Ärztehonorar im Streit

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Ärztehonorar im Streit

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 15:03

Ärzte empört über Kassenforderung nach Honorarkürzung
Forderungen der gesetzlichen Krankenversicherungen nach einer Absenkung der Honorare für ambulante Leistungen um rund 2,2 Milliarden Euro haben im Vorfeld eines Treffens von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und dem ... »
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51410
Qualitätsorientierte Vergütung: Gutachten benennt Möglichkeiten und Defizite
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51319
Honorare: KBV wirft Kassen rechtswidriges Verhalten vor
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51267
Kassen fordern 2,2 Milliarden Euro weniger Honorar für die ambulante Versorgung
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51211
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Krankenkassen gefährden den sozialen Frieden

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 15:04

Reinhardt: Krankenkassen gefährden den sozialen Frieden

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat den Gesetzlichen Krankenkassen angesichts ihrer "unverschämten Forderungen" nach einer Absenkung der ärztlichen Vergütung eine gezielte Gefährdung des sozialen Friedens vorgeworfen. Reinhardt: "Wer angesichts von Milliardenüberschüssen aus Beitragsgeldern gleichzeitig die Finanzmittel kürzen will, die für die medizinische Versorgung der Beitragszahler zur Verfügung stehen, der provoziert den erbitterten Widerstand von Ärzten und Patienten." Es sei geradezu absurd, wenn die Gesetzlichen Krankenkassen sich immer wieder als angebliche Anwälte ihrer Versicherten aufspielten, gleichzeitig aber trotz Ärztemangel und demografischer Entwicklung über eine Absenkung der für die Versorgung zur Verfügung stehenden Mittel lamentierten.

Für den Fall, dass der Erweiterte Bewertungsausschuss eine Absenkung des Punktwertes für die ärztliche Leistung beschließen sollte, kündigte Reinhardt spürbare Konsequenzen an. "Dann schlägt die Stunde der Verbände, dann werden wir - wie bereits 2006 - deutlich machen, dass wir Ärzte uns eine Zersetzung unseres Gesundheitssystems durch die Gesetzlichen Krankenkassen nicht gefallen lassen".

Quelle: Pressemitteilung vom 27.08.2012
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Kassen wollen mit Honorarkürzungen Gesetzesbruch

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 15:08

Kassen wollen mit Honorarkürzungen Gesetzesbruch - Niedergelassene Ärzte sind protestbereit

Die niedergelassenen Ärzte sind protestbereit. „Die Absicht der Krankenkassen, den Orientierungspunktwert zu senken und damit die Vergütung der Praxisärzte um 7 Prozent zu kürzen, ist ein klarer Gesetzesverstoß“, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Dirk Heinrich. Im „Wettbewerbsstärkungsgesetz“ hat Ulla Schmidt 2007 durchgesetzt, dass das Morbiditätsrisiko an die Krankenkassen geht und niedergelassene Ärzte für ihre Leistungen feste Preise erhalten. „Durch die Kassenpläne wird dieses Gesetz völlig auf den Kopf gestellt. Es entsteht ein Globalbudget mit floatendem Punktwert und die Morbiditätslast wird dadurch wieder auf die Ärzteschaft verlagert. Das hat nicht einmal Ulla Schmidt so gewollt“, betont Dr. Heinrich.

Die niedergelassenen Ärzte sind protestbereit. „Die Absicht der Krankenkassen, den Orientierungspunktwert zu senken und damit die Vergütung der Praxisärzte um 7 Prozent zu kürzen, ist ein klarer Gesetzesverstoß“, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Dirk Heinrich. Im „Wettbewerbsstärkungsgesetz“ hat Ulla Schmidt 2007 durchgesetzt, dass das Morbiditätsrisiko an die Krankenkassen geht und niedergelassene Ärzte für ihre Leistungen feste Preise erhalten. „Durch die Kassenpläne wird dieses Gesetz völlig auf den Kopf gestellt. Es entsteht ein Globalbudget mit floatendem Punktwert und die Morbiditätslast wird dadurch wieder auf die Ärzteschaft verlagert. Das hat nicht einmal Ulla Schmidt so gewollt“, betont Dr. Heinrich.

