Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05 2021

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05 2021

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Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05 2021

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Am 12. Mai 1820 wurde die britische Pionierin und Krankenschwester Florence Nightingale geboren. Ihr zu Ehren rufen Pflegende weltweit einmal im Jahr dazu auf, öffentlich ein Zeichen für gute Pflege zu setzen.

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Zahlreiche Verbände informieren zum Thema und bieten Veranstaltungen an, so z.B. der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBFK), die Diakonie Deutschland und der Deutsche Evangelische Verband
für Altenarbeit und Pflege e.V. - Siehe insoweit unter > https://www.dbfk.de/de/themen/Pflege-in ... ahr%202021 / > https://www.diakonie.de/waehlt-pflege / > https://www.devap.de/news/tag-der-pflege-12-mai-2021-1/


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Angesichts der großen Belastungen der Pflegenden durch die Corona-Pandemie - ambulant und stationär - ein herzliches Danke für großartige Pflege- und Unterstützungsleistungen. Im Übrigen wird erneut an die politisch Verantwortlichen appelliert, die Pflege-Rahmenbedingungen (= Stellenschlüssel und Vergütungen) schnellstens zu verbessern (siehe z.B. unter > viewtopic.php?f=4&t=22 ).

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Walk of Care in Bremen zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021

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Walk of Care in Bremen zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021

Es ist immer noch das – verlängerte – Jahr der Pflegenden und Hebammen, der Geburtstag von Florence Nightingale jährt sich zum 201. Mal. Grund genug, Pflegende zu feiern und ihnen eine Bühne zu geben. Das wird der Walk of Care am 12.5.2021 ab 16 Uhr in Bremen auf dem Marktplatz tun. Dazu hat sich ein breites Bündnis aus dem Bremer Pflegestammtisch zusammengeschlossen.

„Wir als Akteure in der gesundheitspolitischen „Szene“ Bremens treffen uns regelmäßig, um uns für bessere Arbeitsbedingungen für beruflich Pflegende stark und ihre Leistung sichtbar zu machen“, sagt Heidrun Pundt, Vorstandsmitglied des DBfK Nordwest und Mitorganisatorin des Stammtischs und des Walk of Care. „Mit dem Gang in die Öffentlichkeit wollen wir unseren entscheidenden Beitrag für die Gesundheitsversorgung deutlich machen: früher oder später braucht schließlich jeder Mensch Pflege.“

Beruflich Pflegende kommen immer dann ins Spiel, wenn es um professionelle Versorgung geht: in allen Lebensabschnitten, vom kleinen Kind bis zum hochaltrigen Menschen, bei Krankheiten und Unfällen, bei vorübergehenden oder dauerhaften Unterstützungsbedarfen. Ihre Leistung ist enorm, die Wertschätzung der Gesellschaft vergleichsweise gering. „Das muss sich dringend ändern“, findet Pundt. „Wir wollen nicht beklatscht, sondern respektiert werden und unter anständigen Bedingungen arbeiten können. Das kann man leider nicht oft genug sagen, deshalb sind wir am 12. Mai 2021 präsent. Die Aktion wird Corona gerecht und symbolträchtig sein. Lassen Sie sich überraschen, kommen Sie vorbei oder machen Sie mit.“

Der Walk of Care geht auf eine Initiative des Berliner Pflegestammtischs aus dem Jahr 2016 zurück. Seither gibt es ihn alljährlich am Internationalen Tag der Pflegenden in verschiedenen Städten. Der Bremer Walk of Care wird getragen von:
• DBfK Nordwest e.V.
• Hochschule Bremen
• Apollon-Hochschule
• Verein Ambulante Versorgungsbrücken e.V.
• Buurtzorg Team Bremen
• verschiedenen Krankenhäusern in Bremen und Umgebung

Quelle: Pressemitteilung vom 06.05.2021
Katharina von Croy M.A. | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Geschäftsstelle | Bödekerstr. 56 | D-30161 Hannover
Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | D-23611 Bad Schwartau
Regionalvertretung West | Beethovenstraße 32 | D-45128 Essen
Telefon +49 511 696844-136 | Mobil +151 42228489 | nordwest@dbfk.de
www.dbfk.de

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Die Pressemitteilung als PDF
2021_05_06_PM WoC Bremen.pdf > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 1_05_06_PM WoC Bremen.pdf
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Der Mangel an Fachkräften ist hoch

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• Trotz Pandemie steigt die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege
• Der Mangel an Fachkräften ist hoch
• BA fördert Umschulungen und schließt Kooperationen über faire Migration


Mehr Beschäftigte in der Alten- und Gesundheitspflege

Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege ist trotz Pandemie weiter gestiegen. Im Oktober, bis zu diesem Monat liegen derzeit Daten vor, gab es in der Gesundheits- und Altenpflege rund, 77 Millionensozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind 43.300 mehr als ein Jahr zuvor. Das gesamte Gesundheitswesen gehört zu den wenigen Branchen, die vergangenes Jahr nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren.

