Pflegebedürftigkeitsbegriff & das Alibipapier

Gesundheitswesen, Krankenhaus- und Heimwesen, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Arzneimittel- und Lebensmittelwesen, Infektionsschutzrecht, Sozialrecht (z.B. Krankenversicherung, Pflegeversicherung) einschl. Sozialhilfe und private Versorgung

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Pflegebedürftigkeitsbegriff & das Alibipapier

Beitrag von WernerSchell » 11.06.2013, 10:08

Pflegebedürftigkeitsbegriff – Neuer Beiratsbeschluss mit Alibifunktion

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Foto: Dr. Jürgen Gohde, Vorstand KDA

Der Neusser Pflegetreff am 28.05.2013, u.a. mit Dr. Jürgen Gohde, hat es verdeutlicht: viewtopic.php?t=18156
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff ist seit Jahren überfällig und hätte bereits längst umgesetzt werden können.
Die entsprechenden Vorschläge liegen eigentlich schon seit 2009 auf dem Tisch.
Dr. Gohde dazu: Es fehlt der politische Gestaltungswille.
Und jetzt wird ein Papier vorgelegt, das in Wirklichkeit nichts Neues enthält und alles bleibt wie es ist.
Denn jetzt kommt die Bundestagswahl und dann fangen alle Debatten von vorne an.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sieht mit großer Sorge, dass die Demenzkranken weiterhin durch die Pflegeversicherung benachteiligt bleiben.

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Vorschläge aus 2009 wurden nicht umgesetzt!

Siehe auch die weiteren (kritischen) Beiträge im Forum:
Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff / Begutachtungsverfahren
viewtopic.php?t=10916
Zuletzt geändert von WernerSchell am 11.08.2013, 06:33, insgesamt 1-mal geändert.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Pflege: Expertenbeirat legt Empfehlungen vor

Beitrag von Presse » 12.06.2013, 05:50

Ärzte Zeitun, 12.06.2013
Pflege: Expertenbeirat legt Empfehlungen vor
Heute soll der Bericht zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff beschlossen werden. Mit seinen Empfehlungen, die einen ehrgeizigen Zeitplan vorsehen, stößt der Expertenbeirat nicht überall auf Begeisterung....
Lesen Sie weiter unter:
http://www.aerztezeitung.de/politik_ges ... sid=840524

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Politik muss Kosten für Pflegereform benennen

Beitrag von Presse » 14.06.2013, 17:28

KKH: Politik muss Kosten für Pflegereform benennen
Krankenkasse kritisiert Mehrkosten durch mangelnde Qualität in Pflegeeinrichtungen


Hannover, 14. Juni 2013 – Rudolf Hauke, Vorstandsmitglied der KKH Kaufmännische Krankenkasse, hält die Reformpläne für eine neue Pflegeversicherung angesichts fehlender Kostenschätzungen für zu kurz gedacht. „Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass die Politik die Probleme der demografischen Entwicklung erkannt hat und mit einer Reform auf die Veränderungen reagieren will. Insbesondere die Leistungsverbesserungen für Demenzkranke sind seit Jahren überfällig. Dennoch kann es nicht sein, dass der Pflegebeirat als Expertengremium Vorschläge ausarbeitet, ohne deren Kostenumfang zu kalkulieren. Wenn die Pflegeversicherung auf neue Füße gestellt werden soll, muss im Vorfeld der Finanzierungsrahmen festgesetzt werden. Dieser Aufgabe muss jetzt die Politik nachkommen.“ Mehrere Zeitungen berichteten Anfang der Woche über den 218 Seiten umfassenden Bericht des Pflegebeirates, der unter anderem vorsieht, die drei Pflegestufen in fünf Pflegegrade zu ändern. Zu möglichen Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten mache der Bericht nach Medienangaben jedoch keine Aussage.
Hauke gibt darüber hinaus einen weiteren Aspekt zu bedenken: „Neben der Frage der höheren Einnahmen müssen wir uns zukünftig auch mit der Ausgabenseite beschäftigen. Was wir brauchen ist eine zielgerichtete Qualitätsoffensive. Immer wieder kommt es beispielsweise vor, dass Pflegeheimbewohner stürzen, zu viele oder falsche Medikamente erhalten oder mit schmerzhaften Druckgeschwüren stationär behandelt werden müssen. Wenn wir es schaffen, diese Folgekosten aufgrund von Pflegemängeln einzudämmen, steht das Geld für die Pflegebedürftigen an anderer Stelle wieder zur Verfügung.“ Hauke fordert deshalb, die Daten der Krankenhauseinweisungen in die Benotung von Pflegeheimen mit aufzunehmen. Außerdem müsste im ambulanten Bereich Angehörigen eine größere Unterstützung im Umgang mit Pflegebedürftigen zugesichert werden. „Wir als KKH bieten hier in Kooperation mit diversen Einrichtungen schon Schulungen und Weiterbildungen an.“