Stattdessen seien die Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach einer Anhebung des Punktwertes auf 3,85 Cent angesichts der steigenden Alterung der Patienten, der Veränderung von Morbidität, der Inflation, des Investitionsstaus in den Praxen, den Personalkostensteigerungen durch den Gehaltstarifvertrag mit den Medizinischen Fachangestellten und der anhaltenden Verlagerung des Versorgungsgeschehens von stationär auf ambulant mehr als gerechtfertigt. „Ein Abschluss unterhalb dieser Forderungen ist nur schwer denkbar“, so Dr. Heinrich.

Während die Krankenkassen auf Milliardenüberschüssen sitzen, seien dagegen Honorar-Kürzungen um über 7 Prozent bei den Praxisärzten nicht nur gesetzwidrig, sondern ein Affront – und zwar gegenüber Ärzten wie Patienten gleichermaßen. „Wer, wie die Kassen, derart auf Konfrontationskurs geht, darf sich nicht wundern, wenn in wenigen Wochen wieder Tausende von Ärzten in Berlin auf die Straßen gehen“ unterstreicht der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 27.08.2012
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Ärztestreik droht

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 15:13

Wegen bevorstehenden Honorarkürzungen: Deutschland droht Ärztestreik im September
Mehr als 120.000 niedergelassene Ärzte könnte im September streiken. Zehn Ärzteverbände haben angekündigt gegen die Sparpolitik der Krankenkassen vorzugehen.
---- > http://www.stern.de/gesundheit/wegen-be ... 84661.html
Quelle: Stern

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Honorarsenkung - Massive Proteste

Beitrag von Presse » 27.08.2012, 15:16

Pressemitteilung vom 27.08.2012:

FALK-KVen zu geplanter Honorarsenkung der Kassen: „Massive Proteste der Ärzte nur allzu verständlich“

„Mit der Ankündigung, die Honorare der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland für das kommende Jahr absenken zu wollen, hat der GKV-Spitzenverband den Bogen überspannt“, kommentierten die Vorstände der in der Freien Allianz der Länder-KVen (FALK) verbundenen Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern die aktuelle Streikdrohung zahlreicher Ärzteverbände. Insgesamt elf ärztliche Berufsverbände hatten am vergangenen Wochenende klar gemacht, dass sie die von Krankenkassenvertretern geforderte Absenkung des Orientierungspunktwerts (OPW) „nicht nur für skandalös, sondern auch für rechtswidrig“ halten, wie es in einer gemeinsamen Erklärung heißt, und als Zeichen ihres Protests auch Streiks in Betracht gezogen. Dazu sagten heute die Vorstände der FALK-KVen:

„Die Forderung des GKV-Spitzenverbands, die Honorare der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten zu senken, ist so absurd wie unverschämt. Den Ärger und das Aufbegehren unserer Kolleginnen und Kollegen in den Berufsverbänden können wir daher sehr gut nachvollziehen. Ohnehin war das Verhandlungsgebahren von Krankenkassenvertretern auf Bundesebene in letzter Zeit geprägt von durchschaubaren taktischen Manövern wie unter anderem den diversen Diffamierungen der Ärzteschaft. Diese neuerliche Provokation durch den GKV-Spitzenverband setzt nun dem versorgungsgefährdenden politischen Kurs der Krankenkassen die Krone auf. Die KVen und ihre Mitglieder nehmen den gesetzlichen Sicherstellungsauftrag sehr ernst. Die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen halten darum trotz schwierigster Honorar- und Arbeitsbedingungen die Versorgung aufrecht. Doch wenn die Krankenkassen dies nicht anerkennen und angemessen honorieren, muss eine Reduktion der vertragsärztlichen Tätigkeit auf das gesetzlich festgelegte Mindestmaß von zwanzig Wochenstunden Sprechstunde für GKV-Versicherte je Arzt ernsthaft erwogen werden.“

Zudem entbehre das Vorhaben der Krankenkassen, den OPW zu senken, jeglicher gesetzlichen wie politischen Grundlage. So habe der Gesetzgeber ganz bewusst die Mengenentwicklung in der ambulanten Versorgung von der Preisentwicklung abgekoppelt. Denn schließlich könne es nicht den Niedergelassenen angelastet werden, dass die Menschen älter werden und die Möglichkeiten moderner Medizin zunehmen. Vielmehr seien dies Entwicklungen, deren Auswirkungen gesamtgsellschaftlich zu tragen seien. Politik und Gesetzgeber hätten dies längst erkannt. Nur die Krankenkassen seien anscheinend nicht bereit, sich in diesem Zusammenhang ihrer Verantwortung zu stellen. Stattdessen verfolgten sie einen rechtswidrigen Sparkurs zulasten der Leistungsträger in der ambulanten Versorgung, den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten.

