Wartezeiten bei Arztbesuchen

Rechtsbeziehung Patient – Therapeut / Krankenhaus / Pflegeeinrichtung, Patientenselbstbestimmung, Heilkunde (z.B. Sterbehilfe usw.), Patienten-Datenschutz (Schweigepflicht), Krankendokumentation, Haftung (z.B. bei Pflichtwidrigkeiten), Betreuungs- und Unterbringungsrecht

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Wartezeiten bei Arztbesuchen

Beitrag von Presse » 02.09.2009, 07:35

Wartezeiten belasten Arzt-Patienten-Verhältnis nicht

Berlin – Wartezeiten belasten das positive Arzt-Patienten-Verhältnis nicht. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Brendan-Schmittmann-Stiftung. Allerdings fielen die Bewertungen der Wartezeiten bei Arztbesuchen sehr differenziert aus, so die Stiftung. Demnach waren Zahnarztpatienten (90,1 Prozent) deutlich häufiger zufrieden als Patienten von Haus- (67,5 Prozent) und Fachärzten (66,3 Prozent). „Offensichtlich werden die Erwartungen der Patienten der Haus- und Fachärzte an die Wartezeiten unzureichender erfüllt“, .... [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=32199
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AOK bemängelt zu lange Wartezeiten bei Fachärzten

Beitrag von Presse » 18.07.2011, 06:08

AOK bemängelt zu lange Wartezeiten bei Fachärzten

Im Rheinland müssen Patienten im Schnitt 65 Tage auf einen Termin beim Augenarzt warten. Die Wartezeit ist einem Medienbericht zufolge unterschiedlich für Kassenversicherte und Privatpatienten. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=663 ... sen&n=1230

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Wartezeiten - Benachteiligung von Kassenpatienten ?

Beitrag von Presse » 19.07.2011, 06:59

AOK-Studie wirft Ärzten Benachteiligung von Kassenpatienten vor

Berlin – Nach einer anonymen Telefonaktion hat die AOK Rheinland/Hamburg den Ärzten vorgeworfen, Kassenpatienten müssten auf Termine beim Facharzt deutlich länger warten als Privatpatienten. Das berichtet das Nachrichtenportal Spiegel online am 17. Juli.Die AOK hatte im Juni dem [mehr]
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/lette ... m&id=41283

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Ärzte sollen bei zu langen Wartezeiten zahlen

Beitrag von Presse » 05.09.2011, 06:45

Ärzte sollen bei zu langen Wartezeiten zahlen
Krankenkassen sollen die Gesamtvergütung der Vertragsärzte kürzen dürfen, wenn Kassenpatienten zu lange auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Das sieht eine Ergänzung des Entwurfs für das Versorgungsgesetz vor. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=668 ... aft&n=1337

Sanktionen bei zu langen Wartezeiten in Praxen
Berlin – Das Bundes­gesund­heits­ministerium plant konkrete Schritte, um in Arztpraxen gegen „unbegründete und ungerechtfertigte Wartezeiten vorzugehen“. Geprüft wurden bislang dem Vernehmen nach mehrere Handlungsoptionen. Diskutiert wird aktuell über einen konkreten Änderungsvorschlag zum Entwurf für ein Versorgungsstrukturgesetz, der in Berlin kursiert. ....
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... Praxen.htm
Zuletzt geändert von Presse am 05.09.2011, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.

Sabrina Merck
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Statt Bestrafung ist vernünftiges Honorarsystem nötig