Die KKH ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit 1,8 Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Über 4.000 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt knapp fünf Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.
Quelle: Pressemitteilung vom 14.06.2013

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Expertenbeirat mit "inhaltsleerer Frechheit"

Beitrag von ProPflege » 14.06.2013, 17:32

Zitat der Woche in CAREkonkret, Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege (14.06.2013):
"Wir werden eine inhaltsleere Frechheit überreichen,
ohne dass ersichtlich wird, was für die Pflegebedürftigen dabei herum kommt."

Ein - anonym bleiben wollendes - Mitglied des Expertenbeirats zur Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs gegenüber der ´taz`.
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/

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Pflegebegriff: ... mehr als Reförmchen ...

Beitrag von Presse » 18.06.2013, 06:00

Pflegebegriff: Pflege-Arbeitgeber fordern mehr als nur ein "Reförmchen"
Der neue Pflegebegriff muss mehr auslösen als ein "Reförmchen", fordern Pflegefachleute.
Sie sehen die Länder in der Pflicht, mehr Pflegekräfte anzuwerben - auch ausländische.
mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=840 ... ege&n=2776

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Pflegereform - Politik muss Gestaltungswillen aufbringen

Beitrag von WernerSchell » 22.06.2013, 06:37

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk tritt für eine
Pflegereform ein, die diesen Namen verdient:

- > viewtopic.php?t=19186
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Wie die Politik dem Pflegebeirat geschadet hat

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 06:34

Interview: Wie die Politik dem Pflegebeirat geschadet hat
Heute wird das zweite Gutachten zum Begriff der Pflegebedürftigkeit übergeben.
Im Interview kritisiert Beiratsmitglied Professor Heinz Rothgang, dass die Politik
der Arbeit des Gremiums geschadet hat. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=841 ... orm&n=2799

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Neue Pflegestufen endlich einführen

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 08:56

Pflegebericht - ASB fordert: Neue Pflegestufen endlich einführen

Köln (ots) - So ein eklatanter Mangel an Entschlusskraft! Seit Jahren tagt ein Expertenbeirat mit den Aufgaben, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zu formulieren und Umsetzungsstrategien vorzulegen. "Dabei ist dies seit Langem geschehen", so Gabriele Osing, Leiterin der Abteilung Soziale Dienste beim ASB-Bundesverband.
"Heute wird der neue Pflegebericht Gesundheitsminister Bahr vorliegen und auch er wird vermutlich - ohne konkrete Finanzierungszusagen des zuständigen Ministeriums - wieder im Sande verlaufen. Diese Verzögerung kann und will der ASB nicht akzeptieren."

Der Pflegebedürftigkeitsbegriff soll erweitert werden, damit individuellere und passgenauere Pflegeleistungen als bisher von den Pflegekassen übernommen werden müssen. Aus den drei bisherigen Pflegestufen sollen fünf Bedarfsstufen werden, an denen sich die Leistungen der Pflegekassen orientieren müssen. Damit kann die Pflege nicht nur besser auf den Einzelfall eingehen, sie hilft auch pflegenden Angehörigen, Unterstützung so zu organisieren, dass langfristige Pflege zu Hause möglich ist.

Der Arbeiter-Samariter-Bund kritisiert, dass die längst fällige Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs immer wieder auf die lange Bank geschoben wurde. Gabriele Osing stellt fest: "Damit schadet man allen Beteiligten, vor allem natürlich den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen. Schon jetzt sind Ablehnungen von Einstufungen oder Pflegestufenerhöhungen an der Tagesordnung, und man muss den Betroffenen zu Widerspruchsverfahren raten. Es kann nicht sein, dass trotz ausreichenden Kapitals in den Pflegekassen die Verbesserung des Leistungsgefüges erneut zurückgehalten wird."

