Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05 2021

Pflegespezifische Themen; z.B. Delegation, Pflegedokumentation, Pflegefehler und Haftung, Berufsrecht der Pflegeberufe
WernerSchell
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Pionierarbeit für die Pflege in Deutschland - Am 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflege: BIBB startet Pflege-Panel

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Pionierarbeit für die Pflege in Deutschland - Am 12. Mai ist Internationaler Tag der Pflege: BIBB startet Pflege-Panel


Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) veröffentlicht aus Anlass des morgigen Internationalen Tags der Pflege erste Erhebungen zur Stimmungslage in den neuen Pflegeausbildungen nach Pflegeberufegesetz (PflBG).

Zur Entwicklung der Pflegeausbildung in Deutschland werden künftig durch das neue BIBB-Pflege-Panel kontinuierlich Daten erhoben. Grundlage ist § 60 Absatz 6 der Pflegeberufe-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung (PflAPrV), wonach das BIBB dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) einmal jährlich im Rahmen eines Monitorings zur Umsetzung der beruflichen und der hochschulischen Ausbildung in der Pflege Bericht erstattet.

Erste Befragungen im Rahmen des Panelaufbaus zeigen, wie attraktiv die neuen Pflegeausbildungen sind: mehr als acht von zehn befragten Personen (83,6 Prozent) attestieren der neuen Pflegeausbildung eine größere Flexibilität im späteren Berufsleben. Knapp 58 Prozent glauben an eine Verbesserung der internationalen Anschlussfähigkeit und rund 64 Prozent bescheinigen eine steigende Professionalisierung des Berufsbereichs. Dass die neuen Pflegeausbildungen die Attraktivität des Pflegeberufes deutlich steigern, bestätigen ebenfalls fast 57 Prozent.

Zum Aufbau des Pflege-Panels wurden vom BIBB in Zusammenarbeit mit dem Umfragezentrum Bonn Träger der praktischen Ausbildung, Pflegeschulen und Hochschulen mit primärqualifizierendem Pflegestudium kontaktiert. Dabei zeigten die dort für die Pflegeausbildung verantwortlichen Personen eine außergewöhnlich hohe Bereitschaft, sich langfristig am BIBB-Pflege-Panel zu beteiligen und damit die weitere Entwicklung der Pflegeausbildung und des Pflegeberufs zu unterstützen. Insgesamt werden rund 6.800 Personen an den regelmäßigen repräsentativen Befragungen teilnehmen – darunter Pflegedirektoren/-direktorinnen, Pflegedienstleiter/-innen, Schulleiter/-innen, Studiengangleiter/-innen und Studiengangkoordinatoren und -koordinatorinnen. Ab dem Jahr 2022 wird das BIBB jährliche Erhebungswellen über die Pflegeausbildung in Deutschland nach dem Pflegeberufegesetz (PflBG) durchführen.

Mehr Informationen im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/de/127032.php

Ansprechpartnerinnen im BIBB:
Dr. Lena Dorin, lena.dorin@bibb.de
Dr. Miriam Peters, miriam.peters@bibb.de

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Andreas Pieper Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)
https://idw-online.de/de/news768598
WernerSchell
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Die Pflege steht auf: Am 12.05. ist der internationale Tag der Pflegenden

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Die Pflege steht auf: Am 12.05. ist der internationale Tag der Pflegenden

Am 12.05. ist der internationale Tag der Pflegenden. Seit Jahrzehnten spitzt sich die prekäre Situation der Pflege immer weiter zu. Um endlich die Politik zum Handeln zu bewegen, finden in ganz Deutschland anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden Demonstrationen statt. Um das Gesundheitssystem nicht noch mehr zu belasten, wird es allerdings keine große zentrale Veranstaltung geben. In Berlin finden am 12. Mai viele dezentrale, bunte und kreative Aktionen von verschiedenen Pflegebündnissen statt, die gemeinsam für die Pflege aufstehen. Verbunden und zusammengeführt werden diese durch einen "Walk of Care".

Jahrzehnte der verfehlten Gesundheitspolitik
Seit 5 Jahren findet am 12.05. eine große Pflegedemonstration in Berlin statt, der „Walk of Care“. Doch unsere Stimmen wurden bisher nicht gehört und die Politik hat nicht gehandelt. Im Jahr 2021 steht die Pflege so prekär da wie noch nie. Gerade jetzt wäre politisches Handeln gefragt, um die nächste Krise im Gesundheitswesen abzuwenden: uns droht auch nach Corona eine völlige Überlastung des Gesundheitssystems aufgrund von Personalmangel in der Pflege.

„Seit Jahrzehnten spitzt sich der Personalmangel in der Pflege immer weiter zu. Seit Jahrzehnten hält die Politik an einem gesundheitspolitischen Kurs fest, der die prekäre Situation in der Pflege nicht bessert, sondern immer weiter verschlimmert hat“, sagt Lydia Große, Auszubildende der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Mitglied beim Walk of Care. „Wir sind sehenden Auges auf den Pflegenotstand in Deutschland zugesteuert und haben die Warnungen der Pflegenden ignoriert. Doch die Politik darf nicht länger wegschauen. Im Superwahljahr können wir nicht schweigen. Wir Pflegenden müssen unsere Stimme gemeinsam erheben“, so Große.