Beitrag von Sabrina Merck » 05.09.2011, 07:19

Presse hat geschrieben:Ärzte sollen bei zu langen Wartezeiten zahlen
Krankenkassen sollen die Gesamtvergütung der Vertragsärzte kürzen dürfen, wenn Kassenpatienten zu lange auf einen Termin beim Facharzt warten müssen. Das sieht eine Ergänzung des Entwurfs für das Versorgungsgesetz vor. .....
Wie soll das denn, bitte schön, funktionieren. Müssen sich die Patienten bei längeren Wartezeiten bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beschweren? Wird dann ein Prüfverfahren eingeleitet mit Rechtsmittel usw. ... Am Ende stehe dann vielleicht eine Honorarkürzung ???
Mir scheinen das alles sinnlose Versuche, ein marodes Honorarsystem zu retten. Die KV`s müssen endlich Honorarsysteme entwickeln, die eine leistungsgerechte Vergütung sicher stellen. Dabei müssen die Hausärzte besser gestellt und die sprechende Medizin gefördert werden. Der Arzt muss erkennen, dass sich sein zeitlicher Einsatz lohnt. Nur das erscheint mir hilfreich.
Vielleicht wäre es sinnvoll, all die verschiedenen KV`s abzuschaffen und statt dessen ein staatliches Vergütungssystem, ähnlich der GOÄ, vorzugeben. Das für die KV`s eingesparte Geld könnte für die Honorierung der Ärzte eingesetzt werden.
Im Übrigen: Eine Krankenkasse scheint mir auch ausreichend. Wettbewerb ist diesem Bereich völlig entbehrlich, da die Leistungen fast ausnahmslos im SGB V beschrieben sind. Die Konzentration der Versichertenbetreuung bei einer Kasse könnte noch einmal erheblich Geld sparen helfen.

Sabrina
Dem Pflegesystem und den pflegebedürftigen Menschen muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden! Daher:
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk!
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de

Gaby Modig
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Regierung will Wartezeiten für Kassenpatienten verkürzen

Beitrag von Gaby Modig » 05.09.2011, 08:59

Hallo Sabrina,
ich teile Deine Auffassung. Dennoch sind die Medien heute voll von Mitteilungen zu der neuen Idee von Herrn Bahr.
Es grüßt Gaby

Regierung will Wartezeiten für Kassenpatienten verkürzenNiedergelassene Ärzte müssen künftig mit Gehaltseinbußen rechnen, wenn Kassenpatienten zu lange auf einen Termin warten. Das geht aus dem neuesten Entwurf für ein Gesetz zur ärztlichen Versorgung hervor.
.... http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 72,00.html
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

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Wartezeiten

Beitrag von Presse » 05.09.2011, 16:21

Zu den von Bundesgesundheitsminister Bahr geplanten Sanktionsmaßnahmen gegen Fachärzte, bei denen es zu langen Wartezeiten bei der Terminvereinbarung kommt, erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, in Berlin:

"Die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung begrüßt die Absicht des Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr, gegen die langen Wartezeiten bei der Terminvereinbarung von Fachärzten gesetzlich vorzugehen. Insbesondere Pflegebedürftige leiden außerordentlich unter diesen ärztlichen Praktiken, da hier die Wartezeiten dreimal länger sind, als im Durchschnitt. Obwohl Deutschland die höchste Fachärztedichte in Europa hat und seit Jahren die Zuwachsrate in dieser Sparte hoch ist, haben pflegebedürftige Menschen nichts davon. Selbst in stationären Pflegeeinrichtungen ist die Facharztversorgung mangelhaft. Über ein Drittel der 11.000 Einrichtungen in Deutschland haben noch nie einen Schmerztherapeuten, einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt, einen Augenarzt oder einen Gynäkologen gesehen. Hier haben sich ganze Facharztgruppen aus der vertraglichen Pflicht verabschiedet. Da bringt selbst das Warten nichts. Die gute Absicht des Ministers muss jedoch mit Leben erfüllt werden. So kann es nicht sein, dass eine gesamte Berufsgruppe in Haftung genommen wird, für Facharztkollegen, die nicht ihren vertraglichen Pflichten nachkommen. Hier muss der Minister klar sagen, wir er die Spreu vom Weizen trennen will. Bleibt das aus, dann wären seine Sanktionen ein Showeffekt, ohne praktische Wirkung. Dafür ist die Sache zu wichtig."

Quelle: Pressemitteilung vom 05.09.2011

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AOK betreibt Hexenjagd auf niedergelassene Ärzte

Beitrag von Presse » 05.09.2011, 16:22

Henke: AOK betreibt Hexenjagd auf niedergelassene Ärzte

Berlin - „Der AOK-Bundesverband betreibt mit windigen Daten eine Hexenjagd auf niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, um strukturelle Verbesserungen in der medizinischen Versorgung zu hintertreiben“, kritisiert der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, Behauptungen der AOK, Fachärzte würden zu wenig für gesetzlich Krankenversicherte arbeiten. „Die Regierungskoalition tut gut daran, sich von solchen Querschüssen nicht beeindrucken zu lassen. Wir brauchen dringend ein Gesetz, dass dem drohenden Ärztemangel begegnet und die Motivation fördert, auch in eigener Praxis Patientinnen und Patienten zu versorgen“, forderte Henke.

