Weiterentwicklung und nachhaltigen Finanzierung der Pflege - Empfehlungen ...

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung
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WernerSchell
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Weiterentwicklung und nachhaltigen Finanzierung der Pflege - Empfehlungen ...

Beitrag von WernerSchell »

Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.


Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. zur Weiterentwicklung und nachhaltigen Finanzierung der Pflege

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>>> Download >>> https://www.deutscher-verein.de/fileadm ... Pflege.pdf

In Deutschland sind 6 Mio. Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Die demografische Entwicklung und die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs führten zu einem starken Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen seit Einführung der Pflegeversicherung. Dabei ist anzumerken, dass der Anstieg über das allein aus der demografischen Entwicklung erwartbare Maß hinausgeht und auch deutlich höher ausfällt, als bei der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs berechnet wurde. Aktuelle Vorausberechnungen gehen von einem weiteren Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen auf 6,8 – 7,6 Mio. im Jahr 2055 aus. Neben der Anzahl der pflegebedürftigen Menschen nimmt auch die durchschnittliche Pflegedauer zu.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich seit Einführung der Pflegeversicherung vor 30 Jahren die Voraussetzungen und Bedingungen grundlegend verändert haben. Das Leistungsspektrum der Pflegeversicherung hat sich ebenso erweitert wie die Anzahl der Pflege- und Unterstützungsangebote. Dadurch werden viel mehr Menschen erreicht und unterstützt. Gleichzeitig führen die steigende Anzahl Pflegebedürftiger, zunehmender Fach- und Arbeitskräftemangel professionell Pflegender und veränderte Bedarfslagen dazu, dass heute nicht mehr allein die finanzielle Entlastung Pflegebedürftiger im Fokus steht, sondern grundsätzlich die Sicherstellung der Versorgung in der Fläche. In regional unterschiedlicher Ausprägung bestehen bereits heute Versorgungsengpässe, da bedarfsgerechte Pflege- und Unterstützungsangebote nicht ausreichend vorhanden sind. Für eine gute flächendeckende und bereichsübergreifende pflegerische Versorgung und für die nachhaltige Finanzierung der Pflege sind aus Sicht des Deutschen Vereins Weiterentwicklungen und wesentliche Reformen dringend notwendig.

Die Empfehlungen richten sich insbesondere an Bundes- und Landesgesetzgeber sowie an Kommunen, Anbieter von Pflegeleistungen, Wohlfahrts-, Sozial- und Fachverbände, Pflegekassen, Interessensvertretungen von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen.


Sprechen Sie uns an: Dr. Anna Sarah Richter
Arbeitsfeldleiterin Alter, Pflege, Rehabilitation, Sozialplanung
Tel: +49 30 62980 133
E-Mail: AnnaSarah.Richter@deutscher-verein.de


Quelle: Pressemitteilung vom 09.12.2025
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V.
Michaelkirchstraße 17/18
10179 Berlin-Mitte
Kontakt: info@deutscher-verein.de



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Dazu passt!


Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat sich heute, 09.12.2025, erneut an verschiedene Akteure im Pflege- und Gesundheitswesen, u.a. Bundesgesundheitsministerium, gewandt und auf die gebotenen Reformerfordernisse aufmerksam gemacht. Dabei wurden zum wiederholten Maße Handlungsempfehlungen benannt und vertiefende Erläuterungen auf Gesprächsbasis angeboten. ... > viewtopic.php?f=5&t=1490
WernerSchell
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Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" präsentiert Abschlussbericht

Beitrag von WernerSchell »

Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe "Zukunftspakt Pflege" will heute ihren Abschlussbericht mit Eckpunkten für eine stabile, verlässliche und zukunftsfähige Pflegeversicherung präsentieren, der die Grundlage für eine Pflegereform bilden soll. Die Arbeitsgruppe setzte sich hauptsächlich aus Bundesgesundheitsministerin Nina Warken Familienministerin Karin Prien, Abgesandten des Wirtschafts- und Finanzministeriums sowie den für die Pflegeversicherung zuständigen Ministern der Länder zusammen.

Auf eine große Pflegereform konnte sich die Arbeitsgruppe jedoch auch nicht verständigen, berichtet der Tagesspiegel. Das zeige ein Entwurf des Abschlusspapiers mit Datum 9. Dezember. Darin würden nur denkbare Sparmaßnahmen und vage Optionen genannt, jedoch ohne Gewichtung oder Verbindlichkeit. Außerdem skizziert eine "Roadmap“ einige wenige konkrete Vorgaben zum weiteren Prozess. Angeblich hätten sich die Vertreter von Union und SPD in der Arbeitsgruppe immer wieder gegenseitig blockiert, erklärten mit den Vorgängen vertraute Personen dem Tagesspiegel. Laut Entwurf haben die SPD-geführten Länder u.a. vorgeschlagen, bei Gutverdienern einen größeren Teil ihres Einkommens für die Sozialbeiträge heranzuziehen. Die Union lehnt dies jedoch ab und will die Bürger stattdessen dazu verpflichten, eine private Zusatzversicherung abzuschließen, um einen Teil der Kosten für eine Heimunterbringung abzudecken. Eine Verständigung darauf gab es aber offenbar auch nicht.

Die Arbeitsgruppe will am Teilleistungssystem festhalten. Um Kosten zu dämpfen, setze sie laut Tagesspiegel Background (€) auf zwei Hebel: Erstens soll Prävention gestärkt werden, um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder hinauszuzögern – finanziell wirksam frühestens ab 2030. Zweitens sollen die Schwellenwerte für Pflegegrade auf das „fachlich gerechtfertigte Maß" von 2013 zurückgeführt werden. Ziel beider Maßnahmen: Leistungen gezielter auf tatsächlich Bedürftige konzentrieren und Fehlanreize abbauen.

Quelle: PKV-Newsletter vom 11.12.2025
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