Knapp 40 Prozent der Pflegenden erwägen, ihren Beruf zu verlassen

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
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WernerSchell
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Knapp 40 Prozent der Pflegenden erwägen, ihren Beruf zu verlassen

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Knapp 40 Prozent der Pflegenden erwägen, ihren Beruf zu verlassen

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Ergebnisse der bundesweiten Online-Studie „GratiCriN“ liegen vor: Alice Salomon Hochschule Berlin befragte ca. 2.700 Pflegepersonen zu Veränderungen ihrer Arbeitsfähigkeit und beruflichen Gratifikationskrisen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie

Seit dem Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie haben sich die Arbeitsbedingungen beruflich Pflegender verschärft. Dies führt zu einem erhöhten Wunsch, den Beruf zu verlassen. Faktoren wie Arbeitsfähigkeit und das Verhältnis von Aufwand und Belohnung beeinflussen Ausstiegsgedanken. Wissenschaftler_innen der Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin haben ca. 2.700 Pflegepersonen zu Veränderungen ihrer Arbeitsfähigkeit und beruflichen Gratifikationskrisen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie befragt.

Prof. Dr. Johannes Gräske, Professor für Pflegewissenschaften und Leiter des Studiengangs Pflege an der ASH Berlin, Prof. Dr. Katja Boguth, ASH-Professorin für Pflegewissenschaft mit dem Schwerpunkt klinische Pflege und Kolleg_innen führten von Mai bis Juli 2021 die Studie „Gratifikationskrisen, Arbeitsfähigkeit und Wunsch nach beruflichen Veränderungen – eine Querschnittsstudie bei Pflegepersonen“ durch, um bisher fehlende systematische Informationen über berufliche Pflegende während der dritten SARS-CoV-2-Welle zu erheben. Die Studienergebnisse wurden Ende Dezember 2021 in der Fachzeitschrift „Das Gesundheitswesen“ erstveröffentlicht.

Zusammenfassung der Studienergebnisse
Die Studie zeigt, dass Pflegende einen sehr hohen Aufwand (bspw. Zeitdruck, Verantwortung) leisten, um eine moderate Belohnung (bspw. Anerkennung, Arbeitsplatzsicherheit, höhere Entlohnung) zu erhalten. Dieses Missverhältnis zwischen Aufwand und Belohnung ist der größte Einflussfaktor auf die Absichten eines Berufsausstiegs sowie eines Arbeitgeberwechsels.
40 Prozent der befragten Pflegenden geben an, mindestens monatlich daran zu denken, den Pflegeberuf zu verlassen. Rund 30 Prozent überlegen monatlich den Arbeitsplatz zu wechseln und rund ein Drittel will die Arbeitszeit reduzieren.

Prof. Dr. Johannes Gräske schlussfolgert: „Sowohl der Politik als auch den Arbeitgeber_innen scheint es bisher nicht gelungen zu sein, dem Bedürfnis der Berufsgruppe nach mehr Anerkennung und Belohnung zu entsprechen. Die Gesundheitspolitik muss also sowohl Belohnungsanreize setzen, als auch – und das ist wesentlich dringender – die Belastungen der Pflegenden nachhaltig senken. Nur so kann das ungünstige Verhältnis von Aufwand und Belohnung korrigiert werden und damit würde dann auch der Wunsch, den Beruf zu verlassen, an Bedeutung verlieren. Wenn die Pflegenden ihre Ausstiegsabsichten realisieren, besteht für das deutsche Gesundheitssystem akute Gefahr für einen Zusammenbruch. In der Pandemie hat die Berufsgruppe den Kollaps bisher verhindert.“

Studiendesign
Mittels Online-Erhebung wurden innerhalb von zwei Monaten Pflegende aus allen Bereichen (Klinik, Langzeitpflege, ambulante Pflege) zu ihren Gratifikationskrisen (Effort-Reward-Imbalance), Arbeitsfähigkeit (Work-Ability-Index) sowie nach beruflichen Veränderungen befragt. Dazu wurden alle Krankenhäuser (basierend auf dem aktuellen Krankenhausverzeichnis des Statistischen Bundesamtes) sowie alle Langzeitpflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste (basierend auf dem AOK-Pflegenavigator) angeschrieben. Insgesamt nahmen 2.689 Pflegende an der Studie teil.

Das Abstract zur Studie ist hier zu finden:
https://www.thieme-connect.com/products ... -1706-0629
Für Rückfragen und weitere Auskünfte steht Prof. Dr. Johannes Gräske zur Verfügung: graeske@ash-berlin.eu

Über den Bachelorstudiengang Pflege
Die ASH Berlin bietet einen primärqualifizierenden Bachelorstudiengang Pflege an, der (Fach-)Abiturient_innen einen direkten Zugang zum Pflegestudium ermöglicht. Nach sieben Semestern erreichen die Absolvent_innen zwei verschiedene Abschlüsse: den akademischen Grad Bachelor of Science und die staatliche Anerkennung als Pflegefachfrau_mann. Das Studium ist auch als Weiterqualifizierung neben der Berufstätigkeit möglich, da sich berufstätige Personen mit abgeschlossener dreijähriger Pflegeausbildung die Hälfte der notwendigen Credit Points anerkennen lassen können. Für Studienplätze im Sommersemester 2022 können sich Interessierte noch bis Mitte März 2022 bewerben. www.ash-berlin.eu/pflege

