Angemessene Personalbemessungssysteme sind für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zwingend geboten

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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"Die politisch Verantwortlichen unterschätzen vollständig, wie erschöpft insbesondere die Pflegenden sind"

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"Die politisch Verantwortlichen unterschätzen vollständig, wie erschöpft insbesondere die Pflegenden sind".
Christel Bienstein, Präsidentin DBfK - Zitat in "CAREkonkret" vom 16.04.2021
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Mehr Pflegekräfte in der Altenbetreuung notwendig

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Mehr Pflegekräfte in der Altenbetreuung notwendig
Gesundheit/Antwort

Berlin: (hib/PK) Ein wissenschaftlich erarbeitetes Personalbemessungsverfahren für die vollstationäre Altenpflege hat nach Angaben der Bundesregierung gezeigt, dass in diesen Einrichtungen mehr Pflegefachkräfte und vor allem mehr Pflegehilfskräfte erforderlich sind. Die Umsetzung des Verfahrens sei mit der Förderung von bis zu 20.000 zusätzlichen Stellen für Pflegehilfskräfte seit 2021 eingeleitet worden, heißt es in der Antwort (19/28186 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/281/1928186.pdf ) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (19/27646 https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/276/1927646.pdf ) der FDP-Fraktion.
Die Bundesregierung gehe zudem davon aus, dass insbesondere die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) spürbar dazu beitragen werde, die Fachkräftebasis in der Pflege zu sichern. Ferner müssten sich die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Pflegekräfte weiter verbessern, damit mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen, in ihn zurückkehren oder ihren Teilzeitanteil aufstocken.

Quelle: Mitteilung vom 19.04.2021
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de
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Ein Drittel der Intensivpflegenden will Arbeitsstelle aufgeben

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Online-Umfrage zeigt: Mitarbeitende auf den Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst sind erschöpft


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Berlin, April 2021 – Die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin e. V. (DGIIN) hat eine Online-Befragung unter Mitarbeitenden auf Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Mehr als 70 Prozent der in den Gesundheitsfachberufen Tätigen in diesen Bereichen fühlen sich während der aktuellen dritten Welle der Corona-Pandemie überlastet. Rund ein Drittel der Befragten gibt an, den Beruf in den nächsten zwölf Monaten verlassen zu wollen - drei Viertel davon aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie. Die Umfrage wurde zwischen dem 5. April 2021 und dem 16. April 2021 durchgeführt.

„Die Belastung und Beanspruchung des Personals auf Intensivstationen, in den Notaufnahmen und im Rettungsdienst ist hoch und seit der Corona-Pandemie kontinuierlich gestiegen, die aktuelle dritte Welle verstärkt die Arbeitsbelastung noch einmal mehr. Wir als DGIIN wollen den Mitarbeitenden in diesem Bereich eine Stimme geben und auf diese Situation aufmerksam machen“, so die DGIIN-Experten Professor Dr. med. Uwe Janssens, Carsten Hermes und Professor Dr. med. Christian Karagiannidis. An der Befragung haben 1.321 Mitarbeitende aus den Bereichen der Intensiv- und Notfallmedizin sowie des Rettungswesens teilgenommen. Davon sind rund 65 Prozent in Gesundheitsfachberufen tätig und 35 Prozent ärztliche Mitarbeitende.

45 Prozent der Ärzt*innen und 72 Prozent der in Gesundheitsfachberufen Tätigen gaben an, sich während der aktuellen dritten Welle überlastet zu fühlen. Ein Drittel der Befragten im Bereich der Gesundheitsfachberufe, vornehmlich Intensivpflegende, planen, den Beruf in den nächsten zwölf Monaten zu verlassen – bei den Ärzten sind es knapp 20 Prozent. Die meisten planen dies, aufgrund der durch die Corona-Pandemie zusätzlich verschlechterten Arbeitsbedingungen. Beim Blick in die Zukunft, also den Zeitraum nach der dritten Welle, halten 93 Prozent der Befragten aus den Gesundheitsfachberufen die Intensiv und Notfallmedizin für strukturell und personell nicht mehr ausreichend belastbar ausgestattet. „Diese Ergebnisse zeigen, dass das Personal erschöpft ist. Es ist wichtig, dass die Politik wirksame Maßnahmen trifft, um die dritte Welle zu brechen“, so Professor Dr. med. Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN.

