Noten für Heime - Bewertung mit 82 Prüfkriterien

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Noten für Heime - Bewertung mit 82 Prüfkriterien

Beitrag von Service » 12.11.2008, 09:55

Noten für Heime - Bewertung mit 82 Prüfkriterien

Bild-Bericht:
Vertragsparteien einigen sich auf Schulnotensystem für Pflegeeinrichtungen

Berlin. Pflegeheime sollen nach Informationen der Bild-Zeitung vom kommenden Jahr an vom Prüfdienst der Krankenkassen mit Schulnoten bewertet werden. Das vereinbarten der Spitzenverband der Krankenkassen und die Heimträger nach monatelangen Verhandlungen in Berlin, berichtet das Blatt am heutigen Mittwoch. Damit setzten Kassen und Leistungserbringer die Auflage aus der Pflegereform um, die Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) transparenter zu gestalten. Automatische Sanktionen bei einer Zensur schlechter als ausreichend seien danach nicht geplant.

Hintergrund: Die Vertragsparteien nach § 113 SGB XI hätten sich laut Gesetz bis zum 30. September 2008 auf die Kriterien und eine Bewertungssystematik zur Veröffentlichung von Prüfergebnissen einigen müssen. Da die Vertragspartner bis zu diesem Zeitpunkt kein Ergebnis erzielen konnten, baten sie das Bundesgesundheitsministerium um eine Fristverlängerung bis Mitte November.

Info:
Die Zeitschrift CAREkonkret wird detailliert über die Ergebnisse der Verhandlungen und die Konsequenzen für die Pflegebranche berichten.

Quelle: Mitteilung vom 12.11.2008 - Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net/

Siehe auch unter
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=300

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Schulnoten für Pflegeheime

Beitrag von Service » 12.11.2008, 15:27

Qualitätsberichterstattung: Schulnotensystem mit Gesamtbewertung für Pflegeheime

Berlin. Wie CAREkonkret bereits heute morgen berichtete, haben die Vertragspartner auf Bundesebene nach monatelangen Verhandlungen die Kriterien und die Bewertungssystematik zur Qualität der Pflegeheime vereinbart. Ab dem Jahr 2009 wird die Qualität der Heime nach 82 Kriterien geprüft. Pflegebedürftige Bewohner und ihre Angehörigen können sich gezielt zu fünf Themen informieren:
- Pflege und medizinische Versorgung
- Umgang mit demenzkranken Bewohnern und anderen gerontopsychiatrisch veränderten Menschen
- soziale Betreuung und Alltagsgestaltung
- Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene
- Ergebnisse der Bewohnerbefragung
Zur Bewohnerbefragung sowie zu den anderen Themen wird jeweils eine Gesamtnote gebildet. Die Ergebnisse werden mit Schulnoten von sehr gut bis mangelhaft bewertet. Verantwortlich für die Veröffentlichung sind die Landesverbände der Pflegekassen. Künftig können sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im Internet informieren. Die Ergebnisse werden dann ebenfalls an gut sichtbarer Stelle im Pflegeheim ausgehängt. Die Veröffentlichung erfolgt bundesweit nach den gleichen Regeln. Sie ermöglicht dadurch auf Landesebene auch einen Vergleich zwischen den Pflegeheimen.

Information: Details und Reaktionen zum neuen Verfahren lesen Sie in der Print-Ausgabe von CAREkonkret am 21. November 2008.

Quelle: Mitteilung vom 12.11.2008 - Vincentz Network, Hannover, http://www.vincentz.net/

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MDS begrüßt Einigung zur Transparenz bei Pflegeheimen

Beitrag von Service » 12.11.2008, 16:36

MDS begrüßt Einigung zur Transparenz bei Pflegeheimen

Am 11. November 2008 haben sich der GKV-Spitzenverband und die Verbände der Leistungserbringer unter Beteiligung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) auf eine Systematik geeinigt, nach der die Qualität der Leistungen von stationären Pflegeeinrichtungen künftig veröffentlicht werden soll. "Pflegebedürftige und Angehörige können sich mit Hilfe von Schulnoten in Zukunft auf einen Blick über die Qualität von Pflegeheimen informieren. Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung Qualitätsverbesserung und Verbraucherfreundlichkeit", sagte MDS-Geschäftsführer Dr. Peter Pick auf einem Forum zur Weiterentwicklung der Pflege und der Pflegeversicherung am 12. November 2008 in Berlin.

