Moratorium Pflegenoten

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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WernerSchell
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Moratorium Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 09.04.2011, 09:49

Siehe
Moratorium Pflegenoten
unter http://www.moratorium-pflegenoten.de/
Zuletzt geändert von WernerSchell am 10.04.2013, 08:49, insgesamt 3-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Qualitätsberichterstattung auf neuen Wegen

Beitrag von Presse » 13.04.2011, 06:24

DEVAP-Pressemeldung
Berlin, den 11.04.2011


Qualitätsberichterstattung auf neuen Wegen

DEVAP fordert Zeitschiene für den Paradigmenwechsel
„Die Initiative ‚Moratorium Pflegenoten‘ zeigt, dass ein sehr großes Interesse daran besteht,
den gesetzlichen Auftrag, Transparenz in der Altenhilfe zu schaffen, endlich zufrieden
stellend umzusetzen. Dass das heute bestehende System der Pflegenoten große Defizite
aufweist, ist bekannt.“ Das erklärt Renate Gamp, Vorsitzende des Deutschen Evangelischen
Verbands für Altenarbeit und Pflege e. V. (DEVAP) zu einer Aktion, die sich für ein
Abschaffen der Pflegenoten einsetzt. Initiatoren der Aktion sind der Sozial- und
Rechtswissenschaftler Professor Thomas Klie und Franz J. Stoffer, Geschäftsführer der
„CBT Caritas-Betriebsführungs- und Trägergesellschaft“.
„Mit der Einführung des ‚Pflege-TÜVs‘ hat der Gesetzgeber gefordert, dass die Ergebnis-
und die Lebensqualität dargestellt wird. Das ist augenscheinlich mit dem jetzigen Instrument
nicht zu erfüllen“, so Renate Gamp weiter. „Mangels valider Merkmale für diese Kriterien, die
es zum Zeitpunkt der Beauftragung der Verhandlungspartner der
Pflegetransparenzvereinbarungen schlicht noch nicht gab, ist dieses System so
bürokratielastig geworden und hat falsche Akzente gesetzt. Inzwischen hat sich die Situation
geändert: Erstmals gibt es ein Instrument zur Beurteilung der Ergebnisqualität in der
stationären Altenhilfe.
Wir empfehlen den Verhandlungspartnern, den Hinweis aus dem Moratorium aufzunehmen,
dass die Umsetzung des neuen Instruments noch stärker gegenüber dem Gesetzgeber, der
Politik und in der Pflege-Selbstverwaltung forciert werden muss. Dazu gehören konkrete
Umsetzungsschritte und eine verlässliche Zeitschiene, um möglichst bald zu einem
Paradigmenwechsel in der Qualitätsberichterstattung zu kommen.“
Kontakt: Imme Lanz, Geschäftsführerin, Telefon 030 83001-277
E-Mail: wehrbein@devap.de
Hintergrund für die Redaktionen:
Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) e.V. ist der größte
evangelische Fachverband auf Bundesebene und setzt sich seit über 70 Jahren für die
Belange der Altenhilfe in Deutschland ein. Der Bundesfachverband vertritt über 2.000
stationäre Einrichtungen der Altenhilfe mit ca. 145.000 Plätzen, über 1.600 ambulante
gesundheits- und sozialpflegerische Dienste, mehr als 100 Altenpflegeschulen mit ca. 5.600
Ausbildungsplätzen sowie zahlreiche Altentagesstätten, Initiativen und Selbsthilfegruppen.

