Angemessene Personalbemessungssysteme sind für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zwingend geboten

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Mangel an Pflegefachpersonen in Kinderkliniken und weiteren Fachdisziplinen

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (31. Januar 2022, Nr. 03/2022)


Der Mangel an Pflegefachpersonen in Kinderkliniken und weiteren Fachdisziplinen hat nichts mit der generalistischen Pflegeausbildung zu tun
Deutscher Pflegerat weist auf die hohe Bedeutung der generalistischen Pflegeausbildung in allen Pflegesettings hin


„Der Mangel an Pflegefachpersonen in Kinderkliniken hat nichts mit der generalistischen Pflegeausbildung zu tun“, weist Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), hin. Daher sei eine Forderung nach der Wiedereinführung der Ausbildung zur Kinderkrankenpflege irritierend. „Benötigt wird in allen pflegerischen Settings mehr Personal. Deutlich verbessern müssen sich die Arbeitsbedingungen und Vergütung. Das ist der wesentliche Schlüssel für mehr Pflegepersonal.“

Vogler weiter: „Die generalistische Pflegeausbildung zwei Jahre nach Inkrafttreten in Frage zu stellen, wo noch nicht ein Absolvent auf dem Arbeitsmarkt angekommen ist, ist absurd und ein völlig falscher Ansatz. Die generalistische Pflegeausbildung eröffnet enorme Berufsperspektiven und schult auf die Erfordernisse unserer Zeit in der Pflege. Sie qualifiziert die Auszubildenden für die Versorgung der zu Pflegenden in allen Settings der Pflege und entspricht den europäischen Standards. Spezialisierungen wie z. B zur Kinderkrankenpflege, Onkologie, Psychiatrie oder Demenz müssen im Anschluss erfolgen. Diese werden nach der generalistischen Grundausbildung absolviert. Es wird Zeit, dass die Pflegebildung in Deutschland insgesamt betrachtet wird und auch die weiterführenden Spezialisierungen endlich in einen gesetzlichen Rahmen gegossen werden.“ Auch Ärztinnen und Ärzte absolvieren eine generalistische Ausbildung und spezialisieren sich im Anschluss. Wäre ihre generalistische Ausbildung verzichtbar, wären sie direkt nach dem Studium etwa für die Pädiatrie qualifiziert. Dass das nicht sachgerecht ist, wird im ärztlichen Bereich nicht in Frage gestellt.

Die Präsidentin des Deutschen Pflegerats weist nochmals deutlich darauf hin, dass Berufsautonomie und Berufsausübung bei der Profession Pflege selbst liegen müssen.

Hintergrund:
In einem Brief von Ärztinnen und Ärzte von Berliner und Brandenburger Kinderkliniken an die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wird u.a. die Wiedereinführung der Ausbildung zur Kinderkrankenpflege gefordert. Der Brief basiert auf der berechtigten Sorge, dass aufgrund von Personalmangel nicht mehr die Versorgung von Kindern und Jugendlichen sichergestellt werden kann. Die Forderung nach Einführung einer alten Ausbildung ist dabei jedoch nicht der richtige Ansatz zur Bewältigung der Probleme hinsichtlich des Mangels an Pflegepersonal.

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflege in der Krise: Wie können Lösungen aussehen?

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Pflege in der Krise: Wie können Lösungen aussehen?

Pflegende arbeiten derzeit am Limit – daran ist nicht nur die Corona-Pandemie schuld. Der Fachkräftemangel hat bereits lange vor dem Auftreten des Virus eine Krise ausgelöst – diese ist seit Jahren zum Normalzustand in der Pflege geworden. Viele Aktionen zur Fachkräftesicherung der Kliniken und Pflegeeinrichtungen erzielen nicht die erhofften Ergebnisse.Das Projekt ZAFH care4care hat diese Krise wissenschaftlich in den Blick genommen und entwickelt Lösungsansätze für eine strategische Fachkräftesicherung.

Nun geht das fünfjährige Projekt zu Ende, und am 4. Februar werden die Projektverantwortlichen unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Reiber vonder Hochschule Esslingen ihre Ergebnisse in einer großen Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorstellen und mit Expertinnen und Experten diskutieren.

