Angemessene Personalbemessungssysteme sind für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen zwingend geboten

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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DBfK ist neuer Partner im Queen Silvia Nursing Award

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DBfK ist neuer Partner im Queen Silvia Nursing Award

Der internationale Pflegewettbewerb „Queen Silvia Nursing Award“ (QSNA) sucht mit dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) als neuem Partner nun zum fünften Mal Pflegefachpersonen und Auszubildende in den Pflegeberufen mit innovativen Ideen für das Gesundheitswesen.

„Es ist gut und wichtig, dass die Innovationskraft, Kreativität und Professionalität der Pflegefachpersonen eine Bühne bekommen“, sagt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir nun Partner des Queen Silvia Nursing Award sind und ich der Jury angehöre.“

Aus Sicht des DBfK bietet der Preis eine gute Möglichkeit, endlich stärker die Fachlichkeit der Pflegeberufe öffentlich zu zeigen. „Pflegefachpersonen sind in jedem Bereich und jeden Tag professionell, kreativ und damit die Motoren für die Gesundheitsversorgung weltweit. Das geht in der Berichterstattung über die negativen Aspekte der Berufsausübung meist unter“, meint Bienstein. „Wenn diese positiven Leistungen durch den Award stärker ins Bewusstsein kommen, ist das ein wichtiger Schritt für die Anerkennung der Profession Pflege.“

Der Juryvorsitzende Ulrich Zerhusen freut sich, dass der DBfK als große Interessensvertretung nun Partner im Queen Silvia Nursing Award ist: „Mit Prof. Bienstein wird unsere Jury mit einer herausragenden Persönlichkeit im deutschen Pflegebereich bereichert.“

Der QSNA soll das Image und den Status des Pflegeberufs verbessern, die Innovationskraft und Professionalität der Pflegefachpersonen sichtbar machen und kommende Generationen für die Pflege begeistern. Der Preis ist ein Stipendium, das 2013 anlässlich des 70. Geburtstags der schwedischen Königin Silvia erstmals vergeben wurde. Kreative und talentierte Pflegefachpersonen werden gefördert, damit ihre Ideen wirksam werden und andere inspirieren können. Der Preis richtete sich zunächst nur an Auszubildende in den Pflegeberufen, ist aber seit 2020 auch für Pflegefachpersonen nach der Ausbildung offen. Teilnehmende Länder sind neben Deutschland und Schweden auch Finnland, Polen, Litauen und die Pflegeschule der Universität Washington in Seattle (USA).

Weitere Informationen zum QSNA finden Sie hier: https://www.queensilvianursingaward.de/

Quelle: Pressemitteilung vom 03.03.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77
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"Stern-Petition" = überflüssig und kontraproduktiv

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Die von hier für überflüssig und kontraproduktiv erachtete "Stern"-Petition zur Pflege (> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 92#p116892 ) stand am 01.03.2021 im Petitionsausschuss des Bundestages auf der Tagesordnung (siehe die unten angefügte Mitteilung aus dem Bundestag). Es gab die zu erwartenden Erklärungen des BMG (> viewtopic.php?f=5&t=23&p=363#p363 ). Erfolgreich war anscheinend nur die "Stern"-Werbung für das eigene Produkt. Schade, dass dafür das wichtige Pflegethema missbraucht wurde. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält an seiner Forderung fest, JETZT eine umfassende Pflegereform umzusetzen, die die vielfältigen Mängel im ambulanten und stationären Pflegesystem auflöst und dies mit einem "Masterplan Pflege", in einem "Wumms", gestaltet (> viewtopic.php?f=4&t=22&p=264 ).


Mitteilung vom 01.03.2021

Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte gefordert
Petitionen/Ausschuss