"Der ASB setzt sich für eine ausreichende und dem Bedarf angemessene Finanzierung des Pflegebedarfs ein, damit jeder pflegebedürftige Mensch in der Umgebung leben kann, die er sich wünscht", betont ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter. In den meisten Fällen ist das die gewohnte häusliche Umgebung. Pflege durch Angehörige ist oft nicht im notwendigen Maß möglich, sodass professionelle Hilfe und Pflege in Anspruch genommen werden. Diese muss für den Pflegebedürftigen tragbar bleiben, individuell abstimmbar sein und angemessen honoriert werden. Die dringend notwendige Pflegereform darf deshalb kein weiteres Sparpaket sein.

125 Jahre ASB: Die Zeiten ändern sich. Unsere Hilfe bleibt.

Der ASB ist als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation politisch und konfessionell ungebunden. Wir helfen allen Menschen - unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit. Mehr als eine Million Menschen bundesweit unterstützen den gemeinnützigen Verein durch ihre Mitgliedschaft. Parallel zu seinen Aufgaben im Rettungsdienst - von der Notfallrettung bis zum Katastrophenschutz - engagiert sich der ASB in der Altenhilfe, der
Kinder- und Jugendhilfe, den Hilfen für Menschen mit Behinderung, der Auslandshilfe sowie der Aus- und Weiterbildung Erwachsener. Wir helfen schnell und ohne Umwege allen, die unsere Unterstützung benötigen.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013 ASB-Bundesverband
Pressekontakt: ASB-Pressestelle: Alexandra Valentino, Tel. (0221) 4 76 05-324,
E-Mail: a.valentino@asb.de, Fax: -297, www.asb.de

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Pflegebedürftigkeitsbegriff - Daniel Bahr hat nichts im Grif

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 09:55

Pressemitteilung vom 27.06.2013

Pflegebedürftigkeitsbegriff - Daniel Bahr hat nichts im Griff

Zur Vorlage des Berichts zum Pflegebedürftigkeitsbegriff erklärt Elisabeth Scharfenberg, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik:

Bis zuletzt haben wir gerätselt: Kommt er heute, oder kommt er nicht, der Bericht zum Pflegebedürftigkeitsbegriff? Grund für die Zweifel war der Streit um die Kosten. Doch dieser Streit ist eine Farce und lenkt vom eigentlichen Problem ab - genauso wie das mehrfache Verschieben des Veröffentlichungstermins.

Daniel Bahr hat es versäumt, zu entscheiden, was ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff kosten darf. Ohne klare Vorgaben kann man keine Reform anpacken, die so umwälzend ist und die darüber hinaus viele besser-, aber niemanden schlechterstellen soll.

Nicht Sachzwänge sind für die wiederholte Aufschieberei verantwortlich, sondern Daniel Bahr. Offensichtlich hatte er hier gar nichts im Griff. Wenn ein Minister einen Beirat einsetzt, dann kann er auch einen Termin vorgeben, zu dem ein Ergebnis vorliegen muss. Das hat Daniel Bahr versäumt.

Daniel Bahr hat aus Angst vor der Kostendiskussion komplett versagt. Der Bericht kommt viel zu spät, vor der Wahl passiert jetzt nichts mehr. Nach der Wahl muss der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff schnellstmöglich umgesetzt werden. Wir haben uns eingehend damit befasst. Unser Konzept der Pflege-Bürgerversicherung sieht eine 15-prozentige Leistungsausweitung vor, mit der ein neuer teilhabeorientierter Pflegebegriff umgesetzt werden kann. Zudem werden die Leistungen regelmäßig an Lohn- und Preissteigerungen angepasst.

--
Ulrike Müller
Abgeordnetenbüro Elisabeth Scharfenberg MdB
Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen

Tel.: 49 30 227 -74532, Fax: -76655
E-Mail: elisabeth.scharfenberg.ma04@bundestag.de
Web: www.elisabeth-scharfenberg.de

Postanschrift:
Deutscher Bundestag, 11011 Berlin

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Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff schnell umsetzen

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 13:20

Deutsche Alzheimer Gesellschaft zur Übergabe des Berichts zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff:

Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff muss schnell umgesetzt werden!

