Pflegeberufsgesetz (PflBG) - Ausbildungsoffensive - Reformerfordernisse ...

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Deutschland befindet sich im Pflegenotstand - Das Klein-Klein reicht schon lange nicht mehr

Beitrag von WernerSchell »

PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (04. Mai 2021, Nr. 16/2021)


Vogler: „Deutschland befindet sich im Pflegenotstand“
Das Klein-Klein reicht schon lange nicht mehr


Im ZDF Morgenmagazin hat Christine Vogler, Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), gestern (03.05.2021) deutlich gemacht, dass Deutschland sich „im Pflegenotstand befindet“.

„Wenn es um die Attraktivität des Pflegeberufs geht, dann müssen wir aufhören, defizitär über den Beruf zu sprechen“, fordert Vogler. „Es geht nicht um Mindestlöhne, es geht um eine angemessene Bezahlung. Das Einstiegsgehalt in den Pflegeberuf muss 4.000 Euro betragen.“

Vogler will eine Klärung, wie viele Pflegende benötigt werden, um eine angemessene pflegerische Versorgung zu gewährleisten. Das stehe einer Diskussion um pflegerische Untergrenzen entgegen.

„Das Klein-Klein reicht schon lange mehr. Tatsächlich müssen wir gesellschaftlich diskutieren, wie wir Pflege in Deutschland bezahlen wollen. Das wird auch ein volkswirtschaftliches Problem werden. Denn wenn wir keine Pflegenden mehr haben, wer wird dann die Pflegebedürftigen versorgen?“

Vogler spricht sich dafür aus, die Gewinne im Gesundheits- und Pflegesystem zu reglementieren. Hierfür benötige es gesetzliche Rahmenbedingungen.

Unbedingt müsse es eine Deckelung der finanziellen Eigenanteile der Pflegebedürftigen in der Pflegeversicherung geben. Die gebotene Erhöhung der Löhne in der Pflege dürfe finanziell nicht auf die Pflegebedürftigen abgewälzt werden.

Link
Beitrag im Morgenmagazin ansehen: > https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-morg ... e-100.html

Ansprechpartnerin:
Irene Maier
Vize-Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).


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... Rückblick ...

Pflegethemen in der "heute-show" 2017/2018 satirisch aufbereitet (2 Beiträge) = alle Mängel auch 2021 weiter aktuell:
• Deutschlands Politiker entdecken den Pflegenotstand (20.10.2017) > https://www.youtube.com/watch?v=6DcE8janA10
• Pflege in Deutschland: Mies bezahlt, schlechte Arbeitsbedingungen (14.09.2018) > https://www.youtube.com/watch?v=rKcKs4o7xso
WernerSchell
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Studie zur Arbeitszufriedenheit in der Pflege: „Warnsignal für alle Beteiligten

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Studie zur Arbeitszufriedenheit in der Pflege: „Warnsignal für alle Beteiligten“


Deutschlandweit mangelt es an Pflegefachpersonen. Um eine ausreichende pflegerische Versorgung zu gewährleisten, wird es jetzt und in Zukunft darauf ankommen, qualifizierte Pflegefachpersonen zu gewinnen und langfristig im Beruf zu halten. Doch wie ist es um die Arbeitszufriedenheit von Pflegefachpersonen bestellt? Was hält sie im Beruf? Was könnte sie motivieren, nach einer Pause wieder einzusteigen? Eine von der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein initiierte und vom Forschungsnetzwerk Gesundheit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen umgesetzte Studie liefert nun richtungsweisende Ergebnisse – für Schleswig-Holstein, aber auch für das Bundesgebiet insgesamt.

Der Pflegenotstand in Deutschland ist ein viel diskutiertes Thema – und das nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Zahlreiche Studien bestätigen, dass ein Mangel an Pflegefachpersonen nicht nur die Versorgung, sondern auch die Sicherheit von Patient*innen, Bewohner*innen und Klient*innen gefährdet. Ein besonderes Anliegen der Politik sowie aller Akteure im Gesundheitswesen ist es deshalb, Strategien zu entwickeln, um Pflegefachpersonen zu gewinnen, zu halten und ihren Verbleib im Beruf zu sichern.

