Corona-Pandemie - Schutzmaßnahmen: AHA+L-Regeln und Impfschutz ...
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Informationen sind Schlüssel für Impfbereitschaft
Informationen sind Schlüssel für Impfbereitschaft
Die Impfbereitschaft in Deutschland ist seit November 2020 von 57 Prozent auf 62 Prozent leicht gestiegen. 48 Prozent der Menschen, die sich impfen lassen möchten, haben keine Präferenz für einen bestimmten Impfstoff. Eine repräsentative Befragung des Hamburg Center for Health Economics (HCHE) der Universität Hamburg zeigt außerdem, dass sich in Deutschland mehr als 50 Prozent der Bevölkerung gegen eine spätere Zweitimpfung ausspricht, auch wenn dadurch zunächst mehr Erstimpfungen möglich wären.
Im Vergleich mit den anderen befragten Ländern in Europa belegt Deutschland bei der Impfbereitschaft lediglich den vorletzten Platz. Allein Frankreich hat mit 48 Prozent noch weniger Impfwillige. An der Spitze stehen derzeit Großbritannien und Dänemark mit 80 Prozent. Insgesamt legten bei der Impfbereitschaft alle Länder seit November vergangenen Jahres zu. Die repräsentative Befragung des HCHE wird alle zwei Monate unter mehr als 7.000 Menschen in sieben europäischen Ländern durchgeführt.
„Wir sehen, dass vor allem die bisher unentschlossenen jungen Menschen nun eine Entscheidung getroffen haben“, erklärt Prof. Dr. Jonas Schreyögg, Wissenschaftlicher Direktor am HCHE der Universität Hamburg und ergänzt: „Darüber hinaus zeigt sich, dass die Impfbereitschaft steigt, je intensiver sich jemand mit dem aktuellen Geschehen befasst.“ So möchten sich 78 Prozent derjenigen, die die Nachrichten beispielsweise über TV und Zeitungen sehr genau verfolgen, impfen lassen. Im Vergleich dazu sind es nur 42 Prozent der weniger Informierten.
Das Vertrauen in die Sicherheit der Impfstoffe ist seit November in allen Ländern gestiegen, in Großbritannien und Dänemark werden Werte von gut 70 Prozent erreicht. In Deutschland denken immerhin 57 Prozent der Bevölkerung, dass die inzwischen verfügbaren Impfstoffe sicher sind. Auch hier spielt das Interesse eine große Rolle. Im Vergleich aller Länder gilt: Wer gut informiert ist, glaubt mehr als doppelt so oft an die Sicherheit der Impfstoffe als weniger gut informierte Personen (72 zu 32 Prozent).
Wer sich in Deutschland impfen lassen möchte, hat mit 48,2 Prozent keine Präferenz für einen der bislang zugelassenen Impfstoffe. Wenn eine Wahl des Vakzins möglich wäre, würden sich 33,3 Prozent für Biontech/Pfizer entscheiden, 5,8 Prozent für Moderna und nur zwei Prozent für AstraZeneca. Eine Verschiebung der zweiten Impfung, um zunächst mehr Menschen zu versorgen, befürworten hierzulande nur 19 Prozent der Befragten. 51 Prozent lehnen dies ab. In Großbritannien, wo dies bereits umgesetzt wird, stimmen 41 Prozent einer späteren Zweitimpfung zu.
Seit Beginn der Pandemie ist in vielen Länder das Vertrauen in die COVID-19-bezogenen Informationen der Regierung nahezu unverändert. Am höchsten ist es in Dänemark und den Niederlanden mit mehr als 80 Prozent, Deutschland liegt mit 77 Prozent nur knapp dahinter. Eine Ausnahme bildet hier Großbritannien: Ausgehend von hohen Prozentzahlen im April vergangenen Jahres erlitt die dortige Regierung erhebliche Vertrauenseinbußen (84 Prozent im April 2020, 63 Prozent im September und November 2020) und erfährt nun aber mit 69 Prozent wieder steigende Werte.
Auch wenn das eigene Risiko, sich mit Corona zu infizieren, aktuell ähnlich eingeschätzt wird wie im November, halten sich wieder mehr Menschen an die vorgegebenen Regeln. In allen befragten Ländern sind seit November die Werte für Abstandhalten (in Deutschland von 46 auf 57 Prozent) und das Vermeiden von Umarmungen, Küssen und Händeschütteln zur Begrüßung (in Deutschland von 66 auf 73 Prozent) gestiegen.
Die aktuellen Ergebnisse beziehen sich auf den Befragungszeitraum 19. Januar bis 1. Februar 2021. Eine Darstellung der Ergebnisse aus allen Befragungswellen ist unter folgendem Link zu finden: https://www.hche.uni-hamburg.de/corona.html
Kooperationspartner:
Die Befragung erfolgt als Kooperationsprojekt der Universitäten Nova School of Business and Economics (Portugal), Bocconi University (Italien), Erasmus University Rotterdam (Niederlande) und des Hamburg Center for Health Economics der Universität Hamburg. Die Universität Hamburg fördert das Projekt aus Mitteln der Exzellenzstrategie.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Universität Hamburg
Hamburg Center for Health Economics
Tel.: +49 40 42838-8041
E-Mail: jonas.schreyoegg@uni-hamburg.de
Andrea Bükow
Universität Hamburg
Hamburg Center for Health Economics
Tel.: +49 40 42838-9515
E-Mail: andrea.buekow@uni-hamburg.de
Quelle: Pressemitteilung vom 08.02.2021
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Universität Hamburg
https://idw-online.de/de/news762724
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BIVA-Pflegeschutzbund kritisiert die Verschlechterung der Impfregelung für Angehörige von Pflegeheimbewohnern
Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e.V.
BIVA-Pflegeschutzbund kritisiert die Verschlechterung der Impfregelung für Angehörige von Pflegeheimbewohnern
Bonn. Die neuen Impfregelungen, die am Montag in Kraft traten, bedeuten eine gravierende Verschlechterung für Angehörige von Pflegeheimbewohner*innen. Bislang war eine Kontaktperson eines Pflegebedürftigen in Gruppe 2 (mit hoher Priorität) der Impfreihenfolge eingestuft. Nach der neuen Regelung können zwar bis zu zwei Personen vom Pflegebedürftigen für diese Gruppe benannt werden. Dies gilt aber nicht mehr für Angehörige von Heimbewohner*innen, die damit diesen Status verlieren.
Damit wird verkannt, dass Besuche und Unterstützung durch Angehörige gerade für Heimbewohner*innen von großer Bedeutung sind. „Es ist nicht einzusehen, warum Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner plötzlich keine Priorität mehr haben sollen. Schließlich sind sie auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Kontakte angewiesen“, sagt Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes. „Gerade die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner hatten unter den monatelangen Besuchseinschränkungen extrem zu leiden. Sie erwarten jetzt endlich eine Normalisierung, durch einen besseren Schutz ihrer Besucher.“
Der BIVA-Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 bundesweit die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der BIVA-Pflegeschutzbund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. BIVA ist die Abkürzung für Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e.V.
