Brandschutz - Probleme in Heimen ?

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Brandschutz - Probleme in Heimen ?

Beitrag von Presse » 25.03.2010, 11:29

Feuerfalle Hospiz
Kritik an schlechtem Brandschutz
/ Von Reiner Burger

KÖLN, im März. Die drei Patienten hatten keine Chance. Als die Nachtschwester in den frühen Morgenstunden des 19. Dezember vom akustischen Brandmelder aufgeschreckt wurde, war das Feuer im Dachgeschoss des Sankt Bartholomäus Hospizes in Köln-Porz schon weit vorgedrungen.

F.A.Z. vom 25.03.2010

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Brände in Pflegeheimen und Hospizen - Tote & Verletzte

Beitrag von Presse » 25.03.2010, 11:31

Pressemitteilung 08-10 25. März 2010

Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung:
Jedes Jahr zig Tote und Verletzte bei Bränden in Pflegeheimen und Hospizen / Sachwerte sind in unserem Land besser geschützt als Senioren

Berlin/Köln. "Jedes Jahr rund 50 Brände in Pflegeheimen mit bis zu 20 Toten und 150 Verletzten sprechen eine deutliche Sprache: Der Brandschutz in Pflegeeinrichtungen und Hospizen wird in Deutschland vernachlässigt. Sachwerte sind bei uns besser geschützt als alte und schwerstkranke Menschen", erklärt der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch. Er verweist auf einen in der heutigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienenen Artikel, der brisante Details zu dem Brand in einem Kölner Hospiz aufdeckt, bei dem im vergangenen Jahr drei Menschen ums Leben gekommen waren. "Die Katastrophe hätte in dieser Form nicht passieren müssen, wenn der Brandschutz bei Senioren so ernst genommen würde wie bei Sachwerten", hält Brysch fest. "Es ist jetzt Aufgabe der Politik, entschlossen einzugreifen. Denn bei verheerenden Bränden wie in Köln handelt es sich nicht um Einzelfälle, sondern um eine traurige Regel: Wenn es brennt, gibt es in keinem anderen so genannten Sonderbau so viele Verletzte und Tote wie in Pflegeheimen und Hospizen - nicht in Turnhallen, nicht in Kaufhäusern und auch nicht in Gefängnissen."

Der Grund dafür ist klar. Die Brandschutzbestimmungen für Pflegeheime und Hospize ignorieren die Tatsache, dass die meisten Bewohner dieser Einrichtungen sich selbst nicht mehr retten können. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf", erklärt Brysch. Er fordert, dass bundesweit jedes Pflegeheim und jedes Hospiz mit einer aufgeschalteten Brandmeldeanlage versehen werden muss, so dass im Alarmfall die Feuerwehr automatisch benachrichtigt wird. "Im Ernstfall kostet es Menschenleben, wenn derjenige, der den Brand bemerkt, vor der Entscheidung steht, ob er entweder selbst sofort mit dem Retten der Menschen beginnt oder unverzüglich die Feuerwehr ruft", warnt Brysch. "Außerdem müssen in sämtlichen Pflegeeinrichtungen und Hospizen Sprinkleranlagen installiert werden. Ferner ist gesetzlich vorzuschreiben, dass auch nachts ausreichend Personal vorzuhalten ist, damit schon vor Eintreffen der Feuerwehr mit der Rettung der Gefährdeten begonnen werden kann", fordert Brysch. "Hat in der Nacht nur eine Krankenschwester Dienst, handelt der Träger unverantwortlich. Die Politik darf nicht länger die Augen verschließen. Die für Brandschutz und Bauaufsicht zuständigen Ministerien der Bundesländer müssen jetzt aktiv werden und einen Aktionsplan verabschieden."