Viele dezentrale Aktionen
Obwohl ein großer Protest mit vielen Menschen angebracht wäre, ist eine große gemeinsame Aktion aufgrund der Pandemie nicht vertretbar. Deshalb wird es verschiedene Aktionen von vielen gesundheitspolitischen Gruppen, Bündnissen, Verbänden und Gewerkschaften geben. Ein Demonstrationszug, der auf 75 Personen begrenzt ist, wird mit fünf Krankenhausbetten durch Berlin ziehen und die verschiedenen dezentralen Aktionen besuchen und so miteinander verbinden. Zumindest symbolisch zusammenstehen ist gerade in diesem Jahr besonders wichtig. Wir starten um 10 Uhr vor dem Reichstagsgebäude und ziehen dann zu verschiedenen Stationen durch die Stadt. Ein Routenplan mit Uhrzeiten ist im Anhang beigefügt.

Eine etwas größere, aber stehende Aktion mit etwa 200 Teilnehmenden wird um 17:30 am Alexanderplatz den Abschluss des Tages bilden.
Wer wir sind
In Berlin sind am 12. Mai mit dabei (eine ausführlichere Beschreibung der Gruppen im Anhang):
• Der Walk of Care ist eine Gruppe von Pflegenden und weiteren Gesundheitsberufler*innen, Auszubildenden und politisch Interessierten. Seit 2017 veranstalten wir jedes Jahr am 12.05. unsere Walk of Care Demonstration. (www.walkofcare.org)
• Die Bundespflegekammer ist die Bundesvereinigung der Landespflegekammern. (https://bundespflegekammer.de/startseite.html)
• In der AG Junge Pflege des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Nordost e.V. engagieren sich Auszubildende, Studierende und Berufseinsteiger*innen für bessere Bedingungen und die Professionalisierung des Pflegeberufs. (https://www.junge-pflege.de/nordost/)
• Bunte Kittel vereint die Stimmen von Angestellten aller Berufsgruppen aus dem Krankenhaus. Durch bunten und kreativen Protest fordern wir einen Wandel hin zu einem menschlicheren Gesundheitssystem. (https://www.bunte-kittel.de/)
• Hände weg vom Wedding ist eine linke Stadtteilorganisation im Norden Berlins, die sich seit fast 10 Jahren gegen den Ausverkauf der Stadt und soziale Missstände in unserem Kiez wehrt. (https://www.unverwertbar.org/)
• Der Landesverband Berlin der Lehrenden für Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) ist ein freiwilliger Zusammenschluss und eingetragener Verein von Schulen und Personen zum Zwecke der Förderung der gesundheits- und sozialpflegerischen Berufe. (https://www.blgsev.de/)
• Die Grüne Jugend ist die Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen. (http://www.gj-berlin.de)
• Die Jusos Berlin sind die Jugendorganisation der SPD. (http://www.jusos.berlin/)
• Die Linksjugend Solid ist die Jugendorganisation der Partei Die Linke.(https://www.linksjugend-solid.de/)
• Das Theater X ist ein selbstorganisiertes Community Theater von und für junge Menschen aus Moabit, das Kunst als kulturellen Widerstand versteht, ganz nach dem Motto: Bewegung ins Theater und Theater in die Bewegung. (https://www.theater-x.com/)
• Das Berliner Bündnis Gesundheit statt Profite ist Teil des bundesweiten Bündnisses Krankenhaus statt Fabrik. Ziel unseres Engagements ist ein Gesundheitssystem, bei der die Gesundheit anstelle von Profiten im Fokus steht. (https://gesundheitohneprofite.noblogs.org/)
• Platz für Sorge ist eine bundesweite Aktion verschiedener Gruppen und Einzelpersonen. Wir sind alle Menschen, die auf Sorgearbeit angewiesen sind und Menschen, die Sorgearbeit leisten. Wir wollen einen Systemwandel, in dem Care im Zentrum steht. Wir fordern mehr Platz für Sorge! (http://carerevolution.org/aktuelles/car ... uer-sorge/)
Unsere Forderungen:
• Wir fordern mehr Personal durch eine gesetzliche Personalbemessung in allen Settings auf Basis des Pflegebedarfs.
• Wir fordern eine bedarfsgerechte Finanzierung im Gesundheitssystem ohne Profitlogik. Das bedeutet konkret eine Abschaffung der DRGs, eine Pflegevollversicherung und eine stärkere finanzielle Anerkennung pflegender Angehöriger.
• Wir fordern eine angemessene Bezahlung der Pflege- und Sorgearbeit, sowie eine tarifliche Bindung aller Beschäftigten.
• Wir fordern eine Fort- und Weiterbildungsordnung.
• Wir fordern bessere Ausbildungsbedingungen.
• Wir fordern politische Mitbestimmung aller Gesundheitsberufe.