Ansprechpartner: Annette Stegger; Maria Sievers; Dr. David Kröll
Quelle: Pressemitteilung vom 08.02.2021
BIVA e.V. - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siebenmorgenweg 6-8 | 53229 Bonn | Telefon: 0228-909048-16 | Fax: 0228-909048-22
presse@biva.de | www.biva.de | www.facebook.com/biva.de
BIVA-Pflegeschutzbund kritisiert die Verschlechterung der Impfregelung für Angehörige von Pflegeheimbewohnern
Bonn. Die neuen Impfregelungen, die am Montag in Kraft traten, bedeuten eine gravierende Verschlechterung für Angehörige von Pflegeheimbewohner*innen. Bislang war eine Kontaktperson eines Pflegebedürftigen in Gruppe 2 (mit hoher Priorität) der Impfreihenfolge eingestuft. Nach der neuen Regelung können zwar bis zu zwei Personen vom Pflegebedürftigen für diese Gruppe benannt werden. Dies gilt aber nicht mehr für Angehörige von Heimbewohner*innen, die damit diesen Status verlieren.
Damit wird verkannt, dass Besuche und Unterstützung durch Angehörige gerade für Heimbewohner*innen von großer Bedeutung sind. „Es ist nicht einzusehen, warum Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner plötzlich keine Priorität mehr haben sollen. Schließlich sind sie auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Kontakte angewiesen“, sagt Dr. Manfred Stegger, Vorsitzender des BIVA-Pflegeschutzbundes. „Gerade die Heimbewohnerinnen und Heimbewohner hatten unter den monatelangen Besuchseinschränkungen extrem zu leiden. Sie erwarten jetzt endlich eine Normalisierung, durch einen besseren Schutz ihrer Besucher.“
Der BIVA-Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 bundesweit die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der BIVA-Pflegeschutzbund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. BIVA ist die Abkürzung für Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e.V.
Ansprechpartner: Annette Stegger; Maria Sievers; Dr. David Kröll
Quelle: Pressemitteilung vom 08.02.2021
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Zivilgesellschaftliches Bündnis kritisiert Coronahilfen für arme Menschen als unzureichend
Zivilgesellschaftliches Bündnis kritisiert Coronahilfen für arme Menschen als unzureichend
Gemeinsame Pressemeldung anlässlich des Starts des Appells “Corona trifft Arme extra hart - Soforthilfen jetzt!”
Ein Bündnis von 41 Gewerkschaften und Verbänden, darunter der Sozialverband VdK Deutschland, bewertet den von der Großen Koalition in Aussicht gestellten Einmalzuschlag in Höhe von 150 Euro für arme Menschen als "Tropfen auf den heißen Stein". Die Organisationen starten heute eine breite Unterschriftensammlung, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, endlich armutspolitisch wirksame Soforthilfen auf den Weg zu bringen.
Die Covid-19-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen treffe "die Ärmsten in der Gesellschaft besonders hart", heißt es in dem heute veröffentlichten Appell, und ausgerechnet die Ärmsten seien es, die nunmehr seit Beginn der Krise vor fast einem Jahr "noch immer auf angemessene Unterstützung" warten.
Das Bündnis fordert die zügige Anhebung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro für alle Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie etwa Hartz IV angewiesen sind. "Denn schon vor Corona fehlte es den Armen an Geld für eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe", heißt es in dem Appell. Darüber hinaus brauche es statt einer Einmalzahlung für die Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag in der Grundsicherung von 100 Euro pro Kopf und Monat, um zusätzliche corona-bedingte Kosten auszugleichen. Schließlich fordern die Organisationen "für die Dauer der Krise ein Verbot von Zwangsräumungen und die Aussetzung von Kreditrückzahlungen, um einkommensarme Menschen vor Corona-bedingtem Wohnungsverlust und Existenznot zu schützen."
Der Appell wurde initiiert von einer breiten Allianz, die von Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, über Kultur, Wohnen, Umwelt bis zu Selbsthilfe, Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen reicht. Das Bündnis ruft Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift unter den Appell "Corona trifft Arme extra hart - Soforthilfen jetzt!", politisch Druck zu machen, damit auch die Ärmsten - ob arme Alte und Pflegebedürftige oder Kinder, Arbeitslose, Flüchtlinge oder Erwerbsgeminderte - die Corona-Krise gut überstehen können.
Zum Appell:
www.vdk.de/permalink/81419
Unterzeichnung möglich ab sofort (Dienstag, 14 Uhr) hier: www.campact.de/corona-nothilfen/
Erstunterzeichnende des Appells:
Marlis Tepe, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / Frank Werneke, ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft / Prof. Dr. Jens Schubert, AWO Bundesverband e.V. / Dr. Ulrich Schneider, Der Paritätische Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V. / Maria Loheide, Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. / Adolf Bauer, Sozialverband Deutschland e.V. / Verena Bentele, Sozialverband VdK e.V. / Susanna Karawanskij, Volkssolidarität Bundesverband e.V. / Aron Schuster, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. / Heinz Hilgers, Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. / Holger Hofmann, Deutsches Kinderhilfswerk e.V. / Günter Burkhardt, Pro Asyl e.V. / Olaf Bandt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/ Friends of the Earth Germany / Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat e.V. / Dr. Melanie Weber-Moritz, Deutscher Mieterbund e.V. / Jochen Brühl, Tafel Deutschland e.V. / Martin Rücker, foodwatch e.V. / Christoph Bautz, Campact e.V. / Georg Grohmann, BAG Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V. / Benjamin Andrae, Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e.V. / Birgit Görres, Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. / Dr. Klaus-Dieter Warz, DEUTSCHE DIABETES FÖDERATION e.V. / Wolfgang Schreck und Oliver Kunz, Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.V. / Christel Achberger, Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. / Herbert Temmes, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. / Prof. Christel Bienstein, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - DBfK Bundesverband e.V. / Gunter Erbe, Deutscher Wohlfahrtsverband für Gehör- und Sprachgeschädigte GSW e.V. / Georg Roth, Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS e.V.) / Uwe Weppler, PARITÄTisches Bildungswerk Bundesverband e.V. / Christian Molke, ADRA Deutschland e.V. / Andreas Luttmer-Bensmann, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) / Horst Schmitthenner, Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen / Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands / Volkmar Proschwitz, Advent Wohlfahrtswerk e.V. / Carmen Thiele, PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V. / Helena Steinhaus, Sanktionsfrei e.V. / Annegret Gabelin, Sozialwerk des dfb (Dachverband) e.V. / Heiko Frost, Verband Deutscher Schullandheime e.V. / Gudrun Nolte, Evangelischer Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e.V. (KWA) / Georg Janßen, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft / Britta Altenkamp, Zukunftsforum Familie e.V.