Hintergrund
Die gemeinnützige und unabhängige Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung ist die Sprecherin der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern und unterhält das bundesweit einzigartige Patientenschutztelefon sowie die Schiedsstelle Patientenverfügung.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Matthias Hartmann: Tel.: 030 / 28 44 48 4 - 2
hartmann@patientenschutzorganisation.de http://www.patientenschutzorganisation.de

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Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen)

Beitrag von WernerSchell » 04.01.2011, 10:49

Text aus Forum:
viewtopic.php?t=15294

Zuchrift an eine Vielzahl zuständiger Behörden und Pflegeeinrichtungen:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Neuss, den 04.01.2011

Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen)

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einer Mailingliste machte vor wenigen Tagen eine rechtliche Betreuerin auf die Brandschutzerfordernisse in Heimen aufmerksam. Sie betreut eine Person, die selbst von einem Brand betroffen ist und schreibt dazu:

„Meine Betreute hat einen Brandunfall mit 30%-iger Zerstörung der Hautoberfläche überlebt - es sind schreckliche Schmerzen und schreckliche Wunden, viele Operationen und entstellende Narben, wenn man es denn überlebt - Sie alle kennen ja sicher auch Niki Lauda ...“

Ergänzend macht die Betreuerin wie folgt auf das Thema aufmerksam:

Allein im Dezember 2010 gab es bundesweit (soweit in der Presse veröffentlicht - Infos aus Google)
9 Tote bei Bränden in Altenheimen!!! in Deutschland
30.12.2010 Frankfurt - 1 Tote
27.12.2010 Landshut - Feuerwehreinsatz - keine Verletzten
26.12.2010 Eschwege - Feuerwehreinsatz - keine Verletzten
25.12.2010 Erkrath - mehrere Rauchverletzte
24.12.2010 Nordrach - keine Verletzten
17.12.2010 Würzburg - 5. Todesopfer vom Brand 07.12.10
14.12.2010 Nürnberg - 1 Todesopfer
08.12.2010 Lübeck - 2 Verletzte
07.12.2010 Würzburg - 3 Tote und mehrere Verletzte
05.12.2010 Bochum - 1 Toter
Anfang Dezember Mainz: 1 Toter
Brandschutzregelungen sind Ländersache. In Hessen ist die geplante gesetzlich Regelung, dass in Wohnhäusern alle Kinder- und Schlafzimmer mit Brandmeldern ausgestattet werden, auf 2014 verschoben worden. Wie steht es mit den Altenwohnanlagen, den Altenpflegeheimen, dem Betreuten Wohnen? Ab wann werden endlich funktionierende Rauchmeldeanlagen dort zur Regel? Es ist höchste Zeit, dass JETZT in allen Bewohnerzimmern, Aufenthaltsräumen und Nebenräumen Brandmeldeanlagen installiert werden.
Die Feuerwehren weisen schon seit langem auf den mangelhaften Brandschutz hin -z.B. am 26.12.2010 die Wiesbadener Feuerwehr
http://www.wiesbadener-tagblatt.de/regi ... 772652.htm
Die Hospizstiftung hat nach dem Brand im Würzburger Altenheim (mit insgesamt 5 Toten) einen besseren Brandschutz in Alten- und Pflegeheimen gefordert:
http://www.main-netz.de/nachrichten/reg ... 92,1450560

Ich übermittle Ihnen diese Hinweise mit der Bitte zu prüfen, ob in Ihrem Zuständigkeitsbereich Heim-Brandschutz gewährleistet ist oder ggf. entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen werden sollten / müssen. Ich würde eine Rückmeldung, wie verfahren wird, sehr begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell – http://www.wernerschell.de
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Pflege- und Betreuungseinrichtungen - Bau und Betrieb

Beitrag von Service » 06.01.2011, 08:09

Informationen des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW unter
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... /index.php

Pflege- und Betreuungseinrichtungen
Bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb


Nach Inkrafttreten des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) Ende 2008 ist für Pflege- und Betreuungseinrichtungen nach § 11 Abs. 4 WTG die Krankenhausbauverordnung nicht mehr anzuwenden.

Um Planungssicherheit für die Betreiber von Pflege- und Betreuungseinrichtungen einerseits und für die für den Brandschutz zuständigen Behörden andererseits zu schaffen, ist in den Abstimmungen zum Wohn- und Teilhabegesetz vereinbart worden, Brand­schutzvorschriften für solche Einrichtungen zu erarbeiten.