Berlin: (hib/HAU) Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte standen im Mittelpunkt einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am Montagnachmittag. Dabei verwies Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Verbesserungen durch die "Konzertierte Aktion Pflege" der Bundesregierung. Es gebe unter anderem mehr Perspektiven zur beruflichen Weiterentwicklung, eine bessere Bezahlung und Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Journalist Bernhard Albrecht, dessen Petition 206.667 Online-Mitzeichnungen und 121.554 "analoge" Unterschriften aufweisen kann, räumte ein, dass in der Pflege mehr getan worden sei, als von den vorherigen Bundesregierungen. Es gebe aber dennoch viel Ärger. Einige der Organisationen, die die "Konzertierte Aktion Pflege" unterstützt hätten, seien enttäuscht, weil ihre Grundziele nicht erfüllt worden seien. Die den Petenten begleitende Leiterin des Bereichs Gesundheit in der Robert-Bosch-Stiftung, Bernadette Klapper, sagte, die Aktion sei "ziemlich quantitativ ausgerichtet". Das Bemühen um mehr Gehalt sei anzuerkennen. Ebenso wie das Bemühen um mehr Fachkräfte aus dem Ausland ziele dies aber "auf mehr Hände ab". Maßnahmen für echte Attraktivität, echte Wertschätzung und mehr Zutrauen fielen hingegen viel zu dünn aus und würden zudem in die Zukunft verschoben, kritisierte sie.
In seiner Eingabe fordert "Stern"-Autor Albrecht mit Blick auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte unter anderem verlässliche Arbeitszeiten, die Entlastung von Bürokratie sowie Personalschlüssel "nach echtem Bedarf". Der Petent spricht sich auch für die Aufwertung des Berufsbildes der Pflege aus. Beiträge dazu seien höhere Gehälter, Zulagen und Entlohnung von Weiterqualifizierung, mehr Entscheidungsmöglichkeiten an den Patienten sowie bessere Karrierechancen. Benötigt werde zudem die konsequente Abkehr von Profitdenken und ökonomischen Fehlanreizen durch eine Gesundheitsreform.
Derzeit gelte: Je billiger die Pflege, desto höher der Gewinn, kritisiert der Petent. In den Krankenhäusern müssten Pflegende immer mehr Patientinnen und Patienten in immer kürzerer Zeit "durchschleusen". Schuld seien der hohe ökonomische Druck und das Abrechnungssystem nach "Fallpauschalen". Mehr "Fälle" bedeuteten mehr Geld. "Hauptsache, die Stationen sind voll - egal, ob gute Pflege möglich ist", heißt es in der Petition. Gewinne dürften aber nicht an Dritte, zum Beispiel Aktionäre, abfließen. Sie gehörten ins solidarisch finanzierte Gesundheitssystem reinvestiert, wird verlangt.
"Wir brauchen jetzt eine grundlegende Reform unseres Gesundheitssystems. Nur so werden Pflegeberufe wieder attraktiv. Nur dann werden sich junge Menschen dafür interessieren - und auch die, die aus dem Beruf geflohen sind, zurückkehren", heißt es in der Petition.
Aus Sicht von Gesundheitsminister Spahn ist der Personalmangel in der Pflege ein "Henne und Ei-Problem". Viele würden ihm sagen, "ich komme in die Pflege zurück, wenn es mehr Kollegen und weniger Stress gäbe". Seine Antwort sei dann, "es gäbe mehr Kollegen und weniger Stress, wenn alle Stellen besetzt werden könnten". Es sei sehr schwierig, eine Spirale, die sich in den letzten Jahren in eine Richtung gedreht habe, nun wieder zurückzudrehen. Gleichwohl sei damit begonnen worden, so Spahn. "Wir halten mit dem vollen Wasserstrahl auf das Problem. Die in der Pflege Tätigen haben aber das Gefühl, es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", erläuterte er seine Sicht des Problems.
Mit Blick auf die Forderung nach einer Abkehr vom Profitdenken in der Pflege sagte Spahn: "Gewinn braucht jeder, auch die Caritas und die AWO." Sichergestellt sein müsse aber, das die Gewinne nicht zu Lasten der Pflege gehen. Ein Beitrag dazu sei die Ausgliederung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen seit Anfang 2020. Alles, was für Pflege aufgewendet wird, werde den Krankenhäusern refinanziert.
Auch wenn nicht alle Betreiber in der Altenpflege problematisch seien, gebe es doch internationale Konzerne und Fonds, die über die Ausdünnung des Personals ihre Gewinne maximierten, befand Petent Albrecht. Derartigen Geschäftsmodellen müsse ein Riegel vorgeschoben werden. "Man muss die Pflegeversicherung und die Pflege so gestalten, dass Finanzinvestoren sich nicht die Taschen füllen können", forderte er.

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Deutscher Pflegerat zu den Themen Tarifvertrag Altenpflege und STERN-Petition

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (3. März 2021, Nr. 9/2021)


Deutscher Pflegerat zu den Themen Tarifvertrag Altenpflege und STERN-Petition

Der Tarifvertrag Altenpflege kann Stand jetzt nicht als allgemeinverbindlich erklärt werden. Hierzu und zur Anhörung der Petition „Gesundheitsfachberufe – Gesundheitsreform für eine bessere Pflege zum Schutz der Pflegebedürftigen“ im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags, erklärt Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

Tarifvertrag Altenpflege

„Das Scheitern des Vorhabens, den von ver.di und der Bundesvereinigung der Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) abgeschlossenen Tarifvertrag Altenpflege als allgemeinverbindlich erklären zu lassen, ist bedauerlich und zugleich zwiespältig.

