Pflege- bzw. Seniorenpolitik - Was ist nach der Bundestagwahl 2021 zu erwarten?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Fortschritt!? Pflege und Gesundheit im Koalitionsvertrag

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Fortschritt!? Pflege und Gesundheit im Koalitionsvertrag
DBfK zu den Plänen der Ampelkoalition


Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht viele seiner Forderungen im gestern vorgestellten Koalitionsvertrag aufgenommen. Nun kommt es dem Verband zufolge auf die entschlossene und fundierte Umsetzung an, damit die Pflege als Beruf wieder attraktiv wird und die Gesundheitsversorgung in Deutschland zukunftsfähig werden kann.

Eine der wichtigsten Forderungen des DBfK war die Umsetzung der Personalbemessung in den Krankenhäusern, der sogenannten PPR 2.0, um die beruflich Pflegenden schnell zu entlasten. „Wir sind sehr froh, dass diese Forderung im Koalitionsvertrag aufgenommen wurde und auch die Personalbemessung in der Langzeitpflege beschleunigt umgesetzt werden soll. Unsere Beharrlichkeit in diesem und weiteren Punkten hat sich gelohnt“, bewertet DBfK-Präsidentin Christel Bienstein den Passus des Koalitionsvertrags.

„Außerdem stehen mit den Plänen, die Gehälter in der Langzeitpflege anzuheben, Assistenzausbildungen zu vereinheitlichen und die Eigenanteile für Menschen mit Pflegebedarf zu deckeln weitere wichtige Punkte im Vertrag, die auch wir schon lange fordern.“ Der DBfK hätte sich noch weitreichendere Reformen in der Finanzierung von Pflege und eine klare Botschaft, dass die Gehälter deutlich angehoben werden müssen, gewünscht. Die Selbstverwaltung der professionellen Pflege zu fördern, ist dem DBfK zufolge ein erster und wichtiger Schritt, der mit dem notwendigen politischen Willen gegangen werden muss, damit echte Mitbestimmung der Pflegefachpersonen erfolgt.

„Das wirklich Fortschrittliche für die Pflegeberufe wird in der Erweiterung der pflegerischen Rollen, der Übertragung heilkundlicher Aufgaben und der Förderung der hochschulischen Ausbildung liegen“, sagt Bienstein. „Insbesondere die Community Health Nurses mit Masterabschluss sind ein echter Fortschritt – nicht nur für die Profession, sondern sie können die Gesundheitsversorgung in unserem Land grundlegend verbessern. Die Menschen vor allem in den ländlichen Regionen werden das deutlich spüren.“

Zu Beginn der Pressekonferenz der Koalitionspartner:innen wurde ein wissenschaftliches Gremium zur Pandemiebekämpfung angekündigt. „Das ist ein notwendiger und richtiger Schritt“, so Bienstein. „In diesem wissenschaftlichen Gremium muss unbedingt ein:e Pflegewissenschaftler:in eingesetzt werden! Uns geht sonst eine enorm wichtige Expertise verloren, die wir für eine effektive Bekämpfung der Pandemie brauchen.“


Weitere Informationen zu Community Health Nursing finden Sie hier: https://www.dbfk.de/de/themen/Community ... ursing.php
Community Health Nursing - DBfK www.dbfk.de
Pflegefachpersonen wirken maßgeblich in der primären Gesundheitsversorgung: Der DBfK führt ein Projekt durch, mit dem Communty Health Nurses in Deutschland etabliert werden können.

Quelle: Pressemitteilung vom 25.11.2021
Anja Kathrin Hild

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
presse@dbfk.de| www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-30 | Fax 030-219157-77
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Pflege soll aufgewertet werden: Ankündigung von Pflegebonus

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Pflege soll aufgewertet werden: Ankündigung von Pflegebonus
Großer Stellenwert von Pflege und Gesundheit im neuen Koalitionsvertrag. Auch Stiftung Humor Hilft Heilen stärkt Pflegekräfte


Pflegekräfte haben einen gesellschaftlich wichtigen, belastenden und anspruchsvollen Beruf. Dafür verdienen sie den Respekt der gesamten Gesellschaft. Der Koalitionsvertrag 2021 von SPD, Grünen und FDP steht. Die Themen Pflege und Gesundheit haben im Vertrag einen vielversprechend hohen Stellenwert – die künftige Ampel-Regierung plant Gesundheits- und Pflegereformen.