In der neuen Richtlinie wird verstärkt auf das Betriebskonzept und die jeweiligen Bedürfnisse der Bewohner eingegangen, wodurch eine hohe Flexibilität gegeben ist. Diese Regelung hat somit eine praxisnahe Bedeutung für die Bewohner in Einrichtungen, z.B. wenn es um ganz konkrete Fragen von Möblierung, Dekoration, Verwendung von Baumaterialien oder Gestaltung der Wände geht. Für die Bewohnerinnen und Bewohner sind es gerade diese Ausstattungsgegenstände, die die Lebensqualität und das Wohngefühl in einer Einrichtung erhöhen, für den Brandschutz können sie aber ein erhöhtes Gefahrenpotenzial bedeuten.

Für die in den Anwendungsbereich der Richtlinie fallenden Gebäude werden mehrere Varianten vorgeschlagen, als Angebot für die Betreiber, eine für sie geeignete Variante auswählen zu können. Auch weitere, nicht in der Richtlinie aufgeführte Varianten können geeignet sein, um die bauordnungsrechtlich vorgegebenen Schutzziele zu erfüllen.

Die bauaufsichtliche Richtlinie soll nach Abschluss des eingeleiteten Notifizierungsverfahren (frühestens Frühjahr 2011) als Runderlass veröffentlicht werden.

Links zum Download
Richtlinie für den Betrieb von Pflege- und Betreuungseinrichtungen (Stand 11/2010) (285 kB)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... -11-24.pdf
Erläuterungen zur Richtlinie (560 kB)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... -11-24.pdf

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Brandschutz wird in Heimen vernachlässigt

Beitrag von Presse » 09.03.2011, 07:15

Mängel beim Brandschutz
Im Ernstfall hilflos


von Andreas Halbach
In vielen Alten- und Pflegeheimen in Deutschland wird der Brandschutz vernachlässigt, weil es keine einheitlichen Richtlinien gibt. Frontal 21 berichtet über die schwersten Brandkatastrophen der vergangenen Monate mit mehreren Toten. Vor allem in älteren Heimen verzichten die Betreiber vielfach auf die Installation von Brandmelde- oder Sprinkleranlagen - nur um Geld zu sparen, kritisieren Brandschutzexperten. .... (mehr)
http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/22 ... 50,00.html

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Brandschutz in Heimen - NRW wird neue Vorschriften erlassen

Beitrag von WernerSchell » 10.03.2011, 07:52

Brandschutz in Heimen - NRW wird neue Vorschriften erlassen

Das Land Nordrhein-Westfalen wird in allernächster Zeit neue Brandschutzvorschriften für Pflegeeinrichtungen herausgeben. Sobald sie bekannt sind, wird Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk nochmals auf das Thema mittels einer öffentlichen Stellungnahme zurück kommen.

Werner Schell

Siehe auch
viewtopic.php?p=58159#58159
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Brandschutz wird in Heimen vernachlässigt

Beitrag von WernerSchell » 12.03.2011, 08:05

Die NGZ berichtete kürzlich aufgrund der Pressemitteilung von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk über das Thema Brandschutz und stellte die Situation eher positiv dar. Nun gibt es einen weiteren Brand im Rhein-Kreis Neuss, so dass das Thema erneut Aktualität erfährt:
viewtopic.php?t=15580
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen

Beitrag von WernerSchell » 12.06.2011, 06:41

>> Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen << aktuelle Informationen!
Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb von Einrichtungen mit Pflege- und Betreuungsleistungen
→ Runderlass des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen vom 17.03.2011 - X.1 – 141.01 – hier (PDF)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... 3_2011.pdf
→ Erläuterungen zur Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb von Einrichtungen mit Pflege- und Betreuungsleistungen vom 17.03.2011 hier (PDF)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... 3_2011.pdf
→ Beiträge zum Brandschutz im Forum Werner Schell u.a. hier (PDF)

viewtopic.php?p=56910#56910
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Brandschutz und Pflegenotstand

Beitrag von WernerSchell » 04.07.2011, 07:31

Rundschreiben:

Bild Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk
Unabhängige und gemeinnützige Initiative - Harffer Straße 59 - 41469 Neuss
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk ist Kooperationspartner der „Aktion Saubere Hände.“


Neuss, den 04.07.2011

Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) dringend verbesserungsbedürftig!