Studie beleuchtet aktuelle Arbeitszufriedenheit der Pflegenden in Schleswig-Holstein:

Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein hatte dazu das Forschungsprojekt „Berufsverbleib und Wiedereinstieg von Pflegefachpersonen in Schleswig-Holstein“ initiiert, das teilweise vom Sozialministerium finanziell gefördert wurde. Der Abschlussbericht der Online-Befragung zur Arbeitszufriedenheit und zum Berufsverbleib von Pflegefachpersonen liegt nun vor. Rund 2.500 Personen haben daran teilgenommen, 1.883 Datensätze konnten ausgewertet werden. Die Studienteilnehmer*innen sind durchschnittlich etwa 45 Jahre, sie verfügen im Schnitt über 23 Jahre Berufserfahrung in der Pflege, 77 % sind Frauen.

Die Auswertung der Daten zeigt eine überwiegende Zufriedenheit mit der pflegerischen Tätigkeit, den Teamkolleg*innen und den direkten Vorgesetzten. Mehrheitlich gefällt den Pflegefachpersonen ihr Beruf, sie üben die professionelle Pflege gerne aus. Allerdings sind die befragten Pflegefachpersonen eher unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen, ihrem Gehalt sowie mit Organisation und Leitung der Einrichtungen, in denen sie tätig sind. Dabei haben weder die Dauer der Berufstätigkeit noch der Beschäftigungsumfang einen Einfluss auf das Ausmaß der Arbeitszufriedenheit.

Bei der Online-Befragung nutzte eine überraschend hohe Anzahl der Teilnehmenden die optionalen Freitextfelder – zusammen mit der Ausführlichkeit der Eintragungen ein Indikator für einen hohen Mitteilungsbedarf der Pflegefachpersonen. Vielfach finden sich Hinweise, dass hierfür der Leidensdruck unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen, die Gefährdung der Gesundheit, das belastete Berufsethos verbunden mit der fehlenden Wertschätzung den Ausschlag geben. Die monetäre Entlohnung wird als zu niedrig angesehen, die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung entsprechen nicht den Wünschen der Teilnehmenden. Einige tragen sich gar mit dem Gedanken, aus dem Pflegeberuf auszusteigen.

In Politikkreisen wird immer wieder die „Stille Reserve“ diskutiert. Dies meint, neben dem Wiedereinstieg, die Erhöhung des Stellenumfangs von Pflegefachpersonen in Teilzeit. Einer solchen Erhöhung ihrer Arbeitszeit stehen die teilnehmenden Teilzeitbeschäftigten mehrheitlich ablehnend gegenüber, die anderen könnten sich dies nur in Verbindung mit einen deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen vorstellen.

Hoher Leidensdruck der Pflegefachpersonen offenbart dringenden Handlungsbedarf:

Die Studie liefert erstmals für Schleswig-Holstein eine belastbare Datengrundlage und schafft Transparenz, was die Pflegefachpersonen aktuell bewegt. „Die Studie offenbart gleichzeitig hoffungsvolle Potenziale wie erschreckende Szenarien“, resümiert Studienleiterin Andrea Kuhn vom Forschungsnetzwerk Gesundheit. „Pflegefachpersonen haben uns über die Befragung mitgeteilt, dass sie sich mit dem Gedanken tragen, aus dem Pflegeberuf auszusteigen und jungen Menschen von einer Pflegeausbildung abraten. Auch wenn das in Einzelfällen nachvollziehbar ist, ist das eine gefährliche Entwicklung.“ Denn fehlender Nachwuchs bedeute eine höhere Belastung für die Aktiven.
„Speziell vor dem Hintergrund, dass etwa 40 Prozent der Pflegefachpersonen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren in den Ruhestand gehen werden, zeigt sich, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Die Studie ist hier ein Warnsignal für alle Beteiligten“, so Kuhn.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass der Heilberuf Pflege an sich Freude bereitet. Der direkte Kontakt zu Menschen mit Pflegebedarf erzeugt hohe Zufriedenheitswerte bei den Pflegefachpersonen. „Die Studie bietet uns wichtige Stellschrauben – z.B. Arbeitsbedingungen und Bezahlung –, um den Verbleib der Pflegefachpersonen zu fördern und den drohenden vorzeitigen Ausstieg von hochqualifizierten und erfahrenen Pflegefachpersonen abzuwenden“, zeigt sich Kuhn überzeugt: „Die Ergebnisse der Studie können als Grundstein zur Entwicklung von nachhaltigen Konzepten dienen, die den Wiedereinstieg von Pflegefachpersonen und die Erhöhung der Arbeitszeit fördern und vor allem den Verbleib im Heilberuf Pflege langfristig sichert.“