„Exzellente Lehre und Forschung zu aktuellen Themen unserer Zeit zeichnet uns als Hochschule Esslingen aus“, sagt Hochschulrektor Prof. Christof Wolfmaier. „Deshalb bin ich sehr stolz, dass wir nicht nur vier hervorragende Pflegestudiengänge anbieten, sondern mit unserer Forschungsarbeit auch wichtige Antworten auf drängende Fragen geben.“

„Der Fachkräftemangel schiebt sich inzwischen selbst an – wie ein Perpetuum mobile“, erläutert die Sprecherin des Forschungsverbunds, Prof. Dr. Karin Reiber: „Die Führungskräfte wissen sehr wohl, welche Mittel und Wege denkbar sind, und versuchen, diese auch zu beschreiten. Jedoch versanden viele dieser Maßnahmen, weil sie vom bestehenden Fachkräftemangel quasi unterminiert werden. Für alle Anstrengungen, um Pflegende zu gewinnen oder zu halten, braucht es konsequent umgesetzte Strategien. Das gilt für alle damit verbundenen Themen wie Bezahlung und Arbeitsbedingungen oder Aus-, Fort- und Weiterbildung. Es ist immer auch ein Balanceakt, angesichts akuter Engpässe und der Einleitung von Sofortmaßnahmen gleichzeitig strategisch zu denken und zu handeln.“

Das sind wichtige Erkenntnisse des Forschungsprojekts:
Die Branche, ihre Führungskräfte und ihre Beschäftigten brauchen kurzfristige Entlastung, mittelfristig tragfähige Lösungen und langfristig eine Neujustierung der Rahmenbedingungen. Wie kann es gelingen, dass sich schnell wirksame Maßnahmen nicht nachteilig auf die Zufriedenheit des angestammten Personals auswirken? Hierfür ist es notwendig, dass Arbeitgeber von beiden Seiten her denken und ihre Mitarbeiterschaft in die Umsetzung kurzfristiger Lösungen aber auch mittelfristig angelegtes strategisches Handeln einbeziehen.

Der Lohn ist in den Medien ein großes Thema. Dabei ist die Lohnsituation in der Pflege sehr unterschiedlich; die Bezahlung ist zwar gemessen an den hohen Anforderungen nicht ausreichend, sie ist aber besser als ihr Ruf. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen: Der Lohn hat in den unterschiedlichen Phasen des Erwerbslebens nicht immer den gleichen Stellenwert. Bei der Berufswahl von Jugendlichen spielt der Lohn eine große Rolle: Weil Jugendliche das Gehalt in der Pflege unterschätzen, beginnen sie seltener eine Ausbildung in der Pflege. Hier können bessere Informationen viel bewirken. '

Wenn es aber um die Wahl einer Stelle geht, achten ausgebildete Fachkräfte insbesondere auf Arbeitsbedingungen und das Team. Pflegefachpersonen ist es wichtig, die ihnen anvertrauten Menschen pflegerisch so zu versorgen, wie es ihrem Können, Wissen und Berufsethos entspricht, dafür Wertschätzung zu bekommen und sich im Team wohlzufühlen. Eine gute Arbeitsorganisation, vernünftige Arbeitsbedingungen sowie eine gute Führung sind die wichtigsten Faktoren, die Arbeitgeber selbst beeinflussen können.

Arbeitszeitmodelle, Personalentwicklung und Gesundheitsförderung sind weitere Stellschrauben, die dazu beitragen können, gut ausgebildete Pflegefachpersonen langfristig im Beruf zu halten. Bei den Arbeitszeiten sind für junge Mitarbeitende andere Maßstäbe wichtig als für Eltern oder Fachkräften in ihren letzten zehn Berufsjahren. Gut aufeinander abgestimmt, lässt sich aus diesen unterschiedlichen Wünschen beispielsweise ein guter Qualifikationsmix und ein Dienstplan mit Vorteilen für alle gestalten. Das ZAFH care4care hält dafür unter www.zafh-care4care.de konkrete Handlungsempfehlungen bereit.

Eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten, Fachkräfte zu gewinnen, ist die Ausbildung. Dabei ist es wichtig, dass die dreijährige, mittlerweile reformierte Ausbildung den Nachwuchs nicht nur gut auf die Praxis vorbereitet, sondern auch die Basis für eine positive Bindung an den Beruf legt – und somit für den Verbleib in dem Pflegeberuf. Hier kommt der praktischen Ausbildung in den Betrieben eine zentrale Rolle zu. Auszubildende sind die Fachkräfte von morgen. Dies den Auszubildenden zu vermitteln, beginnt auf der Leitungsebene und ist Aufgabe aller. Auf der Website des Forschungsverbunds finden alle Akteure Hinweise, wie das konkret im Arbeitsalltag umgesetzt werden kann.