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Rheinische Post berichtet heute, 04.07.2011, erneut über den Brand in einer Pflegeeinrichtung (in Siegburg) und titelt: „Altenheimbewohner stirbt bei Zimmerbrand“:
viewtopic.php?t=16017
Weitere Berichte zum Thema u.a. unter:
viewtopic.php?t=13908
viewtopic.php?t=15580&highlight=brand
viewtopic.php?t=12457&highlight=brand
viewtopic.php?t=15186&highlight=brand

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat u.a. mit Schreiben vom 04.01. und 12.06.2011 auf die Brandschutzproblematik in Heimen aufmerksam gemacht und dazu aufgerufen, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen bzw. den Brandschutz zu optimieren. Dabei wurde auch auf die notwendige Verbesserung der Stellenausstattung in den Heimen aufmerksam gemacht (= Pflegenotstand).

Das hiesige Schreiben vom 12.06.2011 ist dieser Zuschrift nochmals mit Verweisungen auf die dazu passenden Pressemitteilungen angefügt.

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk bittet nun erneut darum, entsprechende Folgerungen schnellstmöglich zu bedenken, so dass die offensichtlich bestehenden Gefahren für die pflegebedürftigen Menschen ausgeschlossen werden können. Dazu gehören auch aufsichtsrechtliche Maßnahmen.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn über veranlasste Maßnahmen informiert werden könnte.

Die Medien werden gebeten, das Thema in angemessener Form aufzugreifen mit dem Ziel, den Brandschutz voran zu bringen und nicht allein über Brandschutzskandale zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk
http://www.wernerschell.de


Brief vom 12.06.2011:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat am 04.01.2011 auf das Thema Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) aufmerksam gemacht:
viewtopic.php?t=15294
Ergänzend wurde die Brandschutzproblematik im Rhein-Kreis Neuss hinterfragt. Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (Lokalredaktion Neuss) berichtete daraufhin am 12.01.2011 zum Thema. Unter dem 29.01.2011 wurde der Zeitungsredaktion zu dem Bericht u.a. mitgeteilt:

" ...Ihr Bericht ist nun für den Bereich der Stadt Neuss, zumindest vom Titel her gesehen, positiv ausgefallen nach dem Motto: Entwarnung. Bei Würdigung des von Ihnen ermittelten Sachverhalts ist es aber dann doch so, dass von 13 städtischen Heimen immerhin 4 keine ausreichende Brandschutzvorsorge haben. Das sind rein rechnerisch rd. 30 % der Neusser Einrichtungen. Das hätte mich eher veranlasst zu titeln: "Rund 1/3 der Neusser Pflegeheime haben keinen ausreichenden Brandschutz - aus Sorgfaltserwägungen muss folglich Handlungsbedarf gesehen werden." Dass es bisher aus Sicht der Feuerwehr keine bedeutsamen Einsätze gegeben hat, ist erfreulich; kann aber nicht Gradmesser dafür sein, bei den vorsorglichen Bemühungen nachlässig zu sein. ...."

