es auch, Pflegeeinrichtungen und Kliniken in die Lage zu versetzen, den Personalbedarf anhand der Pflegebedürftigkeit der Patient:innnen und Bewohner:innen mit Unterstützung der Personalbemessungsverfahren zu steuern.

Angesichts des Personalmangels und der demografischen Entwicklung ist der Abbau überflüssiger Bürokratie entscheidend für die Patienten- und Versorgungssicherheit. Die Ergebnisqualität muss im Vordergrund stehen.

Bürokratie raubt Geld und Arbeitskraft. Sie stiehlt Energie, Motivation, Arbeitszufriedenheit und die Zeit für hilfebedürftige Menschen. Sie gefährdet am Ende die pflegerische Versorgung, anstatt sie vermeintlich zu sichern.

Laut einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft verbringen beruflich Pflegende im Krankenhaus ca. drei Stunden pro Tag mit bürokratischen Vorgängen. Eine Stunde davon weniger entspricht etwa 47.000 Vollzeitkräften im Pflegedienst deutscher Allgemeinkrankenhäuser und Psychiatrien. Diese Ergebnisse der DKG müssen Konsequenzen haben. Wir brauchen sofort ein Entbürokratisierungsgesetz für das gesamte Gesundheitswesen.

Die Hilfe dazu kann u.a. aus den zuständigen Bundesministerien selbst kommen. Mit dem zum Herbst erwarteten Pflegekompetenzgesetz und den damit verbundenen Erweiterungen der Handlungsfelder der beruflich Pflegenden können Abläufe vereinfacht, Bürokratie abgebaut und Ressourcen gespart werden.

Politik, Prüfinstitutionen und die Träger von Gesundheitseinrichtungen müssen überflüssige Bürokratie abbauen. Dazu gehören auch die Abschaffung von unnötigen, teils doppelten Prüf- und Melderegelungen sowie Bürokratie bei Abrechnung, Statistik und Controlling.“

Download Pressemitteilung > https://deutscher-pflegerat.de/professi ... tteilungen


Ansprechpartner:in:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,7 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
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Prognos-Gutachten zur Pflege: Höhere Steuerfinanzierung nötig und wirksam

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Prognos-Gutachten zur Pflege: Höhere Steuerfinanzierung nötig und wirksam

(05.09.24) Eine Ausweitung der Steuerfinanzierung der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) könnte den Beitragssatz im Mittel um 0,50 Prozentpunkte entlasten. Das ist ein Ergebnis eines Prognos-Gutachtens, das der AOK-Bundesverband in Auftrag gegeben und heute veröffentlicht hat. Ohne Reform stiege der Beitrag demnach bei moderater Entwicklung der Pflegeprävalenzen sowie bei Fortschreibung des aktuellen Status Quo bezüglich Einnahmen und Ausgaben in der SPV bis 2030 von derzeit 3,4 auf 4,1 Prozent und im weiteren Verlauf zwischen 2047 und 2056 weiter auf 4,55 Prozent. „Das Gutachten unterstreicht den dringenden Reformbedarf und vor allem die Notwendigkeit von Steuermitteln zur Finanzierung der Sozialen Pflegeversicherung“, kommentierte AOK-Verbandschefin Dr. Carola Reimann die Ergebnisse mit Blick auf die anstehende Haushaltswoche im Bundestag.

Weitere Informationen und das Gutachten zum Download:
https://www.aok.de/pp/bv/pm/prognos-gut ... nanzierung


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Quelle: Pressemitteilung vom 05.09.2024
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:mailto:mailto:mailto:mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
https://www.aok.de/pp/bv/
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Bundesrechnungshof: Lage der Pflegeversicherung ist prekär

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Deutsches Ärzteblatt vom 06.08.2024:

Bundesrechnungshof: Lage der Pflegeversicherung ist prekär

Berlin - – Der Bundesrechnungshof (BRH) hat die Bundesregierung aufgerufen, Maßnahmen zu treffen, die kurz­fris­tig eine dauerhafte Verbesserung der finanziellen Situation der gesetzlichen sozialen Pflegeversicherung (SPV) bewirken.

„Diese sollten noch in der laufenden Legislaturperiode ergriffen werden, damit der Fortbestand der SPV ge­si­chert wird“, schreibt der BRH in seinem Bericht zum aktuellen Etat des Bundesgesundheitsministeriums, der in der kommenden Woche im Bundestag beraten wird. Es bestehe weiterhin ein enormer Handlungsdruck.