Zum Projekt ZAFH Care4Care

Hinter ZAFH – Zentren für angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften –verbirgt sich ein Förderprogramm Baden-Württembergs und einiger anderer Bundesländer, das sich speziell an Hochschulen für angewandte Wissenschaften wendet.

Der Projektverbund Zentrum für angewandte Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (ZAFH) care4care –Fachkräftebedarf in der Pflege im Zeichen von Alterung, Vielfalt und Zufriedenheit, besteht aus den Hochschulen Esslingen und Ravensburg-Weingarten sowie dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e. V. in Tübingen. Das ZAFH care4care erarbeitet gemeinsam „mit der Praxis für die Praxis“ themenbezogene Handreichungen, die die Fachkräftesicherung unterstützen. Care4care zeigt Wege auf, wie Pflegefachpersonen gewonnen werden können, wie diese dauerhaft zufrieden und gesund in ihrem Beruf agieren können und wie der Pflegeberuf insgesamt attraktiver gestaltet werden kann.

Das Projekt wird mit insgesamt 2,8 Millionen Euro jeweils zur Hälfte aus EU/EFRE-Mitteln und vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. Es besteht aus zwei Förderphasen: In Förderphase 1 (1. März 2017 bis 31. März 2020) wurde die Ist-Situation analysiert und Ideen zur strategischen Fachkräftesicherung entwickelt. In Förderphase 2 (1. April 2020 bis 31. März 2022) werden gemeinsam mit der Pflegebranche die wissenschaftlichen Erkenntnisse in praxistaugliche Handlungsansätze für die verschiedenen Versorgungsbereiche überführt.

Aus einem der Schwerpunktthemen des ZAFHcare4care hat sich inzwischen an der Hochschule Esslingen ein neuer Forschungsschwerpunkt entwickelt: In nunmehr vier Anschlussprojekten werden unter Leitung von Prof. Dr. Karin Reiber unterschiedliche Fragen und Aspekte der Beruflichen Bildung in der Pflege untersucht.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Karin Reiber, karin.reiber@hs-esslingen.de

Weitere Informationen:
https://www.hs-esslingen.de/hochschule/ ... ege-in-der...
http://www.zafh-care4care.de

Quelle: Pressemitteilung vom 02.02.2022
Christiane Rathmann Referat Kommunikation
Hochschule Esslingen
https://idw-online.de/de/news787707
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AOK schafft Transparenz zur Tariftreue in der Pflege

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AOK schafft Transparenz zur Tariftreue in der Pflege

(07.02.22) Weniger als ein Drittel aller Pflegeeinrichtungen in Deutschland unterliegen der Tarifbindung. Das zeigt eine bundesweite Erhebung der Landesverbände der Pflegekassen. Die Daten sind ab heute im Gesundheitspartner-Portal der AOK abrufbar. Laut der Erhebung liegt der durchschnittliche Stundenlohn über alle Beschäftigtengruppen bundesweit bei 18,95 Euro.

Weitere Informationen:
https://aok-bv.de/presse/pressemitteilu ... 25270.html

Quelle: Pressemitteilung vom 07.02.2022
Web-Infomail des AOK-Bundesverbandes
Herausgeber:
AOK-Bundesverband
Webredaktion
Tel.: 030/220 11-200
Fax: 030/220 11-105
mailto:mailto:aok-mediendienst@bv.aok.de
https://www.aok-bv.de
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Mindestlohn in der Pflege - Zu wenig, zu langsam ...

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Erhöhung des Mindestlohns in der Pflege - Zu wenig, zu langsam

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland vergangene Woche berichtete, sollen ab September diesen Jahres die Mindestlöhne in der Pflegebranche angehoben werden. Dies bedeutet nach langer Zeit mal wieder eine gute Nachricht für die stark belasteten Pflegekräfte in Deutschland.