In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege überdurchschnittlich um 14 Prozent gestiegen. Bezogen auf alle Beschäftigten lag der Anstieg bei acht Prozent.

Auch im Jahr 2020 mehr Beschäftigte – kein Rückgang

Den in den vergangenen Monaten diskutierten Rückgang von 9.000 Beschäftigten in der Pflege kann die BA aus den aktuell vorliegenden Daten nicht bestätigen. Zwar war die Zahl der beschäftigten Alten- und Krankenpflegekräfte in den Monaten März bis Juli 2020 minimal gesunken (-0,5 Prozent). Allerdings ist dieser saisonale Rückgang in der Krankenpflege jedes Jahr festzustellen und war überwiegend nicht durch die Pandemie bedingt. Ursache sind etwa endende Ausbildungsverhältnisse und angepasste Stellenbesetzungsprozesse vor den Sommerferien.
Bereits ab August stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten wieder über das Märzniveau. Zudem lagen die Werte fortwährend über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Unsicherheiten des ersten Lockdown im Frühjahr 2020 haben sich in Pflegeberufen vergleichsweise gering ausgewirkt.

Fachkräfte in der Gesundheits- und Altenpflege knapp

Sowohl für Fachkräfte in der Gesundheits- als auch der Altenpflege stellt die BA einen deutlichen Fachkräftemangel fest. Auf aktuell 12.700 gemeldete Stellen für Fachkräfte in der Gesundheitspflege kommen lediglich 5.800 Arbeitslose. In der Altenpflege sind für 12.800 Stellen nur 3.600 Arbeitslose registriert. Dem gegenüber gibt es bei Altenpflegehelfern und Krankenpflegehelfern deutlich mehr Bewerber als Stellen.

Der Fachkräfteengpass ist weiterhin erheblich. Einerseits führen die demografische Entwicklung und der medizinische Fortschritt zu steigendem Bedarf an Pflegepersonal. Andererseits steigt der Anteil der älteren Beschäftigten in der Gesundheitspflege, sodass hier in den kommenden Jahren Fachkräfte ersetzt werden müssen, um Rentenabgänge zu kompensieren. Auf die Altenpflege trifft das weniger zu.

BA fördert Umschulungen und rekrutiert aus anderen Ländern

Seit dem Jahr 2015 hat die BA – unter anderem im Rahmen der „Ausbildungsoffensive Pflege“ – insgesamt 40.000 berufliche Weiterbildungen mit Abschluss in der Altenpflege und 6.000 in der Gesundheitspflege gefördert. Unterstützt wurden dabei sowohl Arbeitslose als auch Beschäftigte.

Die BA hilft zudem dabei, Fachkräfte und Auszubildende für die Pflege im Ausland zu gewinnen. In den letzten vier Jahren wurden knapp 4.600 ausgebildete Fachkräfte und 600 Auszubildende vermittelt. Ein Schwerpunkt bildet das Programm „Triple Win“. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitet die BA u.a. mit den Ländern Bosnien-Herzegowina, den Philippinen und Tunesien zusammen. Die BA setzt hierbei auf faire Migration und arbeitet nur mit Ländern zusammen, in denen es keinen eigenen Mangel an Pflegekräften gibt.

Eine Gesamtübersicht der bisher erschienenen Presseinformationen der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
https://www.arbeitsagentur.de/presse/pr ... ormationen

Quelle: Pressemitteilung vom 07.05.2021
Bundesagentur für Arbeit
Pressestelle
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487
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Jeder Tag sollte in der Praxis zum „Tag der Pflege“ werden

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Jeder Tag sollte in der Praxis zum „Tag der Pflege“ werden

An der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften (GPW) der Westsächsischen Hochschule Zwickau wird das Thema Pflege und die Bedingungen für Pflegende und Patienten mit dem Ziel der Verbesserung von vielen Seiten betrachtet – nicht nur am Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai.

Knapp 350 junge Menschen studieren an der Fakultät GPW der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ). Nicht wenige von ihnen kommen nach einigen Jahren in einem Pflege- oder Gesundheitsberuf zum Entschluss, mit einem Studium auf diesem Gebiet mehr erreichen und verändern zu können. Diese Ziele setzen die Studierenden in Zwickau sehr engagiert um und arbeiten an der Zwickauer Hochschule aktiv an Projekten ihrer Professor*innen mit oder initiieren eigene.

