Neue Gießener Studie stellt Angehörige in den Fokus

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht
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WernerSchell
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Neue Gießener Studie stellt Angehörige in den Fokus

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Neue Gießener Studie stellt Angehörige in den Fokus


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Eine gelungene Angehörigeneinbindung in die Versorgung von kranken, hilfsbedürftigen und alten Menschen gilt als unverhandelbar. Sie ist eine der Voraussetzungen, damit die Organisation des Tages, die Bewältigung all der Defizite, die sich aus bestehenden Einschränkungen ergeben, erfolgreich umgesetzt werden kann. Nicht umsonst heißt es, dass der größte Pflegedienst Deutschlands die Familie ist. Allein von den etwa 5 Millionen Pflegebedürftigen werden rund 80% zu Hause - also maßgeblich von den Angehörigen - betreut. Zugleich funktionieren bereits heute traditionell-familiäre Zusammenhalte immer weniger und dies vor einer demographischen Entwicklung, die zum Ergebnis hat, dass immer weniger junge Menschen einer zusehends größeren Gruppe alter Menschen gegenüberstehen. Die Sozialwissenschaft und Psychologie wissen um die Notwendigkeit und Heilsamkeit lebensnaher, sozialer Unterstützung bzw. um die Auswirkungen bei deren Ausbleiben. Erschwerend hinzu kommt der sich verstärkende Trend, dass es immer schlechter gelingt, hinreichend viele Helfer in den unterschiedlichen sozialen, pflegenden und medizinischen Berufen auszubilden und dass zu viele den Beruf wieder verlassen. Umso größer die Notwendigkeit, dass die Zusammenarbeit zwischen den professionellen Helfern, den Arztpraxen, Krankenhäuern, ambulanten und stationären Pflegediensten - auf der einen Seite - und den Angehörigen und Patienten auf der anderen - bestmöglich funktioniert. Die Verantwortlichkeit für deren Gelingen liegt maßgeblich bei den hierfür durch die Gesellschaft beauftragten professionellen Partnern.

Eine neue Gießener Studie will nun eine „Standortbestimmung" der erreichten Qualität der Zusammenarbeit erstellen. Wesentliches Ziel ist es, die unterschiedlichen Aspekte einer Angehörigenintegration zu erfassen und bestehende Unzulänglichkeiten, aber auch Ressourcen aufzuzeigen. Auch gilt es Organisationen bzw. Versorgungsbereiche zu identifizieren, in denen die Zusammenarbeit modelhaft funktioniert, denn Ziel der Studie ist es auch Entwicklungspfade gelungener Integration zu beschreiben. Der zu diesem Zweck entwickelte Fragebogen richtet sich an berufliche Helfer, aber auch an betroffene Angehörige. Er ist in 15 Minuten zu bearbeiten. Der Onlinefragebogen ist ab 20. Januar 2024 unter www.angehoerigenintegration.de bis zum September 2024 freigeschaltet. Unter dieser Adresse finden sich auch weiterführende Informationen. Für die Aussagekraft der Befragung ist es wichtig, dass möglichst viele Personen teilnehmen. Prof. Dr. Wolfgang George / Leiter TransMIT-Projektbereich für Versorgungsforschung / Tel.: 0641-9482-111 / E-Mail: george@transmit.de


Siehe auch unter > https://nachrichten.idw-online.de/2024/ ... nd-helfern
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