Pflege- bzw. Seniorenpolitik - Was ist nach der Bundestagwahl 2021 zu erwarten?

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Ampel-Verhandlungen: AOK fordert Hauptrolle für die Gesundheitspolitik

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Ampel-Verhandlungen: AOK fordert Hauptrolle für die Gesundheitspolitik

(18.10.21) Für die Bürgerinnen und Bürger besteht im Gesundheitswesen großer Handlungsbedarf. Das zeigt eine aktuelle Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der AOK. Demnach haben für die Menschen Versorgungsqualität, schneller Zugang und stabile Beiträge höchste Priorität. Im Sondierungspapier von SPD, Grünen und FDP sei zwar die Weiterentwicklung von Krankenhausfinanzierung und sektorunabhängiger Kooperation genannt, wichtige Punkte wie GKV-Finanzen, Pflege oder eine Klinikreform aber nicht, kritisiert der AOK-Bundesverband.

Weitere Informationen und Umfrageergebnisse:
https://aok-bv.de/presse/pressemitteilu ... 24975.html

Quelle: Pressemitteilung vom 18.10.2021
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
https://www.aok-bv.de
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Wir steuern sehenden Auges auf eine humanitäre Pflege-Katastrophe zu

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (20. Oktober 2021, Nr. 41/2021)


Wir steuern sehenden Auges auf eine humanitäre Pflege-Katastrophe zu
Koalitionsverhandlungen müssen Lösungen liefern und für eine schnelle Umsetzung sorgen


„Die Pflege ist neben der Klimakrise das Megathema der 20er-Jahre. Wir steuern sehenden Auges auf eine humanitäre Pflege-Katastrophe zu. Die Profession ist am Limit. Die anstehenden Koalitionsverhandlungen müssen daher die Profession Pflege in den Mittelpunkt stellen, Lösungen für sie liefern und für eine schnelle Umsetzung sorgen“, fordert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR).

„Die Sondierungen haben zu einigen Überschriften für Themen geführt, die SPD, Bü90/Die Grünen und FDP angehen wollen. Was fehlt, sind die Brückenpfeiler sowie der rote Faden einer gut durchdachten und sofort wirksamen Pflege- und Gesundheitspolitik, um gezielt für die Profession Pflege, Vertrauen und Zuversicht aufzubauen. Dieses Fehlen von Konkretisierungen ist im höchsten Maße alarmierend.

Die Koalitionsverhandlungen müssen in die Tiefe gehen und der Profession Pflege konkret eine nachhaltige Zukunft aufzeigen. Die Profession muss in allen sie betreffenden Bereichen gestärkt werden. Der bereits eingetretene Pflegenotstand, der die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung in höchstem Maße gefährdet, muss verlangsamt werden. Ihm muss mit den richtigen Maßnahmen entgegengetreten werden – bevor es für eine qualifizierte pflegerische Versorgung in unserem Land zu spät ist.

Insgesamt muss aus Sicht des Deutschen Pflegerats das Pflegesystem in Gänze auf den Prüfstand. Das System muss den Bedürfnissen angepasst werden. Und dies ohne Zeit zu vergeuden, die wir nicht mehr haben. Die Erwartungen der Profession Pflege an die neue Koalition sind groß.

Die Ergebnisse der Sondierungen reichen für einen Aufwärtstrend für die Profession Pflege nicht aus. Der auch von der künftigen Koalition gewollte Fortschritt benötigt mehr und bessere Inhalte.“

Weitere Infos:
Der Deutsche Pflegerat hat für die Koalitionsverhandlungen vier Kernforderungen zur Sicherung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung formuliert, damit die Pflege ihrer gesellschaftlichen Aufgabe wieder gerecht werden kann:

1. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen. Das bedeutet mehr Personal.
2. Wir brauchen eine Deckelung der finanziellen Eigenanteile der Pflegebedürftigen und eine deutliche finanzielle Stärkung der Profession Pflege.
3. Wir brauchen erweiterte Kompetenzen für Pflegende verbunden mit mehr autonomen und legitimierten Handeln in allen ihren Versorgungssettings.
4. Wir brauchen die Selbstverwaltung für die Profession Pflege und die damit verbundene eigene, zentrale Stellung in den sie betreffenden bundes- und landespolitischen Gremien.