Berlin, 27.06.2013. Heute wird der „Bericht des Expertenbeirats zur konkreten Ausgestaltung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs“, an dem auch die Deutsche Alzheimer Gesellschaft mitgewirkt hat, an Gesundheitsminister Daniel Bahr übergeben. Pflegebedürftigkeit wird bislang – insbesondere im Rahmen der Pflegeversicherung – als körperlicher Hilfebedarf definiert und schließt somit diejenigen aus, die aufgrund geistiger und psychischer Einschränkungen Hilfe benötigen. Der aktuelle Bericht des Beirats empfiehlt, wie schon die Vorgängerversion 2009, die Einführung einer neuen Definition von Pflegebedürftigkeit, die u.a. auch Einschränkungen der kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten bei der Begutachtung berücksichtigt. Damit werden Menschen mit Demenz künftig regulär in einen der neuen fünf Pflegegrade eingestuft.

Bärbel Schönhof, 2. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, sagt dazu: „Der Bericht definiert Pflegebedürftigkeit so, dass künftig auch Demenzkranke berücksichtigt werden, empfiehlt ein differenzierteres Begutachtungsverfahren und gibt konkrete Umsetzungsempfehlungen. Damit hat die künftige Bundesregierung eine gute Grundlage, um eine umfassende Reform der Pflegeversicherung schnell auf den Weg zu bringen. Wir brauchen endlich die gleiche Anerkennung für pflegebedürftige Menschen mit Demenz in der Pflegeversicherung.“

Da es bisher keine finanziellen Vorgaben von politischer Seite gibt, konnten in dem Bericht nur verschiedene Kostenszenarien durchgerechnet werden. Dazu Bärbel Schönhof: „Klar ist, dass es mehr Geld kosten wird, wenn künftig Pflegebedarf nicht nur wegen körperlicher, sondern auch aufgrund geistiger Einschränkungen anerkannt wird. Dies schon allein, weil viele Demenzkranke – wie die Studien zeigen – in die neuen Pflegegrade 2 und 3 eingestuft werden. Das sollten uns pflegebedürftige Menschen Wert sein, und dazu sollten sich die Politiker aller Parteien bekennen. Über Drohnen kann man sich gewiss streiten, aber nicht über menschenwürdige Pflege.“

Hintergrundinformationen:
Heute leben in Deutschland etwa 1,4 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60% davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist ein gemeinnütziger Verein. Als Bundesverband von derzeit 135 Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden vertritt sie die Interessen von Demenzkranken und ihren Familien. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 – 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 – 259 37 95-14 (Festnetztarif).

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013
Kontakt: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz Friedrichstraße 236, 10969 Berlin, Tel. 030 / 259 37 95 – 0, Fax: 030 / 259 37 95-29 mailto: info@deutsche-alzheimer.de,
Internet: www.deutsche-alzheimer.de

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Paritätischer zeigt sich enttäuscht über Pflegebericht

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 13:26

Paritätischer zeigt sich enttäuscht über Pflegebericht

Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Übergabe des Berichts einer Expertenkommission an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr zur Einführung eines neuen Begriffes der Pflegebedürftigkeit äußert sich der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Werner Hesse, enttäuscht über die Ergebnisse des Beirats: "Wir haben gern im Beirat mitgewirkt, weil wir hofften, klare Signale zu Leistungsverbesserungen in der Pflege setzen zu können. Dies ist leider nicht gelungen."

Im Unterschied zu einem bereits 2009 veröffentlichten Expertenbericht enthält der neue Bericht nur noch verschiedene Modellrechnungen, aber keine konkrete Empfehlung zum Umfang der nötigen Leistungsverbesserungen. Die von den Beiratsvorsitzenden favorisierten "mindestens 2 Mrd. Euro jährlich" waren der Arbeitgeberseite zu viel und den Wohlfahrtsverbänden zu wenig.

"Bei genauer Lektüre des Berichts wird man feststellen, dass allein die notwendigen Leistungsverbesserungen für Bewohner von Pflegeheimen 2 Mrd. Euro kosten würden," so Werner Hesse. Dies wurde aber von vielen Beiratsmitgliedern abgelehnt, weil im Heim bereits heute eine Vollversorgung bestehe. "Sie ignorieren, dass zwei Drittel der Heimbewohner dement sind und gerade mal die allernötigste Pflege und Betreuung erhalten," empört sich der Paritätische.

