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Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Berliner Senat lehnt Gesetzentwurf der CDU-Fraktion für eine Pflegekammer ab

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (02. Februar 2023, Nr. 04/2023)


Berliner Senat lehnt Gesetzentwurf der CDU-Fraktion für eine Pflegekammer ab
Deutscher Pflegerat: Demokratie funktioniert so nicht – Wertschätzung nicht predigen, sondern umsetzen


„In Berlin stellt sich der Berliner Senat gegen die beruflich Pflegenden. Die Regierungsfraktionen wollen keine Beteiligung der Profession Pflege“, kommentiert Annemarie Fajardo, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), die ablehnende Haltung des Senats zum Gesetzentwurf der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Diese hatte sich erneut für die Einführung einer Pflegekammer in Berlin ausgesprochen.

„Der Berliner Senat kann nicht Wertschätzung predigen und gleichzeitig sein Versprechen für eine bessere Beteiligung der beruflich Pflegenden nicht halten.

58,8 Prozent der befragten Pflegefachpersonen haben sich 2015 für eine Kammer in Berlin ausgesprochen. Das Ergebnis wurde bis jetzt nicht umgesetzt. Wie Basisdemokratie hier mit Füßen getreten wird, ist erschreckend. Was bedeutet der Politik die Pflege in Berlin wirklich? Das steht zur Entscheidung.

Die Analyse der Wahlprogramme zeigt, bei der SPD und Die Linke taucht der Begriff Pflegekammer nicht auf. Bündnis 90/ Die Grünen schreibt, werde eine Kammer mehrheitlich von den Pflegenden gewünscht, dann unterstütze man. Die FDP lehnt ab. Für eine Kammer ist die CDU.

Anmutig sind die ablehnenden Gründe des Senats zum Gesetzentwurf der CDU-Fraktion. Dieser enthalte keine Informationen zu den Kosten. Verwiesen wird auf gescheiterte Kammerbildungen. Auch sei eine ausreichende personelle Unterstützung durch den Senat nötig.

Zudem müsse die Kontinuität über eine Legislaturperiode gewährleistet sein, weist der Senat weiter hin. Entsprechend der Regierungsrichtlinie wolle man eine berufsständische Vertretung für die Pflege prüfen, wie auch deren Kosten. Letztlich sehe man zahlreiche Herausforderungen und einen massiven Widerstand von Akteuren.

Das Land NRW macht es gerade vor, was in Sachen Pflegekammer bewegt werden kann, wenn die Politik will und finanziell zu Recht fördert. Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind auch deswegen gescheitert, weil die Politik nicht hinter der Profession stand. Und was hindert den Senat daran, die personelle Unterstützung und die Kontinuität zu gewährleisten?

Der Verweis auf Richtlinien ist eine zu einfache Entschuldigung für das Nichtstun seit 2015. Warum weicht der Senat vor Herausforderungen zurück? Und sollen Spekulationen wirklich ein Grund sein, die Einführung einer Pflegekammer in Berlin abzulehnen?

Der neue Berliner Senat muss mehr Mut zeigen und umsetzen, was der beruflichen Pflege seit vielen Jahren versprochen wird. Und vor allem auch das, was diese sich mit der Gründung einer Pflegekammer selbst wünscht. Das Denken der Politik, für die Berufsgruppe Pflege alles besser zu wissen, ist längst nicht mehr zeitgemäß. Damit auf der Bundesebene Pflege eine Vertretung bekommt, braucht es die Kammern in den Ländern. Die Länder können und müssen an dieser Stelle Verantwortung für die gesamtdeutsche Pflege übernehmen.“

Ansprechpartnerin:
Annemarie Fajardo
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (030) 398 77 303
Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflegekammern sind ein wesentlicher Eckstein und das Fundament unserer beruflichen Zukunft

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (15. Februar 2024, Nr. 07/2024)



Aufruf: Gemeinsam für eine dauerhaft starke Pflege
Pflegekammern sind ein wesentlicher Eckstein und das Fundament unserer beruflichen Zukunft

Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats (DPR), äußert sich zur Diskussion um die Pflegekammer Baden-Württemberg:

Aufruf: Gemeinsam für eine dauerhaft starke Pflege

„Jeder Einsatz für eine bessere Pflege in unserem Land ist ein guter Einsatz. Jeder Baustein, der dazu dient, unsere pflegerische Versorgung in Zukunft sicherzustellen, ist ein wesentlicher Baustein. Jeder Beitrag, der dies unterstützt, ist ein wichtiger Beitrag. Jede Organisation, die den Zusammenhalt und die Wertschätzung fördert und ein starkes und gutes Gemeinschaftsgefühl in der Profession Pflege erzeugt, ist eine wertvolle Organisation.