Der Respekt gegenüber dieser großen und wichtigen Berufsgruppe soll zunächst durch eine finanzielle Anerkennung und nachhaltig bessere Arbeitsbedingungen unterstrichen werden. Dazu gehören eine angemessene Personalausstattung und adäquate Löhne, insbesondere jene von Altenpfleger:innen sollen angehoben werden.

Stiftung Humor Hilft Heilen stärkt die Pflege

„Die im Koalitionsvertrag vorgestellten Ziele klingen vielversprechend, denn wenn wir weiter so ignorant mit der größten und wichtigsten Gruppe im Gesundheitswesen umgehen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie uns jetzt und erst recht in Zukunft überall fehlt“, unterstreicht Dr. Eckart von Hirschhausen, Gründer und Geschäftsführer der Stiftung Humor Hilft Heilen. „Wir haben die Pflegefachkräfte in der Corona-Krise zweimal im Stich gelassen: In der ersten Welle haben sich viele im Dienst am Menschen infiziert, weil Masken, Schutzkleidung und Konzepte fehlten. Viele von ihnen leiden bis heute unter Long Covid, was nicht als Berufskrankheit anerkannt ist.“

„Die Stiftung Humor Hilft Heilen bietet Workshops für Pflegeteams, in denen nicht erst seit der Corona-Pandemie Perspektivwechsel, die Stärkung der eigenen Ressourcen und Perspektivwechsel vermittelt werden“, sagt Maria Bley, Leiterin von Humor Hilft Heilen. „Es bräuchte in jedem Krankenhaus und in jedem Pflegeheim verpflichtende Angebote für Trainings, die dazu beitragen, dass die Pflegekräfte weiter brennen können ohne auszubrennen.“

Quelle: Pressemitteilung vom 25.11.2021
Pressekontakt:
Stiftung Humor Hilft Heilen gGmbH
Verena Breitbach
Mail: v.breitbach@humorhilftheilen.de
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Für die Profession Pflege ist der Koalitionsvertrag ein Meilenstein

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (25. November 2021, Nr. 48/2021)


Für die Profession Pflege ist der Koalitionsvertrag ein Meilenstein
Christine Vogler: Die schnelle Umsetzung guter Arbeitsbedingungen entscheidet über die Zukunft


„Das ist ein echter Fortschritt, den die Ampel-Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP auf Bundesebene wagt, wie es der Titel des Koalitionsvertrages ´Mehr Fortschritt wagen´ verspricht. Der Koalitionsvertrag ist ein Meilenstein für die Profession Pflege“, sagt Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), heute in Berlin.

„Die Themen der Pflege und vor allem der Profession Pflege werden im Bereich ´Pflege und Gesundheit´ an erster Stelle gesetzt. Die künftige Koalition hat somit erkannt, dass es die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen sind, die entscheidend dafür sind, ob es künftig die nötige Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege gibt. Der Deutsche Pflegerat wird diese und weitere Verbesserungen für die Profession Pflege beobachten, konsequent einfordern und mitgestalten.

Richtig ist es gleichfalls, dass die künftige Bundesregierung die Pflegeassistenzausbildung bundesweit harmonisieren und die akademische Pflegeausbildung bis hin zu einer Ausbildungsvergütung stärken will.

Ein deutliches Signal wird auch in der Frage der Organisation der Selbstverwaltung der Pflege gesetzt. Hier geht es nicht um das ´Ob´, sondern um das ´Wie´. Die geplante Befragung zu einer Selbstverwaltung lehnt der Deutsche Pflegerat ab, da die Entscheidung zu einer Selbstverwaltung in den Parlamenten getroffen werden muss.

Die Stärkung des Deutschen Pflegerats als Stimme der Pflege im Gemeinsamen Bundesausschuss und anderen Gremien ist eine echte Stärkung der Profession und eine Zeichensetzung für die Zukunft.

Viele der jetzt im Koalitionsvertrag festgehaltenen Punkte sind langjährige Forderungen des Deutschen Pflegerats. Wichtige fehlende Themen müssen ergänzt werden, zum Beispiel Häusliche Pflege, Stärkung der sektorenübergreifenden Versorgung, Vereinfachungen im Leistungsgeschehen und dessen Finanzierung, viele Fragen zu einer besseren Work-Life-Balance, eine bessere Refinanzierung von Leistungen sowie innovative Projekte für neue Tarifverträge in der Pflege.