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Alice Salomon Hochschule Berlin
Studiengang Pflege
Prof. Dr. Johannes Gräske
E-Mail: graeske@ash-berlin.eu

Weitere Informationen:
https://www.thieme-connect.com/products ... -1706-0629 Abstract zur Studie

Quelle: Pressemitteilung vom 13.01.2022
Susann Richert Referat Hochschulkommunikation
Alice Salomon Hochschule Berlin
https://idw-online.de/de/news786619
WernerSchell
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Pflege: neue Aufgaben, neue Chancen, neue Kompetenzen

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Pflege: neue Aufgaben, neue Chancen, neue Kompetenzen

Pflegende sind hochmotiviert und haben eine starke Identifikation mit ihrem Beruf. Viele wollen ihre Kompetenzen neben der Arbeit vertiefen und gleichzeitig Entwicklungschancen nutzen. Um dies zu ermöglichen, bietet die SRH Fernhochschule – The Mobile University nun den Bachelorstudiengang Pflege als berufsbegleitenden Onlinestudiengang an.

„Umfang und Vielfalt der Aufgaben im Pflegeberuf werden immer noch größer“, weiß Studiengangsleiter Prof. Dr. Lutz Hager von der SRH Fernhochschule. Daraus ergeben sich neue Rollen und neue Chancen, ist er überzeugt. „Wir erleben aktuell eine hohe Veränderungsdynamik. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist geprägt von stärkerer Vernetzung, stetiger Weiterentwicklung des Wissens, Digitalisierung und Kommunikationsfähigkeit.“ Vor diesem Hintergrund würden auch in der Pflege zusätzliche Kompetenzen erforderlich. Etwa in der Organisation und Moderation von fachübergreifenden Teams, im Qualitätsmanagement und ganz generell bei der Begleitung und Beratung von Patient:innen. „Nicht umsonst empfahl der Wissenschaftsrat schon vor längerem eine Hochschul-Qualifizierung von 10 bis 20 Prozent eines Ausbildungsjahrgangs sowie den Ausbau des Angebotes an akademischer Weiterbildung für erfahrene Pflegekräfte“, so Prof. Hager.

Neue Karrierewege
Aktuell liege die Akademisierungsquote bei etwa einem Prozent. „Hier liefern wir einen zukunftsweisenden Beitrag – mit einem Studiengang, bei dem die Absolventinnen und Absolventen ihr Wissen für ihre anspruchsvolle Tätigkeit umfassend vertiefen und um zusätzliche Kompetenzen erweitern.“ Durch zusätzliche Qualifikationen würden neue Karrierewege entstehen.

Ganz neu wird der bewährte Studiengang „Pflege“ an der SRH Fernhochschule online als berufsbegleitender Bachelor angeboten – unabhängig von Wohnort und festen Studienplänen. „Das garantiert maximale Flexibilität und Vereinbarkeit mit Arbeit und Familie“, unterstreicht Prof. Hager die Vorteile eines Studiums, das zum Beispiel mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem Pflegefachberuf auch ohne Abitur möglich ist. Zudem lässt sich die Studiendauer durch die Anrechnung von Aus- und Weiterbildungen verkürzen.

Studiengang Pflege auf einen Blick
Der Studiengang richtet sich an Pflegekräfte mit abgeschlossener Ausbildung, die sich weiterentwickeln wollen, um verantwortungsvolle Fach- oder Führungsaufgaben wahrzunehmen. Das Studium ist unter bestimmten Voraussetzungen ohne Abitur möglich und dauert drei bis vier Semester.

Welche Vorteile ergeben sich für die Studierenden?
* Das Studium bietet eine umfassende akademische Ausbildung und die Möglichkeit, Kompetenzen in den Bereichen Pflegewissenschaft, -pädagogik und -management weiterzuentwickeln.

* Zusatzqualifikationen (zum Beispiel Pflegedienstleitung oder die Begleitung von Auszubildenden, Case Manager, Pflegesachverständige oder Fachkraft für Gerontopsychiatrie) ebnen bereits während des Studiums den Weg für neue Aufgaben.

* Die Absolventinnen und Absolventen verbinden praktische Erfahrung mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sie in den Berufsalltag einbringen – zum Wohle der ihnen anvertrauten Menschen. Sie schärfen ihr Profil für eine sinnstiftende Tätigkeit, für die ein hoher Bedarf besteht.

* Mit neun Grundlagenmodulen erwerben die Studierenden fachübergreifendes Wissen in Themen wie Pflegewissenschaft, Gesundheitssystem, Management von Gesundheitseinrichtungen, Pflegerecht und Ethik sowie Case- und Caremanagement.

* Spezialisierungsmodule aus den Bereichen Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Pflegepädagogik ermöglichen ebenso eine Vertiefung der eigenen Kompetenzen wie verschiedene Wahlmodule mit fachbezogenem oder fachübergreifendem Fokus (zum Beispiel Gerontologie, Pflegediagnostik, Gesundheitspsychologie oder Kommunikation und Führung).

Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihren Leser diese Weiterbildungsmöglichkeit vorstellen. Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann sprechen Sie uns gerne an. Unser Experte Prof. Hager steht Ihnen für Interviewanfragen gerne zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.01.2023
Amelie Störk
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
SRH Fernhochschule - The Mobile University
Kirchstraße 26
88499 Riedlingen
T +49 7371 9315-184
F +49 7371 9315-115
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