Pflegekompetenzgesetz - wegweisend für die Zukunft der Pflege

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Wir sind auf einem guten Weg, das Potenzial der Pflegekompetenzen zu nutzen

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„Wir sind auf einem guten Weg, das Potenzial der Pflegekompetenzen zu nutzen“
DBfK zum Fachgespräch im Gesundheitsministerium



Am 20. März 2024 hatte Minister Lauterbach zum Fachgespräch ins Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eingeladen. Die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK), Bernadette Klapper, hat daran teilgenommen. Ihr Statement:

„Das Pflegekompetenzgesetz ist richtig, um die Versorgung zu verbessern und die Profession zu stärken. Entsprechend viel Zustimmung war unter den Teilnehmer:innen wahrzunehmen. Allerdings folgten die Diskussionen zu einzelnen Eckpunkten des Gesetzes noch zu sehr den althergebrachten Strukturen oder verloren sich in Details.

Für uns als Profession liegt das große Potenzial des Gesetzes in diesen vier Kernthemen:

1. Die Heilkundeausübung in den Bereichen Diabetes, Demenz und Wundversorgung mit der Verordnung von häuslicher Krankenpflege, Hilfs- und Heilmitteln ist überfällig. Weitere Module müssen folgen.
2. Die Übergabe der Pflegebegutachtung an die betreuenden Pflegefachpersonen legt richtigerweise die Verantwortung in die Hände der Profession. Es können dadurch doppelte Prozesse und ein erhebliches Maß an Bürokratie eingespart werden. Für Betroffene und Angehörige bedeutet es eine große Erleichterung.
3. Die Rollen, Kompetenzen und Stellen für akademisch ausgebildete Kolleg:innen wie Advanced Practice Nurses oder Community Health Nurses müssen auf- und ausgebaut werden. Die Verschiebung dieser wichtigen Maßnahme zur Sicherung der Versorgungsqualität auf einen späteren Zeitpunkt sehe ich kritisch.
4. Wir brauchen eine Lösung für die berufsständische Vertretung der Profession, damit Pflege als größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen mitbestimmen und -gestalten kann. Es stimmt optimistisch, dass das erkannt wurde.

Ein weiterer vielversprechender Ansatz wurde von Minister Lauterbach mit dem Begriff „stambulante Versorgung“ in neuen Wohnformen eingebracht. Dies steht zwar in keinem direkten Zusammenhang mit den Pflegekompetenzen, setzt aber ein positives Zeichen, dass der Minister bestehende Strukturen angeht.

Wenn das Pflegekompetenzgesetz nun mutig und zügig umgesetzt wird, sehe ich uns auf einem guten Weg, mit der Herausforderung des Fachkräftemangels umzugehen. Denn die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung und die Stärkung der Profession Pflege sind untrennbar miteinander verbunden. Die Zeit drängt. Wir brauchen einen großen Wurf.“


Quelle: Pressemitteilung vom 21.03.2024
Anja Kathrin Hild | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Bundesverband e. V.
Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin
Telefon +49 30 219157-30 | Telefax +49 30 219157-77 | hild@dbfk.de
www.dbfk.de
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Pflegekompetenzgesetz: Wichtiges Vorhaben jetzt umsetzen

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Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.


12. Mai: Internationaler Tag der Pflegenden
Pflegekompetenzgesetz: Wichtiges Vorhaben jetzt umsetzen


Die Bundesregierung will noch vor der Sommerpause das Pflegekompetenzgesetz verabschieden. Mehr Eigenverantwortung und Kompetenzen sollen den Beruf attraktiver machen. Der VKAD begrüßt das Vorhaben und nennt wesentliche Rahmenbedingungen, die dringend zu verbessern sind.