Zwickauer Studierende engagieren sich vielfältig für Verbesserung der Pflege
Beispiele für die Initiativen der letzten Monate sind eine Aktion zur Registrierung von Knochenmarkspendern, ein Hospiz-Projekt oder die Mitwirkung eines Studierenden an der Gesetzgebung für bundeseinheitliche Ausbildungsreglungen für die Berufe Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistenz. Neben dem großen Einsatz der Studierenden sind auch die Professor*innen und Mitarbeitenden zum Beispiel mit dem Pflegekolleg zur Weiterbildung von Pflegekräften am Ball, um die Pflege in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

Dekan geht mit gutem Beispiel voran
Wie seine Kolleg*innen und Studierenden kämpft der Dekan der Fakultät GPW Prof. Dr. Christian Pihl auf vielen Wegen um eine Verbesserung der Bedingungen. Praktisch, indem er Anfang 2021 Pflegeschichten auf der Corona-Station des Chemnitzer Klinikums übernommen hat, vor allem aber wissenschaftlich und durch die Unterstützung verschiedener Projekte.

Herr Prof. Pihl, wie arbeiten Sie, die Studierenden und Lehrenden der Fakultät daran, an der Situation mittelfristig etwas zu verbessern?
(CP) Als Fakultät GPW haben wir den Vorteil, dass wir aufgrund der Größe eine eher familiäre Situation haben und der Austausch zwischen den Lehrenden und den Studierenden sehr gut funktioniert. Die derzeit defizitären Systeme machen uns es relativ einfach, Projekte zu finden, um gemeinsam mit Studierenden Lösungsansätze zu entwickeln. Der Theorie-Praxis-Transfer, der für eine FH konstitutiv ist, funktioniert so ausgesprochen gut und macht auch die Lehre aufgrund der Aktualität attraktiver.

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation der Pflege in Deutschland ein?
(CP) Die Corona-Pandemie hat die strukturellen Probleme des Gesundheits- und Pflegesystem offen zum Vorschein gebracht. Personelle Unterbesetzung und die zahlreiche Abwanderung aus den Pflegeberufen, haben dazu geführt, dass eine Pflege in Würde nicht mehr möglich ist. Dies geht zu Lasten der Pflegekräfte auch aber der Patienten und zu Pflegenden.

Was muss aus Ihrer Sicht passieren, damit die Pflegenden die Anerkennung bekommen, die sie nach Meinung der meisten Menschen verdienen?
(CP) Es muss ein breiter gesellschaftlicher Diskurs geführt werden, um den Pflegenden und Gepflegten tatsächlich mehr Gehör und Wertschätzung zu verschaffen, auf beides mussten sie lange verzichten.
Sicherlich ist bei Wertschätzung zunächst an eine angemessene, tarifliche Bezahlung zu denken, die sich an der Bezahlung von Fachkräften in anderen Branchen orientieren sollte. Auch unter den Pflegenden ist die Gleichbezahlung wichtig. Menschen die die die gleiche Arbeit leisten, sollten auch dasselbe Geld verdienen und nicht den Zufällen schwankender Pflegesatzverhandlungen bzw. Renditeerwartungen von Aktionären entsprechend vergütet werden. Aber das ist nicht alles – in der Vergütung drückt sich ja nur aus, dass personenbezogene Dienstleistungen als weniger wertvoll und „produktiv“ betrachtet werden, als bspw. die Produktion von Maschinen, KFZ oder auch das Umschlagen von Waren. Es sollte ins Bewusstsein rücken, dass die Arbeit mit lebenden (und auch mit sterbenden) Menschen, gesellschaftlich gesehen, (mindestens) genauso wertvoll ist, wie die Produktion von materiellen Gütern.

Sie haben Anfang des Jahres auch mit Ihrem praktischen Einsatz auf der Covid-Station des Klinikum Chemnitz auf die Situation aufmerksam gemacht. Was hat Sie dazu bewogen? Ihre eigenen Berufserfahrungen als Pflegender sind ja schon etwas länger her. Und hat der Einsatz etwas an Ihrer Sicht als Wissenschaftler auf die aktuellen Bedingungen der Pflege geändert?
(CP) Gutes Management bedeutet auch immer eine Vorbildfunktion zu leben oder besser vorzuleben. Ich wollte mit gutem Beispiel vorangehen, um mehr (ehemalige) Pflegekräfte zu ermutigen, in den Krankenhäusern und Pflegeheimen auszuhelfen. Die schwierige gesellschaftliche Situation in der Pandemie verlangt von uns Allen eine besondere Form der Solidarität.
Als Gesundheitsökonom habe ich immer darauf hingewiesen, dass Gesundheit und Pflege keine Marktgüter im herkömmlichen Sinn sind. Rendite und Profitbestrebungen dürfen nicht im Vordergrund stehen. In Zukunft werde ich verstärkt daran arbeiten, gemeinsam mit Pflegekräften Lösungsmodelle zu entwickeln. Deshalb bin ich ja u.a. seit kurzer Zeit bei Instagram aktiv, wo ich bereits einige beruflich Pflegende als Follower gewinnen konnte.

