"Pflege-Archiv" von Claus Fussek "endgelagert"

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WernerSchell
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"Pflege-Archiv" von Claus Fussek "endgelagert"

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Übernahme aus Forum > viewtopic.php?f=4&t=22&p=5340#p5340

"Pflege-Archiv" von Claus Fussek "endgelagert"

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Claus Fussek hat am 04.06.2022 mitgeteilt, dass sein umfangreiches "Pflege-Archiv" nach Eintritt in den Ruhestand jetzt in Stuttgart bei der Robert-Bosch-Stiftung zur wissenschaftlichen Aus-/Aufarbeitung "endgelagert" wurde.
Wie sich aus der angefügten Presseinfo vom 27.06.2022 (> viewtopic.php?p=5571#p5571 ) ergibt, erfolgt die Verwaltung gemeinsam mit der BIVA.


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WernerSchell
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Archiv von Pflegekritiker Claus Fussek ...

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BIVA-Pflegeschutzbund und Robert Bosch Stiftung übernehmen Archiv von Pflegekritiker Claus Fussek

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Bild: Ute Fussek, Dr. Manfred Stegger (Vorsitzender BIVA-Pflegeschutzbund), Frauke von Hagen (Geschäftsführerin BIVA-Pflegeschutzbund), Claus Fussek und Dr. Pierre Pfütsch (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung; v.l.n.r.) vor den Akten des „Fussek-Archivs“ in München.

München/Bonn. Der BIVA-Pflegeschutzbund übernimmt das Archiv des bekanntesten deutschen Pflegekritikers Claus Fussek gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung. „Wir wollen damit deutlich machen, dass wir den über 30-jährigen Kampf von Claus Fussek im Sinne unserer gemeinsamen Zielsetzung weiterführen“, betont BIVA-Vorsitzender Dr. Manfred Stegger. „Wir werden die Materialen politisch auswerten, die Tausende erschütternde Fälle schlechter Pflege in Altenheimen dokumentieren.“ Mit der Bosch Stiftung ist zudem ein kompetenter Partner beteiligt, der die Inhalte konservieren und für die wissenschaftliche Auswertung zugänglich machen wird.

Genau wie Fussek, der sich jetzt aus Altersgründen zurückziehen muss, kämpft der BIVA-Pflegeschutzbund gegen menschenunwürdige Pflege, gegen die Rechtlosigkeit von zu Pflegenden und deren finanzielle Übervorteilung. Der gemeinnützige Verein wird von seinen pflegebetroffenen Mitgliedern getragen und ist mit seiner Rechtsberatung ebenfalls Anlaufstelle von Ratsuchenden. „Die Auswertung der vielen Tausend Fälle, die Claus Fussek in seinem Archiv dokumentiert hat, wird uns helfen, aktuelle Missstände vor diesem historischen Hintergrund besser zu bewerten und politische Schlussfolgerungen daraus zu ziehen“, sagt Stegger.

Claus Fussek: „Die Trennung von meinen gesammelten ‚Akten‘ war für mich eine große emotionale Herausforderung. Mein Kampf für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen ist damit aber nicht vorbei. Ich erhalte auch im ‚Un-Ruhestand‘ weiterhin Hilferufe von verzweifelten Pflegekräften, ohnmächtigen Angehörigen und auch noch Presseanfragen. Zunächst bin aber sehr froh und erleichtert, dass meine weit über 50 000 Schicksale bei den beiden Institutionen sehr gut aufgehoben sind. Mit dem BIVA-Pflegeschutzbund bin ich seit vielen Jahren verbunden und ich schätze deren gesellschaftspolitischen Ansatz, die klare Haltung und Betroffenenperspektive.“

Bild: Ute Fussek, Dr. Manfred Stegger (Vorsitzender BIVA-Pflegeschutzbund), Frauke von Hagen (Geschäftsführerin BIVA-Pflegeschutzbund), Claus Fussek und Dr. Pierre Pfütsch (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung; v.l.n.r.) vor den Akten des „Fussek-Archivs“ in München.
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Der BIVA-Pflegeschutzbund vertritt seit 1974 bundesweit die Interessen von Menschen, die im Alter Wohn- und Pflegeangebote in Anspruch nehmen. Der BIVA-Pflegeschutzbund ist gemeinnützig, konfessionell ungebunden und überparteilich. BIVA ist die Abkürzung für Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen e.V.
Ansprechpartner: Dr. David Kröll; Maria Sievers

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2022
BIVA e.V. - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Siebenmorgenweg 6-8 | 53229 Bonn | Telefon: 0228-909048-16 | Fax: 0228-909048-22
WernerSchell
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Pflegemängel haben in erster Linie die Politik bzw. die Träger zu verantworten!