Der Sozialverband VdK
ist mit über 2 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit - auch gegenüber Krankenkassen, Pflegekassen und der Rentenversicherung.
Wir betreiben keine Parteipolitik. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Als anerkannt gemeinnütziger Verband finanzieren wir uns durch die Mitgliedsbeiträge - so bleiben wir finanziell unabhängig von den Interessen Dritter. Der Sozialverband VdK gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit und nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse - unter anderem durch Gespräche mit Politikern, medienwirksame Aktionen und Kampagnen und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Der Sozialverband VdK bietet außerdem eine breite Rechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozial- und Verwaltungsgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Weitere Infos unter: www.vdk.de
Quelle: Pressemitteilung vom 10.02.2021
Sozialverband VdK Deutschland
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sabine Grüneberg (verantwortlich)
Linienstraße 131 - 10115 Berlin
Telefon 030 9210580-400
Telefax 030 9210580-410
www.vdk.de - presse@vdk.de
Gemeinsame Pressemeldung anlässlich des Starts des Appells “Corona trifft Arme extra hart - Soforthilfen jetzt!”
Ein Bündnis von 41 Gewerkschaften und Verbänden, darunter der Sozialverband VdK Deutschland, bewertet den von der Großen Koalition in Aussicht gestellten Einmalzuschlag in Höhe von 150 Euro für arme Menschen als "Tropfen auf den heißen Stein". Die Organisationen starten heute eine breite Unterschriftensammlung, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, endlich armutspolitisch wirksame Soforthilfen auf den Weg zu bringen.
Die Covid-19-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen treffe "die Ärmsten in der Gesellschaft besonders hart", heißt es in dem heute veröffentlichten Appell, und ausgerechnet die Ärmsten seien es, die nunmehr seit Beginn der Krise vor fast einem Jahr "noch immer auf angemessene Unterstützung" warten.
Das Bündnis fordert die zügige Anhebung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro für alle Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie etwa Hartz IV angewiesen sind. "Denn schon vor Corona fehlte es den Armen an Geld für eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe", heißt es in dem Appell. Darüber hinaus brauche es statt einer Einmalzahlung für die Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag in der Grundsicherung von 100 Euro pro Kopf und Monat, um zusätzliche corona-bedingte Kosten auszugleichen. Schließlich fordern die Organisationen "für die Dauer der Krise ein Verbot von Zwangsräumungen und die Aussetzung von Kreditrückzahlungen, um einkommensarme Menschen vor Corona-bedingtem Wohnungsverlust und Existenznot zu schützen."
Der Appell wurde initiiert von einer breiten Allianz, die von Gewerkschaften, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden, über Kultur, Wohnen, Umwelt bis zu Selbsthilfe, Gesundheits- und Menschenrechtsorganisationen reicht. Das Bündnis ruft Bürgerinnen und Bürger auf, mit ihrer Unterschrift unter den Appell "Corona trifft Arme extra hart - Soforthilfen jetzt!", politisch Druck zu machen, damit auch die Ärmsten - ob arme Alte und Pflegebedürftige oder Kinder, Arbeitslose, Flüchtlinge oder Erwerbsgeminderte - die Corona-Krise gut überstehen können.
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Unterzeichnung möglich ab sofort (Dienstag, 14 Uhr) hier: www.campact.de/corona-nothilfen/
Erstunterzeichnende des Appells:
Marlis Tepe, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft / Frank Werneke, ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft / Prof. Dr. Jens Schubert, AWO Bundesverband e.V. / Dr. Ulrich Schneider, Der Paritätische Wohlfahrtsverband Gesamtverband e.V. / Maria Loheide, Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. / Adolf Bauer, Sozialverband Deutschland e.V. / Verena Bentele, Sozialverband VdK e.V. / Susanna Karawanskij, Volkssolidarität Bundesverband e.V. / Aron Schuster, Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. / Heinz Hilgers, Deutscher Kinderschutzbund Bundesverband e.V. / Holger Hofmann, Deutsches Kinderhilfswerk e.V. / Günter Burkhardt, Pro Asyl e.V. / Olaf Bandt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland/ Friends of the Earth Germany / Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat e.V. / Dr. Melanie Weber-Moritz, Deutscher Mieterbund e.V. / Jochen Brühl, Tafel Deutschland e.V. / Martin Rücker, foodwatch e.V. / Christoph Bautz, Campact e.V. / Georg Grohmann, BAG Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V. / Benjamin Andrae, Bundesverband anthroposophisches Sozialwesen e.V. / Birgit Görres, Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. / Dr. Klaus-Dieter Warz, DEUTSCHE DIABETES FÖDERATION e.V. / Wolfgang Schreck und Oliver Kunz, Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) e.V. / Christel Achberger, Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. / Herbert Temmes, Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. / Prof. Christel Bienstein, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - DBfK Bundesverband e.V. / Gunter Erbe, Deutscher Wohlfahrtsverband für Gehör- und Sprachgeschädigte GSW e.V. / Georg Roth, Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS e.V.) / Uwe Weppler, PARITÄTisches Bildungswerk Bundesverband e.V. / Christian Molke, ADRA Deutschland e.V. / Andreas Luttmer-Bensmann, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) / Horst Schmitthenner, Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen / Uwe Hiksch, NaturFreunde Deutschlands / Volkmar Proschwitz, Advent Wohlfahrtswerk e.V. / Carmen Thiele, PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien e.V. / Helena Steinhaus, Sanktionsfrei e.V. / Annegret Gabelin, Sozialwerk des dfb (Dachverband) e.V. / Heiko Frost, Verband Deutscher Schullandheime e.V. / Gudrun Nolte, Evangelischer Verband Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e.V. (KWA) / Georg Janßen, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft / Britta Altenkamp, Zukunftsforum Familie e.V.
Der Sozialverband VdK
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Wir betreiben keine Parteipolitik. Der Sozialverband VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Als anerkannt gemeinnütziger Verband finanzieren wir uns durch die Mitgliedsbeiträge - so bleiben wir finanziell unabhängig von den Interessen Dritter. Der Sozialverband VdK gestaltet die deutsche Sozialpolitik aktiv mit und nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsprozesse - unter anderem durch Gespräche mit Politikern, medienwirksame Aktionen und Kampagnen und eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
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Corona-Impfstrategie: Deutsche Krebsgesellschaft begrüßt höhere Priorisierung von Krebsbetroffenen
Corona-Impfstrategie: Deutsche Krebsgesellschaft begrüßt höhere Priorisierung von Krebsbetroffenen
Die Deutsche Krebsgesellschaft begrüßt die höhere Impfpriorisierung von Krebspatient*innen in der aktualisierten Fassung der Verordnung zur COVID-19-Schutzimpfung des Bundesgesundheitsministeriums vom 8.2.2021 [1]. „Durch diese Höherstufung bekommen Menschen, die aufgrund ihrer Krebserkrankung ein erhöhtes Risiko haben, schwer an COVID-19 zu erkranken, jetzt bessere Aussichten auf eine rasche Schutzimpfung“, kommentiert Professor Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, die Aktualisierung.
