Gesundheitssystem überfordert Deutsche - so eine Studie

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Gaby Modig
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Gesundheitssystem überfordert Deutsche - so eine Studie

Beitrag von Gaby Modig » 15.07.2014, 07:50

Die Rhein-Zeitung berichtet am 15.07.2014:
Studie: Viele Deutsche sind beim Thema Gesundheit überfordert
Berlin – Die Mehrheit der gesetzlich Versicherten in Deutschland hat Schwierigkeiten, einfache Fragen rund um die eigene Gesundheit und zum deutschen Gesundheitssystem zu beantworten. Die Gesundheitskompetenz der Deutschen ist im europäischen Vergleich nur unterdurchschnittlich gut entwickelt.
... (weiter lesen unter) ... http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 8TNmMrlrL8

Die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post berichtet ebenfalls unt titelt:
Gesundheitssystem überfordert Deutsche
http://www.pressreader.com/germany/rhei ... post-wesel

+++ Die näheren Einzelheiten zu den Berichten sollen sich aus einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ergeben. +++
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Presse
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Deutsche haben Lücken beim Gesundheitswissen

Beitrag von Presse » 15.07.2014, 08:40

Deutsche haben Lücken beim Gesundheitswissen

Berlin (ots) - Die Deutschen wissen zu wenig über Gesundheit. Dies ist ein Ergebnis des WIdOmonitors des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Die erste repräsentative bundesweite Befragung zur Gesundheitskompetenz offenbart, dass fast 60 Prozent der gesetzlich Versicherten Defizite haben: 14,5 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten verfügen nur über eine unzureichende Gesundheitskompetenz, 45 Prozent über eine problematische, 33,5 Prozent sind ausreichend kompetent und 7 Prozent verfügen über ausgezeichnete Fähigkeiten.

Für die Untersuchung befragte das Sozialwissenschaftliche Umfragezentrum der Universität Duisburg-Essen telefonisch 2.010 gesetzlich Versicherte ab 18 Jahren im Zeitraum Dezember 2013 bis Januar 2014. Weitere Ergebnisse sind: Mehr als ein Viertel der Versicherten findet es schwierig, Informationen über Krankheitssymptome zu finden. Fast ein Drittel hat Schwierigkeiten, Medieninformationen zu verstehen. 37 Prozent der Befragten können nur schwer beurteilen, ob eine Zweitmeinung einzuholen ist oder nicht.

"Gut verständliche und verlässliche Informationen sind für viele Menschen das A und O, um die richtigen Entscheidungen für ihre Gesundheit zu fällen. Dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, Unterstützungsangebote zu finden, ist ein Alarmsignal. Die Informationen müssen verständlich, nutzerorientiert und qualitätsgesichert sein und vor allem müssen sie bei den Menschen auch ankommen", sagte Jürgen Graalmann, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes.

Die AOK bietet mit Navigatoren im Internet für die Arzt-, Klinik- und Pflegesuche bereits Entscheidungshilfen an, die stark nachgefragt werden. "Dies dokumentiert das hohe Vertrauen in unsere Informationsangebote", sagte Graalmann.

Um die Gesundheitskompetenz zu verbessern, sei jedoch ganz klar nicht nur das Gesundheitswesen gefordert, erklärte der AOK-Vorstand:
"Insbesondere in der Bildung muss Gesundheit einen festen Platz
bekommen: schon in der Kita, Vorschule, allen anderen Schulzweigen und in der Erwachsenenbildung sowie der außerschulischen Jugendarbeit. Mit unserem Programm JolinchenKids, das wir mit Beginn des Kita-Jahres 2014/15 aufs ganze Bundesgebiet ausweiten, zeigen wir bereits, was in Kitas alles möglich ist. Wir stehen der Politik gern auch für das geplante Präventionsgesetz als Ansprechpartner zur Seite", so Graalmann.