Der Vorschlag sieht eine Gesamtbewertung in Form einer Note von "sehr gut" bis "mangelhaft" vor. Grundlage der Bewertung ist eine Qualitätsprüfung durch den MDK oder eine gleichwertige Prüfung -etwa durch die Heimaufsicht. In diese Gesamtbewertung gehen 82 Einzelkriterien ein. Die Qualität der pflegerischen Versorgung ist für das Gesamtergebnis eines Heimes die wichtigste Bestimmungsgröße. Außerdem fließen Aspekte zur sozialen Betreuung, zum Wohnen und zur Verpflegung in die Gesamtbewertung ein. Darüber hinaus werden die Ergebnisse aus der Bewohnerbefragung veröffentlicht. "Damit ist es Pflegebedürftigen und Angehörigen möglich, sich einen differenziertes Bild von der Qualität einer stationären Einrichtung zu machen", so Pick. Die Medizinischen Dienste seien auf die Intensivierung der Prüfaufgaben gut vorbereitet.

Die Veröffentlichung der Ergebnisse von MDK-Qualitätsprüfungen ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes, das zum 1. Juli 2008 in Kraft getreten ist. Bis Ende 2010 müssen die Medizinischen Dienste alle ambulanten und stationären Einrichtungen einmal prüfen, danach ist eine jährliche Kontrolle vorgesehen.

Quelle: Pressemitteilung vom 12.11.2008
Pressekontakt:
Christiane Grote
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen
(MDS)
Telefon: 0201 8327-115
Telefax: 0201 8327-3-115
E-Mail: c.grote@mds-ev.de

http://www.mds-ev.de

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Schulnotensystematik für Pflegeheime

Beitrag von Service » 12.11.2008, 16:40

Schulnotensystematik für Darstellung der Qualität in Pflegeheimen vereinbart

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der überörtlichen Träger der Sozialhilfe, die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände, die Vereinigung der Träger der Pflegeeinrichtungen und der GKV-Spitzenverband haben am 11.11.2008 die Kriterien und die Bewertungssystematik zur Qualität der Pflegeheime nach § 115 Abs. 1a Satz 6 SGB XI vereinbart.

Nach Abschluss eines sich nun anschließenden Anhörungsverfahrens verschiedenster Verbände und Organisationen und Anpassungen im Prüfkatalog der Medizinischen Dienste wird im Jahr 2009 die Qualität der stationären Pflege für pflegebedürftige Bewohner und deren Angehörige transparent.

Die Prüfung der Heime erfolgt in vier Themenbereichen:

-- Pflege und medizinische Versorgung;
-- Umgang mit demenzkranken Bewohnern und anderen gerontopsychiatrisch veränderten Menschen;
-- soziale Betreuung und Alltagsgestaltung;
-- Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene.

Ergänzt werden diese durch eine Befragung der Bewohner.

Die Ergebnisse werden mit Schulnoten von sehr gut bis mangelhaft bewertet. Die Teilergebnisse fließen in eine Gesamtnote ein, wobei die Befragung der Bewohner separat in einer zweiten Gesamtnote berücksichtigt wird. Veröffentlicht werden diese künftig sowohl im Internet als auch an gut sichtbarer Stelle im Pflegeheim.

Derzeit leben in Deutschland 677.000 BewohnerInnen in 10.400 Heimen.

Die Bewertungskriterien für die Pflegequalität der stationären Pflegeeinrichtungen finden Sie hier:
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... t_3542.pdf

Ein fiktives Beispiel für eine Ergebnisübersicht einer Qualitätsprüfung finden Sie hier:
https://www.gkv-spitzenverband.de/uploa ... t_3541.pdf (Fundstelle vollständig übernehmen)

Quelle: Pressemitteilung GKV Spitzenverbund - 12.11.2008
https://www.gkv-spitzenverband.de/geset ... ung.gkvnet

Pressebericht bei GKV-Spitzenverband - Meldung vom 12.11.2008:

Pflegeheime bekommen Zensuren: Von «sehr gut» bis «mangelhaft»