„Wir hoffen, dass möglichst bald genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um den insgesamt großen Bedarf an COVID-Schutzimpfungen in den Personengruppen mit einem hohen Priorisierungsgrad zu decken,“ so Seufferlein. Nach der aktuellen Fassung der Verordnung zur COVID-19-Schutzimpfung haben Menschen mit behandlungsbedürftigen Krebserkrankungen unabhängig vom Alter Anspruch auf eine Impfung in der zweiten Impfwelle. Das gilt im Übrigen auch für Krebsbetroffene bis zu fünf Jahre nach Erkrankung und für bis zu maximal zwei ihrer Angehörigen. Selbst wenn die Krebserkrankung länger als fünf Jahre zurückliegt, ist eine bevorzugte Impfung in der dritten Impfwelle möglich.
Voraussetzung für die Durchsetzung des Anspruchs der Erkrankten ist die Vorlage eines ärztlichen Attestes oder die Bescheinigung des behandelnden Krankenhauses. „Wir raten dringend dazu, dass das Attest oder die Bescheinigung auf der Grundlage einer Beratung mit dem behandlungsführenden Onkologen oder Arzt erstellt wird“, sagt Thomas Seufferlein. Denn nicht immer ist während einer laufenden Krebsbehandlung eine Impfung indiziert; in manchen Fällen nimmt der Impfschutz auch durch eine onkologische Therapiemaßnahme ab und muss danach aufgefrischt werden. „Krebsbetroffene, die Fragen zur Impfung haben oder sich nicht sicher sind, sollten sich daher immer mit dem Arzt in Verbindung setzen, der ihre onkologische Behandlung führt und ihren Krankheitsverlauf am besten kennt. Das gilt auch für die über 80-jährigen Krebsbetroffenen, die aufgrund ihres Alters ohnehin Anspruch auf eine rasche Impfung haben“, so Seufferlein.
Zu einer angemessenen Impfstrategie für Krebspatient*innen gehöre außerdem ein optimaler Schutz für diejenigen, die nicht geimpft werden können. Nicht nur in stationären, sondern auch ambulanten Gesundheitseinrichtungen und Praxen müsse darauf geachtet werden, dass das Personal, das regelmäßig mit Krebsbetroffenen umgehe, selbst geimpft oder zumindest häufig getestet wird.
Derzeit erkranken jährlich mehr als 500.000 Menschen in Deutschland neu an Krebs, schätzungsweise 3,5 Millionen Menschen leben mit einer Krebserkrankung in Deutschland. Für eine Schutzimpfung gegen COVID-19 sind in Deutschland aktuell drei Impfstoffe zugelassen. Ca. 2,3 Millionen Menschen haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Erstimpfung erhalten und mehr als 1 Million Menschen bereits die Zweitimpfung. Derzeit werden bevorzugt Menschen im Alter von über 80 Jahren gegen COVID-19 geimpft, sowie Personen, die in Pflegeheimen oder der ambulanten Pflege tätig sind, aufgrund ihrer Arbeit in einer medizinischen Einrichtung ein hohes Expositionsrisiko in Bezug auf SARS-CoV-2 aufweisen oder regelmäßig Menschen mit einem sehr hohen Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus medizinisch oder pflegerisch versorgen.
Referenzen
[1] Bundesgesundheitsministerium (2021). Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2:
https://www.bundesregierung.de/resource ... download=1
Die Deutsche Krebsgesellschaft
Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind rund 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans und Partnerin der „Nationalen Dekade gegen Krebs". Mehr: https://www.krebsgesellschaft.de/
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Pressekontakte Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Dr. Katrin Mugele
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Tel: 030 3229329-60
E-Mail: presse@krebsgesellschaft.de
Angelina Gromes
Tel: 030 3229329-82
E-Mail: presse@krebsgesellschaft.de
Quelle: Pressemitteilung vom 10.02.2021
Katrin Mugele Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
https://idw-online.de/de/news762822
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Corona-Pandemie: Tipps vom ifaa für eine gesunde Durchhaltestrategie
Corona-Pandemie: Tipps vom ifaa für eine gesunde Durchhaltestrategie
Die Einschränkungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie halten an. Damit bleiben zum Beispiel finanzielle Sorgen, die Angst vor einer möglichen Infektion oder das Gefühl der sozialen Isolation. „Vor allem die Ungewissheit über ein Ende der Pandemie beziehungsweise über ein beherrschbares Virus macht mürbe und schlägt aufs Gemüt,“ so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Zudem lädt das winterliche Wetter nicht unbedingt dazu ein, an der frischen Luft aktiv zu sein oder sich draußen ggf. mit Freunden oder der Familie zu treffen. Wie Sie die schwierige Zeit trotzdem gut überstehen, erklärt die Expertin.
Hilflosigkeit dem Großen und Ganzen gegenüber
„Auch wenn sich durch die sinkenden Fallzahlen ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt, werden wir wohl noch Einiges an Durchhaltevermögen an den Tag legen müssen, bis wir wieder zu so etwas wie Normalität zurückkehren“, so Stahn. „Jeder von uns kann zwar etwas tun, wie die Vorgaben und Regeln zum Schutz vor einer Infektion und zur Entlastung des Gesundheitssystems einzuhalten. Aber das Große und Ganze zu verändern liegt nicht in der Macht jedes Einzelnen,“ ergänzt die Psychologin. Diese Form der Hilflosigkeit und auch die Ungewissheit, wann zum Beispiel Einschränkungen wieder gelockert werden, können dem ein oder anderen zusetzen. Im Kleinen können aber folgende Tipps helfen – auch für den beruflichen Kontext.
Struktur und Kontakte: Raus aus der sozialen Isolation in Beruf und Privatleben
Wichtig ist es, dem Tag eine Struktur zu geben, gerade bei der Arbeit im Homeoffice. Durch diese Arbeitsform wird eine hohe Flexibilität ermöglicht. Jedoch ist es gerade hier wichtig, dass zum Beispiel bewusste Pausen eingelegt werden, in denen nicht gearbeitet wird und auch der Aufgabenzettel für die Hausarbeit ruht.
Nach wie vor ist es ratsam, Nachrichten nur dosiert zu verfolgen – gerade für Menschen, die schnell verunsichert werden.