Walk of Care in ganz Deutschland
Nicht nur in Berlin, auch in Halle, Aachen, Stuttgart, Dresden, Rostock und Bremen wird es Walk of Care Demonstrationen oder ähnliche Aktionen geben. Gemeinsam zeigen wir, was Pflege alles ist, und machen uns zugleich für notwendige Veränderungen stark.
Statements zum internationalen Tag der Pflegenden

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Pressekontakt:
Walk of Care
Valentin Herfurth
kontakt@walkofcare.org
Telefon: 0151-556 689 44
Website: www.walkofcare.org
Instagram: www.instagram.com/walkofcare/
Twitter: www.twitter.com/walkofcare1/
Facebook: www.facebook.com/PflegeKultur/
Adresse:
Klausenerplatz 8
14059Berlin



Attachments
Route für den internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021 in Berlin > https://cache.pressmailing.net/content/ ... 0c94/Route 12. Mai.pdf
Statements zum internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021 > https://cache.pressmailing.net/content/ ... Statements zum Inter~ der Pflegenden.pdf
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Studie zur Arbeitszufriedenheit in der Pflege: „Warnsignal für alle Beteiligten“

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Studie zur Arbeitszufriedenheit in der Pflege: „Warnsignal für alle Beteiligten“

Deutschlandweit mangelt es an Pflegefachpersonen. Um eine ausreichende pflegerische Versorgung zu gewährleisten, wird es jetzt und in Zukunft darauf ankommen, qualifizierte Pflegefachpersonen zu gewinnen und langfristig im Beruf zu halten. Doch wie ist es um die Arbeitszufriedenheit von Pflegefachpersonen bestellt? Was hält sie im Beruf? Was könnte sie motivieren, nach einer Pause wieder einzusteigen? Eine von der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein initiierte und vom Forschungsnetzwerk Gesundheit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen umgesetzte Studie liefert nun richtungsweisende Ergebnisse – für Schleswig-Holstein, aber auch für das Bundesgebiet insgesamt.

Der Pflegenotstand in Deutschland ist ein viel diskutiertes Thema – und das nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Zahlreiche Studien bestätigen, dass ein Mangel an Pflegefachpersonen nicht nur die Versorgung, sondern auch die Sicherheit von Patient*innen, Bewohner*innen und Klient*innen gefährdet. Ein besonderes Anliegen der Politik sowie aller Akteure im Gesundheitswesen ist es deshalb, Strategien zu entwickeln, um Pflegefachpersonen zu gewinnen, zu halten und ihren Verbleib im Beruf zu sichern.

Studie beleuchtet aktuelle Arbeitszufriedenheit der Pflegenden in Schleswig-Holstein:

Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein hatte dazu das Forschungsprojekt „Berufsverbleib und Wiedereinstieg von Pflegefachpersonen in Schleswig-Holstein“ initiiert, das teilweise vom Sozialministerium finanziell gefördert wurde. Der Abschlussbericht der Online-Befragung zur Arbeitszufriedenheit und zum Berufsverbleib von Pflegefachpersonen liegt nun vor. Rund 2.500 Personen haben daran teilgenommen, 1.883 Datensätze konnten ausgewertet werden. Die Studienteilnehmer*innen sind durchschnittlich etwa 45 Jahre, sie verfügen im Schnitt über 23 Jahre Berufserfahrung in der Pflege, 77 % sind Frauen.

Die Auswertung der Daten zeigt eine überwiegende Zufriedenheit mit der pflegerischen Tätigkeit, den Teamkolleg*innen und den direkten Vorgesetzten. Mehrheitlich gefällt den Pflegefachpersonen ihr Beruf, sie üben die professionelle Pflege gerne aus. Allerdings sind die befragten Pflegefachpersonen eher unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen, ihrem Gehalt sowie mit Organisation und Leitung der Einrichtungen, in denen sie tätig sind. Dabei haben weder die Dauer der Berufstätigkeit noch der Beschäftigungsumfang einen Einfluss auf das Ausmaß der Arbeitszufriedenheit.

Bei der Online-Befragung nutzte eine überraschend hohe Anzahl der Teilnehmenden die optionalen Freitextfelder – zusammen mit der Ausführlichkeit der Eintragungen ein Indikator für einen hohen Mitteilungsbedarf der Pflegefachpersonen. Vielfach finden sich Hinweise, dass hierfür der Leidensdruck unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen, die Gefährdung der Gesundheit, das belastete Berufsethos verbunden mit der fehlenden Wertschätzung den Ausschlag geben. Die monetäre Entlohnung wird als zu niedrig angesehen, die Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung entsprechen nicht den Wünschen der Teilnehmenden. Einige tragen sich gar mit dem Gedanken, aus dem Pflegeberuf auszusteigen.