Das Forderungspapier des Deutschen Pflegerats für die Koalitionsverhandlungen liegt der Anlage bei. Zum Download finden Sie es hier.

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Legalisierung von Cannabis verharmlost die Gefährlichkeit dieser Droge

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"Die Legalisierung von Cannabis verharmlost die Gefährlichkeit dieser Droge". - Daniela Ludwig (CSU, Drogenbeauftragte der Bundesregierung) - Die Rheinische Post hat das Thema am 26.10.2021 aufgegriffen unter dem Titel "Die verengte Cannabis-Debatte." Nah dem Bericht belegen zahlreiche Studien, dass regelmäßiger Konsum von Cannabis zu schweren psychischen Störungen führen kann, insbesondere bei Jugendlichen, die sich noch in der körperlichen Entwicklung befinden. "Zugunsten eines vermeindlichen Zeitgeistes die Gesundheit der Bevölkerung zu riskieren, kann und sollte nicht Ziel der neuen Bundesregierung sein" (so die Drogenbeauftragte). - Dem kann uneingeschränkt zugestimmt werden!


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Info für die Koalitionäre (und andere)!

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Info für die Koalitionäre (und andere)! - Alle Parteien sind gut beraten, die Einschätzungen, Wünsche und Forderungen der nicht parteigebundenen "Normal"-BürgerInnen zu erkunden und bei programmatischen Festlegungen zu berücksichtigen. Insoweit sehe ich allerseits großen Nachholbedarf!

Koalitionäre Bürgerwillen beachten.PNG
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Pflege in den Koalitionsvertrag!

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Pflege in den Koalitionsvertrag!
Kundgebung von Pflegefachpersonen zu Koalitionsverhandlungen am Mittwoch



Beruflich Pflegende versammeln sich auf Initiative des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) am Mittwoch, den 27. Oktober, von 15.00 bis 17.00 Uhr vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin, um ihre Forderungen für die Gesundheits- und Pflegepolitik auf die Agenda der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege zu setzen.

„1,7 Millionen beruflich Pflegende bauen auf Ihren Mut, die Pflegekrise endlich wirksam anzugehen“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein in Richtung der Verhandler:innen. „Wir haben erlebt, dass kleine Reformen nicht ausreichen, um den Pflegenotstand wirksam zu bekämpfen. Die Krise spitzt sich zu und im Jahr 2030 werden 500.000 professionell Pflegende fehlen, wenn jetzt nicht entschlossen gehandelt wird. Eine sichere pflegerische Versorgung gibt es dann nicht mehr!“

„Die Forderungen sind klar und deutlich“, so Bienstein. „Wir brauchen dringend mehr qualifiziertes Personal in den Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Diensten. Setzen Sie als Interimslösung die PPR 2.0 ein und beschleunigen Sie den Einsatz der Personalbemessung in der Langzeitpflege. Das ist leicht umsetzbar und führt zu einer spürbaren Entlastung der Kolleg:innen“, so Bienstein.

Laut DBfK kommt es dabei nicht nur auf die Quantität an: Es werden dringend mehr hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen gebraucht, um qualitativ hochwertige Pflege leisten zu können. Dazu muss im Koalitionsvertrag vereinbart werden, dass Hochschulen gefördert werden und den Studierenden der Praxiseinsatz vergütet wird.

„Die Primärversorgung in unserem Land ist jetzt schon prekär. Pflege kann hier so viel mehr bewirken“, macht Bienstein deutlich. „Dafür braucht es nur Reformen im Leistungs- und Berufsrecht. Community Health Nursing, die Schulgesundheitspflege und Advanced Practice Nursing haben sich international lange bewährt. Wir können das auch! Und wir sind bereit, unsere Kompetenzen für eine gute und sichere Gesundheitsversorgung einzusetzen. Die Verhandler:innen müssen jetzt den Weg dafür bereiten!“

Quelle: Pressemitteilung vom 27.10.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Wachstum in Deutschland einmal anders!

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Wachstum in Deutschland einmal anders!