Für Menschen, die arbeitssuchend sind oder sich in Kurzarbeit befinden, ist eine geregelte Tagesstruktur ebenfalls entscheidend, um nicht „in ein Loch“ zu fallen.
Halten Sie Kontakte zu Freunden und der Familie, nutzen Sie dazu digitale Technologien. Zu wissen, dass man nicht allein ist, kann helfen, mit einer schwierigen Situation besser umzugehen. Allerdings sollte der Austausch nicht hauptsächlich von gegenseitigem Bedauern und Klagen geprägt sein – das kann einen nachteiligen Effekt haben.
Halten Sie ebenso Kontakt zu Ihren Kollegen und Ihrer Führungskraft; ein Gespräch abseits der Arbeit hilft, den Zusammenhalt zu stärken.
Führungskräfte sollten in Bezug auf Häufigkeit und Intensität der Kommunikation zu den Beschäftigten berücksichtigen, dass sich nicht für jeden Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice gleich gut eignet, auch wenn die Tätigkeit es prinzipiell hergibt. Aufgrund der aktuellen Lage soll jeder Beschäftigte, soweit möglich, seine Tätigkeit von zu Hause aus erledigen. Hier ist es empfehlenswert, einen besonders intensiven Kontakt zu jenen Beschäftigten zu halten, die die Arbeit im Homeoffice als eher herausfordernd empfinden und gegebenenfalls durch Homeschooling oder Kinderbetreuung einer weiteren Belastung ausgesetzt sind. Gerade in der aktuellen Situation sollte neben arbeitsbezogenen Themen auch ein informeller Austausch stattfinden – sofern vom Beschäftigten gewünscht.
Die Corona-Pandemie ist für die meisten Menschen ein zusätzlicher, bedeutsamer Belastungsfaktor, der sich auf den unterschiedlichsten Ebenen auswirken kann. Menschen, die das Gefühl haben, in einer Krise zu stecken, sollten einen Facharzt – zumindest ihren Hausarzt aufsuchen. Es sollte abgeklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige psychische Störung vorliegt.
Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2021
ifaa - INSTITUT FÜR ANGEWANDTE ARBEITSWISSENSCHAFT e. V.
ANSPRECHPARTNERIN: Christine Molketin, Uerdinger Straße 56, 40474 Düsseldorf
KONTAKT: 0211 542263-26, c.molketin@ifaa-mail.de, www.arbeitswissenschaft.net
Über das ifaa:
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. in Düsseldorf (gegründet 1962) ist eine der renommierten Forschungsinstitutionen in den Disziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Seine Arbeit zielt primär auf die Steigerung der Produktivität in den Unternehmen ab und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ifaa legt besonderen Wert auf die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis und arbeitet in engem Kontakt mit den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie sowie deren Mitgliedsunternehmen.
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Die Einschränkungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie halten an. Damit bleiben zum Beispiel finanzielle Sorgen, die Angst vor einer möglichen Infektion oder das Gefühl der sozialen Isolation. „Vor allem die Ungewissheit über ein Ende der Pandemie beziehungsweise über ein beherrschbares Virus macht mürbe und schlägt aufs Gemüt,“ so Dr. Catharina Stahn, wissenschaftliche Expertin des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. Zudem lädt das winterliche Wetter nicht unbedingt dazu ein, an der frischen Luft aktiv zu sein oder sich draußen ggf. mit Freunden oder der Familie zu treffen. Wie Sie die schwierige Zeit trotzdem gut überstehen, erklärt die Expertin.
Hilflosigkeit dem Großen und Ganzen gegenüber
„Auch wenn sich durch die sinkenden Fallzahlen ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt, werden wir wohl noch Einiges an Durchhaltevermögen an den Tag legen müssen, bis wir wieder zu so etwas wie Normalität zurückkehren“, so Stahn. „Jeder von uns kann zwar etwas tun, wie die Vorgaben und Regeln zum Schutz vor einer Infektion und zur Entlastung des Gesundheitssystems einzuhalten. Aber das Große und Ganze zu verändern liegt nicht in der Macht jedes Einzelnen,“ ergänzt die Psychologin. Diese Form der Hilflosigkeit und auch die Ungewissheit, wann zum Beispiel Einschränkungen wieder gelockert werden, können dem ein oder anderen zusetzen. Im Kleinen können aber folgende Tipps helfen – auch für den beruflichen Kontext.
Struktur und Kontakte: Raus aus der sozialen Isolation in Beruf und Privatleben
Wichtig ist es, dem Tag eine Struktur zu geben, gerade bei der Arbeit im Homeoffice. Durch diese Arbeitsform wird eine hohe Flexibilität ermöglicht. Jedoch ist es gerade hier wichtig, dass zum Beispiel bewusste Pausen eingelegt werden, in denen nicht gearbeitet wird und auch der Aufgabenzettel für die Hausarbeit ruht.
Nach wie vor ist es ratsam, Nachrichten nur dosiert zu verfolgen – gerade für Menschen, die schnell verunsichert werden.
Für Menschen, die arbeitssuchend sind oder sich in Kurzarbeit befinden, ist eine geregelte Tagesstruktur ebenfalls entscheidend, um nicht „in ein Loch“ zu fallen.
Halten Sie Kontakte zu Freunden und der Familie, nutzen Sie dazu digitale Technologien. Zu wissen, dass man nicht allein ist, kann helfen, mit einer schwierigen Situation besser umzugehen. Allerdings sollte der Austausch nicht hauptsächlich von gegenseitigem Bedauern und Klagen geprägt sein – das kann einen nachteiligen Effekt haben.
Halten Sie ebenso Kontakt zu Ihren Kollegen und Ihrer Führungskraft; ein Gespräch abseits der Arbeit hilft, den Zusammenhalt zu stärken.
Führungskräfte sollten in Bezug auf Häufigkeit und Intensität der Kommunikation zu den Beschäftigten berücksichtigen, dass sich nicht für jeden Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice gleich gut eignet, auch wenn die Tätigkeit es prinzipiell hergibt. Aufgrund der aktuellen Lage soll jeder Beschäftigte, soweit möglich, seine Tätigkeit von zu Hause aus erledigen. Hier ist es empfehlenswert, einen besonders intensiven Kontakt zu jenen Beschäftigten zu halten, die die Arbeit im Homeoffice als eher herausfordernd empfinden und gegebenenfalls durch Homeschooling oder Kinderbetreuung einer weiteren Belastung ausgesetzt sind. Gerade in der aktuellen Situation sollte neben arbeitsbezogenen Themen auch ein informeller Austausch stattfinden – sofern vom Beschäftigten gewünscht.