Quelle: http://www.devap.info/fileadmin/user_up ... 0wegen.pdf

Herbert Kunst
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Memorandum - Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk dabei

Beitrag von Herbert Kunst » 28.04.2011, 06:57

Hallo,
ich habe zu meiner Freude festgestellt, dass Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk das Memorandum unterstützt bzw. gezeichnet hat.
Gruß Herbert Kunst
Für menschenwürdige Pflege sind wir alle verantwortlich! - Dazu finde ich immer wieder gute Informationen unter http://www.wernerschell.de

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Memorandum trifft den Kern

Beitrag von Rita Reinartz » 07.06.2011, 08:17

Das Memorandum trifft den Kern. Die Ergebnis- und Lebensqualität gehört bei Qualitätsüberprüfungen in den Mittelpunkt. Alles andere ist entbehrlich und wenig geeignet, die ratsuchenden Menschen mit den notwendigen Informationen auszustatten.

R.R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Pflege-Transparenzverfahren – Noten in den Schulen reichen

Beitrag von WernerSchell » 03.07.2011, 07:13

Siehe den Beitrag:
Thomas Klie (Interview) „Pflege-Transparenzverfahren – Noten in den Schulen reichen“
in "Die Schwester / Der Pfleger", 07/2011. Dort heißt es treffend:
"Es kann nicht sein, dass sich Pflegende mit fachlich schlecht begründbaren Qualitätsprüfungen herumschlagen müssen… Pflegenoten verursachen einen enormen bürokratischen Aufwand und Kosten von 100 Millionen Euro im Jahr“.
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Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 06.02.2013, 09:02

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18485

Pressemitteilung vom 05.02.2013

Sehr geehrte Damen und Herren,
von 40 Heimleiterinnen und Heimleitern, die im Netzwerk Frankfurter Forum für Altenpflege zusammenarbeiten, nahmen 31 an der Umfrage über Nutzen, Sinn und Wirkung der Pflegenoten teil. Sie gaben zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 Antwort auf zwei Fragen:
- Werben Sie noch mit Pflegenoten?
- Plädieren sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?

Was die Befragten konkret über die Wirkung der Pflegenoten auf Verbraucher und auf die Menschen, die in Pflegeheimen leben und arbeiten, sagten, können Sie der FFA Pressemitteilung mit dem Titel: „Wir werben in unserer Homepage mit Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten" entnehmen, deren Inhalte für die Medien freigegeben sind.
Mit freundlichen Grüßen
verbleibt
Beate Glinski-Krause
Leiterin des Netzwerkbüros
FRANKFURTER FORUM FÜR ALTENPFLEGE

+++

Ergebnis
FFA-Umfrage Pflegenoten in Heimen
(vom 16. – 25.01.2013)
Resonanz auf die FFA-FACHTAGUNG im Herbst 2012


„Wir werben für uns, indem wir Kritik an der MDK-Prüfung und den Pflegenoten üben"

Mit Kritik an den Pflegenoten werbe er auf seiner Homepage, teilte ein Heimleiter auf dem Umfragebogen des Frankfurter Forums für Altenpflege (FFA) mit, das mit einer Erhebung die Resonanz für Pflegenoten in den Frankfurter Heimen ermittelte. Die Befragung, an der sich 31 von 40 Frankfurter Heimleiterinnen und -leiter (77,5%) beteiligten, fand zwischen dem 16. und 25. Januar 2013 statt. Auf die 1. Frage, ob noch mit Pflegenoten geworben werde, antworteten 20 Leitende mit Nein und 11 mit Ja. Die 2. Frage, ob die verantwortlich Leitenden noch persönlich für den Fortbestand des Pflegenotensystems plädierten, wurde 29-mal verneint. Ein weiteres Resultat der Umfrage ist die Erfahrung, dass Menschen, die einen Heimplatz suchten, so gut wie nie nach Pflegenoten fragten. Sie orientierten sich daran, ob das Personal freundlich sei und schauten, wie ihnen das Haus gefällt.

