Pflegeheim Herz-Jesu Neuss zum Lukaskrankenhaus !

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

Moderator: WernerSchell

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Pflegeheim Herz-Jesu Neuss zum Lukaskrankenhaus !

Beitrag von Presse » 31.07.2010, 15:22

Neuss
Napp ordnet Konzern Stadt neu

VON LUDGER BATEN - zuletzt aktualisiert: 30.07.2010

(NGZ) Das Lukaskrankenhaus – eine städtische GmbH – soll seine Geschäftsfelder erweitern. Das Pflegeheim Herz-Jesu und drei Kindergärten kommen unter das "Lukas"-Dach. Wie Bürgermeister Napp den "Konzern Stadt" umkrempelt.

Das städtische Pflegeheim Herz Jesu, nahe dem Obertor gelegen, wird zum 1. Januar 2011 der Städtische Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus – GmbH übertragen.
....
Beispiel Herz-Jesu: Das Vorjahr schloss das Pflegeheim mit einem Verlust von einer Viertelmillion Euro ab – Tendenz steigend. Doch Sigurd Rüsken kündigt an, das Heim werde bald schwarze Zahlen schreiben. Er will demnächst Krankenhaus- und Pflegeheim-Küche zusammenlegen. ....
(mehr)
http://www.ngz-online.de/neuss/nachrich ... 88165.html

Gaby Modig
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Defizite in der Pflege - Wer trägt Verantwortung ?

Beitrag von Gaby Modig » 03.08.2010, 07:15

Defizite in der Pflege - Wer trägt Verantwortung ?

Interessant, dass die Neusser Stadtverwaltung das Herz-Jesu-Pflegeheim in die Obhut des Lukaskrankenhauses geben will. Es wird abzuwarten sein, ob sich damit die offensichtlich vorhandenen Probleme beheben lassen. Es fragt sich aber auf jeden Fall, wie in der zurückliegenden Zeit Defizite entstehen konnten. Wer hat hier welche Fehler gemacht? Oder gibt es keine Fehler, sind die Defizite systemimmanent?
Spannende Fragen, auf die man gerne Antworten hätte!

Gaby Modig
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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"Herz-Jesu" - Pflegeheim Neuss - Übergabe der Träg

Beitrag von ProPflege » 30.09.2010, 15:28

In der Angelegenheit "Herz-Jesu" - Pflegeheim Neuss - Übergabe der Trägerschaft an das Lukaskrankenhaus - wird es am 21.10.2010 eine weitere Sitzung des Sozialausschusses der Stadt Neuss geben. Dazu gibt es eine Beratungsunterlage.

Die Unterlagen des öffentlichen Teils können im Internet eingesehen werden. Unter http://www.neuss.de finden Sie unter den Themenfeldern den Stadtrat. Wenn Sie diesen öffnen, haben Sie wieder mehrere Möglichkeiten. Ich empfehle dann den Sitzungskalender zu öffnen. Wenn Sie dann bei dem entsprechenden Ausschuss auf das Datum klicken, öffnet sich die Tagesordnung. Mit einem Klick auf den Tagesordnungspunkt können Sie dann die entsprechenden Dokumente öffnen.

Pro Pfllege - Selbsthilfenetzwerk wird an der Ausschusssitzung als Gast teilnehmen.

Werner Schell
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Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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Neusser Pflegeheims Herz-Jesu - neuer Träger ?

Beitrag von ProPflege » 12.10.2010, 07:34

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Pressemitteilung vom 11.10.2010

Ausgliederung des Neusser Pflegeheims Herz-Jesu in die Lukaskrankenhaus GmbH

Werner Schell, Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk, erklärt zur anstehenden Sitzung des Sozialausschusses der Stadt Neuss am 21.10.2010:

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hält eine alsbaldige Entscheidung darüber, ob eine Änderung in der Trägerschaft des Neusser Herz-Jesu Pflegeheimes erfolgen soll, für erforderlich. Mit Rücksicht auf die BewohnerInnen, Angehörige und MitarbeiterInnen der Einrichtung ist es nicht vertretbar, die angedachte Fusion mit dem Lukaskrankenhaus GmbH länger in der Schwebe zu halten. Es wird keine Veranlassung gesehen, die hier anstehenden Erörterungen mit anderen städtischen Ausgliederungsmaßnahmen in Verbindung zu bringen.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk macht darauf aufmerksam, dass durch eine Trägeränderung allein nicht zwangsläufig bessere pflegerische Voraussetzungen geschaffen werden können. Die insoweit maßgeblichen Kriterien sind weitgehend trägerunabhängig.