Dabei seien die Ergebnisse über Schleswig-Holstein hinaus relevant und ließen sich auch auf andere Bundesländer übertragen, so Kuhn. Die in der Studie artikulierte Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und dem Gehalt betone einmal mehr die Dringlichkeit zur Verbesserung von Rahmenbedingen für die Pflege. „Zentral steht die gesellschaftliche Wertschätzung der Profession. Die Verantwortung des Heilberufs Pflege muss sich auch in flächendeckende Tarifverträge ausdrücken. Darüber hinaus beweist das Vorgehen eindrücklich, dass Pflegekammern in Deutschland als berufsständige Organisationen sehr wohl Einfluss auf die Verbesserung der Situation im Heilberuf Pflege auf Landes- und Bundesebene nehmen“, betont Kuhn.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Forschungsnetzwerk Gesundheit
Andrea Kuhn – Projektleitung
E-Mail: andrea.kuhn@hwg-lu.de
Tel.: +49 621 5203 244

Weitere Informationen:
http://Nähere Infos zur Studie unter: https://forschungsnetzwerk-gesundheit.h ... chpersonen

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Elena Wassmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
https://idw-online.de/de/news768611
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Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau

Beitrag von WernerSchell »

Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau

(Quelle: IT.NRW). Im Jahr 2020 begannen in Nordrhein-Westfalen 14 457 Personen eine Ausbildung im neuen Beruf Pflegefachmann/-frau. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, handelt es sich bei Pflegefachleuten um einen neu geschaffenen Ausbildungsberuf, der seit Januar 2020 die bisherigen Ausbildungen zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, zum/zur Altenpfleger/-in und zum/zur Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in ersetzt und bündelt.
7 680 der Auszubildenden absolvierten im Jahr 2020 ihre praktische Ausbildung in einem nordrhein-westfälischen Krankenhaus, weitere 4 554 wurden in einer stationären Pflegeeinrichtung eingesetzt und 2 223 waren in einer ambulanten Pflegeeinrichtung tätig. Etwa drei Viertel (10 881) der Auszubildenden im Land war weiblich und rund ein Viertel (3 576) männlich.
Wie die Statistiker weiter mitteilen, waren knapp drei Viertel (72,6 Prozent) der Auszubildenden unter 25 Jahre alt; 10,9 Prozent der jungen Menschen befanden sich im Alter zwischen 25 und 29 Jahren und weitere 16,6 Prozent waren 30 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der Auszubilden
den zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau betrug bei den Männern 24,2 Jahre; ihre weiblichen Kolleginnen waren im Schnitt 23,6 Jahre alt.

Quelle: Mitteilung vom 30.05.2021
Verband Kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rheinland-Westfalen-Lippe
Beratgerstraße 36
44149 Dortmund
Tel.: 0231/ 579743
Fax: 0231/ 579754
E-Mail: info@vkm-rwl.de
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Bessere Bildung für die Pflege gefordert ....

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FDP will bessere Bildung für die Pflege
Gesundheit/Antrag

Berlin: (hib/PK) Die FDP-Fraktion fordert bessere Rahmenbedingungen für die Pflege-Ausbildung. Eine moderne und zukunftsfeste Ausbildung sei der Schlüssel zu einer erfolgreichen Strategie. Beste Bildung müsse auch für die Pflege-Ausbildung gelten, heißt es in einem Antrag (19/30351 > https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/303/1930351.pdf ) der Fraktion.
Die Abgeordneten fordern unter anderem eine bundeseinheitliche Pflegeassistenz-Ausbildung mit modular aufgebautem Curriculum sowie eine Neuausrichtung des Pflegeberufes durch Kompetenzerweiterungen. Die Fraktion fordert ferner den flächendeckenden Aufbau von pflegewissenschaftlichen Fakultäten sowie die Stärkung der Pflege- und Versorgungsforschung.