Einerseits ist es ein wichtiges Anliegen der Konzertierten Aktion Pflege, die Gehälter der Profession Pflege zu verbessern. Zumindest für Pflegefachpersonen in prekären Arbeitsverhältnissen wäre dies eine Verbesserung gewesen. Andererseits kann zum derzeitigen Stand nicht garantiert werden, dass derzeit bessere Gehälter nicht doch auf die im Tarifvertrag Altenpflege ausgehandelten Mindestlöhne angepasst worden wären.

Das ist ganz bestimmt nicht das, was wir und die Profession Pflege wollen. Ob Mindestlöhne und Mindestarbeitsbedingungen, wie sie der Tarifvertrag Altenpflege vorgesehen hat, angemessen sind, ist zu diskutieren. Ziel muss ein Einstiegsgehalt für Pflegefachpersonen in Höhe von 4.000 Euro sein. Davon war das Vertragswerk weit entfernt.

Vorgelegt werden muss schnellstmöglich eine Pflegereform, die zum einen die vollständige Refinanzierung höherer Gehälter gesamtgesellschaftlich akzeptabel absichert und dabei die finanzielle Mehrbelastung der Menschen mit Pflegebedarf vermeidet. Und zum anderen die Auszahlung der Leistungen der Pflegeversicherung daran koppelt, ob Pflegeheime und Pflegedienste ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tarifgerecht bezahlen. Jetzt muss noch vor der Bundestagswahl gehandelt werden.“

Petition für eine bessere Pflege

„Der Deutsche Pflegerat unterstützt die Petition des STERN-Journalisten Dr. Bernhard Albrecht, der sich auch mit dem Deutschen Pflegerat inhaltlich ausgetauscht hat.

Rund 330.000 Unterschriften für die Petition sind ein kollektiver Hilferuf und ein starkes Signal für bessere Arbeitsbedingungen der Profession Pflege in Deutschland. Gefordert werden in der Petition verlässliche Arbeitszeiten, Entlastung von Bürokratie, Personalschlüssel nach echtem Bedarf sowie ein sofortiges Handeln bei Unterbesetzung.

Das sind zentrale, elementare Elemente für eine bessere Pflege, in der der Profession Pflege die entscheidende Bedeutung zukommt.

Weiter fordert die Petition die Aufwertung des Berufsbildes über höhere Gehälter, Zulagen und Entlohnung von Weiterqualifizierung, mehr Entscheidungsmöglichkeiten sowie durch bessere Karrierechancen.

Zur PPR 2.0 gab es bei der Anhörung mehrere Fragen von Abgeordneten. Das unterstreicht die zentrale Bedeutung dieses Vorschlags. Die PPR 2.0 könnte zeitnah umgesetzt werden und wurde inzwischen auch um Verfahren für die Bereiche Intensivpflege und Pädiatrie ergänzt.

Unser Umgang mit den Themen der Pflege und der Profession Pflege entscheidet darüber, wie menschlich unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert bleibt. Der Deutsche Pflegerat sieht in der Petition wesentliche Ansatzpunkte, um von der Diskussion endlich in ein abgestimmtes Handeln für bessere Arbeitsbedingungen für die Profession Pflege zu kommen. Diese Chance gilt es zu nutzen. Wir erhoffen vom Petitionsausschuss hierzu ein klares Signal.“

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).


+++

Zum Thema "Stern"-Petition ist anzumerken:

Die von hier für überflüssig und kontraproduktiv erachtete "Stern"-Petition zur Pflege (> https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 92#p116892 ) stand am 01.03.2021 im Petitionsausschuss des Bundestages auf der Tagesordnung (siehe die unten angefügte Mitteilung aus dem Bundestag). Es gab die zu erwartenden Erklärungen des BMG (> viewtopic.php?f=5&t=23&p=363#p363 ). Erfolgreich war anscheinend nur die "Stern"-Werbung für das eigene Produkt. Schade, dass dafür das wichtige Pflegethema missbraucht wurde. Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hält an seiner Forderung fest, JETZT eine umfassende Pflegereform umzusetzen, die die vielfältigen Mängel im ambulanten und stationären Pflegesystem auflöst und dies mit einem "Masterplan Pflege", in einem "Wumms", gestaltet (> viewtopic.php?f=4&t=22&p=264 ).