In Politikkreisen wird immer wieder die „Stille Reserve“ diskutiert. Dies meint, neben dem Wiedereinstieg, die Erhöhung des Stellenumfangs von Pflegefachpersonen in Teilzeit. Einer solchen Erhöhung ihrer Arbeitszeit stehen die teilnehmenden Teilzeitbeschäftigten mehrheitlich ablehnend gegenüber, die anderen könnten sich dies nur in Verbindung mit einen deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen vorstellen.

Hoher Leidensdruck der Pflegefachpersonen offenbart dringenden Handlungsbedarf:

Die Studie liefert erstmals für Schleswig-Holstein eine belastbare Datengrundlage und schafft Transparenz, was die Pflegefachpersonen aktuell bewegt. „Die Studie offenbart gleichzeitig hoffungsvolle Potenziale wie erschreckende Szenarien“, resümiert Studienleiterin Andrea Kuhn vom Forschungsnetzwerk Gesundheit. „Pflegefachpersonen haben uns über die Befragung mitgeteilt, dass sie sich mit dem Gedanken tragen, aus dem Pflegeberuf auszusteigen und jungen Menschen von einer Pflegeausbildung abraten. Auch wenn das in Einzelfällen nachvollziehbar ist, ist das eine gefährliche Entwicklung.“ Denn fehlender Nachwuchs bedeute eine höhere Belastung für die Aktiven.
„Speziell vor dem Hintergrund, dass etwa 40 Prozent der Pflegefachpersonen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren in den Ruhestand gehen werden, zeigt sich, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Die Studie ist hier ein Warnsignal für alle Beteiligten“, so Kuhn.

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass der Heilberuf Pflege an sich Freude bereitet. Der direkte Kontakt zu Menschen mit Pflegebedarf erzeugt hohe Zufriedenheitswerte bei den Pflegefachpersonen. „Die Studie bietet uns wichtige Stellschrauben – z.B. Arbeitsbedingungen und Bezahlung –, um den Verbleib der Pflegefachpersonen zu fördern und den drohenden vorzeitigen Ausstieg von hochqualifizierten und erfahrenen Pflegefachpersonen abzuwenden“, zeigt sich Kuhn überzeugt: „Die Ergebnisse der Studie können als Grundstein zur Entwicklung von nachhaltigen Konzepten dienen, die den Wiedereinstieg von Pflegefachpersonen und die Erhöhung der Arbeitszeit fördern und vor allem den Verbleib im Heilberuf Pflege langfristig sichert.“

Dabei seien die Ergebnisse über Schleswig-Holstein hinaus relevant und ließen sich auch auf andere Bundesländer übertragen, so Kuhn. Die in der Studie artikulierte Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und dem Gehalt betone einmal mehr die Dringlichkeit zur Verbesserung von Rahmenbedingen für die Pflege. „Zentral steht die gesellschaftliche Wertschätzung der Profession. Die Verantwortung des Heilberufs Pflege muss sich auch in flächendeckende Tarifverträge ausdrücken. Darüber hinaus beweist das Vorgehen eindrücklich, dass Pflegekammern in Deutschland als berufsständige Organisationen sehr wohl Einfluss auf die Verbesserung der Situation im Heilberuf Pflege auf Landes- und Bundesebene nehmen“, betont Kuhn.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Forschungsnetzwerk Gesundheit
Andrea Kuhn – Projektleitung
E-Mail: andrea.kuhn@hwg-lu.de
Tel.: +49 621 5203 244

Weitere Informationen:
http://Nähere Infos zur Studie unter: https://forschungsnetzwerk-gesundheit.h ... chpersonen

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Elena Wassmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
https://idw-online.de/de/news768611
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Eine historische Chance zur Verbesserung der Pflege nicht verpassen!

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Eine historische Chance zur Verbesserung der Pflege nicht verpassen!
Diakonie-Mitarbeitende fragen Politikerinnen und Politiker


Berlin, 11. Mai 2021 - Wie können die Arbeitsbedingungen in der Pflege schnell und nachhaltig verbessert werden? Zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai und mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl wollten es diakonische Pflegekräfte wissen: Mitarbeitende der Diakonie haben Gesundheitspolitikerinnen und -politiker mit ihren wichtigsten Fragen konfrontiert. Die Social-Media- Aktion "Pflege fragt, Politik antwortet." von Diakonie Deutschland und dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege e.V. (DEVAP) wird bundesweit von diakonischen Landesverbänden und Einrichtungen umgesetzt und bis zur Bundestagswahl fortgeführt.

"Wann werden Pflegekräfte endlich mehr Zeit für die pflegebedürftigen Menschen haben? Wie kann die Arbeit in der Pflege attraktiver und wie können mehr Pflegekräfte gewonnen werden? Was wird zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege getan? Nach dem Applaus für die Pflege im Bundestag warten die Pflegekräfte und die zahlreichen diakonischen Pflegeeinrichtungen nach wir vor auf Antworten und vor allen Dingen auf konkrete und nachhaltige Maßnahmen.
Deshalb war es uns wichtig, die Pflegekräfte selbst zu Wort kommen zu lassen.
Sie haben ihre Fragen direkt an die Politik gerichtet", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

"Seit Jahren kündigt die Regierung eine Reform der Pflege an - zum Ende der Wahlperiode liegen lediglich Bruchstücke vor. Die vorgesehenen Änderungen sind völlig unzureichend und werden der Bedeutung der Pflege - die sich gerade in der Pandemie gezeigt hat - nicht gerecht. Das ist eine herbe Enttäuschung für Pflegekräfte und Einrichtungen. Auch pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige werden enttäuscht. Denn ihre Eigenanteile werden weiter unkalkulierbar steigen."