Der Deutsche Bundestag besteht nach dem Bundeswahlgesetz grundsätzlich aus 598 Abgeordneten. Hinzu kommen können sog. Überhangmandate. Dies hat zur Folge, dass der Bundestag sich über die vorgesehene Anzahl von 598 Mandate hinaus erweitert. Mittlerweile ist die Abgeordnetenzahl so auf 736 angewachsen (Tendenz weiter steigend).
Dies muss aus vielerlei Gründen (z.B. wegen einer verbesserten Arbeitsfähigkeit des Parlaments und aus Kostengründen) geändert werden mit der Maßgabe, dass die Abgeordnetenzahl wieder dem angenähert wird, was im Bundeswahlgesetz grundsätzlich vorgeben ist. Daher ist eine Wahlrechtsreform, die diesen Namen verdient, überfällig! Der Nationale Volkskongress in China ist das einzige Parlament der Welt, das überhaupt noch größer ist als der Deutsche Bundestag.
Hinsichtlich der dringend notwendigen Zurückführung der Bundestagsmandate kommen von der neuen Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ( SPD) die ersten falschen Signale: "Das Bundeswahlgesetz gibt eine Sollgröße von 598 Mandaten vor. Ich vertrete nicht den Standpunkt, dass wir den Bundestag unbedingt auf diese Größe eindampfen müssen" (Quelle: Interview in der Rheinische Post vom 30.10.2021).


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Koalition muss die pflegerische Versorgung reformieren und in den Kommunen unterstützende Netzwerke gestalten helfen ...

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Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss


01.11.2021


An die
SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP
Koalition-Verhandlungsgruppe Pflege / Gesundheit



Koalition muss die pflegerische Versorgung reformieren und in den Kommunen unterstützende Netzwerke gestalten helfen ...


Sehr geehrte Damen und Herren,

zu den laufenden Verhandlungen gebe ich mit Blick auf die zwingend notwendigen Reformen bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen folgende Hinweise:

Über 40 Jahre Lehrtätigkeit an Pflegeschulen haben mir Veranlassung gegeben, mich intensiv für bessere Pflegebedingungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einzusetzen und dabei auch die häusliche Pflege zu berücksichtigen. In zahlreichen Statements und öffentlichen Pflegetreffs, u.a. mit Pflegexperten und Bundespolitikern, wurden umfänglich geeignet erscheinende Vorschläge unterbreitet. U.a. ging es darum, für deutlich verbesserte Stellenschlüssel in den Krankenhäusern bzw. Pflegeeinrichtungen und höhere Vergütungen für die Pflegekräfte einzutreten. Bezüglich der häuslichen Pflege wurde im Wesentlichen auf die Erfordernisse der ergänzenden Gestaltung von unterstützenden Netzwerken in den Kommunen (= Quartierskonzepte) aufmerksam gemacht.

Leider haben die hiesigen Anregungen, zusammen mit den Vorschlägen anderer Verbände, die Groko nicht dazu veranlasst, geeignete Reformmaßnahmen auf den Weg zu bringen (> viewtopic.php?f=5&t=242 ). „Spahn hat viel gemacht, aber wenig bewegt“, so lautet die aktuelle Beurteilung von Sylvia Bühler vom Verdi-Bundesvorstand. Laut Bühler sind z.B. die grundlegenden Probleme in der Altenpflege ungelöst (Quelle: Altenpfleger-Newsletter vom 21.10.2021). … Und diese Einschätzung wird von zahlreichen Verbänden und Experten geteilt. Aber nicht nur die Altenpflege ist dramatisch notleidend, sondern das gesamte Pflegesystem, ambulant und stationär! … Siehe dazu auch das hiesige Statement vom 20.09.2021 > viewtopic.php?f=5&t=242

Es wäre übrigens ein Fehler, auf mehr Hilfskräfte, niedrig schwellig ausgebildete Dienstkräfte, zu setzen. Gute Pflege erfordert qualitätsgesicherte Dienstleistungen an meist schwerkranken Menschen - und dies hat unter Beachtung von rd. 10 Pflegestandards und weiteren Pflegestandards zu erfolgen. Insoweit sind allein Pflegefachkräfte mit ausreichender Kompetenz ausgestattet.

Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Ihnen die einschlägigen Forderungen im Wesentlichen bekannt sind und verzichte daher darauf, diese in längeren Ausführungen hier noch einmal zu wiederholen. Es wird lediglich auf ein umfängliches Statement aus dem Jahr 2014 aufmerksam gemacht: > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... se2014.pdf

Allerdings erscheint es mir wichtig, auf die dringend notwendige Gestaltung von kommunalen Netzwerken zur Unterstützung der älteren bzw. pflegebedürftigen Menschen bzw. ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Solche Netzwerke können die Leistungen der Pflegeversicherung zielgerichtet ergänzen, die häusliche Versorgung stärken und damit Heimaufenthalte verhindern helfen. Solche Netzwerke werden unterschiedlich als Quartierskonzepte oder Lotsenpunkte beschrieben. Es ist im Prinzip auch das, was man als präventive Hausbesuche bezeichnet. - Solche Netzwerke können Wachstum im Dienstleistungsbereich bewirken, ohne dabei klimaschädlich zu wirken.

Präventive Hausbesuche waren in der letzten Groko-Vereinbarung ausdrücklich zur Umsetzung angesprochen. Geschehen ist aber insoweit nichts. Dies, obwohl ich das Bundesgesundheitsministerium mehrfach auf dieses Thema aufmerksam gemacht und entsprechende Aktivitäten angemahnt habe.

Ich rege an, dass Sie dieses ignorierte - aber wichtige - Unterstützungsthema in den Verhandlungen gebührend berücksichtigen und entsprechende Vereinbarungen anstreben. Wenn Sie es wünschen, kann ich Ihnen dazu auch weitere Informationen übermitteln. Zunächst möchte ich darauf verzichten, Sie mit Rücksicht auf die Zeitenge mit längerem Lesestoff zu belasten. Ich nehme lediglich Bezug auf ein von mir bereits 2015 verfasstes Statement: > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... 082015.pdf

Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Bemühungen.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell

Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
https://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


+++
Pflegenotstand auflösen und in den Kommunen unterstützende Netzwerke gestalten. Bund, Länder und Kommunen sind gefordert - eine umfassende Reform an "Haupt und Gliedern" ist dringlich. Jedes Zögern macht alles nur noch schwieriger! - Statement vom 28.06.2021 >>> viewtopic.php?f=5&t=194

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
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Demenz nicht vergessen! - Mehr Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen gefordert

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Demenz nicht vergessen! - Delegiertenversammlung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft fordert mehr Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen

In der Corona-Pandemie ebenso wie in den Koalitionsverhandlungen sind Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen weitgehend vergessen worden. Im Rahmen der Delegiertenversammlung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) am 6. November in Braunschweig wurden klare Forderungen an die Politik und neue Bundesregierung formuliert.

Berlin, 9. November 2021. Auf der Delegiertenversammlung der DAlzG, die in diesem Jahr wieder in Präsenz stattfinden konnte, wurden unter anderem die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie diskutiert. Hier wurden dringende Forderungen an die Politik aufgestellt, die sich insbesondere an die Koalitionspartner der neuen Bundesregierung richten. Monika Kaus wurde im Rahmen der Versammlung erneut für die kommenden drei Jahre zur 1. Vorsitzenden der DAlzG gewählt. Sie erklärte dazu: „Wir können nach den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen – schon gar nicht angesichts der aktuellen vierten Welle, von der wir nicht wissen, ob sie die letzte sein wird. Menschen mit Demenz und diejenigen, die sie durch die Krankheit begleiten, dürfen nicht wieder vergessen werden. Sie sind Teil der Gesellschaft und haben ein Recht auf Teilhabe und Menschenwürde.“

Die Forderungen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft lauten:

1. Es darf niemand alleine sterben müssen!
Im Lockdown waren viele Pflegeheime über Monate für Besucher gesperrt. Bewohnerinnen und Bewohner wurden vom Kontakt mit ihren Angehörigen abgeschnitten, sogar Ehepaare wurden auf diese Weise monatelang getrennt. Selbst in der Sterbephase war eine Begleitung in vielen Fällen nicht möglich. Auch wenn nun die vierte Welle der Corona-Pandemie läuft, muss die Politik dafür sorgen, dass andere Maßnahmen, wie umfassende Testkonzepte, ergriffen werden, damit sich diese Situation nicht wiederholt.