Aktuelle Projekte, die die Pflegenden ideell, aber auch finanziell unterstützen:
https://www.deutschlands-pflegeprofis.de/
Die Nominierung der Station K111 des Klinikums Chemnitz, auf der auch Prof. Dr. Christian Pihl gearbeitet hat, ist Ausdruck seiner Wertschätzung gegenüber dem Kollegium.

https://www.queensilvianursingaward.de/
Aus dem Preis, den die Königin Silvia von Schweden unterstützt, hat sich eine Gruppe Pflegender und Preisträger des Awards in der „Liga der außergewöhnlichen Pflegenden“ formiert, die Pflege in die Schulen bringen, um dort die Attraktivität des Pflegeberufs darzustellen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Interessierte Studierende oder Pflegende, die die LIGA unterstützen möchten, können sich unter https://www.dldap.com melden.

Ausgewählte Studiengänge an der Westsächsischen Hochschule Zwickau:
Bachelorstudiengang Gesundheitsmanagement: https://www.fh-zwickau.de/Gesundheitsmanagement

Bachelorstudiengang Pflegemanagement: https://www.fh-zwickau.de/Pflegemanagement

Masterstudiengang Gesundheitswissenschaften; https://www.fh-zwickau.de/Gesundheitswissenschaften

Masterstudiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften (berufsbegleitend): https://www.fh-zwickau.de/Angewandte_Ge ... enschaften

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christian Pihl
Dekan der Fakultät Gesundheits- und Pflegewissenschaften (GPW)
Westsächsische Hochschule Zwickau
Telefon: 0375 536 3424 oder 017622308539
Christian.Pihl@fh-zwickau.de

Weitere Informationen:
https://www.fh-zwickau.de/Gesundheitsmanagement Infos zum Bachelorstudiengang Gesundheitsmanagement
https://www.fh-zwickau.de/Pflegemanagement Infos zum Bachelorstudiengang Pflegemanagement
https://www.deutschlands-pflegeprofis.de/
https://www.queensilvianursingaward.de/
https://www.dldap.com/

Quelle: Pressemitteilung vom 10.05.2021
Silke Dinger Kommunikation & Marketing
Westsächsische Hochschule Zwickau
https://idw-online.de/de/news768515
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Zum Tag der Pflegenden am 13.05.2021 rasche Pflegereform angemahnt

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Holetschek setzt sich für rasche Pflegereform ein - Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister zum "Internationalen Tag der Pflegenden" am 12. Mai

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hat die Bundesregierung anlässlich des „Internationalen Tags der Pflegenden“ am 12. Mai erneut zu mehr Tempo bei der Pflegereform aufgefordert. Holetschek betonte am Dienstag in München: „Die Leistung der Pflegekräfte im Kampf gegen die Corona-Pandemie verdient allerhöchste Anerkennung, Dank und großen Respekt. Seit weit über einem Jahr haben die Beschäftigten im Pflegebereich durch ihr vorbildliches Engagement erheblich dazu beigetragen, dass so vielen Menschen geholfen werden konnte. Das gilt sowohl für die Fachkräfte in der Langzeitpflege als auch für die Beschäftigen in den Krankenhäusern sowie für die pflegenden Angehörigen. Aber durch Dankesworte lassen sich die Arbeitsbedingungen in der Pflege nicht verbessern. Wir brauchen eine umfassende Reform, die auch den Pflegeberuf attraktiver macht.“

Mitte März hatte Holetschek bereits die Eckpunkte für eine zukunftsfeste Pflegereform vorgelegt. Ziel ist es unter anderem, das Pflegepersonal zu fördern.

Der Minister bekräftigte: „Die Zukunft einer guten Pflege entscheidet sich in der Frage, ob es gelingt, ausreichend gut qualifiziertes Personal zu gewinnen. Die steigenden Ausbildungszahlen belegen, dass viele Menschen den Pflegeberuf als attraktive Chance wahrnehmen. Es gilt aber auch, langfristig gute Jobperspektiven zu schaffen. Deshalb müssen wir überlegen, wo wir Pflegekräften mehr Kompetenzen geben und wie wir den Beruf besser bezahlen können.“

Holetschek erläuterte: „Auf Initiative Bayerns wurden bereits die Grundlagen geschaffen, Tarifvergütungen in den Pflegesätzen verlässlich zu refinanzieren. Es bedarf nun endlich attraktiver und für alle verbindlicher tariflicher Vergütungsstrukturen. Da die Tätigkeit in der Pflege zwangsläufig mit Nacht- und Wochenenddiensten verbunden ist, gleichzeitig aber dem Allgemeinwohl dient, sollen Zuschläge für Überstunden, Wochenendarbeit und Nachtarbeit künftig stärker steuerlich begünstigt werden.“

Um den Pflegeberuf als sektorenübergreifenden Gesundheitsfachberuf zu positionieren und den Beschäftigten attraktive Aufgabengebiete zu öffnen, soll ihnen nach den Plänen Holetscheks im Arbeitsalltag ein Aufgabenspektrum eröffnet werden, das den erworbenen Kompetenzen gerecht wird. Hierzu gehört auch die Möglichkeit der selbständigen Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten (z. B. im Rahmen der Wund- oder Schmerzbehandlung, der Behandlung von Menschen mit Demenz oder der Diabetesbehandlung).