Inzwischen hat das Land NRW neue Vorschriften erlassen und ist wohl der Meinung, dass nunmehr alles Erforderliche getan ist. Dazu habe ich jetzt den nachfolgenden Text ins Internet stellen lassen:

>> Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen << aktuelle Informationen!
Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb von Einrichtungen mit Pflege- und Betreuungsleistungen
→ Runderlass des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen vom 17.03.2011 - X.1 – 141.01 – hier (PDF)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... 3_2011.pdf
→ Erläuterungen zur Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an den Bau und Betrieb von Einrichtungen mit Pflege- und Betreuungsleistungen vom 17.03.2011 hier (PDF)
http://www.mbv.nrw.de/Service/Downloads ... 3_2011.pdf
→ Beiträge zum Brandschutz im Forum Werner Schell u.a. hier (PDF)
viewtopic.php?p=56910#56910
Quelle: http://www.wernerschell.de/aktuelles.php (Beiträge, Spalte rechts) und viewtopic.php?t=13908

Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk hat vorgesehen, in der Angelegenheit alsbald eine ergänzende Stellungnahme bzw. Pressemitteilung abzufassen. Denn weitere Berichte über Brände in Pflegeeinrichtungen geben zur Sorge Anlass, dass möglicherweise die maßgeblichen Vorschriften (bundesweit gesehen) nicht ausreichend sind bzw. anhaltend Umsetzungsprobleme bestehen.

Es ist z.B. zu hinterfragen, ob die jeweils leitenden Pflegekräfte (auch in den Wohnbereichen) ausreichend über die Brandschutzregelungen informiert sind und ob auch regelmäßig Übungen hinsichtlich der zu ergreifenden Maßnahmen durchgeführt werden. Vor allem stellt sich die Frage, ob die ohnehin unzureichende Stellenausstattung in Pflegeeinrichtungen (= Pflegenotstand) genügend personelle Kapazitäten gewährleistet, den Brandschutz zu optimieren.

Zur personellen Situation in den Pflegeeinrichtungen wurde von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk am 09.06.2001 die unten angefügte Pressemitteilung heraus gegeben und auch ins Netz gestellt:
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... werden.php
viewtopic.php?t=15918

Ich rege an, die Angelegenheit aus Ihrer Sicht zu überprüfen und mir Ihre Auffassung, möglichst schriftlich, mitzuteilen. Die Medien können gerne anhand der übermittelten Informationen berichten. Für Ihre Bemühungen vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Werner Schell - http://www.wernerschell.de

+++

»Pflegenotstand - Pflegekräfte müssen pfleglich behandelt werden«
Pressemitteilung vom 09.6.2011
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... werden.php

»Pflegemängel – Mehr Pflegekräfte an die Pflegebetten – Strafanzeigen und Imagekampagnen helfen nicht weiter«
Pressemitteilung von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk vom 03.06.2011 hier
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... betten.php
Weitere Beiträge im Forum Werner Schell
viewtopic.php?t=15896

>> Pflegemängel <<, ein neues Buch von Werner Schell mit dem Titel »100 Fragen zum Umgang mit Mängeln in Pflegeeinrichtungen« informiert vor allem Pflegekräfte darüber, was sie tuen können oder müssen, wenn sie mit Mängeln in ihren Pflegeeinrichtungen konfrontiert werden -Nähere Informationen hier (PDF)
http://www.wernerschell.de/Buchtipps/Ma ... tungen.pdf
Pressemitteilung vom 16.05.2011 zum Buch hier
http://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwe ... otfall.php
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Brandschutz in Heimen verbesserungsbedürftig

Beitrag von WernerSchell » 04.07.2011, 09:52

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Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk führt regelmäßig Pflegetreffs mit bundesweiter Ausrichtung durch.
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Pressemitteilung vom 04.07.2011

Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) dringend verbesserungsbedürftig

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat u.a. mit Schreiben vom 04.01. und 12.06.2011 auf die Brandschutzproblematik in den stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen) aufmerksam gemacht und dazu aufgerufen, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen bzw. den Brandschutz zu optimieren. Dabei wurde auch auf die notwendige Verbesserung der Stellenausstattung in den Heimen aufmerksam gemacht (= Pflegenotstand).

Inzwischen hat das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) neue Brandschutzvorschriften erlassen und ist wohl der Meinung, dass nunmehr alles Erforderliche getan ist. Die gefahrenträchtigen Zustände in den Heimen konnten aber damit offensichtlich nicht beeinflusst werden.

