Zukunft Pflegeroboter - was sie jetzt schon können

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
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WernerSchell
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Zukunft Pflegeroboter - was sie jetzt schon können

Beitrag von WernerSchell »

Zum Thema "Pflegeroboter" wurden im Forum - Archiv (bis 2020) zahlreiche Beiträge eingestellt, u.a.: > https://www.wernerschell.de/forum/neu/v ... 93#p117193
Die Informationen zu diesem Thema werden hier fortgeführt!


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Pepper hat Sensoren am Kopf und an den Fingern, kann hören, sehen, sprechen und sogar Stimmlagen und ...
Universität Siegen


Zukunft Pflegeroboter - was sie jetzt schon können
(S03/E02)
Video (rd. 18 Min.) vom 07.07.2021 ∙ beta stories ∙ BR Fernsehen informiert > https://www.ardmediathek.de/video/beta- ... DhjMTI0OQ/
Das Video ist verfügbar bis 07.07.2026


Diese Doku zeigt, wo Roboter schon jetzt Pflegekräfte unterstützen und entlasten können - und ob sie tatsächlich dabei helfen können, den Pflegenotstand in Deutschland zu lösen.
WernerSchell
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Robotik-gestützte Gesundheitsförderung in Pflegeheimen wird erprobt und erforscht

Beitrag von WernerSchell »

Mit Hilfe eines Roboters sollen Pflegebedürftige in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein künftig Bewegungsangebote erhalten. Das Präventionsprojekt ROBUST ist jetzt gestartet. Es stellt die Robotik-gestützte Gesundheitsförderung in Pflegeheimen in den Mittelpunkt. An dem dreijährigen Forschungsprojekt sind die Landesvertretungen Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek) sowie die gemeinnützige Gesellschaft für digitalisierte und nachhaltige Zusammenarbeit (DNZ) aus Siegen und das Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (F&E) beteiligt, ebenso der Dachverband der Diakonie und jeweils zwei Pflegeeinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen und aus Schleswig-Holstein. Details der nachfolgenden Pressemitteilung zu entnehmen.

vdek-Präventionsprojekt ROBUST gestartet
Robotik-gestützte Gesundheitsförderung in Pflegeheimen wird erprobt und erforscht - Wissenschaftler aus Kiel und Siegen beteiligt


Düsseldorf/Kiel/Siegen, 22.12.2021. Pflegebedürftige Menschen brauchen in ihrem Alltag Bewegung und geistige Aktivitäten. Dabei soll sie das vdek-Präventionsprojekt ROBUST unterstützen, das in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein gestartet ist. Mit Hilfe eines Roboters bieten Pflegekräfte den Bewohnern von Pflegeeinrichtungen Trainings zur Bewegung und zur Aktivierung an. „Die Robotik kann Pflegebedürftigen ganz neue Möglichkeiten bei ihren Aktivitäten eröffnen“, sagt Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen. „Mit diesem Forschungsprojekt in der Prävention und Gesundheitsförderung betritt der vdek Neuland.“ Claudia Straub, Leiterin der vdek-Landesvertretung Schleswig-Holstein, ergänzt: „Der Umgang mit dem Roboter macht den Menschen Spaß. Er bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, um die Bewohner zu geistiger und körperlicher Aktivität anzuregen.“

Roboter „Pepper“ im Einsatz

ROBUST wird von den Ersatzkassen finanziert und läuft über drei Jahre. Die Inhalte und Trainingsaktivitäten wiederum werden gemeinsam in einem Projektverbund erbracht: Forscher, Entwickler, Pflegebedürftige, Angehörige, therapeutische Fachkräfte, Pflegefachkräfte und Mitarbeitende des Sozialen Dienstes wirken daran mit. Der Verbund nutzt den Roboter „Pepper“ und entwickelt passgenaue gesundheitsfördernde Anwendungen für die Bewohner der Pflegeheime, damit diese mit „Pepper“ agieren können. Dessen Sensoren und Ausstattung ermöglichen eine intuitive Interaktion und fördern die Kommunikation mit den Nutzenden.
Für die Umsetzung des Projekts haben sich mehrere Partner aus Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zusammengeschlossen. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH (F&E) sowie die gemeinnützige Gesellschaft für digitalisierte und nachhaltige Zusammenarbeit (DNZ) aus Siegen gehören dem Verbund an. Zudem sind der Dachverband der Diakonie und jeweils zwei Pflegeeinrichtungen aus Schleswig-Holstein und aus Nordrhein-Westfalen beteiligt:

• Diakonisches Werk Schleswig-Holstein
• die Seniorenwohnanlage „Am See“ in Fockbek des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein
• das Senioren- und Pflegeheim Haus Berlin in Neumünster des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein
• das Marienheim der Marien Gesellschaft in Siegen
• der Franziskaner Hof der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe in Attendorn.