Der Minister fügte hinzu: „Grundständig beruflich ausgebildete Pflegefachpersonen werden auch künftig das Rückgrat der pflegerischen Versorgung sein. Die Zunahme hochkomplexer Pflegesituationen erfordert aber einen steigenden Anteil hochschulisch ausgebildeter Pflegefachpersonen. Deshalb wollen wir primärqualifizierende Pflegestudiengänge ausbauen. Im Pflegeberufegesetz soll zudem ein gesetzlicher Anspruch auf Ausbildungsvergütung für die Absolventen dieser Studiengänge geschaffen werden.“

Ein weiterer Baustein von Holetscheks Vorschlägen für eine Pflegereform ist eine Neuordnung der Leistungen der sozialen Pflegeversicherung. Der Minister erläuterte: „Wir brauchen hier maximale Flexibilität, um die Versicherungsleistungen auf die Bedürfnisse der Menschen zuzuschneiden. Bei langen Pflegeverläufen sollte die Pflegeversicherung zum Beispiel die Kosten nach einer gewissen Zeit voll übernehmen. Zudem könnte bei stationär versorgten Pflegebedürftigen die medizinische Behandlungspflege in voller Höhe übernommen werden. Für diese Ideen werbe ich beim Bund.“

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
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DBfK zum Tag der Pflegenden 2021 - Gesundheitsversorgung mit Zukunft braucht professionelle Pflege

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Gesundheitsversorgung mit Zukunft braucht professionelle Pflege
DBfK zum Tag der Pflegenden 2021


Der internationale Tag der Pflegenden steht in diesem Jahr unter dem Motto „Nurses – a Voice to Lead: Für eine Gesundheitsversorgung mit Zukunft“. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) macht deutlich, dass Deutschland die Expertise der Pflegefachpersonen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem stärker nutzen muss.

„Pflege ist ein toller Beruf mit einer großen Vielfalt an Entwicklungsmöglichkeiten. Seit vielen Jahren würdigt die Welt den Beitrag von Pflegefachpersonen am 12. Mai, dem Geburtstag von Florence Nightingale. Seit über einem Jahr beweisen beruflich Pflegende weltweit tagtäglich, dass sie die tragende Säule in jedem Gesundheitssystem sind. Und seit über einem Jahr werden sie alleingelassen und ihre Forderungen werden ignoriert. Das wird auch bei uns Folgen für die Gesundheitsversorgung haben“, warnt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass nicht noch mehr Kolleginnen und Kollegen den Beruf verlassen, weil sie mit ihren traumatischen Erfahrungen in der Pandemie alleingelassen werden. Hier sind die Arbeitgeber und die Regierungen gefragt. Wir brauchen jetzt leicht zugängliche, psychosoziale Unterstützungsangebote, die voll finanziert werden. Wir müssen aber auch aus den Erfahrungen mit der Pandemie lernen, um die Gesundheitssysteme zukunftsfähig, gerecht und krisenfest aufzustellen. Die Erfahrungen der Pflegefachpersonen sind hier wegweisend“, so Bienstein.

Für den DBfK muss ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem den Pflegefachpersonen eine zentrale Rolle zuweisen. Der Report des International Council of Nurses (ICN) zum Tag der Pflegenden zeigt, dass der Einsatz hochschulisch ausgebildeter Pflegeexpert/innen sich auch in der Pandemie bewährt hat. „Insbesondere in der Primärversorgung können beispielsweise Community Health Nurses die Menschen mit passgenauen Unterstützungs-, Beratungs- und Präventionsangeboten versorgen“, so Bienstein. „Wir sehen international, dass Länder wie beispielsweise Australien, die gut durch die Pandemie gekommen sind, Pflegeexpert/innen fest in den Beratungsgremien verankert haben und diese Expertise nutzen.“

Im Wahljahr 2021 ruft der DBfK nicht nur die beruflich Pflegenden dazu auf, Pflegepolitik zum Wahlkriterium zu machen. „Wer eine gute Gesundheitsversorgung will, braucht gut ausgebildete Pflegefachpersonen in ausreichender Zahl. Viele haben für die Kolleginnen und Kollegen geklatscht und würden auch sicher gern mehr für sie tun: In diesem Jahr ist das möglich, man kann gute Pflegepolitik und damit eine bessere Gesundheitsversorgung wählen“, so Bienstein. „Denn mit besseren Rahmenbedingungen werden wir keine Schwierigkeiten haben, Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen oder zurückzuholen.“

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Die Ignoranz der Bundesregierung verschärft die Pflegekrise

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0342 / 11. Mai 2021
Pressemitteilung von Pia Zimmermann