Mehr als 95 Prozent der Teilnehmenden meinen, dass die Politik den Pflege- und Ärztepersonalmangel nicht ausreichend beachtet und Lösungsansätze fehlen. „Aktuell werden Notlösungen gefunden und beispielsweise Fachausbildungen oder andere wichtige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen ausgesetzt, um vorhersehbare Personalengpässe zu kompensieren“, kritisiert Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege.

Aus Sicht der DGIIN zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass es endlich konkrete Verbesserung und eine Aufwertung insbesondere der Pflegeberufe brauche. „Nur Applaus während der Pandemie reicht nicht“, so Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege. Die DGIIN fordert daher, eine als gerecht empfundene Bezahlung, nachhaltige Anpassungen der Arbeitsbedingungen, die auch kontrolliert werden und verbindliche Personalschlüssel, die sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. „Es braucht nachhaltige Reformen, um den Personalmangel zu lindern und den Pflegeberuf attraktiver zu machen“, so Hermes, der selbst auf Intensivstationen tätig ist. Die Experten der DGIIN sind sich einig: „Der Pflegeberuf ist ein anspruchsvoller und erfüllender Beruf. Es müssen sich lediglich die Rahmenbedingungen ändern, damit mehr Personen in diesem Beruf bleiben oder ihn erlernen.“


Hier finden Sie die gesamten Umfrageergebnisse: >>> https://www.dgiin.de/files/dgiin/aktuel ... ndemie.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 23.04.2021
Kontakt für Journalisten:
Sabrina Hartmann
Pressestelle DGIIN
Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin
und Notfallmedizin
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Tel: 0711 89 31 649
Fax: 0711 89 31 167
E-Mail: hartmann@medizinkommunikation.org

> https://www.dgiin.de/allgemeines/presse ... oepft.html

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Deutsches Ärzteblatt vom 22.04.2021:
Ein Drittel der Intensivpflegenden will Arbeitsstelle aufgeben
Berlin – 31 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter in den Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Arbeitsstelle aufgeben. Bei den ärztlichen Mitarbeitern sind es 19 Prozent.
Darüber hinaus wollen 46 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter und 30 Prozent der Ärzte ihren Stellen­anteil reduzieren. Bei 77 Prozent der nichtärztlichen sowie bei 68 Prozent der ärztlichen Mitarbeitern ist diese Entscheidung durch die Belastungen wäh­rend der Coronapandemie beeinflusst.
Das geht aus einer Onlineumfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) hervor, an der sich zwischen dem 5. und dem 16. April 1.321 Mitarbeitende von Intensivstationen, Notaufnahmen und vom Rettungsdienst beteiligten. ... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... 7ac2e8834e


Umfrage der DGIIN zum Belastungserleben der Mitarbeitenden während der dritten Welle der Corona Pandemie in der Intensiv- und Notfallmedizin >>> https://www.dgiin.de/files/dgiin/aktuel ... ndemie.pdf
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Wie man Pflegende wieder für ihren Beruf begeistern kann

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Wie man Pflegende wieder für ihren Beruf begeistern kann

Den „Pflexit“, an den laut der jüngsten Umfrage des DBfK1) etwa 30% der Pflegenden häufig denken, haben viele Kolleg/innen schon längst vollzogen. Das zeigt eine aktuelle Studie2) der Arbeitnehmerkammer Bremen und des SOCIUM der Universität Bremen, die sich mit der potenziellen Rückgewinnung von Pflegenden beschäftigt. Covid-19 macht das nicht einfacher: mehr als 30% der in der Krankenpflege und gut 15% der in der Langzeitpflege Beschäftigten geben bei der Befragung an, dass die Pandemie ihre diesbezügliche Bereitschaft mindert. Und an eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen infolge der Pandemie glauben nur 4%.