Wilfried Wesemann, Vorstandsvorsitzender des DEVAP, ergänzt: "Es wurde die historische Chance verpasst, eine mutige und umfassende Pflegereform umzusetzen.
Die Pflegekräfte sind eine der wichtigsten Stützen bei der Überwindung der Pandemie. Sie waren über Monate oft die einzigen Bezugspersonen für die pflegebedürftigen Menschen in den Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege. Die Pflegenden haben Einsamkeit überwunden, für Sicherheit gesorgt, Digitalisierung befördert und das alles in ihre professionelle Pflegearbeit integriert. Sie haben neben Applaus und einmaligen Prämien eine Entlastung bei ihrer schweren Arbeit und echte Anerkennung verdient.

Pflege darf aber kein Wahlkampfthema sein, sondern bedarf einer langfristigen, legislaturübergreifenden Reform. ´Teilreförmchen´ machen das Pflegesystem nur instabiler."

Die Diakonie Deutschland und der DEVAP setzen sich seit Jahren vor allem für einen besseren Personalschlüssel und die Festschreibung der Eigenanteile ein. Es braucht in den Einrichtungen und in der ambulanten Pflege mehr Mitarbeitende, um die Versorgung der pflegebedürftigen Menschen zu verbessern.

Das darf allerdings nicht dazu führen, dass die Pflegebedürftigen die finanziellen Lasten zusätzlich tragen müssen. Deshalb ist neben der Strukturreform auch eine Finanzreform der Pflegeversicherung dringend notwendig.


"Wir fordern die Bundesregierung auf, sich schnellstmöglich für eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Pflege stark zu machen und die Festschreibung des pflegebedingten Eigenanteils gesetzlich zu verankern", so Loheide und Wesemann abschließend.

Mehr Informationen unter https://www.diakonie.de/waehlt-pflege

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung vom 11.05.2021
Kontakt:
Pressestelle Diakonie Deutschland,
Telefon 030 65211-1780
pressestelle@diakonie.de
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Zum Internationalen Tag der Pflege: Gesellschaftliche Anerkennung für pflegende Angehörige

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Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz

Zum Internationalen Tag der Pflege: Gesellschaftliche Anerkennung für pflegende Angehörige


Berlin, 12. Mai 2021. Nicht erst seit Pandemiebeginn leisten Pflegende Angehörige als „größter Pflegedienst der Nation“ eine unersetzliche Arbeit für rund 2,5 Millionen Pflegebedürfte in Deutschland. Am 12. Mai, dem Tag der Pflege, sollen daher nicht nur die professionellen Pflegekräfte sondern auch ihre Leistung in besonderer Weise gewürdigt werden. Neben gesellschaftlicher Anerkennung bedeutet das aber auch eine gesicherte finanzielle Unterstützung.

Die informelle Pflege, also Pflege durch Angehörige, Freunde oder Nachbarn, macht in Deutschland den größten Teil der Versorgung von Pflegebedürftigen aus. Etwa Dreiviertel aller Pflegebedürftigen wird zu Hause von Angehörigen betreut, dies gilt auch für die rund 60 Prozent der Demenzerkrankten. Diese Unterstützung erfolgt in der Regel durch eine einzige Hauptpflegeperson, häufig rund um die Uhr. Durch den Pandemie bedingten Ausfall von Tagespflegen und Betreuungsgruppen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie Physio- oder Ergotherapien waren pflegende Angehörige im vergangenen Jahr auf sich alleine gestellt.

„Mehr denn je sehen wir, wie wichtig pflegende Angehörige, ebenso wie beruflich Pflegende, für unser Gesundheitssystem sind“, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. „Sie verdienen daher nicht nur unsere Wertschätzung sondern auch Unterstützung auf allen Ebenen. Neben erheblichen körperlichen und seelischen Belastungen sowie persönlichen Einschränkungen müssen sie zwangsläufig auch finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Ein großer Anteil der pflegenden Angehörigen in Deutschland ist berufstätig oder gibt die Berufstätigkeit wegen einer Pflegesituation auf. Gesellschaftliche Anerkennung bedeutet daher auch, diese Gruppe finanziell zu stärken, beispielsweise durch Lohnersatzleistungen und der Anrechnung von pflegerischen Tätigkeiten auf ihre Rente. Eine positive Entwicklung braucht es langfristig und unabhängig von dieser Pandemie.“

Häusliche Versorgung muss verbessert werden
Ob noch vor der anstehenden Bundestagswahl eine Pflegereform per Gesetz verankert wird, die den pflegenden Angehörigen Entlastung bringt, ist unklar. Für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft steht jedoch außer Frage, dass die häusliche Pflegeversorgung an Unterstützung gewinnen muss. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geplanten Kürzungen bei den Leistungen für die Tagespflege und der Verhinderungspflege sind nicht akzeptabel.