„Im Projekt ROBUST wollen wir ein technisches Unterstützungssystem entwickeln und langfristig in der Praxis implementieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Untersuchung von Wirksamkeit auf Bewohnende und Akzeptanz der technischen Maßnahmen auf Beschäftigte und Organisationen“, so Professor Jens Lüssem vom Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH.
Professor Volker Wulf von der Gemeinnützigen Gesellschaft für digitalisierte und nachhaltige Zusammenarbeit (DNZ) in Siegen betont: „Wir sehen das zu entwickelnde System vor allem als sozio-technisches System. Das bedeutet, dass wir das System zusammen mit allen beteiligten Akteuren partizipativ – also im regelmäßigem Dialog – entwickeln werden, um einen praktischen, theoretischen und technologischen Nutzen zu erzielen“.

Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 22.12.2021
Sigrid Averesch-Tietz
Verband der Ersatzkassen e.V (vdek)
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen
Referatsleiterin Grundsatzfragen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ludwig-Erhard-Allee 9
40227 Düsseldorf
Tel.: 0211-38410-15
Fax: 0211-38410-20
Mobil: 0173/7180056
sigrid.averesch-tietz@vdek.com
www.vdek.com
WernerSchell
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Roboter als Serviceassistent: Forschende evaluieren Einsatz im Klinikalltag

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Roboter als Serviceassistent: Forschende evaluieren Einsatz im Klinikalltag

Welches Potenzial haben robotische Systeme, um das hochqualifizierte Pflegepersonal in Kliniken von fachfremden Servicetätigkeiten zu entlasten? Dies erforschen die Professur für Pflegewissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und das LMU Klinikum München. Das Kooperationsprojekt trägt den Titel „REsPonSe – Robotersystem zur Entlastung des Pflegedienstes von Servicetätigkeiten“ und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Auf der nuklearmedizinischen Therapiestation des Münchner Klinikums wird der Einsatz eines Pflegeroboters getestet.


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Über eine spezielle App haben Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, sich vom Serviceroboter Jeeves mit Alltagsartikeln versorgen zu lassen. Forschende untersuchen nun die Resonanz auf das System bei zu Pflegenden und dem Personal.
Jasper Block - Jasper Block/Robotise



Verschiedene Studien zeigen, dass Pflegepersonal nur noch in 15 Prozent der Arbeitszeit Gelegenheit zur direkten Pflege von Patientinnen und Patienten hat. Stattdessen geht viel Zeit bei unnötigen Laufwegen (21 Prozent) und anderen pflegefremden Tätigkeiten (25 Prozent) verloren. Prof. Dr. Inge Eberl von der KU, die selbst examinierte Pflegefachperson ist, weiß: „Die meisten Laufwege werden durch spontane und häufig undifferenzierte Patientenanfragen verursacht.“ Dabei nehmen gerade die Pflegenden eine Schlüsselrolle bei der Versorgung der Patienten und der Koordination von hochkomplexen Maßnahmen ein.

Bei herkömmlichen Klingelsystemen erfährt das Pflegepersonal erst durch Nachfrage, welches Anliegen die Patienten haben. Deshalb sind bereits Software-Lösungen erhältlich, mit denen man vom Bett aus – ergänzend zum weiterhin vorhandenen Notfallknopf – per Smartphone-App seine Wünsche und Bedürfnisse spezifizieren kann.

Das laufende Projekt auf der nuklearmedizinischen Therapiestation K0 des LMU Klinikums geht noch einen Schritt weiter, indem es ein solches System mit einem Serviceroboter verknüpft: Die Smartphone-App „Cliniserve“ erleichtert die Kommunikation von Patientinnen und Patienten mit dem Stationspersonal. Über die App kann man vom Bett aus einfache Serviceanfragen direkt an den Roboter „Jeeves“ senden. Das gleiche Modell rollt bereits durch Hotels und bringt Gästen Getränke oder die vergessene Tube Zahnpasta aufs Zimmer, nachdem man eine telefonische Bestellung aufgegeben hat. Die Ware findet sich in mehreren Schubladen des Roboters.