Der jetzige Koalitionsvertrag verspricht Zuversicht. Die künftige Bundesregierung hat deutlich gemacht, dass sie entscheidende Fragen angehen will. Es bleibt zu hoffen, dass aus den Ankündigungen ein tatsächlich starkes Signal für die Profession wird. Und vor allem, dass deren Umsetzung im ersten Jahr des Regierungsgeschehens vollzogen wird. Denn mehr Zeit gilt es nicht mehr zu verlieren.“

Weitere Informationen:
Der Koalitionsvertrag zu den Themen Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Profession Pflege

„Der Dramatik der Situation in der Pflege begegnen wir mit Maßnahmen, die schnell und spürbar die Arbeitsbedingungen verbessern.“ (Auszug aus dem Koalitionsvertrag)

- Kurzfristig soll zur verbindlichen Personalbemessung im Krankenhaus die Pflegepersonalregelung 2.0. (PPR 2.0) als Übergangsinstrument mit dem Ziel eines bedarfsgerechten Qualifikationsmixes eingeführt werden.
- In der stationären Langzeitpflege soll der Ausbau der Personalbemessungsverfahren beschleunigt werden.
- Insbesondere in der Langzeitpflege sollen die Löhne und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte mit dem Ziel verbessert werden, die Gehaltslücke zwischen Kranken- und Altenpflege zu schließen.
- Der Pflegeberuf soll attraktiver gemacht werden, etwa
- mit Steuerbefreiung von Zuschlägen,
- durch die Abschaffung geteilter Dienste,
- die Einführung trägereigener Springerpools und
- einem Anspruch auf familienfreundliche Arbeitszeiten für Menschen mit betreuungspflichtigen Kindern.

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.
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Nikolaf und Knecht Christian ...

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Man darf gespannt sein, was uns die Ampelkoalitionäre mit ihrem Führungspersonal so alles zu bieten haben. - Die Heute-Show informierte bereits am 26.11.2021 vorab mit Bildmaterial!

Nikolaus Olaf und Knecht Ruprecht Christian.PNG
Nikolaus Olaf und Knecht Ruprecht Christian.PNG (342.04 KiB) 1628 mal betrachtet
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Brotkrumen zur Besänftigung? Bonuszahlungen allein sind der falsche Weg

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (06. Januar 2022, Nr. 01/2022)


Brotkrumen zur Besänftigung? Bonuszahlungen allein sind der falsche Weg
Deutscher Pflegerat fordert Umsetzung seiner Forderungen für eine gerechte Entlohnung


Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den im Koalitionsvertrag vereinbarten Pflegebonus nur an einen begrenzten Kreis von Pflegekräften zahlen. Dieses Vorhaben weist Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), entschieden zurück:

„Wir erleben mit dem Vorhaben des Bundesgesundheitsministers das 3. Déjà-vu zum Pflegebonus. Nur dass es keine Erinnerungstäuschung ist, sondern bereits zweimal Realität war.

Grundsätzlich ist eine Bonuszahlung allein der falsche Weg. Darauf hat der Deutsche Pflegerat schon mehrfach hingewiesen. Wiederholt werden sollen Dinge, die bereits in der Vergangenheit zu Ungerechtigkeiten und Unfriede in der Berufsgruppe geführt haben. Der jetzige Ansatz der Zahlung eines Bonus an einen bestimmten Personenkreis der Profession Pflege verstärkt dies noch.

Die Profession Pflege will nicht immer Brotkrumen in Form von Bonuszahlungen hingeworfen bekommen und Danke sagen müssen. Damit ist der gesamten Berufsgruppe nicht gedient.

Die Profession Pflege ist ein souveräner Berufsstand und will als solcher auch wahrgenommen und behandelt werden.