Berlin (dpa) - Pflegeheime sollen vom kommendem Jahr an vom Prüfdienst der Krankenkassen Zensuren wie in der Schule erhalten.
Diese werden von «1» für «sehr gut» bis «5» für «mangelhaft» reichen.
Die Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht und müssen auch gut sichtbar in den Heimen ausgehängt werden, sagte der Sprecher des Spitzenverbands der Krankenkassen, Florian Lanz, am Mittwoch auf Anfrage in Berlin und bestätigte damit einen Bericht der «Bild»- Zeitung.
Auf die Neuregelung hatten sich der Spitzenverband und die Heimträger nach monatelangen Verhandlungen verständigt. Sie setzen damit die Auflage aus der Pflegereform um, die Prüfberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) transparenter zu machen. Sanktionen bei einer Zensur schlechter als «ausreichend» sind dem Bericht zufolge nicht geplant. Das sei Sache der für die Heimaufsicht zuständigen Bundesländer.
Nach den Worten von Lanz sollen alle 10 400 Pflegeheime in Deutschland mit ihren insgesamt 677 000 Bewohnern Schritt für Schritt überprüft werden - anhand eines Prüfkatalogs mit 83 Fragen. Vorteile davon hätten Pflegeheimbewohner mit ihren Angehörigen sowie jene, die ein Pflegeheim suchen. «Jeder kennt die Schulnoten aus eigener Erfahrung und weiß, was eine "eins" oder eine "vier" bedeutet», sagte Lanz. Damit setze man auf mehr Qualitätswettbewerb und Transparenz.
... (Fundsltelle)
https://www.gkv-spitzenverband.de/News_ ... NewsID=302

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Pflegeheime werden ab 2009 mit Schulnoten bewertet

Beitrag von Presse » 13.11.2008, 08:02

Pflegeheime werden ab 2009 mit Schulnoten bewertet

Berlin – Die Leistungen und Qualität von Pflegeheimen werden ab 2009 mit Schulnoten bewertet. Darauf haben sich der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Heimträger nach langen Verhandlungen geeinigt, wie der Sprecher des Spitzenverbandes, Florian Lanz, am Mittwoch in Berlin sagte. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) werde jedes Heim jährlich unangemeldet kontrollieren und dabei einen Katalog von 83 Einzelpunkten abfragen. Am Ende steht demnach eine Gesamtnote, [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=28417

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Beitrag von G. Fröhlich- Rockmann » 13.11.2008, 10:54

Sich selbst Schulnoten geben zu können ist ein alter Traum jeden Schülers. Das dieser in anderem Bereich als der Bildung verwirklicht wird bringt vielleicht neue Hoffnung?

Konsequent werden bei der Notenvergabe (auch wie in der Schule) die Verwandten außen vor gelassen denen man ein kleines Instrument zum Druck ablassen überlässt.

Auch weiterhin wird somit der Kunde selbst die Entscheidung treffen müssen welches Angebot er annimmt oder ob er auf vermeindliche Schnäppchen herein fällt oder sich gar des Angebotes im eigenen Interesse völlig entzieht.

Logisch fortgesetzt die Einführung der Mehrklassenmedizin im Bereich der Pflege: durch das System arm gemachte Pflegebedürftige können gleich erkennen welches Heim in der Holzbankklasse tätig und ihnen zu gedacht ist.

Gut zu wissen, dass auch im Bereich der Pflegeversicherung schon jetzt Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung getroffen werden und zur Beitragssteigerung in Bereichen die dem Versicherten nicht unmittelbar zu Gute kommen aber von ihm zu zahlen sind getroffen werden.

Bleibt nur die Frage was das für einen Sinn macht und ob das Klassenziel erreicht ist?

Ich denke Nein, denn es sind nicht mal die lange überfälligen Hausaufgaben gemacht!!! Aber weshalb sollte auch ausgerechtnet hier das "Land der Dichter und Denker" den allgemeinen Trend nach unten (im internationalen Vergleich) ähnlich dem der Pisastudie auch nicht folgen?

Frei nach Heine "Denk ich an Pflege in der Nacht so bin ich um den Schlaf gebracht!"

Gerd Fröhlich-Rockmann
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pflegender Angehöriger/Demenzassistent
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thorstein
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Beitrag von thorstein » 13.11.2008, 12:26

Nun wird die Volksverdummung also erfolgreich fortgeführt. Der MDK, der fröhlich Qualität prüft, ohne sich die Mühe einer Erklärung zu machen, wie den diese Qualität mit dem vorhandenen Personal erreicht werden kann, wird als Beauftragter der Kostenträger Noten verteilen. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht, und es stört offensichtlich niemanden.
Dass die Träger dieser Lösung zugestimmt haben, ohne die Rahmenbedingungen - d.h. vor allem einen deutlich besseren Personalschlüssel – zu ändern, kommt einer Bankrotterklärung gleich. Die Wohlfahrtsverbände laden hier Schuld auf sich für die Not unzähliger PflegeheimbewohnerInnen.
Ich persönlich bin immer noch nicht dahintergekommen, was Wohlfahrtsverbände offensichtlich veranlasst, bei einem solchen inhumanen Kasperletheater mitzuspielen.