Unwissen verursacht Schäden

Ein Mangel an Wissen über Gesundheit kann zu gesundheitlichen und finanziellen Schäden führen, wie andere internationale Studien zeigen. Weniger kompetente Menschen verhalten sich risikoreicher, nehmen Angebote zur Prävention und Früherkennung zu wenig in Anspruch, sie verhalten sich weniger oft therapietreu und gefährden den Heilungserfolg, haben ein höheres frühzeitiges Sterberisiko und verursachen höhere Behandlungskosten. Nach Schätzungen belaufen sich die höheren Ausgaben für das Gesundheitssystem allein für Deutschland auf bis zu 15 Milliarden Euro.

Deutschland liegt zurück

Eine Studie in der Europäischen Union in den Jahren 2009 bis 2011 hatte etwas bessere Werte bei der Gesundheitskompetenz ergeben.
Demnach haben im EU-Durchschnitt 47,6 Prozent unzureichende oder problematische Fähigkeiten, wogegen es in Deutschland 59,5 Prozent sind. Während das Thema in Deutschland noch kaum ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist, existieren international bereits zahlreiche Handlungshilfen und nationale Aktionspläne.

Den WIdOmonitor "Gesundheitskompetenz von gesetzlich Krankenversicherten" steht im Internet bereit unter:
http://www.wido.de/wido_monitor_2_2014.html, die Themenseite mit weiteren Informationen unter:
http://www.aok-bv.de/gesundheit/gesundh ... index.html und Entscheidungshilfen und Gesundheitsnavigatoren sind zu finden unter:
http://www.aok-gesundheitsnavi.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 15.07.2014 AOK-Bundesverband
Pressekontakt: Dr. Kai Behrens
Tel. 030 34646-2309
E-Mail: presse@bv.aok.de
http://www.aok-bv.de/presse/pressemitte ... 12224.html
+++
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Rosenthaler Str. 31
10178 Berlin

Inhalt Ausgabe 2/2014 (Juli) 11. Jahrgang
Unterschiede bei der Gesundheitskompetenz

Ergebnisse einer bundesweiten Repräsentativ-Umfrage unter gesetzlich Versicherten
Menschen unterscheiden sich deutlich darin, wie sie ihre Fähigkeit wahrnehmen, Krankheiten zu bewältigen oder ihre Gesundheit zu erhalten. Im Rahmen einer Repräsentativ-Umfrage zur Messung der Gesundheitskompetenz ergibt sich bei gesetzlich Versicherten ein allgemeiner Gesundheitskompetenz-Wert (Score) von 31,9. Dieser deutsche Durchschnittswert liegt unter dem Index-Wert von 33,8, der in einem europaweiten Ländervergleich im Rahmen des European Health Literacy Surveys (HLS-EU) berechnet wurde. Nach der standardisierten HLS-EU-Skala weisen sieben Prozent der GKV-Versicherten eine ausgezeichnete und 33,5 Prozent eine ausreichende Gesundheitskompetenz auf. Bei 45,0 Prozent der GKV-Versicherten ist der Kenntnisstand hingegen problematisch, bei 14,5 Prozent unzureichend. Der Unterschied zum EU-Durchschnitt geht vor allem auf Fragen rund um die Themen Krankheits-bewältigung und Prävention zurück: Hier zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der GKV-Versicherten Schwierigkeiten hatten, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umzusetzen.
Quelle: http://www.wido.de/wido_monitor_2_2014.html

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Die Deutschen verstehen ihren Arzt nicht

Beitrag von Presse » 15.07.2014, 17:39

Umfrage: Die Deutschen verstehen ihren Arzt nicht
Sprachverwirrung in der Arztpraxis: Viele Deutsche verstehen nicht, was Ärzte ihnen mitteilen.
Damit schneidet die Republik schlechter ab als andere europäische Staaten.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=865 ... ung&n=3597