Die Umfrage ergab sich aus der Fachtagung "Qualität in Altenpflegeheimen - geprüft, benotet, transparent?“, die das FFA-Netzwerk der Heimleitenden am 20.09.2012 im Römer veranstaltete. Damals sagte Referentin Natalie Albert (Caritas Münster): "Pflegenoten bewerten nicht die Pflegequalität und das Wohlbefinden der Bewohner." Daher habe man sich in Münster für ein Qualitätsmodell entschieden, das neben guter Beziehungspflege (nicht zählbar) auch die Pflegemitarbeiter in die Qualitätsentwicklung einbeziehe. Heimleitende des FFA ergänzten. „Der Aufwand für die Qualitätsprüfungen und die Ermittlung der Pflegenoten steht in keinem Verhältnis zum Ertrag für die auf Pflege angewiesenen Menschen.“ Das belaste auch das knapp bemessene Pflegepersonal.

Thomas Klie, Sozialgesetzexperte, sagte, dass allein der Bürokratie- und Kontrollaufwand in bundesdeutschen Pflegeheimen einen Batzen von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr verschlinge.
Link zu FFA-Fachtagung Pressemappe vom Dezember 2012
http://www.ffa-frankfurt.de/pm-aktuelle ... 12-17.html

Werben Sie noch mit Pflegenoten?
In Flyern, im Internet oder anderen Medien haben laut der FFA-Umfrage schon viele Heimleitende und Träger die Werbung mit Pflegenoten ganz eingestellt. „Wir haben noch nie mit diesem Unfug geworben“, schrieb ein Heimleiter lapidar. Weniger direkt, aber ins Detail gehend äußert sich sein Kollege: „Das System ist völlig unzulänglich. Weniger wichtige Kriterien gleichen ganz wichtige Kriterien aus.“ Gemeint ist damit, dass eine gute Bewertung für das Layout einer Speisekarte eine schlechte Bewertung in der Pflege wettmachen kann. Also werbe man nicht mit Pflegenoten. Die elf Leitenden, die noch mit Pflegenoten werben, äußerten, dass die Heimträger dies wünschten.
Sieben Leitende lehnten das Werben mit den Noten ab, weil die Pflegenoten nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbildeten und die gute Note 1,9 nach der aktuellen Bewertungsskala bereits eine schlechte Note sei. Dass nach den Pflegenoten gar nicht oder nur sehr selten gefragt werde, äußerten sechs Personen. Eine meinte, dass die beste Werbung die Mund-zu-Mund-Propaganda sei und eine andere: „Entscheidend ist der erste Eindruck, den Menschen von einer Einrichtung gewinnen.“

Plädieren Sie persönlich für den Fortbestand der Pflegenoten?
Auf diese Frage antworteten 29 von den 31 Leitenden mit einem Nein. Zwei entschieden sich weder für ein Ja noch ein Nein, sondern äußerten, dass das bestehende Pflegenoten-System seitens der Politik qualitativ verändert werden müsse. Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund gegen Pflegenoten war der, dass der Pflege-TÜV nicht die eigentliche Qualität der Pflege abbilde. Die Pflegenoten seien irreführend, sie spiegelten nicht das wider, „was wirklich an Leistung am Menschen mit Pflegebedarf erbracht wird“. Und noch detaillierter: "Kontrollen im Pflegeheim, die nur das Verschriftlichte berücksichtigen, sich ausschließlich auf Dokumentation stützen, sind nicht zweckdienlich. Die Ergebnisqualität - also der aktuelle Zustand der Bewohner - wird nicht erhoben.“
Zehn Personen begründeten ihr Nein mit dem Aufwand für die Noten, der in keinem Verhältnis zum Nutzen stehe. „Das System ist zu teuer im Verhältnis zum Nutzen.“ Drei Leitende lehnen die Pflegenoten auch deswegen ab, weil sie von den Heimplatzsuchenden nicht nachgefragt werden.
Frankfurter Pflegeheimleitende wünschen sich eine konzertierte Aktion gegen Pflegenoten und werben mit dieser Pressemitteilung gegen den Pflege-TÜV und für ihre Häuser.

Text: Beate Glinski-Krause
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Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?

