Krankmachende Medikamente

Allgemeine Informationen zu allen relevanten Themen einschließlich interessante Nachrichten aus dem weiten Gebiet der Medizin und Heilkunde (z.B. Studien- und Forschungsergebnisse)

Moderator: WernerSchell

Antworten
Presse
phpBB God
Beiträge: 14256
Registriert: 10.11.2006, 12:44

Krankmachende Medikamente

Beitrag von Presse » 19.11.2008, 14:12

Krankmachende Medikamente

Rund 200.000 Baden-Württemberger sind arzneimittelabhängig / Ärzte und Apotheker kooperieren bei der Vermeidung von Arzneimittelsucht

Stuttgart, 19.11.2008. "Medikamente können krank machen, denn verschiedene Arzneimittelgruppen enthalten süchtigmachende Stoffe", warnt Dr. med. Christoph von Ascheraden von der Landesärztekammer Baden-Württemberg. Dazu gehören beispielsweise Präparate zur Behandlung von Erregungs- und Angstzuständen sowie Medikamente zur Regulierung von Schlafstörungen.

In Baden Württemberg sind mehr als 200.000 Menschen arzneimittelabhängig. Etwa noch einmal so viele sind suchtgefährdet. "Jede Arzneimitteltherapie sollte deshalb immer von Arzt und Patient kritisch hinsichtlich eines Medikamentenmissbrauches hinterfragt werden", fasst Dr. von Ascheraden eines der Ergebnisse des heutigen Symposiums mit rund 200 Suchtexperten aus dem Südwesten zusammen; veranstaltet wurde das Treffen von der Landesärztekammer Baden-Württemberg.

Am häufigsten lösen Psychopharmaka Abhängigkeiten aus, so Dr. von Ascheraden. "Darüber hinaus sehen wir mit Sorge, dass auch die Schmerzmittelabhängigkeit ständig zunimmt. Dies ist insbesondere deshalb ein Problem, da immer mehr Schmerzmittel nicht mehr verschreibungspflichtig sind und somit der kritischen Analyse in der Arzt-Patienten-Beziehung entzogen sind." Die Teilnehmer des Symposiums haben aber nicht nur über Sucht vorbeugende Strategien diskutiert, sondern sich auch über Therapiekonzepte in der ambulanten und stationären Behandlung von Arzneimittelabhängigkeiten ausgetauscht.

Ferner stellten die Spezialisten bei der Zusammenkunft einen gemeinsamen Leitfaden der Landesärztekammer und der Landesapothekerkammer vor. Darin bekennen sich Ärzte und Apotheker erstmals zur gemeinsamen Verantwortung bei der Verordnung und der Vergabe bestimmter Psychopharmaka.

Mit freundlichen Grüßen
Ärztliche Pressestelle
Landesärztekammer Baden-Württemberg
Jahnstraße 38 a
70597 Stuttgart
Tel. 0711/76989-99
Fax. 0711/764523

Quelle: Pressemitteilung vom 19.11.2008
Internet: http://www.aerztekammer-bw.de

Antworten