Auch die pflegebedürftigen Bewohner von Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung sollen nach Auffassung der meisten Beiratsmitglieder weiterhin mit 256 Euro monatlich abgespeist werden.

Der Paritätische bekräftigt seine Forderung nach zusätzlichen 6 Mrd. Euro für die Pflege und erwartet, dass die nächste Bundesregierung unverzüglich eine umfassende Pflegereform auf den Weg bringt. "Eine Pflegeversicherung, die ihre Kernaufgaben nicht erfüllt, verliert ihre Existenzberechtigung", resümiert Werner Hesse.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013 Paritätischer Wohlfahrtsverband
Pressekontakt: Martin Wißkirchen, 030-24636-311

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Pflegeversicherung für Demenzkranke erneuern

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 13:29

Pflegeversicherung für Demenzkranke erneuern - Sozialverband SoVD fordert umfassende Pflegereform

Berlin (ots) - Der Sozialverband SoVD begrüßt die Vorschläge des Expertenbeirats zur Pflegereform. "Alle notwendigen Voraussetzungen für umfassende Verbesserungen in der Pflege sind nun erfüllt. Ab sofort steht die Politik in höchstem Maß unter Handlungsdruck. Sie muss das Vertrauen der Pflegebedürftigen zurückgewinnen. Die Betroffenen warten seit Jahren auf wirksame Unterstützung." Das erklärte SoVD-Präsident Adolf Bauer heute anlässlich der Übergabe des Berichtes des Expertenbeirats zur konkreten Ausgestaltung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs an die Bundesregierung. Der Verbandspräsident betonte die besondere Notwendigkeit rascher Hilfen für Millionen Menschen mit Demenz. "Alle bisherigen Verbesserungen greifen zu kurz. Die neue Definition von Pflegebedürftigkeit bietet die Chance, einen Durchbruch zu erzielen", sagte Bauer. Das Konzept des Expertenbeirates wäre eine schlüssige Antwort auf die gesellschaftliche Herausforderung, einen Pflegenotstand abzuwenden.
"Nach dem Urnengang im September darf es keine weiteren Verzögerungen geben. Egal wer dann regiert, die Pflegereform muss umgehend in Angriff genommen werden. Daran werden wir die Parteien im Wahlkampf mit verschiedenen Aktionen erinnern", sagte der SoVD-Präsident.

V.i.S.d.P.: Benedikt Dederichs

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013 SoVD Sozialverband Deutschland
Kontakt: Benedikt Dederichs
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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Neuer Pflegebegriff allein löst die Probleme nicht

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 14:06

Neuer Pflegebegriff allein löst die Probleme nicht / bpa-Präsident
Meurer: Nun ist die Politik gefordert, konkrete Beträge für die künftigen Leistungen zu benennen


Berlin (ots) - "Alleine ein neuer Pflegebegriff löst die Probleme der pflegebedürftigen Menschen genauso wenig wie ein neues Begutachtungsverfahren. Nun ist die Politik gefordert, konkrete Beträge für die künftigen Leistungen zu benennen. Erst dann wird für pflegebedürftige Menschen und auch für die Pflegeeinrichtungen deutlich, ob und was genau sich ändert bei dem Wechsel von jetzt drei Pflegestufen auf künftig fünf Pflegegrade", so der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), Bernd Meurer, zur heutigen Übergabe des Expertenberichts an Bundesgesundheitsminister Bahr.

Der bpa erwartet spürbare Verbesserungen für die pflegebedürftigen Menschen. Keineswegs dürfen die künftigen Leistungen hinter die heutigen zurückfallen. Sehr genau wird der bpa deshalb darauf achten, dass dies insbesondere für die demenzkranken Menschen gilt, denen in den letzten Jahren bereits besondere Leistungen zur Verfügung gestellt wurden.