Die Forderungen des Deutschen Pflegerats sind seit langem auf dem Tisch. Gefordert wird eine sofortige und dauerhafte Lohnsteuerfreistellung aller Pflegefachpersonen in allen Versorgungsbereichen bei Weiterführung der Sozialbeiträge. Benötigt werden bundesweit gleiche und gerechte Lohnniveaus der Profession Pflege, auch im Vergleich der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Langzeitpflege zu denjenigen im Krankenhausbereich. Der Deutsche Pflegerat fordert wiederholt ein Einstiegsgehalt für Pflegefachberufe von 4.000 Euro pro Monat bei einer vollen Stelle.“

Weitere Informationen:
Pressemeldung vom 15.11.2021
Deutscher Pflegerat fordert Steuerfreibetrag von 18.000 Euro für die Profession Pflege. 4-Punkte-Papier für sofortige Maßnahmen zur Behebung des Personalmangels vorgelegt
Pressemeldung vom 27.08.2021
Vier Meilensteine für eine gute Pflege der Profession

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflege-Bonus reicht nicht! - DBfK kommentiert Bonus-Pläne des Gesundheitsministers

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Pflege-Bonus reicht nicht!
DBfK kommentiert Bonus-Pläne des Gesundheitsministers


Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass nur ausgewählte Mitarbeitende im Gesundheitswesen von Bonuszahlungen profitieren sollen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) gibt zu bedenken, dass Bonuszahlungen keine nachhaltigen Verbesserungen für die beruflich Pflegenden bringen, sondern langfristig in die Profession investiert werden müsse.

Die neue Bundesregierung hat eine Milliarde Euro für Bonuszahlungen an beruflich Pflegende vorgesehen. Die Auszahlung wurde zunächst aufgeschoben und soll nun nur an Mitarbeitende ausgezahlt werden, die durch die Pandemie besonders belastet waren. Dem DBfK zufolge zeuge die hohe Summe von einer Milliarde Euro zwar davon, dass die Leistung der professionellen Pflege wertgeschätzt werde, allerdings dürfe dies nicht den dringenden Reformbedarf verdecken.

„Wir brauchen echte Anerkennung der Profession Pflege und dazu müssen langfristig bessere berufliche Rahmenbedingungen hergestellt werden“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Das heißt, dass wir genug Pflegefachpersonal für die Sicherstellung einer qualitativ guten Pflege der Bevölkerung haben. Es muss massiv in Bildung investiert werden, u. a. in Studiengänge und angemessene Gehälter. Solche Investitionen sollten mit den Berufsverbänden entwickelt werden, damit sie die Berufsgruppe nicht spalten, sondern ihrem Fortkommen dienen.“

Der DBfK befürchtet, dass die hohe Bonuszahlung als Alibi diene, wenn die nötigen Investitionen ausblieben. „Außerdem haben wir bei den bisherigen Bonuszahlungen bereits gesehen und kritisiert, dass die Verteilung der Gelder als ungerecht empfunden wurde und zu schädlichen Polarisierungen in der Berufsgruppe führten“, so Bienstein.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.01.2022
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Erhöhung des Mindestlohns in der Pflege - Zu wenig, zu langsam

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Erhöhung des Mindestlohns in der Pflege - Zu wenig, zu langsam

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland vergangene Woche berichtete, sollen ab September diesen Jahres die Mindestlöhne in der Pflegebranche angehoben werden. Dies bedeutet nach langer Zeit mal wieder eine gute Nachricht für die stark belasteten Pflegekräfte in Deutschland.

Was sich zunächst nach einer Sensationsmeldung, die Hoffnung verbreitet anhört, entpuppt sich jedoch schnell als erneute zahnlose Reform. Im Detail sieht die geplante Erhöhung einen gestaffelten Anstieg der Gehälter vor, die dann bis Ende 2023 ihr Ziel-Level erreichen sollen. Die dann erreichten Mindestlöhne sollen zu diesem Zeitpunkt bei 14,15€ für ungelernte Kräfte (aktuell 12€), bei 15,25€ für qualifizierte Hilfskräfte (aktuell 12,25€) und bei 18,25€ für ausgebildete Kräfte (aktuell 15€) liegen. Dies entspricht einem Brutto-Monatsgehalt von 2925€ für dreijährig ausgebildete Pflegekräfte, die momentan die Krone der Systemrelevanz darstellen und seit über zwei Jahren an vorderster Corona-Front kämpfen. Das bedeutet laut Steuerrechner für eine 1982 geborene Vollzeitkraft mit zwei Kindern einen Nettoverdienst von 1953,92€ im Monat. Es benötigt keine weiteren Rechenbeispiele, um zu erkennen, dass dieser Lohn erstens nicht ausreicht um eine Familie zu ernähren und zweitens nicht die Leistung wertschätzt, welche die Pflegenden immer, und besonders in den letzten zwei Jahren für die Gesellschaft erbringen.