Bereits im November 2020 hat sich die Deutsche Alzheimer Gesellschaft mit einem Schreiben an den Bundesgesundheitsminister gewandt und zu seinen geplanten Änderungen kritisch Stellung genommen. Dieser Stellungnahme wurde im März 2021 von der DalZG noch einmal Nachdruck verliehen.

Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz. Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von mehr als 130 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.05.2021
Kontakt
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Susanna Saxl, Nora Landmann
Friedrichstraße 236, 10969 Berlin
Tel.: 030 - 259 37 95 0
Fax: 030 - 259 37 95 29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de
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Pflegebündnis fordert gesetzliches Mindestgehalt von 4.000 Euro für Pflegefachpersonen

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PRESSEMELDUNG
Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen:
Berlin (12. Mai 2021, Nr. 19/2021)


Pflegebündnis fordert gesetzliches Mindestgehalt von 4.000 Euro für Pflegefachpersonen
Offener Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn


In einem „Offenen Brief“ hat sich heute ein Verbändebündnis aus der Pflege an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt. Gefordert wird ein gesetzliches Mindestgehalt von 4.000 Euro für Pflegefachpersonen.

Nachfolgend finden Sie einige Auszüge aus dem Offenen Brief:

„Die Pandemie zeigt uns allen schonungslos, wie es um die Pflege in Deutschland bestellt ist. Wenn Sie jetzt nicht handeln, werden wir morgen in Deutschland keine angemessene pflegerische Versorgung mehr sichern können“.

„Zu lange wurde der Pflegeberuf durch keine oder falsche politische Entscheidungen zerstört und kaputtgespart. Zu lange wurde der unheilvollen Tarifentwicklung, die sich weit unter dem notwendigen Niveau befindet, zugeschaut. Zu lange wurde dieses auch durch politische Entscheidungen befördert, in dem die Refinanzierung eines auskömmlichen Gehaltes für Pflegefachpersonen unmöglich gemacht wurde.“

„Einer der wichtigsten Schlüsselstellen für die Attraktivität von Berufen ist und bleibt das Gehaltsniveau.“

„Wir fordern Sie auf, als ersten Schritt folgende Punkte zeitnah voranzubringen bzw. umzusetzen:

1. Die Festlegung eines gesetzlichen Mindesteinstiegsgehaltes für Pflegefachpersonen von 4.000 Euro brutto.
2. Eine sofortige Reform aller notwendigen Gesetze und Verordnungen, die in der Refinanzierung diesem notwendigen Schritt entgegenstehen.
3. Eine sofortige Reform aller notwendigen Gesetze und Verordnungen, die eine Verschiebung dieser notwendigen finanziellen Anstrengungen zu Lasten von Angehörigen, Pflegebedürftigen oder Patienten bedeuten würde.“

„Die Verantwortung für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung der Bevölkerung liegt in Ihren Händen.“

Den Offenen Brief unterzeichnet haben folgende Organisationen:

- Pflege in Bewegung e.V.
- Bundespflegekammer
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Bundesverband e.V. (DBfK)
- Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
- Pflegebündnis Mittelbaden e.V.

Der Offene Brief liegt der Anlage bei. Er geht unter anderem auch an die Pflegepolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen sowie an den Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung.

Ansprechpartner:
Dr. h.c. Franz Wagner
Präsident des Deutschen Pflegerats

Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Telefon: (0 30) 398 77 303
Telefax: (0 30) 398 77 304
E-Mail: presse@deutscher-pflegerat.de
Internet: www.deutscher-pflegerat.de

Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 16 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsident des Deutschen Pflegerats ist Dr. h.c. Franz Wagner. Vize-Präsidentinnen sind Irene Maier und Christine Vogler.

Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).
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Jetzt handeln, damit pflegerische Versorgung auch morgen noch sicher ist

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Jetzt handeln, damit pflegerische Versorgung auch morgen noch sicher ist

Zum Tag der Pflegenden haben der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK), der Deutsche Pflegerat (DPR), die Bundespflegekammer und das Pflegebündnis Mittelbaden auf Initiative des Vereins Pflege in Bewegung e. V. einen offenen Brief an Gesundheitsminister Spahn gerichtet. Die Forderung: Jetzt ein Einstiegsgrundgehalt von 4.000 Euro brutto für Pflegefachpersonen festsetzen, damit die pflegerische Versorgung auch in Zukunft sichergestellt werden kann.

„Wir fordern Gesundheitsminister Spahn gemeinsam auf, jetzt spürbare Verbesserungen für die Pflegefachpersonen auf den Weg zu bringen, da die pflegerische Versorgung in unserem Land sonst zukünftig nicht zu halten ist“, erläutert DBfK-Präsidentin Christel Bienstein den Vorstoß der Initiative.