Wer eine bessere Pflege will, muss vorrangig auf die Reform der Pflege-Rahmenbedingungen setzen. Denn die entscheidenden Regelungen, die für eine angemessene Pflege in einer Einrichtung maßgeblich zu sein haben, sind vornehmlich gesetzlich und rahmenvertraglich festgelegt.

Wenn auch eine Zusammenführung des Herz-Jesu Pflegeheims mit dem Lukaskrankenhaus manche Einspareffekte mit sich bringen kann, z.B. im Einkauf, in der Speisenversorgung, in der Gebäudebewirtschaftung, können direkte Verbesserungen in der Pflege und Betreuung der BewohnerInnen nicht unbedingt gesehen werden.

Die bislang aufgezeigten Möglichkeiten hinsichtlich eines personellen Zusammenwirkens zwischen den in Rede stehenden Einrichtungen, sind unrealistisch und täuschen über die gegebenen Rahmenbedingungen. Das Herz-Jesu Pflegeheim muss nämlich auch bei einer veränderten Trägerschaft das aufgrund der geschlossenen Verträge erforderliche Personal ständig verfügbar haben und die Fachkräftequote einhalten. Ein Hin- und Hergeschiebe von Pflegepersonal zwischen Pflegeheim und Krankenhaus, so, wie bisher in den Erörterungen angedeutet, muss außer Betracht bleiben.

Zu bedenken ist im Übrigen, dass die Rahmenbedingungen in beiden Versorgungsbereichen eher eine pflegerische Notstandssituation aufzeigen. Es müssen daher eigentlich alle verfügbaren Kräfte mobilisiert werden, im Heim- und im Krankenhausbereich mehr Pflegepersonal auf den Weg zu bringen und nicht die Not des einen Trägers mit den ungünstigen Stellenvoraussetzungen des anderen Trägers lindern zu wollen.

Problematisch kann eine Zusammenführung von Herz-Jesu-Pflegeheim und Lukaskrankenhaus GmbH deshalb sein, weil es dann leichter erscheinen kann, auch aus ökonomischen Gründen, HeimbewohnerInnen (noch) schneller eine Krankenhausbehandlung zuzuführen, als dies bereits jetzt der Fall ist. Andererseits könnte eine Trägerschaft in einer Hand dazu führen, Patientinnen und Patienten scheinbar unproblematisch in die eigene Heimversorgung zu überführen.

In diesem Zusammenhang ist nämlich wichtig zu wissen, dass es bei einer allgemeinen Betrachtung der Pflegeszene in Deutschland aufgrund einer nicht selten mangelhaften ärztlichen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen allzu oft vermeidbare Krankenhausaufnahmen gibt. Andererseits werden im Zusammenhang mit einer Krankenhauspflegebedürftigkeit Entlassungen immer schneller vorgenommen, so dass einem zu entlassenden Patienten eine Heimunterbringung möglicherweise frühzeitig nahe gelegt werden kann.

Dass die ärztliche Versorgung in den Pflegeeinrichtungen völlig unbefriedigend ist, ergibt sich u.a. daraus, dass selbst die Kassenärztlichen Vereinigungen aktuell zu einer „Initiative Pflegeheim“ aufgerufen haben. Bereits eine Studie (aus 2005), u.a. von Frau Prof. Dr. Lehr, Bundesfamilienministerin a.D., mit erstellt, geht von einer mangelhaften ärztlichen Versorgung in den Heimen aus.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk regt nach all dem an, bei den anstehenden Erwägungen und Entscheidungen neben einer ökonomischen Betrachtung der Vorgänge eine Verbesserung der pflegerischen und sonstigen Betreuung der HeimbewohnerInnen im Herz-Jesu Pflegeheim nicht aus den Augen zu verlieren.