Diese Desillusionierung wundert Martin Dichter, den Vorsitzenden des DBfK Nordwest, nicht. „Mit einem Prämienpflästerchen hier und einer Mindestlohnerhöhung dort ist es eben nicht getan. Wir brauchen deutlich überzeugendere Maßnahmen – z.B. ein Bruttoeinstiegsgehalt von 4000 Euro. Für die Gesellschaft wertvolle Tätigkeiten - und dazu gehört die berufliche Pflege in erster Linie – brauchen eine leistungs- und verantwortungsgerechte Vergütung und gesunde Arbeitsbedingungen. Beides ist in der beruflichen Pflege aktuell nicht vorhanden.“ Dichter verweist in diesem Zusammenhang auf die Top-10 der Wiedereinstiegskriterien für „Pflexiteers“ aus der Bremer Untersuchung:
• Wertschätzung durch Vorgesetzte
• Zeit für qualitativ hochwertige Pflege
• Bedarfsorientierte Personalbemessung
• Sensibilität von Vorgesetzten für Belastungen in der Pflege
• Tarifbindung
• Mehr Zeit für menschliche Zuwendung
• Garantie, an freien Tagen nicht arbeiten zu müssen
• Betriebliche Interessenvertretung
• Höheres Grundgehalt
• Höhere Zulagen für besondere Tätigkeiten

„Das sind die entscheidenden Stellschrauben, an denen die Politik drehen muss“, fordert Dichter. „Damit kämen nicht nur Berufsaussteiger/innen zurück, so könnte man auch viele Pflegende zum Aufstocken der Arbeitszeit bewegen“. Hier gibt es der Studie zufolge enormes Potenzial, denn die Teilzeitquote im Land Bremen beläuft sich auf ca.52% im Krankenhaus, 69% in der stationären und 79% in der ambulanten Pflege. Hinzu kommen die Abbrecherquoten unter den Auszubildenden bzw. Berufsanfänger/innen: 25% brechen ab und weitere 25% verlassen den Pflegeberuf in den ersten fünf Jahren nach der Ausbildung. „Auch hier müssen wir genau hinschauen“, sagt Dichter. „Offensichtlich werden junge Pflegende demotiviert, so dass eine berufliche Karriere in der Pflege keine Option ist. Damit wird die Hoffnung auf sinkenden Pflegepersonalmangel durch steigende Ausbildungszahlen zunichte gemacht.“

Die Gestaltung der Zukunft der Pflege im Hinblick auf Personalbemessung ist Thema des heutigen Bremer Expertenhearings, ausgerichtet von Anja Stahmann, der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport. Dabei wird auch der DBfK gehört und darauf aufmerksam machen, dass – ganz im Einklang mit den Ergebnissen der Bremer Untersuchung – unter den gegenwärtigen Bedingungen eine (Re-)Mobilisierung beruflich Pflegender nicht gelingen kann. Dazu bedarf es einer signifikanten Verbesserung der oben genannten Punkte, damit Pflegende den eigenen Ansprüchen gerecht werden und unter Anerkennung ihrer Fachlichkeit pflegen können.

1) Zur Umfrage des DBfK > https://www.dbfk.de/media/docs/download ... eb2021.pdf
2) Zur Bremer Studie "Ich pflege wieder, wenn ..." > https://www.arbeitnehmerkammer.de/filea ... assung.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 23.04.2021
Katharina von Croy M.A. | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Geschäftsstelle | Bödekerstr. 56 | D-30161 Hannover
Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | D-23611 Bad Schwartau
Regionalvertretung West | Beethovenstraße 32 | D-45128 Essen
Telefon +49 511 696844-136 | Mobil +151 42228489 | nordwest@dbfk.de
www.dbfk.de

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Die Pressemitteilung als PDF
2021_04_23_PM Pflegende begeistern.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 1_04_23_PM Pflegende begeistern.pdf
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COVID-Effekt: weltweiter Personalmangel in der Pflege befürchtet

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COVID-Effekt: weltweiter Personalmangel in der Pflege befürchtet

Der International Council of Nurses (ICN) hat heute die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsverbänden veröffentlicht. Die nationalen Verbände fürchten einen massiven Personalmangel in den nächsten Jahren. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die geschilderten Probleme auch für Deutschland bestätigt.

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass sich die Auswirkungen der Pandemie auf die beruflich Pflegenden und die Personalsituation in den Pflegeberufen verschärfen. Während einerseits weltweit die Leistungen der Pflegefachpersonen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind, bleiben Verbesserungen für die Pflegeberufe aus. „Es gibt eine Kluft zwischen der Rhetorik der Regierungen darüber, wie sie beruflich Pflegende schätzen, und ihren praktischen Antworten auf die Herausforderungen, vor denen Pflegende jeden Tag stehen“, konstatiert ICN-Geschäftsführer Howard Catton. „Diese Diskrepanz führt weltweit zu einer zunehmenden Unzufriedenheit unter den Pflegenden, was zu Protesten und Auseinandersetzungen führt, die die Rekrutierung und Bindung im Beruf untergraben könnten.“

