Intensiv - Wenn der Ausnahmezustand Alltag ist - Ein Notruf - Buchtipp

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
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WernerSchell
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Intensiv - Wenn der Ausnahmezustand Alltag ist - Ein Notruf - Buchtipp

Beitrag von WernerSchell »

Buchtipp - empfehlenswerte Veröffentlichung
zum bundesdeutschen Pflegenotstand!


RICARDO LANGE - JAN MOHNHAUPT:

Intensiv
Wenn der Ausnahmezustand Alltag ist
Ein Notruf


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dtv; 2. Auflage Februar 2022
Paperback
192 Seiten
ISBN: 978-3-423-26329-0
EUR 16,00 [DE] – EUR 16,50 [AT]


Ein Intensivpfleger macht seinem Herzen Luft und schafft es damit vor die Bundespressekonferenz: Ricardo Lange gibt der Personalnot in Kliniken ein Gesicht.

Ricardo Lange, Intensivpfleger, liebt seinen Beruf – und hadert mit ihm. So sehr, dass er seinem Ärger über die Missstände in der Pflege auf Facebook Luft macht und an die Öffentlichkeit geht. Deutschlandweite Berühmtheit erlangt er, als er von Jens Spahn zur Bundespressekonferenz eingeladen wird und dort über den ganz normalen Alltag im Krankenhaus spricht: die katastrophalen Arbeitsbedingungen, die permanente körperliche und emotionale Überlastung, den unerträglichen Personalmangel. Er beleuchtet viele wunde Punkte, macht sich Gedanken darüber, welche Schritte von wem gegangen werden müssen, und sucht nach praktikablen, zielführenden Lösungen, denn »diese Krise muss auch gute Seiten haben«.

Autoren:
- Ricardo Lange, Jahrgang 1981, wuchs in einer Plattenbausiedlung in Berlin-Hellersdorf auf, »in den Neunzigern das härteste Pflaster«. Um sich gegen Übergriffe von Jugendgangs zu wappnen, betrieb er Kampfsport und Bodybuilding. Nach diversen Stationen, u. a. als Fitnesstrainer und bei der Polizei, fand er schließlich seine Berufung: Er ließ sich zum Intensivpfleger ausbilden und arbeitet heute als Leasingkraft in unterschiedlichen Berliner Kliniken. Deutschlandweite Berühmtheit erlangte er, als er von Jens Spahn zur Bundespressekonferenz eingeladen wurde und dort vom Krankenhausalltag berichtete. Zu Fragen rund um die Pflege äußert er sich als pfleger.ricardo kritisch bei Instagram, als RicardoLange4 bei Twitter.
- Jan Mohnhaupt, geboren 1983, lebt als freier Journalist und Autor mehrerer Sachbücher in Magdeburg. Er schreibt regelmäßig für Magazine und Zeitungen wie ›Spiegel Online‹, ›Zeit Online‹ und ›P.M. History‹.


Quelle und weitere Informationen > https://www.dtv.de/buch/intensiv-26329

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Bei Facebook habe ich Herrn Lange am 17.05.2022 mitgeteilt:

Sehr geehrter Herr Lange,
Ihre Buchveröffentlichung habe ich vorgestellt (> viewtopic.php?f=4&t=378 ). Im Übrigen erlaube ich mir folgende Anmerkungen:
Pflegenotstand gibt es seit Jahrzehnten. Die entscheidenden Probleme begannen mit der Abschaffung der Pflegepersonalregelung (PPR) und Schaffung der Pflegeversicherung (ohne geeignetes Stellenschlüsselverfahren). Seit dieser Zeit wird immer wieder von verschiedenen Seiten auf Reformnotwendigkeiten verwiesen. Es gab unzählige TV-Beiträge und Buchveröffentlichungen zum Thema. Ich selbst habe mich seit Beginn meiner Pflege-Rechtskundelehrtätigkeit 1969 eingebracht und dann ab Mitte der 1990er Jahre intensiv pro Plege gewirkt und u.a. mit zahlreichen Ministern, Staatssekretären, Pflege- und Patientenbeauftragten bei Neusser Pflegetreffs gesprochen und gestritten. Dutzende Vorschläge / Statements wurden vorgelegt (siehe u.a. > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... se2014.pdf > viewtopic.php?f=5&t=362 ). Nichts hat sich hierdurch verbessert. Dies hat sicherlich vielerlei Gründe. Ein Grund ist aber auch, dass seitens einiger Akteure bzw. Verbände immer wieder nur für einzelne Pflegebereiche gesprochen wurde. Interessen wurden bzw. werden gegeneinander ausgespielt. Es gibt eher kein fundiertes Eintreten für ein Gesamtkonzept einer Reform. So wurde immer mal wieder hier und da etwas verändert / verbessert. Aber der große entscheidende Wurf ("Wumms") blieb aus (> viewtopic.php?f=5&t=362 ). Leider bin ich mit meinen verschiedenen Versuchen, ein Aktionsbündnis aller "wohlmeinenden Reformer" zu gestalten, nicht gehört worden. Zur "Ruhigstellung" wurden mir für meinen umfänglichen Einsatz das "Bundesverdienstkreuz" und der "Verdienstorden des Landes NRW" verliehen.
Und aktuell wird es zusätzlich erschwert, Verbesserungen durchzusetzen, weil die Ausgabenflut in der Corona-Pandemie und jetzt durch den Ukrainekrieg die finanziellen Handlungsmöglichkeiten klar einschränkt (> viewtopic.php?f=6&t=432 ). Frau Claudia Moll, die neue Pflegebevollmächtigte, hat wohl auch keine brauchbaren Vorschläge parat (> viewtopic.php?f=5&t=327 ). Sie tritt offensichtlich dafür ein, das Rothgang-Gutachten umzusetzen. Dies soll für die Heimpflege verbesserte Stellenschlüssel bringen, allerdings vorrangig für Hilfskräfte. Ein weiterer Tiefschlag für die Pflege. Wir brauchen nämlich nicht mehr Hilfskräfte, sondern mehr Fachpflegekräfte, an allen "Pflegefronten".
Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell


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