Im Großen und Ganzen sei die Situation der Ärztinnen und Ärzte nicht besser, sondern vielfach schlechter als im benachbarten Ausland. So seien im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die Arbeitszeiten der Ärzte in Deutschland überdurchschnittlich lang. Dies gelte sowohl für die ärztliche Tätigkeit im Krankenhaus wie auch in der Praxis. Außerdem gebe es kaum ein anderes Land in Europa, das seinen Ärzten neben der eigentlichen Tätigkeit noch derart große bürokratische Lasten auferlege. „Es ist einfach unerträglich, wenn nun aus den Krankenkassen versucht wird, Ärzte als Faulpelze darzustellen, die ihren Pflichten nicht nachkommen. Mit solchen Parolen wird der ärztliche Nachwuchs demotiviert und damit der Ärztemangel zum Dauerproblem in der Patientenversorgung. Fast hat es den Anschein, als würde sich die AOK Wartelisten herbeiwünschen, um in der ambulanten Versorgung Geld zu sparen“, sagte Henke.

Henke warnte davor, dass das in den beiden vergangenen Jahren gewachsene Vertrauen vieler Ärzte in die Politik wieder verloren gehen könne, wenn ihnen mit administrativen Sanktionen wie Regressen und Honorarabzügen gedroht werde. Planbarkeit und Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen seien eine wichtige Voraussetzung dafür, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sich auf ihre Patienten konzentrieren könnten statt sich um die eigene Zukunft Sorgen zu machen.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.09.2011
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Scheindiskussion über zu lange Wartezeiten

Beitrag von Presse » 05.09.2011, 16:26

KVB-Vorstand verurteilt Scheindiskussion über zu lange Wartezeiten: "Verteilungskampf zulasten der Patienten"

München, 5. September 2011: Als "Generalangriff" auf die Freiberuflichkeit und Selbstständigkeit der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sieht der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) jüngste Äußerungen von Politik und Krankenkassen über angeblich zu lange Wartezeiten in den Arztpraxen. Drohungen wie die, dass bei als zu lang empfundenen Wartezeiten Ärzten künftig die Zulassung entzogen werde und Krankenhäuser die ambulante Versorgung übernehmen könnten, zeigten deutlich die wahren Beweggründe für die aktuelle Diskussion: So werde ein "Verteilungskampf" zwischen ambulantem und stationärem Sektor entfacht, um letztlich den Weg frei zu machen für eine Übernahme des Gesundheitswesens durch finanzstarke private Klinikketten. Leidtragende dieser verheerenden Entwicklung wären letztendlich die Patienten. "Wer wirklich etwas für die Patienten erreichen will, der sollte die niedergelassenen Haus- und Fachärzte sowie Psychotherapeuten unterstützen und sie nicht permanent öffentlich schlecht machen. Wir haben in Deutschland gegenüber anderen europäischen Ländern eine hervorragend ausgebaute ambulante Versorgungsstruktur, die den Patienten dank eines dichten Netzes an Praxen flächendeckend und wohnortnah zur Verfügung steht. Das kann man aber nur erhalten, wenn man den Ärzten Planungssicherheit und ein angemessenes Honorar bei einer einigermaßen zumutbaren Arbeitsbelastung bietet", erklärten die KVB-Vorstände Dr. Wolfgang Krombholz, Dr. Pedro Schmelz und Dr. Ilka Enger.