Um das zu diesem Zeitpunkt bestehende Defizit der SPV auszugleichen, hatte die Bundesregierung zum 1. Juli 2023 die Beitragssätze in der sozialen Pflegeversicherung um 0,35 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent der Bruttoein­nahmen beziehungsweise auf vier Prozent für Kinderlose angehoben. Auf diese Weise wollte sie das Milliarden­defizit ausgleichen, dass die SPV in den Jahren 2021 und 2022 eingefahren hatte.

...(weiter lesen unter) > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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Landkreistag NRW fordert wirksame Pflegereform

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Massiver Kostenanstieg bei Hilfe zur Pflege
Landkreistag NRW fordert wirksame Pflegereform


Düsseldorf – Die Ausgaben bei der Hilfe zur Pflege steigen trotz der letzten Pflegereform weiter massiv an. Der Landkreistag NRW warnt vor der Entwicklung, die die Kreise als Sozialhilfeträger im kreisangehörigen Raum massiv belastet, und bekräftigt seine Forderung nach einer umfassenden Pflegereform.

Das Statistische Landesamt (IT.NRW) hat heute neue alarmierende Zahlen zu den Ausgaben der Hilfe zur Pflege vorgelegt. Innerhalb eines Jahres kam es zu einem Anstieg der Ausgaben von 23,1 Prozent. Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags NRW, Dr. Martin Klein, zeigte sich besorgt: „Der massive Ausgabenanstieg bei der Hilfe zur Pflege innerhalb eines Jahres zeigt, dass die Pflegereform 2022 nur eine kurzfristige Entlastung darstellte, die Kostenspirale sich aber ungebremst fortsetzt.“

Gründe für die Kostenexplosion sind die stark gestiegenen Lohnkosten, die neue Personalbemessung in Pflegeheimen und die Inflation. Aber vor allem die demografische Entwicklung: „Die Zahl pflegebedürftiger Menschen wächst und wird in den kommenden Jahren weiter massiv ansteigen“, betonte Klein. Laut Statistischem Bundesamt wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen bis 2055 bundesweit um 37 Prozent auf 6,8 Millionen ansteigen. Dabei werden bereits im Jahr 2035 etwa 5,6 Millionen Menschen (+14 Prozent) betroffen sein. Zugleich steigt die Eigenbeteiligung für einen Pflegeplatz weiter an.

„Für immer mehr Menschen wird Pflege kaum mehr bezahlbar. Das führt zu einem erheblichen Anstieg der Ausgaben bei der Hilfe zur Pflege“, so Klein. In NRW seien die Kreise als Träger der Soziallasten im kreisangehörigen Raum davon in besonderem Maße betroffen, da sie für die Hilfe zur Pflege – sowohl im ambulanten als auch überwiegend im stationären Bereich – zuständig sind. „Wir brauchen dringend eine Reform der Pflegeversicherung, die das Kostenrisiko der Sozialhilfeträger begrenzt“.

Hinweis
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Rosa Moya, Telefon: +49 211 30 04 91 160, E-Mail: r.moya@lkt-nrw.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 16.09.2024
Verena Briese
Pressewesen, Öffentlichkeitsarbeit
Verbandszeitschrift EILDIENST
Landkreistag Nordrhein-Westfalen
Kavalleriestraße 8, 40213 Düsseldorf
Fon +49 211 300491-101
v.briese@lkt-nrw.de
www.lkt-nrw.de
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Pflege dauert immer länger und wird deutlich teurer

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BARMER


Barmer-Pflegereport 2024 - Pflege dauert immer länger und wird deutlich teurer


Bild

- Das komplette Pressematerial zum Barmer-Pflegereport 2024 finden Sie unter: www.barmer.de/pflegereport.
- Download Pressemappe und BARMER-Pflegereport 2024 >>> https://www.barmer.de/resource/blob/129 ... 4-data.pdf