2. Leistungen der Pflegeversicherung müssen flexibel einsetzbar sein, Angebote an die Bedarfe der Betroffenen angepasst werden können!
Aufgrund der Corona-Pandemie sind Unterstützungsangebote wie Tagespflege in großem Maße weggefallen. Ansprüche aus der Pflegeversicherung konnten deshalb nicht geltend gemacht werden. Der Gesetzgeber muss einen flexibleren Einsatz der Leistungen ermöglichen und auch Anbietern die Möglichkeit geben, ihre Angebote passgenauer zu machen – zum Beispiel als „mobile Tagespflege“ durch eine Betreuung in der Häuslichkeit statt in der Tagespflegeeinrichtung.

3. Das Ehrenamt muss besser unterstützt werden, um niedrigschwellige Hilfen aufrechtzuerhalten!
Vielerorts sind ehrenamtlich Tätige in die Betreuung von Menschen mit Demenz einbezogen. Sie sind wichtig, um eine niedrigschwellige stundenweise Entlastung der pflegenden Angehörigen zu ermöglichen. Diese Ehrenamtlichen benötigen aber Qualifizierung und Begleitung durch Fachkräfte. Auch in Zeiten, in denen der Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte zum Beispiel aufgrund einer Pandemiesituation nicht möglich ist, muss sichergestellt sein, dass sie weiterhin von Fachkräften begleitet werden können. Sonst gehen sie „verloren“ und gut etablierte Unterstützungsstrukturen brechen weg.

Zur Delegiertenversammlung trafen sich rund 80 Vertreterinnen und Vertreter der 135 Alzheimer-Gesellschaften, die in Deutschland auf regionaler und Landesebene aktiv sind. „Was bei den Wortmeldungen aus allen Regionen unseres Landes deutlich wurde: Angehörige von Menschen mit Demenz brauchen unsere Unterstützung heute mehr denn je“, fasste Monika Kaus die Diskussion zusammen.

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.
Dem am 6. November 2021 neu gewählten Vorstand gehören folgende Mitglieder an: 1. Vorsitzende: Monika Kaus, Wiesbaden; 2. Vorsitzende: Sylvia Kern, Stuttgart; Schatzmeister: Swen Staack, Norderstedt; Beisitzerinnen und Beisitzer: Dagmar Heib, Dillingen, Lilja Helms, Stuhr, Prof. Dr. Alexander Kurz, München, Dr. Jochen René Thyrian, Greifswald.

Quelle: Pressemitteilung vom 09.11.2021
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Nora Landmann, Susanna Saxl-Reisen
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel: 030 - 259 37 95 0, Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: presse@deutsche-alzheimer.de

Internet: www.deutsche-alzheimer.de
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Hohe Erwartungen und große Skepsis prägen den Blick der Deutschen auf die Ampel-Koalition

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Hohe Erwartungen und große Skepsis prägen den Blick der Deutschen auf die Ampel-Koalition

Eine neue Bundesregierung aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP findet in der Bevölkerung die größte Zustimmung. Aber nur 23 Prozent trauen der Ampel-Koalition derzeit zu, die anstehenden Probleme zu lösen. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, die heute im vierten „#Polittalk aus der Hauptstadt“ vorgestellt wird. Gäste der Sendung sind die Chefinnen der Jugend-Organisationen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP: Jessica Rosenthal (SPD), Sarah-Lee Heinrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Franziska Brandmann (FDP).

Gütersloh / Berlin,16. November 2021. „Jung, weiblich, Ampel – wie neu wird Deutschland?“ Diese Frage diskutieren am Dienstag, den 16. November 2021, die drei Chefinnen der Jugend-Organisationen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP: Jessica Rosenthal (SPD), Sarah-Lee Heinrich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Franziska Brandmann (FDP). Der Polittalk wird gemeinsam mit dem Inforadio des rbb und der Süddeutschen Zeitung veranstaltet. Die Debatte moderieren Angela Ulrich (Inforadio) und Stefan Braun (Süddeutsche Zeitung). Sie findet im Studio 14 des rbb in Berlin unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Regeln statt. Zu sehen ist der #Polittalk im Livestream ab 12.30 Uhr auf www.inforadio.de/polittalk.

Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich die Ampel, bleibt aber skeptisch

An der Sendung nimmt auch der Demokratieexperte der Bertelsmann Stiftung, Robert Vehrkamp, teil, der aktuelle Trends aus dem Demokratiemonitor der Bertelsmann Stiftung vorstellt: „Eine Bundesregierung aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP findet mit 38 Prozent in der Bevölkerung die größte Zustimmung. Von den Befragten mit einer expliziten Koalitionspräferenz sagen das sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent)“, fasst Vehrkamp die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zusammen. Die Unterstützung für ein erneutes Bündnis zwischen SPD und Union (16 Prozent) oder eine Jamaika-Koalition aus Union, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP (19 Prozent) wäre noch nicht einmal halb so groß.

Dennoch gibt es derzeit noch Zweifel an der Fähigkeit einer Ampel-Koalition, die aktuellen Probleme zu lösen. Nur knapp 23 Prozent der Befragten glauben derzeit, dass einem solchen Bündnis die notwendige Erneuerung Deutschlands gelingen wird. Fast doppelt so viele (42 Prozent) glauben das nicht, und mehr als ein Drittel (36 Prozent) sind noch unentschieden oder haben noch gar keine Meinung dazu. „Auch für die Wähler:innen ist eine lagerübergreifende Mehrparteienkoalition politisches Neuland. Deshalb schauen die Deutschen derzeit noch mit einer erwartungsvollen Skepsis auf die sich anbahnende Ampel-Koalition”, kommentiert Vehrkamp.

Abschluss der Koalitionsverhandlungen und Verschärfung der Corona-Lage als erster Stresstest

In vielen Politikbereichen liegen die Prioritäten und Positionen der Ampel-Parteien weit auseinander. Das sehen auch ihre Anhänger:innen so: Beim Klimaschutz wünschen sich nach den Ergebnissen der Umfrage fast neun von zehn (86,6 Prozent) der Grünen-Anhänger:innen und immerhin fast zwei Drittel (63,3 Prozent) der SPD-Anhänger:innen einen Neustart. Bei der FDP sind das mit nur 40,6 Prozent sogar noch einmal deutlich weniger als im Durchschnitt aller Deutschen (56,9 Prozent). „Vergleichbar deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei den Themen Steuern, Haushalt und Mieten. Hinzu kommt nun noch die dramatische Verschärfung der Corona-Lage. Die nächsten zwei Wochen werden deshalb ein erster echter Belastungstest für die Ampel-Parteien“, so Vehrkamp.

Zusatzinformationen
Für die repräsentative Umfrage im Rahmen des Demokratiemonitors der Bertelsmann Stiftung wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach in der Zeit vom 29.10.2021 bis zum 11.11.2021 1.016 Personen mündlich-persönlich befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahren.

Unser Experte:
Dr. Robert Vehrkamp, Telefon: +49 172 5637864
E-Mail: robert.vehrkamp@bertelsmann-stiftung.de

Über die Bertelsmann Stiftung: Menschen bewegen. Zukunft gestalten.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich dafür ein, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können – politisch, wirtschaftlich und kulturell. Unsere Themen: Bildung, Demokratie, Europa, Gesundheit, Werte und Wirtschaft. Dabei stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt. Denn die Menschen sind es, die die Welt bewegen, verändern und besser machen können. Dafür erschließen wir Wissen, vermitteln Kompetenzen und erarbeiten Lösungen. Die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung wurde 1977 von Reinhard Mohn gegründet.
Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de

Quelle: Pressemitteilung vom 16.11.2021
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Koalitionsvertrag 2021–2025 zwischen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP wurde am 24.11.2021 präsentiert ...

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Koalitionsvertrag 2021–2025 zwischen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP wurde am 24.11.2021 (178 Seiten) der Öffentlichkeit präsentiert … > https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/ ... 1-2025.pdf - Die Ausführungen im Vertrag sind zum Teil sehr allgemein bzw. unverbindlich gehalten, so dass die beabsichtigen Maßnahmen noch einer näheren Ausgestaltung bzw. Erläuterung bedürfen! Einige Ansätze erscheinen auf den ersten Blick sinnvoll, andere werfen Fragen auf. .... Zum Thema Pflege und Gesundheit gibt es Ausführung ab Seite 80 … Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird sich insoweit weiter einbringen!
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