Die Corona-Pandemie ist für die meisten Menschen ein zusätzlicher, bedeutsamer Belastungsfaktor, der sich auf den unterschiedlichsten Ebenen auswirken kann. Menschen, die das Gefühl haben, in einer Krise zu stecken, sollten einen Facharzt – zumindest ihren Hausarzt aufsuchen. Es sollte abgeklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige psychische Störung vorliegt.
Quelle: Pressemitteilung vom 09.02.2021
ifaa - INSTITUT FÜR ANGEWANDTE ARBEITSWISSENSCHAFT e. V.
ANSPRECHPARTNERIN: Christine Molketin, Uerdinger Straße 56, 40474 Düsseldorf
KONTAKT: 0211 542263-26, c.molketin@ifaa-mail.de, www.arbeitswissenschaft.net
Über das ifaa:
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. in Düsseldorf (gegründet 1962) ist eine der renommierten Forschungsinstitutionen in den Disziplinen Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation. Seine Arbeit zielt primär auf die Steigerung der Produktivität in den Unternehmen ab und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das ifaa legt besonderen Wert auf die enge Verzahnung von Wissenschaft und Praxis und arbeitet in engem Kontakt mit den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie sowie deren Mitgliedsunternehmen.
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Geimpfte Heimbewohner mit britischer Variante infiziert
Aktivieren Altenpflege - 09.02.2021:
Geimpfte Heimbewohner mit britischer Variante infiziert
Trotz zweimaliger Impfung mit dem Produkt von Biontech/Pfizer wurden in einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück 14 Bewohner positiv getestet. Bei ihnen wurde die britische Corona-Variante B.1.1.7. nachgewiesen.
lle Bewohner erhielten am 25. Januar die zweite Impfung. Bislang wurden nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung bei den Bewohnern festgestellt. Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden vom vergangenen Samstag an gerechnet unter eine 14-tägige Quarantäne gestellt.
Aufgefallen sei der positive Befund bei den täglichen Schnelltests der Mitarbeiter am 2. Februar, teilte der Landkreis mit. Bei einer kompletten Testung der Bewohner und der Typisierung der Viren seien dann 14 Fälle der britischen Variante zum Ende der vergangenen Woche nachgewiesen worden.
Virologe: Antikörperbildung braucht Zeit
… (weiter lesen unter) … > https://www.aktivieren.net/artikel_apa/ ... _infiziert
Geimpfte Heimbewohner mit britischer Variante infiziert
Trotz zweimaliger Impfung mit dem Produkt von Biontech/Pfizer wurden in einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück 14 Bewohner positiv getestet. Bei ihnen wurde die britische Corona-Variante B.1.1.7. nachgewiesen.
lle Bewohner erhielten am 25. Januar die zweite Impfung. Bislang wurden nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung bei den Bewohnern festgestellt. Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden vom vergangenen Samstag an gerechnet unter eine 14-tägige Quarantäne gestellt.
Aufgefallen sei der positive Befund bei den täglichen Schnelltests der Mitarbeiter am 2. Februar, teilte der Landkreis mit. Bei einer kompletten Testung der Bewohner und der Typisierung der Viren seien dann 14 Fälle der britischen Variante zum Ende der vergangenen Woche nachgewiesen worden.
Virologe: Antikörperbildung braucht Zeit
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Landkreistag befürwortet stufenweise Öffnung von Kitas und Schulen
Statement zum MPK-Beschluss vom 10. Februar 2021
Landkreistag befürwortet stufenweise Öffnung von Kitas und Schulen
Düsseldorf – Statement des LKT NRW zum Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 10. Februar 2021 zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie.
Der Landkreistag NRW befürwortet die stufenweise Öffnung von Kitas und Schulen ab dem 22. Februar 2021. „Schule, Bildung und Kinderbetreuung haben absolute Priorität. Kindern und Familien wird im Lockdown so viel zugemutet. Angesichts der erfreulich sinkenden Inzidenzen muss – bei aller gebotenen Vorsicht – die Bildung für unsere Kinder wieder in Gang gesetzt werden“, bewertet der Präsident des Landkreistags NRW, Landrat Thomas Hendele (Kreis Mettmann), die MPK-Beschlüsse vom Mittwoch. Geschlossene Schulen und Kitas gefährdeten Kindeswohl und Bildungschancen. Dies gelte insbesondere für die Grundschulen. Lernlücken und Rückstände müssten schnellstmöglich aufgefangen werden.
Zugleich sei vor dem Hintergrund der Virusmutanten weiterhin Vorsicht geboten. „Hygiene- und Schutzmaßnahmen müssen weiterhin hohe Priorität haben, um das Infektionsrisiko für Kinder, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher weiterhin so gut wie möglich zu minimieren“, unterstreicht Hendele.
Auch die geplante Öffnung der Friseurbetriebe ab dem 1. März 2021 begrüßt der Landkreistag NRW: „Die Betriebe haben vor dem Lockdown bereits verantwortungsvolle Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt, um Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen“, sagt Hendele. Es spreche nichts gegen eine Öffnung unter Auflagen zur Hygiene, mit Reservierungen und unter Verwendung medizinischer Masken. Viele, insbesondere ältere Menschen seien auf die Dienstleistung angewiesen. Für viele Branchen seien die Folgen des Lockdowns verheerend. „Die Anstrengungen und Entbehrungen aller, um die Inzidenzzahlen herunterzudrücken, sind beeindruckend. Umso wichtiger ist es, Perspektiven zu eröffnen.“
Hinweis
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Pressesprecherin Rosa Moya, Telefon: +49 211 30 04 91 160, E-Mail: r.moya@lkt-nrw.de.
Quelle: Pressemitteilung vom 11.02.2021
Heike Schützmann
Pressewesen, Öffentlichkeitsarbeit
Verbandszeitschrift EILDIENST
Landkreistag Nordrhein-Westfalen
Kavalleriestraße 8, 40213 Düsseldorf
Fon +49 211 300491-101
Fax +49 211 300491-600
heike.schuetzmann@lkt-nrw.de
www.lkt-nrw.de
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Mehr testen, mehr Impfstoff produzieren, mehr sequenzieren
Marburger Bund – Bundesverband
Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.
Pressemitteilung vom 11. Februar 2021
Mehr testen, mehr Impfstoff produzieren, mehr sequenzieren
Statement von Dr. Susanne Johna, 1. Vorsitzende des Marburger Bundes
Wir alle sehnen uns nach einer Pause vom Lockdown, nach mehr Unbeschwertheit und Normalität. Der Wunsch ist nur allzu verständlich, leider macht das Virus aber weltweit überhaupt keine Pause. Gerade dort, wo Infektionsketten ungebremst sind, nutzt es jede Gelegenheit, neue Mutanten zu entwickeln, die entweder ansteckender sind oder dem Immunsystem besser entkommen, sich besser vermehren oder einen anderen Selektionsvorteil haben. Inzwischen sind diese veränderten Viren auch in Deutschland angekommen und breiten sich aus.