Mitteilung vom 01.03.2021

Bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte gefordert
Petitionen/Ausschuss
Berlin: (hib/HAU) Die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte standen im Mittelpunkt einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am Montagnachmittag. Dabei verwies Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Verbesserungen durch die "Konzertierte Aktion Pflege" der Bundesregierung. Es gebe unter anderem mehr Perspektiven zur beruflichen Weiterentwicklung, eine bessere Bezahlung und Verbesserungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Journalist Bernhard Albrecht, dessen Petition 206.667 Online-Mitzeichnungen und 121.554 "analoge" Unterschriften aufweisen kann, räumte ein, dass in der Pflege mehr getan worden sei, als von den vorherigen Bundesregierungen. Es gebe aber dennoch viel Ärger. Einige der Organisationen, die die "Konzertierte Aktion Pflege" unterstützt hätten, seien enttäuscht, weil ihre Grundziele nicht erfüllt worden seien. Die den Petenten begleitende Leiterin des Bereichs Gesundheit in der Robert-Bosch-Stiftung, Bernadette Klapper, sagte, die Aktion sei "ziemlich quantitativ ausgerichtet". Das Bemühen um mehr Gehalt sei anzuerkennen. Ebenso wie das Bemühen um mehr Fachkräfte aus dem Ausland ziele dies aber "auf mehr Hände ab". Maßnahmen für echte Attraktivität, echte Wertschätzung und mehr Zutrauen fielen hingegen viel zu dünn aus und würden zudem in die Zukunft verschoben, kritisierte sie.
In seiner Eingabe fordert "Stern"-Autor Albrecht mit Blick auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte unter anderem verlässliche Arbeitszeiten, die Entlastung von Bürokratie sowie Personalschlüssel "nach echtem Bedarf". Der Petent spricht sich auch für die Aufwertung des Berufsbildes der Pflege aus. Beiträge dazu seien höhere Gehälter, Zulagen und Entlohnung von Weiterqualifizierung, mehr Entscheidungsmöglichkeiten an den Patienten sowie bessere Karrierechancen. Benötigt werde zudem die konsequente Abkehr von Profitdenken und ökonomischen Fehlanreizen durch eine Gesundheitsreform.
Derzeit gelte: Je billiger die Pflege, desto höher der Gewinn, kritisiert der Petent. In den Krankenhäusern müssten Pflegende immer mehr Patientinnen und Patienten in immer kürzerer Zeit "durchschleusen". Schuld seien der hohe ökonomische Druck und das Abrechnungssystem nach "Fallpauschalen". Mehr "Fälle" bedeuteten mehr Geld. "Hauptsache, die Stationen sind voll - egal, ob gute Pflege möglich ist", heißt es in der Petition. Gewinne dürften aber nicht an Dritte, zum Beispiel Aktionäre, abfließen. Sie gehörten ins solidarisch finanzierte Gesundheitssystem reinvestiert, wird verlangt.
"Wir brauchen jetzt eine grundlegende Reform unseres Gesundheitssystems. Nur so werden Pflegeberufe wieder attraktiv. Nur dann werden sich junge Menschen dafür interessieren - und auch die, die aus dem Beruf geflohen sind, zurückkehren", heißt es in der Petition.
Aus Sicht von Gesundheitsminister Spahn ist der Personalmangel in der Pflege ein "Henne und Ei-Problem". Viele würden ihm sagen, "ich komme in die Pflege zurück, wenn es mehr Kollegen und weniger Stress gäbe". Seine Antwort sei dann, "es gäbe mehr Kollegen und weniger Stress, wenn alle Stellen besetzt werden könnten". Es sei sehr schwierig, eine Spirale, die sich in den letzten Jahren in eine Richtung gedreht habe, nun wieder zurückzudrehen. Gleichwohl sei damit begonnen worden, so Spahn. "Wir halten mit dem vollen Wasserstrahl auf das Problem. Die in der Pflege Tätigen haben aber das Gefühl, es ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", erläuterte er seine Sicht des Problems.
Mit Blick auf die Forderung nach einer Abkehr vom Profitdenken in der Pflege sagte Spahn: "Gewinn braucht jeder, auch die Caritas und die AWO." Sichergestellt sein müsse aber, das die Gewinne nicht zu Lasten der Pflege gehen. Ein Beitrag dazu sei die Ausgliederung der Pflegekosten aus den Fallpauschalen seit Anfang 2020. Alles, was für Pflege aufgewendet wird, werde den Krankenhäusern refinanziert.
Auch wenn nicht alle Betreiber in der Altenpflege problematisch seien, gebe es doch internationale Konzerne und Fonds, die über die Ausdünnung des Personals ihre Gewinne maximierten, befand Petent Albrecht. Derartigen Geschäftsmodellen müsse ein Riegel vorgeschoben werden. "Man muss die Pflegeversicherung und die Pflege so gestalten, dass Finanzinvestoren sich nicht die Taschen füllen können", forderte er.