Die Ignoranz der Bundesregierung verschärft die Pflegekrise

"Vor der Bereitschaft tausender Pflegekräfte, den Beruf zu verlassen, warnt sogar der Pflegebeauftragte der Bundesregierung. Doch statt dass Verbesserungen endlich umgesetzt werden, drohen neue Pläne aus dem Hause Spahn, die sogar die Lage der Beschäftigten noch verschlechtern könnten. Beliebige Tarifverträge und ortsübliche Entlohnung sollen für Pflegeeinrichtungen zur Pflicht werden. Doch könnten sie zum Vehikel werden, um die Lohnspirale weiter nach unten zu drücken. Und das, obwohl die Corona-Pandemie die Belastungen in der Pflege noch einmal massiv erhöht hat - in den Krankenhäusern, in der Altenpflege und nicht zuletzt für die Millionen pflegenden Angehörigen. Das Klatschen ist längst verhallt und das große Schweigen ist wieder da. Die Bundesregierung hat nichts dazugelernt", erklärt Pia Zimmermann, Sprecherin für Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf den Tag der Pflege am 12. Mai. Zimmermann weiter:

"Die Löhne in den Kliniken spiegeln bei weitem nicht das hohe fachliche Niveau der Pflegekräfte - und in der Altenpflege sind die Entgelte sogar noch geringer. Die Arbeitsbedingungen sind in allen Bereichen der Pflege katastrophal. Druck, Hetze und Personalmangel gefährden die Gesundheit der Beschäftigten und die Sicherheit und das Leben der Patienten und der Menschen mit Pflegebedarf.

Dutzende Pflegekräfte haben mir berichtet, dass sie den Beruf spätestens nach der Pandemie verlassen werden - weil sie einfach nicht mehr können. Über die pflegenden Angehörigen wird nicht einmal gesprochen, und die wenigen Versprechen im Koalitionsvertrag wurden verworfen. Dabei liegen für alle Pflegenden gute Konzepte auf dem Tisch: Entlastungsbudget und Rentenplus für pflegende Angehörige, höhere Löhne, Schließung der Gehaltslücke und verbindliche Personalschlüssel in der beruflichen Pflege. Das alles lässt sich mit der Solidarischen Gesundheits- und Pflegeversicherung solide finanzieren. Der Pflegenotstand ist das Resultat falscher Entscheidungen der Bundesregierung."

Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Pressesprecher: Michael Schlick, Tel. 030/227-50016, Mobil 0172/373 13 55 Stellv. Pressesprecher: Jan-Philipp Vatthauer, Tel. 030/227-52801, Mobil 0151/282 02 708 Stellv. Pressesprecherin: Sandy Stachel, Tel. 030/227-52810, Mobil 0151/22 10 28 35 Telefax 030/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de, www.linksfraktion.de
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Internationaler Tag der Pflegenden: Vision für eine Gesundheitsversorgung mit Zukunft gefordert

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (11. Mai 2021, Nr. 18/2021)


Internationaler Tag der Pflegenden: Vision für eine Gesundheitsversorgung mit Zukunft gefordert
Deutscher Pflegerat: Politik muss ihrer Verantwortung gerecht werden


„Nur mit der Stimme und dem Beitrag der Pflegenden kann die Zukunft der pflegerischen Versorgung gestaltet und gesichert werden“, weist der Präsident des Deutschen Pflegerats e.V. (DPR), Franz Wagner, anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai 2021 hin.

„Benötigt wird eine Vision für eine Gesundheitsversorgung mit Zukunft“, führt Wagner weiter aus. Der International Council of Nurses hat bewusst dieses Motto für den diesjährigen Internationalen Tag der Pflegenden gewählt.

„Seit über einem Jahr sind Pflegefachpersonen in allen Sektoren bis an und teilweise über den Rand ihrer Kräfte belastet. Das verdient ungeheuren Respekt. Aber wir werden dafür einen hohen Preis zu bezahlen haben. Dieser ist die Gesundheit der Pflegenden.

Zugleich gedenken wir unserer Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und weltweit, die durch ihre Arbeit an COVID-19 erkrankt und verstorben sind. Es ist die Erinnerung an sie alle, die uns in unserem Auftrag bestärkt, uns für deutliche und nachhaltige Verbesserungen der Arbeit von Pflegefachpersonen einzusetzen.“

Dem Motto des Internationalen Tags der Pflegenden folgend, wird der Deutsche Pflegerat die Zukunft der Gesundheitsversorgung und der Profession Pflege intensiv mitgestalten. „Es ist seit langem bekannt, wo die Probleme liegen und welche Lösungen es hierfür gibt. Was hindert, ist die mangelnde politische Bereitschaft, für tatsächlich nachhaltig wirksame und grundlegende Verbesserungen für die Profession Pflege zu sorgen.

Der Politik fehlt die klare Vision für die Zukunft der Profession Pflege. Nur ansatzweise wurden die Probleme angefasst. Die jetzigen Reformvorschläge zur Pflege sind Stückwerk. Sie ist nicht die große Reform, die benötigt wird, um deutlich zu machen, dass man wirklich eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen will und diese auch finanziell solide absichert. Eine Verbesserung der Personalschlüssel darf dabei nicht von deren Finanzierung oder vom Arbeitsmarkt, wie es jetzt in der vollstationären Pflege geplant ist, abhängig gemacht werden.