Rob Hüser
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Strukturelle Veränderungen sind vorrangig nötig

Beitrag von Rob Hüser » 13.11.2008, 18:47

Ich denke, dass das Schulnotensystem noch nicht ganz ausgegoren ist. Man kann dabei manches nicht nachvollziehen. Auch wenn es sicherlich viele BürgerInnen geben wird, die dieses System begrüßen: Verbesserungen in der Pflege gibt es wohl nur mit mehr Personal. Menschen werden eben durch Menschen gepflegt. Der "Druck" allein verändert nichts, macht es im Zweifel nur schwieriger.
Daher muss es immer wieder gesagt werden: Ohne wirklichen Reformen kann sich nichts entscheidend bessern. Der "Rahmen" muss erst einmal stimmig gemacht werden.

Rob H.
Das Pflegesystem muss dringend zukunftsfest reformiert werden!

Cornelia Süstersell
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Beitrag von Cornelia Süstersell » 14.11.2008, 08:09

Das Schulnotensystem mag eine erste Hilfe für das "gute Heim" suchende Angehörige bzw. pflegebedürftige Menschen sein. Ob allerdings durch die jetzt erarbeiteten Kriterien ausreichend Qualität abgefragt werden kann, bleibt abzuwarten. Es muss im Zweifel ja entscheidend auf die Ergebnisqualität ankommen.
Wie schon richtig bemerkt wurde, wird durch ein Benotungssystem das Pflegesystem nicht verbessert. Wenn nicht an den Stellschrauben des Pflegeversicherungsrechts gedreht wird, kann es keine Qualitätsverbesserungen geben. Mehr Druck schafft nicht mehr Zuwendung / Personal. Mehr Druck erzeugt höchstens noch mehr Verdrossenheit bei den Pflegenden.

Cornelia
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

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Qualität wird transparent

Beitrag von Presse » 14.11.2008, 14:53

Qualität wird transparent

bpa begrüßt Einigung zur Veröffentlichung von Qualitätsberichten Ab dem 1. Januar 2009 können die Qualitätsberichte der Pflegeeinrichtungen sowohl im Internet als auch in jeder Pflegeeinrichtung veröffentlicht werden. Über die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe durch die Pflegereform wurde am Dienstag eine Einigung für den Bereich der Pflegeheime erzielt.

Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bernd Meurer, begrüßt diese Übereinkunft:

"Pflegebedürftige und Angehörige können sich über die Qualität der Pflegeheime informieren. Wer wissen will, welchen Qualitätsstandard eine Pflegeeinrichtung erfüllt, kann sich vor Ort und über das Internet informieren. Die Bewertung in vertrauten Schulnoten erleichtert dabei die Orientierung. Jetzt besteht außerdem Klarheit über die Kriterien und die Bewertungssystematik. Alle Einrichtungen wissen, welche Kriterien die Grundlage der Bewertung sind. Künftig wird vorrangig die Ergebnisqualität beurteilt", so der bpa-Präsident.

Künftig werden etwa 10 % aller Pflegebedürftigen aus den unterschiedlichen Pflegestufen - erstmalig auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe - in die Prüfung einbezogen. Die Prüftätigkeit wird sich damit nicht ausschließlich auf besondere Risiken beziehen, sondern einen Querschnitt aller Bewohner darstellen. Damit dürfte auch sichergestellt sein, dass künftig eine verzerrte öffentliche Darstellung der Versorgungsqualität vermieden wird.

Vereinbart wurden für den stationären Bereich 82 Kriterien in fünf
Bereichen, die künftig mit Schulnoten von sehr gut bis mangelhaft
bewertet werden können. Diese fünf Bereiche sind:

- Pflege und medizinische Versorgung
- Umgang mit demenzkranken Bewohnern und anderen
gerontopsychiatrisch veränderten Bewohnern
- Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung
- Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene
- Befragung der Bewohner

Hierdurch muss und wird sich auch die Prüftätigkeit des MDK verändern. Ergebnisqualität wird das Erscheinungsbild der Pflege bestimmen. Die 82 Kriterien sind so ausgewählt, dass sie möglichst verständlich sind, die zentralen Anforderungen berücksichtigen und pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen die gezielte Wahl einer Pflegeeinrichtung ermöglichen können.