Die Argumentation der Krankenkassen sei geradezu schizophren: Einerseits beklagten sie die im internationalen Vergleich hohe Zahl der Arzt-Patienten-Kontakte, andererseits wunderten sie sich über die daraus resultierenden Wartezeiten. Die Krankenkassen suggerierten ihren Versicherten, dass eine optimale Rundum-Versorgung jederzeit und überall quasi zum Nulltarif zu haben sei. In der Realität sei jedoch aufgrund von Budgetzwängen, Richtgrößen und strengen gesetzlichen Vorgaben schon längst keine optimale Versorgung in den Praxen mehr möglich, sondern nur eine - wie es der Gesetzgeber auch formuliert habe - ausreichende, zweckmäßige und notwendige Versorgung. "Statt dies den Versicherten so offen zu sagen, wird von Politik und Krankenkassen permanent die Mär von den unmäßig gut verdienenden, zu wenig arbeitenden Ärzten geschürt. Das ist nicht nur faktisch falsch, sondern auch diffamierend und in keiner Form dazu angetan, Nachwuchs für die anspruchsvolle vertragsärztliche Tätigkeit zu begeistern", so der Vorstand der KVB.

Ebenso wenig passe zusammen, dass die Krankenkassen sich über zu lange Wartezeiten für die Patienten beschwerten, gleichzeitig aber von einem Ärzteüberschuss sprächen und die Kassenärztlichen Vereinigungen aufforderten, die angebliche Überversorgung mit Ärzten durch den Aufkauf und die Schließung von Arztpraxen zu reduzieren. "Diese Argumentation ist absurd und lässt durchblicken, dass die Krankenkassen ihren Auftrag, die ambulante Versorgung im Rahmen der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzteschaft und Krankenkassen mitzugestalten, aufgegeben haben." Einige Krankenkassenfunktionäre hätten sich mittlerweile auf die Ärzteschaft regelrecht eingeschossen - wohl auch, um von der eigenen Ideenlosigkeit bei der Suche nach effektiven Lösungen, die den künftigen Herausforderungen in der ambulanten medizinischen Versorgung gerecht würden, abzulenken.

Zum Thema Wartezeiten: Fakt ist, so der Vorstand der KVB, dass jeder akute Behandlungsfall auch einen zeitnahen Termin bei einem Spezialisten erhält. "Die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten laufe vor Ort reibungslos. Die Patienten werden durch die Ärzte ihres Vertrauens gut versorgt", so der KVB-Vorstand. In Anbetracht dessen könne man die aktuelle Diskussion um angeblich zu lange Wartezeiten nur als fadenscheinig und irreführend bezeichnen. Die Strategie der Wortführer gegen die Ärzteschaft sei dabei durchschaubar: Nicht eine bessere medizinische Versorgung der Patienten, sondern der Kampf gegen freie Praxen und eine unabhängige Ärzteschaft seien das Ziel dieser polemischen Äußerungen.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.09.2011
Kassenärztliche Bundesvereinigung
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Terminvergabe: Problem sind nicht Ärzte

Beitrag von Presse » 05.09.2011, 17:40

Terminvergabe: Problem sind nicht Ärzte
Kassen blockieren innovative Verträge


„Die Verbesserung von Facharztüberweisungen und Terminvergaben lässt sich nicht durch Strafen lösen, sondern nur durch Anreize.“ Dies entgegnet der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, auf die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), überlange Wartezeiten bei Fachärzten durch ambulante Behandlungen in Krankenhäusern abzukürzen. Die Kosten dafür, heißt es aus dem BMG, sollten von den Kassenärztlichen Vereinigungen getragen werden.

„Den Kassen müssen endlich Anreize gegeben werden, Verträge mit Ärzten abzuschließen, die das Versorgungsmanagement besser regeln“, fordert Dr. Heinrich. Gute Beispiele dafür gebe es genug: Viele Krankenkassen hätten mittlerweile solche Verträge zur Integrierten Versorgung (IV) geschlossen. „In vernetzten Strukturen, wie Ärztenetzen und regionalen Gesundheitsverbünden“, verdeutlicht der Bundesvorsitzende, „funktioniert die direkte Überweisung vom Haus- zum Facharzt ohne lange Wartezeiten. Zudem helfen IV-Verträge, durch intelligente Versorgungssteuerung die Kosten zu begrenzen.“ Obwohl Integrationsverträge wirtschaftlich für die Kassen interessant seien, nutzten zu wenige dieses Instrument. Zum einen, weil in vielen Kassenzentralen das alte Denken vorherrsche, zum anderen, weil oftmals das Know-how für die Gestaltung und Verhandlung fehle, moniert Dr. Heinrich. „Hier müssen die Kassen investieren, um eine zukunftssichere und wirtschaftliche Versorgung sicherzustellen. Im Zweifel muss ewiggestrigen Kassen dann auch mit Sanktionen gedroht werden.“