Wenn es den Sozialausschuss in seiner Sitzung am 21.10.2010 auch darum gehen sollte, die Interessen der pflegebedürftigen Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, stehe ich als Gesprächspartner während der Sitzung gerne zur Verfügung.

Werner Schell,
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
+++
Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei!

Medienberichte zum Thema:
http://www.heide-bote.de/index.php?name ... &sid=15951
Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung berichtete auf der ersten Lokalseite Neuss über das Statement von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk:
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... -neuss.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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Personalkosten sind entscheidend

Beitrag von thorstein » 12.10.2010, 12:32

Wenn ein Heim rote Zahlen schreibt, gibt es dafür in aller Regel nur einen Grund: die Personalkosten.

Man muss vergleichen, welche durchschnittllichen Personalkosten bei den Pflegesatzverhandlungen zugrunde gelegt wurden und wie sich die Personalkosten dann real darstellen. Wenn also Durchschnittskosten von 38000 Euro pro Vollzeitstelle kalkuliert wurden, eine Vollzeitstelle aber tatsächlich 42000 Euro nach TVöD kostet, kommt hier sehr schnell ein hübsches Defizit zustande.

Spannend wird diese Frage auch deshalb, weil auf Seiten der Kostenträger in Gestalt der Sozialhilfeträger die Stadt selbst daran beteiligt ist, die Personalkosten in den Verhandlungen zu drücken. Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, wäre also die Stadt selbst für die roten Zahlen mitverantwortlich.

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk konnte positiv wirken

Beitrag von WernerSchell » 22.10.2010, 07:03

Lesen Sie zum Thema den Bericht in der Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) vom 15.10.2010 unter
"Pflegeverband drängt - Was wird aus Herz-Jesu?"
http://www.wernerschell.de/Medizin-Info ... -neuss.php
Gestern hat sich der Sozialausschuss der Stadt Neuss bei nur einer Stimmenthaltung für eine Verlagerung der Trägerschaft zum Lukaskrankenhaus entschieden. Auf der Grundlage eines umfänglichen Beschlussvorschlages der CDU-Fraktion ist die Verwaltung ermächtigt worden, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
Erfreulich war, von einigen Ausschussmitgliedern zu hören, dass offensichtlich die Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk und der darauf basierende Bericht in der NGZ alle Beteiligten veranlasst haben, möglichst schnell eine einvernehmliche Regelung anzustreben. In der gestrigen Ausschusssitzung wurde auch (erstmals) von der Interessenlage der BewohnerInnen gesprochen.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Pflegeheim Herz-Jesu erfolgreich saniert

Beitrag von Presse » 21.11.2012, 08:04

Neuss
Pflegeheim Herz-Jesu erfolgreich saniert
VON HANNA KOCH - zuletzt aktualisiert: 21.11.2012
Neuss (NGZ). Jahrelang schrieb das Pflegeheim Herz-Jesu rote Zahlen. Seit der Übernahme durch das Lukaskrankenhaus hat sich das Blatt gewendet.
.... mehr .... http://www.ngz-online.de/neuss/nachrich ... -1.3076258

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Neuss - Das Herz-Jesu-Heim – ein Millionen-Grab?

Beitrag von Gaby Modig » 08.11.2013, 07:51

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet am 08.11.2013 in ihrer Neuss-Grevenbroicher Zeitung (Lokalteil Neuss):

Neuss - Das Herz-Jesu-Heim – ein Millionen-Grab?
VON HANNA KOCH - zuletzt aktualisiert: 08.11.2013
Neuss (NGZ). Bevor das Pflegeheim Herz-Jesu dem Lukaskrankenhaus zugeordnet wurde, war das Gebäudemanagement für die Sanierung des Hauses zuständig – die gründlich fehlschlug. Die Grünen sprechen bereits von einem Millionengrab.
... (mehr) .... http://www.ngz-online.de/neuss/nachrich ... -1.3800657
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