„In der Pandemie ist nun wirklich allen deutlich vor Augen geführt worden, was Pflege bewirkt und was passiert, wenn keine ausreichende pflegerische Versorgung mehr möglich ist. Wir müssen dringend mehr gut ausgebildete Pflegefachpersonen gewinnen, damit die Personalsituation in allen pflegerischen Settings endlich besser wird. Eine wissenschaftlich gestützte Personalbemessung ist dafür unabdingbar. Wenn man aber den damit festgestellten Mangel beheben will, müssen die Rahmenbedingungen für diesen anspruchsvollen Beruf verbessert werden. Ein Gehalt, das konkurrenzfähig ist und sich an Qualifikation, Können, Wissen, Verantwortung, psychischer und physischer Belastung orientiert, ist dafür unabdingbar“, so Bienstein weiter. Die Unterzeichner/innen beziehen sich auf Untersuchungen der Duisburger Soziologin Prof. Ute Klammer, der zufolge die beruflichen Anforderungen an Pflegefachpersonen mit denen an Ingenieur/innen vergleichbar seien.

In dem Brief werden neben dem Einstiegsgrundgehalt von 4.000 Euro auch Reformen der Gesetze gefordert, die einer Refinanzierung der Gehaltkosten entgegenstehen. Außerdem fordert das Bündnis, dass die Kosten nicht zulasten derjenigen gehen darf, die Pflegebedarf haben. „Die Zukunft unserer Gesundheitsversorgung steht und fällt mit den Berufsbedingungen für die größte Berufsgruppe in unserem Gesundheitssystem“, mahnt Bienstein. „Wenn wir weiterhin Pflegefachpersonen verlieren, ihre berechtigten Forderungen ignorieren, ihre Expertise nicht nutzen und ausbauen, sieht die Zukunft der Gesundheitsversorgung alles andere als rosig aus. Die Erhöhung der Gehälter ist dabei ein notwendiger Schritt und sie darf nicht zu einer noch stärkeren finanziellen Belastung der Menschen mit Pflegebedarf führen, sondern muss solidarisch finanziert werden.“

Quelle: Pressemitteilung vom 12.05.2021
Anja Kathrin Hild | Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e. V.
hild@dbfk.de | www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157- 30 | Fax 030-219157-77
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Tag der Pflege = Tag der Pandemieprävention

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Pressemitteilung vom 12.05.2021
Virchowbund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands
Landesgruppe Nordrhein


Tag der Pflege = Tag der Pandemieprävention

Neukirchen-Vluyn, 12. Mai 2021 – Die Vorsitzenden Dr. André Bergmann und Dr. Edgar Dewitt sprechen sich im Namen der niedergelassenen Ärzte dafür aus, die Ausbildung pflegerischer Kräfte mit attraktiven Ausbildungsbedingungen und adäquater Entlohnung zu fördern. Zusätzlich sollen Pflegediensthelfer und ähnliche Fachberufe als „Reservekräfte“ für Krisenzeiten in die Planung mit einbezogen werden.

Als weitere Maßnahmen zur Vorbereitung gegen künftige Pandemien empfiehlt die Landesgruppe Nordrhein des Virchowbundes u. a.:
• Förderung multidisziplinärer Forschung
• Aufbau der Reservekapazität an (Intensiv-)Betten in stationärer und ambulanter Form
• zielgerichtete Digitalisierung im Gesundheitswesen
• breit angelegte Kampagnen zur Gesundheitsaufklärung
• protokollierte regelmäßige Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübungen (LÜKEX) mit anschließender Auswertung und Weiterentwicklung

„Essenziell ist, dass die Ärzteschaft nicht nur ihre Sachkenntnis in die Pandemieprävention und -bekämpfung einbringt, sondern auch von der Politik die entsprechende Entscheidungskompetenz erhält“, ergänzt der Vorsitzende Dr. Bergmann.
Dr. Dewitt, der stellvertretende Landesgruppenvorsitzende, erinnert an die „Konzeption Zivile Verteidigung” des ehemaligen Bundesinnenministers de Maizière aus dem Jahr 2016 und an die Bundestagsdrucksache 17/12051 vom 03.01.2013, in der das Szenario eines weltweiten Krankheitsgeschehens mit detaillierten präventiven Maßnahmen dargestellt wird. „Jeder Entscheidungsträger in Bund und Land muss in Zukunft diese Dokumente kennen, gelesen und verstanden haben. Die Zeit der Ausreden ist vorbei.“

Der Virchowbund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

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Bochumer Bund feiert am Tag der Pflege Geburtstag ...

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BochumerBund feiert ersten Geburtstag

BOCHUM. Dreifacher Feiertag für die Pflege: Der 12. Mai ist seit vergangenem Jahr nicht nur mit dem Internationalen Tag der Pflege sowie mit dem 200. Geburtstag von Florence Nightingale verbunden. An diesem bedeutenden Datum gründete sich 2020 die Pflegegewerkschaft BochumerBund (BB) mit rund 50 Mitgliedern in Essen. Mittlerweile sind rund 1.500 Pflegende dem BB beigetreten.