Die öffentliche Wahrnehmung der Pflegeberufe hat insgesamt zu einem stärkeren Interesse geführt und in einigen Ländern suchen mehr junge Menschen den Weg in den Beruf. Gleichzeitig sind auch Aus- und Weiterbildungen durch die Pandemie von Einschränkungen betroffen, was zu Verzögerungen und Ausbildungsabbrüchen führt. Die Nachwuchsgewinnung ist dadurch zusätzlich gefährdet. Der DBfK hatte bereits Anfang des Jahres gefordert, dass gerade jetzt in die Ausbildung investiert werden müsse, anstatt Auszubildende und Studierende als Lückenfüller für einen jahrzehntelang bestehenden Personalmangel einzusetzen.

„Die Regierungen müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass es gut ausgeschilderte Wege in die Pflegeberufe gibt, damit wir so schnell wie möglich mit der Rekrutierung der nächsten Generation beginnen können“, fordert ICN-Präsidentin Annette Kennedy. „Der Pflegeberuf ist der lohnendste Job der Welt, aber Pflegefachpersonen müssen auch in der Lage sein, ihre Rechnungen zu bezahlen und ihre Familien zu ernähren. Deshalb fordere ich die Regierungen heute auf, für jetzt und für die Zukunft in die Bezahlung und Ausbildung der Pflegefachpersonen zu investieren.“

Die Umfrageergebnisse stehen hier als PDF-Datei zum Download bereit. >>> https://www.icn.ch/sites/default/files/inline-files/ICN Policy Brief_Nursing Education.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 29.04.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Diakonie unterstützt "Pflege-Tariftreue-Gesetzes"

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Diakonie unterstützt "Pflege-Tariftreue-Gesetzes"

Berlin, 03.05.2021 - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bringt mit seinem Vorschlag eines "Pflege-Tariftreue-Gesetzes" neue Bewegung in die Diskussion über eine flächendeckende faire Bezahlung der Beschäftigten in den Pflegeberufen. Der Gesetzentwurf, der noch in diesem Sommer beschlossen werden soll, sieht Tariflöhne als Bedingung für Abrechnungen der Pflegeanbieter mit der Pflegeversicherung vor.

Dazu erklärt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland:
"Der Vorstoß des Bundesarbeitsministers ist ein konstruktiver Vorschlag, bei dem die Diakonie Deutschland sehr gut mitgehen kann. Ein Pflege-Tariftreue-Gesetz kann die Basis dafür sein, dass endlich alle Mitarbeitenden in den Pflegeberufen einen gerechten Lohn für ihre Arbeit erhalten. Denn ein Tariftreue-Gesetz würde
bedeuten: Tarifbindung für alle - egal ob bei öffentlichen, privaten, kirchlichen oder anderen gemeinwohlorientierten Pflegeanbietern. Mit einer Tarifbindung von über 90 Prozent im Pflegebereich kann sich die Diakonie hier sehen lassen.

In dem Gesetz muss aber auch festgelegt werden, dass die Pflegeversicherung nicht die niedrigsten Tarifverträge in der Branche als Basis für ihre Abrechnungen heranzieht. Wie bisher müssen alle ordentlich vereinbarten Tarifverträge - auch die kirchlichen - gegenfinanziert werden, die in der Regel zu den besten in der Pflegebranche gehören. Das ist seit weit über einem Jahrzehnt geltendes Recht und hinter dieses darf nicht zurückgegangen werden.
Außerdem muss sichergestellt werden, dass eventuell höhere Kosten der Pflegeversicherung nicht durch steigende Eigenanteile auf die Pflegebedürftigen oder auf die Kommunen abgewälzt werden.

Ein Pflege-Tariftreue-Gesetz kann deshalb nur ein sehr wichtiger erster Schritt sein. Diesem müssen weitere folgen, um die Pflege insgesamt zu reformieren und auf eine finanziell solidere und für alle Interessenträger gerechte Grundlage zu
stellen."