Der Einsatz von App und Roboter bietet sich auf der Station K0 am LMU Klinikum München am Campus Großhadern besonders an: Hier werden den Patientinnen und Patienten radioaktive Therapeutika verabreicht, so dass der persönliche Kontakt für bis zu 48 Stunden auf ein Minimum reduziert werden muss. Mit Hilfe der Kommunikations-App können sie ihre Bedürfnisse gezielt an das Stationspersonal oder den Serviceroboter schicken – ohne dass eine Pflegefachperson im Zimmer nachfragen muss. Einfache Serviceanfragen, wie beispielsweise die Lieferung von Wasser, übernimmt der Serviceroboter „Jeeves“ selbstständig. Er liefert die Bestellung bis an die Zimmertür und benachrichtigt die Patientinnen und Patienten über die Kommunikations-App. „Neue Technologien und die Robotik miteinander zu verbinden ist in Zeiten des Pflegenotstands für unsere Station eine hilfreiche Unterstützung“, sagt die Leiterin der Station K0, Judith Kammer. „Das gibt uns die Möglichkeit, uns auf pflegerische Tätigkeiten zu konzentrieren.“

Seit Start der Erprobung vor drei Monaten wurden mehr als 300 Aufgaben durchgeführt. Zusätzlich können Pflegefachpersonen die App nutzen, um sich an bestimmte Aufgaben zu erinnern, oder diese auch an andere Pflege-, oder Servicepersonen weiterzuleiten. Durch eine Chatfunktion können Patientinnen und Patienten ihre Anfragen konkretisieren und das Pflegefachpersonal kann direkt darauf antworten. Der Roboter ist unterwegs, um die Patienten mit Wasser, Handtüchern, Zahnbürsten oder Kaltkompressen zu versorgen. „Diese Anfragen hätten ansonsten das Pflege- oder Servicepersonal erledigen müssen. Weiterhin wird durch den Einsatz der Technologien mutmaßlich die Strahlenbelastung reduziert“, erklärt Projektmitarbeiter Christoph Ohneberg von der KU.

Als Zwischenergebnis der noch laufenden Erprobung zeige sich im Hinblick auf Akzeptanz und Auswirkungen für die pflegerische Versorgung, dass es die Patientinnen und Patienten schätzen, das Pflegefachpersonal durch die beiden Technologien zu entlasten. Den persönlichen Kontakt könne ein Roboter aber nicht ersetzen. Auch das befragte Pflegepersonal betont, dass der Kern professioneller Pflege weiterhin aus dem menschlichen Kontakt zur pflegebedürftigen Person bestehe – auch wenn bestimmte Servicetätigkeiten durch robotische Systeme ersetzt werden könnten. Generell müssten diese, so die Befragten, an das jeweilige pflegerische Setting und dessen Anforderungen angepasst werden. Nach dem Ende der Erprobungsphase werden die Forschenden des LMU Klinikums außerdem Bilanz zur tatsächlichen Reduzierung von Laufwegen des Pflegepersonals ziehen.

Informationen zum Projekt
REsPonSe ist ein Verbundforschungsprojekt des LMU Klinikums, der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie der Unternehmen Cliniserve GmbH und Robotise GmbH. Ziel des Projektes ist es zu erforschen, wie die knappen personellen Ressourcen im Pflegedienst durch den Einsatz der Kommunikations-App Cliniserve und des Serviceroboters Jeeves entlastet werden können. Das dreijährige Projekt ist im Februar 2020 gestartet und in drei Projektphasen unterteilt. In der ersten Phase wurden in einer Vorstudie mögliche Einsatzszenarien evaluiert und die technischen Voraussetzungen für den Einsatz der App und des Roboters geschaffen. In der zweiten Phase wurde die Technik mit gesunden Personen und Pflegekräften im Klinikum getestet sowie Systeme und Prozesse angepasst. In der nun laufenden dritten Phase werden die Systeme in den regulären klinischen Betrieb mit Patientinnen und Patienten integriert und wissenschaftlich evaluiert. Das Forschungsprojekt REsPonSe wird im Rahmen des Programmes „Robotik in der Pflege“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit einer Gesamtfördersumme von 2,16 Millionen Euro gefördert.

Mehr Informationen unter http://www.forschungsprojekt-response.de

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Für Nachfragen zum Projekt stehen Ihnen Prof. Dr. Inge Eberl (Professur für Pflegewissenschaft an der KU; inge.eberl@ku.de) bzw. ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Christoph Ohneberg (christoph.ohneberg@ku.de) zur Verfügung. Fragen an das LMU Klinikum richten Sie bitte an Angelika Warmbein (Angelika.Warmbein@med.uni-muenchen.de).

Weitere Informationen:
http://www.forschungsprojekt-response.de

Quelle: Pressemitteilung vom 13.09.2022
Dipl.-Journ. Constantin Schulte Strathaus Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
https://idw-online.de/de/news801139
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