Was sich zunächst nach einer Sensationsmeldung, die Hoffnung verbreitet anhört, entpuppt sich jedoch schnell als erneute zahnlose Reform. Im Detail sieht die geplante Erhöhung einen gestaffelten Anstieg der Gehälter vor, die dann bis Ende 2023 ihr Ziel-Level erreichen sollen. Die dann erreichten Mindestlöhne sollen zu diesem Zeitpunkt bei 14,15€ für ungelernte Kräfte (aktuell 12€), bei 15,25€ für qualifizierte Hilfskräfte (aktuell 12,25€) und bei 18,25€ für ausgebildete Kräfte (aktuell 15€) liegen. Dies entspricht einem Brutto-Monatsgehalt von 2925€ für dreijährig ausgebildete Pflegekräfte, die momentan die Krone der Systemrelevanz darstellen und seit über zwei Jahren an vorderster Corona-Front kämpfen. Das bedeutet laut Steuerrechner für eine 1982 geborene Vollzeitkraft mit zwei Kindern einen Nettoverdienst von 1953,92€ im Monat. Es benötigt keine weiteren Rechenbeispiele, um zu erkennen, dass dieser Lohn erstens nicht ausreicht um eine Familie zu ernähren und zweitens nicht die Leistung wertschätzt, welche die Pflegenden immer, und besonders in den letzten zwei Jahren für die Gesellschaft erbringen.

Dass unausgebildete Kräfte, auf deren Arbeit unser Gesundheitssystem besonders in Wohnheimen und in der Hauskrankenpflege fußt, weiterhin in Armut leben sollen, ist schlicht ein Skandal. Diese Reformen, deren Umsetzung obendrein noch über 1,5 Jahre hinausgezögert wird, als Erfolg zu präsentieren, ist schwer zu ertragen. Eine echte Verbesserung ist nur durch eine deutliche, sofortige Erhöhung aller Gehälter zu erreichen, wie sie beispielsweise vom Deutschen Pflegerat gefordert wurde (4000€ Brutto).

Das Signal, das hier von der Politik gesendet wird, ist dennoch seit langem mal wieder ein positives und, so bedauerlich es klingt auch nötig. Zu viele Gehälter von Pflegekräften liegen in Deutschland noch heute unter dem angestrebten Mindestlohnniveau. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass sich die Pflegebranche und auch die gesamte Gesellschaft nicht mit derartigen Schönheitskorrekturen abspeisen lässt. Es gilt eine echte Verbesserung der Arbeitsbedingungen, der Pflegeausbildung (mit angemessenem Einstiegsgehalt), sowie eine deutliche Erhöhung der Löhne vorzunehmen und die Anliegen der 1,8 Millionen Pflegenden endlich ernst zu nehmen. Nur so kann ein noch größerer Schaden am Gesundheitswesen abgewandt werden und die Versorgung von Patientinnen und Patienten auf Dauer sichergestellt werden.

Quelle: Pressemitteilung vom 17.02.2022
Pressekontakt BochumerBund
Pflegegewerkschaft BochumerBund
c/o
Niklas Kemper
Behaimstraße 20
13086 Berlin
presse@bochumerbund.de

Kontaktdaten BochumerBund
Pflegegewerkschaft BochumerBund
Im Heicken 3
44789 Bochum
Telefon 01781612547
Vorstandsvorsitzende: Benjamin Jäger und Heide Schneider
info@bochumerbund.de
www.bochumerbund.de
www.facebook.com/BochumerBund
twitter.com/bochumerbund
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Fachkommission Pflegepersonalbemessungsinstrument (PBMI)

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (21. Februar 2022, Nr. 05/2022)


Deutscher Pflegerat stellt Expertenkommission neu auf
Fachkommission DRG wird zur Fachkommission Pflegepersonalbemessungsinstrument (PBMI)


Prof. Dr. Patrick Jahn übergibt den Staffelstab der „Expertenkommission DRG“ des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR) an Sandra Mehmecke, die als wissenschaftliche Leitung die neue „Fachkommission Pflegepersonalbemessungsinstrument (PBMI)“ gemeinsam mit Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR, leitet

Nach mehr als 10 Jahren wertvoller Arbeit – zunächst im Lenkungsausschuss und später als wissenschaftliche Leitung der „Fachkommission DRG“ des DPR – gibt Prof. Dr. Patrick Jahn die wissenschaftliche Leitung der „Fachkommission DRG“ des Deutschen Pflegerats ab. „Die Pflegepersonalregelung 2.0. (PPR 2.0) wird laut dem Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und FDP auf Bundesebene kurzfristig als verbindliche Personalbemessung im Krankenhaus eingeführt. Das ist insbesondere auch ein Verdienst von Prof. Dr. Patrick Jahn und der gesamten Fachkommission“, betont Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR).