Viele gute Chancen zur Verbesserung der Situation der Pflegenden wurden in den letzten beiden Jahrzehnten versäumt umzusetzen. Das hat das Ausmaß der Aufgaben, vor denen die Regierungen im Bund, aber auch in den Ländern nun stehen, dramatisch verschärft.

Jetzt sollen abgespeckte Reformen für den Pflegeberuf und seine Rahmenbedingungen in drei Sitzungswochen im Deutschen Bundestag durchgepaukt werden. Dies bedeutet, dass die nächste Bundesregierung große Aufgabenpakete angehen muss, um die professionelle Pflege und damit die Gesundheitsversorgung zukunftsfähig zu machen.

Denn neben der Verbesserung der Vergütung der Profession Pflege, die der Verantwortung und der Kompetenz der Pflegefachpersonen entspricht, müssen deren Berufs- und Aufgabenprofile im Abgleich mit anderen Gesundheitsprofessionen, insbesondere der der Ärzteschaft, geklärt werden. Auch dies fehlt im aktuellen Gesetzesverfahren weitgehend.“

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05 2021

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Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)


DKG ZUM INTERNATIONALEN TAG DER PFLEGENDEN
18.500 zusätzliche Pflegekräfte in den Kliniken während der Pandemie


Binnen zwölf Monaten von Oktober 2019 bis Oktober 2020 haben Krankenhäuser die Zahl der Pflegekräfte um 18.500 aufgestockt. Dies geht aus einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. „Anders als vielfach berichtet, haben die Kliniken in der Pandemie kein Personal abgebaut, sondern vielmehr deutlich zusätzlich eingestellt. Und dies gegen den allgemeinen Trend am Arbeitsmarkt. Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass es den Kliniken mit dem spürbaren und nachhaltigen Personalaufbau ernst ist. Gerade in der Pandemie ist deutlich geworden, dass ohne Pflegekräfte keine Versorgung möglich ist. Die Pflege schultert die Hauptlast der Patientenversorgung in den Krankenhäusern und hat auch während der Pandemie einen großartigen Einsatz gezeigt. Wir werden unser Ziel, mehr Pflege an das Krankenbett zu bringen, mit großem Engagement weiter verfolgen“, sagt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen zudem, dass die Lohnentwicklung gerade für die Pflegekräfte im Krankenhaus in den vergangenen zehn Jahren positiv war. Die Bruttoverdienste von Fachkräften in Krankenhäusern waren 2020 rund ein Drittel höher als 2010. Und Pflegekräfte im Krankenhaus verdienen auch deutlich mehr als Beschäftigte im produzierenden Gewerbe. Schon seit 2012 ist dies der Fall. 2019 lag das durchschnittliche Bruttogehalt in der Gesamtwirtschaft bei 3.327 Euro, die Fachkräfte in Krankenhäusern hatten aber einen Durchschnittslohn von 3.502 Euro. Im Jahr 2020 war dieser Trend noch stärker, dies aber auch durch Kurzarbeit in vielen Branchen bedingt. „Die Zahlen zeigen eine deutliche Tendenz. Arbeit in der Daseinsvorsorge muss sich lohnen. Wir sind hier wirklich auf dem richtigen Weg. Jetzt heißt es: dranbleiben“, so Gaß.

Trotz des Personalaufbaus im vergangenen Jahr sind weiterhin Pflegestellen in deutschen Krankenhäusern unbesetzt, weil noch nicht genügend Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Der Bedarf nach Pflegenden wird in den kommenden Jahren aufgrund der älter werdenden Bevölkerung noch spürbar steigen. „Die Politik muss die Weichen stellen. Seit eineinhalb Jahren liegt mit einem Pflegepersonalbedarfsbemessungsinstrument – der PPR 2.0 – ein von ver.di, Pflegerat und DKG erarbeitetes Konzept auf den Schreibtischen des Bundesgesundheitsministeriums und wartet auf Bearbeitung. Die DKG begrüßt ausdrücklich, dass die Bundesregierung nun einen Änderungsantrag zum Bundesversorgungsweiterentwicklungsgesetz (BVWG) eingebracht hat, der die Entwicklung eines Personalbemessungsinstruments in der Selbstverwaltung bis 2024 vorsieht. Allerdings ist es unverständlich, dass in der Zwischenzeit die PPR 2.0 nicht zur Überbrückung angewandt wird. Die Pflege braucht jetzt ein starkes Signal aus der Politik, wie sich mittelfristig der Personalbestand in den Kliniken entwickeln soll“, so Gaß.
„Wir selbst müssen alles in unserer Macht stehende tun, um die Zahl der Auszubildenden auch in den kommenden Jahren weiter zu erhöhen. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die Arbeit im Krankenhaus in unserer Gesellschaft ist. Das Interesse der jungen Menschen, die in den kommenden Jahren die Schulen verlassen, ist groß, wir müssen sie dort abholen. Auch neue Standorte für Krankenpflegeschulen gerade in der Fläche sind ein geeignetes Mittel, die Pflege insgesamt zu stärken“, betont der Vorstandsvorsitzende der DKG.