Deutsche können Anweisungen ihres Arztes gut folgen, aber niederige Gesundheits­komepetenz
Neun von zehn Deutschen haben keine Probleme damit, den Anweisungen ihres Arztes zu folgen.
Das geht aus einer Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor, die heute veröffentlicht wurde. ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... komepetenz

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AOK-Studie: Die Deutschen verstehen ihre Ärzte nicht

Beitrag von Presse » 16.07.2014, 08:58

AOK-Studie: Die Deutschen verstehen ihre Ärzte nicht
Souveräner Patient mit guter Gesundheitsbildung? Weit gefehlt. Laut einer Studie der AOK ist es mit dem
medizinischen Verständnis der Deutschen nicht weit her. Jeder Vierte kann nicht umsetzen, was sein Arzt ihm rät.
Quelle: Wirtschaftswoche
http://www.wiwo.de/technologie/forschun ... 03036.html

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Was Ärzte für das Vertrauen tun können

Beitrag von Presse » 23.07.2014, 06:15

Arzt und Patient: Was Ärzte für das Vertrauen tun können
Auch Ärzte haben einen gewissen Placebo-Effekt. Dieser und die zugehörige Compliance funktionieren aber nur,
wenn der Patient seinem Arzt tatsächlich vertraut. Doch in Zeiten von medizinischen Websites und Foren müssen
sich Ärzte dieses Vertrauen erst einmal verdienen.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=865 ... ent&n=3613

Rita Reinartz
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Gesundheits- und Pflegesystem interessiert nicht ...

Beitrag von Rita Reinartz » 10.08.2014, 07:13

Gaby Modig hat geschrieben:Die Rhein-Zeitung berichtet am 15.07.2014:
Studie: Viele Deutsche sind beim Thema Gesundheit überfordert
Berlin – Die Mehrheit der gesetzlich Versicherten in Deutschland hat Schwierigkeiten, einfache Fragen rund um die eigene Gesundheit und zum deutschen Gesundheitssystem zu beantworten. Die Gesundheitskompetenz der Deutschen ist im europäischen Vergleich nur unterdurchschnittlich gut entwickelt. ...
Ich sehe das einfach so: Die Menschen interessieren sich nicht ausreichend für das Gesundheits- und Pflegesystem
und sind dann ratlos, wenn "das Kind im Brunnen liegt". Ich denke, dass insoweit jeder ein Stück Mitverantwortung
zu tragen und sich zeitgerecht zu informieren hat, zumindest in groben Zügen.
R.R.
Menschenwürdegarantie bedarf bei der Umsetzung entsprechender Rahmenbedingungen. Insoweit gibt es aber Optimierungsbedarf!

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Gesundheitskompetenz: Weniger Wissen, schlechter versorgt?

Beitrag von Presse » 22.08.2014, 06:15

Gesundheitskompetenz: Weniger Wissen, schlechter versorgt?
Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz leben ungesünder und neigen weniger als andere dazu, die empfohlene Therapie umzusetzen.
Versorgungsexpertin Professor Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf bei der Information
und bei der Beratung.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=867 ... log&n=3679

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Viele wissen nichts vom Recht auf Zweitmeinung

Beitrag von WernerSchell » 03.12.2014, 07:36

Studie zeigt: Viele wissen nichts vom Recht auf Zweitmeinung
Gesetzlich versicherte Patienten können auf Kosten der Kranken¬ kassen eine ärztliche Zweitmeinung einholen.
Das wissen die Wenigsten, wie eine aktuelle Studie zeigt. Dabei ist der Bedarf an Entscheidungshilfen groß.
mehr » http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=874 ... ent&n=3901
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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WernerSchell
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Internet gewinnt für Pflegende an Bedeutung

Beitrag von WernerSchell » 03.03.2015, 17:56

Internet gewinnt für Pflegende an Bedeutung / TK-Studie: Zwei Drittel nutzen es gezielt, um sich schlau zu machen

Hamburg (ots) - Ob Online-Beratung für Pflegende oder Web-Lotsen zum passenden Pflegedienst. Pflegen ohne Internetzugang - schon jetzt ist das für viele undenkbar. Das zeigt die Pflegestudie der Techniker Krankenkasse (TK), für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa mehr als 1.000 pflegende Angehörige persönlich interviewt hat.