„Der Deutsche Pflegerat dankt ganz besonders den beiden bisherigen Leitungen der Fachkommission, Herrn Prof. Jahn und Frau Andrea Lemke – als ehemaliges Präsidiumsmitglied des DPR, für die hoch engagierte und erfolgreiche Arbeit. Die Fachkommission konnte so erfolgreich sein, weil sie mit hochkarätigen Experten besetzt war. Der Deutsche Pflegerat bedankt sich bei allen Mitgliedern für die langjährige und kompetente Zusammenarbeit.“

Prof. Jahn hat inzwischen die Professur für Versorgungsforschung mit Schwerpunkt Pflege im Krankenhaus an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angenommen. „Mit der Fachkommission DRG des DPR konnten wir die Bedeutung der pflegerischen Versorgung im Krankenhaus herausstellen und deren adäquate Sicherstellung zu einem zentralen Thema machen“, weist Jahn hin. Nun sei es an der Zeit, die Fachkommission neu und auf lange Sicht auszurichten. Für die Einführung der PPR 2.0 steht Jahn der neu aufgestellten Fachkommission des Deutschen Pflegerats als Mitentwickler und Experte weiterhin zur Seite.

Seine Nachfolge und damit neue wissenschaftliche Leitung ist Sandra Mehmecke, die u.a. an der Hochschule Hannover lehrt. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Gesundheitssystemforschung.

Einer ihrer Kernpunkte ist dabei die Pflegepersonalausstattung im Krankenhaus. Das ist auch ein zentrales Thema bei ihrer Tätigkeit beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK) Nordwest. „Mittlerweile dürfte unbestritten sein, dass es signifikante Zusammenhänge zwischen Anzahl und Qualifikation der Pflegefach-personen und gesundheitsgefährdenden Komplikationen bei Patientinnen und Patienten sowie dem Verbleib der Pflegefachpersonen in ihrem Beruf gibt“, fasst Mehmecke zusammen. Eine adäquate Personalbedarfsermittlung habe deshalb oberste Priorität.

„Die Neuausrichtung der bisherigen Expertenkommission bedeutet eine langfristige Fokussierung auf die Pflegepersonalbemessung im Krankenhaus und die hierfür notwendigen Instrumente“, macht Irene Maier, Vize-Präsidentin des DPR, deutlich. Die Leitung der neu aufgestellten Fachkommission übernehmen Irene Maier für das Präsidium des Deutschen Pflegerats und Sandra Mehmecke als wissenschaftliche Leitung gemeinsam.

Weitere Informationen zur Fachkommission „Pflegepersonalbemessungsinstrument (PBMI)“ des Deutschen Pflegerats finden sich hier.

Ansprechpartnerin:
Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflegenotstand - Totalversagen der politisch Verantwortlichen!

Beitrag von WernerSchell »

Aus Forum:
viewtopic.php?f=5&t=362



Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss



23.02.2022

Pflegenotstand und kein Ende in Sicht ... Totalversagen der politisch Verantwortlichen!

"Gute Pflege setzt voraus, dass genügend Pflegekräfte eingesetzt werden,
die für ihre anspruchsvolle Arbeit auch ausreichend Zeit haben."

> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... =3&t=21461

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Pflegemängel im Alloheim in Dormagen - die NGZ berichtete am 18.05.2022 über meine Kritik an der Einrichtung und darüber hinaus … Es wurden der Redaktion im Zusammenhang mit der Berichtsvorbereitung zahlreiche Informationen übermittelt, die verdeutlichen, warum das "Pflegekind im Brunnen liegt". Bereits 2007/2008 gab es erhebliche Mängelberichte aus Dormagen, die im Gefolge meiner weiteren Aktivitäten u.a. zu der Buchveröffentlichung "100 Fragen zum Umgang mit Pflegemängeln in Pflegeeinrichtungen" führten. Aktuell muss ich wegen der ausgebliebenen Auflösung des Pflegenotstandes von einem Totalversagen der politisch Verantwortlichen ausgehen. … > viewtopic.php?f=4&t=353&p=4211#p4211

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Ich nehme anlässlich der NGZ-Berichterstattung Gelegenheit, nochmals in Kürze meine Sicht der Pflegesituation vorzustellen:

Über Pflegemängel wird u.a. von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk seit vielen Jahren umfassend - auch in Richtung aller politischen Parteien - informiert. Es gab vielfach konstruktive Reformvorschläge. Auch bei den (31) Neusser Pflegetreffs wurden in Anwesenheit der jeweils zuständigen Minister/Politiker/Prüfer (usw.) entsprechende Handlungsanforderungen vorgestellt (siehe z.B. https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... se2014.pdf ). Patienten- und Pflegebeauftragte der Bundesregierung waren neben zahlreichen Pflegeexperten vor Ort. Alle Aspekte des bestehenden Pflegenotstandes wurden ausführlich und gezielt angesprochen.