Es ist deshalb richtig, die bestehenden Kontaktbeschränkungen als zentrales Element der Infektionsabwehr bis in den März weiterzuführen. Damit ist die Hoffnung verbunden, eine zu befürchtende dritte Welle besser eindämmen zu können. Ich vermisse aber einen klaren Plan für die Zeit der schrittweisen Öffnung, wenn niedrige Infektionszahlen Lockerungen möglich machen.
Zu einem solchen konsistenten Plan gehört es auch, die Impfstoffproduktion mit Hochdruck weiter auszubauen. Das gilt in erster Linie für die bereits verfügbaren Impfstoffe. Gleichzeitig ist jetzt schon absehbar, dass die Impfstoffe an die neuen Mutanten angepasst werden müssen. Während der ersten Impfkampagne muss also bereits die zweite vorbereitet werden.
So richtig es ist, weiteres Geld in die Hand zu nehmen, um zusätzliche Impfdosen nachzubestellen, so essenziell ist es auch, die Produktion europaweit massiv auszuweiten. Wir sehen doch, welche Unwägbarkeiten es in der Produktion gibt, dass zugesagte Impfdosen erst später ausgeliefert werden, weil es zu Produktionsfehlern gekommen ist, weil Rohmaterialien fehlen oder Fabriken nicht rundlaufen. Die Politik muss die Hersteller dazu motivieren, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen, das zahlt sich in jedem Fall aus.
Aus der Zeit nach der ersten Welle und auch aus den Erfahrungen vieler anderer Länder wissen wir, wie wichtig das Testen ist, um das Infektionsgeschehen kontrollieren zu können. Gerade nach einer Lockerung der bestehenden Maßnahmen kommt es mehr denn je darauf an, alle verfügbaren Testkapazitäten auszuschöpfen. Derzeit geht die Anzahl der PCR-Testungen auf das Coronavirus zurück. Das ist höchst bedenklich. Wir brauchen hier dringend eine Trendwende.
Die jetzt breit verfügbaren Antigentests passen gut in die Strategie einer vorsichtigen Öffnung. Die Menschen müssen aber wissen, dass jeder positive Antigentest durch eine PCR-Untersuchung zu bestätigen ist. Das muss unkompliziert und niedrigschwellig funktionieren, denn nur bei einem Virusnachweis durch PCR erfolgt eine statistische Erfassung und nur so können die häufigsten Virusmutationen differenziert werden. Auch der Ausbau der Sequenzierung ist eine Grundvoraussetzung, um das Infektionsgeschehen zu überblicken.
Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel.: 030/746846-41
Mobiltel.: 0162 2112425
presse@marburger-bund.de
http://www.marburger-bund.de
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Wir alle sehnen uns nach einer Pause vom Lockdown, nach mehr Unbeschwertheit und Normalität. Der Wunsch ist nur allzu verständlich, leider macht das Virus aber weltweit überhaupt keine Pause. Gerade dort, wo Infektionsketten ungebremst sind, nutzt es jede Gelegenheit, neue Mutanten zu entwickeln, die entweder ansteckender sind oder dem Immunsystem besser entkommen, sich besser vermehren oder einen anderen Selektionsvorteil haben. Inzwischen sind diese veränderten Viren auch in Deutschland angekommen und breiten sich aus.
Es ist deshalb richtig, die bestehenden Kontaktbeschränkungen als zentrales Element der Infektionsabwehr bis in den März weiterzuführen. Damit ist die Hoffnung verbunden, eine zu befürchtende dritte Welle besser eindämmen zu können. Ich vermisse aber einen klaren Plan für die Zeit der schrittweisen Öffnung, wenn niedrige Infektionszahlen Lockerungen möglich machen.
Zu einem solchen konsistenten Plan gehört es auch, die Impfstoffproduktion mit Hochdruck weiter auszubauen. Das gilt in erster Linie für die bereits verfügbaren Impfstoffe. Gleichzeitig ist jetzt schon absehbar, dass die Impfstoffe an die neuen Mutanten angepasst werden müssen. Während der ersten Impfkampagne muss also bereits die zweite vorbereitet werden.
So richtig es ist, weiteres Geld in die Hand zu nehmen, um zusätzliche Impfdosen nachzubestellen, so essenziell ist es auch, die Produktion europaweit massiv auszuweiten. Wir sehen doch, welche Unwägbarkeiten es in der Produktion gibt, dass zugesagte Impfdosen erst später ausgeliefert werden, weil es zu Produktionsfehlern gekommen ist, weil Rohmaterialien fehlen oder Fabriken nicht rundlaufen. Die Politik muss die Hersteller dazu motivieren, zusätzliche Kapazitäten aufzubauen, das zahlt sich in jedem Fall aus.
Aus der Zeit nach der ersten Welle und auch aus den Erfahrungen vieler anderer Länder wissen wir, wie wichtig das Testen ist, um das Infektionsgeschehen kontrollieren zu können. Gerade nach einer Lockerung der bestehenden Maßnahmen kommt es mehr denn je darauf an, alle verfügbaren Testkapazitäten auszuschöpfen. Derzeit geht die Anzahl der PCR-Testungen auf das Coronavirus zurück. Das ist höchst bedenklich. Wir brauchen hier dringend eine Trendwende.
Die jetzt breit verfügbaren Antigentests passen gut in die Strategie einer vorsichtigen Öffnung. Die Menschen müssen aber wissen, dass jeder positive Antigentest durch eine PCR-Untersuchung zu bestätigen ist. Das muss unkompliziert und niedrigschwellig funktionieren, denn nur bei einem Virusnachweis durch PCR erfolgt eine statistische Erfassung und nur so können die häufigsten Virusmutationen differenziert werden. Auch der Ausbau der Sequenzierung ist eine Grundvoraussetzung, um das Infektionsgeschehen zu überblicken.
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Praxisärzte sofort impfen – Ministeriumsbeschluss fahrlässig
Virchowbund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
Landesgruppe Niedersachsen/Bremen
Pressemitteilung vom 11.02.2021
Praxisärzte sofort impfen – Ministeriumsbeschluss fahrlässig
Springe, 11. Februar 2021 – Niedersächsische niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen vorerst keine Corona-Schutzimpfung erhalten, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gestern überraschend beschlossen. „Ich bin zutiefst schockiert über diese plötzliche Kehrtwendung. Der Beschluss des Ministeriums ist fahrlässig und muss sofort zurückgenommen werden“, fordert Dr. Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen im Virchowbund.