Die Hälfte aller Befragten (51 Prozent) surft regelmäßig, Männer mit 61 Prozent etwas mehr als Frauen (48 Prozent). Zwei Drittel (68
Prozent) nutzen das Internet gezielt, um sich zum Thema Pflege zu informieren - und zwar über alle Altersgruppen hinweg.

Je höher die Pflegestufe, desto wichtiger das Internet

Auffällig ist: Je höher die Pflegestufe des Hilfebedürftigen, desto wichtiger ist das Internet als Informationsquelle für die Pflegenden: in Stufe null ist es gut die Hälfte (56 Prozent), die sich im Netz zu Pflegefragen schlau macht, in Stufe drei sind es mehr als drei Viertel (78 Prozent).

"Für Pflegende, die ständig in Bereitschaft sind und unter großem Druck stehen, ist es besonders wichtig, dass sie schnell und unkompliziert an Informationen kommen", erklärt Wolfgang Flemming, Fachbereichsleiter und Pflegeexperte bei der TK.

Online-Beratung für Pflegende

Mehr noch: Via Internet können pflegende Angehörige Hilfe bei seelischen Belastungen bekommen. Zugang bietet das Portal http://www.pflegen-und-leben.de. Besonders geschulte Psychologen helfen hier in einem schriftlichen Austausch, besser mit schwierigen Situationen umzugehen. Die Beratung ist anonym und für TK-Versicherte kostenlos. Die Website bündelt darüber hinaus Hinweise und Tipps, wie Pflegende sich Kraft für den Alltag erhalten können. Zum Anhören gibt es Achtsamkeitsübungen, Atem- oder Tiefenentspannung.

Pflegelotse informiert stets aktuell

Auf ihrer eigenen Seite http://www.tk.de (Webcode 019468) hat die TK zudem alle Informationen zur Pflegeversicherung zusammengestellt:
Hinweise zu Pflegestufen, Leistungen und Pflegehilfsmitteln, aber auch zur sozialen Absicherung von Pflegenden. Der TK-Pflegelotse (Webcode 219858) informiert stets aktuell über ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen.

Die Pflegeversicherung feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist ein eigenständiger Zweig der Sozialversicherung in Deutschland.

Hintergrund:
Im Auftrag der TK hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.007 pflegende Angehörige in persönlichen Interviews befragt. Die Studie
"Pflegen: Belastung und sozialer Zusammenhalt. Eine Befragung zur Situation von pflegenden Angehörigen" ist in der Reihe WINEG Wissen erschienen. Sie steht unter http://www.tk.de (Webcode 700088) zum Download zur Verfügung. Hier finden sich auch weitere Infos zur Versorgung Älterer und zur Pflegereform, Infografiken sowie honorarfreie Pressefotos zum Download.

Quelle: Pressemitteilung vom 03.03.2015 TK Techniker Krankenkasse
Für Rückfragen:
TK-Pressestelle
Teresa Urban
Tel. 040 - 6909-2121
E-Mail teresa.urban@tk.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Zweitmeinung: Noch viele Fragen offen

Beitrag von WernerSchell » 19.02.2016, 07:35

Ärzte Zeitung vom 19.02.2016:
Zweitmeinung: Noch viele Fragen offen
Wenn der Gemeinsame Bundesausschuss definiert hat, bei welchen Eingriffen Kassenpatienten Anspruch auf eine Zweitmeinung haben, wird es in Praxen ernst.
Eines ist klar: Die Informationspflichten werden umfassender. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=905 ... ung&n=4804
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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