Pflegekammern: Das Fundament unserer beruflichen Zukunft

Die zukünftige Pflegekammer Baden-Württemberg wird eine solche Rolle übernehmen. Sie ist als Fundament unseres Berufes ein tragender und unverzichtbarer Eckstein. Sie vertritt die gemeinsamen Interessen und Wünsche der Pflegeprofession und tritt für die qualitative Sicherung der Pflege für die Bevölkerung ein. Damit trägt sie zur Stabilisierung und Verteilung der Verantwortung bei, die auf unseren Schultern lastet.

Natürlich kann nicht alles von Anfang an perfekt laufen. Eine übertriebene Erwartungshaltung an einen reibungslosen Ablauf bei der Errichtung der Pflegekammer über alle hierfür notwendigen Akteure und Mechanismen hinweg – auch jetzt bei der Registrierung – ist nicht angebracht und wird der künftigen Bedeutung dieser Institution nicht gerecht. Diese Haltung muss auch für die Kritik gelten. Wir müssen die Chancen und Möglichkeiten nutzen, die die Pflegekammer Baden-Württemberg bietet. Sie ist auch für die Gesellschaft von großer Bedeutung.

Unser beruflicher Stolz sollte unantastbar sein

Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Ärztinnen und Ärzte und viele andere Berufe sind uns in diesem Bereich bereits Jahrzehnte voraus. Sie sind fest im Kammerwesen verankert, sind stolz darauf, genießen die Vorteile und zeigen dies. Wir als Pflegeprofession müssen unseren Stolz bewahren. Wir dürfen es nicht zulassen, dass uns der Stolz und unsere Rechte von anderen abgesprochen oder dass Entscheidungen wieder einmal über unsere Köpfe hinweg getroffen werden.

Jede Pflegekammer baut auf die gemeinsame Verantwortung ihrer Mitglieder auf. Zeigen wir Mut und engagieren uns für unseren Beruf und unsere Kammer! Lassen Sie uns aus der Profession heraus sichtbar machen, was wir an Kompetenzen besitzen und bereit zu leisten sind. Lassen Sie uns zusammen ein Zeichen für eine starke Pflege mit einer starken Pflegekammer setzen.

Eine Vision mit Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Mut verfolgen

Jetzt ist es Zeit, gemeinsam Schritte nach vorne zu machen, einander zuzuhören, Vorschläge und Lösungen anzubieten und uns mit gegenseitigem Respekt und Vertrauen zu begegnen. Statt uns im Klein-Klein zu verzetteln, sollten wir eine Vision verfolgen, die optimale Bedingungen für unseren Beruf schafft. Die Pflegekammer Baden-Württemberg macht diesen Weg für die Pflegeprofession greifbar.

Pflegekammern: Für eine dauerhaft starke Pflegeprofession

Der Deutsche Pflegerat fordert Politik, Kostenträger, Krankenkassen, Gewerkschaften, Verbände und Arbeitgeber auf, sich gemeinsam für die Einrichtung von Pflegekammern in allen Bundesländern stark zu machen und so die Pflege zukunftssicher zu gestalten.

Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für die Pflege unserer Gesellschaft zu schaffen. Zusammen müssen wir eine dauerhaft starke Pflege sichern. Pflegekammern sind dabei ein Schlüsselelement zum Erfolg. Es ist an der Zeit, dass die Profession Pflege als gleichberechtigter Partner an Entscheidungsprozessen teilnimmt. Das setzt die Pflegekammer um.

Baden-Württemberg benötigt eine Pflegekammer. Die positiven Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen unterstreichen dies. Jetzt ist es an der Zeit, in allen Bundesländern Pflegekammern zu etablieren – eine vorrangige Aufgabe für die Politik.“

Weitere Informationen:

Link zur Homepage des Gründungsausschusses für eine Landespflegekammer Baden-Württemberg >
https://www.pflegekammer-bw.de/
Download Pressemitteilung > https://deutscher-pflegerat.de/professi ... tteilungen

Ansprechpartner*in:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Michael Schulz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 650 617 86 | E-Mail: m.schulz@deutscher-pflegerat.de

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (030) 398 77 303 | Telefax: (030) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de | Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 18 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,7 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).
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