Quelle: Mitteilung vom 09.06.2021
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de
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Generalistische Ausbildung muss anerkannt werden

Beitrag von WernerSchell »

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Generalistische Ausbildung muss anerkannt werden
Gesundheitsministerium verpflichtet Gemeinsamen Bundesausschuss



Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) teilt die Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), dass es sich bei der Richtlinienänderung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) um einen unzulässigen Eingriff in die Berufsausbildung der Pflegefachpersonen handle.

Der G-BA hatte im Dezember 2020 vor dem Hintergrund der neuen Berufsbezeichnungen und -abschlüsse in der Pflege eine Richtlinienänderung für mehrere Richtlinien – darunter für die kinderonkologische Versorgung – vorgenommen, die generalistisch ausgebildete Pflegefachpersonen für einzelne pädiatrische Arbeitsbereiche ausgeschlossen hätte.

„Das BMG hat in seiner Beanstandung der Richtlinie Kinderonkologie ganz richtig klargestellt, dass die generalistische Pflegeausbildung kompetenzorientiert ausgerichtet ist und dadurch die Absolventinnen und Absolventen eben für alle Settings qualifiziert“, so DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Interessierte Lobbygruppen haben hier mit einem überholten Bild beruflicher Bildung versucht, die Ausbildungsreform teilweise auszuhebeln. Völlig ignoriert wurde die hochschulische Ausbildung, die weder Vertiefungen noch Sonderabschlüsse kennt.“

Der DBfK kritisiert, dass dieses Vorgehen Zweifel an der Kompetenz der generalistisch ausgebildeten Pflegefachpersonen schüre und damit die Auszubildenden verunsichere. Zudem greife es tief in die Planung der Ausbildungsangebote ein. In der neu gestalteten Ausbildung würden sowohl die theoretischen als auch die praktischen Kompetenzen für Menschen aller Altersgruppen und in allen Einsatzfeldern erworben. „Hier hat das BMG dem G-BA deutliche Grenzen aufgezeigt“, so Bienstein. „Es kann nicht sein, dass der G-BA Beschlüsse des Bundestages konterkariert.“ Für die weiteren betroffenen Richtlinien steht die Entscheidung des BMG noch aus.

Quelle: Pressemitteilung vom 21.06.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Zirka 30 Studiengänge zur Pflegeausbildung

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Zirka 30 Studiengänge zur Pflegeausbildung
Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung/Antwort

Berlin: (hib/SCR) Zum Wintersemester 2020/2021 haben deutschlandweit zirka 30 Studiengänge für eine primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung nach dem Pflegeberufegesetz zur Verfügung gestanden. Das schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (19/32662 > https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/326/1932662.pdf ) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/32555 > https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/325/1932555.pdf ). „Statistische Angaben zur Zahl der Studierenden in primärqualifizierender hochschulischer Pflegeausbildung liegen noch nicht vor“, heißt es in der Antwort weiter.

Quelle: Mitteilung vom 18.10.2021
Deutscher Bundestag
Parlamentsnachrichten
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel.: +49 30 227-35642, Fax +49 30 227-36001
E-Mail: vorzimmer.ik5@bundestag.de
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„Jetzt ist der Zeitpunkt, den Pflegeberuf neu zu starten“

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„Jetzt ist der Zeitpunkt, den Pflegeberuf neu zu starten“
DBfK-Symposium zur Zukunft der Pflege in Deutschland


Am 29. März 2022 diskutierten Verantwortliche aus Politik, Selbstverwaltung und Verbänden zur zukünftigen Rolle der beruflichen Pflege im Gesundheitssystem. DBfK-Präsidentin Christel Bienstein und die DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper machten deutlich, dass Deutschland jetzt einen Neustart für die Pflegeberufe braucht.