Die Pflegegewerkschaft will der Pflege in Deutschland ein neues Kapitel hinzufügen. „Wir haben schon sehr viel erreicht und sind stolz darauf – in der Gewissheit, dass uns die Arbeit angesichts der desaströsen Lage der Pflege hierzulande nicht ausgehen wird“, sagt Benjamin Jäger, BB-Vorstandsmitglied und einer der Gründerinnen und Gründer.

„Als ausschließlich ehrenamtlich organisierte Spartengewerkschaft, die ausschließlich Pflegende vertritt, besitzen wir ein Alleinstellungsmerkmal“, betont der Krankenpfleger. „Deswegen lautet unser Motto: von Pflegenden für Pflegende. Wir alle kennen uns in der
Pflege aus und wissen, worüber wir sprechen.“

„Unsere Bilanz kann sich sehen lassen“, findet Heide Schneider, die zusammen mit Jäger den Vorsitz führt. „Der BochumerBund hat sich zu einem anerkannten Partner in der Pflege entwickelt, dessen Expertise gefragt ist.“ Dies lasse sich u. a. an diversen Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben, zu denen die Gewerkschaft eingeladen worden ist, festmachen. Der BB hat einen Sitz im Errichtungsausschuss der Pflegekammer Nordrhein-Westfalen. Außerdem hat sich der BochumerBund mit vielen Akteurinnen und Akteuren im Gesundheitswesen vernetzt.

Die Tarifkommission der Pflegegewerkschaft hat ein neuartiges Tarifsystem erarbeitet, das u.a. auf eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit sowie auf eine stärkere Honorierung von Zusatzqualifikationen setzt. Das erfolgreiche Absolvieren von Weiterbildungen oder eines
Studiums soll sich also deutlich stärker bei der Entlohnung niederschlagen als bislang. Auch höhere Zulagen für Nacht- oder Wochenenddienste sind Teil des Konzepts. „Damit bietet unser Tarifsystem eine attraktive Alternative zu dem, was bislang üblich ist. Denn wir verbessern nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern forcieren auch die Professionalisierung und Akademisierung unseres Berufsstands“, berichtet Jäger. „Noch in diesem Jahr wollen wir die ersten Tarifverträge abschließen.“

Auch unterstützt der BochumerBund die Errichtung von Landespflegekammern sowie die Arbeit der Bundespflegekammer. „Wir brauchen eine berufliche Selbstverwaltung, die u. a. neben einer Fort- und Weiterbildungsordnung eine Berufsordnung formuliert und in Kraft setzt – damit die Arbeitgebenden sich nicht weiterhin aussuchen können, was pflegerische Arbeit ist und was nicht. Dies alles muss verbindlich geregelt werden – und zwar von uns Pflegenden selbst“, damit unterstreicht Heide Schneider die Bedeutung von Kammern. „Leider müssen wir mit der anstehenden Auflösung der Pflegekammern in Niedersachsen und Schleswig-Holstein herbe Rückschläge hinnehmen.“

Darüber hinaus hat die Corona-Pandemie einige Pläne durchkreuzt: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Etablierung regionaler BochumerBund-Gruppen, damit wir auch in den Regionen präsent und näher an unseren Mitgliedern sind“, so Jäger. „Aber derzeit läuft nun einmal alles digital, was den Austausch gelegentlich erschwert. Und wir können nicht in die Betriebe oder in die Pflegeschulen gehen, um uns und unsere Arbeit persönlich vorzustellen.“

Über die Basisarbeit will der BochumerBund weitere Mitglieder gewinnen. „Es müssen sich noch viel mehr Pflegende gewerkschaftlich organisieren“, appelliert Heide Schneider an ihre Berufsgruppe. „Nur gemeinsam werden wir etwas erreichen können. Wenn wir das nicht schaffen, bestimmen weiterhin Berufs- und Fachfremde über unsere Profession. Und das kann keine Pflegekraft ernsthaft wollen. Wozu das führt, erleben wir jeden Tag auf Station, im Wohnbereich oder auf Tour.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.05.2021
Pressekontakt BochumerBund
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Corona und die strukturellen Probleme in der Pflege

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Corona und die strukturellen Probleme in der Pflege
12. Mai 2021 von Prof. Dr. Stefan Sell
Interview in der Sendung „Genug des Beifalls – wann kommt endlich die Pflegereform?“ (hr-iNFO) am 12.05.2021
➔ Audio > https://www.hr-inforadio.de/podcast/das ... 86496.html
»Die Corona-Pandemie hat gezeigt, was in der Pflege-Branche schon lange offenkundig ist: Es fehlt an Fachkräften und Wertschätzung. Zum Tag der Pflege wird versucht, einen Blick in die Zukunft zu werfen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Wie ist die Lage in Pflegeberufen? Was muss getan werden?«
Quellle: > https://stefan-sell.de/category/interview
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