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Berlin/Freiburg, 7. Mai 2024 | Das geplante Pflegekompetenzgesetz soll Pflegekräften mehr Entscheidungskraft in der Praxis bieten. Erste Eckpunkte dazu hatte Bundesgesundheitsminister Lauterbach bereits im Dezember 2023 vorgestellt. Noch in diesem Jahr ist die Verabschiedung des Gesetzes geplant. Im Kern geht es darum, die unsachgemäße Aufgabenverteilung zwischen den Gesundheitsberufen zu reformieren. Dazu Barbara Dietrich-Schleicher, Vorsitzende des Verbandes katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD): „Pflegefachkräfte müssen endlich das ausüben dürfen, was sie in ihrer Ausbildung gelernt haben. Ihre Kompetenz ist gesetzlich zu verankern, damit sie noch stärker gemäß ihrer Qualifikation arbeiten können. Dies kann zu einem Bürokratieabbau in vielen Prozessen führen und damit entlasten.“

Dietrich-Schleicher weiter: „Anlässlich des Tages der Pflegenden, wird vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besondere Wertschätzung für ihre Arbeit entgegengebracht. Es ist zu begrüßen, dass durch das geplante Gesetz wichtige Anerkennung auch von der Politik kommt.“

Pflegebegutachtung in die Hände der Pflege
Die Eckpunkte des Gesetzes sehen vor, dass in der Versorgung tätige Pflegefachkräfte künftig in den Pflegebegutachtungsprozess eingebunden werden. Dazu die VKAD-Vorsitzende: „Pflegefachkräfte sind täglich im Kontakt mit den Menschen und können deren Entwicklung bestens bewerten. Die Pflegefachkräfte sind die richtigen, um notwendige Pflegegrade verlässlich festzusetzen.“ Durch die Übertragung der Pflegebegutachtung könnten bürokratischen Hürden, wie Nachweispflichten an den Medizinischen Dienst, deutlich reduziert werden. Das wäre gut für die Menschen und gut für mehr Effizienz im Gesundheitssystem.

Neue Aufgaben sind nicht on top zu leisten
Gleichwohl darf nicht die Erwartung geweckt werden, dass Pflegefachkräfte neue Aufgaben zusätzlich leisten. Der VKAD mahnt daher an, entlastende Maßnahmen parallel anzugehen. Insbesondere im Ausbildungsbereich müssen wichtige Vorhaben endlich angestoßen werden: „Die generalistische Pflegeassistenzausbildung muss kurzfristig bundesweit umgesetzt werden, um mehr Menschen einen niederschwelligen Einstieg in den Beruf zu ermöglichen. Zudem brauchen wir dringend mehr Ausbildungsplätze. Hier sind Bund und Länder gefragt, die Finanzierung sicherzustellen“, so Dietrich-Schleicher.

Die Praxis an den Tisch holen
Mit dem Pflegekompetenzgesetz besteht die Möglichkeit, überflüssige Arbeitsprozesse zu minimieren und das eigenverantwortliche Arbeiten der Fachkräfte zu stärken. „Eine erfolgreiche Kompetenzerweiterung ist nur dann möglich, wenn sie aus der Praxis heraus gedacht wird. Dabei ist die Langzeitpflege besonders in Blick zu nehmen. Daher appellieren wir an die Politik, die Verbände auch weiterhin aktiv in den Gesetzgebungsprozess einzubeziehen“, so die VKAD-Vorsitzende.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.05.2024
Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland e.V.
Reinhardtstraße 13 | 10117 Berlin
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 030 28 44 47 855
presse.vkad@caritas.de
ww.vkad.de
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Personalakquise und Integration erfolgreich gestalten

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PRESSEMITTEILUNG: Am 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflegenden

Personalakquise und Integration erfolgreich gestalten
Damit internationale Pflegefachkräfte kommen und gern bleiben


Stuttgart – Bis 2030 werden in Deutschland laut Bertelsmann Stiftung rund 517000 Pflegekräfte fehlen. Kliniken und Pflegeeinrichtungen suchen deshalb auch im Ausland qualifiziertes Personal. Wie das Onboarding ausländischer Pflegekräfte rechtlich und vor allem menschlich gelingt, zeigt ein aktuelles Thieme Whitepaper. Onboarding-Verantwortliche teilen ihre Expertise, geben Tipps und Hinweise. Im Fokus steht ein faires Anwerben wie es die Gütegemeinschaft Anwerbung und Vermittlung von Pflegekräften aus dem Ausland e. V. fordert.