Berlin, 18.11.2024 – Menschen in Deutschland sind immer länger pflegebedürftig. In den kommenden Jahren wird sich die durchschnittliche Pflegedauer nahezu verdoppeln. Zudem schnellen die Ausgaben je pflegebedürftiger Person im Schnitt um 50 Prozent in die Höhe. Diese brisanten Erkenntnisse gehen aus dem aktuellen Pflegereport der Barmer hervor, der heute in Berlin vorgestellt wurde. „Die Soziale Pflegeversicherung überschreitet bereits jetzt ihre finanzielle Belastungsgrenze. Die Bundesregierung darf die Millionen Pflegebedürftigen und deren Angehörige nicht im Stich lassen und muss endlich für finanzielle Entlastung sorgen. Dazu gehört an erster Stelle die umgehende Befreiung der Sozialen Pflegeversicherung von versicherungsfremden Leistungen, so wie es die ehemalige Ampelregierung in ihrem Koalitionsvertrag vorgesehen hatte“, fordert Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Dabei sollte eine neue Bundesregierung umgehend dafür sorgen, dass vor allem ausstehende Pandemiekosten von mehr als fünf Milliarden Euro und die Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige vollständig aus Steuermitteln erstattet beziehungsweise übernommen werden. Zudem sollte die Ausbildungskostenumlage für Pflegekräfte aus Steuereinnahmen finanziert werden.

Durchschnittliche Pflegedauer verdoppelt sich beinahe
Laut Pflegereport wird sich die Pflegedauer in Deutschland dramatisch erhöhen. Bei kürzlich verstorbenen Pflegebedürftigen lag sie noch bei durchschnittlich 3,9 Jahren. Bei aktuell pflegebedürftigen Menschen wird sie sich nach Barmer-Berechnungen im Schnitt mit 7,5 Jahre nahezu verdoppeln. „Durch die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017 haben viele Menschen erstmals Leistungen der Pflegekassen erhalten, die diesen Anspruch vorher nicht gehabt hatten. Die Pflegedauer wurde dadurch erheblich verlängert, und die Kosten wurden deutlich erhöht“, sagt Studienautor Prof. Dr. Heinz Rothgang von der Universität Bremen. Kürzlich verstorbene Pflegebedürftige hätten bei den Pflegekassen Leistungen im Wert von durchschnittlich 50.000 Euro beansprucht. Bei den aktuell Pflegebedürftigen würden diese Kosten bei rund 76.000 Euro liegen. Dieser Anstieg resultiere vor allem aus dem vermehrten Pflegegeldbezug, der sich als ein zentraler Kostenblock von 13.100 Euro auf 30.300 Euro mehr als verdoppele. Der tatsächliche, künftige Gesamtbetrag aller Leistungen könne sogar noch höher liegen als die prognostizierten 76.000 Euro, weil dieser Summe die Kosten für Pflegeleistungen des Jahres 2023 zugrunde lägen. Die Inflation und mögliche weitere Preissteigerungen seien dabei noch nicht berücksichtigt.

Löhne in der Pflege überproportional gestiegen
Wie aus dem Pflegereport weiter hervorgeht, herrscht aber nicht nur Reformbedarf in der Sozialen Pflegeversicherung aufgrund von längeren Pflegezeiten und immer mehr Pflegebedürftigen. Auch die Eigenanteile der Betroffenen für die stationäre Pflege steigen weiter an, obwohl die Politik bereits kostendämpfende Maßnahmen zulasten der Sozialen Pflegeversicherung ergriffen hat. Allein in diesem Jahr kosten die gestaffelten Zuschläge zu den Eigenanteilen die Pflegekassen rund sechs Milliarden Euro. Gleichwohl sind die Eigenanteile seit dem Jahr 2022 wieder deutlich gestiegen. Den höchsten Zuwachs gab es hierbei mit einem Plus von 8,3 Prozent im vierten Quartal 2022. „Die Versicherten könnten bei den Eigenanteilen aber auch entlastet werden, indem die Bundesländer die Investitionskosten für die Infrastruktur der Pflegeheime stärker übernehmen würden“, sagt Rothgang. Ein Grund für die wachsenden Eigenanteile seien gestiegene Löhne. In der Altenpflege seien sie in den Jahren 2015 bis 2023 um 59 Prozent bei Hilfskräften und um 53 Prozent bei Fachkräften gestiegen. Das sei mehr als doppelt so viel wie bei allen Beschäftigten mit einem Plus von 23 Prozent. „Trotz höherer Löhne herrscht nach wie vor ein Mangel an Pflegefach- und Pflegeassistenzkräften vor. In Anbetracht von mehr pflegebedürftigen Personen und längeren Pflegezeiten wird der Bedarf künftig weiter steigen und diese Problematik somit noch größer. Auf die Politik wartet eine Mammutaufgabe, die spätestens eine neue Regierung nach der kommenden Bundestagswahl in Angriff nehmen muss“, sagt Barmer-Chef Straub.