Zudem muss aus Sicht der DKG dringend der Arbeitsalltag der Pflegenden entbürokratisiert werden „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege stellt die Bürokratie eine massive Zusatzbelastung dar. Dass Pflegende ein Drittel ihrer täglichen Arbeitszeit mit Akten statt mit den Patientinnen und Patienten verbringen, ist nicht akzeptabel und verschärft den Personalmangel zusätzlich. Die Kliniken selbst bemühen sich hier durch die Digitalisierung um Entlastung. Wir fordern hier eine deutliche Kurskorrektur im Gesamtsystem. Unsere Beschäftigten bedienen mit ihrer wertvollen Arbeitszeit eine Misstrauens- und Kontrollbürokratie, deren Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis steht. Hier sind Politik und vor allem die Krankenkassen gefragt“, sagt der DKG-Vorstandsvorsitzende.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Deutschland. Sie vertritt die Interessen der 28 Mitglieder - 16 Landesverbände und 12 Spitzenverbände - in der Bundes- und EU-Politik und nimmt ihr gesetzlich übertragene Aufgaben wahr. Die 1.914 Krankenhäuser versorgen jährlich 21 Millionen stationäre Patienten und rund 20 Millionen ambulante Behandlungsfälle mit 1,3 Millionen Mitarbeitern. Bei 97 Milliarden Euro Jahresumsatz in deutschen Krankenhäusern handelt die DKG für einen maßgeblichen Wirtschaftsfaktor im Gesundheitswesen.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) spricht in einer Presseinfo vom 11.05.2021 von zusätzlichen 18.500 zusätzlichen "Pflegekräften" in der Pandemie. Anscheinend ist diese Mitteilung ein aktueller Beleg dafür, was man mit Zahlen alles anstellen kann. Es wird offensichtlich so einiges vermengt und günstiger dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. Es gab in der Tat eine Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 07.05.2021, die aussagt, dass die Zahl der Beschäftigen in der Alten- und Gesundheitspflege gestiegen ist. Gleichzeitig wird auch aber verdeutlicht, dass der Mangel an Fachkräften, also auch Pflegefachkräfte, erheblich ist. Folgerichtig wird sich die jetzt angesprochene Stellenvermehrung vornehmlich auf Hilfskräfte beschränken. Man sieht daran, was man mit "Zahlen" alles so anstellen kann. Selbst wenn es eine Personalvermehrung in der Pflege gegeben haben sollte, ist der Personalbedarf weiterhin erheblich. Allein in der Altenpflege hält das Rothgang-Gutachten, das 2020 vorgestellt wurde, ein Stellenplus von rd. 36% für erforderlich. Wer also jetzt beschwichtigend von einer Stellenvermehrung schwärmt, sollte daran erinnert werden, dass die Personalbemessungssysteme, auf die jetzt abgestellt wird, völlig unzureichend sind und dringend, und zwar im gesamten Gesundheits- und Pflegesystem, einer deutlichen Aufstockung bedürfen. - Werner Schell
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Arbeitsbedingungen in der Pflege jetzt verbessern!

Beitrag von WernerSchell »

BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.


Arbeitsbedingungen in der Pflege jetzt verbessern!
BAGSO-Vorsitzender Franz Müntefering zum Tag der Pflege


Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2021 fordert die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, schnellstmöglich die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Dazu zählen angemessene Löhne auf der Grundlage eines allgemeinverbindlichen Tarifvertrags und bessere Personal-schlüssel. Die BAGSO unterstützt deshalb das Vorhaben der Bundesregierung, noch in dieser Legislaturperiode ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Mehrkosten nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen gehen.
„Die Leistungen, die während der Corona-Krise von den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern in der Pflege in Heimen und ambulant erbracht wurden, können nicht hoch genug gewürdigt werden“, so der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefering. „Einmal mehr hat sich gezeigt, dass eine gute pflegerische Versorgung nur mit aus-reichendem und qualifiziertem Pflegepersonal gewährleistet werden kann.“
Die BAGSO appelliert an die politisch Verantwortlichen, über das aktuelle Gesetzesvorhaben hinaus eine umfassende Reform der Pflegeversicherung auf den Weg zu bringen. Sie ist dringend notwendig, um die Kosten der pflegerischen Versorgung einer älter werdenden Bevölkerung auf eine stabile und sozialverträgli-che Finanzierungsgrundlage zu stellen

Über die BAGSO
Die BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland. Sie setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein. In der BAGSO sind rund 120 Vereine und Verbände der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, die von älteren Menschen getragen werden oder die sich für die Belange Älterer engagieren.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Barbara Stupp
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