Wie ernst die Lage ist, machte DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper zu Beginn des Symposiums deutlich: „Die berufliche Pflege in Deutschland steht am Abgrund. Aber um eins ganz klar zu sagen – wenn sie abstürzt, ist es nicht die Pflege, die verlieren wird. Denn die Pflegenden werden einfach den Beruf verlassen und ihr Geld woanders verdienen. Verlieren wird unsere Gesellschaft als Ganze.“

Klapper benannte drei Prozesse, die für die dramatische Situation verantwortlich seien: die Deprofessionalisierung des Pflegeberufs, die Ausdünnung des Pflegepersonals und die andauernde Fremdbestimmung der professionellen Pflege. Am Ende ihrer Auftaktrede forderte sie die rund 800 Gäste auf: „Haben Sie den Mut für einen Neustart! Haben Sie den Mut, in Pflege so zu investieren, dass wir uns im Jahr 2030 gerade in die Augen schauen können und uns freuen können, dass es allen, die Pflege brauchen, gut geht.“
Das Symposium blieb aber nicht bei der Diagnosestellung stehen. Dem Auftakt folgten drei Panels, in denen Perspektiven diskutiert wurden. In der ersten Diskussionsrunde zeigten Vertreter:innen aus Pflegewissenschaft, aus der Pflegekammer und -berufspolitik die wichtigsten Entwicklungsfelder in den Pflegeberufen auf. Der Fokus der Runde war eindeutig: Ohne die Profession Pflege wird es keine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in Deutschland geben. Pflegeratspräsidentin Christine Vogler sagte: „Wir brauchen ein schlüssiges und tragfähiges Bildungskonzept für die Pflege – von der Pflegeassistenzausbildung bis zum Master-Abschluss“.

In der zweiten Diskussionsrunde mit Vertreter:innen der Selbstverwaltung und Ärzteschaft wurde deutlich, dass es allen Beteiligten in erster Linie um eine bessere Gesundheitsversorgung geht und dass dafür alle Perspektiven genutzt werden müssen. Bundesärztekammerpräsident Reinhardt unterstützte den Anspruch auf mehr Studienmöglichkeiten für Pflegefachpersonen und sprach sich für stärkere interprofessionelle Kooperation aus.

Was jetzt seitens der Politik getan werden muss, diskutierten im dritten Panel Politikerinnen von SPD, Grünen und FDP sowie die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, mit DBfK-Präsidentin Bienstein. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Etablierung der Community Health Nurse war ein zentraler Punkt, zu dem sich die Diskutantinnen klar bekannten. Dass die Berufsgruppe auch selbst für die Verbesserung ihrer Rahmenbedingungen eintreten kann, machte die Pflegebevollmächtigte Claudia Moll deutlich, indem sie die beruflich Pflegenden dazu aufrief, sich in Verbänden und Gewerkschaften zu organisieren, um eine Stimme zu haben.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte eine Videobotschaft zum Abschluss des Symposiums geschickt. Er bot damit Anknüpfungspunkte, mit denen an einem Neustart für die Pflege weitergearbeitet werden muss.

„Der Neustart muss mit der Profession Pflege umgesetzt werden. Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen, ein schlüssiges Bildungskonzept, neue pflegerische Rollen und allem voran mehr Selbstbestimmung“, so Klappers Fazit am Ende des Symposiums. In diesen Neustart zu investieren, sei unumgänglich für die Zukunft der Profession Pflege und damit für die Zukunft Deutschlands. „Denn gute Pflege ist unabdingbar für Solidarität und Zusammenhalt und die Wahrung der Würde des Einzelnen inmitten unser freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.“

Quelle: Pressemitteilung vom 30.03.2022
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Anerkennung des Berufsabschlusses Pflegefachmann/ Pflegefachfrau im Rahmen der Arbeit des G-BA

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (28. April 2022, Nr. 12/2022)


G-BA greift durch Beschlüsse in die Berufsausübung der Profession Pflege ein
Deutscher Pflegerat fordert eine sofortige Anerkennung des Berufsabschlusses Pflegefachmann/ Pflegefachfrau im Rahmen der Arbeit des G-BA


Das Pflegeberufegesetz wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wiederholt ausgehebelt. Dieser versucht z.B. durch Richtlinien Vertiefungseinsätze für die generalistische Pflegeausbildung vorzuschreiben, so dass Pflegefachfrauen und -männer in pädiatrischen Versorgungsbereichen nicht eingesetzt werden können.

„Der Ausschluss von Pflegefachfrauen und -männer durch Richtlinien des G-BA ist beispiellos in der gesamten Geschichte der Berufe des Pflege- und Gesundheitswesens und gefährdet die pflegerische Versorgung“, macht Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), heute in Berlin deutlich.

