"nach Einschätzung der überwiegenden Mehrzahl der Pflegenden"
Wer ist denn bitte die "überwiegende Mehrzahl der Pflegenden"?
In Deutschland gibt es derzeit ca. 1,2 Millionen Menschen die Leistungen nach dem Pflegekassengesetz beziehen. Und nur diese bezeichnet man als Pflegebedürftige in unserem Land.
Menschen die Hilfeleistungen benötigen und keine Leistungen nach Pflegekassengesetz beziehen werden zahlenmäßig mehr als 1,2 Millionen sein.
670.000 (das sin 7 von 10)
also die ganz überwiegende Mehrheit der Pflegebedürftigen wird zu Hause durch
Angehörige gepflegt. Wissenschaftlich nachgewiesen in hoher Qualität.
Wer hat also die Mehrheit Pflegender befragt? Bei mir war keiner!
Ich wage schon deshalb zu bezweifeln, dass diese Behauptung den Tatsachen entspricht!
Ich verweigere mich auch gegen die Aussage das Pflege nur von spitzenmäßig ausgebildeten Fachkräften ausgeführt werden könne, denn pflegende Angehörige (die in ganz überwiegenden Fällen keine Fachkräfte sind) erhalten eine
12 Stunden Ausbildung (sog. "Kurs für pflegende Angehörige"), dass muss reichen!
Weitere Qualifikation, z.B. im Bereich der Demenz, ist gar nicht vorgesehen, oder nur gegen Eiegenbezahlung und auch nur in den Frotbildungseinrichtungen möglich, die "Amateure" zulassen.
Selbst wenn pflegende Angheörige nach Beendigung der Pflege einen solchen Beruf ausüben wollten wird diesen durch die Praxis geschulten Menschen der Zugang verweigert, was der konsequenten Logik der Perspektivlosigkeit nach Pflege eines Angehörigen entspricht.
Deshalb werde ich diese Petition nicht zeichnen, da diese mal wieder nichts mit der tatsächlichen Pflegerealität in Deutschland zu tun hat, generell die tatsächliche überwältigende Mehrheit der tatsächlich Pflegenden in Deutschland entmündigt, an Pflege interessierte Jugendliche Schulabgänger diskriminiert und einen Nebenschauplatz der tatsächlichen Probleme in der Pflege in den Vordergrund rückt.
Dem Deutschen Pflegerat kann ich nur dringendst empfehlen seine Verbindung zum größten Pflegedienst Deutschlands, den pflegenden Angehörigen, zu prüfen und mich würde ganz brennend interessieren ob dort (und wenn ja wer) pflegende Angehörige als Vertreter der tatsächlich überwiegenden Mehrheit Pflegender Angehöriger überhaupt vertreten sind.
Welche Konsequenzen pflegende Angehörige tragen müssen können Sie hier nachverfolgen:
http://stefankrastel.blogspot.com/
Wir werden damit Leben müssen mit den Menschen auszukommen die wir haben, denn andere haben wir nicht!!
Einen angenehmen Sonntag wünscht
Gerd Fröhlich-Rockmann
pflegender Angehöriger eines Menschen mit Demenz