Deutscher Bundestag
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Frauen kritisieren die Blockade des flächendeckenden Tarifvertrags durch Caritas und Diakonie > mieses Signal zum Frauen

Beitrag von WernerSchell »

ver.di - Gesundheit & Soziales

Tarifvertrag Altenpflege
»Wirklich mieses Signal« zum Frauentag

Frauen kritisieren die Blockade des flächendeckenden Tarifvertrags durch Caritas und Diakonie. Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind vor allem weibliche Beschäftigte.

Gegen Diskriminierung, für gleiche Rechte und gleiche Bezahlung – dafür werden trotz Corona-Pandemie auch in diesem Jahr am 8. März, dem Internationalen Frauentag, etliche Veranstaltungen und Aktionen stattfinden. An einigen sind auch die großen christlichen Kirchen oder ihre Wohlfahrtsverbände beteiligt. Doch sie sollten sich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Schließlich haben Caritas und Diakonie gerade erst dafür gesorgt, dass der flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege nicht umgesetzt wird. Die Leidtragenden dieser Entscheidung sind vor allem Frauen.

»Wie die Sicherung von Niedriglöhnen in das christliche Weltbild dieser Herren passt, ist mir schleierhaft«
Angela Schwarz, AWO-Betriebsrätin


Angela Schwarz ist sauer. »Da entscheiden die Dienstgeber der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas, drei Viertel Männer, und der Arbeitsrechtlichen Kommission Diakonie, 90 Prozent Männer, darüber, dass die Niedriglöhne in der Altenpflege für abertausende Frauen erhalten bleiben«, sagt die AWO-Betriebsrätin aus Braunschweig. »Und das kurz vor dem Internationalen Frauentag – ein wirklich mieses Signal.« Frauen stellen 83 Prozent der 1,2 Millionen Beschäftigten in der Altenpflege. Die Niedriglöhne, mit denen sie vor allem bei kommerziellen Trägern abgespeist werden, führten »geradewegs in die Altersarmut«, kritisiert die Sozialpädagogin. Laut einer OECD-Studie beziehen Frauen über 65 in Deutschland eine um durchschnittlich 46 Prozent niedrigere Rente als Männer – so groß ist die Lücke in kaum einem anderen OECD-Land. Neben den niedrigeren Löhnen hat das auch mit der hohen Teilzeitquote zu tun. Bei Frauen in der Altenpflege liegt diese mit 62 Prozent deutlich höher als bei Männern mit 37 Prozent.

Neben der Caritas trägt auch die Diakonie Verantwortung dafür, dass die von ver.di ausgehandelten Mindestbedingungen nun nicht die untere Grenze bei der Bezahlung in der Altenpflege markieren sollen. Die Arbeitsrechtliche Kommission der Diakonie Deutschland hatte sich nach dem Votum der Caritas vor einer eigenen Positionierung gedrückt und dem Vorhaben damit ebenfalls die Unterstützung verweigert. »Wie die Sicherung von Niedriglöhnen in das christliche Weltbild dieser Herren passt, ist mir schleierhaft«, sagt Schwarz.


»Wir streiten weiter dafür, dass die qualifizierte und anspruchsvolle Arbeit in der Altenpflege aufgewertet wird. Das ist auch eine Frage der Gleichberechtigung.«
Bianka Zickler-Peuschel, Betreuerin in der Altenpflege


Auch Bianka Zickler-Peuschel ist empört über die Blockade durch die christlichen Wohlfahrtsverbände. »Wir haben lange für den flächendeckenden Tarifvertrag gestritten. Caritas und Diakonie wurden dabei intensiv eingebunden, dennoch haben sie die Allgemeinverbindlichkeit letztlich aus rein ideologischen Gründen verhindert«, meint die Beschäftigte einer stationären Pflegeeinrichtung. »Für mich ist die Konsequenz, dass wir uns nur auf uns selbst verlassen können. Wir in der Altenpflege müssen uns noch besser organisieren und uns mit ver.di stark machen, um unseren Interessen Geltung zu verschaffen – keiner tut das für uns.«