„Die Aktivitäten der Krankenkassen richten sich gegen die Politik, die das Ziel ausgerufen hat, die ambulante Versorgung zu erhalten. Die GKV sitzt auf einem milliardenschweren Finanzpolster von Beitragsgeldern, die sie für die Finanzierung der Versorgung erhalten hat. Es dürfte daher nicht einmal Gegenstand der Verhandlung sein, ob sie diese Gelder in die Versorgung ihrer Versicherten investiert: denn genau das ist ihr Auftrag! Alles andere ist – das schreiben die ärztlichen Berufsverbände in ihrer Erklärung vom Wochenende völlig richtig – rechtswidrig. Das aktuelle Gebahren der Krankenkassen ist dabei nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen in den Praxen. Es ist auch eine effektive Nachwuchsverhinderungspolitik. Denn welcher Mediziner sollte sich für eine Karriere interessieren, in der seine wirtschaftliche wie persönliche Entwicklung völlig vom Gutdünken der selbsternannten Kassenfürsten abhängt?!“

Dabei bestünden seitens der Ärzteschaft nachvollziehbare, belastbare Argumente für eine Erhöhung des OPW, so die Vorstände der FALK-KVen. Schließlich hätten die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten seit 2009 nicht einmal mehr einen Inflationsausgleich ihrer Honorare erhalten, so dass für die einzelne ärztliche Leistung heute de facto sogar weniger bezahlt werde als noch vor einigen Jahren. Gleichzeitig dürfe nicht vergessen werden, dass Praxen auch Arbeitgeber seien und neben den allgemeinen Praxiskosten vor allem auch Gehälter für das Praxispersonal zu zahlen hätten. Beide Posten seien in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während man allerdings den Krankenhäusern anlässlich der hohen Tarifabschlüsse finanziell erheblich entgegengekommen sei, lasse man die Praxen, deren Angestellte ebenfalls von diesen Tariferhöhungen profitierten, im Regen stehen. Mehr noch: Man wolle sogar ihre wirtschaftliche Basis noch weiter reduzieren und sie somit offensichtlich kaputtsparen. „Diese neuerliche Ungleichbehandlung von stationärem und ambulantem Sektor zulasten der Niedergelassenen ist ein Skandal! Die massiven Proteste der Kolleginnen und Kollegen sind daher nur allzu verständlich. Wenn die Politik das dreiste Verhalten der Krankenkassen nicht sofort unterbindet, wird sich die Ärzteschaft wehren müssen. Dieser Konflikt kann und wird nicht ‚geräuschlos’ verlaufen“, so die Warnung der FALK-KVen.

Die Presseinformation vom 27.08.2012 als PDF-Datei:
http://www.kvb.de/fileadmin/kvb/dokumen ... enkung.pdf

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Zu wenig Honorar im Vergleich zur Kostensteigerung

Beitrag von Presse » 30.08.2012, 09:09

Pressemitteilung der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände vom 30.08.2012

Zu wenig Honorar im Vergleich zur Kostensteigerung

Berlin, 30. August 2012. Die GFB fordert den Spitzenverband der Krankenkassen auf, zu zukunftsorientierten Werten zurückzukehren! Statt in unverantwortlicher Weise die Honorare zu kürzen, ist eine Orientierung der Versorgung dringend an einer nachhaltigen Verbesserung zum Wohl des Patienten und dem Abbau von sekundären Kosten auszurichten. Dabei müssen auch der Ärzteschaft und insbesondere dem leistungsstarken fachärztlichen Bereich Anreize geboten sowie eine leistungsgerechte Vergütung garantiert werden.

