Organspende nur für Mitglieder der GKV ???

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Organspende nur für Mitglieder der GKV ???

Beitrag von Service » 29.11.2007, 14:00

KAUCH:
SPD-Gesundheitspolitiker nimmt den Tod von Privatpatienten in Kauf

BERLIN. Zur Forderung des SPD-Gesundheitspolitkers Wolfgang Wodarg in der heutigen BILD-Zeitung, den Organspendeausweis gesetzlich Versicherter mit einem Zusatz zu versehen „Ich spende mein Organ nur für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung“ erklärt der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für Transplantationsmedizin, Michael KAUCH:

Wolfgang Wodarg nimmt mit solch skurrilen Forderungen den Tod schwerstkranker Privatpatienten in Kauf. Denn die Suche nach passenden Organen wäre massiv beschränkt. Die FDP-Bundestagsfraktion steht weiterhin zu der Entscheidung des Transplantationsgesetzes, dass knappe Organe nach medizinischer Dringlichkeit vergeben werden.

Der Vorschlag von Wolfgang Wodarg ist zutiefst unmoralisch. Will Wodarg demnächst deutsche Organe nur noch für Deutsche? Katholische Organe nur noch für Katholiken? Die Bundesgesundheitsministerin ist gefordert, dem Treiben ihres Parteifreundes einen Riegel vorzuschieben.

Tatsache ist: In Europa werden die Organe durch Eurotransplant vergeben - nach gesundheitlicher Bedürftigkeit des Empfängers und danach, ob das Spenderorgan zum Empfänger passt. Eine Bevorzugung von Privatpatienten durch Eurotransplant findet nicht statt. Es geht nicht darum, welchen Krankenkassenausweis man in der Tasche trägt oder von welcher Nationalität man ist. Setzte man die Forderung Wodargs um, dürften künftig keine „deutschen“ Organe von GKV-Patienten an niederländische Patienten gespendet werden, die mehrheitlich privat versichert sind. Was dann auch umgekehrt gelten dürfte .

Statt solche absurden Vorschläge zu machen, die die Gesellschaft spalten, sollte Herr Wodarg sich lieber dafür engagieren, dem Organmangel auf vernünftige Art und Weise zu begegnen. Beispielsweise durch eine Ausweitung der Lebendspende, wie die FDP sie seit langem fordert.

Quelle: Mitteilung vom 29.11.2007
Dr. Christoph Steegmans
Pressesprecher und
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