Für die ambulante Pflege wird ein vergleichbares System eingeführt. Der Schwerpunkt wird hier ebenfalls auf der Ergebnisqualität liegen. Der bpa geht davon aus, dass noch in diesem Jahr eine gemeinsame Vereinbarung der Kriterien auch für den ambulanten Bereich erreicht wird und die Umsetzung ab 2009 erfolgt.

In den nächsten Wochen wird z.B. den Verbraucher- und Seniorenorganisationen sowie Berufsverbänden die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben.

Pressekontakt: Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60

Quelle: Pressemitteilung vom 14.1.2008

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Noten fürs Altenheim

Beitrag von WernerSchell » 15.11.2008, 07:46

WDR-Fernsehen, Westpol, berichtet am 16.11.2008 zum Thema. Siehe unter:

Noten fürs Altenheim
viewtopic.php?p=38910#38910
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Heimbewertungen grundsätzlich gut

Beitrag von Cicero » 16.11.2008, 08:28

Heimbewertungen grundsätzlich gut - aber erst müssen die Rahmenbedingungen stimmig gemacht werden!

Ich halte es grundsätzlich für gut und richtig, dass den Menschen Möglichkeiten angeboten werden, die Heime auf ihre Qualität einschätzen zu können. Ob es ein Schulnotensystem sein muss, mag dahinstehen.
Wichtiger erscheint mir, was so alles bewertet wird. Die insoweit vorgestellten Kriterien sind m.E. noch diskussionswürdig. Zum Beispiel fehlt jeder Bezug zur "Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen". Allein dies halte ich für einen klaren Mangel.

Im Übrigen beziehe ich mich auf zahlreiche andere Beiträge in diesem Forum, die zeigen, dass die Pflege-Rahmenbedingungen sehr unvollkommen sind. Eigentlich müssten erst einmal gute Reformanstrengungen unternommen werden. Dann könnte man an eine Bewertung herangehen. Jetzt werden Bewertungen erfolgen, die eine Pflege unter ungünstigen Rahmenbedingungen zeigen. Das erscheint mir irgendwie nicht schlüssig.

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Heimbewertungen

Beitrag von johannes » 22.11.2008, 11:43

Die Heimbewertungen in der geplanten Weise sollten die Pflegeheime dazu nutzen, für ausreichend Personal einzustehen.

Solange die Pflegekassen und Sozialhilfeträger nicht bereit sind, die Mittel für ausreichend Personal bereit zu stellen, kann die Bewertung nichts weiter als eine Farce sein.

Es sollen Leistungen bewertet werden, die in der Finanzierung keine Berücksichtigung finden! Werden alle Leistungen, die gefordert, aber nicht finanziert werden, aus der Bewertung gestrichen, bleibt nicht mehr viel übrig.

Johannes
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Heimqualität wird mit Noten bewertet

Beitrag von Service » 23.11.2008, 11:53

Heimqualität wird mit Noten bewertet - Orientierungshilfen für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen
Statement „Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk“ vom 18.11.2008 hier!
http://www.wernerschell.de/ProPflege/be ... /noten.htm

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Kriterien für Qualitätsberichte verbesserungswürdig

Beitrag von Service » 09.12.2008, 15:38

Verbraucherzentrale:
Kriterien für Qualitätsberichte erheblich verbesserungswürdig

Der Fachbereich Gesundheit und Ernährung des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V. (vzbv) weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass die vereinbarten Kriterien für Qualitätsberichte in der Pflege erheblich verbesserungswürdig sind. Grundsätzlich begrüße die vzbv zwar den Ansatz, jedoch gebe es beispielsweise keine differenzierende Gewichtung der Kriterien. So stehen die Kriterien der Dokumentation, Planung, Kommunikation und des Personaleinsatzes gleichwertig neben der fachgerechten Durchführung der Pflege und dem Pflegezustand. Dadurch könne es in einer Bewertung z.B. trotz schlechter pflegerischer Versorgung zu einem vergleichsweise passablen Gesamtergebnis kommen. Andererseits könnte eine Pflegeeinrichtung, die sehr gut pflegt, aber schlecht dokumentiert, entsprechend schlecht bewertet werden etc.
Die ausführliche Stellungnahme samt Empfehlungen des vzbv finden Sie unter dem folgenden Link. (Quelle: Häusliche Pflege)

Stellungnahme der Verbraucherzentrale
http://www.altenheim.vincentz.net/_misc ... 112&fk=103

Quelle: Mitteilung CAREkonkret vom 9.12.2008
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