Gemäß Gutachten der vom GKV Spitzenverband beauftragten Prognos AG würde sich nach Absenkung des Orientierungswertes im Durchschnitt für die Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung ein Überschuss in Höhe von rund 115 Tsd. Euro ergeben. Das ist angesichts der Veränderung von Morbidität, der Inflation, des Investitionsstaus in den Praxen und der Miet- und Personalkostensteigerungen ein Hungerlohn, während die Krankenkassen auf Überschüssen von 20 Milliarden sitzen, meint die GFB. Der Rückgang der Einzelpraxen zu Gunsten von Zusammenschlüssen und MVZs ist Ausdruck der mangelnden Finanzausstattung. Diese Entwicklung ist nach Ansicht der GFB im Wesentlichen als Reaktion auf die restriktive und unangemessene Honorarpolitik zu verstehen und muss zwangsläufig zur Beschneidung der wohnortnahen fachärztlichen Versorgung führen. Diese werde unverantwortlich durch die restriktive Honorarpolitik weiter aufs Spiel gesetzt, so Dr. Götte, Präsident der GFB. Die GFB unterstützt die Forderung der KBV, den Orientierungspunktwert auf 3,85 Cent anzuheben.

Der Spitzenverband muss sich fragen lassen, ob er am Fortbestehen einer nachhaltig guten Versorgung in Verantwortung für seine Versicherten oder nur an der Fortschreibung finanzieller Überschüsse interessiert ist. „Die Ärzteschaft sieht in der Vorgehensweise der Kassen eine Diffamierung und einen eklatanten Vertrauensbruch, gerade jetzt und vor dem Hintergrund des Sachverständigengutachtens, in dem die Kassen zu mehr Bereitschaft für zusätzliche Verträge zur Verbesserung der Versorgung aufgefordert werden“, so Dr. Götte.

Eine weitere Beschneidung der Ärzteschaft ist aus Sicht der GFB nicht nur ungerecht, sie wird sich lähmend auf die Ärzteschaft auswirken bei zunehmendem, demographisch und innovativ verursachtem Versorgungsbedarf. Sie wird den Ärztemangel beschleunigen und zu einer weiteren Ausdünnung der Versorgungslandschaft führen, prognostiziert die GFB. Das gilt sowohl für den ambulanten wie stationären Bereich. „Der Trend der Abwanderung von Medizinern ins Ausland und in andere Berufe wird weiter zunehmen“, ist sich der GFB-Chef sicher.

Rückfragen gern beim Präsidenten der GFB
Dr. med. Siegfried Götte
Mobil: +49 172 /8502909
praesident@gfb-facharztverband.de

Die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände ist die Dachorganisation der fachärztlichen Berufsverbände. Sie repräsentiert über 100.000 Mitglieder der angeschlossenen Verbände und ist die größte freie ärztliche Standesvertretung in Deutschland außerhalb der Körperschaften.
Die GFB vertritt sowohl angestellte Klinikärzte wie Niedergelassene. Damit erfüllt sie das Mandat einer globalen gesundheitspolitischen Vertretung fachärztlicher Interessen. Die GFB ist bei der Bundesärztekammer und der KBV aktiv und Gründungsmitglied der Allianz Deutscher Ärzteverbände. Ferner vertritt die GFB Deutschland bei der Europäischen Facharztorganisation UEMS und stellt dort ein Mitglied des Vorstands.
_______________________________________

Dr. Christine Winkler
- Pressereferentin –
Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände
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Ärztehonorare schlecht verteilt

Beitrag von Presse » 30.08.2012, 11:45

0946 / 30. August 2012
Pressemitteilung von Martina Bunge


Ärztehonorare schlecht verteilt

"Sowohl die Kassen als auch die Ärzteschaft sollten mit Augenmaß verhandeln. Wenn sie sich auf eine mäßige Erhöhung der Honorare einigten, wäre den Patientinnen und Patienten am besten gedient", kommentiert Martina Bunge, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, den Streit über die Höhe der Ärztehonorare. Bunge weiter:

"Der Praxisüberschuss vor Steuern ist in den letzten fünf Jahren von 105.000 Euro auf 134.000 Euro gestiegen - ein Plus von insgesamt 27,6 Prozent bzw. fünf Prozentpro Jahr. Von solchen Bruttolohnsteigerungen können die allermeisten Beitragszahlerinnen und Beitragszahler nur träumen - und dabei sind in diesen Zahlen noch nicht einmal die Erträge durch Privatversicherte und Selbstzahler erfasst, die es allerdings im Osten kaum gibt. Dennoch wäre eine pauschale Kürzung der Honorare, wie die Kassen sie vorschlagen, ein fatales Signal. Denn aufgrund der bestehenden Honorarstruktur und der ungleichen Verteilung auf die einzelnen Ärztinnen und Ärzte wird es immer schwieriger, auf dem flachen Land Praxisnachfolger zu finden. Hier kommt es immer häufiger zu Versorgungsproblemen. Ich plädiere daher für eine moderate Steigerung der Ärztehonorare. Und an die Verhandler appelliere ich, dabei auch an die Praxisangestellten zu denken.