Daher bestand Veranlassung, in der zurückliegenden Zeit immer wieder über Brände in Heimen zu informieren. Erst heute, 04.07.2011 berichtete die in Düsseldorf erscheinende Rheinische Post über einen Brand in einer Pflegeeinrichtung (in Siegburg) und titelt: „Altenheimbewohner stirbt bei Zimmerbrand.“

Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk hat dies zum Anlass genommen, erneut Folgerungen bzw. (aufsichtsrechtliche) Maßnahmen anzumahnen, damit die offensichtlich bestehenden Gefahren für die pflegebedürftigen Menschen in stationären Einrichtungen ausgeschlossen bzw. minimiert werden können. Es besteht bundesweit dringender Handlungsbedarf!

Werner Schell
Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege- Selbsthilfenetzwerk

Die vorstehende Pressemitteilung ist zur Veröffentlichung frei

Siehe auch unter:
viewtopic.php?t=16018
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
https://www.pro-pflege-selbsthilfenetzwerk.de/
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Brandschutz in Heimen verbesserungsbedürftig

Beitrag von WernerSchell » 09.08.2011, 06:53

Die Neuss-Grevenbroicher Zeitung (NGZ) hat in ihrer Ausgabe vom 09.08.2011 das Thema Brandschutz in Heimen erneut aufgegriffen und auf die Bemühungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk aufmerksam gemacht, klare Zuständigkeiten für den Brandschutz zu finden bzw. die Gefahrenabwehr deutlich zu verbessern. Auch der Kreisbrandmeister Reinhard Seebröker sieht Verbesserungsbedarf!

Der Bericht:
Korschenbroich
Brandschutz auf dem Prüfstand
VON DÉSIRÉE LINDE - zuletzt aktualisiert: 09.08.2011
Korschenbroich (NGZ). Nach dem Feuer im Senioren-Haus Tabita mit einem Todesopfer fordert der Verein "Pro Pflege" eine deutlichere Zuständigkeit für Brandschutz. Auch Kreisbrandmeister Reinhard Seebröker glaubt, dass "noch einiges zu tun" ist.
...
Dennoch ruft der Brand jetzt den Verein "Pro Pflege" mit Sitz in Neuss auf den Plan. Dessen Vorsitzender Werner Schell fordert schon lange klarere Zuständigkeiten für den Brandschutz. Er hat bereits an die Sozialministerien der Bundesländer sowie den Rhein-Kreis Neuss geschrieben und will vor allem wissen: "Wer kümmert sich? Wer übernimmt die Verantwortung für den Brandschutz?"
.... (vollständigen Bericht lesen)
http://www.ngz-online.de/korschenbroich ... -1.1353686
+++
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird am Thema dran bleiben und weiterhin bundesweit für eindeutige Verbesserungen des Brandschutzes in Pflegeeinrichtungen (Heimen) eintreten.

Werner Schell
Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk (Neuss)
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Brandschutz in Heimen verbesserungsbedürftig

Beitrag von Nursing-Neuss » 12.08.2011, 07:14

WernerSchell hat geschrieben: .... Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk wird am Thema dran bleiben und weiterhin bundesweit für eindeutige Verbesserungen des Brandschutzes in Pflegeeinrichtungen (Heimen) eintreten. ...
Guten Morgen,
danke für Ihr Engegament. Auch aus der Sicht der Pflegenden gibt es allerlei Besorgnisse. In einer kürzlich durchgeführten Fortbildungsveranstaltung wurde der Brandschutz auch angesprochen und von allerlei Unzulänglichkeiten gesprochen Es erscheint daher wichtig, weiter für Verbesserungen einzutreten.
Es grüßt herzlich
Nursing - Neuss
Das Pflegesystem muss grundlegend reformiert werden. U.a. ist deutlich mehr Pflegepersonal erforderlich!

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Brandschutz in Altenheimen ...