Dass unausgebildete Kräfte, auf deren Arbeit unser Gesundheitssystem besonders in Wohnheimen und in der Hauskrankenpflege fußt, weiterhin in Armut leben sollen, ist schlicht ein Skandal. Diese Reformen, deren Umsetzung obendrein noch über 1,5 Jahre hinausgezögert wird, als Erfolg zu präsentieren, ist schwer zu ertragen. Eine echte Verbesserung ist nur durch eine deutliche, sofortige Erhöhung aller Gehälter zu erreichen, wie sie beispielsweise vom Deutschen Pflegerat gefordert wurde (4000€ Brutto).

Das Signal, das hier von der Politik gesendet wird, ist dennoch seit langem mal wieder ein positives und, so bedauerlich es klingt auch nötig. Zu viele Gehälter von Pflegekräften liegen in Deutschland noch heute unter dem angestrebten Mindestlohnniveau. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass sich die Pflegebranche und auch die gesamte Gesellschaft nicht mit derartigen Schönheitskorrekturen abspeisen lässt. Es gilt eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Pflegeausbildung (mit angemessenem Einstiegsgehalt), sowie eine deutliche Erhöhung der Löhne vorzunehmen und die Anliegen der 1,8 Millionen Pflegenden endlich ernst zu nehmen. Nur so kann ein noch größerer Schaden am Gesundheitswesen abgewandt werden und die Versorgung von Patientinnen und Patienten auf Dauer sichergestellt werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.02.2022
Pressekontakt BochumerBund
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13086 Berlin
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Kontaktdaten BochumerBund
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Extra für die Pflege: Gratifikationsschein soll Berufsausübung sichern

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Extra für die Pflege: Gratifikationsschein soll Berufsausübung sichern


Zum Weltfrauentag skizziert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in einem Positionspapier, wie Pflegende in der Berufstätigkeit gehalten und die Attraktivität des Berufs gesteigert werden können. Ein Gratifikationsschein für Pflegeberufe federt langjährige Arbeitsbelastungen ab und ermöglicht den Verbleib im Beruf. Damit ist er ein wichtiger Baustein, um die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.

In den Pflegeberufen arbeiten überwiegend Frauen – viele von ihnen in Teilzeit, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Studien zeigen außerdem, dass beruflich Pflegende aufgrund der Belastungen früher aus dem Beruf aussteigen, häufiger krankheitsbedingt ausfallen und ihre Arbeitszeiten reduzieren. Dies verschärft den Personalmangel in der Pflege, zieht das Risiko von Altersarmut nach sich und macht die Pflegeberufe unattraktiv. „Um diesen Phänomenen gegenzusteuern, wurden bereits Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation auf den Weg gebracht“, erläutert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Dies muss weiter ausgebaut werden, denn wir brauchen mehr, um dem Pflegepersonalnotstand zu begegnen. Wir schlagen daher ein Instrument vor, das die Leistungen der professionell Pflegenden honoriert, ihre Belastungen kompensiert und sie im Alter finanziell absichert.“

Das vom DBfK vorgeschlagene Konzept sieht vor, dass beruflich Pflegende nach zehn Jahren Berufstätigkeit den Gratifikationsschein erhalten. Damit haben sie ein Anrecht darauf, ab dem 50. Lebensjahr ihre Arbeitszeit bei vollem Gehalt auf 35 Stunden pro Woche zu reduzieren, und sie erhalten fünf zusätzliche Urlaubstage. Außerdem sollen Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren mit dem Schein unbürokratisch möglich werden, zusätzliche Rentenpunkte erworben und eine Anrechnung von häuslicher Care-Arbeit erfolgen. „Diese Anerkennung und Absicherung ist den Belastungen angemessen und macht den Beruf attraktiver. Beides ist dringend nötig, damit wir auch in Zukunft die pflegerische Versorgung in Deutschland sicherstellen können“, so Bienstein.

Das Positionspapier des DBfK mit allen Details zum Gratifikationsschein für Pflegeberufe steht hier zum Download bereit. > https://www.dbfk.de/media/docs/download ... 022-02.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 07.03.2022
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Pflege - deutliche Anpassung der Gehälter!

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DBfK Südost e.V.