„Der G-BA hat die im Pflegeberufegesetz geregelten Kompetenzen, die Pflegefachfrauen und -männer zur Pflege von Kindern befähigen, zum wiederholten Mal in seinen Richtlinien nicht ausreichend berücksichtigt und stattdessen versucht, Teile der praktischen Ausbildung neu zu regeln.

Dieses Vorgehen hat das Bundesgesundheitsministerium gegenüber dem G-BA bereits mehrfach als grundgesetzwidrig bewertet, weil der G-BA hier unzulässig in die Berufsausübungsfreiheit von Pflegefachfrauen und -männern eingreift, die Pflegefachfrauen und -männer gegenüber Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen ungerechtfertigt benachteiligt und die Gesetzgebungskompetenz des Bundes unterläuft.“

Konkret geht es u.a. um zusätzliche praktische Ausbildungsstunden für generalistisch ausgebildete Pflegefachfrauen und -männer. „Der G-BA hat generell kein Recht, in die Ausbildung bundesgesetzlich reglementierter Heil- bzw. Gesundheitsfachberufe einzugreifen. Seine Befugnis beschränkt sich auf den Bereich der Fort- und Weiterbildung“, weist Vogler weiter hin. „Und dies auch nur dann, sofern dies im Rahmen der Qualitätssicherung notwendig ist.“

Der Deutsche Pflegerat fordert, dass der G-BA unverzüglich alle Richtlinien mit Regelungsinhalten zur Qualifikation des Pflegepersonals – auch außerhalb der Pädiatrie – rechtskonform anpasst. Dabei muss zudem der hochschulische Abschluss nach dem Pflegeberufegesetz überall einbezogen werden.

Hintergrund:
Die betreffenden Beschlüsse des G-BA und Beanstandungen sind:
- Richtlinie zur Kinderonkologie (KiOn-RL) – Beschluss vom 17. Dezember 2020 und Beanstandung durch das BMG vom 27.05.2021
- ATMP-Qualitätssicherungs-Richtlinie (ATMP-QS-RL) – Beschluss vom 04.11.2021 und Beanstandung durch das BMG vom 17.03.2022

Ansprechpartnerin:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin

Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Annemarie Fajardo.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Vergütung der Praxiseinsätze macht Pflegestudium attraktiver

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Vergütung der Praxiseinsätze macht Pflegestudium attraktiver
DBfK begrüßt Entschließungsantrag des Bundesrats



Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert seit langer Zeit bessere Rahmenbedingungen für die primärqualifizierenden Pflegestudiengänge. Er begrüßt den vom Bundesrat vorgelegten Entschließungsantrag zur Vergütung der Praxiseinsätze.

Mit dem Entschließungsantrag fordert der Bundesrat die Regierung auf, einen Gesetzentwurf zur Vergütung der Pflegestudierenden „sehr zeitnah“ vorzulegen und dabei auch die Refinanzierung der Praxisanleitung zu regeln. „Das ist ein dringend notwendiger Schritt zur Aufwertung des Pflegestudiums. Die hochschulische Pflegeausbildung muss massiv unterstützt werden, damit sie attraktiver wird“, bekräftigt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein.

Die Praxiseinsätze in der akademischen Ausbildung werden bisher finanziell nicht unterstützt. Studierende haben durch die Praxiseinsätze aber kaum Möglichkeiten, sich mit Zuverdiensten wie in anderen Studiengängen das Studium zu finanzieren. „Diese Ungleichheit muss behoben wird. Wir brauchen mehr akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen, die die immer komplexer werdenden Anforderungen bewältigen, und damit wir in Deutschland die Versorgung sichern können und den Anschluss an internationale Standards nicht verlieren“, so Bienstein.