Beim Internationalen Frauentag dürfe es nicht nur um den Anteil von Frauen in Führungspositionen und ähnliche Fragen gehen, betont Zickler-Peuschel. »Gleichberechtigung ist auf allen Ebenen wichtig. Vor allem aber müssen wir die vielen Frauen im Blick haben, die nach einem harten Arbeitsleben von ihrer Rente nicht leben können«, so die Gewerkschafterin. »Wir streiten weiter dafür, dass die qualifizierte und anspruchsvolle Arbeit in der Altenpflege aufgewertet wird. Das ist auch eine Frage der Gleichberechtigung.«


Offener Brief an die Dienstgeber in der arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas PDF (126 kB) > https://gesundheit-soziales.verdi.de/++ ... ambale.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 05.03.2021
>>> https://gesundheit-soziales.verdi.de/ta ... 1a4a160100


+++
Ergänzende Info:

Am 8. März ist internationaler Frauentag. Eine gute Gelegenheit den Dienstgebern bei Caritas und Diakonie einmal mit eigenen Worten zu erläutern, was ihr von ihrem Gebaren haltet. - Bringen wir unsere Wut zum Ausdruck!

Die Adressen:

Geschäftsstelle der Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas:
Dreisamstraße 15, 79098 Freiburg
Telefon: 0761/200-792
E-Mail: info@caritas-dienstgeber.de

Geschäftsstelle der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschland
Dienstgeberseite
Caroline-Michaelis-Str. 1
10115 Berlin
Tel.: 030 65211-1597
E-Mail: geschaeftsstelle.ark@diakonie.de

Die überwiegend Herren, denen abertausende Frauen weitere Jahre Niedriglöhne in der Altenpflege mit zu verdanken haben, findet ihr übrigens hier:
Caritas: https://t1p.de/j65c
Diakonie: https://t1p.de/gm0g


Allen Kolleginnen einen kämpferischen 8. März!

Mit solidarischen Grüßen

Matthias Gruß
Gewerkschaftssekretär
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bundesfachbereich 3 - Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
Betriebs- und Branchenpolitik
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin

Tel.: (030) 6956-1832
Fax.: (030) 6956-3430
Mobil: (0151) 730 111 22
www.altenpflege.verdi.de
www.facebook.com/altenpflege.aktiv
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Deutschland verliert in der Pandemie Tausende Pflegekräfte

Beitrag von WernerSchell »

Welt.de berichtet am 09.03.2021:
Deutschland verliert in der Pandemie Tausende Pflegekräfte
Deutschland hat während der Pandemie über 9000 Pflegekräfte in Krankenhäusern und in der Altenpflege verloren. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Besonders betroffen ist demnach die Krankenpflege in den Kliniken.
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat Deutschland einem Medienbericht zufolge tausende Pflegekräfte verloren. Der Rückgang betreffe Krankenhäuser ebenso wie die Altenpflege, berichteten die Zeitungen (Dienstagsausgaben) der Funke Mediengruppe unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA), die die Linken-Bundestagsfraktion anfragte.
… (weiter lesen unter) … > https://www.welt.de/politik/deutschland ... iB3a0-iBCI


+++
Ärzte-Zeitung vom 09.03.2021:
Zahlen vom Arbeitsmarkt
Corona-Pandemie sorgt offenbar für „Pflegexit“

Tausende Pflegebeschäftigte haben nach Einschätzung der Linkspartei während der Pandemie den Job an den Nagel gehängt. Die Kliniklobby spricht von einer Momentaufnahme.
Berlin. Die Corona-Pandemie hat Beschäftigten der Kranken- und Altenpflege massiv zugesetzt – die steigenden Arbeitsbelastungen quittieren viele Pfleger offenbar mit einem Ausstieg aus dem Beruf.
Das legen aktuelle Zahlen nahe, die die Linksfraktion bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) erfragt und ausgewertet hat. Die Auswertungen liegen der „Ärzte Zeitung“ vor. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe darüber berichtet.
Rückgang um 9000 Beschäftigte
... (weiter lesen unter) ... > https://www.aerztezeitung.de/Politik/Co ... 20[rundate]

+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat bei der Bundesagentur für Arbeit am 09.03.2021 nachgefragt und den Pflegexit in einer Größenordnung von rd. 9.000 Personen bestätigt erhalten. - Werner Schell
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Pflegenotstand - Deutscher Pflegerat fordert schnelle Lösung

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (9. März 2021, Nr. 10/2021)


500.000 professionell Pflegende werden in den nächsten 12 Jahren in Rente gehen - Deutscher Pflegerat fordert schnellere Lösungen als die bislang vorgelegten

Zwischen Anfang April und Ende Juli 2020 sind rund 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Pflegeberuf ausgeschieden. Das melden die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die Zahlen hat die Bundestagsfraktion Die Linke angefragt.