Beitrag von Rauel Kombüchen » 12.08.2011, 08:52

Die Deutsche Hospizstiftung hat auch wiederholt einen besseren Brandschutz für Senioren gefordert. Dazu gab es Anfang Juli 2011 - auf dpa basierend - u.a. folgenden Bericht

Stiftung fordert mehr Brandschutz in Altenheimen
Nach dem Tod eines Altenheimbewohners in Siegburg fordert die Deutsche Hospizstiftung einen besseren Brandschutz in Seniorenheimen. Nirgendwo kämen so viele Menchen durch Brände ums Leben wie in diesen Einrichtungen, sagte der Vorstand der Patientenschutzorgansiation, Eugen Brysch. Er forderte die Bauminster in Bund und Ländern auf, die Bestimmmungen zu verschärfen. Sprinkleranlagen sollten vorgeschrieben werden. ....

Die Brandschutzprävention in Einrichtungen für hilfe- und pflegebedürftige Menschen muss noch mehr in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Ich begrüße es daher sehr, dass von Neuss diesbezüglich klare Botschaften kommen!

Siehe auch die Broschüre
"Sind unsere Alten- und Pflegeheime sicher, wenn es brennt?"
http://www.archmatic.com/phpclick/go.ph ... n_2009.pdf
Quelle und weitere Hinweise unter:
http://www.baulinks.de/webplugin/2009/1520.php4


Rauel
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Brand im Caritas-Seniorenheim in Marienheide

Beitrag von Presse » 14.08.2011, 09:42

Wie berechtigt die Mahnungen von Pro Pflege - Selbsthilfenetzwerk sind, den Brandschutz in Pflegeeinrichtungen zu hinterfragen bzw. optimieren viewtopic.php?t=16018 , zeigt ein aktueller Brandfall in Marienheide.

Dazu der Beitrag aus Forum:
viewtopic.php?p=60882#60882

Bei einem Brand in einem Seniorenzentrum in Marienheide ist heute Nacht (13.08.2011) eine 75-jährige Frau ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatte es aus bisher ungeklärter Ursache in dem Zimmer der Frau gebrannt. Beim eintreffen der Feuerwehr fanden sie die leblose Frau. Außerdem wurden zwei Mitarbeiter des Heims durch Rauchvergiftung leicht verletzt.
Quelle: WDR-Bericht vom 14.08.2011

Ausführlicher Medienbericht:

Seniorin stirbt bei Altenheimbrand

Marienheide – Ein Zimmerbrand im Caritas Seniorenzentrum löste den größten Rettungseinsatz in der Geschichte des Oberbergischen Kreises aus – 250 Helfer rückten an – 75-Jährige verstirbt, elf Personen verletzt.
Von Christian Herse

Es ist das Horrorszenario eines jeden Helfers: Ein Feuer in einem Altenheim mitten in der Nacht. Am frühen heutigen Morgen wurden diese Befürchtungen Realität. Um 1:37 Uhr wurden sämtliche Feuerwehren der Gemeinde Marienheide in die Hermannsbergstraße alamiert. In dem dortigen Caritas Seniorenwohnheim hatten Mitarbeiter auf der vierten Ebene den Brand bemerkt und auch selbst erste Löschversuche gestartet. Als die Rettungswagencrew der nahen Wache am Einsatzort eintraf, war das gesamte Stockwerk bereits so sehr verraucht, dass keine Hilfe mehr möglich war.
.... Weiter lesen unter
http://www.oberberg-aktuell.de/index.ph ... dc5477ae55

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Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen (Heimen)

Beitrag von WernerSchell » 14.01.2015, 09:05

Gestern, 13.01.2015, hat der NDR zum Thema
Brandschutz in stationären Pflegeeinrichtungen
berichtet. Siehe dazu:

Feuerfalle Seniorenheim
Panorama 3 - 13.01.2015 21:15 Uhr
Das Risiko, in einer Alteneinrichtung durch ein Feuer zu sterben, ist sechs Mal so hoch wie in einer durchschnittlichen Wohnung.
Warum brennt es in Alten- und Pflegeheimen so oft?
Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/p ... i1570.html (Beitrag rd. 6 Minuten - z.Zt. noch anschaubar)
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