Ein neuer Pflegebegriff muss einen spürbaren Beitrag zur Verbesserung der Situation vor Ort liefern. Dies gilt nicht nur für die pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen, sondern auch für die Beschäftigten in der Pflege. Wenn die Sozialhilfeträger schon heute auf eine unveränderte Personalausstattung in den Pflegeheimen hinweisen, laufen wir sehenden Auges mit maximalem Aufwand in ein Nullsummenspiel, brauchen aber zahlreiche neue Gutachter für die Einführung des neuen Begutachtungs-Assessments.

"Wir brauchen deutlich mehr Zeit sowohl in den Pflegediensten als auch in den Pflegeheimen. Mehr Zeit erreichen wir nur, wenn mehr Pflegekräfte finanziert werden. Politik darf nicht zögern, dafür auch das notwendige Geld in die Hand zu nehmen. Die Pflegeversicherung wird ihre hohe Anerkennung nur dann behalten, wenn sie auch künftig das Risiko einer nur durch Pflegebedürftigkeit verursachten Abhängigkeit von Sozialhilfe vermeiden hilft und die Betroffenen entsprechend unterstützt", so der Präsident des bpa Bernd Meurer.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013 bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.
Pressekontakt: Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030-30878860

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Pflegebedürftigkeitsbegriff - Bericht vorgelegt

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 14:17

Vorbemerkung der Moderation:
Die Vorlage des nachfolgend angesprochenen Berichts war angekündigt und ist schon im Vorfeld ausreichend kommentiert worden - nahezu uneingeschränkt negativ. Das Papier hat offensichtlich nur Alibifunktion. Interessent und mehr als aufschlusreich ist folgende Notiz:

Pflegebedürftigkeitsbegriff – Neuer Beiratsbeschluss mit Alibifunktion
Zitat der Woche in CAREkonkret, Die Wochenzeitung für Entscheider in der Pflege (14.06.2013):
"Wir werden eine inhaltsleere Frechheit überreichen,
ohne dass ersichtlich wird, was für die Pflegebedürftigen dabei herum kommt."

Ein - anonym bleiben wollendes - Mitglied des Expertenbeirats zur Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs gegenüber der ´taz`.
Quelle: viewtopic.php?t=19136


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Pressemitteilung des BMG vom 27.06.2013

Ausgestaltung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs: Expertenbeirat übergibt Bericht an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr

In Berlin haben heute die Vorsitzenden des Expertenbeirats zur konkreten Ausgestaltung eines neuen Pflegebe-dürftigkeitsbegriffs, Wolfgang Zöller (MdB) und K.-Dieter Voß den Bericht des Beirats an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr übergeben.

Daniel Bahr nannte den Bericht „eine wichtige Grundlage. Er beantwortet noch offene Fragen aus dem Bericht des früheren Beirats im Jahr 2009.“ Er dankte den Beiratsmitgliedern für den vorgelegten Bericht und verwies darauf, dass ein grundlegender Systemwechsel vielfältige fachliche und organisatorische Veränderungen mit sich bringe.

„Die soziale Pflegeversicherung ist ein System, das zweieinhalb Millionen Menschen und ihre Angehörigen unterstützt. Die Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs bedarf daher sorgfältiger Vorarbeiten. Der Expertenbeirat und die Zeit zum Nachfragen und Nachdenken waren notwendig und richtig“, so der Bundesgesundheitsminister.

Ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues Begutachtungsverfahren sollen alle wesentlichen Aspekte der Pflegebedürftigkeit berücksichtigen. Das heißt konkret, neben körperlichen Einschränkungen werden auch solche Problemlagen einbezogen, die etwa bei demenziell erkrankten Menschen häufig vorkommen. Es geht um den Verlust an Selbständigkeit durch Einschränkungen der kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten. Es handelt sich dabei um bestimmte Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, die Pflegebedürftige mit demenzieller Erkrankung verstärkt aufweisen. Sie belasten Pflegende sowie Angehörige besonders, wurden aber bisher nicht angemessen berücksichtigt.