Auch sonst enthalte der Ministervorschlag wenig zielführendes, sagt Dr. Heinrich: „Eine ambulante Behandlung in Krankenhäusern verteuert die Behandlung. Außerdem fehlen in den Kliniken die Kapazitäten dafür. An bundesdeutschen Krankenhäusern sind rund 12.000 Arztstellen unbesetzt.“

Im Übrigen sei die Diskussion über Wartezeiten bei Terminvergaben eine Scheindiskussion. „Neben den Auftragsgutachten der Krankenkassen gibt es im Gegenzug eine Handvoll anderer Gutachten, die zu völlig konträren Ergebnissen kommen.“ So klagten laut einer repräsentativen Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im vergangenen Jahr lediglich 8 Prozent aller Versicherten über zu lange Wartezeiten bei der Terminvergabe.

Der NAV-Virchow-Bund ist der einzige freie ärztliche Verband, der ausschließlich die Interessen aller niederlassungswilligen, niedergelassenen und ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte aller Fachgebiete vertritt.

Quelle: Pressemitteilung vom 05.09.2011
NAV-Virchow-Bund
Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
Leiter der Pressestelle: Klaus Greppmeir
Pressereferenten: Julia Bathelt, Thomas Hahn
Chausseestraße 119b
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Web: http//www.nav-virchowbund.de

http://www.nav-virchowbund.de/der_verba ... ?show=1178

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Affront gegen Fachärzte und Patienten

Beitrag von Presse » 06.09.2011, 08:08

Was will der Gesundheitsminister wirklich?
Affront gegen Fachärzte und Patienten!


Der Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr, Patienten bei langen Wartezeiten ambulant in Kliniken behandeln zu lassen, ist zwar medienträchtig, geht aber an der Realität ebenso vorbei, wie das von den Kassen immer wieder angeführte Argument der unzumutbar langen Wartezeiten infolge reduzierter Sprechstundenzeiten.

Mit Fug und Recht kann aus Sicht der GFB behauptet werden, dass die Wartezeiten auf einen Facharztbesuch in Deutschland im internationalen Vergleich deutlich niedriger sind als in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten. Richtig ist, dass sich Ad-hoc-Termine nur bei Akut- bzw. Notfallpatienten realisieren lassen! „Facharztpraxen sind eben keine Supermärkte, die von jedem und zu jeder Zeit beansprucht werden können“, meint Dr. med. Siegfried Götte, Vorsitzender der GFB. Facharztpraxen arbeiten strukturiert und patientenorientiert. In dieser Struktur müssen sie fallbezogen arbeiten und zwischen Akut- bzw. Notfallbehandlungen und anderen Patienten unterscheiden. In der Regel umfassen Akutbehandlungen nur den kleineren Teil fachärztlicher Inanspruchnahmen und Versorgungen. Die Mehrheit der Behandlungen kann nach entsprechender Terminvergabe erfolgen. Zudem sind insbesondere Facharztgruppen betroffen, die ohnehin eine geringe Arztzahl aufweisen.

Die Äußerungen des Ministers sind daher wenig hilfreich und aus Sicht der GFB nur geeignet, Unruhe unter allen Beteiligten zu stiften, ohne jedoch einen sinnvollen Ablauf der Patientenversorgung zu unterstützen.

Vertragsärzte sind verpflichtet eine Mindestsprechstundenzeit von 20 Std. zu garantieren und dies gegenüber ihrer KV zu dokumentieren. Wesentlich umfangreichere Sprechstundenzeiten sind die Regel. Sondersprechstunden wie zum Beispiel Abend- oder Samstagssprechstunden werden häufig von Patienten gar nicht erst wahrgenommen.

Die Empfehlung des Ministers, bei langen Wartezeiten auf Kliniken auszuweichen ist für die GFB wenig zielführend. Ablaufbedingt sind Kliniken überhaupt nicht in der Lage derartige Patienten zeitnah und in den geforderten kurzen Wartezeiten selbst bei vielen Notfällen zu versorgen. Ihr Versorgungsauftrag ist zur bestehenden flächendeckenden wohnortnahen fachärztlichen Versorgung komplementär zu werten. Ambulante Behandlungen erfolgen in der Mehrzahl der Fälle nicht routinemäßig von einem Facharzt, sondern im Gegensatz zur fachärztlichen Praxis durch Weiterbildungsassistenten, also ggf. angehende Fachärzte.