Es kam in Anerkennung der vielfältigen Bemühungen um bessere Pflegebedingungen und entsprechende Reformen zur Verleihung des Ehrenpreises des Landschaftsverbandes Rheinland für soziales Engagement (2010) sowie zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes (2013) und des Landesverdienstordens NRW (2017). Zusätzlich wurde (2017) seitens der Sparkasse Neuss der Bürgerpreis für das gemeinnützige Engagement verliehen (> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 3&p=106843 ). Dies alles belegt, dass die hiesigen Bemühungen "oben angekommen sein müssen. … Und dennoch … nichts wurde wirklich verbessert! Jedenfalls sind mit kleineren Reförmchen keine Verbesserungen zu erzielen. Das ist so, als wolle man "mit einer Wasserpistole einen Waldbrand löschen" (Zitat: Claus Fussek).

Ich gehe nach all dem von einem Totalversagen der seit Jahren verantwortlichen Politiker aus. Sie haben auch die Heim-Prüfvoraussetzungen geschaffen, die offensichtlich nicht immer zielgerichtet greifen. Entscheidend für die Pflegemängel sind die strukturellen Grundlagen, die die Politik gestaltet hat. Eine Verbesserung der Stellenschlüssel in den Pflegeeinrichtungen wird z.B. seit über 20 Jahren gefordert. Allerdings muss die Personalaufstockung unter Beibehaltung der Fachkraftquote von 50% erfolgen. Nur so kann eine einigermaßen qualitätsgesicherte Versorgung der pflegebedürftigen Personen in den Einrichtungen. Eine alleinige Vermehrung des Hilfspersonals, so wie es aktuell Frau Moll, die neue Pflegbeauftragte der "Ampel" plant, ist inakzeptabel und wird den Pflegenotstand nicht auflösen helfen …. > viewtopic.php?p=3463#p3463 Mittlerweile werden schon für die Ausbildung von Pflegeassistenten Personen eingeworben, die weder über einen Schulabschluss noch über ausreichende deutsche Sprachekenntnisse verfügen. Das Rothgang-Gutachten, auf das man sich jetzt stützt, ist für eine wirkungsvolle Auflösung des Pflegenotstandes nicht wirklich tauglich. Daher macht es jetzt auch wenig Sinn, wenn Politiker mit dem Finger auf andere zeigen: "Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf her!"

Im Übrigen ist noch wichtig: Die Kommunen müssen in den Quartieren (Stadtteilen, Ortschaften), nahe bei den BürgerInnen Konzepte gestalten helfen, die für ältere Menschen ein möglichst langes Verbleiben im gewohnten Umfeld gewährleisten (dem Grundsatz "ambulant vor stationär" folgend). Ein Manager, Kümmerer, muss vor Ort alle "Fäden ziehen", mit den BürgerInnen das Wohnumfeld im Blick haben und Hilfen bzw. Unterstützungen gestalten. Quartierskonzepte bestehen aus vielfältigen Bausteinen. Darauf mache ich seit Jahren aufmerksam und fordere die zuständigen Politikern zum Handeln auf. Nähere Informationen ergeben sich aus meinem Statement vom 14.08.2015, für eine Fachtagung im Rhein-Kreis Neuss zusammen gestellt > https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzw ... 082015.pdf In Neuss-Erfttal gibt es bereits mit Unterstützung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk eine bescheidene Quartiersentwicklung, die ständig weiter entwickelt werden soll. Insoweit müssen aber gesetzliche Vorgaben geschaffen werden, damit auch eine finanzielle Absicherung der notwendigen Hilfe- und Unterstützungsstrukturen gewährleistet werden kann. Solche Strukturen können die stationäre Pflegeversorgung nachhaltig entlasten!