Beim Streit zwischen Ärzteschaft und Kassen drohen allerdings die Patientinnen und Patienten einmal mehr unter die Räder zu kommen, denn es geht dabei nur um die Gesamtsumme der Honorare. Wir brauchen aber auch ein sinnvolles System, das sicherstellt, dass das Geld dorthin fließt, wo es für eine gute Versorgung der Bevölkerung benötigt wird. Deshalb brauchen wir endlich eine Bedarfsplanung, die die Versorgungsnotwendigkeiten in den Blick nimmt. Die bestehende, unlängst reformierte Planung basiert auf den Anfang der 1990er Jahre vorgefundenen Strukturen, die seitdem einfach fortgeschrieben werden. Der tatsächliche Bedarf spielt keine Rolle."

F.d.R. Christian Posselt
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Missachtung der ärztlichen Leistung

Beitrag von Presse » 30.08.2012, 15:59

Reinhardt: Verbände werden umgehend Maßnahmen beraten – Missachtung der ärztlichen Leistung wird das Verhältnis zu den Kassen nachhaltig belasten

Die heute unter dem massiven Druck der Krankenkassen im Erweiterten Bewertungsausschuss gegen die Stimmen der Ärztevertreter beschlossene Minimal-Erhöhung des Punktwertes für ärztliche Leistungen um 0,9 Prozent hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, als „unannehmbaren Affront gegenüber der ärztlichen Leistungsbereitschaft“ und als „herben Rückschlag für die Bemühungen im Kampf gegen den drohenden Ärztemangel in Deutschland“ bezeichnet. „Die Anpassung liegt deutlich unter dem überfälligen Inflationsausgleich und ist nicht mehr als eine weitere erbärmliche Episode im verbissenen Kampf der Kassen gegen all jene, die ihre Versicherten angemessen medizinisch versorgen wollen“, so Reinhardt. Vor über zehn Jahren sei bei der Bewertung ärztlicher Leistungen im EBM ein Punktwert von 5,11 Cent (vorher 10 Pfennige) zugrunde gelegt worden, nunmehr betrage dieser noch nicht einmal 3,6 Cent. Es gehe nun darum, dass die Ärzteschaft unverzüglich geschlossen ein Zeichen gegen dieses Diktat der Kassen setze. Hierzu werde auch die Allianz Deutscher Ärzteverbände in Kürze zusammenkommen, um ihr weiteres Vorgehen abzustimmen.

"Es geht hier längst nicht mehr nur um Euro und Cent. Die Kassen planen grundsätzliche Weichenstellungen: Sie wollen die Gestaltungs- und Deutungshoheit im Gesundheitswesen.“ Das müsse den Kolleginnen und Kollegen klar sein, mahnte Reinhardt. „Das dürfen wir auf gar keinen Fall zulassen!“

Besonders scharf kritisierte Reinhardt die im Vorfeld der Verhandlungen von den Krankenkassen inszenierte „demagogische Zahlenschlacht gegen die Kolleginnen und Kollegen“, mit der der Boden für massive Honorarkürzungen bereitet werden sollte. „Dieser Vorgang ist in seiner Gesamtheit nicht nur eine Niederlage für die künftige Versorgung in Deutschland, weil er junge Nachwuchsmediziner abschreckt, dieser Vorgang wird mit seiner groben Missachtung ärztlichen Engagements auch ganz wesentliche Folgen für das Verhältnis der Ärzteschaft zur Gesetzlichen Krankenversicherung haben", so Reinhardt.

Quelle: Pressemitteilung vom 30.08.2012
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Strittiger Beschluss zum Ärzte-Honorar

Beitrag von Presse » 31.08.2012, 07:06

Erweiterter Bewertungsausschuss: Strittiger Beschluss zum Ärzte-Honorar
Die Ärzte sollen im kommenden Jahr etwas mehr Honorar erhalten: Das hat der Erweiterte Bewertungsausschuss beschlossen.
Der GKV-Spitzenverband stimmte zu, die KBV war dagegen. Den Ausschlag gab die Stimme des Ausschussvorsitzenden Professor Jürgen Wasem.
Die Ärzte sind sauer. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=820 ... ung&n=2167