Quelle: Pressemitteilung vom 06.09.2011
Dr. Christine Winkler
- Pressereferentin –
Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände
http://www.gfb-facharztverband.de
presse@cwinkler.info
0172/2167794

Gaby Modig
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Wartezeiten bei Arztbesuchen - was will Bahr ?

Beitrag von Gaby Modig » 06.09.2011, 15:55

Jetzt berichtet die Ärzte-Zeitung vom 06.09.2011 - und alles zurück Marsch Marsch ???

Bahr: "Ich habe Strafen nie geplant"
Die Medizin schmeckte bitter: Bei zu langen Wartezeiten sollten Ärzte bestraft werden. Im Interview stellt Minister Daniel Bahr klar: "Sanktionen habe ich nie geplant, der Vorschlag kam von anderen". Nun nimmt er die Kassen in die Pflicht. mehr »
http://www.aerztezeitung.de/nl/?sid=668 ... tik&n=1341

Was soll man denn von den vielen Berichten / Sprechblasen aus Berlin eigentlich noch glauben?

G.M.
Pflegesystem verbessern - weg von der Minutenpflege. Mehr Pflegepersonal ist vonnöten!

Cornelia Süstersell
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Patienten gehören in den Mittelpunkt und sonst niemand

Beitrag von Cornelia Süstersell » 07.09.2011, 18:05

Es besteht der Eindruck, dass im BMG einiges durcheinander läuft. Insofern hat sich durch den Ministerwechsel wohl nichts geändert.
Es wäre zu wünschen, dass das Ministerium alsbald mit handfesten und durchdachten Vorschlägen an die Öffentlichkeit heran treten könnte. Dann kann man ernsthaft diskutieren und sehen, ob hier wieder nur Klientelpolitik gemacht wird oder die Patieten endlich im Mittelpunkt stehen.

C.S.
Ich trete für eine menschenwürdige Pflege ein und halte für es zwingend, mehr Pflegepersonal einzustellen.

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Patienten mit Wartezeit auf Arzttermin zufrieden

Beitrag von Gaby Modig » 27.09.2011, 18:34

Hierzu berichtete das Ärzteblatt heute, 27.09.2011 ua. wie folgt:

Patienten mit Wartezeit auf Arzttermin zufrieden
Hamburg – Neun von zehn Versicherten sind zufrieden mit der Wartezeit auf einen Arzttermin. Mehr als zwei Drittel der Befragten haben sich ebenfalls positiv zur Wartezeit in der Arztpraxis geäußert. .... Vollständiger Text im Blatt unter
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/4 ... rieden.htm
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Elke
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Beitrag von Elke » 28.09.2011, 07:39

Mehr als zwei Drittel der Befragten haben sich ebenfalls positiv zur Wartezeit in der Arztpraxis geäußert.
Wir warten beim Neurologen meines Mannes bis zu 3 Stunden in der Praxis.
Beim letzten Besuch:
eine Stunde (der Arzt hat Prospekte sortiert) bis wir in ein anderes Zimmer geleitet wurden, dort dann nochmals eine Stunde (weil er zwischenzeitlich in seinem Behandlungsraum einen anderen Patienten behandelt) und nach der eigentlichen Behandlung meines Mannes dann nochmals eine Stunde auf den Arztbericht für den Hausarzt und die Rezepte und neue Terminvergabe.

Am 18. Oktober werde ich vermutlich dort in der Praxis explodieren.


!

Dieter Radke hat geschrieben: Es ist ein Unding, dass Ärzte und Politiker gewichtige Themen der Patientenversorgung, die zu einem großen Teil aus Pflegeleistungen bestehen, unter sich erörtern und darüber befinden.[/i]
MfG Dieter Radke
Ehemann Hirnblutung 1995, Hemiplegie rechts, schwere Globalaphasie, Epilepsie, Pflegestufe 3. Pflege Zuhause

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