Quelle: Pressemitteilung vom 18.11.2025
https://www.barmer.de/politik/meldungen ... 24-1291040
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Ist die Pflege noch bezahlbar? – Reformoptionen für die Pflegeversicherung

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Online-Vortrag am 12.12.2024, 18.00 Uhr: „Ist die Pflege noch bezahlbar? – Reformoptionen für die Pflegeversicherung,“ . Die Pflegeversicherung steckt in der Krise. Trotz steigender Versicherungsbeiträge häufen sich die Meldungen über unterversorgte Patienten, überlastete Angehörige und mit den Arbeitsbedingungen unzufriedene Pflegekräfte. Und es droht alles noch schlimmer zu werden, wenn die bisherigen Stützen des Systems, die Baby-Boomer, in Rente gehen und selbst pflegebedürftig werden. Was kann, was sollte die Politik tun? Prof. Dr. Jörg Hallensleben, Leiter des Studiengangs Pflege an der APOLLON Hochschule, erläutert in einem von Dr. Barbara Mayerhofer moderierten Online-Vortrag die Reformoptionen für die Pflegeversicherung. … > https://www.wernerschell.de/forum/2/vie ... f=2&t=1261
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Pflegepolitischen Stillstand beenden - BAGSO fordert Politik zu zügigem Handeln auf

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BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.


Pflegepolitischen Stillstand beenden
BAGSO fordert Politik zu zügigem Handeln auf



Nach dem vorzeitigen Ende der Regierungskoalition rücken längst überfällige Reformen in der Pflege in noch weitere Ferne. Bereits fortgeschrittene Gesetzesvorhaben wie das Pflegefachassistenzeinführungsgesetz und das Pflegekompetenzgesetz stehen in Gefahr, nicht wie geplant beschlossen zu werden. Eine von Bundesgesundheitsminister Lauterbach wiederholt angekündigte Pflegereform ist nach dem Bruch der Bundesregierung hinfällig. Lediglich eine erneute Beitragssatzsteigerung für 2025 wird voraussichtlich noch umgesetzt, um eine Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung zu verhindern. In Anbetracht der akuten Versorgungsdefizite fordert die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen die Fraktionen des Deutschen Bundestags auf, die noch ausstehenden pflegepolitischen Vorhaben noch vor den Neuwahlen umzusetzen.

„Die Situation in der Pflege erlaubt keinen Aufschub“, sagte Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO. „Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stark an, mehr als vorhergesagt war. Trotz wachsenden Bedarfs fehlen bereits jetzt und perspektivisch erwerbstätige Pflegekräfte in hoher Zahl. Immer mehr pflegende Angehörige sind überlastet. Die politischen Verantwortlichen müssen in dieser angespannten Lage handeln und die geplanten pflegepolitischen Vorhaben verabschieden.“

Von der neuen Regierung fordert die BAGSO, dass sie eine grundlegende Reform der Pflege zu einem zentralen Vorhaben ihrer Regierungszeit macht. Die Reform muss eine stabile und sozialverträgliche Finanzierung der Kosten für die Pflege umfassen. Pflegende Angehörige, die den Großteil der Pflegebedürftigen versorgen, müssen bedarfsgerecht entlastet und unterstützt werden. Pflegebedürftigkeit muss zudem möglichst lange verhindert werden, zum Beispiel durch alternsfreundliche Umgebungen in den Kommunen und mehr Prävention im Versorgungssystem. Die Parteien sind aufgerufen, die dringend notwendigen Reformen in der Pflege in ihre Wahlprogramme aufzunehmen.

„Das bestehende Pflegesystem steht davor, zu kollabieren“, so Dr. Regina Görner. „Nahezu jeder und jede von uns wird früher oder später betroffen sein, sei es als einer von derzeit rund fünf Millionen Pflegebedürftigen oder als jemand, der Pflegeverantwortung für einen Angehörigen trägt. Pflege muss endlich ins Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit rücken. Stückwerk und Verdrängung müssen endlich aufhören.“



Über die BAGSO
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. In der BAGSO sind mehr als 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.


Quelle: Pressemitteilung vom 27.11.2024
Pressekontakt
Barbara Stupp
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstr. 49
53111 Bonn
Tel.: 0228 24 99 93 - 12
E-Mail: stupp@bagso.de
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