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"Honorarskandal": Ärzte rüsten zum Streik

Beitrag von Presse » 31.08.2012, 16:12

"Honorarskandal": Ärzte rüsten zum Streik
Der Beschluss zum Honorar erzürnt die Ärzteschaft. Die Steigerung um 0,9 Prozent empfinden Ärzte und Verbände als Skandal und Schlag ins Gesicht.
Die Basis brodelt. Kommt es jetzt zum Streik? mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=820 ... tik&n=2169

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Urologen setzen auf Widerstand gegen Honorarbeschluss

Beitrag von Presse » 03.09.2012, 06:50

Zur Sicherung der ambulanten medizinischen Versorgung:
Berufsverband der Deutschen Urologen setzt auf gemeinsamen Widerstand gegen Honorarbeschluss


Düsseldorf. Der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BDU) sieht die ambulante medizinische Versorgung in Praxis und Klinik gefährdet. Der Honorarbeschluss des erweiterten Bewertungsausschusses vom Donnerstag trägt der gesellschaftlichen Entwicklung von Demografie und Morbiditätslast nicht ausreichend Rechnung. Die Alterung der Gesellschaft verursacht einen rapide steigenden Bedarf an medizinischer und pflegerischer Versorgung auf dem Gebiet der Urologie bei sich gleichzeitig abzeichnendem Ärztemangel. Das „Gutachten“ der Krankenkassen und die damit verbundene Forderung des GKV-Spitzenverbandes zur Absenkung der Gesamtvergütung von insgesamt 2,2 Milliarden Euro macht deutlich, dass es den Kassen nicht um die Verbesserung der ambulanten Patientenversorgung geht.
Der BDU fordert einen Ausgleich der Versorgungsdefizite und eine ausreichende Finanzierung. Eine Anpassung der Vertragsarzthonorare ist überfällig! 15 Prozent unbezahlte Leistungen, seit Jahren keinen Inflationsausgleich, steigende Kosten und vermehrte Bürokratie verursachen miserable Arbeitsbedingungen und entziehen den Vertragsarztpraxen die wirtschaftliche Grundlage. „Das Geld muss endlich der Leistung folgen, ansonsten müssen wir die Leistungen dem Geld anpassen“, so Dr. Axel Schroeder, niedergelassener Urologe in Neumünster und Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V.. Er sieht nicht nur die Sicherstellung im Kollektivvertrag gefährdet, sondern auch künftige neue Versorgungsformen. Der BDU e.V. vertritt 70 Prozent der niedergelassenen Urologen.

Im aktuellen Honorarstreit appelliert der BDU e.V. an die Selbstverwaltung, die überfälligen Finanzmittel für eine ambulante, qualifizierte und wohnortnahe Versorgung in angemessener Höhe bereitzustellen und fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, ggf. von seiner Aufsichtspflicht und Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen.
„Es kann nicht angehen, dass Krankenkassen immer mehr Versichertenbeiträge sparen, statt diese ausreichend in die Patientenversorgung zu stecken“, so der BDU-Präsident. Der Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. ist Mitglied des Spitzenverbandes der Fachärzte (SpiFa) und beteiligt sich an dem gemeinsamen Widerstand gegenüber den Kassen und setzt bei Bedarf auf eskalierende Protestmaßnahmen.

Quelle: Pressemitteilung vom 02.09.2012
Weitere Informationen:
Dr. Axel Schroeder
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23534 Neumünster
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Honorarverteilung - Patienteninteressen wichtig

Beitrag von Gerhard Schenker » 03.09.2012, 12:17

Zur Sicherung der ambulanten Patientenversorgung müssen eigentlich zahlreiche Themen auf den Tisch. Auch die mangelhafte fachärztliche Versorgung in den Heimen gehört dazu.
Dass Ärzte möglicherweise anders - besser - honoriert werden müssen, kann sein. Aber es ist vorrangig ein Problem, das die Ärzte untereinander zu lösen haben. Das Pauschalhonorar, das die Ärzte von den Krankenkassen bekommen, verteilen sie nämlich in eigener Zuständigkeit. Und dieses Verteilen geschieht nicht so, wie es nach den Bedürfnissen der Patienten richtig wäre. Einige Facharztgruppen verdienen gut, andere schlecht. Da müssen neue Konzepte her. Vor allen muss die sprechende Medizin aufgewertet werden, auch in Geld.
Ich sehe hier den Gesetzgeber gefordert. Er muss im SGB V Regelungen einstellen, die eine patientengerechte Vergütung gewährleisten. Man darf nicht alles so einfach in die sog. Selbstverwaltung übergeben. Denn dabei sind die Patienten eigentlich überhaupt nicht beteiligt.