Beitrag von WernerSchell » 10.04.2013, 07:37

Aus Forum:
viewtopic.php?t=18654
Facebook-> https://www.facebook.com/werner.schell.7?ref=tn_tnmn

Pflege-TÜV - Gute Noten & schlechte Pflege?
Report München berichtete am 09.04.2013 zum Thema!
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk macht seit Jahren darauf aufmerksam, dass der Pflege-TÜV mit seinen Schulnoten für Pflegeheime, nichts taugt. Die jetzigen Regelungen stellen im Wesentlichen auf die Dokumentation ab und gehören grundlegend reformiert. In den Mittelpunkt der Prüfung gehört die Ergebnisqualität!
In einer Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 hieß es bereits:
"Schulnoten für Pflegeeinrichtungen - Umsetzung der Transparenzvereinbarungen und Bewertungskriterien mangelhaft!"
Text dieser Mitteilung nachlesbar unter http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... tungen.php
Das SG Münster bezeichnet in einer Entscheidung den Pflege-TÜV ist verbraucherfeindlich und rechtswidrig. Deutlicher geht es kaum!
Informativ zu diesem Thema auch das "Moratorium Pflegenoten" - siehe dazu auch unter
viewtopic.php?t=15708&highlight=moratorium

Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Siehe auch Blog - Report München -> http://blog.br.de/report-muenchen/2013/ ... tnote.html
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Pflege-TÜV bleibt in der Kritik - BSG-Urteil wenig hilfreich

Beitrag von WernerSchell » 19.05.2013, 18:25

Aus Forum:
viewtopic.php?t=19057

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Interessenvertretung
für hilfe- und pflegebedürftige Menschen in Deutschland
Harffer Straße 59 - 41469 Neuss

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Initiator bzw. Mitbegründer des Quartierkonzeptes Neuss-Erfttal.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Unterstützer von "Bündnis für GUTE PFLEGE".
Pro Pflege - Selbsthilfetzwerk ist Unterstützer der "Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen".
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für wirksame Patientenrechte und deren Durchsetzung ein.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk ist Mitgründer und Mitglied bei "Runder Tisch Demenz" (Neuss).


Pressemitteilung vom 18.05.2013

Der sog. Pflege-TÜV wurde keiner materiell-rechtlichen Prüfung unterzogen - Das BSG weist Revision mangels Rechtsschutzbe-dürfnis als unzulässig zurück

Es hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Klagen gegeben, mit denen die Rechtmäßigkeit des sog. Pflege-TÜV bestritten wurde. Es kam zu unterschiedli-chen Entscheidungen. Gleichwohl waren sich die meisten Pflege-Experten darin einig, dass die Pflegetransvereinbarungen (PTV) als Grundlage der Qualitätssicherung in den Pflegeeinrichtungen ungeeignet sind. Dem gesetzlichen Auftrag wird damit nicht entsprochen.

Im Gefolge der vielfältigen Streitverfahren hat die CBT-Caritas- Betriebsfüh-rungs- und Trägergesellschaft mbH, Köln (Klägerin) vor dem Bundessozialgericht (BSG) eine höchstrichterliche Entscheidung angestrebt. In seinem Urteil des BSG vom 16.05.2013 - B 3 P 5/12 R - war es aber leider nicht möglich, die gewünschte Klärung durchzusetzen.

Insoweit ist aber wichtig zu wissen: Das BSG hat „lediglich“ die eingereichte Revision mangels eines Rechtsschutzbedürfnisses zurückgewiesen. Laut Pressemitteilung des BSG habe „die Klägerin keinen Anspruch darauf, die Rechtswidrigkeit der Erstellung und Veröffentlichung von Transparenzberichten feststellen zu lassen“. Die erhoffte materiell-rechtliche Prüfung des Schulnotensystems gab es daher seitens des BSG nicht. Gleichwohl hat das BSG viele Probleme in der Umsetzung des gesetzlichen Auftrages gesehen, Transparenz über die Qualität in der Pflege herzustellen. Es konnte sich aber aus rechtlichen Erwägungen insoweit nicht zu einem Eingreifen entschließen. Nun liegt die "Spielball" erneut im politischen Feld.