Albanien, Brasilien, Mexiko oder die Philippinen – die Liste der Länder, in denen deutsche Gesundheitseinrichtungen oder private Vermittlungsagenturen Pflegepersonal suchen, ließe sich weiter fortsetzen. So unterschiedlich wie die Länder, so unterschiedlich sind Abschlüsse und Qualifikationen, Sprachkenntnisse und kulturelle Hintergründe der neuen Fachkräfte. Wer langfristig und fair gutes Personal anwerben und binden möchte, muss Zeit und Geld investieren und seine innerbetrieblichen Prozesse daraufhin anpassen. Das gilt auch dann, wenn die Anwerbung durch eine Vermittlungsagentur unterstützt wird.

Integrationsbeauftragte helfen weiter
Ein*e Integrationsmanager oder -managerin beispielsweise hilft, bürokratische Hürden im Anwerbungsprozess zu meistern. Er oder sie kümmert sich um sämtliche administrative Aufgaben – von A wie Aufenthaltserlaubnis bis Z wie Zusage für eine Qualifizierungsmaßnahme. Die Verantwortlichen sorgen für eine passende Unterbringung der neuen Kolleg*innen, organisieren Sprachkurse und begleiten die Anerkennungsmaßnahmen und Einarbeitungsphasen. Gleichzeitig steht er oder sie für Fragen auf Station zur Verfügung, vermittelt bei Missverständnissen oder unterstützt bei alltäglichen Belangen wie der Eröffnung eines Bankkontos.

Welcher Weg führt zur Berufsurkunde?
Fachkräfte aus dem Ausland müssen die in Deutschland übliche Berufsurkunde nachträglich erwerben. Bis dahin dürfen sie lediglich als Pflegehelfer arbeiten. Um diese zu erhalten, müssen sie eine Kenntnisprüfung ablegen oder eine qualifizierte Anpassungsmaßnahme absolvieren. Jedes Prozedere birgt für sich betrachtet für beide Seiten Vor- und Nachteile. Arbeitgeber sollten daher in der Lage sein, beide Möglichkeiten zur Erlangung der Berufsurkunde zu begleiten. Die Kenntnisprüfung gilt als der schnellere Weg. Zur Vorbereitung sollten Einrichtungen aber Lehrgänge anbieten können, die die unter Umständen sehr unterschiedlichen Kenntnisse der Teilnehmenden berücksichtigen. Qualifizierte Anpassungsmaßnahmen dauern länger, binden internationale Fachkräfte aber direkt in den Pflegealltag ein. Das ermöglicht eine gezielte Kompetenzentwicklung und individuelle Förderung. Welcher Weg für wen der richtige ist, sollte gleich zu Beginn mit den neuen Kolleg*innen geklärt werden.

Nur eine gelungene Willkommenskultur bindet
In der Regel dauert es 2 Jahre, bis internationale Fachkräfte gut integriert sind und sich selbst zurechtfinden. Dann liegt auch meistens die Berufsurkunde vor und die neugewonnen Fachkräfte könnten zu anderen Arbeitgebern wechseln. Das ist unter Umständen dann der Fall, wenn die Kolleg*innen sich nicht als vollwertiges Mitglied des Teams akzeptiert sehen. Es ist deshalb wichtig, sie auch emotional eng zu begleiten. Die Möglichkeit einer offenen Sprechstunde kann einen Rahmen schaffen, Probleme oder Konflikte frühzeitig zu besprechen.