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 03.05.2021
Matthias Sobolewski, Leiter Aktuelles | Chef vom Dienst
Pressestelle, Zentrum Kommunikation
T +49 30 65211-1780
F +49 30 65211-3780
pressestelle@diakonie.de
Diakonie Deutschland
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Str. 1, 10115 Berlin www.diakonie.de
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Blockadekoalition bedroht die Versorgung in der Pflege

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0316 / 3. Mai 2021
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Blockadekoalition bedroht die Versorgung in der Pflege

"Gesundheitsminister Spahn ist in seiner Unverschämtheit nicht zu übertreffen: Er blockiert eine Finanzreform für eine solide und solidarische Finanzierung der Pflege bewusst und bemängelt gleichzeitig, dass im herrschenden System die dringend nötige bessere Bezahlung der Pflegekräfte zulasten der Menschen mit Pflegebedarf geht", empört sich Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, über die Reaktion des BMG auf die Vorschläge von Hubertus Heil, in der Pflege künftig nur noch Tariflöhne zu zahlen. Pia Zimmermann weiter:

"Ich fordere die Herren Heil und Spahn auf, den Wahlkampfmodus zu verlassen und die Bedingungen in der Pflege sofort für alle zu verbessern. Sonntagsreden nutzen den Betroffenen nichts, sie müssen endlich Taten sehen.

Auch das Agieren der Caritas ist verstörend: Erst verhindert sie mit ihrem Nein zum Tarifvertrag zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband BVAP einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag, um ihn jetzt von der Politik zu fordern. Wir haben es mit einer regelrechten Blockadekoalition zu tun, die seit Jahren Schritte zur Lösung des sich zuspitzenden Pflegenotstands verhindert. Diese Blockade beeinträchtigt die Versorgung. Die beiden Bausteine zur Lösung heißen: Solide Finanzierung ohne Eigenanteile durch eine Pflegevollversicherung und dauerhaft deutlich bessere Bezahlung der Pflegekräfte. Der Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Finanzierungsgrundlage. Hierfür hat DIE LINKE seit Jahren ein durchgerechnetes Konzept."

F.d.R. Susanne Müller
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer, Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Stellv. Pressesprecherin: Sandy Stachel, Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/22 10 28 35 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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Lösungen für mehr Gehalt und Begrenzung der Eigenanteile regeln

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (03. Mai 2021, Nr. 15/2021)


Wahlkampfbedingtes Gezerre beenden
Lösungen für mehr Gehalt und Begrenzung der Eigenanteile regeln


„Lösungen und keine wahlkampfbedingten Streitereien zwischen den Koalitionsfraktionen sind gefragt“, mahnt Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR).

Gesagt hat er dies angesichts der am Wochenende bekannt gewordenen Unstimmigkeiten zum Thema Gehälter in der Pflege und deren Finanzierung im Rahmen der Pflegeversicherung. Dies zwischen Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) auf der einen Seite und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf der anderen Seite.

„Es ist allzu offensichtlich, dass es um Wahlkampf und nicht um nachhaltige Lösungen geht“, betont Wagner weiter. „Das hat wenig mit Wertschätzung zu tun. Denn die dringend notwendigen höheren Gehälter für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege kann es vernünftigerweise nur geben, wenn auch deren Finanzierung gesichert ist. Und diese ist nur dann sicher und nachhaltig, wenn geklärt ist, dass die Kosten für die höheren Gehälter nicht die Pflegebedürftigen und deren Angehörigen zu tragen haben. Deren finanzielle Eigenanteile müssen begrenzt werden.

Der Deutsche Pflegerat fordert die Regierungsparteien auf, jetzt Worten Taten folgen zu lassen und endlich gemeinsam umsetzbare Lösungen auf den Tisch zu legen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege merken mittlerweile sehr wohl, wenn es nicht wirklich um ihre Interessen geht.“

Ohnehin, macht Wagner deutlich, sei „eine große Pflege- und Lohnreform für diese Legislaturperiode realistisch kaum mehr umsetzbar. Hierfür hätte sich die Koalition früher bewegen müssen. Das ist wieder einmal enttäuschend“.

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflege-Tariftreue-Gesetz: DBfK ist skeptisch

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Pflege-Tariftreue-Gesetz: DBfK ist skeptisch

Bundesarbeitsminister Heil hat einen Vorstoß zur Tarifbindung für Mitarbeitende in der Langzeitpflege vorgelegt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) begrüßt höhere Gehälter in den Pflegeberufen, sieht in dem Vorstoß aber einige Schwächen.