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk bedauert die getroffene Entscheidung des BSG zum Pflege-TÜV (Schulnoten für Pflegeeinrichtungen) und sieht eine Chance vertan, wirkungsvoll einzufordern, das Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen einer grundlegenden Reform zu unterziehen. Damit bleibt der Pflege-TÜV in seiner jetzigen Ausgestaltung (vorerst) in verbraucherfeindlicher und rechtswidriger Weise bestehen.

Vgl. dazu auch die Beiträge unter: viewtopic.php?t=18666 Dort ist u.a. auch eine Pressemitteilung der Klägerin zum Prozessausgang nachlesbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Anwaltskanzlei Hopfenzitz http://www.hopfenzitz.info/aktuelles/ und beim Moratorium Pflegenoten http://www.moratorium-pflegenoten.de/

Wie schon vor Jahren erklärt, gehört der Pflege-TÜV aufgelöst. Die dadurch eingesparten Finanzmittel (man schätzt insgesamt ca. 3 Milliarden Euro) sollten ergänzend für eine umfassende Pflegereform genutzt werden, die diesen Namen verdient (z.B. Verbesserung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes zu Gunsten der Demenzkranken und Schwerstpflegebedürftigen, deutliche Anhebung der Stellenschlüssel in den Pflegeeinrichtungen, verbunden mit weiteren Maßnahmen zur Auflösung der Arbeitsverdichtungen im Pflegesystem).

Wir brauchen mehr Pflegekräfte an den Pflegebetten, und zwar zu verbesserten Konditionen, und nicht ständig hohen Druck durch vielfältige Prüfinstanzen, die dann auch noch zu allem Übel nicht Ergebnis- und Lebensqualität, sondern letztlich die Dokumentationen bewerten. Das muss beendet werden!

Manfred Borutta, Pflegewissenschaftler, schrieb in der Zeitschrift „Dr.med.Mabuse“, Juli/August 2009 u.a.: „Man bleibt orientierungslos, wenn man sich anhand von Noten ein Bild von der Qualität der Pflegeleistungen machen will. Pflege ist so nicht messbar. Wir müssen in dieser Gesellschaft endlich diskutieren, was uns Pflege bedeutet.“ - Dem kann man auch heute noch uneingeschränkt zustimmen!

Der Neusser Pflegetreff am 28.05.2013 wird über wichtige Aspekte einer not-wendigen Pflegereform informieren und diskutieren (vgl. dazu die Hinweise unter viewtopic.php?t=18156 ). Danach wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk den Druck auf die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen erhöhen.

In einem Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk vom 06.09.2010 wurde bereits ausgeführt:
Wichtiger als Schulnoten wäre eine wirkliche Reform der Pflegesysteme an „Haupt und Gliedern“. Ein erweiterter Pflegebedürftigkeitsbegriff und deutliche Leistungsausweitungen, die eine zuwendungsorientierte Pflege ermöglichen, sind dringend erforderlich. Zu einer Reform gehört zwingend, dass erheblich mehr Pflegefachpersonal in den Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommt. Menschen werden nur durch Menschen gepflegt und Abschied von der sog. Minutenpflege geht nur über Personalverstärkungen. Für die bundesweit einheitliche Personalberechnung in den Pflegeeinrichtungen, aber auch in den Krankenhäusern, bedarf es der Schaffung von Personalbemessungssystemen. Zur Zeit erfolgt der Pflege-Personaleinsatz mehr oder weniger nach Kassenlage. – Ein untragbarer Zustand!