Hierzu äußerte sich heute in Berlin Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR):

„Bereits vor der Corona-Pandemie waren die professionell Pflegenden hohen Arbeitsbelastungen ausgesetzt. Der Ausstiegswunsch aus dem Beruf war bereits damals vor allem bei Pflegefachpersonen bekannt.

Die Corona-Pandemie hat weitere, enorme physische und psychische Belastungen bei der Profession Pflege verursacht.

Überhört wurden unsere seit mehr als 10 Jahren vorgetragenen Warnungen, dass die Pflege mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt. Und dass es genau dieser Punkt ist, der maßgeblich darüber entscheidet, ob die Profession im Beruf bleibt oder auch diesen Beruf wählt.

Im Lauf der nächsten 10 bis 12 Jahre werden bundesweit 500.000 Pflegefachpersonen das Rentenalter erreichen. Die bislang bekannten Zahlen der BA lassen noch nicht erkennen, ob die sinkende Zahl der professionell Pflegenden Renteneintritte als Ursache haben oder die Arbeitsbelastungen der Pandemie.

Fakt ist jedoch, dass die Profession Pflege deutlich mehr Engagement von Seiten der Politik für eine bessere Personalausstattung in der Krankenhauspflege wie auch in der Langzeitpflege benötigt.
Die Rezepte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind nicht wirksam. Benötigt wird eine sofortige Umsetzung der Pflegepersonal-Regelung PPR 2.0 im Krankenhaus. In der vollstationären Langzeitpflege kann nicht weitere 4 Jahre Zeit vergehen, bis das dortige Personalbemessungsverfahren eingeführt ist. Die Zeitschiene der für die Langzeitpflege kürzlich vorgelegten Roadmap ist zu überarbeiten.“

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Pflegekräfte scheiden in großer Zahl aus dem Beruf aus ...

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Zu der Meldung, dass weltweit immer mehr Pflegekräfte wegen der Corona-Pandemie aus dem Beruf ausscheiden wollen sagt Susanne Hennig-Wellsow, Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

"Es gibt ein Mittel gegen den Pflegenotstand und das heißt Geld. 500 Euro Gehaltsaufschlag wären das Mindeste, um in Richtung einer angemessenen Vergütung zu kommen. Damit würde der Beruf so attraktiv gemacht, dass die vielen, die aus dem Beruf ausgeschieden sind oder ihre Stunden reduziert haben, zu einer Rückkehr motiviert werden können. Im Moment passiert jedoch das Gegenteil: Die Mehrarbeit durch Corona erhöht den Druck weiter, immer mehr Kolleginnen und Kollegen scheiden aus dem Beruf aus. Der Applaus und die Einmalzahlungen haben die Lage in Deutschland nicht nachhaltig verändert. Wenn die Spirale aus Personalnot, Überlastung, Personalverlust und verschärfter Personalnot umgedreht werden soll, muss endlich richtig Geld in die Hand genommen werden. Verdient haben die Pflegekräfte das allemal."

Quelle: Pressemitteilung vom 11.03.2021
i.A. Götz Lange
Pressestelle DIE LINKE. Parteivorstand
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Treibt die Pandemie weltweit Pflegefachpersonen aus dem Beruf?

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Pflegeberuf: Kein Grund zu bleiben
Treibt die Pandemie weltweit Pflegefachpersonen aus dem Beruf?


In dieser Woche wurde bekannt, dass zwischen Anfang April und Ende Juli 2020 die Beschäftigungszahlen in den Pflegeberufen um rund 9.000 Beschäftigte zurückgegangen sind. Ähnliches ist auch international zu beobachten, wie der International Council of Nurses (ICN) heute veröffentlicht hat. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) warnt zum wiederholten Male vor einem Massenausstieg der Pflegefachpersonen.