Interkulturelle Vielfalt als Chance für alle
Zudem muss das gesamte Team in den Integrationsprozess eingebunden werden. Schulungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz können Berührungsängste abbauen. Die Implementierung eines Mentorenprogramms kann das Verständnis für- und untereinander fördern. Ein guter Onboarding-Prozess schafft eine authentische Willkommenskultur, in der das Behandlungsteam seine kulturelle Vielfalt als Vorteil für seine tägliche Arbeit und eine bessere Patientenversorgung erlebt.

Für eine besser Medizin und mehr Gesundheit im Leben
Thieme setzt sich für ein wertschätzendes Miteinander aller am Behandlungsprozess Beteiligten ein – zum Wohl der Patient*innen. Vor diesem Hintergrund möchten wir mit unseren Informationen und Services dazu beitragen, das Onboarding internationaler Fachkräfte bestmöglich zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass eine faire Anwerbung dem WHO Verhaltenskodex (1) entspricht und eine gelungene Integration über den Berufsalltag hinausgeht.

(1) Der WHO Verhaltenskodex zur internationalen Rekrutierung von Gesundheitspersonal (WHO Global Code of Practice on the International Recruitment of Health Personnel) wurde aufgesetzt, um die Arbeits-Migration von Gesundheitskräften besser zu steuern und negative Folgen für Herkunftsländer zu minimieren. Deutschland hat die Vereinbarung im Jahr 2010, gemeinsam mit weiteren 192 Mitgliedsstaaten der WHO, unterzeichnet. Der Kodex empfiehlt, eine aktive Anwerbung in den Ländern zu unterlassen, in denen es bereits einen kritischen Mangel an Gesundheitsfachkräften gibt. Er betont weiterhin, dass eingewandertes Gesundheitspersonal die gleichen Rechte und Pflichten haben und unter den gleichen Bedingungen eingestellt und bezahlt werden soll, wie einheimische Fachkräfte.

Diese Pressemeldung finden Sie auch auf unserer Homepage Onboarding internationaler Pflegefachkräfte (thieme.com) > https://www.thieme.com/de-de/onboarding ... c082b69419

Über Thieme
Thieme ist marktführender Anbieter von Informationen und Services, die dazu beitragen, Gesundheit und Gesundheitsversorgung zu verbessern. Mit digitalen Lösungsangeboten in Medizin und Chemie unterstützt Thieme Informations-, Kommunikations- und Dokumentationsprozesse in Wissenschaft, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie in der Patientenversorgung. Alle Angebote orientieren sich unmittelbar am Nutzen für ihre Zielgruppen – Medizinstudierende, Ärzteschaft, Pflegekräfte, Kliniken, Krankenkassen und weitere Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Sie bekommen immer genau die Informationen und Services zugespielt, die sie in einer bestimmten Arbeitssituation oder Lebensphase benötigen. Gemeinsam mit einem breiten Experten- und Partnernetzwerk stellt der digitale Gesundheitsdienstleister sicher, medizinisch-wissenschaftlich, aber auch didaktisch-technologisch Taktgeber zu sein. Die weltweit tätigen über 1000 Mitarbeitenden des Familienunternehmens setzen sich mit innovativen Neu- und Weiterentwicklungen tagtäglich für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben ein. https://www.thieme.com/de-de
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Bitte lassen Sie uns wissen, ob das Thema für einen Beitrag in Ihrem Medium interessant ist. Gern stellen wir Ihnen das ePaper vollumfänglich zur Verfügung. Unter anderem berichtet darin Dr. Jenny Wortha, Pflegedirektorin am Klinikum Frankfurt/Oder, über verschiedene Projekte aus der Praxis. Simon Jäger, CEO bei RE-ALIS GmbH, beleuchtet das Thema seitens einer Vermittlungsagentur.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.05.2024
Pressekontakt
Catrin Hölbling | Anne-Katrin Döbler
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