G.Sch.
Das Pflegesystem bedarf einer umfassenden Reform - Pflegebegriff erneuern und Finanzierung zukunftsfest machen!

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Ärzteprotest muss vor allen Dingen die Krankenkassen treffen

Beitrag von Presse » 03.09.2012, 16:50

Reinhardt: Ärzteprotest muss vor allen Dingen die Krankenkassen treffen!

Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat nach dem Abbruch der Verhandlungen zwischen Ärzteschaft und Krankenkassen im Erweiterten Bewertungsausschuss dazu aufgerufen, mit den nun bevorstehenden Protestmaßnahmen vor allem die Krankenkassen zu treffen. Bei der Bearbeitung von Regressen, beim Anfragewesen für das Kostencontrolling oder aber auch bei Wirtschaftlichkeitsprüfungen seien die Kassen auf die Zuarbeit von Ärzteseite angewiesen, deutete Reinhardt erste Möglichkeiten an. "Die Ärzteschaft ist sich im Klaren darüber, wo die Fronten verlaufen und sie wird deshalb zunächst so weit wie möglich versuchen, ihre Patientinnen und Patienten nicht unnötig in Mitleidenschaft zu ziehen." Zwar sei es nicht vermeidbar, dass im Laufe eskalierender Proteste auch Patientinnen und Patienten betroffen wären, dies werde allerdings nicht vorrangiges Ziel der Ärzteschaft sein. Reinhardt mahnte im Übrigen ein geschlossenes und abgestimmtes Vorgehen aller Ärzteverbände an – auch jenseits vielleicht im Einzelfall vorliegender Partikularinteressen.
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Ärztehonorierung umfassend reformieren

Beitrag von Presse » 03.09.2012, 16:53

0958 / 3. September 2012
Pressemitteilung von Martina Bunge


Ärztehonorierung umfassend reformieren

"Der derzeitige Streit um Ärztehonorare zeigt, dass die Vergütung der Ärzteschaft grundsätzlich reformiert werden muss. Pauschale Honorarerhöhungen reparieren nicht die ungerechte Verteilung der Honorare auf Arztgruppen und Ärzte", sagt Martina Bunge zum Scheitern der Verhandlungen zwischen Ärzten und Krankenkassen um zukünftige Honorare. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

"Immer wieder dient der fleißige Landarzt oder die engagierte Kinderärztin, die kaum über die Runden kommt, als Argument für eine Honorarerhöhung der Ärzte. Die pauschalen Honorarerhöhungen nützen dann aber vor allem den ohnehin schon Gutverdienenden dieses Berufsstandes. Die benachteiligten Ärzte haben kaum etwas davon. Wenn die Ärzteschaft will, dass all ihre Kolleginnen und Kollegen ordentlich honoriert werden, dann müssen die Honorare entsprechend verteilt werden. Bislang ist die Honorarverteilung aber Abbild der Kräfteverhältnisse in der ärztlichen Selbstverwaltung statt Ergebnis einer gerechten vernünftigen Honorarverteilung im Sinne einer guten Versorgung.

Die angekündigte Klage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Kassen ist der angemessene Weg, nicht aber ein Streik auf dem Rücken der Patienten. Die Ärzte sollten ihre Interessen und die der Patienten endlich auseinanderhalten. Das Patienteninteresse ist vor allem eine zügige gute Versorgung und nicht die Honorarerhöhung der Ärzte."

F.d.R. Susanne Müller
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Honorarstreit nicht zu Lasten der Patienten führen

Beitrag von WernerSchell » 03.09.2012, 17:28

Zahlreiche Statements zum Thema sind mit den Interessen der Patienten nicht vereinbar.
Ein Streik in Form von Praxenschließungen ist abzulehnen.
Natürlich ist die angebotene Honorarsteigerung gering (vielleicht zu gering).
Es gehört aber zur Wahrheit dazu, dass die Ärzte das von den Kassen gezahlte Pauschalhonorar falsch verteilen.
Da muss der Hebel vorrangig angesetzt werden.


Werner Schell - http://www.wernerschell.de
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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