Der Minister verwies besonders darauf, dass nun eine fachlich fundierte Grundlage für den Systemwechsel vorliege. Daniel Bahr: „Nach der Verabschiedung des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz kommt nun der nächste Schritt. Der Bericht des Expertenbeirats ist noch nicht das Gesetz. Das war nicht der Auftrag und das war auch nicht zu erwarten. Aber der Bericht bildet die Grundlage für die gesetzliche Umsetzung, die in der nächsten Legislaturperiode stattfinden wird. Sie wird jetzt weiter vorbereitet.“

Vorgeschichte
Im November 2006 hatte das Bundesministerium für Gesundheit einen Beirat zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs eingesetzt. Im Mai 2009 legte der Beirat seinen Umsetzungsbericht vor. Mit seinen Vorschlägen hat er wichtige Vorarbeiten für einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff geleistet. Nicht mehr der zeitliche Aufwand für einzelne, vorwiegend auf körperliche Beeinträchtigungen bezogene Maßnahmen ist Maßstab für die Einschätzung von Pflegebedürftigkeit , sondern der Grad der Selbständigkeit des Menschen steht im Mittelpunkt. Allerdings ließ der Bericht noch zahlreiche Fachfragen einer Einführung im Detail offen.
Im Dezember 2011 wurden Wolfgang Zöller, MdB, Patientenbeauftragter der Bundesregierung und K.-Dieter Voß, ehemals Vorstandsmitglied des GKV-Spitzenverbandes, daher mit dem Vorsitz des Expertenbeirats zur Klärung dieser Fragen beauftragt.
Im März 2012 nahm der Beirat zur konkreten Ausgestaltung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs seine Arbeit auf.
+++

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Pflegebedürftigkeitsbegriff - aus der Verantwortung entzogen

Beitrag von Presse » 27.06.2013, 15:05

Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff:
Bundesregierung hat sich erfolgreich der Verantwortung entzogen


Der Expertenbeirat zur konkreten Ausgestaltung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat eineinhalb Jahre um den Bericht gerungen. Die Stellen, an denen Konsens nicht erreichbar war, sind vorhersehbar gewesen. „In einer allgemeinen Würdigung des neuen Berichtes ist vor allem festzuhalten, dass es gelungen ist, die guten Ansätze aus dem ersten Beirat – dabei vor allem den Formulierungsvorschlag für einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff – zu bewahren“, sagt Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. Kritisch anzumerken bleibt – das ist aber dem Beirat nicht anzulasten –, dass es der verantwortlichen Bundesregierung erneut nicht gelungen ist, die Pflegeversicherung grundsätzlich zu reformieren. Das vermutete Kalkül des Gesundheitsministers, der Beirat werde so lange für den Bericht brauchen, dass eine politische Entscheidung in dieser Legislaturperiode nicht mehr möglich sein wird, ist aufgegangen.

Der einzige Trost ist, dass die kommende Bundesregierung – egal wer sie stellt – keine Ausrede mehr haben wird, die Reform anzugehen. Die Erkenntnisse der Experten liegen vor, jetzt muss die Politik handeln. Es stehen mutige politische Entscheidungen an. Es wird nicht ohne Mehrkosten gehen. Aber die Belastungen der pflegenden Angehörigen und die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft verbieten ein ‚weiter so‘. Alte, chronisch kranke, pflegebedürftige Menschen, ihre Angehörigen und die pflegerischen Leistungserbringer benötigen zukunftsfeste, nachhaltige und tragfähige Konzepte auf dem Boden einer neu ausgerichteten Pflegeversicherung mit einem umfassenden Pflegebedürftigkeitsbegriff. Nur mit mehr Geld im System kann der vielzitierte Wachstumsmarkt Gesundheit tatsächlich einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands leisten.

Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK)
Alt-Moabit 91, 10559 Berlin
Tel.: 030-2191570
Fax: 030-21915777
dbfk@dbfk.de
www.dbfk.de


Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die berufliche Interessenvertretung der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Der DBfK ist deutsches Mitglied im International Council of Nurses (ICN) und Gründungsmitglied des Deutschen Pflegerates (DPR). Mehr Informationen über den Verband und seine internationalen und nationalen Netzwerke können Sie auf der Homepage www.dbfk.de nachlesen. Falls Sie Interviewwünsche haben oder weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an presse@dbfk.de oder rufen Sie uns unter 030-219157-0 an.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.06.2013
Peter Tackenberg MScN, RbP | Referent der Geschäftsführung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V.
www.dbfk.de | Alt-Moabit 91 | 10559 Berlin | Fon 030-219157-0 | Fax 030-219157-77 | Umsatzsteuer Id.Nr. DE 114235140

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