Beitrag von WernerSchell »

Pflegemängel haben in erster Linie die Politik bzw. die Träger zu verantworten!


Ich habe in den sozialen Medien u.a. folgenden Hinweis gepostet:
"Pflege-Archiv" von Claus Fussek "endgelagert" … > viewtopic.php?f=4&t=481
Daraufhin ergaben sich zahlreiche Zuschriften, die sich zum Teil kritisch mit den Aktivitäten von Claus Fussek befassten. Diese Zuschriften geben Veranlassung, das nachfolgende Statement abzugeben:


Ich stehe mit Claus Fussek seit vielen Jahren in Verbindung und anerkenne sein großes Engagement für das Pflegesystem. Allerdings habe ich zu einzelnen seiner Kritikpunkte eine etwas abweichende Meinung. Pauschale Vorhaltungen gegenüber Pflegekräften halte ich nicht für zielführend - Pflegemängel haben in erster Linie die Politik bzw. die Träger zu verantworten! Pflegekräfte sind bei Mangelsituationen in der Rechtspflicht, Überlastungs- bzw. Gefährdungsanzeigen abzufassen (siehe z.B. > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 53#p108182 ).
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass uns der gemeinsame Einsatz für die alten und pflegebedürftigen Menschen verbindet. Da ich seit 1969 durch vielfältige Lehrveranstaltungen und sonstiges Engagement mit zigtausend Pflegekräften unmittelbaren Kontakt hatte (und trotz Beendigung meiner Lehrtätigkeit zum Teil noch habe), gilt diesem Personenkreis meine größtmögliche Hochachtung. Ich konnte auch durch meine zahlreichen Veröffentlichungen dazu beitragen, das rechtskundliche Wissen im Gesundheits- und Pflegesystem zu mehren (siehe z.B. > viewtopic.php?f=3&t=438 ).
Bei zahlreichen Neusser Pflegetreffs, u.a. mit den jeweils zuständigen Ministern, Pflege- bzw. Patientenbeauftragten und sonstigen Experten. habe ich im Übrigen die vielfältigen Mängel im System verdeutlicht und auf der Grundlage konkreter Vorschläge immer wieder entsprechende Reformen eingefordert. Es bleibt weiterhin viel zu tun … Angesichts der veränderten Weltlage ("Zeitenwende") hält sich mein Optimismus, dass sich alsbald im Gesundheits- und Pflegesystem Verbesserungen gestalten lassen, in engen Grenzen (siehe z.B. > viewtopic.php?p=4563#p4563 ).


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WernerSchell
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Bremen: Mehr Mängel in privaten als in gemeinnützigen Pflegeheimen

Beitrag von WernerSchell »

Deutsches Ärzteblatt vom 16.08.2022:

Bremen: Mehr Mängel in privaten als in gemeinnützigen Pflegeheimen

Bremen – In privaten Pflegeheimen sind im Land Bremen in den vergangenen fünf Jahren mehr Mängel fest­gestellt worden als in Heimen in gemeinnütziger Trägerschaft. Das geht aus einer Antwort des Bremer Sozial­ressorts auf eine Große Anfrage der Fraktionen von den Linken, Grünen und SPD in der Bremischen Bürger­schaft hervor.
Demnach sind zwischen 2018 und Anfang August dieses Jahres bei gemeinnützigen Trägern 188 Mängel festgestellt worden, bei privaten Trägern 536 Mängel. Im Bundesland Bremen gibt es aktuell 53 Pflegeein­richtungen in gemeinnütziger Trägerschaft und 43 Einrichtungen in privater Trägerschaft. Zuerst hatte der Weser-Kurier (Dienstag) darüber berichtet.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e
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