Werner Schell

Diplom-Verwaltungswirt - Oberamtsrat a.D. - Buchautor/Journalist - Dozent für Pflegerecht
Mitglied im Verband der Medizin- und Wissenschaftsjournalisten e. V.- https://www.vmwj.de
https://www.wernerschell.de - Pflegerecht und Gesundheitswesen
Infos auch bei https://www.facebook.com/werner.schell.7 bzw. https://twitter.com/SchellWerner


+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
unterstützt im Rahmen der Selbsthilfe auch Patienten mit Schlaganfall einschließlich deren Angehörige.
ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).
WernerSchell
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Personalmangel in der Pflege spitzt sich zu, regionale Unterschiede

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Deutsches Ärzteblatt vom 24.02.2022:

Personalmangel in der Pflege spitzt sich zu, regionale Unterschiede

Düsseldorf – Der Personalmangel bei Pflegekräften hat sich seit Beginn der Coronapandemie weiter zu­gespitzt. Das geht aus einer heute veröffentlichten Analyse des Job-Portals „Indeed“ hervor. Unter­sucht wurde die Entwicklung bei Jobs im Pflegebereich in 40 der größten Städte Deutschlands.
Besonders schwer zu besetzen sind demnach Stellen von Intensivpflegern. Zum einen bestehe der schon vor der Pandemie vorhandene Personalmangel fort, hieß es in der Analyse. Zum anderen entschieden sich aber offensichtlich immer mehr Pflegekräfte, aus der Branche auszusteigen.
Deutschlandweit werden demnach rund 40.000 neue Stellen pro Monat ausgeschrieben. Jede Vierte da­von sei im vergangenen Jahr länger als zwei Monate unbesetzt geblieben. Seit dem Beginn der Pandemie sei zudem der Bedarf an Pflegekräften „emporgeschnellt“, hieß es weiter.
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


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Anmerkung:
Dem Personalmangel ist langfristig nur beizukommen, wenn es endlich deutliche verbesserte Arbeitsbedingungen gibt. Dh. vornehmlich: Bessere Stellenschlüssel und höhere Vergütungen.
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Neues Pflegepersonal zum Dumpingpreis?

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Aus Forum:
viewtopic.php?f=6&t=365&p=4388#p4388



Tagesschau - - Mitteilung vom 05.03.2022

Neues Pflegepersonal zum Dumpingpreis?

Nach dem russischen Angriff sind viele Ukrainer auf der Flucht - auch nach Deutschland. Der Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege befürchtet, dass die Not der Flüchtlinge ausgenutzt werden könnte.

Der Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege (VHBP) geht nach Recherchen von Report Mainz davon aus, dass ukrainische Betreuungskräfte durch die Umsetzung der EU-Massenzustrom-Richtlinie für einen Bruchteil des Lohnes arbeiten werden, den Osteuropäerinnen aus der EU derzeit in Deutschland vergütet bekommen. "Bis zu 300.000 Ukrainerinnen werden schätzungsweise für die Hälfte des Honorars arbeiten und alle Bedingungen ertragen, um ihre Familien zu ernähren", sagt der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Daniel Schlör.
… (weiter lesen unter) … > https://www.tagesschau.de/investigativ/ ... 4C1oYwKQJ8
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Auszeichnung "Weißer Engel" an Pflege-Experten Claus Fussek überreicht

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Auszeichnung "Weißer Engel" an Pflege-Experten Claus Fussek überreicht - Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek würdigt unermüdlichen Einsatz für Pflegende und Pflegebedürftige

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat am Dienstagabend in München die Auszeichnung „Weißer Engel“ an den Pflege-Experten Claus Fussek für sein Lebenswerk verliehen. Im Rahmen der Auszeichnung würdigte Holetschek dessen über 40-jähriges Engagement für Pflegende und Pflegebedürftige: „Claus Fussek wird zurecht als ‚Engel der Alten‘ bezeichnet. Er setzt sich seit gut 40 Jahren unermüdlich für die Würde von Senioren und Menschen mit Behinderung ein und kämpft für bessere Bedingungen in der Pflege. Die Auszeichnung ‚Weißer Engel‘ für vorbildliche Leistungen im Gesundheits- und Pflegebereich hat er mehr als verdient.“

Der Minister fügte hinzu: „Sich für schwache Menschen stark zu machen, war nicht nur sein Beruf, sondern auch seine Berufung. Dabei hat Claus Fussek viel erreicht: Er hat auf das Thema Pflege aufmerksam gemacht, als sich noch kaum jemand dafür interessiert hat. Er ist ein wichtiges Sprachrohr für die Pflegebedürftigen und für deren Angehörige. Er hat immer wieder den Finger in die Wunde gelegt und auf die Missstände in der Pflege hingewiesen. Er war unbequem – und das ist gut.“