„Die beruflich Pflegenden fühlen sich seit Beginn der Pandemie oft alleingelassen, in ihrer Professionalität missachtet und in ihrer physischen und psychischen Integrität gefährdet. Dass dies für sehr viele Kolleginnen und Kollegen der Grund sein wird, den Beruf zu verlassen, davor warnen wir seit Beginn der Pandemie“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Auch wenn sich aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit nicht ablesen lässt, aus welchen Gründen die Beschäftigungszahlen zurückgegangen sind, korrespondieren die Daten mit unserer Umfrage vom Dezember. Rund 30 Prozent der Pflegefachpersonen gaben an, dass sie regelmäßig über einen Berufsausstieg nachdenken. Es scheint allerdings für die politisch Verantwortlichen noch lange kein Grund zu sein, jetzt notwendige und zeitnah spürbare Veränderungen anzustoßen, um die Situation der Pflegenden endlich zu verbessern. Dass dies ein internationales Versagen ist, macht die Sache dabei keineswegs besser.“

ICN zufolge fehlten bereits vor der Pandemie sechs Millionen Pflegende und bis 2030 werden weitere vier Millionen erfahrene Pflegefachpersonen in Rente gehen. Auch in Deutschland sind mindestens 40.000 Stellen unbesetzt und es werden in den nächsten zehn bis zwölf Jahren 500.000 Pflegefachpersonen das Rentenalter erreichen. ICN fordert „mutige Maßnahmen“ von den Regierungen, darunter Verbesserungen der Löhne und Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeitregelungen insbesondere für ältere Pflegefachpersonen und angemessene psychische Unterstützung, um sie bei der Bewältigung der Traumata des vergangenen Jahres zu unterstützen. Dies sei notwendig, um erfahrene Pflegefachpersonen im Beruf zu halten, ohne die die Gesundheitssysteme weltweit vor dem Zusammenbruch stünden.

„Es ist unsäglich, wie mit den Forderungen der beruflich Pflegenden schon seit vielen Jahren und auch noch in der jetzigen Situation verfahren wird“, so DBfK-Präsidentin Bienstein. „Die Personalbemessung auch für die Akutpflege könnte längst auf dem Weg sein, wir haben eine verbindliche und ehrgeizigere Zusage zum Personalausbau in der Langzeitpflege gefordert und auch die Pflegereform liegt noch auf irgendeinem Regierungsschreibtisch. Aber vor allem müssen schleunigst Angebote und Strukturen geschaffen werden, damit die Kolleginnen und Kollegen die Belastungen der Pandemie verarbeiten können.

Der Bericht von ICN steht hier zum Download zur Verfügung: > https://www.icn.ch/sites/default/files/inline-files/ICN Policy Brief_Nurse Shortage and Retention.pdf

Quelle: Pressemitteilung vom 11.03.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 0 | Fax 030-219157-77
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Pfleger wegen offener Kritik an Pflege-Arbeitsbedingungen fristlos gekündigt ...

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Uniklinik Münster kündigt Pfleger nach offener Kritik

Die Gewerkschaft Verdi hat Kündigungsschutzklage gegen die Uniklinik Münster eingereicht. Anlass ist die fristlose Kündigung eines Fachkrankenpflegers der Intensivstation.

Die Gewerkschaft hat die Klinikleitung zur Rücknahme der Kündigung und die Beschäftigten zur Solidarität mit dem Gekündigten aufgefordert. Der Pfleger hatte zuvor öffentlich die Pflege-Arbeitsbedingungen in der Uniklinik kritisiert. Darin sieht die Gewerkschaft den Grund für die Kündigung.

Kündigung nach kritischen Äußerungen im WDR
Ende Februar hatten sich Pflegekräfte der Uniklinik zusammengeschlossen, um gemeinsam und öffentlich bessere Arbeitsbedingungen einzufordern. Geäußert haben sie sich auch in einem Beitrag zu ihrer Situation in der Lokalzeit Münsterland im WDR-Fernsehen, mit dabei war auch der jetzt gekündigte Pfleger.

Beschäftigte beklagen Personalmangel an Uniklinik Münster
::: (weiter lesen unter) ... > Uniklinikum Münster: Intensivpflege am LimitLokalzeit Münsterland 23.02.2021 02:39 Min. Verfügbar bis 23.02.2022 WDRVon Janina Ribeiro


Video zum Thema vorübergehend anschaubar >>>
Uniklinikum Münster: Intensivpflege am LimitLokalzeit Münsterland 23.02.2021 02:39 Min. Verfügbar bis 23.02.2022 WDRVon Janina Ribeiro
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Altenpflege: krass viel Arbeit, radikal schlecht bezahlt | heute-show vom 12.03.2021

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Altenpflege: krass viel Arbeit, radikal schlecht bezahlt | heute-show vom 12.03.2021 - Ein Beitrag nach dem Motto "Pleiten, Pech und Pannen" > https://www.youtube.com/watch?v=KcabnpiEa1s
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