In einer gestern eilends beschlossenen Niedersächsischen Impfverordnung heißt es wörtlich: „Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung sind grundsätzlich nicht mit höchster Priorität impfberechtigt.“
Fakt ist, dass auch in Niedersachsen 19 von 20 Corona-Patienten ambulant betreut werden. Niedergelassene Ärzte und deren Praxisteams sind jeden Tag direktem körperlichen Kontakt mit Infizierten ausgesetzt, von denen viele selbst zu Hochrisikogruppen zählen. Studien zeigen, dass das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei medizinischem Personal besonders hoch ist.
„Die ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte bilden den Corona-Schutzwall, der die Krankenhäuser entscheidend entlastet“, verdeutlicht Dr. Wulf-Homilius. „Außerdem ist abzusehen, dass in etwa ab Ostern die Niedergelassenen eine entscheidende Rolle bei der Impfung der breiten Bevölkerung spielen sollen. Wenn der Ministerin etwas daran liegt, die ambulante Versorgung in den nächsten Monaten aufrecht zu erhalten und ambulante Patienten bestmöglich zu schützen, müssen auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit höchster Priorität geimpft werden!“
„Ich frage mich, wie die spätere Einbindung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bei der Impfung der Bevölkerung gelingen soll, wenn man sie heute so derart vor den Kopf stößt. Massenimpfungen in Arztpraxen sind nur denkbar, wenn diejenigen Ärzte, die dann ja Impfärzte sind, vollständigen Schutz gegen COVID-19 haben. Dies ist beim Impfstoff von AstraZeneca erst nach elf Wochen der Fall. Wer jetzt nicht impft, hat künftig Impfärzte ohne ausreichenden Impfschutz.“
Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.
Virchowbund
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
Pressestelle
Leitung: Klaus Greppmeir
Pressereferent: Adrian Zagler
Tel: 0 30 / 28 87 74 - 124
Fax: 0 30 / 28 87 74 - 115
presse@virchowbund.de
www.virchowbund.de
Landesgruppe Niedersachsen/Bremen
Pressemitteilung vom 11.02.2021
Praxisärzte sofort impfen – Ministeriumsbeschluss fahrlässig
Springe, 11. Februar 2021 – Niedersächsische niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen vorerst keine Corona-Schutzimpfung erhalten, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gestern überraschend beschlossen. „Ich bin zutiefst schockiert über diese plötzliche Kehrtwendung. Der Beschluss des Ministeriums ist fahrlässig und muss sofort zurückgenommen werden“, fordert Dr. Frauke Wulf-Homilius, Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen im Virchowbund.
In einer gestern eilends beschlossenen Niedersächsischen Impfverordnung heißt es wörtlich: „Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung sind grundsätzlich nicht mit höchster Priorität impfberechtigt.“
Fakt ist, dass auch in Niedersachsen 19 von 20 Corona-Patienten ambulant betreut werden. Niedergelassene Ärzte und deren Praxisteams sind jeden Tag direktem körperlichen Kontakt mit Infizierten ausgesetzt, von denen viele selbst zu Hochrisikogruppen zählen. Studien zeigen, dass das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei medizinischem Personal besonders hoch ist.
„Die ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte bilden den Corona-Schutzwall, der die Krankenhäuser entscheidend entlastet“, verdeutlicht Dr. Wulf-Homilius. „Außerdem ist abzusehen, dass in etwa ab Ostern die Niedergelassenen eine entscheidende Rolle bei der Impfung der breiten Bevölkerung spielen sollen. Wenn der Ministerin etwas daran liegt, die ambulante Versorgung in den nächsten Monaten aufrecht zu erhalten und ambulante Patienten bestmöglich zu schützen, müssen auch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit höchster Priorität geimpft werden!“
„Ich frage mich, wie die spätere Einbindung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bei der Impfung der Bevölkerung gelingen soll, wenn man sie heute so derart vor den Kopf stößt. Massenimpfungen in Arztpraxen sind nur denkbar, wenn diejenigen Ärzte, die dann ja Impfärzte sind, vollständigen Schutz gegen COVID-19 haben. Dies ist beim Impfstoff von AstraZeneca erst nach elf Wochen der Fall. Wer jetzt nicht impft, hat künftig Impfärzte ohne ausreichenden Impfschutz.“
Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.
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Corona-Inzidenz: Darum hilft die 35 beim Durchhalten
Corona-Inzidenz: Darum hilft die 35 beim Durchhalten
Gestern wurden die neuen Corona-Beschlüsse bekannt gegeben. Die meisten Beschränkungen bleiben bis mindestens zum 7. März bestehen. Aber es gibt auch einen Strategiewechsel: Für weitere Lockerungen wurde nicht – wie bisher üblich – ein bestimmtes Datum festgelegt, sondern ein Inzidenzwert – 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Die Gründe: die neuen – aggressiveren – Virusvarianten und die Nachverfolgung der Infektionsketten. Aber es gibt auch einen psychologischen Faktor: Motivation. Wenn ich das Gefühl habe, schnell auf diese Zahl kommen zu wollen und zu können, dann strenge ich mich vielleicht nochmal mehr an, diszipliniere mich, halte mich noch ein bisschen besser an die Maßnahmen. Anders, als wenn ich nur auf ein Datum warte. Julia Polke aus dem Quarks-Team berichtet | DailyQuarks – 00:00:53 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... n-100.html
Mehr:
"Auf einen Blick: das Coronavirus in Deutschland" ¬– ein Quarks-Beitrag, täglich aktualisiert | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... utschland/
"Coronavirus: Das wissen wir – und das nicht" ¬– ein Quarks-Beitrag, täglich aktualisiert | quarks.de > https://www.quarks.de/gesundheit/medizi ... issen-wir/
Quelle: Mitteilung vom 11.02.2021
Quarks-Team - quarks@wdr.de
Gestern wurden die neuen Corona-Beschlüsse bekannt gegeben. Die meisten Beschränkungen bleiben bis mindestens zum 7. März bestehen. Aber es gibt auch einen Strategiewechsel: Für weitere Lockerungen wurde nicht – wie bisher üblich – ein bestimmtes Datum festgelegt, sondern ein Inzidenzwert – 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Die Gründe: die neuen – aggressiveren – Virusvarianten und die Nachverfolgung der Infektionsketten. Aber es gibt auch einen psychologischen Faktor: Motivation. Wenn ich das Gefühl habe, schnell auf diese Zahl kommen zu wollen und zu können, dann strenge ich mich vielleicht nochmal mehr an, diszipliniere mich, halte mich noch ein bisschen besser an die Maßnahmen. Anders, als wenn ich nur auf ein Datum warte. Julia Polke aus dem Quarks-Team berichtet | DailyQuarks – 00:00:53 > https://www1.wdr.de/mediathek/audio/dai ... n-100.html
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Quelle: Mitteilung vom 11.02.2021
Quarks-Team - quarks@wdr.de