Holetschek betonte: „Wir wissen, dass wir in der Pflege vor großen Herausforderungen stehen, die wir als Gesellschaft nur gemeinsam lösen können. Viele, die den Pflegeberuf mit großer Leidenschaft ausüben, überlegen, den Beruf zu wechseln, weil sie ausgebrannt sind. Darum müssen wir uns kümmern – ebenso wie um die pflegenden Angehörigen. So habe ich den Bund bereits mehrfach aufgefordert, ein steuerfinanziertes Pflegezeitgeld einzuführen. Wir brauchen eine solche Lohnersatzleistung: Ähnlich dem Elterngeld soll sie ermöglichen, sich für einen bestimmten Zeitraum um die Pflege eines nahen Angehörigen zu kümmern.“

Der Minister ergänzte: „Wenn sich Angehörige nicht selbst um die Pflege kümmern können, dann müssen sie darauf vertrauen können, dass ihre Liebsten gut versorgt werden. Die große Mehrheit der Pflegekräfte macht ihre Arbeit sehr gut. Klar ist aber auch: Es ist nicht hinnehmbar, wenn pflegebedürftige Menschen schlecht behandelt werden. In Bayern sind wir das Thema mit einem kurzfristigen Fünf-Punkte-Plan angegangen, zu dem unter anderem das ‚Pflege-SOS Bayern‘ gehört.“

Holetschek unterstrich: „Ich freue mich, bei diesen Themen Claus Fussek als engagierten Mitstreiter an der Seite zu haben. Wir haben schon eine Menge erreicht, aber es gibt noch viel zu tun. Die heutige Auszeichnung mit dem ‚Weißen Engel‘ soll zum Ausdruck bringen, dass wir sein Engagement sehen und anerkennen und ihm für seinen Einsatz sehr dankbar sind.“

Quelle. Pressemitteilung vom 30.03.2022
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
WernerSchell
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AOK-Gemeinschaft vergisst die Profession Pflege - Deutscher Pflegerat fordert Erweiterung zu einem 4+1-Modell

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (26. April 2022, Nr. 10/2022)


AOK-Gemeinschaft vergisst die Profession Pflege
Deutscher Pflegerat fordert Erweiterung zu einem 4+1-Modell


In einem aktuellen Interview mit dem Fachmagazin G+G sieht Professor Ferdinand M. Gerlach, Vorsitzender des Sachverständigenrates für Gesundheit, das von der AOK-Gemeinschaft vorgeschlagene 3+1-Modell zur Planung der ambulanten und stationären Versorgung als eine „Chance, die wir nutzen sollten“. Zum Vorschlag der AOK-Gemeinschaft kommentiert Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Der Deutsche Pflegerat erkennt die Notwendigkeit der sektorenübergreifenden Versorgung. Die Sicherstellung der Versorgung kann jedoch nur unter Einbezug der Profession Pflege gelingen. Zwingend notwendig ist daher ein 4+1-Modell. Das sichert das notwendige Know-how derjenigen, die wesentlich die Versorgung gewährleisten.

Jegliche heutige und künftige Ausgrenzung der Profession Pflege – als größte Berufsgruppe im Pflege- und Gesundheitswesen – bei den Entscheidungen, die sie betreffen, lehnt der Deutsche Pflegerat kategorisch ab. Was richtig und möglich für die Profession ist, das kann nur sie selbst entscheiden.

Eingeführt sehen will die AOK-Gemeinschaft ein neues Gremium, welches über wesentliche Strukturen der gesundheitlichen und pflegerischen Strukturen bestimmen soll. Dies kann nur mit der Profession Pflege und nicht ohne sie umgesetzt werden. Der Deutsche Pflegerat fordert daher die AOK-Gemeinschaft dazu auf, das Modell um die Profession Pflege auf 4+1 zu erweitern. Das ist ein erster Schritt zur unumgänglichen Wertschätzung für die Pflege.“

Hintergrund:
Die AOK-Gemeinschaft hat ein 3+1-Modell vorgeschlagen. Auf Landesebene sollen Krankenhäuser, Kassenärzte und Krankenkassen unter Beteiligung der jeweiligen Landesregierung die ambulante und stationäre Versorgung übergreifend planen.

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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