Der Wissenschaftsrat forderte bereits 2012 eine Akademisierungsquote in der Pflege von 10 bis 20 Prozent. Mit aktuell knapp zwei Prozent wird sie deutlich verfehlt. Nur mit mehr Studierenden an den Hochschulen kann die pflegerische Versorgung zukunftssicher werden. Weitere Schritte müssen folgen, wie der Ausbau der Pflegestudiengänge an den Hochschulen sowie die Schaffung attraktiver Karrieremöglichkeiten inklusive Vergütung für akademische qualifizierte Pflegefachpersonen.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.04.2023
Ivonne Köhler-Roth | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Die Ausbildungszahlen in den Pflegeberufen zeigen: die Generalistik ist angekommen und sie wird angenommen

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Die Ausbildungszahlen in den Pflegeberufen zeigen: die Generalistik ist angekommen und sie wird angenommen

Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat mit der „Landesberichterstattung Gesundheitsberufe 2023“ aktuelle Zahlen zur Ausbildungs- und Arbeitssituation in den Pflegeberufen präsentiert. Die Lage ist komplex, zeigt aber auch einige deutliche Trends.

„Was wir beispielsweise sehen: Die generalistische Pflegeausbildung führt nicht zu vermehrten Abbrüchen“, sagt Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. „Das ist ein Punkt, den Kritiker immer wieder angeführt haben. Außerdem zieht sie offenbar Auszubildende aus anderen Ländern an, da es sich nun um eine international anerkannte Pflegeberufsausbildung handelt. Fast alle der befragten Schulleitungen gaben an, dass die Bewerbungen aus dem Ausland stark zugenommen hätten. Wir sind also mit der Generalisierung absolut wettbewerbsfähig.“

Der vorliegende Bericht der Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung (DIP) GmbH weist auch auf Problemlagen hin. Einige davon haben die Pflegeschulen mit viel Aufwand gemeistert. Dazu gehören z.B. die Umstellung auf die generalistische Ausbildung inmitten der Pandemie mit Einschränkungen in Schulen sowie Praxisbetrieben und infektionsbedingten Ausfallzeiten bei allen Beteiligten. Parallel dazu mussten sie quasi eine „Ad-hoc-Digitalisierung“ und Konzepte zum Distanzlernen umsetzen.

Einige neue Herausforderungen ergeben sich durch die auch in den jüngsten PISA-Ergebnissen deutlich gewordenen Defizite der Bewerber:innen. Viele Schulen gaben an, Ausbildungsverträge mit Personen abgeschlossen zu haben, die sie in früheren Jahren nicht genommen hätten. Das ist im Übrigen eine Schattenseite der Internationalisierung, weil auch Auszubildende mit Visa aus Drittstaaten trotz ihrer formalen Qualifikation nicht immer geeignet seien. Hinzu kommt die auch in anderen Branchen zu beobachtende Einstellung der so genannten „Generation Z“, die sich oft kurzfristig für eine Ausbildung entscheide, sie aber auch schnell wieder abbreche, sofern die persönlichen Vorstellungen nicht mit der Ausbildungs- und Arbeitsrealität übereinstimmten. Sie wissen, dass sie rasch einen neuen Ausbildungsträger oder einen Ausbildungsplatz in einem anderen Beruf finden, denn Mangel herrscht überall.

„Ein Augenmerk des Berichts liegt auch auf der Situation der Lehrenden“, so Martin Dichter weiter. „Fast 27 % der hauptberuflichen Lehrpersonen in den Pflegeberufen sind 56 Jahre oder älter. Es gibt zwar positive Entwicklungen, da die Anzahl von Absolvent:innen aus pädagogisch orientierten Bachelor- und Masterstudiengängen zwischen 2018 und 2021 kontinuierlich angestiegen ist. Damit allein lassen sich die bevorstehenden Renteneintritte aber nicht kompensieren. Daher fordern wir von den politisch Verantwortlichen verstärkte Maßnahmen zur Bewilligung und Finanzierung zusätzlicher Studienplätze an den Hochschulen. Die vielbeschworene Attraktivitätssteigerung der Pflegeausbildung hängt schließlich entscheidend von ausreichend qualifizierten Pflegepädaog:innen ab. Wenn es genug von ihnen gibt und sie die Pflegeschüler:innen gut begleiten, können Ausbildungsabbrüche wirkungsvoll verhindert werden.“

Zur Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2023 und zum Ergänzungsgutachten „Vorzeitige Ausbildungsvertragslösungen und Ausbildungsabbrüche in der Pflegeausbildung“ > https://broschuerenservice.mags.nrw/mag ... &f_catid=1

Quelle: Pressemitteilung vom 12.12.2023
Katharina von Croy M.A. | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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