„Politik muss deutlich nachsteuern“
Zum Equal Pay Day fordert der DBfK angesichts der Weiterentwicklung des Berufs eine deutliche Anpassung des Gehalts


Die professionelle Pflege entwickelt sich weiter und gestaltet die Zukunft mit: Pflegefachpersonen übernehmen Verantwortung und steuern unter anderem auch Digitalisierungsprozesse in der Pflege. „Sie erweitern ihre Kompetenzen, aber dies bildet sich noch immer nicht angemessen auf dem Gehaltszettel ab“, führt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin im DBfK Südost e.V. aus. Die Anforderungen im Pflegeberuf entwickeln sich ständig weiter, das Gehalt der Pflegefachpersonen ist aber nach wie vor weit entfernt von Gehältern in Berufen, die klassischer Weise von Männern gewählt werden. Der DBfK unterstützt daher die Kernforderungen des diesjährigen Equal Pay Day, wonach zusätzliche Qualifizierungen in der digitalen Arbeitswelt sich auch im Gehalt niederschlagen müssen. Noch immer verdienen Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer, so der aktuelle Wert. Der Equal Pay Day am heutigen 7. März steht für die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern und markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen rein rechnerisch umsonst arbeiten, während Männer schon seit Jahresbeginn bezahlt werden.

„Bonuszahlungen sind kein geeignetes Instrument“

Welches Gehalt wird den Leistungen der professionell Pflegenden gerecht? Gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit forderte unlängst auch Ute Klammer, Soziologin an der Universität Duisburg-Essen, auf Basis einer Studie. Pflegefachpersonen lägen ungefähr auf dem gleichen Belastungslevel wie beispielsweise Ingenieure und müssten daher auch so bezahlt werden. Pflegenden steht gemessen an den Anforderungen und Belastungen deutlich mehr zu, das fordert der DBfK seit vielen Jahren, etwa mit einem Einstiegsgehalt von 4000 Euro. Das Tariftreuegesetz ist ein erster Schritt zur gleichberechtigten Bezahlung. Es wird die Bezahlung von Pflegenden in der Altenhilfe deutlich verbessern. Bonuszahlungen sind dagegen kein geeignetes Instrument für die Verbesserung der Situation in den Pflegeberufen. „Es braucht nachhaltige und dauerhafte Lösungen, um das Gehalt der Pflegefachpersonen auf das gleiche Niveau zu bringen, wie in vergleichbaren typischen Männerberufen. Die Politik muss hier deutlich nachsteuern,“ so Dr. Biederbeck.

Quelle: Pressemitteilung vom 07.03.2022
Sabine Karg
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe | DBfK Südost e.V. | Edelsbergstraße 6 | 80686 München
Telefon: 089-179970-23 | Mobil: 0176 43996058 | Fax: 089-1785647 | s.karg@dbfk.de | www.dbfk.de | www.facebook.com/dbfk.suedost
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Petition für eine erneute Corona-Prämie gestartet

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Petition für eine erneute Corona-Prämie gestartet

Kürzlich hat der Bochumer Bund eine Petition ins Leben gerufen, in der eine erneute Corona-Prämie gefordert wird. Damit sollen die Leistungen aller Pflegenden in Deutschland gewürdigt werden. Natürlich soll die Prämie keinen Ersatz für eine deutliche Verbesserung der Gehälter darstellen. Dennoch ist es besonders in der aktuellen Lage an der Zeit, sowohl den Fachkräften, als auch dem Hilfspersonal in der Pflegebranche Anerkennung zu zeigen.

Besonderes Augenmerk sollte dabei aus Sicht der Gewerkschaft darauf gelegt werden, dass die Prämie zügig, flächendeckend und gerecht ausgeschüttet wird. Einen Bonus nur an bestimmte Pflegekräfte auszuzahlen wäre demnach kontraproduktiv und würde sein Ziel verfehlen. Die Forderung der Petition lautet deshalb: 3000 Euro für Fachkräfte und 2000 Euro für Hilfskräfte.

In der Petition wird weiterhin auf offenkundige Missstände erneut aufmerksam gemacht und die Politik zu schnellem, wirkungsvollen Handeln aufgefordert. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden Tag für Tag sichtbarer und immer mehr Pflegekräfte sind ausgelaugt, geben ihren Beruf auf oder werden krank. Es ist daher nur zu hoffen, dass der Vorschlag der Gewerkschaft auf offene Ohren stößt.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.03.2022
Pressekontakt BochumerBund
Pflegegewerkschaft BochumerBund
c/o
Niklas Kemper
Behaimstraße 20
13086 Berlin
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