Werner Schell – Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei
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Wie Pflegeheime beurteilen - Gegenvorschlag zu Pflegenoten

Beitrag von WernerSchell » 16.07.2013, 07:51

Ärzte Zeitung, 16.07.2013
Wie Pflegeheime beurteilen? - Gegenvorschlag zu Pflegenoten
Die MDK-Pflegenoten sind in die Kritik geraten - zu sehr stehe die Dokumentation im Fokus, nicht die tatsächliche Versorgung. Jetzt wird ein alternatives Messverfahren erprobt.
Von Ilse Schlingensiepen
"Pflegenote 5" - die bisherige Bewertung von Pflegeheimen fokussiert zu wenig auf die tatsächliche Versorgungsqualität, kritisieren Experten.
KÖLN. Um die Pflegequalität in Altenheimen zu ermitteln, gibt es bessere Methoden als die Verteilung von Pflegenoten.
.... (mehr) .... http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... 6-_-Pflege
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Pflege-Noten: Schärfere Kriterien für Pflegeheime

Beitrag von Presse » 06.01.2014, 07:38

Pflege-Noten: Schärfere Kriterien für Pflegeheime
Seit 1. Januar gelten neue Regelungen zu den umstrittenen Pflege-Noten, mit denen die Qualität von Pflegeheimen bewertet werden.
Insgesamt wird es für die Heime jetzt schwieriger, eine 1 oder 2 zu bekommen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=852 ... ege&n=3201

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MDS: Pflegenoten weiterentwickeln ─ nicht aussetzen

Beitrag von WernerSchell » 04.02.2015, 14:07

Ärzte Zeitung vom 04.02.2015
Jens Spahn: "System der Pflegenoten ist gescheitert"
Die Noten für die Qualität in der Pflege sind seit ihrer Einführung umstritten. Jens Spahn, Gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, hat jetzt erneut Bewegung in die Diskussion gebracht. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ege&n=4020

+++

MDS: Pflegenoten weiterentwickeln ─ nicht aussetzen

Zur Diskussion um das Aussetzen der Pflege-Transparenzberichte erklärt Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS:

„Das Aussetzen der Pflegenoten ist der falsche Weg, weil damit die Transparenz für lange Zeit auf Eis gelegt würde. Die Verbraucher erhielten gar keine Informationen mehr und der Prozess der Transparenzkriterien müsste von vorne beginnen. Ursache für die geringe Aussagekraft des Pflegenotensystems ist der Einfluss der Pflegeanbieter. Das Aussetzen der Pflegenoten würde gerade diejenigen belohnen, die mehr Transparenz bislang blockiert haben. Nach unserer Auffassung sollten die Bewertungskriterien gestrafft und systematisch weiterentwickelt werden. Es muss künftig besser abgebildet werden, wie die Versorgungsqualität in den Heimen ganz konkret ist. Aus den Transparenzberichten muss deutlich werden, wie gut eine Einrichtung bei der Medikamentenversorgung, der Dekubitusprophylaxe und der Schmerzerfassung ist. Der Fokus muss auf den zentralen Kriterien der Versorgung liegen.“

Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Er koordiniert und fördert die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der MDK.
Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) begutachten Antragsteller auf Leistungen der Pflegeversicherung im Auftrag der Pflegekassen.

Quelle: Pressemitteilung vom 04.02.2015
Michaela Gehms
Pressesprecherin | Teamleiterin Öffentlichkeitsarbeit Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V. (MDS) Theodor-Althoff-Straße 47
45133 Essen
Telefon: 0201 8327-115
Fax: 0201 8327-3115
E-Mail: m.gehms@mds-ev.de
Internet: http://www.mds-ev.de
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Pflegenoten vor dem Aus?

Beitrag von WernerSchell » 05.02.2015, 07:27

Ärzte Zeitung, 05.02.2015
In jetziger Form: Pflegenoten vor dem Aus?
Die Noten für die Qualität in der Pflege sind seit ihrer Einführung umstritten. Jens Spahn,
Gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, hat jetzt erneut Bewegung in die
Diskussion gebracht. mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=878 ... ege&n=4021
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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