„Dass die Gehälter in den Pflegeberufen viel zu niedrig sind, sagen wir schon lange“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Und wir begrüßen eine bessere Bezahlung daher natürlich. Ohne eine umfassende Pflegereform sehe ich aber das Risiko, dass die Menschen mit Pflegebedarf dann diese Kosten tragen müssen. Wenn die Tarifbindung kommt, muss gleichzeitig eine Deckelung der Eigenanteile kommen.“

Unklar sei bislang auch noch, welcher Tarif in Heils Vorstoß die Grundlage bilden solle. „Wenn lediglich ortsübliche Tarife eingehalten werden müssen, haben wir wenig gewonnen. In vielen Regionen würden bessere Tarifverträge ausgehöhlt“, so Bienstein.

Der DBfK sieht in einer Tarifbindung auch nur einen allerersten Schritt für massiv benachteiligte Pflegende auf dem Weg zu einer fairen Bezahlung der beruflich Pflegenden. „Die Qualifikation, das Wissen und Können, die Verantwortung sowie die physische und psychische Belastung rechtfertigen ein wesentlich höheres Gehalt“, so Bienstein. „Mit einem Einstiegsgrundgehalt von 4.000 Euro brutto für Pflegefachpersonen hätten wir eine konkurrenzfähige Bezahlung. Damit könnte man Kolleginnen und Kollegen im Beruf halten und leichter Nachwuchs gewinnen. Auch für Pflegefachpersonen, die wieder in den Beruf zurückkehren wollen, wäre der Anreiz bei fairen Gehältern erheblich höher.“

Wichtig ist für den DBfK, dass es schnell zu spürbaren Verbesserungen für alle beruflich Pflegenden komme. „Es muss jetzt eine Reform auf den Weg gebracht werden, die auf einer solidarischen Finanzierung der Pflege gründet und so höhere Gehälter und mehr Stellen sichert, ohne die Menschen mit Pflegebedarf zusätzlich zu belasten“, fordert Bienstein.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.05.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Deutschland befindet sich im Pflegenotstand - Das Klein-Klein reicht schon lange nicht mehr

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (04. Mai 2021, Nr. 16/2021)


Vogler: „Deutschland befindet sich im Pflegenotstand“
Das Klein-Klein reicht schon lange nicht mehr


Im ZDF Morgenmagazin hat Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), gestern (03.05.2021) deutlich gemacht, dass Deutschland sich „im Pflegenotstand befindet“.

„Wenn es um die Attraktivität des Pflegeberufs geht, dann müssen wir aufhören, defizitär über den Beruf zu sprechen“, fordert Vogler. „Es geht nicht um Mindestlöhne, es geht um eine angemessene Bezahlung. Das Einstiegsgehalt in den Pflegeberuf muss 4.000 Euro betragen.“

Vogler will eine Klärung, wie viele Pflegende benötigt werden, um eine angemessene pflegerische Versorgung zu gewährleisten. Das stehe einer Diskussion um pflegerische Untergrenzen entgegen.

„Das Klein-Klein reicht schon lange mehr. Tatsächlich müssen wir gesellschaftlich diskutieren, wie wir Pflege in Deutschland bezahlen wollen. Das wird auch ein volkswirtschaftliches Problem werden. Denn wenn wir keine Pflegenden mehr haben, wer wird dann die Pflegebedürftigen versorgen?“

Vogler spricht sich dafür aus, die Gewinne im Gesundheits- und Pflegesystem zu reglementieren. Hierfür benötige es gesetzliche Rahmenbedingungen.

Unbedingt müsse es eine Deckelung der finanziellen Eigenanteile der Pflegebedürftigen in der Pflegeversicherung geben. Die gebotene Erhöhung der Löhne in der Pflege dürfe finanziell nicht auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden.

Link
Beitrag im Morgenmagazin ansehen: > https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morg ... e-100.html

Ansprechpartnerin:
Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).


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... Rückblick ...

Pflegethemen in der "heute-show" 2017/2018 satirisch aufbereitet (2 Beiträge) = alle Mängel auch 2021 weiter aktuell:
• Deutschlands Politiker entdecken den Pflegenotstand (20.10.2017) > https://www.youtube.com/watch?v=6DcE8janA10
• Pflege in Deutschland: Mies bezahlt, schlechte Arbeitsbedingungen (14.09.2018) > https://www.youtube.com/watch?v=rKcKs4o7xso
Gesperrt